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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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H 7775 EPhysikalische Medizin15. JahrgangHeft 8, August 1974und RehabilitationZeitschrift für praxisnahe MedizinDie gute Verträglichkeit spricht fürPlantivalInhaltsverzeichnisAnkündigungenIR. F. Weiß, Editorial . . . . 177W. Zimmermann, Naturheilverfahrenin <strong>der</strong> Klinik . . . . 178K. Schimmel, Die Entzündungenals natürliches Phänomen 180F. Klostermair, Zur Bedeutungdes Mesenchyms in <strong>der</strong> Therapieam Beispiel des Rheumatismus184A. Betz, Die Behandlung <strong>der</strong>Wirbelsäule als anthropologischeAufgabe . . . . . 185R. Winkler, Die Sinusitisbehandlungals Aufgabe <strong>der</strong> internenMedizin 187E. Höffischer, Versuch <strong>der</strong> Beweisführung<strong>der</strong> energetischenWirkung elektroakupunkturdiagnostischgetesteter, in <strong>der</strong>Hand gehaltener Medikamentehomöopathischer-biologischerArt 189Aus dem Verbandsleben . . 194Referate 194Buchbesprechungen . . . . 196Das interessiert den Leser . . XVKleine Winke für die Praxis. XIXDas Rezept des Monats . . . XIXZumEinschlafen und DurchschlafenZusammensetzung: 1 Dragee enthält- Carbromal300 mg, Diphenhydrammhydrochlorid 10 mg,2xtr Valenanae 45 mg, Extr. Passiflorae 15 mg.


Ankündigungen47. Kongreß des Zentra'verbandes <strong>der</strong> Arzte für Naturheilverfahrene. V., des Kneippärztebundes e. V.in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentralverein HomöopathischerÄrzte e. V. und <strong>der</strong> Internationalen Gesellschaftfür Blut- und Geschwulstkrankheiten e. V.vom 14. bis 22. September 1974 in FreudenstadtTagungsprogrammSonnabend, 14. September 1974vormittagsTagungsort: Kurhaus, Kurtheater„Gemeinschaftstagung mit <strong>der</strong> Internationalen Geseilschaftfür Neuraltherapie nach Huneke"„Schmerzen im Kopfbereich"Tagesleiter: Dr. Becker, Hannover9.15- 9.35 UhrDr. Hauke, Aachen:Kopfschmerz: Diagnose und Therapie aus <strong>der</strong> Sichtdes Neurologen9.35- 9.55 UhrDr. Hartwich, Aachen:Zur Diagnose und Therapie des Kopfschmerzes unterpsychosomatischem Aspekt9.55-10.20 UhrDr. Becker, Hannover:Kopfschmerz und Huneke-Therapie10.20-10.50 UhrPause10.50-11.10 UhrProf. Dr. Dr. Thielemann, Frankfurt/M.:Kopfschmerz aus dem Zahn- und Kieferbereich11.10-11.30 UhrDr. 1mm, Düsseldorf:Kopfschmerz aus <strong>der</strong> Sicht des HNO-Arztes11.30-11.45 UhrDr. Mackowiak, Osnabrück:Kopfschmerz und gynäkologischer Raumanschließend DiskussionnachmittagsTagungsort: Stadthaus, großer Saal„Verleihung <strong>der</strong> Hufeland-Medaille"15.30-17.30 UhrDr. Voll, Plochingen:20 Jahre Elektroakupunkturforschung — Möglichkeitenund Grenzen <strong>der</strong> MethodeSonntag, 15. September 1974vormittagsTagungsort: Stadthaus, großer SaalSeminar: „Ärztliche Erfahrungen mit <strong>der</strong> Anwendungvon Ovulationshemmem"Leitung: Prof. Dr. Lauritzen, Ulm9.30-10.00 UhrProf. Dr. Lauritzen, Ulm:Grundlagenreferat10.00-10.30 UhrPriv.-Doz. Dr. Schan<strong>der</strong>, Bonn:Hormonale Kontrazeption und Gerinnungsstörungen10.30-11.00 UhrPause11.00-11.30 UhrProf. Dr. Heinen und Frau Dr. Jacobs, Saarbrücken:Ovulationshemmer und Thrombosegefährdung11.30-12.00 UhrDr. Moreii, Wenden:Ist eine individuelle Prognose <strong>der</strong> Schädigung durchOvulationshemmer möglich?anschließend DiskussionnachmittagsKurhaus, kleiner Saal16.00-18.00 UhrMitglie<strong>der</strong>-VersammlungMontag, 16. September 1974vormittagsTagungsort: Kurhaus, KurtheaterSeminar: „Eigenblutbehandlung"Leitung: Dr. Haferkamp, Mainz9.15- 9.45 UhrDr. Höveler, Kleve:Das aktivierte Eigenblut9.45-10.15 UhrDr. Haferkamp, Mainz:Technik verschiedener Formen <strong>der</strong> Eigenblutbehandlung10.15-10.45 UhrPause10.45-11.15 UhrDr. 7'heuer, Stuttgart:Modifikation <strong>der</strong> Eigenblutbehandlung:Die Gegensensibilisierung und Behandlung mitAntikörperfragmenten11.15-11.45 UhrDr. Brand, Bad Homburg:Grundlagen, Praxis und Fortschritte in <strong>der</strong>HOT-Therapieanschließend DiskussionnachmittagsTagungsort: großer SaalTagung <strong>der</strong> Internationalen Gesellschaft für ElektroakupunkturLeitung: Dr. Höllischer, Baden-Baden15.30-16.00 UhrDr. Höllischer, Baden-Baden:Die chemische und virale Intoxikation in <strong>der</strong> Diagnostikund Therapie16.00-16.20 UhrDie Senkung des intraokularen Druckes bei Glaukoma) Dr. Seefried, Euskirchen:durch Elektroakupunkturtherapieb) Dr. Schirrmacher, Peine:durch Medikamententestung16.20-16.50 UhrDr. Scharz, Tübingen:Der Einfluß des Herdgeschehens auf das Mesenchym16.50-17.20 UhrPausePhys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974


Seit über 60 Jahren Jacobi's natürliches HeilmittelSevatotChr. Ludwig JaCObiAnwendung bei: Magen-,Darm-, LeberfunktionsundGallenbeschwerdenZusammensetzung Herb Alchem Herb Visc alb Rad Onon Herb NasturtRad Cich Fol Myrtilli Fol Boldo Fol Betulae Herb Tarax.Herb Cypogl RadAngel Herb Enodictyon , Flor Stoeoh Fol Salv , Rhiz Gram Rad Bard aa 0,6 g,Fol Uvae Ursi Herb Card bened Herb Viol tric aa 0 8 g FructJunip RadZedoar Fol Melissae Rad Valeranae Fruct Crataegi ox Rad Gehtianae, Rhiz.Rhei Herb Equ seti arv Herb Genistaeaa! 2 g Herb Menthae pip 2 g EisetThenaca sine Op o 3 g Aloe luc cap 6 g Aq cons ad 500 g100 g .Konzenttat für den auswärtigen Handel 8,05 DM500 g gebrauchsfertig, nur für Berlin 8,05 DM1 Berlin 61 • Hasenheide5417 20-17 50 UhrDr Thomsen, HamburgDie Beteiligung des .vitalen' Zahnesam Herdgeschehen17 50-18 05 UhrProf Dr Rost, TubingenMedikamententestung und chronische Pulpitis —Ergebnisse histologischer Untersuchungen18 05-18 35 UhrDr Voll, PlochingenDas Otogene Herdgeschehen in Diagnostikund TherapieDiskussionDienstag, 17. September 1974vormittagsTagungsort Kurhaus KurtheaterSeminar „Alte und mo<strong>der</strong>ne Massageformen in <strong>der</strong>ärztlichen Praxis"Leitung Dr Ruhlfs, Nürnberg9 30-10 00 UhrGrund lagen referat10 00-10 30 UhrDr Konermann, Dr Koob, Dr Lilie, EssenInfrarot-thermographische Untersuchungenals quantitative Methode zur Beurteilung aktiver undpassiver physikalischer Heilmaßnahrnen10 30-11 00 UhrPause11 00-11 30 UhrDr Preusser, Bad HarzburgGelomassage und -punktur11 30-12 00 UhrDr Kollmer, Wolfsegg"Intensive Lymphmassage mit Elektroakupunkturals Basistherapieanschließend DiskussionnachmittagsTagungsort Stadthaus großer SaalSeminar: Möglichkeiten <strong>der</strong> Elektrotherapie in <strong>der</strong>Praxis"Leitung Prof Dr Dr Zysno, Bad Nauheim16 00-16 30 UhrProf Dr Dr Zysno, Bad NauheimGrundlagenreferat16 30-16 45 UhrDipl-Ing Dr Rusch, Bad NauheimCor referat16 45-17.15 UhrPause17 15-17 45 UhrDr Kuhn, FreudenstadtTherapie mit nie<strong>der</strong>frequenten Stromimpulsen in <strong>der</strong>Traumatologie und bei Schlafstörungen17 45-18 15 UhrDr. Höllischer, Baden-BadenDie elektrobiologische Therapie des akuten Zustandesanschließend DiskussionMittwoch, 18. September 1974vormittagsTagungsort Stadthaus, großer SaalSeminar: „Phytotherapie"Leitung Dr Weiß, Marstetten-Aitrach9 30-10 00 UhrProf Dr Willuhn, Frankfurt/MNeuere Untersuchungen über die Inhaltsstoffe <strong>der</strong>Armka10 00-10 30 UhrDr Isaac, Frankfurt/MFortschritte in <strong>der</strong> Kamillenforschung10 30-11 00 UhrPause11 00-11 30 UhrDr Weiß, Marstetten-AitrachPhytotherapie <strong>der</strong> coronaren Herzkrankheitenanschließend Podiumsdiskussion.Aktuelle phytotherapeutische Fragen einschließlich desneuen ArzneirmttelgesetzesnachmittagsDer Nachmittag ist für die Durchfuhrung <strong>der</strong> einzelnenKurse reserviertabendsab 21 00 UhrTanzabend im Kurhaus»AIM-LIQUID.Rein phytologisches Kardiotonicum für die kleine HerztherapieCrataegus-Adonistherapie des AltersherzensArtereherz,coranare Durchblutungsstörungen, ApoplexieprophylaxeHachdrucKherz,Gastrakard Syndram.IniOOml Rutin solubOSg.Alkohol Auszuge aus Cnataegus37!5g,Adonis.ViscallaSäEC7g,Apiumgrav,Auric:ulä§'^3gVal13g Cola43g 3DmlDM495Recorsan-Gesellschaften Grafelfing und LüneburgPhys Med u Reh Heft 8 1 974


Donnerstag, 19. September 1974vormittagsTagungsort: Stadthaus, großer SaalSeminar: „Aktuelle diagnostische und therapeutischeProbleme entzündlicher Dünn- und Dickdarmerkrankungen"Leitung: Prof. Witte, Karlsruhe9.30-10.00 UhrProf. Dr. Witte, Karlsruhe:Die Divertikulose vom Standpunkt des Internisten10.00-10.30 UhrProf. Dr. Wenz, Freiburg:Röntgendiagnostik <strong>der</strong> Divertikulose10.30-11.00 UhrPause11.00-11.30 UhrProf. Dr. Kuhlmann, Essen:Beiträge zu aktuellen, diagnostischen undtherapeutischen Problemen entzündlicher Dünn- undDickdarmerkrankungenanschließend DiskussionZur Diskussion aufgefor<strong>der</strong>tDr. Voll, Plochingen:nachmittagsTagungsort: Kurhaus, kleiner Saal16.00-18.00 UhrSeminar: „Kneipp-Therapie in <strong>der</strong> ärztlichen Praxis"Leitung: Dr. Schumacher-Wan<strong>der</strong>sieb, Bad MünstereifelDr. von Nathusius, OrtenbergDr. Weiß, Marstetten-AitrachDr. Krammer, Neunkirchen (Österreich)Freitag, 20. September 1974vormittagsTagungsort: Kurhaus, Kurtheater„Praxisnahe Medizin"Leitung: Dr. Giesenbauer, Bremen9.00- 9.30 UhrProf. Dr. Sulman, Jerusalem,Föhnleiden, ihre Ursachen und Behandlung9.30-10.15 UhrDr. Wolff, Frankfurt/M.:Ozontherapie mit Film10.15-10.45 UhrPause10.45-11.15 UhrPriv.-Doz. Dr. Daun, Erlangen:Physiotherapie bei psychovegetativen Störungen11.15-11.45 UhrDr. Köhler, Bremen:Wirbelsäulenschäden bei Leistungssportlern undMaßnahmen zu ihrer Verhütungzur Humoraltherapiechronischer Nierenerkrankungen1. Canephron ist in <strong>der</strong> Lage, Therapieschädenzu vermefden und bietet sich daher zur Ergänzung<strong>der</strong> Chemotherapie bei Nephritidenmit nephrotischem Syndrom an.2. Die nachgewiesene Wirkung des Canephron auf dentubulären Apparat <strong>der</strong> Niere läßt es verständlich erscheinen,daß Eiweißausscheidungen im Harn als Folgevorhergegangener toxischer o<strong>der</strong> infektiöser Schädigung<strong>der</strong> Tubuli wesentlich gesenkt werden können.3. Nach tierexperimentellen Untersuchungen istCanephron in <strong>der</strong> Lage, bei geschädigtem Nierengewebeeine reparatorische Proliferationund damit im gewissen Sinne eine Regenerationzu erreichen, was beson<strong>der</strong>s beachtenswertist.4. Canephron durchbricht den circulus vitiosuszwischen Organ- und humoralem Geschehenund ist beson<strong>der</strong>s in therapieresistenten Fällenangezeigt.Sterner, W., Heisler, E., Popp, H.O., Fischer, H.Phys. Med. u. Reh. 14 (1973) 239.anschließend DiskussionnachmittagsTagungsort: Stadthaus, großer Saal16.00 UhrBerufspolitisches Colloquium:Dr. Breidenbach, BeurenDr. Giesenbauer, BremenDr. Haferkamp, MainzProf. Dr. Häußler,Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> KV Nord-Württembergu. a.Zur Basistiterapie bei Nierenerkrankungen.Zusammensetzung: Mac. ex: Herb. Centaur. 0,6 g, Fruct. Cyrmsbat.sin. semin. 1,0 g, Rad. Levistic. 0,6 g, Fol. Rosmarin. 0.6 g in 100 g.Indikationen: Zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei Nierenerkrankungen,chronische Pyelonephritis; zur Prophylaxe bei rezidivierendenKonkrementbildungen.Nebenwirkungen wurden bisher nicht beobachtet.Dosierung: Zur Langzeitbehandlung 3mal täglich 1 Teelöffel voll übermindestens 12 Wochen.Handelsformen: Canephron O. P. mit 100 ml DM 7.30.Großpackungen mit 500 ml und 1000 ml.BIONORICA KG • NÜRNBERGPhys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974III


Sonnabend, 21. September 1974vormittagsTagungsort: Stadthaus, großer Saal8.30-12.30 UhrTagung <strong>der</strong> Internationalen Medizinischen Gesellschaftfür Blut- und Geschwulstkrankheiten in Zusammenarbeitmit dem Zentraiverband <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren9.30-13.00 UhrTagungsort: Kurhaus, kleiner SaalTagung des Deutschen ZentralvereinsHomöopathischer Ärzte e. V.Thema: „Compositen"nachmittagsTagungsort: Stadthaus, großer Saal14.00 UhrTagung <strong>der</strong> Internationalen Medizinischen Gesellschaftfür Blut- und Geschwulstkrankheiten in Zusammenarbeitmit dem <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für NaturheilverfahrenTagungsort: Kurhaus, kleiner Saal15.00-18.00 UhrTagung des Deutschen ZentralvereinsHomöopathischer Ärzte e. V.Thema: „Compositen"ab 20.30 UhrKurhaus; TanzcafeGesellschaftsabend desZentralverein Homöopathischer Ärzte e. V.Sonntag, 22. September 1974vormittagsTagungsort: Stadthaus, großer Saal9.00-13.00 UhrTagung <strong>der</strong> Internationalen Medizinischen Gesellschaftfür Blut- und Geschwulstkrankhehen in Zusammenarbeitmit dem <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren9.30-12.30 UhrTagungsort: Kurhaus, kleiner SaalTagung des Deutschen ZentralvereinsHomöopathischer Ärzte e. V.Thema: „Compositen"Die Kurse finden wie folgt statt:Akupunkturkurs — AuriculotherapieDr. König, Dr. Kollmer, Dr. Kuhn14. 9. 1974, 18.15-21.15 Uhr, Stadthaus, großer Saal15. 9. 1974, 18.15-21.15 Uhr, Stadthaus, großer Saal(vorwiegend praktische Übungen)Akupunktur (Anfänger A 1)Dr. von Leitner, Dr. Kampik17. 9. 1974, 18.30-21.30 Uhr, Stadthaus, großer Saal18. 9. 1974, 18.30-21.30 Uhr, Stadthaus, großer SaalDr. Roustan, ParisVortrag:„Behandlung von Augenkrankheiten durch Akupunktur"21. 9. 1974, 9.00-11.00 Uhr, Kurhaus, TanzcafeDr. Roustan, Dr. DarrasKurs:Praktische Übungen <strong>der</strong> Akupunkturbehandlung beiAugenkrankheiten21. 9. 1974, 11.15-13.00 Uhr, Kurhaus, TanzcafeDr. Darras, Dr. van Nghi, Dr. RoustanKurs:Akupunkturbehandlung von jahreszeitlich bedingtenKrankheiten15.30-19.00 Uhr, Kurhaus, TanzcafeDr. Van Nghi, Dr. Darras, Dr. RoustanKurs:Akupunkturbehandlung bei arteriovenösen Störungen22. 9. 1974, 9.00-13.00 Uhr, Kurhaus, TanzcafeAtemtherapie: Emphysemverhütung und BehandlungDr. Heybrock-Seift17.-19. 9. 1974, 7.15-9.00 Uhr, Kurhaus, kleiner SaalAutogenes TrainingProf. Kleinsorge14. 9. 1974, 18.00-20.00 Uhr, Kurhaus, Theaterfoyer15. 9.1974,18.00-20.00 Uhr, Kurhaus, Theaterfoyer16. 9. 1974, 19.00-21.00 Uhr, Kurhaus, TheaterfoyerBewegungstherapieDr. Milz16. bis 20. 9. 1974, 8.00-8.30 Uhr, Kurmittelhaus(Bitte Badesachen und Sportkleidung mitbringen)ErwärmungsgerätFango-Paraffinzur Aufbereitung, Desinfektionund ständigen Bereithaltung vonPackungsmassen, vornehmlichvon FANGO-PARAFFIN ,Burgthal'.Das Gerät ist stabil undwartungsfrei; wirtschaftlich inAnschaffung und Stromverbrauch;<strong>der</strong> funkstörungsfreieThermostat reguliert zuverlässigdie Temperatur. PraxisgerechtesFassungsvermögen.BERND CONZENzur lokalen Überwärmungstherapiein Klinik undPraxis bewährt. Überausplastisch und von optimalerWärmehaltung. Nach jeweiligerThermo-Desinfektionauch bei verschiedenenPatienten «wie<strong>der</strong>holtverwendbar, daher sehrwirtschaftlich.fango paraffmPharmazeutische GmbH &Co.KG5657 Haan/Rhld., Dieselstraße 12IV Phys Med. u Reh. Heft 8, 1974


ElektroakupunkturDr. Voll16. bis 20. 9. 1974, 7.30-9.00 Uhr, Kurhaus, TheaterfoyerElektroneuraldiagnostik und -Therapie nach CroonDr. Walb und Mitarbeiter18. 9. 1974, 18.15-20.00 Uhr, Kurhaus, kleiner Saal19. 9. 1974, 18.30 Uhr, Kurhaus, kleiner SaalHomöopathie (Einführungskurs)Dr. Kautzsch und Mitarbeiter18. und 20. 9. 1974, 14.00-17.00 Uhr, Kurhaus, kleinerSaalHomotoxokologieDr. Reckeweg18. 9.1974, 14.00-18.00 Uhr, Stadthaus, großer SaalKneippsche AnwendungenDr. Schumacher-Wan<strong>der</strong>sieb16.-19. 9. 1974, 14.00-16.00 Uhr, Hotel RappenMikrobiologische Therapie und SymbioselenkungDr. Kolb16. 9. 1974, 14.00-15.30 Uhr, Kurhaus, kleiner Saal17. 9. 1974, 14.15-15.45 Uhr, Kurhaus, kleiner Saal18. 9. 1974, 14.15-15.45 Uhr, Kurhaus, TheaterfoyerNeuraltherapie nach HunekeDr. Hopfer13. 9. 1974, 20.00 Uhr, Stadthaus, großer Saal(Fortgeschrittene)15. 9. 1974, 18.00-20.00 Uhr, Kurhaus, kleiner Saal16. und 17. 9. 1974, 18.30-20.30 Uhr, Stadthaus,großer SaalOzontherapiea) beim Krebsgeschehenb) beim RaucherbeinDr. Wolf20. 9. 1974, 18.00-20.00 Uhr, StadthausThermographie <strong>der</strong> Störfel<strong>der</strong>krankungDr. Schwamm13. 9. 1974, 17.30-19.45 Uhr, Stadthaus, großer Saal14. 9. 1974, 7.30-9.00 Uhr, Kurhaus, kleiner SaalZytoplasmatische TherapieProf. Peter18. 9. 1974, 17.30-20.30 Uhr, Kurhaus, TheaterfoyerKurse für Arztfrauen und ärztliches HilfspersonalAutogenes TrainingDr. Hansi Kleinsorge14. 9. 1974, 15.30-17.30 Uhr, Kurhaus, Theaterfoyer15. 9. 1974, 9.30-11.30 Uhr, Kurhaus, Theaterfoyer16. 9. 1974, 9.30-11.30 Uhr, Kurhaus, TheaterfoyerBewegungstherapieDr. Milz16.-20. 9. 1974, 8.00-8.30 Uhr, Kurmittelhaus(Bitte Badesachen und Sportkleidung mitbringen)Kraftvoll die Fesseln sprengen mitCOR-SelectNachhaltig lösen sich dieSpasmen - intensiv erholt sichdas Herz: COP-SeJect, dasKardiqtherapeutikum mit denselectiyen Angriffspunkten.Indikation: Koronarinsuffizienz,nervöse Herzstörungen, Kreislaufkollaps,Arrhythmien, zurBehandlung des Altersherz undNachbehandlung von Infarkten.Kontraindikation: keine.Zusammensetzung: In 100 gsind enthalten Extr.Crataegi„e.fruct. rec.1-1.10g,Aurumchloratum natronat. 0,05 mg,Camphora 0,03 g, Adonis vernalisD 5 dil. 30 g, Cactus D 4 dil.25 g, Lobelis inflata D 4 dil.10 g,Tinct. Valerian. aeth.6 g, Ignatia D 4 dil. 5 g.Handelsformen und Preise:Tropfflaschen zu 30 und 100 ml= 5.30 DM + 14,15 DM.Salbe: Tube mit 20 g = 2,95 DM.DiätkursFrau Schmidt16.-20. 9. 1974, 10.45-12.15 Uhr, Haus SchierenbergKosmetisches PraktikumFrau H. Boegler16.-20. 9. 1974, 9.00-10.30 Uhr, Kurhaus, kleiner SaalPhys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974


15. JahrgangAugust 1974 Heft 8Physikalische Medizinund RehabilitationZeitschrift für praxisnahe MedizinSchriftleitung:H. Haferkamp, Mainz, und Ft. F. Weiß, Marstetten-Aitrach.Organ des <strong>Zentralverband</strong>es <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahrene. V., Sitz Stuttgart, des Kneippärztebundes, ÄrztlicheGesellschaft für Physiotherapie e. V., Sitz Bad Wörishofen,und des Österreichischen Kneippärztebundes.Wissenschaftlicher Beirat:H. Bialonski (Bad Godesberg) — F. Brantner (Villach) — N. Breidenbach(Beuren) — P. Dosch (München) — H. Fleischhacker (Wien) —K. Franke (Bad Lauterberg) — P. Frick (Mainz) — H. G. Güttner (Dresden)- H. Harmsen (Hamburg) - A. Hoff (Bad Wörishofen) - W. H.Kahlert (Bad Salzuflen) - J. Kaiser (Bad Wörishofen) - K. Kötschau(Schloßberg) - H. Kolb (Wetzlar) - H. Krauß (Berün-Buch) - Krautheim(Grönenbach) — W. Küster (Magdeburg) — R. v. Leitner (Berlin)— H. Mensen (Bad Rothenfelde) — W. v. Nathusius (Hirzenhain/Oberhessen) — H. Paul (Bad Godesberg) — A. Pischinger (Wien) —H. P. Rusch (Frankfurt M.) — H. Seyfarth (Rostock) — W. Schauwecker(Bensheim) - E. G. Schenck (Aachen) - H. Schlüter (Berleburg) -O, Scbumacher-Wan<strong>der</strong>sleb (Bad Münstereifel) — R. Voll (Plochingen)- H. L. Walb (Homberg/Kreis Aisfeld) - W. Zabel (Berchtesgaden) -W. Zimmermann (München).EditorialUnsere heutige Diagnostik hat sich in den letzten Jahren inungeahnter Weise erweitert. Das betrifft in erster Linie dieLaboratoriumsmethoden. Neue Untersuchungsverfahren undvor allem neue Apparaturen wurden entwickelt. WelcherArzt wird heute noch selbst in <strong>der</strong> Praxis Blutkörperchenzählen o<strong>der</strong> ein Differentialblutbild auswerten? Höchstenswird noch ein Harnsediment untersucht. Alles an<strong>der</strong>e machtdas Laboratorium, teils dasjenige <strong>der</strong> eigenen Praxis, inzunehmendem Maße aber ein Diagnostisches Institut. Früherbenutzten wir ein solches in <strong>der</strong> Hauptsache bei bakteriologischenund serologischen Untersuchungen. Heutesind nun aber auch für die meisten <strong>der</strong> chemischen undbiologischen Untersuchungen technische Verfahren entwickeltworden, die alles außerordentlich einfacher machen.Man kann damit ganze Serienuntersuchungen anstellenund so die diagnostischen Möglichkeiten erheblich erweitern.Ist das aber in <strong>der</strong> großen Mehrzahl <strong>der</strong> Fälle notwendigund bringt es den erwarteten Nutzen? Das ist eine Frage,die uns zunehmend bewegt. Nach dem ersten Enthusiasmusüber diese technische Perfektion haben wir doch allmählichmehr und mehr ihre Grenzen kennengelernt. Unddas nicht nur bei uns, wo die Diagnostischen Institute sichrapide vermehrt haben und wo man dem Arzt einredenwill, daß er nur noch mit solchen neuen Methoden mo<strong>der</strong>nsei und den gegenwärtigen Ansprüchen <strong>der</strong> Gesellschaftgenüge. Auch in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n beginnt dieses Umdenken.So lesen wir in <strong>der</strong> führenden englischen medizinischenZeitschrift „The Lancet" vom 5. Mai 1973 einen Herausgeberaufsatz(Editorial) mit <strong>der</strong> geradezu aufreizendenÜberschrift: „Ist mehr wirklich besser?" (Is More ReallyBetter?). Darin kommen mit aller Deutlichkeit die gleichenSorgen und Bedenken zur Erörterung, sogar noch schärferformuliert, als dies bei uns gegenwärtig bereits gewagtwird.Ist die Diagnose klar, so heißt es dort, wieviel labormäßigeBestätigung ist dann noch notwendig? Die Antwort ist eindeutigund klar: in den allermeisten Fällen gar keine! NurAusnahmesituationen wie etwa eine Schilddrüsenerkrankungmachen trotz sicherer Diagnose eine Laboratoriumsuntersuchungwünschenswert, um eine Dokumentation fürdie Zukunft, für den weiteren Verlauf und die entsprechendeTherapie zu erhalten. Dann aber genügt von den vielenFunktionstests für die Schilddrüse ein einziger, und allean<strong>der</strong>en sind zumindest überflüssig, wie etwa die Bestimmungvon Plasmathyroxin, protetngebundenem Jod, Cholesterinund thyreotropem Hormon.Ein an<strong>der</strong>er häufiger Irrtum ist es, daß <strong>der</strong> zuletzt erarbeiteteund umfangreichste Test auch <strong>der</strong> beste sein müsse.Vielfach gilt gerade das Gegenteil: <strong>der</strong> einfachste Test ist<strong>der</strong> aussagekräftigste. Ein Beispiel hierfür ist die serienmäßigeEnzym-Bestimmung bei <strong>der</strong> akuten Hepatitis. In<strong>der</strong> Regel genügt hierfür eine einzige Bestimmung <strong>der</strong>Aminotransferase. Die tägliche Bestimmung von Enzymen,Bilirubin, Serumeiweiß usw. hilft kaum etwas für die Prognoseund für die Therapie.Bei den Serum-Elektrolytbestimmungen hat sich heute dieMehrfachkanal-Methode eingeführt, d. h. man bestimmtmöglichst viele Plasma-Elektrolyte gleichzeitig. Das machttechnisch keine weiteren Schwierigkeiten. Aber den Klinikerinteressieren die vielen Werte kaum. Er möchte hauptsächlichden Kaliumwert im Serum wissen, <strong>der</strong> meistensviel aufschlußreicher ist als das Natrium und <strong>der</strong> Stickstoff,o<strong>der</strong> gar das Serum-Chlorid. Für das, was <strong>der</strong> Klinikerwirklich notwendig hat, genügen meistens die billigerenund dabei recht zuverlässigen halbautomatischen Methoden.Zwar ist es leicht, die Kosten für eine <strong>der</strong>artige umfassendeLaboratoriumsanalyse zu berechnen. Weit problematischerist jedoch die Aussage über den wirklichen „Wert" <strong>der</strong>artigerUntersuchungen für Praxis und Klinik. Die heuteüblich gewordenen Qualitätskontrollen zeigen allein, welcheMöglichkeiten das Laboratorium heute besitzt. Die Gefahrbesteht dann jedoch darin, daß viele dieser Resultate amKrankenbett mehr verwirren als helfen. Der behandelndeArzt ist vielfach überfor<strong>der</strong>t, diese vielen Werte richtig zuinterpretieren, und das gilt sogar für die große Kiinik. Somüssen wir feststellen, daß sich vielfach bei den behandelndenÄrzten in zunehmendem Maße eine Gleichgültigkeitgegenüber diesen vielen Analysen einstellt. Sie müssensich doch wie<strong>der</strong> darauf besinnen, daß man am Krankenbettmit allen diesen Befunden nur recht wenig anfangenkann, abgesehen natürlich von gewissen Ausnahmen beischwieriger Differentialdiagnose. So sehen wir es kommen,Phys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974 177


daß sich über kurz o<strong>der</strong> lang diese mo<strong>der</strong>ne Analytik vonselbst erschöpft und ihr Wert immer geringer geachtet wird.Noch ist es zwar bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Ärzte noch nicht soweit, aber eine solche Entwicklung bahnt sich an, bei unssowohl wie in den angelsächsischen Län<strong>der</strong>n. Wenn diejüngeren Ärzte in <strong>der</strong> Klinik sehen, daß auch die älterenmit diesen vielen Daten meistens nichts Rechtes anzufangenwissen, so wird auch ihr Interesse daran bald nachlassen.Dazu kommt ein weiteres: die neuen Diagnostik-Zentrenentstehen vielfach weit von Praxis und Klinik entfernt undführen ihr Eigenleben. Sie arbeiten oft billiger als dieDiagnostischen Institute in dem Krankenhaus o<strong>der</strong> dasPraxislabor. Aber mit <strong>der</strong> Entfernung wachsen die Schwierigkeiten,und die Effektivität sinkt. Es fehlt <strong>der</strong> enge Kontaktzum behandelnden Arzt, <strong>der</strong> für die Auswertung <strong>der</strong>Befunde ausschlaggebend ist und bleibt.Ein neuer Begriff ist bereits entstanden. Man spricht voneiner administrativen Computer-Diktatur. Damit ist bereitsalles gesagt, was sich hier an Problematik eröffnet. Die Verwaltungsstellendes Staates und <strong>der</strong> Gemeinden glaubenin <strong>der</strong> Schaffung und För<strong>der</strong>ung solcher DiagnostischerInstitute mit möglichst kompletter technischer Ausstattungetwas ganz Großes und Mo<strong>der</strong>nes zu schaffen, und siesind zudem erfreut über manche finanzielle Einsparungen.Jedoch sehen sie nicht, daß dies alles auf Kosten <strong>der</strong> Krankengeht, die damit immer mehr zum bloßen Objekt einerwissenschaftlichen Perfektion werden. Daher ist es an <strong>der</strong>Zeit, auf den recht begrenzten Wert solcher Institutionenhinzuweisen und vor einer weiteren Ausdehnung diesesPrinzips zu warnen. Noch immer steht <strong>der</strong> Kranke mit allenseinen körperlichen und seelischen Leiden im Mittelpunktunserer Fürsorge, und das wird und muß auch trotz allertechnischen Möglichkeiten so bleiben.R. F. Weißw. Zimmermann Naturheilverfahren in <strong>der</strong> KlinikZu den Diskussionen über Wert und Kritik <strong>der</strong> Naturheilverfahrendürfen wir Ihnen heute einen Beitrag aus einerKlinik für Naturheifverfahren bringen. Dabei werden <strong>der</strong>Standpunkt und die Erfahrung dieser Klinik vertreten, dieauf eine Geschichte von mehr als 100 Jahren zurückblicktund seit 6 Jahren in einem Großklinikum Münchens einenBeitrag zur naturnahen Therapie leistet.Die Fragestellungen, die sich mit einer Aufgabe in einemsolchen Krankenhaus verbinden, sind mehrfacher Natur.Sind wir mit unseren therapeutischen Bemühungen nochzeitgerecht o<strong>der</strong> betreiben wir einen Rest <strong>der</strong> romantischenMedizin? — Dürfen wir in <strong>der</strong> Naturheilklinik von einer echtenAlternative sprechen, die wir einer wissenschaftlichorientierten Medizin entgegensetzen können? Sind die Aufgabenechte klinische o<strong>der</strong> verweisen sie in vorklinischerespektive nachklinische Behandlungen? Gibt es eine naturgemäßeMethode in <strong>der</strong> Klinik ohne Selektion des Krankengutes?Schließlich setzen wir für unsere Behandlung einDenkkonzept ein, mit dem wir uns von an<strong>der</strong>en Behandlungenunterscheiden.Die Medizin präsentiert sich heute einer informationshungrigenÖffentlichkeit mit meß- und wägbaren, technischbrillanten Einblicken in die Geheimnisse des Menschen undseiner Krankheiten und atmet dabei reinste wissenschaftlicheLuft. Diagnose war immer schon <strong>der</strong> repräsentativewissenschaftliche Aspekt unserer Medizin, Therapie dagegenErfahrung im einzelnen, nicht selten auch industrielleMacht. Die Verkehrung von Diagnose und Therapie istkeineswegs eine geschichtliche Tatsache, denn in ihrerGeschichte war die Medizin eine therapeutische Wissenschaft.Dies galt für die Volksmedizin als früheste Heilbestrebungund läßt sich seit Hippokrates bis in das sogenanntenaturwissenschaftliche Zeitalter des 19. Jahrhun<strong>der</strong>tsverfolgen. Mit Virchow beginnt eine wissenschaftlicheEpoche in <strong>der</strong> Medizin. In seiner berühmten Redevom 3. Mai 1845 sagt er: „Leben ist nur Ausdruck für eineSumme von Erscheinungen, <strong>der</strong>en jede einzelne nach dengewöhnlichen physikalischen und chemischen Gesetzenvonstatten geht." Damit wurde auch die Existenz einerautokratischen Lebens- und Naturheilkraft geleugnet. Diegegensinnige vitalistische Auffassung, in <strong>der</strong> zielgerichteteLebensabläufe angenommen und eine Ganzheitsbezogenheit<strong>der</strong> Organe postuliert wurde, hat eine Gegenströmungin <strong>der</strong> Medizin geschaffen, die zudem noch empirische Impulsevon Laienbehandlern wie Priessnitz, Rickli, Schroth,Kneipp u. a. empfing. Der von <strong>der</strong> Erfahrung gezeigte Wegwar für viele eine therapeutische Zuflucht, denn in <strong>der</strong>Medizin wechselten allzu rasch die Denkkategorien bis zueinem gewissen therapeutischen Nihilismus. „Die Würde<strong>der</strong> Heilkunde sei im Heilen zu sehen" und ein an<strong>der</strong>esSchlagwort „wer heilt hat Recht" war das Motto <strong>der</strong> Außenseitergeworden.Es verwun<strong>der</strong>t uns nicht, wenn wir heute wie<strong>der</strong> den Rufnach einer Theorie <strong>der</strong> Therapeutik aus dem Munde einerempirisch und zugleich analytisch eingestellten Anthropologiehören. Die anthropologische Medizin tritt nachSchipperges bewußt in einen Gegensatz zu einer sich objektivgebenden Medizin als Naturwissenschaft. Der Patientist nicht Objekt des Arztes — wie es Binswanger formulierte— son<strong>der</strong>n steht auf <strong>der</strong> Ebene gemeinsamer Existenzund wird nie den Kranken zum Objekt erniedrigen.Anthropologie im universalen Sinne ist die Integration <strong>der</strong>somatischen Medizin, einer medizinischen Psychologie und<strong>der</strong> Phänomenologie und damit Schlüssel zu einer personalenHeilkunde, wie sie früher in dem Begriff einer Ganzheitsmedizinerahnt, aber auch mißbraucht wurde.So darf die Frage nach Effizienz und Existenz <strong>der</strong> Naturheilverfahrenkeine historische mehr sein, sie ist keineFrage <strong>der</strong> kategorischen Alternative, aber auch keine Frage<strong>der</strong> Integration einer Naturheilkunde in die wissenschaftlicheMedizin, wie sie Brauchte gefor<strong>der</strong>t hat. Sie ist zunächstschlicht die Frage eines therapeutischen Engagements.Keine Therapie ohne vorherige Diagnostik. Die Schwerpunktekönnen aber einseitig verlagert sein. Ein Krankenhausfür NHV ist ein Behandlungszentrum und muß deshalbfrei sein von diagnostischen Aufgaben, die jenseitsdes üblichen Maßes einer internen Fachklinik liegen. Soist die räumliche Zuordnung an ein potentes Klinikum einewichtige Voraussetzung für eine Klinik, die sich <strong>der</strong> Therapieverschrieben hat. Dies gilt für konsiliarische, fachtechnische,asozialmedizinische und wirtschaftliche Hilfen,über die bekanntlich nur Häuser einer Größenordnung vonmehr als 500 Betten verfügen. Wir glauben, daß wir für einesolche Lösung in München ein Beispiel liefern können.H. Ritter hat in seiner Studie <strong>der</strong> praktizierten Heilverfahreneine erstaunliche Zahl von Ärzten erfassen können, die sowohlHomöopathie als auch breite Erfahrungsmedizin imPhys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974


Sinne <strong>der</strong> NHV anwenden. Solche Tatsachen beeindruckenoffenbar unsere autoritäre Medizin recht wenig, wenn wirdies an <strong>der</strong> Diskussion um ein neues Arzneimittelgesetzmessen. Tut man denn dem Drittel <strong>der</strong> Bevölkerung undihren Behandlern einen Gefallen, die bislang von biologischenHeilmitteln zufriedenstellend behandelt wurdeno<strong>der</strong> etwa einer pharmazeutischen Großindustrie? Dasgleiche gilt für eine gesunde Ernährung, die durch Produktionszwangverdrängt wird, für die Fragen des Rauchensund Trinkens, was nur so lange bekämpft wird, als dieSteuerpolitik des Staates nicht gefährdet werden kann. Diehier erfolgte Interessenkollision bleibt ohne Protest. DieGruppen von Vereinigungen, die sich leidenschaftlich einsetzenund argumentieren, sind offensichtlich wahlpolitischnicht relevant. So sind die letzten Reservate, die mahnenund anklagen, die naturheilerischen Min<strong>der</strong>heiten in unserernach Gesundheitsrezepten gierigen Gesellschaft. Aber —wie Sie wissen — es darf nicht weh tun und keineswegsden Genuß ver<strong>der</strong>ben.Dürfen wir nach diesem Ausflug in ungelöste Probleme, dieam Rande auch die Klinik betreffen, an die Tradition <strong>der</strong>klinischen Naturmedizin im Sinne von L. Straßburg anknüpfen?— Aus dem Berliner Krankenhaus erörtert er aus<strong>der</strong> klassischen Zeit <strong>der</strong> NHV die Problematik in <strong>der</strong> Klinik.Er sah, wie auch seine Vorgänger, eine Doppelaufgabe, diein <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Krankheit und <strong>der</strong> Belehrung undUnterweisung bestand. Diese Aufgabe entsprach ganz undgar einer Diäthetik des Hippokrates. Aus <strong>der</strong> inneren undweiteren Umgebung des Patienten wurde eine Basistherapiekonzipiert, dabei zuerst die Ernährung eingestellt im Hinblickauf eine Umstimmung <strong>der</strong> Verdauung und des Stoffwechsels.Die Haut spielt bei dieser Basistherapie einebeson<strong>der</strong>e Rolle, denn sie ist Reizvermittler und muß alssolche auch weitgehend wie<strong>der</strong> aufnahmefähig gemachtwerden. Die Atmung und die Ordnung des Kreislaufs imSinne einer periodischen Hydrotherapie sollte das Systemdes Unspezifischen ansprechen. Methoden nach Aschner,Hunecke, Phytho- und Psychotherapie gehörten bereits zudem Rüstzeug des Naturarztes, <strong>der</strong> für seine Klinik einweitgehend selektiertes Krankengut for<strong>der</strong>te.Die Entwicklung unserer Gesellschaft hat nun — ohne eszu wollen — auch hier eine Wandlung gebracht. Die Gedanken<strong>der</strong> NHV wurden in Ermangelung an<strong>der</strong>er Alternativenzum Gegengewicht <strong>der</strong> zivilisationsbedingten Auswüchsewie Mangel an Bewegung und Training, Auswüchse<strong>der</strong> Ernährung mit einem unaufhaltsamen Trend zumÜbergewicht, zur Verweichlichung in wohltemperiertenRäumen und zur Immunschwäche auf Grund großzügigergehandhabter antibiotischer Behandlungen. So kam es zueiner Präventiv- und Rehabilitationsmedizin, <strong>der</strong>en Therapieschatzaus dem Repertoire <strong>der</strong> klassischen Naturheilverfahrenstammt. Wenn wir bei <strong>der</strong> Präventivmaßnahmeeine vorklinische, bei <strong>der</strong> Rehabilitation eine nachklinischeBehandlungsart sehen, so verweisen diese Aufgaben ineine Sozialmedizin. Wie es Baier kürzlich ausdrückte, wirdbei diesen Maßnahmen ein naturwüchsiges Allgemeinverhaltenin ein sozialbezogenes und sozialbewußtes umgeformt.Diese Daseinsi/or- und -iürsorge steht heute neben<strong>der</strong> Krankem/ersorgung ais curative Medizin unter zunehmendstaatlichen Direktiven. Die curative Medizin — aus<strong>der</strong> Klinik naturgemäßer Heilverfahren entwickelt — gerietzunehmend in die Hände sozialmedizinischer Institutionen.Vorsorge ist mehr Diagnostik, für sie hat man auch technischeZentren erdacht, die eine zentral geleitete Untersuchungnach laborchemischen Parametern ermöglicht.Nachsorge dagegen ist Therapie, in beliebter Form amKollektiv. Kollektive Therapie hat, wie wir am Beispiel <strong>der</strong>Ernährungsbetreuung sehen, Erfolge, solange das Kollektivbeeinflußbar ist. Zerfällt es in Individuen, so müßte <strong>der</strong>Appell an Logik und Vernunft erneut beginnen.Erst wenn eine individuell abgestimmte Aufklärung undFührung stattfindet, ist mit einem Erfolg auf lange Sicht zurechnen. Das gleiche hat Gültigkeit für die Suchtgefährdung,grundsätzlich auch für eine Neuordnung <strong>der</strong> Lebensgewohnheiten,aus dem Krankhaftes entstanden ist. Zusammengefaßtheißt dies, daß wir in <strong>der</strong> Klinik entgegen<strong>der</strong> traditionellen Maßnahmen einer Gruppenberatung dieNotwendigkeit <strong>der</strong> Einzelführung in Bezug auf einenTherapieerfolg als nahezu unumgänglich erkannt haben,obwohl wir einsehen, daß in unserer heutigen Gesellschaft<strong>der</strong> Wunsch zum Kollektiv hin tendiert.Liegt <strong>der</strong> Akzent <strong>der</strong> NHV vorwiegend auf <strong>der</strong> Umstimmungmittels chemischer, mechanischer o<strong>der</strong> thermischer Reizeunter dem Überbegriff des Ordnens und Übens, so sehenwir auch heute Aufgaben in einer Pharmakotherapie pflanzlicherHerkunft, wenn wir von <strong>der</strong> reinen Homöopathie,auf die wir in unserer Klinik nicht verzichten wollen, absehen.Die Homöotherapie nach dem Simileprinzip individualisierendsetzt für die Klinik eine große Erfahrung undpersonalen Einsatz voraus.Kürzlich wurde ein Bericht aus dem sowjetischen Pflanzenforschungsinstitutveröffentlicht, wonach ein Drittel <strong>der</strong> in<strong>der</strong> Sowjetunion verwendeten Medikamente phytotherapeutischenUrsprungs sind. Der sowjetische Arzt verfügt demnachüber eine Auswahl von rund 200 Pflanzenpräparaten,<strong>der</strong>en Wirkunsspektrum von antibiotikaähnlichen Effektenbis zu Hormonpräparaten reicht. Von mehr als 100 Expeditionenwurden bis heute dort 6000 Pflanzen analysiert, 300wertvolle Substanzen isoliert. Dies in einem Lande, vondem wir wissen, daß die Medizin an <strong>der</strong> Spitze des wissenschaftlichenFortschritts steht. Unsere Phytotherapie betrafbis vor wenigen Jahren den in Vergessenheit geratenenKräuterschatz unserer Vorfahren. Erst den privaten Initiativenvon Dr. Schwabe war es zu verdanken, daß wir ausexotischen Län<strong>der</strong>n eine Vielzahl von erfolgversprechendenPflanzenstoffen erproben konnten, von denen etwa einDutzend klinisch verwertbar waren. Es sei an Haronga,Harpagophytum, Flor de Piedra, Tebonin aus Gingko biloba,Aristolochia und an<strong>der</strong>e erinnert.Heute erwartet uns in <strong>der</strong> Klinik für Naturheilweisen eineVielzahl schwerer Therapieprobleme, die aus <strong>der</strong> toxischenBelastung mit Arzneimitteln, aus erhöhter individuellerEmpfindlichkeit, aus bestehenden Organschädigungen durchArzneimittel und aus <strong>der</strong> Gefahr einer Sensibilisierungdurch chemische Arzneien erwachsen sind. Die Suche nachpflanzlichen und an<strong>der</strong>en therapeutischen Äquivalenten istoft ein erfolgreiches Unterfangen, das uns eine befriedigendeBestätigung bringt.Doch damit ergibt sich ein letzter wichtiger Punkt eineran<strong>der</strong>en therapeutischen Denkart. Alle Überempfindlichkeitsreaktionen,toxische Arzneikrisen und chronische Prozessesetzen ein an<strong>der</strong>s reagierendes Bindegewebe voraus. Diesean<strong>der</strong>e Reaktion kann auf frühere Erkrankungen o<strong>der</strong> aufkonstitutionelle Schwächen zurückgeführt werden. So ist zuverstehen, daß ein Lymphatiker nach relativ kurzer Zeit <strong>der</strong>„Pilleneinnahme" eine Gewichtsentzügelung erfährt, daß einejahrelange Oestrogentherapie im Klimakterium eine reaktiveHepatitis auslöst, daß gerade <strong>der</strong> Allergiker frühzeitigSkelettverän<strong>der</strong>ungen nach Cortisontherapie aufweist. Esgeht um die Betrachtung <strong>der</strong> Reaktionsweisen, konstitutionellerMin<strong>der</strong>wertigkeiten und Gewebsbereitschaften gegenübereiner Therapie. Bis heute vermissen wir in <strong>der</strong>Pharmakotherapie eine solche grundsätzliche Sichtung.Bei den Krankheitsabläufen chronischer Prozesse beobachtetman eine verstärkte lymphatische Reaktion. Dabeiist nach den Vorstellungen von Pfaundler, Chavalet undPhys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974 179


zuletzt von Zilch mit unterwertigen Abwehrreaktionen, rezidivierendenEntzündungen an Haut und Schleimhäuten mittorpiden Krankheitsablaufen und einem Chronischwerdenzu rechnen Nicht nur <strong>der</strong> bekannte kindliche Typus, son<strong>der</strong>nauch spate Formen des sogenannten larviertenLymphatismus bedingt eine Reihe von Krankheitsbil<strong>der</strong>nAn <strong>der</strong> Haut z B das bekannte Bild des Milchschorfs dassich aus dem exsudativen Stadium im Laufe des Lebensin proliferative Formen wie das lichemfizierte Ekzem undSklero<strong>der</strong>mie verwandeln kann Solche Beispiele gibt esam ento<strong>der</strong>malen und meso<strong>der</strong>maien Keimblatt, dabeifuhren akute exsudative Prozesse über chronische Bindegewebsreaktionenzum sklerosierenden Endstadium NaturlicheEinschnitte in solche Krankheitsmanifestationen entstehendurch hormoneilen meist hypophysaren Streß, wieetwa in <strong>der</strong> Pubertät in einer Schwangerschaft, aber auchdurch psychische und physische Streß- und Schockerlebnisse.Einen Überblick über die adäquaten Organbeziehungen gewinntman mit dem Modell <strong>der</strong> lymphatischen Funktionskreise,über die ich an an<strong>der</strong>er Stelle ausführlicher berichtethabe Zusammengefaßt sind es die funktionellen Zusammenhangedes tonsillo-pharyngealen, des thymolymphatischendes thyreoidalen, hypophysaren und parathyreoidalenDrusengebildes Alle Organe dieser Funktionskreisesind unmittelbare Abkömmlinge <strong>der</strong> Kiemenbogen,sie entw ekeln sich ontogenetisch gemeinsam als Aktionssystem,um als Reaktionssystem das RES zu induzierenAls Ausstülpung des Kopfdarmepithels mit Begleitnervenwie Vagus, Tngeminus, Facialis und Glossopharyngicussind sie verantwortlich für Immunisierung und AntigenbildungStreß, Adaptation und Affekte Mineralhaushalt sowiedem Saure-Basengleichgewicht Ihnen obliegt die gesamteAnpassung an die Umwelt im evolutionistischen SinneTritt nun ein klinisch manifester Lymphatismus im Kindesalterauf so dürfen wir neben Faktoren <strong>der</strong> embryonalenEntw cklung wohl auch genetische Belastungen durch chronischeInfekte annehmen, wie etwa die Rubeolen in <strong>der</strong>Embryogenese o<strong>der</strong> die Tuberkulose in <strong>der</strong> Familienvorgeschichte,um nur zwei Möglichkeiten zu erwähnen Fürd e Therapie gelten nun interessante GesetzlichkeitenDenken wir an eine mineralische Arznei, so sind die Elemente<strong>der</strong> 2 Ordnungsgruppe im PS als Kation und die<strong>der</strong> Halogene als Anion beziehungsreich Neben den Erdalkalistehen die Alkalielemente wie Na K und Li — Sie allekennen die Kaliumjodatwirkung auf die Schleimhäute, dieNatnumchlondwirkung auf die Hypophyse die Natriumfluorat-o<strong>der</strong> Calciumfluoratwirkung auf die Knochenbildung(bei Rachitis und Osteoporose) die Beziehung <strong>der</strong> Hypophysezu Brom, die Wirkung des Magnesiums auf die vegetativeSteuerung um nur einige Arzneimoglichkeiten anzudeutenSie kennen aber auch aie Kochsalzwirkung als Bad,die jodhaltige Luft <strong>der</strong> Nordseekuste auf lymphatische Erkrankungenwie Asthma Ekzem ahnlich wie die einschlägigeCalciumtherapie Aber auch Ro<strong>der</strong>n und Neuraltherapie<strong>der</strong> Tonsillen sind unter gleichem Aspekt zu betrachtenWahrend hier eine Therapie <strong>der</strong> Aktionsorgane möglichwird finden wir im Fasten, in <strong>der</strong> Lymphdranage <strong>der</strong>Bindegewebs-Massage und <strong>der</strong> mannigfachen ableitendenMaßnahme eine Möglichkeit die Reaktionsorgane zu beeinflussen,nämlich das Bindegewebe respektive die polyvalenteMesenchymzelle Denken wir hierzu an ein Arzneimittelso konnte es z B Mercur sein aus <strong>der</strong> Nebengruppe<strong>der</strong> 2 Ordnungsgruppe im PS neben CdMit Hilfe dieses Konzeptes gelingt es eine Therapie aufdas Reaktionsvermögen des Organismus abzustimmen, dieganze Breite empirischer Möglichkeiten laßt sich damit verstehen,insbeson<strong>der</strong>e, wenn es um chronische ProzessegehtFassen wir die initiale Fragestellung mit dem Gesagten zusammenDie Naturheilverfahren haben ihre romantische Geschichtein einen zeitgerechten Therapieauftrag umgewandelt Diesgilt für die Basistherapie <strong>der</strong> Präventiv- und Rehabilitationsmedizinfür zivilisationsbedingte al mentare dysregulativeund toxische Krankheitsursachen Ihr Methodenspektrumhat sich auf neue phytotherapeutische diätetische manuelleund neurale Bereiche verbreitert Neue Konzeptionen lasseneine Behandlung des adäquaten Gewebs- und Reaktionsvermögenszu Ohne Anspruch auf eine gültige Notfallstherapiekann damit die Klinik <strong>der</strong> Naturheilweisen in einemKrankenhauskomplex einen entscheidenden Beitrag zurBehandlung beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> chronischen Krankheiten leistenAnschrift des Verfassers Dr med W ZIMMERMANN Facharzt fürInnere Krankheiten Chefarzt des Krkhs f Naturheilweisen 8 Munchen Harlaching Sanatonumsplatz 2K. Schimmel Die Entzündungen als natürliches PhänomenWenn wir uns am Bett unseres Kranken um Atiologie undPathogenese eines Krankheitsbildes bemuhen, können wirfast nie alle Faktoren erfassen, die zur Manifestation dieserErkrankung gefuhrt haben So ist auch eine wirklich systematischeund somit kausale Behandlung, die alle Ursachenberücksichtigt, nur in den seltensten Fallen möglich. Trotzdemwar und ist <strong>der</strong> Arzt immer bemuht nach eingehen<strong>der</strong>diagnostischer Abklärung eine möglichst kausale Therapiezu betreiben Neben dem Behandlungsprinzip <strong>der</strong> Substitutionund des sogenannten Gegenmittels wie auch <strong>der</strong> Bekämpfungschädigen<strong>der</strong> Faktoren und <strong>der</strong> Dampfung überschießen<strong>der</strong>Reaktionen, liegt im Gedankengut <strong>der</strong> Naturheilweisenimmer wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Versuch des Ansprechenskörpereigener Reaktionen Dabei ist die Vorstellung, daßnatürliche Abwehrreaktionen Regenerations- und Anpassungsvorgangeunterstutzt und durch Medikamente gefor<strong>der</strong>twerden sollen, immer gegenwartig Nach Hoff hatunser Organismus für <strong>der</strong>artige Reaktionen folgende Steuerungseinnchtun gen1 Das Prinzip des Antagonismus bzw des polaren Synergismus,2 das Prinzip <strong>der</strong> Wechselwirkung,3 das Prinzip <strong>der</strong> vegetativen Gesamtumschaltung,4 das Kompensationsprinzip,5 das Prinzip <strong>der</strong> Funktionskreise6 das Prinzip <strong>der</strong> vegetativen RhythmikIn diesen Steuerungsbereichen liegen Möglichkeiten desEingreifens durch Heilprinzipien Der Organismus wird alssynergistisches Prinzip aufgefaßt, in dem .Alles auf Alleswirkt Sinn des ärztlichen Eingreifens soll es sein, eingestörtes Funktionsgeschehen durch einen mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong>gezielten pharmakologischen o<strong>der</strong> physikalischen Reizo<strong>der</strong> Anstoß wie<strong>der</strong> in die Ordnung zu bringenEine <strong>der</strong> vielen Möglichkeiten die <strong>der</strong> Korper selbst hat,Phys Med u Reh Heft 8 1974


um auf schädigende Einflüsse zu reagieren und diese zuüberwinden, ist die EntzündungVon <strong>der</strong> rein beschreibenden Betrachtung des Begriffes,den schon die alten Mediziner mit den CharaktenstikaCalor, Dolor, Rubor, Tumor belegten, kam man im Verlaufe<strong>der</strong> Weiterentwicklung zu immer verfeinerteren Zusammenhangen,die man histologisch und biochemisch aufdeckenkonnte, seit man gelernt hatte, mit Hilfe <strong>der</strong> Mikroskopie,<strong>der</strong> chemischen Analyse und den Markierungsverfahrenzu arbeitenIm Hinblick auf die Therapie war die Medizin im Verlaufe<strong>der</strong> Zeiten unterschiedlich zur Entzündung eingestellt Nachdemman über lange Zeit hinweg gelernt hatte, die Entzündungzu Hilfe zu nehmen, wenn man chronisch gewordeneErkrankungen reaktualisieren wollte, o<strong>der</strong> diese ableiten,schlug das Pendel unter dem Einfluß <strong>der</strong> blendendenErgebnisse <strong>der</strong> Chemotherapie und <strong>der</strong> Cortisonforschung,wie auch <strong>der</strong> Entdeckung an<strong>der</strong>er antiphlogistischwirken<strong>der</strong> chemischer Prinzipien wie <strong>der</strong> Salicylate <strong>der</strong>Pyrazolondenvate und vieler an<strong>der</strong>er um in eine Phase<strong>der</strong> Unterdrückung entzündlicher Äußerungen des OrganismusDieser Wandel in <strong>der</strong> Betrachtung war bedingt durchdie Hinwendung zum analytischen Denken und zur symptomatischenTherapie Die biologische Reaktion des Korpers,mit dem Phänomen Entzündung auf gesetzte Störungenzu antworten wird bei <strong>der</strong> Betrachtungsweise erstickt —notwendige immunologische Reaktionen, die <strong>der</strong> Organismusmit <strong>der</strong> Entzündung koppelt, unterbleiben Die Entzündungist ja ein <strong>der</strong> Intensivierung des Abwehrkampfesdienendes Gewebsphanomen bei dem zahlreiche Reaktionengleichzeitig unter dem Bild <strong>der</strong> oben beschriebenenSymptomatik ablaufen Es sind das sowohl molekulare,zellulare neurale, wie auch enzymatische, hormonale undstoffwechselbezogene AblaufeWie wir wissen daß es in <strong>der</strong> Fruhphase o<strong>der</strong> Histaminphasezur Permeabilitatsan<strong>der</strong>ung kommt, die erst den proteolytischenAbbau <strong>der</strong> toxischen Bakterieneiweiße ermöglicht,ist in <strong>der</strong> Spatphase — mehrere Stunden nach Beginn<strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung — <strong>der</strong> Permeabilitatsgipfel erreichtDann wan<strong>der</strong>n die Leukozyten unter dem Einfluß des Plasmakininvermehrt aus um ihre Aufgabe <strong>der</strong> zellularen undhumoralen Abwehr zu erfüllen Dabei sind, wie heute bekanntist, wichtige immunologische Reaktionen an denLymphozyten gekoppelt Auf das zentrale Geschehen deslympathischen Gewebes hat Zimmermann seit Jahren hingewiesenund wir erklaren uns die einschneidenden Umstimmungserfolge,die wir bei Fastenkuren erleben alshypophysaren Streß mit <strong>der</strong> entsprechenden Wirkung aufdieses lymphatische System Nach neueren Untersuchungenvon Prof Fischer in Freiburg unterscheidet man denthymusabhangigen T-Lymphozyten vom B-LymphozytenDie T-Lymphozyten konnten indessen markiert in Thymus,Milz, Lymphknoten und dem Blut nachgewiesen werden.Auch die Bildung von Antikörpern durch die Synthese vonRibonucleinsauren gilt als gesichert Dabei fallt dem T-Lymphozytenim Rahmen <strong>der</strong> zellgebundenen Immunitat eineentscheidende Rolle beim Abtoten frem<strong>der</strong> Zellen zuFischer sensibihsierte T-Lymphozyten in vitro gegen fremdeZellen, die sich dann als sogenannte Effektorzellen an dieZielzelle mit spezifischen Rezeptoren heften und sie schadigenZusätzlich setzen sie einen Faktor frei, <strong>der</strong> Makrophagendie Fähigkeit verleiht, zytotoxisch zu wirken DieseVorgange sind nach dem Schema <strong>der</strong> vegetativen GesamtumschaSUmgnach Hoff, vorwiegend an die zweite Phaseeiner Entzündung gekoppelt, die bei antibiotischer Behandlungzumindest unter an<strong>der</strong>en Voraussetzungen ablauftUnter Umstanden sind auch hier Grunde mangelhafter immunologischerReaktionsablaufe des mo<strong>der</strong>nen Menschenzu suchen Die Folge unterdrückter Auseinan<strong>der</strong>setzung desOrganismus mit seiner Umwelt muß ja zu verän<strong>der</strong>ter Anpassungund so größerer Anfälligkeit fuhrenUnter dem teilweise eben doch übertriebenen Schutz antibiotischerMittel bei banalen Infekten werden wir morbi<strong>der</strong>und vielleicht ist die statistische Beobachtung, die in allerletzterZeit durch die Presse ging — daß wir trotz fortschreiten<strong>der</strong>medizinischer Erkenntnisse wie<strong>der</strong> eher sterben dieLebenserwartung allgemein wie<strong>der</strong> rückläufig sei —, auchdurch dieses Phänomen mit zu erklaren.Diese Bemerkung soll die großartigen Erfolge einer gezielteingesetzten chemotherapeutischen Behandlung beim dafürgeeigneten Fall in keiner Weise schmälern, aber auchklarstellen daß ein Antibioticum neben seiner Wirkung aufden Keim Wirkungen beim Patienten hinterlaßt, dieOrzechowski in die primären, das sind die pharmakologischen,die sekundären, das heißt allergischen und die tertiären,das heißt latrogenen Nebenwirkungen unterteilt Indiese letzte Gruppe gehören die angeführten Begriffe <strong>der</strong>Störung <strong>der</strong> Immunitatsausbildung, die Problematik <strong>der</strong>Resistenzzuchtung, die Störung des biologischen Gleichgewichtes<strong>der</strong> Erreger mit den Gefahren <strong>der</strong> Pilzuberwucherungund viele an<strong>der</strong>e mehr So sollte <strong>der</strong> Arzt abwägenund eine Therapie <strong>der</strong> jeweils für den vorliegendenFall erfor<strong>der</strong>lichen Dringlichkeit einsetzen Wir wirken sowohlmit dem chemotherapeutischen Prinzip wie mit jedeman<strong>der</strong>en auch auf den Organismus als Ganzes Wir wissendaß das Reaktionsgewebe <strong>der</strong> Entzündung das Mesenchym,drei versch edene Stufen des Reagierens kennt Esgibt die lokale Mesenchymreaktion wie wir sie bei <strong>der</strong> Hepatitishaben, wir kennen die Mesenchymreaktion desSystems, wie bei Hochdruck, chronischer Polyarthntis, beiMorbus Bechterew o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lungenfibrose und wirkennen die universelle Mesenchymreaktion, bei <strong>der</strong> jedeZelle des Organ.smus mitreagiert — bei <strong>der</strong> Sepsis, <strong>der</strong>Pneumonie dem Abzeß und <strong>der</strong> Tuberkulose Entsprechendist <strong>der</strong> jeweil ge Gesamtzustand des Patienten an <strong>der</strong> Entzündungbeteiligt, entsprechend sollte man auch — <strong>der</strong>Situation angepaßt — die Therapie einsetzenAls Basis einer Behandlung akut entzündlicher Erkrankungenbietet s.ch zunächst das weite Thema <strong>der</strong> Diätetik anUm hier eine konsequente Therapie durchfuhren zu könnengehört an den Anfang gedanklicher Auseinan<strong>der</strong>setzungdie exakte Diagnose — oft auch die eingehende Frage nach<strong>der</strong> Atiologie Oft genug ist nur so das Prinzip des danneinzuschlagenden Weges zu finden Zunächst sollte dasallgemeine Bestreben sein einen ohnehin in seinem Ordnungsprinzipgestörten Organismus durch die Kostformnicht zu be- son<strong>der</strong>n zu entlasten sodann die Ausscheidungvon Krankheitsstoffen zu erleichtern und eine vegetativeGesamtumschaltung zu erreichen die einmal in <strong>der</strong>For<strong>der</strong>ung von Abwehrmaßnahmen hegt zum an<strong>der</strong>en aberauch in einer eventuell erfor<strong>der</strong>lich werdenden Zügelungüberschießen<strong>der</strong> ReaktionenNach Hoff besteht dieses allgemein vegetative Umschaltenin <strong>der</strong> Fieberreaktion einer erhöhten Herz- und KreislaufleistungUmsatzsteigerung und acidottscher StoffwechsellageDazu treten die Leukozytose gestegerte Fibrmolyseund nicht zuletzt die Freisetzung nie<strong>der</strong>molekularer Eiweißbruchstuckedie Phagozytose und Bactencidie im Blut, dievorhin schon Erwähnung fandenAuf diese Umstellungen des Korpers zumindest einen for<strong>der</strong>ndeno<strong>der</strong> flankierenden Einfluß durch die Koststeuerungzu nehmen, sollte <strong>der</strong> Sinn einer diätetischenBetreuung seinWie einschneidend eine reine Kostumstellung sowohlauf Stoffwechselerkrankungen mit entzündlichen Begleit-Phys Med u Reh Heft 8 1974 181


erscheinungen wie auch auf Haut- und Schleimhauterkrankungenentzündlicher Ätiologie sein kann, wissen wir alle.Die entzündliche Hauterkrankung gibt uns die beste Möglichkeit,einen Therapieerfolg zu beurteilen, da wir das Ergebnisunserer Mühe sehen können. Ist die Ätiologie <strong>der</strong>Entzündung klar, haben wir einmal über die gewählte Kostformdie Möglichkeit, auf das Säure-Basengleichgewicht desStoffwechsels und damit auf die Haut als AusscheidungsorganEinfluß zu gewinnen. Die Hautempfindlichkeit aufäußere Reize mit entzündlichen Verän<strong>der</strong>ungen zu reagieren,hängt wesentlich mit diesen Problemen zusammen.Eine Verän<strong>der</strong>ung des Cholesteringehaltes <strong>der</strong> Haut, wiewir sie unter Fastenbedingungen erleben, bringt guteTherapieerfolge bei schuppenden Dermatosen. LactovegetabileKostformen — wir bevorzugen hier die Rohkost —zeigten gute Wirkungen bei Akneformen, aber auch an<strong>der</strong>enakut entzündlichen Hauterkrankungen.Stoffwechselstörungen, wie die harnsaure Diathese, folgenwie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gesetzmäßigkeiten. Hier setzt die StoffwechselkrankheitHau.t- und Gelenkentzündungen alssekundäre Erscheinungen.Neben <strong>der</strong> Diätetik stehen uns zur Entzündungsbehandlungweiterhin die sogenannte unspezifische Reiztherapie, wieauch die — wenn wir bei dieser Nomenklatur bleiben wollen— spezifische Reizbehandlung, wie wir sie in <strong>der</strong>homöopathischen Behandlungsweise vor uns haben, zurVerfügung. Zur unspezifischen Reizbehandlung nehmenwir vor allem das Echinacin, das wir zu diesem Zweckentwe<strong>der</strong> intramuskulär als Myo-Echinacin zu Beginn entzündlichverlaufen<strong>der</strong> Infektionskrankheiten verabfolgen;o<strong>der</strong> aber intravenös in steigen<strong>der</strong> Dosis spritzen. Wirbeobachten bei <strong>der</strong> Anwendung des Mittels häufig, wennauch nicht immer, signifikante Temperaturerhöhungen bisin den Fieberbereich. Dazu werden experimentell eineErhöhung <strong>der</strong> Bactericidie des Blutes und <strong>der</strong> Phagocytosebeschrieben. Die Leukozytenzahlen steigen anund <strong>der</strong> Properdinspiegel, ein natürlicher Antikörper, <strong>der</strong>durch die Untersuchungen von Pillemer bekannt wurde,zeigt ebenfalls einen nachhaltigen Anstieg unter <strong>der</strong> Wirkung<strong>der</strong> Droge. Darüber hinaus haben die Untersuchungeneine vermehrte ACTH-Ausschüttung unter Gaben von Echinacinaufgezeigt, die die Nebenniere stimuliert und zurverstärkten Abgabe von antiphlogitischen Glucocorticoidenführt. So beobachtet man unter Anwendung des Mittelseine Abnahme <strong>der</strong> eosinophilen Leukozyten unter 50 Prozentdes Ausgangswertes in 75 Prozent <strong>der</strong> beobachtetenFälle. Diskutiert wird außerdem ein Einfluß des Mittels aufdie Hyaluronidase, die als Kittsubstanz zwischen den Zellenein wesentlicher Faktor für die Ausbreitungsmöglichkeiteiner Entzündung im Gewebe ist. Je höher hier diePolymerisierung <strong>der</strong> Hyaluronsäure ist, desto weniger kannsich eine Entzündung ausbreiten. Das Fermentsystem zurDepolymerisation <strong>der</strong> Hyaluronsäure ist die Hyaluronidase.Sie min<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> zerstört diese Abwehrmechanismen gegendie Entzündungsausbreitung und wird von Krankheitserregernselbst, wie den Strepto- und Staphylokokken, denPneumokokken und Clostridien ausgeschieden. Hier stehtEchinacin mit einem gegensätzlichen Wirkungsprinzip alsTherapiemöglichkeit zur Verfügung.Auch an<strong>der</strong>e pflanzliche Wirkstoffe haben antientzündücheWirkungsprinzipien. Sie alle hier aufzählen zu wollen, hießeeinmal Eulen nach Athen tragen, zum an<strong>der</strong>en würde esaber auch den gesetzten Rahmen dieser Ausführungensprengen. Sie finden seit Jahrhun<strong>der</strong>ten ihren Platzin <strong>der</strong> Volksmedizin und sind zum großen Teil auch invielen unserer heute verwendeten Phytotherapeutica zufinden. So lassen Sie mich bitte nur einige — pars pro toto —nennen, die auch ihren Eingang in die homöopathischeBehandlung gefunden haben und die wir klinisch mit gutemErfolg und viel Freude einsetzen.Vor allem ist hier die Pflanzenfamilie <strong>der</strong> Korbblütler zunennen, die eine ganze Reihe von Heilpflanzen stellt. DieArnica montana, Calendula officinalis, Chamomilla, Erigeroncanadensis.Gnaphalium polycephalum, Millefolium —die Schafgarbe, Taraxacum — <strong>der</strong> Löwenzahn sind neben<strong>der</strong> eben erwähnten Echinacea uns allen bekannte und beliebtePhytotherapeutica. Darüber hinaus kennen wir ausan<strong>der</strong>en Pflanzenfamilien Symphytum, Hypericum, die Melisseund Crocus. Der Aristolochia clematitis, <strong>der</strong> Osterluzei,wurde eine hyperämisierende und antiseptische Wirkungnachgewiesen. Wir kennen sie vom Tardolyth her,wo die Aristolochiasäure in Form des Natriumsalzes alsPhagozytoseaktivator bei Infekten Verwendung findet. AuchBryonia, die weiße Zaunrübe, eine Cucurbitacee, wird alsantiphlogistisches Prinzip, vor allem im akut exsudativenStadium einer Entzündung in <strong>der</strong> Homöopathie verabfolgt.Der Angriffspunkt dieser Pflanze ist vor allem die Serosa.So haben wir gute Erfolge mit ihrer Anwendung bei <strong>der</strong>Pleuritis sicca, die durch die starke Schmerzhaftigkeit beimAtmen für den Patienten beson<strong>der</strong>s unangenehm ist. DasMittel läßt sich aber auch in Verbindung mit an<strong>der</strong>en Behandlungsprinzipien,aber auch bei <strong>der</strong> Meningitis, <strong>der</strong>Peritonitis und Pericarditis einsetzen. Schleimhautentzündungenwie die Cholecystitis, Bronchitis und Bronchopneumoniezeigen ebenfalls gute Behandlungsergebnisse.In diesen Therapiebereich gehört auch Aescin, <strong>der</strong> Wirkstoff<strong>der</strong> Roßkastanie, die wir vorwiegend bei Venenentzündungen,aber auch in vielen Präparaten wie Reparil,Aecosulf, Essaven u. a. zur Behandlung von Schwellungszuständenals Begleiterscheinung <strong>der</strong> Entzündung verwenden.Alle diese Wirkstoffe werden sowohl innerlich als auch inSalben und Kataplasmaform appliziert.Ein ebenso wirksames und bei uns angewandtes Behandlungsprinzipsind die Injektionen mit Eigenblut. Sie werdenja nach Indikation gemischt mit Cefasept o<strong>der</strong> Myo-Echinacin.An lokalen Maßnahmen bieten sich zunächst — ist die Entzündunglokalisiert und an <strong>der</strong> Körperoberfläche — die Auflagenan, wobei die angebotenen Wirkstoffe transcutan zurResorption gelangen, und <strong>der</strong> Wärmegehalt zusätzlich Einflußauf Durchblutung und Stoffwechselgeschehen im betroffenenBehandlungsgebiet nimmt. Die übrige Wirkungsrichtungist einmal durch die biochemischen Eigenarten <strong>der</strong>Hautschichten, zum an<strong>der</strong>en durch die chemischen undpharmakologischen Eigenschaften <strong>der</strong> Kontaktsubstanz, dieDauer <strong>der</strong> Einwirkung und den Druck <strong>der</strong> Auflage bestimmt.So ist die Voraussetzung einer Resorption die Passierbarkeitaller Hautschichten für das angebotene Medikament.Die Temperaturerhöhung wird, abgesehen von lokalen Maßnahmen,auch allgemein in die Therapie entzündlicher Erkrankungeneingebaut. Wir kennen hier die Schlenzbä<strong>der</strong>als sehr wirksames Behandlungsprinzip. Lokale Überwärmungsbä<strong>der</strong>haben dagegen einen umschrieben hyperämisierendenEinfluß, <strong>der</strong> neben <strong>der</strong> Aktivierung <strong>der</strong> Entzündungauch verstärkt Trägersubstanzen ins Gewebebringt. Umschriebene Entzündungen wie Panaritien o<strong>der</strong>auch phlegmonöse Prozesse sprechen gut auf diese Therapieforman.Im übrigen haben sich lokale Anwendungen mit Quark o<strong>der</strong>Molke, wie auch heiße o<strong>der</strong> kalte Kartoffelumschläge mit182 Phys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974


ihrem Gehalt an Solanin antiphlogistisch bewährt und werdenauch klinisch gern bei uns verwendetEntsprechend sind Auflagen mit Enelbin, Kyttaplasma o<strong>der</strong>Stolochal, ebenso wie Lehmwickel als antiphlogistischesPrinzip <strong>der</strong> entsprechenden Heilpflanzen o<strong>der</strong> Erden mitspezieller Heilwirkung auf entzündliche Verän<strong>der</strong>ungen zuverstehen. Die Arnica montana, die Echinacea, die EssigsaureTonerde werden zu feuchten Umschlägen eingesetzt,ebenso wie die Mischung aus Amicatinktur, Alumen,Acidum citricum, Acidum tartaricum und einem SpirituosenEiweiß-Lecithingemisch, die unter dem Namen Rettersptizwasserim Handel ist.Sehr wichtig bei <strong>der</strong> Beurteilung von entzündlichen Hauterkrankungenist zunächst immer <strong>der</strong> Ausschluß einerPilzerkrankung, <strong>der</strong> Mykose, wobei dann nur ein entsprechendeingesetztes Antimycoticum in Kombination mit einerdiätetischen Umstimmung im Hinblick auf den Säure-Basenhaushalt<strong>der</strong> Haut und einer Leberschutztherapie zum Erfolgführt. Die Mykose ist heute eine sehr weitverbreiteteErkrankung, die oft nicht erkannt, sich immer weiter flächenhaftausdehnend, je<strong>der</strong> rein antientzündlichen Behandlungtrotzt.Liegt <strong>der</strong> Entzündungsprozeß tiefer und ist einer unmittelbarenBehandlung durch Auflagen nicht zugänglich, bewährensich neben <strong>der</strong> unspezifischen und spezifischen Reizbehandlungund <strong>der</strong> Diätetik die sogenannten ableitendeno<strong>der</strong> ausleitenden Methoden, wie wir sie im A<strong>der</strong>laß, demSchröpfen, in <strong>der</strong> Behandlung mit Blutegeln, den Senfmehlwickelnund dem Cantharidenpflaster zur Verfügung haben.Der A<strong>der</strong>laß und das Schröpfen waren zwei <strong>der</strong> ältestenBehandlungsmethoden <strong>der</strong> uns heute bekannten Medizin.Sigerist beschreibt in seinem Buch über die alte Medizinin Mesopotamien bereits Hinweise auf diese Arten ausleiten<strong>der</strong>Therapie um das Jahr 3300 vor unserer Zeitrechnung.Der A<strong>der</strong>laß kann bei entzündlichen Verän<strong>der</strong>ungen innererOrgane, auch bei Infektionskrankheiten eingesetzt werden,wobei es zur Entlastung überschießen<strong>der</strong> Durchblutung aufdem Boden <strong>der</strong> Entzündung kommt, und auch toxisch wirkendeStoffwechselprodukte zu vermehrter Ausscheidungkommen. Durch den Entzug von Blut wird einmal eineStreßsituation im Sinne von Selye gesetzt, zum an<strong>der</strong>enkommt es dadurch zu einer Fluction von Gewebsflüssigkeitin Richtung Blutbahn, wie wir sie auch in <strong>der</strong> Hydratationsphasenach stärkeren Blutungen kennen. Dadurch werdenwie<strong>der</strong> Stoffwechselschlacken mitgerissen, die dann zurAusscheidung gelangen. Außerdem bewährt sich diese Behandlungsmethodebei starker Blutanschoppung im pulmonalenGebiet, wie wir sie bei beginnendem Lungenödem,<strong>der</strong> Pneumonie und auch entzündlichen Herzmuskelerkrankungenvor uns haben, um hier einmal nur Beispielefür diese Therapie anzuführen, die im Entzündungssektorliegen.Das Schröpfen bewährt sich vor allem bei den vom Rückenausgehenden entzündlichen Verän<strong>der</strong>ungen, hier vorwiegenddes rheumatischen Formenkreises. Aber auch durchInfektionen, statische Störungen <strong>der</strong> Wirbelsäule, Stoffwechselstörungenim Muskelbereich kommt es zu Muskelverhärtungen,den sogenannten Myogelosen, die alle Anzeichen<strong>der</strong> Entzündung tragen. Dadurch entstehen dann Irritationenperipherer, vegetativer und sensibler Nervenendigungen,die ihrerseits über die Head'schen Zonen inKorrespondenz zu Funktionsabläufen innerer Organsystemetreten können. So ergibt sich hier ein Bild, das sehr vielschichtigist und sich neben <strong>der</strong> Neuraltherapie, die hierihre absolute Domäne neben Massageanwendungen hat,auch für diese ausleitende Behandlungsmethode eignet.Die eindrucksvollsten Ergebnisse finden wir aber bei <strong>der</strong>Pleuritis, <strong>der</strong> Pneumonie und Bronchitis. Das Schröpfen istdabei jeweils Zusatztherapie, die ihren Einsatz findet, imVerein mit an<strong>der</strong>en, <strong>der</strong> jeweiligen Art <strong>der</strong> Erkrankung angepaßtentherapeutischen Maßnahmen.Als dritte Möglichkeit einer ableitenden Maßnahme möchteich noch kurz auf die Senfmehlpackung eingehen, die ebenfallsbei <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Lungen- und Rippenfellentzündungeingesetzt wird. Größtenteils über reflektorischeEinflüsse wird die Durchblutung <strong>der</strong> Lunge und <strong>der</strong> Pleurenbeeinflußt, so daß vor allem bei <strong>der</strong> sehr schmerzhaftenPleuritis sicca vom Patienten eine deutliche Schmerzlin<strong>der</strong>ungangegeben wird, nachdem diese Maßnahme therapeutischzum Einsatz kommt.Stärker als das Senfmehl, daher auch umschriebener in <strong>der</strong>Anwendung wird das Cantharidenpflaster angelegt, dasfrüher allgemein in Apotheken erhältlich war, jetzt abernicht mehr im Handel ist.Der Wirkstoff <strong>der</strong> spanischen Fliege, das Cantharidin, gehörtzu den Vesicantien und löst, auf die Haut gebracht,eine dreifache Reaktion aus. Es tritt zunächst eine lokaleRötung auf, die beson<strong>der</strong>s bei vorher aufgehobener Zirkulationzu beobachten ist. Diese Rötung erklärt sich durchhistaminähnliche Stoffe, die eine Erweiterung <strong>der</strong> Kapillarenund feinen Arteriolen zur Folge hat.Um die Rötung bildet sich dann ein roter Hof, <strong>der</strong> fleckförmignach allen Seiten zerfließt. Man erklärt sich diesesPhänomen durch die nutritive Gewebssensibilität nachHess, infolge reflektorischer Erweiterung <strong>der</strong> Arteriolendurch Axonreflexe. Dann erhebt sich eine Quaddel, diedurch Wirkung <strong>der</strong> Histaminstoffe durch Transsudation vonBlutplasma aus den strotzend gefüllten Kapillaren zustandekommt.Bei längerdauern<strong>der</strong> Einwirkung des Pflasters,das wir uns selbst in einer schwarzen Paste auf diebetroffenen Körperstellen, bis etwa in Handtellergröße, aufbringen,kommt es zur Ansammlung des Transsudates inHohlräumen zwischen Epi<strong>der</strong>mis und Papillarschicht <strong>der</strong>Haut. Die Flüssigkeit wird dann mit einer Rekordspritzeabgesaugt, wobei die Blasenhaut erhalten bleibt. Sie decktden Wundbezirk ab, wie bei einer traumatisch bedingtenWasserblase, und gibt so einen Schutz gegen Superinfektion.Trotzdem decken wir den Bereich durch Gazeauflageab.Das Cantharidin gehört, ähnlich wie auch Capsicum, dasebenfalls als Pflaster Verwendung findet, und das Terpentin,zu den langsam wirkenden Entzündungsreizen. Dagegensind Senföl, Campher und Ameisenspiritus rasch wirkendeVesicantien. Bei oberflächlichen Entzündungsprozessensind, was sich von selbst versteht, diese Reizbehandlungencontraindiziert; sie sollen ja eine Entzündung an <strong>der</strong>Oberfläche des Körpers setzen, um daruntergelegene entzündlicheverän<strong>der</strong>te Gewebspartien zu entlasten, d. h. dieEntzündungen aus- o<strong>der</strong> abzuleiten.Als spezifsche, auf das Einzelindividuum gerichtete Reizbehandlungergänzen wir dann unsere Therapie mit demo<strong>der</strong> den auf die jeweilige Krankheitssituation gerichtetenhomöopathischen Mittel, das durch die Repertorisation desPatienten, das heißt eine eingehende Befragung nach Modalitätendes Krankheitsbildes, gefunden wird. Entsprechendkönnen wir aus <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> uns aus diesem Fachgebietzur Verfügung stehenden Mittel ein organotropes, systemotropeso<strong>der</strong> im Idealfall personotropes Therapieprinzipauswählen, um von ganz unterschiedlichen Angriffspunktenaus den komplexen Vorgang einer Entzündung anzugehen.Die Heilwirkung einer Arznei in <strong>der</strong> Homöopathie — ichzitiere hier meinen Lehrer Zimmermann — korrespondiertmit ihrer Giftwirkung; sie greift als mikrotoxikologischesPrinzip in regulative und funktioneile Vorgänge ein und hatPhys. Med. u, Reh. Heft 8, 1974 183


hier, wie auch alle an<strong>der</strong>en Gebiete <strong>der</strong> Medizin, ihre vielfaltigenMogl chkeiten, aber auch GrenzenUnd hier schließt sich <strong>der</strong> Kreis <strong>der</strong> Betrachtung- Die Entzündungist ebenso wie <strong>der</strong> Schmerz mit den heutigenMogl chkeiten unserer Pharmakologie zu unterdrucken unddamit auszuschalten Die eigentliche Störung, die <strong>der</strong> Korperdamit signalisieren will, die functio laesa, ist dadurchaber nicht aufgehoben Es wurde damit ja keine causaleBehandlung betriebenIn vielen Fallen muß man bei Krankheiten, mit denen wires in unserem Berufe zu tun bekommen, sehr zufriedensein, diese Möglichkeit einer Therapie zur Verfugung zuhaben Wir sollten dabei aber immer auf <strong>der</strong> Hut sein, aus<strong>der</strong> Deckung heraus, die uns die hochwirksamen pharmakologsehen Mittel an die Hand geben, in jedem Falle, <strong>der</strong>zur Behandlung zu uns kommt ein <strong>der</strong>artiges Prinzip einzusetzenOft genug erkaufen wir uns einen kurzfristigenErfolg durch schwere Nebenwirkungen und atypische KrankheitsverlaufeMan sollte m jedem Falle darüber nachdenken,ob es nicht einfachere, dem funktionellen Geschehenangepaßte Möglichkeiten einer Heilung gibt die dann ohne<strong>der</strong>artige Konsequenzen bleibenDie Behandlung mit Therapieformen <strong>der</strong> Naturheilkundeversteht sich nicht, wie man es heute gerne sehen mochte,als eine Vor- o<strong>der</strong> Nachbehandlungsmethode von Erkrankungendie sonst in rein allopathische Hand gehören Siehat ebenso wie an<strong>der</strong>e medizinische Fachgebiete ihre eigenenIndikationen, die sehr eingehend und exakt durchAtiologie und Diagnostik abgegrenzt werden mußten Siehat dabei ein sehr weites Indikationsgebiet und ist, imGegensatz zu manch an<strong>der</strong>er, weitgehend schematisierterTherapieform eine individuelle geblieben Sie ist bemuht,ein Krankheitsbild unverwechselbar anzusprechen und istso auch keine Gruppentherapie im Sinne prophylaktischero<strong>der</strong> rehabilitativer Tendenz Sie kann im Idealfalle durchdie Vielfalt ihrer Möglichkeiten sehr wirksam als ein aufdas gestörte Funktionsgeschehen in seiner Ganzheit gerichtetesAusgleichsprinzip therapeutisch eingesetzt werdenund wäre dann eine wirklich anthropologische MedizinAnschrift des Verfassers Dr KLAUS SCHIMMEL Facharzt für innereKrankheiten 8 München 90 Sanatoriumsplatz 2 Krkhs f NaturheilweisenF. Kiostermeir Zur Bedeutung des Mesenchyms in <strong>der</strong> Therapie am Beispiel desRheumatismusBitte erwarten Sie keine revolutionäre Neuigkeit über dasThema .Mesenchym" o<strong>der</strong> gar „Rheuma', ich will lediglichversuchen, makromolekulare und histologische experimentelleErgebnisse mit therapeutischem Bemuhen, wie esz B an unserer Klinik geübt wird zu konfrontieren undmöglicherweise in Einklang zu bringen Der Begriff des, Mesenchyms" ist Ihnen sicher von <strong>der</strong> Entwicklungsgeschichteher als „embryonales Bindegewebe' abstammendvom Meso<strong>der</strong>m bekannt Tatsächlich ist Herkunft undFunktion <strong>der</strong>art komplex daß ich es vereinfachend als denRaum, <strong>der</strong> zwischen Kapillare und Parenchym eingegossen"ist definieren mochte Auf den durchaus wichtigenTeilbereich <strong>der</strong> Immun-Funktion kann ich nicht eingehen,er scheint mir noch zu vielschichtig und umfangreich Dazugehört das Retikulo-Endotheliale System als Son<strong>der</strong>formebenso wie die allgemeine Eigenschaft <strong>der</strong> Mesenchymzelle,des Fibrocyten gleich Fibroblasten, von <strong>der</strong> gewebstandigenin die frei bewegliche, ja phagocytierende Formüberzugehen.Eine zweite, wichtige Eigenschaft kommt dem Fibrocytenzu Die Bildung <strong>der</strong> Bindegewebsgrundsubstanz, zusammengesetztaus meist sauren Mucopoiysacchanden undkollagenen Fasern, <strong>der</strong>en Stoffwechselaktivitat mit Hilferadioaktiv markierter Substanzen quantitativ erfaßt werdenkann D ese spezifische Reaktion liegt dem spater ausgeführtenExperiment zu GrundeDer Chemismus <strong>der</strong> Mucopolysacchande spielt dabei eineso wichtige Rolle, daß ich uns lei<strong>der</strong> damit belastigen mußDas Grundgerust bilden bis zu einem Molekulargewichtin die M.llionen aneinan<strong>der</strong>gereihte Glucose-Molekule, diewechselweise eine Aminogruppe tragen und eine unterschiedlicheZahl von Sulfatgruppen, die als radioaktiveStoffwechselmdikatoren fungieren.Als Beispiel für einen therapeutischen Ansatzpunkt amMesenchym darf ich die Hyaluronsaure erwähnen Sie bestimmtneben an<strong>der</strong>en Faktoren durch ihren Viskositatsgraddie Wasserbindung und Durchlässigkeit des BindegewebesZur Veranschaulichung stelle ich ihnen das Modell nachHauss und seinen Mitarbeitern vor Ein Gewebsschnitt zeigt,daß ein Stoffwechselpartikel von <strong>der</strong> Kapillare durch Endothel,Basalmembran MPS-Zone und wie<strong>der</strong> Basalmembranhindurch muß bis er in die Parenchymzelle gelangt Nachseiner Verstoffwechselung steht <strong>der</strong> gleiche Ruckweg anDieser Aufbau <strong>der</strong> sogenannten „Transitstrecke' ist beiallen Gewebearten gleich nur die Dicke <strong>der</strong> MPS-Zonewechselt stark als extreme Beispiele Herzmuskel undGelenkknorpel was sicher nicht unerheblich für den Zeitfaktorbei Pathogenese und Therapie rheumatischer ErkrankungenistVon <strong>der</strong> Hyaluronsaure nun, einem wichtigen Bestandteildieser MPS-Zone, ist bekannt daß nach ihrer enzymatischenSpaltung durch die Hyaluronidasen, wie sie u a Bakterienbilden, die Ausbreitungsfahigkeit von Stoffen im Mesenchymgefor<strong>der</strong>t wird Präparate aus <strong>der</strong> Heilpflanze Echinaceapurpurea hemmen unmittelbar diese Hyaluromdaseaktivitatim GewebeWie weitere Arbeiten im Madausschen Labor ergaben, for<strong>der</strong>nsie darüber hinaus die Fibrocytenbildung als weiterenAbwehr mechan ismusAus dem oben erwähnten Schema laßt sich eine zweiteBehandlungsmoghchkeit ableiten Den Abtransport vorallem großmolekularer Substanzen wie etwa Proteine undMPS über das Lymphgefaßsystem im Schema oben angedeutetAls Methode steht uns dabei die von Vod<strong>der</strong> gegründeteund von Asdonk hier eingeführte Lymphdranagezur Verfugung Wie Sie wissen, wird dabei durch dosiertenDruck entlang <strong>der</strong> entsprechenden Lymphbahnen eineÖffnung dieser Lymphgefäße angestrebt und ein Abtransport<strong>der</strong> Makromoleküle erreicht Die Bedeutung diesesVorganges wird klar, wenn wir den pathologischen Grundprozeß<strong>der</strong> chronischen Entzündung, also auch des Rheumas,bedenken, <strong>der</strong> ja in einem vermehrten Eiweißubertrittin diesen Raum besteht histologisch die fibrinoide Verquellung,<strong>der</strong> die zellulare Abwehr und die vaskulareOrganisation nachfolgenHauss sieht in diesem Prozeß einen pathologischen Spezial-184 Phys Med u Reh Heft 8 1974


fall, <strong>der</strong> sogenannten „unspezifjschen Mesenchymreaktion",eine Mesenchymstoffwechselsteigerung im gesamten OrganismusSie betrifft z. B. beim Rheumatiker nicht nur dasentsprechende Organ, das Gelenk, son<strong>der</strong>n das gesamteMesenchym, was er an Hautprobeexcisionen gemessen hat.Dabei bestimmte er die Strahlendosis <strong>der</strong> eingebautenradioaktiven Sulfate deutlich über <strong>der</strong> Norm.Elektronenmikroskopisch und beson<strong>der</strong>s tierexpenmentel!laßt sich die unspezifische Mesenchymreaktion in einerdeutlichen Verdichtung und Verlängerung <strong>der</strong> MPS-Zoneund damit auch <strong>der</strong> Transitstrecke nachweisen, wie es dasSchema zeigt. Wie leicht einzusehen ist, bedeutet daserstens eine Störung im Mesenchymstoffwechsel selbst, alsoeinen circulus vitiosus, zweitens wird davon in variablemzeitlichem Abstand die Parenchymzelle, z. B. Synovia, betroffen,was bis zu <strong>der</strong>en Zerstörung gehen kann Somitwäre die Ansicht von Hauss verständlich — entgegen <strong>der</strong>von vielen an<strong>der</strong>en Autoren vertretenen Auffassung, wie sieetwa Lohnes zusammengefaßt hat —, daß die imnjno'ogischeSeite <strong>der</strong> Rheumatismusgenese im Rahmen diesesmultifaktoriellen Geschehens von untergeordneter Bedeutungist. Welche Reize diese Reaktion des Organismus auslosen,konnte er tierexperimentell mit <strong>der</strong> erwähntenMethode nachweisen:Diätetisch wird z B. durch gesteigerte Fettzufuhr dieseMesenchymreaktion festgestellt, ebenso bei Nikotinzufuhrund Sauerstoffmangel.Als zentralnervose Ursachen <strong>der</strong> Mesenchymreaktion zeigtensich Reizung des Zwischenhirns mit Elektroden, emotionelleBelastung durch Fesselung, kunstlicher LärmWetterfrontendurchgang. Hinzu kommen Überanstrengungendurch excessive Bewegung und BlutdruckerhohungAllergisch-toxische Ursachen lagen bei Applikation vonBakterien, Toxmen und FremdeiweißFuhren diese Reize zu einer Mesenchymaktivität, die von<strong>der</strong> physiologischen Steigerung bis hin zum Parenchymschadenreicht, so scheint mir folgendes ein sinnvollestherapeutisches Ziel zu sein: Einmal alles zu vermeiden,was solche Reaktionen auslost, zum an<strong>der</strong>en <strong>der</strong>en Folgenzu behandeln und zwar zunächst nicht mit Zytostatika o<strong>der</strong>an<strong>der</strong>en Medikamenten, die die Mesenchymreaktionunmittelbar hemmen, wie Cortison, Phenylbutacone undIndometacin.Gleichzeitig sehe ich dieses Ziel in unserer klinischenTätigkeit, zumindest ansatzweise, bestätigt. Deshalb mochteich diesen Experimenten unsere nach Naturheilverfahrenorientierte Behandlungsweise gegenüberstellen und dabeidas Mesenchym als wesentliches Erfolgsorgan diskutieren.Grundlage jeglicher Behandlung ist die Diät. Die wesentlichsteEinflußnahme auf das Mesenchym ist wohl durchdas Heilfasten gegeben, daneben bewahrt sich auch Rohkost,Bircher-Benner-Diat.Beson<strong>der</strong>s betonen mochte ich die zentral nervöse Einflußnahme,die an „mo<strong>der</strong>nen Kliniken" so häufig vernachlässigtwird. Der Patient ist aus seinem zum Teil krank machendenMilieu herausgenommen, viele Streßfaktoren, wie Beruf,Familie, werden ihm entzogen. Es wird ihm auf möglichstschonende Art ein neues Ordnungsgefüge angeboten EinRhythmus mit morgendlicher Atemgymnastik, eventuellkörperliches Training, Badeanwendungen mit ansteigendenTeilbä<strong>der</strong>n, Vollba<strong>der</strong>n mit entsprechenden Zusätzen wieSalhumin, mit geregelten Essenszeiten, nachmittäglicherRuhe und ausgeglichenen Schlafrhythmus, und nicht zuletztmit strengem Rauchverbot Außerdem wird versucht,dem Patienten Gelegenheit zur Darstellung seelischer undsozialer Probleme zu geben und Hilfestellungen bei <strong>der</strong>enBewältigung zu leisten. Therapeutisch-diagnostische Vorgangewerden erklart, um den Angstpegel möglichst niedrigzu halten.Diesem physikalisch-milieutherapeutischen Rahmen fügtsich eine medikamentöse Behandlung ein'Sie beginnt bei einer eventuellen Storfeldausschaltung,meist Tonsillen und Narben, mit Impletol und mündet ineine Umstimmungs- bzw. Ableitungsbehandlung, etwa <strong>der</strong>art'Lokale Applikation von Canthandenpflaster, Plenosolund Ameisensaure, allgemeine Applikation von Eigenblut,Resplant, Echinazin und fiebererzeugenden PyriferAn Wirkmechanismen auf das Mesenchym ist dabei fürEchinazin neben <strong>der</strong> erwähnten Lokalwirkung auf Hyaluronidaseund Fibroblasten eine Hypophysenstimulationbekannt, die über die Nebennierenrinde zu einer Hemmung<strong>der</strong> Mesenchymaktivität fuhrt. Weitere Möglichkeiten mesenchymalerEinflußnahme auf nervalem o<strong>der</strong> humoralem Weg,etwa über Beeinflussung <strong>der</strong> von Dr. Zimmermann heuteerwähnten Aktionssysteme <strong>der</strong> Kiemenbogenorgane, sindzu diskutieren, wobei die bewährten Homoopathika wieQuecksilber und Schwefel anzuführen sind.Der exakte Wirkmechanismus einer Ganzheitsmedizin mitihren Ordnungsprmzipien und dem breiten Spektrum <strong>der</strong>Umstimmungsbehandlungen ist mit dieser Arbeit nichtnachgewiesen, sie sollte jedoch die Möglichkiet einer Verbindungwissenschaftlicher Denkweise mit einer empirischausgerichteten Therapie an unserem Haus aufzeigenAnschrift des Verfassers Dr F KLOSTERMEIR, 8 Munchen-Harlachmg,Sanatonumsplatz 2A. Betz Die Behandlung <strong>der</strong> Wirbelsäule als anthropologische AufgabeDer Mensch ist das einzige, standig auf zwei Extremitätenaufrecht gehende und stehende Lebewesen, wenngleicher diese artspezifische Haltung erst im Laufe einesvergleichweise langen „Nesthockerdaseins" erlernen mußDiese humanspezifische Haltung erwarb sich die menschlicheSpezies auch in einer phylogenetisch langen Entwicklungszeitund zwar erfolgte die Aufrichtung <strong>der</strong> Wirbelsäulebe;m Ramapithecus, einer in Indien entdeckten Fruhformeines „Vormenschen", bereits im Tertiär, also vor ca 30 MillionenJahren Gleichzeitig wurde dadurch <strong>der</strong> Kopf freibeweglich und ermöglichte so eine umfassende optische,akustische und taktile räumliche Orientierung, wobei zusätzlichdurch die Hüftgelenke eine Beweglichkeitssteigerungbis auf 180 Grad möglich IST ES erübrigt sich Irer aufdie anatomische Beschaffenheit <strong>der</strong> menschlichen Wirbelsäulenäner einzugehen, die innerhalb <strong>der</strong> Tierreihe einschließlich<strong>der</strong> Menschenaffen eine Son<strong>der</strong>stellung einnimmt.Nur soviel sei erwähnt, daß die speziellen Biegestellen,nämlich die Hals- und die Lendenlordose, sich erst relativspat im 3 Lebensjahr entwickeln, wobei letztere erst mit <strong>der</strong>definitiven Ausbildung <strong>der</strong> Keilform <strong>der</strong> Zwischenwjrbelscheibenin <strong>der</strong> Pubertät ihre endgültige Stabilisierungerreicht. Zwischen den als elastische Fe<strong>der</strong>n wirkendenKopf- und Lendenstielen befinden S'ch in einer drittenKrümmung, <strong>der</strong> Brustkyphose, alle lebenswichtigen innerenOrgane, wobei ihr Gewicht, einschließlich das des Kopfes,Phys Med u Reh Heft 8, 1974 185


senkrecht nach unten auf die Fußsohlen wirkt, woraus sichalle statisch bedingten Haltungsschäden ableiten lassen.Es entstehen dadurch menscheneigentümliche Krankheitenwie Spondylosis deformans und Coxarthrose, außerdem dieGicht, falls sich zu <strong>der</strong> statischen Belastung <strong>der</strong> Gelenkenoch eine exogene alimentäre Metaboliestörung gesellt.Neben den körperlichen Verän<strong>der</strong>ungen ermöglichten diedurch die Aufrichtung <strong>der</strong> Wirbelsäule frei gewordenenHände den Werkzeuggebrauch und bewirkten so reziprokeine verstärkte cerebrale Induktion. Aus dem „Begreifen"wurde ein „Verstehen". Es sei in diesem Zusammenhangnur an die unverhältnismäßig große Repräsentation <strong>der</strong>Hand und speziell des Daumens in <strong>der</strong> sensorischen Projektion<strong>der</strong> Hirnrinde entsprechend dem Schema nach Penfiel<strong>der</strong>innert. Daher nimmt es auch nicht wun<strong>der</strong>, daßkörperliche Haltung und inneres Sich-Verhalten — alsopsychische Phänomene - einan<strong>der</strong> entsprechen, ja dieHaltung eines Menschen gilt geradezu als Ausdruck seinerPerson.Wir kennen beispielweise die Demutshaltung des Unterworfenenals die Demutskyphose, sprechen an<strong>der</strong>erseitsvon <strong>der</strong> ArroganzSordose bei <strong>der</strong> Haltung des Siegers. Nichtumsonst ist ja auch die Wirbelsäule ein bevorzugter Somatisierungsortbei larvierten Depressionen und <strong>der</strong> Patient istim eigentlichen Sinne deprimiert.Die Entstehung von Haltungsschäden beginnt, sieht manvon den schweren kongenitalen und frühkindlichen Deformitätenab, meist in <strong>der</strong> Schule, wobei angespanntes Sitzenin zu engen Bänken, wenig Ausgleichssport, statt Schulranzenfrühzeitiges Tragen von Schultaschen, als physischeUrsachen bei <strong>der</strong> Entstehung jugendlicher Kyphosen gelten.Diese Entwicklung setzt sich fort im Beruf und am Arbeitsplatz,in Großraumbüros und an Fließbän<strong>der</strong>n. Als einweiterer, aus dem mo<strong>der</strong>nen Leben nicht mehr wegzudenken<strong>der</strong>Faktor ist das Auto zu nennen, dessen scheinbarerLuxus zum Fluch wird, wenn dadurch die Gehwerkzeugeverkümmern. In einem circulus vitiosus setzt <strong>der</strong> bequemgewordene Körper Gewicht an, da die alten Eßgewohnheitenauch nach <strong>der</strong> Vollmotorisierung beibehalten werden. Esist zwar eine Banalität, wenn in Autofahrersendungenimmer wie<strong>der</strong> die For<strong>der</strong>ung gestellt wird, nach längererFahrt anzuhalten, Lockerungsübungen zu machen und auszuspannen,trotzdem wird dieser Rat nur selten befolgt.Einen weiteren Mißstand stellt das völlig unsinnige modischeSchuhwerk dar, weil dadurch <strong>der</strong> normale physiologischeAbrollmechanismus nicht erfolgen kann, so daß <strong>der</strong>üblicherweise harte Fußboden zu einer reflektorischen Abwehrhaltungführt, wobei die momentane Anspannung inForm von myogelotischen Dauerverhärtungen <strong>der</strong> SchulterundRückenmuskulatur fixiert wird. Die Boulevardpresse hatsich unseren Bestrebungen nach mehr Freizeit- und Ausgleichssportbereits angenommen und auch das Therapierezeptin Form von „Trimm-Dich"-Aktionen geliefert, wasjedoch eher im Interesse einer inzwischen recht bedeutendeneigenen Konsumgüterindustrie geschieht, da meist teureGeräte dazu nötig sind. — Einfache gymnastische Übungendienen <strong>der</strong> Gesundheit jedoch weit mehr, werden sie richtigund regelmäßig ausgeführt, als das im Hobbyraum stehendeteure Trimm-Dich-Gerät,In <strong>der</strong> täglichen Praixs sind die Wirbelsäulenleiden deshalbheute recht zahlreich geworden, wobei jedoch keineswegsdie Wirbeisäule selbst immer ursächlich für Schmerzen indiesem Bereich verantwortlich ist. Man hat deshalb denAusdruck <strong>der</strong> „Funktionellen Syndrome" geprägt, <strong>der</strong> zwarkeine exakte diagnostische Aussage darstellt, jedoch alsAusgangsbasis für unsere Therapie ausreicht.So sprechen wir im Halsbereich vom HWS-Syndrom undverstehen darunter alle in diesen Bereich fallenden Störungenwie cervicale Kopfschmerzen, Schiefhals, Wurzelirritationsphänomene<strong>der</strong> oberen Extremität, die oft fälchlicherweise— zumal bei nächtlicher Exazerbation — als „Durchblutungsstörungen"aufgefaßt werden. Eine wirksameBehandlungsform dafür stellt das von Huneke entdecktePrinzip <strong>der</strong> Neuraltherapie dar, welches wir bei uns imHaus in Form von Impletol-Injektion paravertebral im entsprechendenWirbelsäulenbereich häufig anwenden. Ohneins Detail zu gehen sei auf eine grundsätzliche Ähnlichkeitmit an<strong>der</strong>en jetzt als wie<strong>der</strong>entdeckt geltenden Therapieformenwie die fernöstliche Akupunktur und die Nervenpunktmassagevon Alfons Cornelius hingewiesen. Desweiteren hat sich hier das von Stiegele in die Homöopathieeingeführte Ferrum oxydatum nigrum bewährt, wenn wirein homöopathisches Mittel geben wollen. Dazu kommennatürlich noch die bekannten physikalischen Maßnahmenwie warme Packungen, Heublumensack und vorsichtigeExtension in <strong>der</strong> Glissonschlinge. Das Grundprinzip bestehtja immer wie<strong>der</strong> entwe<strong>der</strong> in hyperämisierenden o<strong>der</strong>Lockerungsmaßnahmen zu denen wir auch die sehr wirksameHalswirbelsäulengymnastik zählen.Caudalwärts kommen wir dann als nächstes zum BWS-Syndrom, wobei alle in diesem Bereich topographisch befindlichenOrgane — direkt o<strong>der</strong> indirekt — infolge einesschlaffen Aufhängemechanismus — Beschwerden in Formvon meist als recht vage bezeichneten „Rückenschmerzen"verursachen können. So müssen wir beispielsweise an dieEntstehung einer chronisch obstruktiven Lungenkrankheitbei einer Kyphose, von BWS-Verspannungszuständen beiAsthma denken und entsprechend atemtherapeutisch behandeln.Ferner sollte man bei funktionellen gastrischenBeschwerden an das Vorliegen einer Magenachsendrehungals Folge eines insuffizienten Aufhängeapparates denkenebenso wie beim Auftreten hartnäckiger Obstipationen.Außerdem kann <strong>der</strong> gestörte Aufhängemechanismus nichtnur zu den Beschwerdebil<strong>der</strong>n von Senk- und Wan<strong>der</strong>niereführen, son<strong>der</strong>n darüber hinaus auch noch die Entstehungeiner Pyelonephritis begünstigen. Sogar das Auftreten vonColondivertikeln scheint in einem Zusammenhang mitHemmungsmißbildungen im Sakralbereich zu stehen.Zuletzt kommen wir zum LWS-Syndrom, welches die Cruxjedes Praktikers darstellt, da sich hierbei sowohl gynäkologischeLeiden, neurologische Phänomene und Bandscheibenleiden,als auch die urologischen Krankheitenhinter <strong>der</strong> anamnestischen Angabe von „Kreuzschmerzen"verbergen können. Auch ist, wie bereits anfangs erwähnt,die Übergangsstelle vom beweglichen zum starren Segmentin <strong>der</strong> LWS-Sacralgegend <strong>der</strong> stärksten statischen Belastungausgesetzt, so daß Haltungsschäden hier am ehesten auftreten.Als homöopathisches Mittel für den LWS-Bereich istGnaphalium zu nennen, bei <strong>der</strong> gynäkologisch verursachtenBeckenplethora geben wir Aesculus.Als physikalische Maßnahmen zur Behandlung des LWS-Syndroms sind hier thermische und mechanische Reize wieKantharidenpflaster in <strong>der</strong> Bewegungsmitte durchaus angebracht,neben den bewährten Bindegewebsmassagen.Schließlich ist noch — sozusagen als Appendix — die Coccygodyniezu erwähnen, hinter <strong>der</strong> sich ja eine phylogenetischsehr entscheidende Tatsache, nämlich <strong>der</strong> Verlust desAffenschwanzes oft recht schmerzlich bei den darunterleidenden Patienten in Erinnerung bringt. Bezeichnen<strong>der</strong>weisehilft hier auch ein gleicherweise „altes" Mittel, nämlichCastor equi, ein aus rudimentären Auswüchsen vonPferdefüßen gewonnener hormonartiger Duftstoff.Ist die gesamte Wirbelsäule, wie es bei den meisten unsereradiposen Patienten <strong>der</strong> Fall ist, statisch in Form einesHohlkreuzes belastet, so hilft dagegen natürlich nur einePhys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974


strenge Gewichtsreduktion mittels einer Heilfastenbehandlungnach BuchmgerDie Wirbelsaulenkrankheit des Alters — die Osteoporose —,die ein Substanzschwundphanomen darstellt behandeln witnachdem uns die Schule keine besseren unschädlichenMittel nennen kann, nach homöopathischen Gesichtspunkten,wobei hier die Mittel <strong>der</strong> Erdalkaligruppe im PSEwie Calcium fluroratum D3 Strontium carbonicum und auchHekla-Lava in Frage kommen Darüber hinaus haben sichbei durch degenarative Wirbelsaulenerkrankung verursachtenSchmerzen symphytumhaltige Salben (Symphytum ExternDHU, Syviman Muller Goppingen und Kytta) nebenArthrosenex (Brenner) bei uns sehr bewahrtBei <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Wirbelsaulenskohose bedienen wiruns <strong>der</strong> speziellen krankengymnastischen Übungen dieFrau Katharina Schroth im Skohosensanatonum So<strong>der</strong>nheiman <strong>der</strong> Nahe entwickelt hat Ihr Prinzip besteht in StreckundDehnubungen aus dem Stand, Liegen o<strong>der</strong> Sitzen alsoaus allen Lagen heraus Es kommt dabei darauf an denAtem durch entsprechende Bewegungen verstärkt in dieKonkavseite <strong>der</strong> Skoliose zu lenken um die Wirbelsaulesogartig aufzurichtenAls obligatorisch für alle nicht bettlägerigen Patienten giltbei uns die morgendliche Atem- und Gruppengymnastikdie im einzelnen folgen<strong>der</strong>maßen ablauft1 Lagerung auf den Rucken2 Bauchatmung mittels Lenkung des Atems in den Bauch3 Lendenatmung mittels Lenkung des Atems in die LendenwirbelsauleDazwischen erfolgt jeweils die Atemlenkung in HWS BWSund LWS in Verbindung mit Dehnlagerungsubungen Fernerist von Wichtigkeit, durch ein Abrollen <strong>der</strong> Wirbelsaule vorallem die LWS zu mobilisieren und aus <strong>der</strong> Verspannungheraus in eine zunächst uberkorngierte HWS-LWS-Stellungzu bringen Bei <strong>der</strong> HWS-Gymnastik kommt es auf dieStreckung <strong>der</strong> HWS im Liegen an, anschließend SchulterlockerungsubungenDiese Übungen sind leicht nachzumachen und ungefährlichDie einzige Komplikation kann entstehen wenn vergessenwird, nach Beendigung <strong>der</strong> Gymnastik langsam und nichtabrupt wie<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Horizontalen in die Vertikale überzugehenEs kommt hierbei sonst zu orthostatischen Kreislaufstörungenwie sie auch beim morgendlichen Hypotonikernach plötzlichem Aufstehen passieren, <strong>der</strong> Kreislauf istdieser plötzlichen Lagean<strong>der</strong>ung nicht gewachsen und <strong>der</strong>Blutdruck sinkt ab, so daß sich die bekannten FolgenSchwindel und Schwarz-werden vor den Augen einstellenAls Parallele dazu sei die ebenso wichtige Rücknahme beimAT erwähntJe<strong>der</strong> einzelne Patient wird bei uns, soweit es Art undSchwere seiner Krankheit gestatten, nach Schroth physiotherapeutischbehandelt und die jeweils betroffenen Muskelpartienwerden dabei aktiviert. Obzwar dies alles im Rahmen<strong>der</strong> allgemeinen Morgengymnastik erfolgt wird dochdurch eine sinnvolle individuelle Modifizierung je<strong>der</strong> einzelneangesprochen und kann so seine Fehlhaltungenkorrigieren lassen Bei herzkranken o<strong>der</strong> völlig untramiertenPatienten beginnen wir zunächst mit reinen Atemübungenund schließen erst nach entsprechen<strong>der</strong> Belastbarkeit dieeigentliche Krankengymnastik an Dabei erleben wir esimmer wie<strong>der</strong> wie begeistert selbst völlig unsportlichePatienten von dieser Form <strong>der</strong> Gymnastik sind und dieseÜbungen auch nach <strong>der</strong> Entlassung zu Hause fortfuhrenSo stellt die Behandlung <strong>der</strong> Wirbelsaule eine echteanthropologische Aufgabe dar, weil wir durch sie auf denganzen Menschen therapeutisch einwirken können was ernicht selten mit einem deutlich verän<strong>der</strong>tem VerhaltenquittiertAnschrift des Verfassers Dr ALFRED BETZ Krkhs f Naturheilweisen8 München Harlaching Sanatonumsplatz 2R. winkier Die Sinusitisbehandlung als Aufgabe <strong>der</strong> internen MedizinIn <strong>der</strong> noch verbleibenden Zeit vor <strong>der</strong> Pause stelle ichIhnen unsere Therapiemoglichkeiten <strong>der</strong> Sinusitis vor mitdem Bemuhen daß Sie in <strong>der</strong> freien Praxis <strong>der</strong> Therapiedieses in <strong>der</strong> allgemeinen Vorstellung therapeutisch undankbarenKrankheitsbildes mehr abgewinnen können, weilIhnen einleuchten mag daß es hier um eine Behandlungdes Schleimhautorgans <strong>der</strong> Nase mit ihren samtlichenNebenhohlen geht, das ja nur zu einem begrenzten Teil<strong>der</strong> manuellen Manipulation des HNO-Arztes zuganglichist, weshalb eine solche Therapie immer fragmentarischbleiben muß Ich mochte Ihnen weiterhin nahebringen, wiegering <strong>der</strong> Zeitaufwand, wie gering <strong>der</strong> instrumentelle Aufwandund wie wirkungsvoll <strong>der</strong> therapeutische Weg sindWarum beschäftigt uns in einer internen klinischen Abteilungdie Stnuistis"?Auffallend häufig stoßen wir schon anläßlich <strong>der</strong> orientierendenRontgen-Durchleuchtung auf belastete Nasenhohlenwobei darüber hinaus ein rontgenologisch unauffälligerBefund eine Sinusitis lei<strong>der</strong> nicht ausschließtKlinisch leiten uns meist die Folgeerkrankungen <strong>der</strong> Sinusitisauf eben diese Erkrankung ich erinnere hierbei an dieSinubronchitis mit möglicher Entwicklung zum Asthmabronchiale bzw frühzeitigem Emphysem mit sekundärerHerzbelastung, ich erinnere an das Bild <strong>der</strong> n okaltoxikoseals deutliches Zeichen <strong>der</strong> Mitbeteiligung des Gesamtorganismusmit den Symptomen chronischer MüdigkeitSchweißneigung Akrozyanose Herzrhythmusstorungen —bei Kin<strong>der</strong>n oft verbunden mit abdominellen Symptomenich nenne weiterhin relativ abgelegene Erscheinungen, dieHerr E<strong>der</strong> in seinem Artikel über die herdwirksame Sinusitisin <strong>der</strong> Februarnummer <strong>der</strong> Physikalischen Medizin hervorhobnämlich allergische Hauterscheinungen vom einfachenHautjucken bis zum manifesten chronischen Ekzem o<strong>der</strong>Schmerzen und Bewegungsemschrankungen im Bereichoberer WirbelsaulenabschnitteAn eine zugrunde liegende Sinusitis ist ferner zu denkenbei verschiedenen Augensymptomen z B bei einer einseitigenIndozyklitis o<strong>der</strong> bei vielfaltigen Schattierungenvon Kopfschmerzen die keineswegs nur den Gesichtsschadelbetreffen son<strong>der</strong>n auch den Scheiteibereich o<strong>der</strong>Hinterkopf erreichen und dann schon wie<strong>der</strong> differentialdiagnostischschwieriger auf eine Sinusitis hinleitenDenken Sie als letztes Beispiel an Erkrankungen aus demrheumatischen Formenkreis die ursprunglich zusammenhangenkönnen mit einer unerkannten o<strong>der</strong> ungenügendbehandelten Nebenhohlenaffektion —Phys Med u Reh Heft 8 1974 187


Welchen tnerapeutischen Zugang haben wir nun zumSchleimhautorgan <strong>der</strong> Nase und ihrer Nebenhohlen, demdie Anatomie immerhin die Ausbreitung einer Handinnenflachezuschreibt 1 ?Ich schicke voraus, daß wir vor unsere Therapie Überlegungenstellen ob im Einzelfall nicht doch eindeutigeIndikationen für eine chirurgische Therapie vorliegen wiez B starke Nasenseptumdeviationen die einen Großteilunserer konservativen Therapie sinnlos erscheinen ließen,o<strong>der</strong> Zeichen fortgeleiteter eitriger Prozesse über den Bereich<strong>der</strong> NNH hinaus mit <strong>der</strong> Gefahr eitriger Meningitideno<strong>der</strong> Abzedierungen o<strong>der</strong> ausgeprägte proliferative Verän<strong>der</strong>ungeni S von Gallerzysten Polyposis o<strong>der</strong> übermäßigerSchleimhauthypertrophieSofern allerdings eine Schleimhauthypertrophie im Einzelfallein Teilsymptom eines konstutuitionell verankertenLymphatismus ist erscheint ein chirurgisches Vorgehennicht sinnvoll, wir legen dann auch nicht das Hauptgewichtauf die Schleimhautbehandiung i S einer Lokalbehandlungson<strong>der</strong>n veranlassen die ganze Breite einer Konstitutionstherapiedes Lymphatismus an erster Stelle die Heilfastenbehandlung,Herr Zimmermann hat im vergangenen Jahrnachweisliche Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Nasennebenhohlenschleimhautdurch das Fasten rontgenologisch demonstriert—Die Homöopathie <strong>der</strong> Schleimhauthypertrophie ist nichtals isolierte d h ausschließlich auf die NNH bezogeneTherapie zu verstehen son<strong>der</strong>n geschieht im Rahmen <strong>der</strong>Homootherapie des Lymphatismus Herr Zimmermann hatbereits in seinem Vortrag auf Leitlinien für unsere Therapiedes Lymphatismus hingewiesen bei <strong>der</strong> wir uns vornehmlichan Mittel aus <strong>der</strong> II und VII Gruppe des periodischenSystems halten es sind dies zu Ihrer Erinnerung Mg CaStrontium Barium und Quecksilber sowie die HalogeneFluor, Chlor Brom und Jod Interessanterweise gelangt dieempirische Homöopathie ohne Bezugnahme auf die natürlicheOrdnung eines periodischen Systems zu homoo-therapeutischenEmpfehlungen für die Behandlung <strong>der</strong> Smusitisdie weitgehend übereinstimmen mit den Mitteln, die wirermitteln, ausgehend von einer Homootherapie die auchtheoretisch ihre Verankerung in natürlichen Ordnungssystemenund physiologischen Funktionsablaufen sucht —und auf dem Wege ist zu findenEs gilt m E möglichst viele naturwissenschaftliche Modelleaus Physik und Biochemie heranzuziehen und zu versuchendie bisherige Empirie einer Homootherapie mit Erkenntnissenaus den Naturwissenschaften nachtraglich zu untermauern,so allein wird m E die Homöopathie ihren Anspruchauf eine wirksame Therapiemethode <strong>der</strong> Medizinwahren können und sie hat dies notig wenn sie nicht aus<strong>der</strong> Medizin eliminiert werden will und ich denke einesolche Befürchtung ist angesichts <strong>der</strong>zeitiger Planspiele imgesundheitspolitischen Bereich berechtigtKommen wir zurück zum unmittelbaren ThemaAn Lymphmitteln die zugleich geeignete Mittel <strong>der</strong> NNH-Behandlung sind, nenne ich Mercur bijodat, Kai jod Barjod, Calc fluor Magn carb Cmnabans als Form desnatürlich vorkommenden QuecksilbersWenn Sie nicht homöopathische Emzelmittel rezeptierenwollen dann empfiehlt sich durchaus das HandelspraparatSmfrontal in dem von den oben genannten Mitteln Cmnabarisund Mercur i F des Merc solubilis enthalten istIn dem Handelspraparat Otovowen findet sich ebenfalls Jodund Mercur neben phytotherapeutischen BestandteilenAn phytotherapeutischen Einzelmitteln stelle ich Ihnen stichwortartigvorLuffa o<strong>der</strong> Esponjilla = Schwammchen gehört zu denKurbisgewachsen und wurde von Herrn Schwabe undHerrn Stubler entdeckt und pharmakologisch sowie klinischgeprüft hervorzuheben ist die sekretverflussigende Wirkungdie dem nachweislichen Jodanteil zugeschrieben wird zuverordnen als homöopathisch rezeptiertes Luffa o<strong>der</strong> alsHandelspraparat Luffa Tabi von Nestmann, einem KomplexmittelIm Sinne einer Hyperamisierung wirkt die in Nordamerikaheimische Blutwurzel Sangumana canadensis die bereitsvon Kent als Hausmittel gegen Erkaltungen angegebenwurdeAls Handelspraparat mit phytotherapeutischen Bestandteilenerwähne ich das von uns gerne rezeptierte Sinupret mitBestandteilen des echten Eisenkraut (verbena officinalis)des großen Ampfer (rumex acetosa) <strong>der</strong> Schlüsselblume(primula) des schwarzen Holun<strong>der</strong> (sambucus nigra) unddes gelben Enzian {gentiana lutea)Teucrium mamm verum die Wasserlinse enthalt ätherischeOle, Bitterstoffe, Gerbstoffe und empfiehlt sich bei Atrophieund Krustenbildung <strong>der</strong> Nasenschleimhaut sowie beiPolypenbildung wir machen Gebrauch davon im Rahmendes Ro<strong>der</strong>-OIes das neben Teucrium die Urtinkturen enthaltvon Hydrastis (kanadische Gelbwurz) Echinacea undEucalyptusol wir benetzen mit Hilfe eines Wattestabes denunteren und mittleren Nasengang und erreichen eineGefaßerweiterung sowie eine neurogen fortgeleitete Fernwirkungauf die Schleimhäute <strong>der</strong> Nebenhohlen Damit falltdas Stichwort <strong>der</strong> NeuraltherapieVon ihr machen wir angesichts <strong>der</strong> genügend gesichertenneurophysiologischen Grundlagen und des raschenWirkungseintrittes gerne GebrauchIm Bereich <strong>der</strong> unteren und mittleren Nasenmuschel habenwir Zugang zu den Endigungen des II TngeminusastesNeben <strong>der</strong> ortlichen Schleimhautwirkung beeinflussen wirauch entsprechend des Trig Verlaufes zur medulla oblongatavegetative Zentren und erhalten so Zugang zu den entsprechendenStörungen im vegetativen BereichDosen empfiehlt im Bereich <strong>der</strong> sehr gefaßreichen Nasenschleimhauteauf eine Injektion in dieses Gebiet zugunsteneines Nasensprays mit Pantocainlosung 2% zu verz'chtenauch unter dem Gesichtspunkten keine neuenNarben als mögliche Storungsfel<strong>der</strong> zu setzenAllgemein bekannt ist als Injektionsstelle <strong>der</strong> Nervenaustrittspunktdes nerv supraorbitalis wobei Sie über diesenPunkt <strong>der</strong> rechten Seite zugleich den Galle-Leberbereichbeeinflussen könnenEine Injektion an das dem Tngemmus zugehörige ganghonsphenopalatinum verlangt eine sichere Technik ich verweiseauf die entsprechenden Anleitungen im Lehrbuch vonHerrn DosenWelche Therapiewege stehen Ihnen weiterhin zur Verfugungbevor Sie Ihren Patienten <strong>der</strong> Spulung und operativenAusräumung <strong>der</strong> Nebenhohlen zufuhren und sich im Falleeiner ungenügenden Technik die weitere Komplikationeiner reaktiven Hypertrophie <strong>der</strong> Restschleimhaut einhandelno<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> nächsten Infektbelastung eine Tracheo-Pharyngitisvor sich haben 7Einen vorrangigen Stellenwert nimmt bei uns die Beurteilungdes Zahnstatus ein und die entsprechende Veranlassungeiner Zahn-Kiefer-Sanierung Der oben erwähnteArtikel von Herrn E<strong>der</strong> entha't eindrucksvolle Zahlen überden Zusammenhang von herdwirksamer Sinusitis undnachgewiesener Ostitis im Kieferhohlenbereich —Häufigen Gebrauch machen wir von <strong>der</strong> Symbioselenkungund setzen Prosymbioflor als zellfreiem Autolysat aushumanen Symbiontenkulturen und Symbioflor I mit Kulturenphysiologischer Diplostreptokokken einBanale und doch wichtige Maßnahmen seien erwähntVersorgen Sie Ihre Räume mit genügen<strong>der</strong> LuftfeuchtigkeitPhys Med u Reh Heft 8 1974


eine For<strong>der</strong>ung, die leichter ausgesprochen als realisiertist; das Rauchverbot gehört zu den vordringlichsten Maßnahmenangesichts <strong>der</strong> gefaßverengenden und damit austrocknendenNikotinwirkung.In Obereinstimmung mit <strong>der</strong> Schulmedizm - ich zitiere auseinem Artikel von Prof. Berendes, Marburg — verordnen Siedas altbekannte Hausmittel des Kamillendampfbades, ähnlicheWirkung hat das Aufschnupfen von "Iprozentigern lauwarmenSalzwasser sowie überhaupt das Schnupfen; versuchenSie sich im Eigenversuch vielleicht mit dem SchneebergerSchnupftabak, er enthält gemahlene Bestandteile<strong>der</strong> Nieswurz, <strong>der</strong> Schwertlilienwurzel, des Majorankrautund <strong>der</strong> Maiglöckchenblüte.Die Volksmedizin bietet weitere Rezepte an, so z. B. denin Oberösterreich beheimateten Brauch, bei Schnupfen eineHalskette aufgereihter Meerrettichscheiben zu tragen.Eine starke sekretlosende Wirkung können Sie erwartennach ca 5- bis "lOmmütiger Auflage eine Mullappens mitSenfmehl; bei empfindlicher Haut sollten die entsprechendenWangenbereiche zuvor mit einer fettreichen Salbegeschützt sein Die Wirkung übertrifft deutlich die des Rotlichtes.An hydrotherapeutischen Verordnungen gehören in diesenthematischen Zusammenhang an unserem Haus die aufsteigendenTeilba<strong>der</strong>, ansteigende Uberwärmungsba<strong>der</strong>,unterstützt durch Teezubereitungen mit schweißtreiben<strong>der</strong>Lindenblüte, Flie<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Holun<strong>der</strong>Die Sauna ist hier auch zu nennen, die wir allerdings angesichtsdes zu hohen Risikofaktors bei einem Patientengut,das bei uns ja nicht selektiert ist, nicht im Haus haben. —Die Vielzahl <strong>der</strong> konservativen Behandlungsmoglichkeitensollte Ihnen aufzeigen, daß die Sinusitisbehandlung keineDomäne <strong>der</strong> HNO-ärztlichen Behandlung ist, son<strong>der</strong>ngerade auch angesichts unbefriedigen<strong>der</strong> Ergebnisse in <strong>der</strong>Fachpraxis die Notwendigkeit einer Behandlung des Gesamtorganismusbesteht, zu <strong>der</strong> Sie als Vertreter einersogenannten Ganzheitsmedizin prädestiniert sind.LiteraturverzeichnisVOGLER Klin Lehrbuch <strong>der</strong> Physiotherapie, Thieme VerlagDOSCH Lehrbuch <strong>der</strong> Neuraltherapie, Haug-VerlagEDER. Die herdwirksame Sinusitis in Zeitschrift f phystkahsc Medizinund Rehabilitation, Februar 1974ZIMMERMANN Schatze <strong>der</strong> Volksmedizin (Vortragsreihe)Anschrift des Verfassers Dr. RUPERT WINKLER, 8 München 90,Sanatonumsplatz 2, Krkhs f. NaturheiiweisenE. Höllischer Versuch <strong>der</strong> Beweisführung <strong>der</strong> energetischen Wirkung elektroakupunktur-diagnostischgetesteter, in <strong>der</strong> Hand gehaltener Medikamentehomöopathischer-biologischer ArtIm Rahmen dieses Themas ist es nicht erfor<strong>der</strong>lich, im Detailüber die Methodik des Medikamententestes nach Vollzu sprechen. Nötig aber ist es, die Problematik einesMedikamententestes anzusprechen, <strong>der</strong> in den letzten fastzwei Jahrzehnten in <strong>der</strong> Hand erfahrener Elektroakupunkteuregeradezu eine Fülle überdurchschnittlicher und nachweisbarertherapeutischer Erfolge brachte Nicht nur demmedizinischen Normalverbraucher erscheint dieser Test,den er ja nicht aus <strong>der</strong> praktischen Arbeit kennt, geradezususpekt, auch demjenigen, <strong>der</strong> es gewohnt ist, um die Problemenicht erklärbarer Phänomene zu ringen, bleiben sogut wie alle Fragen unbeantwortet, wenn er sich um dieDeutung des Wirkungsmechanismus des Vollschen Medikamententestesbemuht. Es liegt nicht an uns Elektroakupunkteuren,wenn dieses Phänomen noch nicht exakt —wie man in <strong>der</strong> Naturwissenschaft zu sagen pflegt — erklärtworden ist. Dazu, so meine ich, waren zufor<strong>der</strong>stunsere hohen Schulen aufgerufen Aber wo finden wir dortdas entsprechende Gehör 9 An<strong>der</strong>erseits haben auch dievon uns zu Rate gezogenen Professoren <strong>der</strong> Physik und <strong>der</strong>elektronischen Fachgebiete noch keine befriedigende Antwortgefunden, auch wenn es an Versuchen hierzu gewißnicht fehlte. Doch diese Antworten hielten bislang einerstrengen Kritik nicht stand So kam es, daß man uns vonselten <strong>der</strong> Physiker vorschlug, bzw. daß man uns auffor<strong>der</strong>te,zunächst einmal rein empirisch die angezweifelteWirkung <strong>der</strong> lediglich in <strong>der</strong> Hand gehaltenen — also nochnicht inkorporierten Medikamente — zu objektivieren, einereine Forschungsaufgabe also. Hier bot sich nun in ersterLinie <strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong> herangezogene Blindversuch an.Als ich vor Jahren anfing, nach einer für diesen Zweckgeeigneten Versuchsanordnung zu suchen, ahnte ich nicht,welche Schwierigkeiten sich ergeben wurden. Versuche amlebendigen Objekt unterliegen an<strong>der</strong>en Gesetzen als dasLaborieren mit toter Materie. Immerhin gelang es nachvielen Versuchen, eine Blindtestanordnung zu finden, bei<strong>der</strong>en strenger Einhaltung <strong>der</strong> erfahrene Medikamententester,gewiß nicht <strong>der</strong> ungeübte, auch vor kritischen Augenin mindestens 80 Prozent <strong>der</strong> Untersuchungen ein richtigesErgebnis erreichen kann Die Versuchsanordnung habeich in <strong>der</strong> Zeitschrift „Physikalische Medizin und Rehabilitation"im Februarheft 1969 ausführlich beschrieben. Dadiese Veröffentlichung aber immerhin schon 4 Jahre zurückliegt,mochte ich noch einmal die notwendige Versuchsanordnungrekapitulieren-1. Der Untersucher testet den Patienten mit Sicht auf dasGerat, ohne das zur Testung anstehende Medikamenterkennen zu können2 Suchen eines o<strong>der</strong> mehrerer Testpunkte von Organeno<strong>der</strong> Organfunktionen, die möglichst stark von <strong>der</strong> Normabweichen.3 Vor dem eigentlichen Messen muß man den Meßpunktgut anfeuchten, und hernach überstehende Flüssigkeitmit Zellstoff abnehmen, um den Meßdruck möglichstgering und möglichst gleichmäßig halten zu können4. Zwischen den einzelnen Messungen muß, sofern manimmer am selben Meßpunkt mißt, ein mehr o<strong>der</strong> wenigergroßer zeitlicher Abstand eingehalten werden Die Dauerdes zeitlichen Abstandes zwischen den einzelnen Messungenhangt von <strong>der</strong> vegetativen Ausgangslage des Gemessenenund seines Hautzustandes ab. Vergleichsweisekann man bei <strong>der</strong> gut durchfeuchteten Haut eines Kindesund des dadurch möglichen nie<strong>der</strong>en Meßdruckes inrelativ schneller Folge messen, ohne daß es zu Fehlmessungenkommt Beim alteren Menschen mit seinervergleichsweise trockeneren Haut müssen höhere Meßdrückeangewandt werden Die hierdurch entstehendehöhere Irritation braucht naturgemäß auch eine größereZeitspanne zur Ruckkehr zur Norm als die vergleichs-Phys Med u Reh Heft 8, 1974 189


weise niedrigere Irritation nach Messungen mit niedrigeremMeßdruck Da man aber bei Angaben für einereproduzierbare Meßtechnik nur mit genormten Wertenarbeiten kann mußte eine Zeitspanne gefunden werden,die in jedem Fall bei richtiger Meßtechnik Fehlerergebnisseausschließt Diese Zeitspanne betrug am Endemeiner Untersuchungen 15 Minuten Die in diesem Zusammenhangvon mir gefundene negative Phase, näheressiehe „Physikalische Medizin und Rehabilitation', Februarheft1969, ist die eigentliche Begründung für diesenrelativ langen MeßtaktDr Hagen, Nürnberg hat mit an<strong>der</strong>er Versuchsanordnungdiese negative Phase bestätigtt- 4 -r- +- f. — j -LEERMESSyNßEN AN EINEM BESTIMMTEM- MEiSOJMCtMessungen im BlindtestversuchIch darf Ihnen nun mittels zweier Dias zeigen wie sichsolche Messungen im Blmdtestversuch abspielenERSlp MESSEfjBEBNlSfE ¥ÖttiIBild 2Bild 1Das erste Bild zeigt in welcher Weise sich bei Nichtberucksichtigendes notwendigen Meßtaktes richtige undfalsche Ergebnisse aneinan<strong>der</strong>reihen Die falschen Ergebnissefallen, wie ich feststellen konnte, in die negativePhaseDas Prinzip <strong>der</strong> negativen Phase sehen Sie auf dem nächstenBildMißt man längere Zeit in einem kürzeren Meßtakt beson<strong>der</strong>sbei empfindlicher Haut so erleben wir ein allmählichesAnsteigen <strong>der</strong> Meßwerte die dann fast plötzlich unter dieAnfangswerte absinken Die Zeit, die die Meßwerte wie<strong>der</strong>zum Anstieg über den Anfangswert hinaus benotigen, bezeichnenwir als negative PhaseNun wenn man sich schon mit diesen Problemen beschäftigtliegt es nahe nach weiteren Möglichkeiten zu suchendie Wirkung des in <strong>der</strong> Hand gehaltenen Medikamentesnachzuweisen Aufgrund meiner Praxismoglichkeiten versuchteich nun mit <strong>der</strong> Thermoreaktionsdiagnostik nachSchwamm diesen Nachweis zu erbringen ich kann michhier nun nicht grundsatzl ch über die Infrarotmessung auslassendies hat Herr Kollege Schwamm schon oft genuggetan mochte aber soviel sagen, daß es sich dabei umeine Warmeabstrahlungsmessung handelt Wesentlich istdabei daß das Meßgerat <strong>der</strong> Bolometer, den Korper nichtberührt und damit die Gefahr einer Irritation <strong>der</strong> Haut wiebei an<strong>der</strong>en Meßverfahren nicht besteht Der von nicht in<strong>der</strong> Elektroakupunktur Erfahrenen immer wie<strong>der</strong> gemachteEinwand daß die Meßwerte durch den Meßdruck manipuliertwerden konnten o<strong>der</strong> wurden entfallt bei dieserMethode völlig Deshalb ist die Aussage des Infrarotmeßverfahrensfür diesen Zusammenhang um so wertvollerDaß wir seit kurzem mit Hilfe eines neuen Gerätes allenEinwanden gegen unsere nicht druckkonstanten Meßgriffeldurch Schreiben des Meßdruckes begegnen können, seinebenbei bemerktMessung <strong>der</strong> ThermoregulstionAus meinen Thermoreaktionsmeßreihen zeige ich nunzwei typische Bil<strong>der</strong> Das erste zeigt an 5 Meßstellen zuBeginn des Versuches um 9 25 Uhr eine maximale Warmedifferenzvon 1 4 Grad Bis 9 55 Uhr erfolgte dann <strong>der</strong> elektroakupunkturdiagnostischeMedikamententest Die Infrarotmessungenum 9 40 Uhr und 9 55 Uhr zeigen als Folge <strong>der</strong>leichten Irritation durch die Hautberuhrung mittels Testelektrodeeinen mittleren Temperaturanstieg von 0,4 Gradbei gleichbleiben<strong>der</strong> Temperaturdifferenz von14Grad samtlicherMeßwerte Um 1010 Uhr bekommt die Testperson diegetesteten Medikamente in die Hand Um 10 55 Uhr ergebendie Messungen noch eine maximale Temperaturdifferenzvon 1 0 Grad also eine Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Temperaturdifferenzum 0,4 Grad Die anschließende Injektion <strong>der</strong>getesteten Medikamente bringt nur noch eine zusätzlicheVermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Differenz <strong>der</strong> Meßwerte um 0 2 Grad auf0 8 Grad maximale Differenz innerhalb einer halben StundeMan möge aus diesem Zahlenverhaltnis die relativ starke190 Phys Med u Reh Heft 8 1974


115UO100Bild 385Bild 4energetische Wirkung <strong>der</strong> nur in <strong>der</strong> Hand gehaltenenMedikamente erkennen Trotzdem muß noch gesagt werdendaß die Wirkung <strong>der</strong> injizierten Medikamente naturlich langeranhält als eine halbe Stunde und mit einer weiterenVerbesserung <strong>der</strong> Meßwerte gerechnet werden kann Daszweite Bild zeigt die Werte nach Medikamententest undzusatzlichen Kaltereiz Anfangs um 9 05 Uhr eine maximale Warrnedifferenz von 2 2 Grad für sämtliche MeßpunkteIn diesem Falle war ein sehr breit angelegter Medikamententestnotwendig <strong>der</strong> sich noch 35 Minuten nach Beendigungdes Medikamententestes in einer Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>maximalen Infrarotdifferenz um 1,1 Grad auf 1 1 Grad auswirkteDieses Phänomen des Nachklingens energetischerMedikamentenwirkung, natürlich ohne die Medikamente in<strong>der</strong> Hand, wurde auch früher schon von an<strong>der</strong>en Kollegenbeobachtet, fiel mir aber gelegentlich <strong>der</strong> Versuche mit <strong>der</strong>Blmdtestung beson<strong>der</strong>s deutlich auf Dieses Nachklingendauert allerdings verschieden lange und hangt sehr wahrscheinlichmit dem Grad <strong>der</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong> getestetenMedikamente und <strong>der</strong> Reaktionsfähigkeit des angesprochenenOrgansystems zusammen Allerdings eine Nachklmgzeitvon hier nachgewiesenen 35 Minuten erscheint mir beson<strong>der</strong>sgünstig zu sein bezüglich <strong>der</strong> Beweisführung fürdie energetische Medikamentenwirkung Nach <strong>der</strong> Infrarotmessungum 10 Uhr erfolgte nun <strong>der</strong> Abkuhlungsreiz mitAbfall sämtlicher Infrarotmeßwerte, wobei die Differenz trotzdes energischen Kaltereizes nur um 0,4 Grad großer wirdAuch eine Auswirkung <strong>der</strong> energetischen MedikamentenwirkungKurz vor <strong>der</strong> Injektion <strong>der</strong> getesteten Medikamente40 Minuten nach Inhandgeben <strong>der</strong> Medikamentebetrug d e maximale Differenz <strong>der</strong> Infrarotwerte wie<strong>der</strong>um1,2 Grad, also ein Grad weniger als die Ausgangsdifferenzauch dies wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ausdruck <strong>der</strong> energetischen Wirkung<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Hand gehaltenen Medikamente Eine an<strong>der</strong>eDeutung durfte meines Erachtens diese Meßergebnissenicht erlaubenEiektroneuraldiagnostikEine weitere Möglichkeit biologischen Reaktionsablaufenzu folgen haben wir in <strong>der</strong> Eiektroneuraldiagnostik nachCroon Das Beherrschen <strong>der</strong> Reproduzierbarkeit desCraonschen Verfahrens wird schon von den lernendenTesterinnen als Voraussetzung für die Tätigkeit in <strong>der</strong>freien Praxis gefor<strong>der</strong>t Man darf sagen daß wir in <strong>der</strong>Pliys Med u Reh Heft 8 1974 191


Bild 5S^ffipBfffflffiWBild 6Elektroneuraldiagnostik ein für biologische Verhaltnisseaußergewöhnlich gut geeignetes Verfahren für den Nachweisvon biologischen Zustandsveran<strong>der</strong>ungen, gleich unterwelchen Bedingungen, zur Verfugung haben. Da diese Methodeebenfalls seit vielen Jahren zu meinem Arbeitsgebietgehört, lag nun nichts naher, als auch mit <strong>der</strong> Elektroneuraldiagnostikdie zur Diskussion stehende energetischeWirkung des in <strong>der</strong> Hand gehaltenen Medikamenteszu überprüfen Ich zeige Ihnen nun zwei diesbezüglicheMeßergebnisse, die ich schon vor 10 Jahren im Zusammenhangmit den heute angesprochenen Problemen erhaltenhabeSie sehen auf dem ersten elektroneuraldiagnostischenBild Meßergebnisse an Reaktionsstellen eines Patienten,die sehr deutlich von <strong>der</strong> Norm abweichen Die gefundenenMeßwerte liegen im wesentlichen unter <strong>der</strong> Linie 100 Kiloohm,also Wi<strong>der</strong>standswerte über 100 KiloohmDas zweite Bild ist das Ergebnis <strong>der</strong> zweiten elektroneuraldiagnostischenUntersuchung, ausgeführt 60 Minuten nach<strong>der</strong> ersten Untersuchung, und 30 Minuten nach In-die-Hand-Geben <strong>der</strong> am Tag zuvor getesteten Medikamente. DiesesMal liegen die Werte wesentlich hoher auf dem Somatogramm,d h. wir haben es mit wesentlich niedrigerenWi<strong>der</strong>stancfswerten, zumeist unter 100 Kiloohm zu tun. DasErgebnis war für mich frappierend, und hat sich in denletzten 10 Jahren immer wie<strong>der</strong> aufs Neue bestätigtEnergetische Wirkung des in <strong>der</strong> Hand gehaltenenMedikamentesNun komme ich noch auf die 4 Möglichkeit, im Rahmeneiner Allgemeinpraxis die energetische Wirkung des in <strong>der</strong>Hand gehaltenen Medikamentes nachzuweisen, und zwarmit Hilfe <strong>der</strong> Blutdruckmessung Nun kann man nach meinenbisherigen Erfahrungen nicht erwarten, daß durch In-die-Hand-Nehmen eines bewahrten Blutdrucksenkers es praktischaugenblicklich zu einem nachweisbaren Blutdruckabfallkommt Ganz an<strong>der</strong>s aber liegt <strong>der</strong> Fall, wenn ich,192 Phys Med u Reh Heft 8, 1974


.25.7.73r —r RECHTS 150/115 LINKS 1657125NACH IN DIE HAMD NEHMEN _DER GETESTETEN MEDIKAMENTSJ£0 / 115 155/115Bild 7wie bei dem Patienten H Go , eine einseitige BlutdruckerhohungfindeNach viermaligem Messen des Blutdruckes links und rechtsergaben sich folgende Niedrigstwerte, rechts 150/115, links165/125 Wir wissen nun schon seit längerem daß wir beieinseitiger Blutdruckerhohung nach dem Fokus suchenmüssen Er fand sich elektroakupunkturdiagnostisch undauch rontgenologisch in Gestalt eines beherdeten Zahnes,und zwar des Zahnes 2 links oben Die stärkste Belastungdurch den Herd erfolgte durch den Anteil chronischer PulpitisD 3 3 Ampullen und 1 Ampulle Kieferostitis D 3 Nunhat aber <strong>der</strong> Zahn + 2 eine Beziehung zum urogenitalenSystem Die Annahme <strong>der</strong> herdbedingten einseitigen renalenBlutdrucksteigerung, in diesem Fall auf <strong>der</strong> linkenSeite, lag nahe Nach In-die-Hand-nehmen <strong>der</strong>, ich mochtebetonen, optimal getesteten Medikamente ergaben Sich beisechsmaliger Blutdruckmessung rechts und links als Höchstwerterechts 150/115 links 155/115.Sie sehen, daß <strong>der</strong> linksseitig erhöhte Blutdruck in etwa aufdas Niveau des rechtsseitigen und niedrigen Blutdruckesabgefallen war. Es ist für mich keine Frage, daß die energetischeWirkung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Hand gehaltenen Medikamentein diesem Falle die herdbedingte Erhöhung des linksseitigenBlutdruckes elektrisch und effektiv zum Zeitpunkt <strong>der</strong>Messung zu neutralisieren vermochte, um mich ganz vorsichtigauszudrucken.Dieses Phänomen habe ich immer wie<strong>der</strong> gesehen, eskommt aber darauf an, daß die in die Hand zu nehmendenMedikamente tatsächlich optimal bestimmt wordensind, ansonsten kann es nicht funktionieren Aus meinenvielen Messungen mochte ich ohne weitere Details nochein Beispiel in seinen Blutdruckmeßwerten zeigenSie sehen wie<strong>der</strong> das gleiche Phänomen, wie im vorhergehendenFall. Nach Ausgleich des linksseitigen Herdesim Rahmen eines Gesamttestes reguliert sich die linksseitigeBlutdruckerhohung nur durch In-die-Hand-Nehmen <strong>der</strong>getesteten biologischen Medikamente auf die Hohe desnicht fokaltoxisch irritierten rechtsseitigen Blutdruckes einDiese beiden Beispiele mögen für dieses Phänomen genügenIch komme nun zum Schluß und mochte etwa folgen<strong>der</strong>maßenresümieren:SCHM MAGDRR1 MESSUNG2 »3 M4 ilRECHT:164/92160/92160/88162/SO7.8.731LNKS178/100180/10017»/ S8m/98'NACH JN DIE HÄMD MEHMEN, HOL CWtiAfiL 0E.--TESTETEN MBD«KAM€NTE1.1s4.Bild 8MESSUNGnuu164/M1 SA/90isa/gfl180/90116/86,J62/36An Hand von vier reproduzierbaren physikalischen Meßtechnikenunterschiedlicher Art konnte ich, ich hoffe deutlich,zeigen, daß das in <strong>der</strong> Hand gehaltene Medikamentin seiner energetischen Wirkung nach gültigen Spielregelneffektiv faßbar istAnschrift des Verfassers Dr med E HÖLLISCHER 757 Baden-Baden Kaiser-Wilhelm-Platz 4Phys Med u Reh Heft 8 1974 193


Aus dem VerbandslebenGöttingen — Bad LauterbergAuf Antrag <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät erhielt Prof. Franke,Chefarzt am Kneipp-Sanatorium Mühl in Bad Lauterbergim Harz, neben seinen Vorlesungen über Gesundheitspflegeim Beruf an <strong>der</strong> Techn. Universität Clausthal, einen Lehrauftragfür „Naturheilverfahren" an <strong>der</strong> Medizinischen KlinikGöttingen.Dieses Kolleg erfüllt die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Ärzteschaft überAusbildung in „Präventivmedizin" für die Alltagspraxis.ReferateMitteilungsdienst <strong>der</strong> Gesellschaft zur Bekämpfung <strong>der</strong>Krebskrankheiten Nordrhein-Westfalen e. V., Heft 4, Juli 73,Band 6.Zunächst werden die etwa 30 Mitglie<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Vorstand<strong>der</strong> Gesellschaft zur Bekämpfung <strong>der</strong> KrebskrankheitenNordrhein-Westfalen e. V. vorgestellt.In zwei Abschnitten findet man dann die Referate anläßlich<strong>der</strong> gemeinsamen Tagung <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft fürInnere Medizin und <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Zytologiesowie <strong>der</strong> 1. Arbeitstagung im April 1972 „ArbeitsgemeinschaftCervix uteri".In einem Grundsatzreferat über die Zukunft <strong>der</strong> Zytodiagnostikbringt George L. Wied, M. D., F. I. A. C, Professorof Pathology University of Chicago, Illinois 60637, USA, diefolgenden drei For<strong>der</strong>ungen zum Ausdruck:1. Ausbildung von Zytotechnikern und klinischen Zytologen,um die Technik <strong>der</strong> Friiherkennung des Krebses einemmöglichst großen Bevölkerungskreis zukommen zu lassen;2. strenge Qualitätskontrolle <strong>der</strong> Laboratorien;3. weitgehende Forschung über die Verbesserung <strong>der</strong> Methodik,<strong>der</strong> Verbilligung <strong>der</strong> Anwendung, und die Automatisierung<strong>der</strong> verschiedenen Laborfunktionen.Die klinische Zytodiagnostik wurde bisher von Ärzten verschiedenerFachrichtungen, in <strong>der</strong> Gynäkologie, in <strong>der</strong>Pathologie, in <strong>der</strong> inneren Medizin, soweit es für das Fachinteressant war, aber fast stets nur in Teilgebieten, ausgeübt.Dies geschah in <strong>der</strong> Regel von dem auf diesemGebiet Interessierten. Sie führten sie als Nebenbeschäftigungaus. Heute werden zytologische Arbeiten in <strong>der</strong> Weltin einem Umfang durchgeführt, daß es für den einzelnenbereits schwierig wird, die gesamte Literatur zu übersehen.Die Probleme <strong>der</strong> Zytodiagnostik sind im Prinzip an vielenOrganen ähnlich. Es wird deshalb die Schaffung des erstenLehrstuhles für Klinische Zytologie für sehr nützlich gehalten,da die Bearbeitung des gesamten Gebietes zunächstwenigstens an einer Stelle unter einheitlichen Gesichtspunktenund mit gleicher Zeilsetzung durchgeführt werdenkann.Mit dem Band 6 des Mitteilungsdienstes erscheint <strong>der</strong> letzteBand dieser Reihe. Es lohnt sich, diesen Band ganz beson<strong>der</strong>seingehend zu studieren, denn er bringt eine umfassendeÜbersicht über die Klinische Zytologie in allenFachbereichen und ein Gesamtinhaltsverzeichnis <strong>der</strong>Bände 5 und 6.Bestellung über die Zentralstelle für Krebsbekämpfung,4 Düsseldorf, Postfach 3527.Dr. med. W. KAHLERT, Bad SalzuflenWeichteilrheumatismusHeft 33/1973 Therapiewoche ist dem Weichteilrheumatismusgewidmet, wozu einleitend K. Miehlke mit dem Hinweismitteilt, daß diese Diagnose erst gelten darf, wennan<strong>der</strong>e irgendwelche Weichteile betreffende Störungen ausgeschlossensind. Die Aufzählung aller entsprechendenStörungen müssen am Ort gelesen werden.W. Müller berichtet über Pannikulose und Pannikulitis mitBil<strong>der</strong>n dieser Hautphänomene, einer ausgesprochenenGynäkotropie, bei <strong>der</strong> hormonelle Faktoren sicher grundlegendsind, was aus dem häufigsten Beginn bei hormoneilenLebensumsteliungsstufen hervorgeht. Bei <strong>der</strong>Schmerzauslösung spielen auch sogenannte rheumatogeneNoxen eine deutliche Rolle. Die Lipome können zumal alsgeneralisierte Lipomatose erhebliche Schmerzen machen.Man denke immer auch an Adipositas dolorosa, an Lipogranulomatoseund an lokale Gefäß- o<strong>der</strong> Gelenk-Erkrankungen.Bei Pannikulitis helfen Antibiotika, oft ist Kortikoste.roidnotwendig. Gewichtsabnahme ist erfor<strong>der</strong>lich. Lokal wirdNovocain gegeben. Die Physikalische Therapie darf nichtvergessen werden. Kryotherapie ist ebenfalls zu erwägen.Psychotherapie muß die Frage, wie wichtig äußere Schönheitist, einbegreifen. D. Kafarnik faßt dann alles Bekannteüber Erkrankungen <strong>der</strong> Sehnen in Ansatz und Verlauf zusammen,wobei immer an Überlastungen, vor allem einseitigeDauerbelastung, zu denken ist. Neben antiphlogistisch-analgeüscnerTherapie und Behandlung mit Kortikoidenkommen physiotherapeutisch kalte Auflagen in <strong>der</strong>akuten und Wärmedurchflutungen in <strong>der</strong> subakuten undchronischen Phase in Betracht. Die Röntgenentzündungstherapiewird nur bei hartnäckigem Verlauf empfohlen. Sodannschil<strong>der</strong>t D. Wessinghage die chirurgische Therapiebei Tenosynovitis und <strong>der</strong>en Folgen. D. Jentsch behandeltdas Thema „Tendomyosen — Psychogener Rheumatismus",worunter er Muskelrheumatismus, intramuskuläre Fibrositis,Fibrositissyndrom o<strong>der</strong> Myalgie als geläufige Ausdrückeversteht. Nach <strong>der</strong> Darlegung muß wohl von einer psychosomatischenErkrankung mit anatomischen Substraten undStoffwechselstörungen im Muskel gesprochen werden. DieUrsachen sind viele: Discushernien, Nerveinklemmungen,Sehnendegenerationen u. a. m. Simulationen müssen erkannt,weil psychotherapeutisch behandelt, werden.Bewegungstherapie mit isometrischen und isotonischenÜbungen im Wechsel, Analgetica, Entspannen, selbst Tranquilizerwerden empfohlen. Anschließend nimmt R. Schildvom psychiatrischen Standpunkt Stellung.Zum Zervikaisyndrom laufen entscheidende Untersuchungen,wie feststeht, daß die vertebragenen Störungenimmer zum Reiz-Schmerz-Reiz usw. — Erlebnis führen. Sehrinteressant sind die Ausführungen von K. Chlud (2. Med.Klinik des Kaiser F. J. Spitals, Wien) über Polymyalgia rheumatica— differentialdiagnostische Erwägungen. Die Arbeitmuß wegen vieler wichtiger Tabellen am Ort gelesen undstudiert werden, um das über Arteriitis Gesagte aufzunehmen,auch sind gute Abbildungen beigegeben.A. Miehlke nimmt dann zur „Ischämischen Fazialislähmung"Stellung und gibt das Therapleschema nach Koburg wie<strong>der</strong>,dazu zur chirurgischen Therapie Hinweise. H. G. Fassben<strong>der</strong>schließt den Reigen mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> „Morphologieund Pathogenese des Weichteilrheumatismus", einem weitgefaßten,reich bebil<strong>der</strong>ten Beitrag, wobei er zum Schlußkommt, daß Hypoxie in <strong>der</strong> Muskelzelle <strong>der</strong>en Tod, in <strong>der</strong>Sehne dagegen aktivstes Zelleben bedeutet. Auch für denAufsatz von M. Bierther gilt, daß am Ort wegen vieler Bil<strong>der</strong>über den Beitrag „Zur Zytologie <strong>der</strong> Synovitis im Kniegelenk"nachgelesen werden muß, wobei auch auf dieArthropathia psoriatica eingegangen wird. Konkrete Ergebnissezur Frage <strong>der</strong> Aetiologie und Pathogenese <strong>der</strong> rheu-194 Phys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974


matischen Synovialveran<strong>der</strong>ungen wurden sich erst inGemeinschaftsarbeit mit den Immunologen ergebenv NATHUS1USGedanken zur Geriatrie. Arztliche Praxis XXVI, 48, 15 61974 2361.Professor Dr R Schubert führte zur „Geriatrie" im März1974 in München aus, daß sehr viel mehr auf die Multimorbiditatund dabei vor allem auf die Kombination passen<strong>der</strong>o<strong>der</strong> einan<strong>der</strong> stören<strong>der</strong> Momente geachtet werdenmuß In gleicher Weise müsse <strong>der</strong> Therapieplan bei altenMenschen sehr genau durchdacht werden Zum Beispielverstarken Butazone die Wirkung von Markumar Wahrend<strong>der</strong> Alterung und im Alter seien seiner Auffassung nachPhysiko- und Balneo-Therapie viel mehr einzusetzen —Rezensent fragt hierzu, wann eigentlich sich dies in denGedanken umsetzt, daß Kuren für Rentner, Menschen nachlebenslanger Arbeit, durchgeführt werden, um auch imAlter noch ärztlich zugig zu helfen Wir wissen aus unserenErfahrungen in Hillersbach und in Übereinstimmung mitDr med Pefer Beckmann, daß Gereoprophylaxe bereits mit35 Jahren einsetzen und ais Gereotherapie bis ms hoheAlter anhalten muß Dieser Gedankengang kam auch inKarlsruhe zum Treffen .Senioren 1974" (Prof Dr Bohlau)zum Ausdruck Das Erlebnis einer solchen Tagung mitmedizinischen und soziologischen Themen gibt die Gewißheit,daß Liebe zu den Alten, Gebrechlichen und Armen<strong>der</strong> eigentliche Auftrag des Arztes ist, <strong>der</strong> gerade in <strong>der</strong>Geriatrie deutiich gemacht werden kannDr med WOLFGANG VON NATHUSIUSTherapie-Woche 28/1974Das Heft enthalt Beitrage über , cerebrale DurchblutungsstörungenU Gottstein beschreibt Pathogenese und Pharmakotherapie,H Hacker die angiographische Diagnostik,H Herrschaft die Hirndurchblutungsmessung, R Makabedie augenarztiiche Diagnostik, R Schmutzler die Antikoagulantienprophylaxe,/ Vollmar und H W Pia die chirurgischeTherapie Da die ischiamischen Hirnkrankheiten andritter Stelle <strong>der</strong> Mortahtatsstatistik und <strong>der</strong> Schlaganfallvor dem Herzinfarkt in <strong>der</strong> BR Deutschland rangieren, sollte<strong>der</strong> Pathogenese und Prophylaxe erhöhte Aufmerksamkeit,den Ursachen arterielle Hypertonie, Aneurysmen, Angiomen,Tumoren, Blutkrankheiten, zumal Koagulopathienmehr Aufmerksamkeit geschenkt werden Tod an Himschlaganfallim 40 bis 60 Lebensjahr sei tragisch und verlangedeshalb die entsprechende Einreihung in die VorsorgemaßnahmenEin Hirnschlag nach Herzinfarkt sei reinphysikalisch oft zu erwarten Der Diabetes mellitus, <strong>der</strong>laufend zunimmt, liegt ebenfalls im pathogenetischen BereichHinter allen Ausfuhrungen von U Gottstein sehenwir den bösen Schatten Fettleibigkeit durch Überernährungmit allen Folgen Bezüglich des Bluthochdrucks hat<strong>der</strong> Begriff , Erfor<strong>der</strong>nishochdruck" viel Unheil gestiftet Esgibt ihn nicht Hochdruck über 160/95 ist immer krankhaftund bedarf <strong>der</strong> Behandlung Beson<strong>der</strong>s muß dabei aufExtrasystolen geachtet werden Der Augenarzt (siehe S3117) muß rechtzeitig konsultiert werden — Die Beitragezur subtilen Diagnostik müssen am Ort durchgearbeitetwerden — Die Skala <strong>der</strong> Medikamente ist groß Die Hirndurchblutungwurde nicht verbessert durch Euphyllm,Hy<strong>der</strong>gm, Nikotinsaurepraparate, dies gälte auch für Lamuran,Fludilat wahrend Papaverm ausgesprochen durchblutungsfor<strong>der</strong>ndwirkt Gut wirkten auch ATP, AMP, Adrenalinund Reserpm Von einem cerebralen Vasodilatatormüsse verlangt werden, deutliche Wirkung, die anhaltendist Ein solches Mittel aber gäbe es nicht, weshalb oftan<strong>der</strong>e Methoden anzuwenden seien Hierzu wird dann inden Beitragen über die Koagulantien und die chirurgische,respektive neurochirurgische Therapie Stellung genommenDieses kritische Heft ist für unseren Leserkreis des Studiumswert zumal es sich ausgesprochen um VorsorgemedizinhandeltDr med WOLFGANG VON NATHUSIUSGedanken zur Wledikamentenfrage. Therapiewoche XXIV24/1974 Thema Arzneimittelnebenwirkungen am Nervensystem"K L Mayer bemerkt einleitend daß es keine Medikamenteohne mögliche o<strong>der</strong> s chtbare Nebenwirkungen gibt DieAusloserhaufigkeit habe die Reihenfolge Antibiotika undChemotherapeutika, Digitalispraparate, Analgetika undHypnotika Psychopharmaka Antikoagulantien Die Nebenwirkungenseien von <strong>der</strong> Dos s und den betroffenen Organenabhangig Die Arzneimitteiinterferrenzen bei Kombinationspraparateno<strong>der</strong> die Kombinationstherapie müssenhierbei beachtet werden, vor allem Empfindlichkeiten vonOrganen und unterschiedliche Erkrankungsarten sowie dieindividuelle Disposition mit nachfolgen<strong>der</strong> EmpfindlichkeitHierauf hatte kürzlich R Schubert für den Bereich <strong>der</strong>Geriatrie (Arztl Praxis XXVI 48 1974 hingewiesen) JedesMedikament bedürfe bei jedem Patienten <strong>der</strong> Kontrolle amBefinden und an Befunden. Oft sei die Kritik seitens desPatienten als anamnestische Angabe wie auch seitens desArztes durch Befundkontrollen unzureichend In den nachfolgendenBeitragen des Heftes werden die einzelnen beson<strong>der</strong>shäufigen Medikamentenfolgen als MyopathienNeuropathien, Myelopathien Encephalopathien Dyskinesien,als Schwindel (vestibulo-zerebellares System) psychischeStörungen und Reaktionen besprochen Im Anhangfindet sich eine ausfuhrliche L'ste <strong>der</strong> wesentlichsten Medikamentein <strong>der</strong> zwar einige bekannte phytotherapeutischeMittel wie Chinin, Digitalis Colchicin, Cumarm Reserpmo<strong>der</strong> Vincristin auch stehen aber auffallen<strong>der</strong>weise nichtdie große Zahl uns bekannter und so gut wirksamerPhytotherapeutika, eben weil diese sehr viel .weniger"Nebenwirkungen haben Bei den genannten Phytotherapeutikamuß z B für die Digitalis eingeräumt werden, daßsie wohl dosiert und unter strenger und fortgesetzter Kontrollekaum Unheil anrichten können, zumal wenn sie auchaußer in Fertigpraparaten als Digitalistinktur gegeben wirdDie Homöopathie blieb in diesen Beitragen ausgeklammert,weil sie in <strong>der</strong> Hand des Sachkenners hervorragendeWirkung bei germggradiger Nebenwirkungsrate hatDen Verfassern gebührt für diese Beitrage zu dieser ZeitDank, wahrend allenthalben <strong>der</strong> Streit um die Medikamenteausgefochten wird und wahrend viele Arzte ohnePhyto- und Homöopathie-Medikamente nicht arbeitenmögen Hierzu sollte aus berufener Fe<strong>der</strong> an gleicher Stelleetwas gesagt werden Hingewiesen wird auf die Neuausgabedes .Lehrbuch <strong>der</strong> Phytotherapie von R F Weiß undauf die homöopathische LiteraturDr med WOLFGANG VON NATHUSIUSH. A. Hirsch, K. Decker: Beson<strong>der</strong>e Aspekte<strong>der</strong> Harnwegsinfektion in <strong>der</strong> Gynäkologie.Offenbar spielt bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Harnwegsinfektionauch die sexuelle Aktivität eine Rolle Nonnen sindweniger befallen Symptomfreiheit ist kein Grund nichts zuvermuten, weshalb <strong>der</strong> Frauenarzt bei je<strong>der</strong> UntersuchungUrinproben einsehen lassen soll, beson<strong>der</strong>s bei Krebs undnach gynäkologischen Operationen wie<strong>der</strong>um vorwiegendum nach Baktenum ententis coh zu fahnden Das Weib istdurch die Anatomie „gefährdet' Genannte Bakterien könnensich auch bei ausreichen<strong>der</strong> Hygiene im Introitus vaginaeansiedeln Sehr langer Gebrauch von Ovulationshem-Phys Med u Reh Heft 8 1974 195


mern führt zu dieser Ansiedlung. Da immer wie<strong>der</strong> teratogeneSchäden durch die Antibiotika beschrieben werden,muß bei Schwangerschaft hierauf Rücksicht genommen werden.Urologische Tees unterstützen zwar die Behandlung,können aber aliein nicht heilen. Mitunter reichen Sulfonamideaus, langfristig kann aber oft auf Chemotherapeutikawie Nitrofurantoin o<strong>der</strong> Chloramphenicol nicht verzichtetwerden, bei Schwangeren sollte man dabei Penicillin geben.Langzeitige Kontrollen und adäquate Behandlung sindbei allen Infektionen des Harntrakts unerläßlich.BuchbesprechungenKultmagie und Mythos. Von Bö Yin Rä. 3. Auflage, 1972.100 S. Kobersche Verlagsbuchhandlung, Bern, Pappelweg29. Leinen 12,50 DM.Bö Yin Rä ist <strong>der</strong> Autorenname des urdeutschen Schriftstellersund Malers Josef Anton Schnei<strong>der</strong>franken, einer <strong>der</strong>wahrhaft Weisen <strong>der</strong> heutigen Zeit. In 32 Büchern, vonvon denen viele nur verhältnismäßig kleinere, daher auchfür den eiligen Menschen <strong>der</strong> heutigen Zeit leicht aufnehmbareSchriften sind, hat er aus geistiger Schau heraus <strong>der</strong>heutigen Menschheit alles gegeben, was sie zu innersterRuhe und ewig gültiger Wahrheitserkenntnis führen kann.Hier liegt ein unverän<strong>der</strong>ter Nachdruck eines Buches vor,das bereits 1961 erschienen ist. Es ist kein Beitrag zurAltertumskunde, keine historische Betrachtung, son<strong>der</strong>n eswerden die Grundlagen aufgezeigt, die schon seit urältestenZeiten aller Kultmagie ihre Berechtigung geben. DerMythos erfüllte damals seine Aufgabe. Heute brauchen wirkeinen neuen Mythos, son<strong>der</strong>n die Erkenntnis <strong>der</strong> Wirklichkeit.Dazu können wir aber nur gelangen unter sichererFührung, und diese wird uns hier gegeben. Es sind Kräfteim Menschen verborgen, tief in seiner Seele, die gewecktwerden können, wenn man darum weiß und es in richtigerWeise befolgt. Dann kann <strong>der</strong> Menschheit eine neue Kultmagieentstehen, wenn all sein Denken, Reden und Tunbestimmt wird durch das Wissen um eine Wirkung in <strong>der</strong>unsichtbaren Welt des physischen Geschehens und weiterdurch das Wissen um die Wirkung jeglicher Impulse aufdie eigene Geistessubstanz. Freilich erfor<strong>der</strong>t dies ein willigesMitgehen und ein Einfühlen. Wer nur „Belehrung"sucht, wird nie zum Ziel gelangen. Nicht genug können wirdankbar sein, daß uns hier von So Yin Rä <strong>der</strong> Weg gewiesenwird, den niemand verfehlen kann, dem es wirklichum nichts an<strong>der</strong>es geht als ihn zu finden und zu gehentrotz aller Wi<strong>der</strong>stände, die in <strong>der</strong> heutigen Welt nun einmalunvermeidbar sind.R. F. WeißH. Hennig, M. Weißenfels, H. Franz: Grundlagen <strong>der</strong> Chemiefür Mediziner.Joh. Arnbrosius Barth-Verlag, Leipzig, 1972, 388 Seiten, gebunden,79 Abb., 64 Tabellen, 13 Übersichten, in <strong>der</strong> BundesrepublikDeutschland im Buchhandel erhältlich.Die Verfasser sind in <strong>der</strong> DDR bekannte Wissenschaftler.Dozent Dr. H. Hennig liest in Leipzig das Spezialkolleg:Chemie für Mediziner. Nach Erläuterung <strong>der</strong> Grundbegriffe<strong>der</strong> Atom- und Molekültheorie werden Atomtheorieund chemische Verbindungen sowie Thermochemie besprochen.Im II. Kapitel werden die biologischen SystemeLuft und Wasser, im III. Eigenschaften und Reaktivität ausgewählterElemente des Periodensystems, im IV. Strukturund Reaktivität von Kohlenstoffverbindungen, im V. funktionelleStoffklassen von Kohlenstoffverbindungen, im letztenKapitel Naturstoffe (Steroide, Terpene, Vitamine, Alkaloide)besprochen. Auf die medizinischen Zusammenhängewird laufend hingewiesen. Die gewissenhafte Zusammentragungaller mo<strong>der</strong>nen chemischen Strukturen und ihremit Formeln und Tabellen gegebene Darstellung vermitteltnicht nur dem medizinischen Nachwuchs aller medizinischenSparten Grundlagen für Pharmakolie, Physiologie und enzymalesowie an<strong>der</strong>e Funktionsabläufe, son<strong>der</strong>n die Darstellungist Arbeitsgrundlage für jede naturwissenschaftlichmedizinischeForschung. Übersichtliches Sachwortregisterzusammen mit <strong>der</strong> ausführlichen Inhaltsübersicht ermöglichtauch schnelles Nachschlagen. Auch Gesetze undForschernamen sind nachschlagbar. Für die phytopharmakologischeForschung finden sich sehr viele Unterlagen. Sosollte das Buch nicht nur den Studenten und Lehrkräften<strong>der</strong> medizinischen Fachgruppen (Human- und Veterinärmedizin)empfohlen werden, son<strong>der</strong>n in allen Forschungsstellenund vor allem Forschungslaboren greifbar sei, wiedie Verfasser dies zu Recht für die Lektüre parallel zurlaborativen Chemie für Mediziner empfehlen. An<strong>der</strong>e naturwissenschaftliche,vor allem biologische Forschungsstellenwerden wesentlichen Gewinn aus dem Lehrbuch ziehenkönnen. Aufmachung und Einband sind tadellos.Dr. med. WOLFGANG von NATHUSIUSFrühtherapie durch Herdausschaltung, von Prof. Dr. med.Karl Kötschau, 48 Seiten, broschiert, 10,- DM, ML Verlag,Uelzen.Hier leistet <strong>der</strong> Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge einenneuen Beitrag zur Realisierung einer echten vorbeugendenGesundheitspflege. Der Leser gewinnt dabei einen umfassendenund anschaulichen Überblick über die hochaktuelleProblematik des Herdgeschehens nach dem neuestenStand. Die Wandlung des Herdbegriffes im Laufedieses Jahrhun<strong>der</strong>ts und seine weittragenden Konsequenzenwerden dabei deutlich.Herdausschaltung wird hier in einem viel weiteren Sinneverstanden. Sie erstreckt sich auch auf die Procainbehandlungsog. Störstellen {Störfel<strong>der</strong> im Sinne Hunekes). DieAusschaltung von Störstellen wird objektivierbar durch denTastbefund <strong>der</strong> Gelosebildung in <strong>der</strong> Körperdecke, wodurcheine Beurteilung <strong>der</strong> Reaktionslage des Mesenchyms alsdes vegetativen Grundsystems (nach Pichinger) möglichist. „Die Gelosen werden zum Gradmesser des Versagensdes Mesenchyms."Aus <strong>der</strong> Tastung des Gelosenfeldes wird eine Testung <strong>der</strong>gelungenen Ausschaltung von Störstellen (Störfel<strong>der</strong>n). Dieweithin verkannte praktische Bedeutung des tastbaren Gelosebefallesim subcutanen Bindegewebe wird eingehenddargestellt.Aus praktischen Gründen beschränkt sich die Untersuchungdarauf, bestimmte Bereiche des Körpers auf Gelosen, untergenügendem Einölen <strong>der</strong> Haut, präzise abzutasten. Beson<strong>der</strong>sdie Herzsegmente reagieren im 2. bis 4. Zwischenrippenraummit Gelosebildung auf fokales Geschehen. AuchBauchdecken, Kreuzbeingegend und Oberschenkel sindeindrucksvolle Tast- und Testregionen.Da <strong>der</strong> Gelosebefall lokal und in den zugeordneten Reflexzonenausnahmslos viel früher vorhanden ist, als chronischeKrankheiten manifest werden, hat die neue Methodeden ungemein großen Vorteil, daß sie als Frühtherapie —im Vorfeld <strong>der</strong> Krankheit — angewandt werden kann. „Aufdiesem Wege könnte bei entsprechen<strong>der</strong> Information erreichtwerden, daß <strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong> Unzahl chronischerKrankheiten zusammenschrumpft und Frühheilungen Platzmacht."w. PREUSSER196 Phys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974


Das interessiert den LeserFachklinik für Herz- und Kreislauf in HöchenschwandIm Heilklimatischen Kurort Höchenschwand ist eine neueFachklinik für „Herz- und Kreislauf" eröffnet worden. DasHaus wurde ganz unter dem Aspekt <strong>der</strong> physikalischenTherapie und <strong>der</strong> Bewegungstherapie gebaut. Die großeGymnastikhalle wartet mit vielen Sportgeräten auf. ImWinter werden Langlaufskier, im Sommer Fahrrä<strong>der</strong> verliehen.Die Bä<strong>der</strong>abteilung und die Labors sind gut eingerichtet.Ein Hallenbad ermöglicht ein sportliches Trainingim Hause. Auch die Kegelbahnen dienen teils <strong>der</strong> körperlichenBetätigung, teils <strong>der</strong> Unterhaltung (DBV)Gesundheitsvorsorge — ein Programm auf SyltDem Schwerpunkt <strong>der</strong> Aktivitäten <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge,die auf wissenschaftlicher Basis für Ärzte und allen in <strong>der</strong>Gesundheitsvorsorge tätigen und interessierten Personennähergebracht werden soll, sind in <strong>der</strong> Zeit vom 22. bis29. Juni und 7. bis 14. September 1974 zwei Fortbildungswochenin Klappholttal auf <strong>der</strong> Nordseeinsel Sylt gewidmet.Unter an<strong>der</strong>em soll über die gesunde Ergänzung <strong>der</strong>Pädagogik in <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge — Bewegungstrainingund hydrotherapeutische Hilfen — referiert unddiskutiert werden. Auskunft und Information erteilt dieDeutsche Gesellschaft für Gesundheitsvorsorge, 5090Leverkusen, Driescher Hecke 19. (DBV)Die zunehmende Bedeutung des Herzschrittmachers beiHerzrhythmusstörungenAls Folge unserer mo<strong>der</strong>nen Lebensweise nehmen dieHerzerkrankungen immer mehr zu. Bei <strong>der</strong> Behebungsolcher Erkrankungen spielt die Therapie von blockierendenHerzrhythmusstörungen durch Herzschrittmacher eineimmer bedeuten<strong>der</strong>e Rolle.Statistisch hat sich erwiesen, daß konservative Therapien,das heißt die Behandlung von Herzrhythmusstörungen mitMedikamenten, keine zufriedenstellenden Ergebnisseerbrachten. Durchschnittlich ließ sich dadurch die Lebenserwartungeines Patienten um vier Jahre verlangern. DieBehebung von Herzrhythmusstörungen durch Herzschrittmacherhingegen, ermöglichen die Verlängerung desLebens bis hin zur biologischen Grenze. Statistisch gesehensind das ca. zehn Jahre. Hierbei muß man allerdingsberücksichtigen, daß die meisten Menschen mit Herzrhythmusstörungenihren ersten Herzschrittmacher zwischendem 60. und 65. Lebensjahr implantiert erhalten.Man schätzt, daß im Jahre 1973 auf <strong>der</strong> ganzen Welt etwa60 000 Herzschrittmacher implantiert wurden. In <strong>der</strong> Bundesrepubliksind bisher rund 28 000 solche Geräte eingepflanztworden. Jährlich sind es etwa 7000. Der Bedarf ansolchen Geräten steigt ständig. Noch vor drei Jahrenbenötigten pro eine Million Bevölkerung rund 80 Personeneinen Herzschrittmacher. Inzwischen sind es bereits 100Personen geworden. Man schätzt, daß diese Zahl in dennächsten Jahren auf ca. 140 bis 160 pro eine MillionBevölkerung ansteigen wird. Es handelt sich dabei jeweilsum Erstimplantationen. Je<strong>der</strong> Schrittmacher benötigt nacheinigen Jahren wie<strong>der</strong> ein neues Impulsgerät. Die Zahl <strong>der</strong>Patienten wird dadurch sprunghaft in die Höhe gehen.Auch das Deutsche Herzzentrum München sieht die Einpflanzungvon Herzschrittmachern als eine seiner Hauptaufgaben.Man schätzt, daß in dieser Fachklinik allein jährlich 200bis 300 Schrittmacher implantiert werden. Infolge dessenempfiehlt es sich, die Bevölkerung über die Bedeutungsolcher Geräte zu unterrichten.gegen AlterserkrankungenGERIATRICUM-SCH WARZHAUPTOrale Procain-Therapie durch sinnvolle Katalysator-Haematoporphyrin-Kombinationbei degenerativen Beschwerden psychischer undphysischer Art wie Abbauerscheinungen, cerebraleund periphere Mangeldurchblutungen, Claudicatiointermittens, reduziertes Hör- und Sehvermögen,Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, depressiveVerstimmungen, Arthrosen.1 x täglich 1 Kapsel, mindestens 5 Monate. Keine NebenwirkungenKontraindikationen nicht bekannt.Zus.: Procainhydrochlorid 0,05 g, Haematoporphyrin 0,0002 g, Magnesiumoarbonicum 0,03 g und Spuren von Natnumhydrogenphosphat, Kaliumchlorldund MagnSsIumhydrogenphosphat.30 Kaps. DM 13,80 • 60 Kaps. DM 23,00 • 150 Kaps. DM 46,50Nicht allgemein kassenQbllch.Bestellschein. Schrifttum und kostenloses Versuchsmuster von K H.3 erbeten(Persönliche Unterschrift und Stempel des Arztes}SCHWARZHAUPPhys.Phys. Med u Reh Heft 8, 1974XV


BONOLATmit Keim-Lezithin und Nerven-Vitamin B tPackungen zu 250 und 500 g.For<strong>der</strong>n Sie Ärztemuster und Diätkarten an!das natürliche Nähr- und Wirkstoffkonzentrat• für die Reduktionsdiät, für Kur- und Schalttage im Rahmen <strong>der</strong>Leber-, Galle-, Magen-, Darm-, Herz- und Kreislauf-Diat.• zur Nervenstärkung und als Leberschutz.Aus warenzeichenrechtlichen Gründen mußte das bekannte MOLAT" zum Bezug Ober dieApotheke in BONOLAT' umbenannt werdenKEIMDIÄT GmbH • 89 Augsburg 11 • Postfach 111649Was ist ein Herzschrittmacher?Ein Herzschrittmacher ist ein batteriebetriebenes Gerat, dasetwas großer und schwerer ist als eine normale TaschenuhrEs enthalt vier bis sechs Batterien mit jeweils 1 1 VoltSpannung Ein Schrittmacher hat demnach zwischen sechsbis neun Volt Spannung und ein Gewicht von 150 GrammEr enthalt zudem ein aus Wi<strong>der</strong>standen und Kondensatorenbestehendes Schaltwerk, das Impulse erzeugt Ein Schrittmacherkann pro Tag ca 100 000 elektrische Signalesenden Diese Signale werden über eine spezielle Elektrodevom Schrittmacher zu einer <strong>der</strong> beiden Herzkammernübermittelt Durch die Impulse werden die Herzmuskeln <strong>der</strong>beiden Kammern veranlaßt, sich regelmäßig zusammenzuziehenWas bewirkt ein Herzschrittmacher?Jedes Herz besitzt einen angeborenen Schrittmacher Dieserbesteht aus einer Gruppe von speziellen Zelien an <strong>der</strong>oberen Wand des Herzvorhofes und reguliert den Herzschlagdurch Aussendung eines elektrischen Signales ineinem bestimmten Rhythmus Dadurch werden die Herzkammernveranlaßt, sich regelmäßig zusammenzuziehenSolche Signale durchwan<strong>der</strong>n das Herz ungefähr 70- bis90mal in <strong>der</strong> Minute.Wenn das Herz nicht einwandfrei arbeitet, kann es vorkommen,daß das natürliche Schnttmachersignal die Herzkammernnicht erreicht, sei es, daß eine Unterbrechungo<strong>der</strong> eine Blockierung im Leitungssystem eingetreten ist,o<strong>der</strong> sei es, daß an<strong>der</strong>e Defekte vorliegen In solchenFallen sinkt die Herzschlagzahl des Herzens auf ca 30Schlage pro Minute o<strong>der</strong> gar weniger ab SchwmdelgefuhlMattigkeit o<strong>der</strong> gar Ohnmacht sind die Folge In all diesenFallen muß <strong>der</strong> Ausfall <strong>der</strong> natürlichen Schrittmachersignaledurch entsprechende kunstliche ersetzt werdenDies ist die Aufgabe eines Herzschrittmachers Er garantiertdie normale Herzschlagfolge bei Störungen im natürlichenSchrittmachersystem eines MenschenWelche Schrittmachertypen unterscheidet man?Ist das Herz nicht mehr in <strong>der</strong> Lage von sich aus tatig zuwerden, spricht man von einem Herzblock In solchenFallen muß ein künstlicher Herzschrittmacher den natürlichenersetzen Der Schrittmacher muß dabei regelmäßigSignale an das Herz abgeben damit es sich wie<strong>der</strong>zusammenzieht Man spricht in solchen Fallen von einemfixfrequenten SchrittmacherSinkt die Schlagfolge des Herzens nur zeitweise ab mußein kunstlicher Schrittmacher nur in den Fallen einesHerzblocks tatig werden Er unterstutzt die natürliche Herztätigkeitnur bei Bedarf, das heißt <strong>der</strong> Schrittmacher schaltetsich bei Bedarf automatisch an und abWie werden Schrittmacher implantiert?Gegenwartig kennt die Medizin zwei Verfahren, HerzschrittmachereinzupflanzenDie häufigste Art <strong>der</strong> Einpflanzung ist die sogenanntetransvenose Implantation Die Elektrode wird dabei übereine Vene in die rechte Herzkammer eingeführt Ist dieElektrode gelegt, wird das Ende dieser Elektrode mit demSchrittmachergerat verbunden und dieses in eine HauttascheeingenahtEine an<strong>der</strong>e Methode ist die sogenannte epikardialeImplantation Dabei werden eine o<strong>der</strong> zwei Elektrodendirekt an <strong>der</strong> Oberflache des Herzens befestigt Es ist diesein aufwendigeres Verfahren weil dabei die Brusthohlegeöffnet werden muß Eine epikardiale Implantation wir<strong>der</strong>for<strong>der</strong>lich, wenn z B die rechte Herzkammer beson<strong>der</strong>sgroß und glattwandig ist, so daß die Sonde transvenosschwer zu verankern ist In <strong>der</strong> Regel findet die transvenoseMethode AnwendungWelche Lebensdauer hat ein Schrittmacher?Die durchschnittliche Lebensdauer eines Herzschrittmachersbetragt 2,5 bis drei Jahre Die Lebensdauer hangt vomWi<strong>der</strong>stand des menschlichen Herzens ab <strong>der</strong> von Patientzu Patient verschieden ist In den letzten Jahren hat manversucht die Lebensdauer <strong>der</strong> Batterien durch Verän<strong>der</strong>ungdes Reizstromes, <strong>der</strong> Impulshohe und Impulsbreite zu verlangernAuch sogenannte integrierte Schaltkreise sindgeeignet, die Lebensdauer <strong>der</strong> Schnttmacherbattenen zuverlangern Dadurch besteht Aussicht eine maximaleLebensdauer von fünf Jahren zu erzielen HinreichendeErfahrungen liegen allerdings bisher noch nicht vor'. Htiajjtagl *2öJ-30®TJ'9pfen,|Dra§ees *-^*—3 jjiai &gl *1f-2 Dragees 'j("-fsljl^. rK»inJBisiuniii?n uuu »rr 5 e(SS {irtcJ.ripwStj; SÖ'Tjil' DM 5,Sp,*"5Ö Ifil^CJ}^! ^s^S? idCftnf JDM 15,95,!{"'*:f » 2 30 Ofageis DM ^f4gj 100 Dragees DÖI.11^95, S Amp DM 6,80; 10 Amp DM 12J90- * * * *c ' "j k *j Dr. Gustav Klein ArzneipManzenfljrscKurig/eiS Z^Il-HarmerltfaiAr/SchwarzwaldXVI Phys Med u Reh Heft 8 1974


Buenoson -SalbeNicht ätzendantiphlogistischIndikationen: Entz. Hallux valgus — schmerzhafte Ballenbildung - Metatarsalgie — stat. Beschwerden — Distorsion— Fuß- und Beinschmerzen (auch postoperativ) — Rhagaden <strong>der</strong> Fußsohlen — starke Schwielenbildung— spastische Krampfzustande <strong>der</strong> FüßeKontraindikat.: Nässende Ekzeme — Offene WundenBestandteile Ol Hypenci 0 38 g - Ol. Tntici germ 0,38 g — 01 Avocado 0 30 g — Ol Betulae empy rect 0,02 g — Ol PedutnTauri 15,11 g - Aneurm hydochl 0 002 g — Acid form 0 03 g — Auszg aus Fol Betulae 1 69 g - Ausz a Fruot Juniperi 0 92 g —Ausz a Rad Gentianae 0,57 g — Ausz a Strob Lupuli 1,73 g — Ausz a FI Caryophylli 1 23 g — Ausz a Fol Filicis mar 0 77 g- Succ Alln sat 0 53 g - Grundlage ad 100 g.OP-Tube 25 g DM 3,65 m MWSt.FRITZ ZILLY — 757 Baden-Baden, Postfach 1132Bitte for<strong>der</strong>n Sie Ärztemuster anSeit kurzer Zeit sind Schrittmacher mit sogenanntenLithiumbatterien auf dem Markt Dieser Schrittmacher hatden Vorteil daß er schmaler ist als die herkömmlichenTypen und in Testversuchen eine Lebensdauer vonmindestens fünf bis sieben Jahren erzielen konnte Langzeiterfahrungenliegen allerdings noch nicht vor, weil <strong>der</strong>Zeitraum <strong>der</strong> Inbetriebnahme dieser Schrittmacher beimPatienten noch zu kurz istSchrittmacher kosten je nach Funktion und Bauart zwischen2500 und 5000 DMWas muß ein Schrittmacherpatient beachten?In <strong>der</strong> Regel kann ein Schnttmachertrager wie<strong>der</strong> gänzlichin den Arbeitsprozeß eingeglie<strong>der</strong>t werden sofern er nichtbereits das Rentenalter erreicht hat Doch werden alleSchnttmachertrager angehalten einige Sicherheitsvorschriftenzu beachten-Zur Überprüfung <strong>der</strong> Funktion eines Schrittmachers sollje<strong>der</strong> Trager morgens und abends seinen Pulsschlagzahlen Er kann dabei feststellen, ob die für sein Altererfor<strong>der</strong>liche Puisschlagzahä pro Minute gegeben ist AmAbfall <strong>der</strong> Herzschlagfolge kann festgestellt werden obein Schrittmacher noch einwandfrei funktioniert Inzwischenkann man aber auch die Impulsfrequenz überTelefon überprüfen lassen Voraussetzung hierfür istallerdings daß die Uberwachungskrankenhauser mitentsprechenden Kontrollgeraten ausgestattet sind— Schnttmachertrager sollen keine starken Magneten o<strong>der</strong>Elektromotoren direkt an die Korperstelle, an <strong>der</strong> <strong>der</strong>Schrittmacher eingepflanzt ist, bringen— Beim Fernsehen ist ein Abstand von mindestens einemMeter einzuhaltenSkiabfahrtslauf schadet dem HerzenAuf einer Konferenz über Skiverletzungen erklarte DrLewis Krakauer von <strong>der</strong> Corvallis-Klmik im US-BundesstaatOregon daß <strong>der</strong> Abfahrtsskilauf keine Übung imeigentlichen physiologischen Sinn darstelle und we<strong>der</strong> eineStärkung <strong>der</strong> Muskeln, vor allem auch nicht des Herzmuskelsim Gefolge habe Tatsächlich konnte das schlechttrainierte Herz durch mehrere Streß-Wirkungen wie Erregung,Kalte, große Hohe o<strong>der</strong> zu feste Kleidung Schadennehmen Im Gegensatz zum Skilanglauf stelle <strong>der</strong> Abfahrtslaufeine Nicht-Ubung dar meinte Dr KrakauerGrenzen <strong>der</strong> GesundheitsaufklärungMethoden und Wege <strong>der</strong> Aufklarung müssen überprüftwerdenZum Abschluß des zweiten Durchgangs <strong>der</strong> Schluckimpfungengegen Kin<strong>der</strong>lahmung haben sich verschiedentlich Expertendes Impfschutzes in <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu Wort gemeldetund ihre kritischen Stimmen zu <strong>der</strong> immer noch unbefriedigendenBeteiligung an dieser VorsorgemaßnahmeerhobenProfessor Dr Pnmavesi, Direktor des Hygiene-Instituts inGelsenkirchen, hat zur Behebung <strong>der</strong> mangelnden Impfbeteiligung bei den Polio-Impfungen vorgeschlagen, dieSchluckimpfung zur Pflichtimpfung zu erheben, weil er esfür ein Verbrechen halt, wenn Eltern ihre Kin<strong>der</strong> nicht gegenKin<strong>der</strong>lahmung impfen lassenDr Alexan<strong>der</strong> Wun<strong>der</strong>wald <strong>der</strong> frühere Direktor <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>klinikdes Krankenhauszweckverbandes in Augsburg, wirft<strong>der</strong> öffentlichen Vorsorge bei <strong>der</strong> Durchfuhrung von manchenImpfungen, die im öffentlichen Interesse notwendigwaren Trägheit vor Sehr besorgt zeigte sich auch <strong>der</strong>bekannte Karlsruher Padiater und Experte ProfessorDr O Vivell, <strong>der</strong> gerade im Hinblick auf den Impfschutzgegen Polio darauf hinweist daß sich in unserem Landeimmer größere Impflucken bilden.Die Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>lahmungund an<strong>der</strong>er Viruskrankheiten hat auf ihrer letztenMitglie<strong>der</strong>versammlung gleichfalls bemangelt, daß <strong>der</strong> Prozentsatz<strong>der</strong> nachgeborenen Kin<strong>der</strong>, die gegen Polio geschütztsind, viel zu gering sei Wenn aber die Beteiligungan <strong>der</strong> Schluckimpfung, zumindesten regional nicht unbefriedigendgewesen sei, so wäre dies, nach Meinung <strong>der</strong>1PeriujelhraterAde f ntfmi»ftedföjm f,URd/r*Chroiiisc1je*Frosta|itis • Reizblase%m$mm6na$tiwnQi Kujt>Ifgfo^ul*^,^//Kui'cl>j-sm%W*6 2 gV&ölMI* SÄidago 0,04 g, Extr. flp f ^ t 8 j 2 XHlndeWorih- i%l l»/eise


•^Hj^^v Als psychotrop-ataraktische Komponente enthält^^^^^^ BILICURA 9 Kava-Kava, eine SpezialZubereitungÜaus Piper methysticum,die eine selektive Dämpfung<strong>der</strong> Spannungs- und Erregungszuständeherbeiführt und die Ruhigstellung <strong>der</strong> überreiztenOrgane för<strong>der</strong>t. Dadurch ist die wichtigsteVoraussetzung für den therapeutischen Erfolg<strong>der</strong> organspezifischen Wirkstoffe gegeben. Diesegreifen polyvalent in das gestörte Leber-Galle-Verdauungssystem ein.Gallebildung und Gallefluß werden durch Extr.Cynarae und Fei tauri kräftig angeregt. Auf physiologischeWeise wird dadurch die Fettverdauungverbessert. Die ß-Oxydation <strong>der</strong> Fettsäurenwird gesteigert. Pathologische Resorptionsstörungenwerden beseitigt.mDie in Mitleidenschaft gezogene Leber wird durchdie antihepatotoxischen Effekte <strong>der</strong> Inhaltsstoffevon Extr. Cynarae und Extr. Cardui schonendaktiviert und gegen schädliche Einflüsse abgeschirmt.Durch Erhöhung <strong>der</strong> enzymatischen Aktivität<strong>der</strong> Leberzellen wird die Entgiftungsfähigkeitverbessert.Die Heilungstendenz und die damit verbundeneAusschaltung <strong>der</strong> Schmerzzustände werden durchdie antiseptische Wirkung von Oleum Menthaeund die antiphlogistische Wirkung von Azulen(Guajazulen) nachhaltig geför<strong>der</strong>t. Wohltuende Schmerzlin<strong>der</strong>ungwird durch den spasmolytischen Effekt von Oleum Menthae undden relaxierenden Einfluß von Kava-Kava erzielt.Für die Beseitigung <strong>der</strong> Darmträgheit sorgen die mild wirkendenpflanzlichen Laxantien Extr. Frangulae und Extr. Aloes. Beide Stoffesind gut verträglich und konzentrationsmäßig den durchschnittlichenBedürfnissen angepaßt. Oleum Menthae wirkt carminativund verhin<strong>der</strong>t die lästigen Blähungen.INDIKATIONEN: Akute und chronische Hepato-Cholepathien; neurodystoneFunktionsstörungen im Leber-Galle-Verdauungssystem;Dyskinesien <strong>der</strong> Gallenwege; Cholecystitis, Cholangitis, Cholecystektomiesyndrom;Gallenabflußstörungen, Fettunverträglichkeit,Obstipation, Meteorismus.KONTRAINDIKATIONEN: Verschluß-Ikterus, schwere Leberschäden,GallenblasenempyemINHALTSSTOFFE: 1 Dragee BILICURA® enthält Extr. Kava-Kavasicc. 30 mg, Extr. Cynarae sco/ymus sicc. 40 mg, Extr. Cardui Mariaesicc. 50 mg, Extr. Aloes 20 mg, Extr. Frangulae sicc. 20 mg,Fei tauri 30 mg, Oleum Menthae pip. 5 mg, Guajazulen 0,5 mg.ANWENDUNG: Normdosis 3mal täglich 1-2 Dragees unzerkautzum Essen einnehmenBILICURA® 50 Dragees DM 7,30500 Dragees DM 48,60100 Dragees DM 13,40Müller/Göppingen • Chemisch-Pharmazeutische FabrikFachleute <strong>der</strong> Deutschen Vereinigung auf die harte Fernsehwerbungzu den Schluckimpfungsaktionen zurückzuführen.Will man aber die nach wie vor bestehenden Impflückenausfüllen, will man in Zukunft den Besuch <strong>der</strong> Polio-Schluckimpfungsaktionen intensivieren und will man damitdie Frage einer Pflichtimpfung gegen Kin<strong>der</strong>lähmung vomTisch wischen, dann muß man sich die Frage stellen, warumdie „harte" Impfwerbung 1973/74 nicht im ganzen Bundesgebietdie gleiche Wirkung gehabt hat.Das Deutsche Grüne Kreuz, Marburg, hat schon seit mehrals einem Jahrzehnt die For<strong>der</strong>ung erhoben, daß man sichstaatlicherseits mit <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Impfmotivationen befassensoll. Das Deutsche Grüne Kreuz ist lei<strong>der</strong> mit dieserFor<strong>der</strong>ung ins Leere gestoßen und hat deshalb aus eigenerInitiative verschiedene Motivationsforschungen zur Frage<strong>der</strong> Teilnahme an Impfungen o<strong>der</strong> ihrer Ablehnung sowie<strong>der</strong> Teilnahme an an<strong>der</strong>en Vorsorge-Maßnahmen angeregtund durchführen lassen.Die Ergebnisse dieser Untersuchungen waren zum Teiläußerst überraschend. Während man in früheren Überlegungendavon ausging, die Gesundheitsaufklärung auf diegroßen Medien abzustimmen und vermittels dieser Mediendie Masse <strong>der</strong> Bevölkerung zu erreichen, ergab eine kürzlichabgeschlossene Untersuchung, daß diese Medien keineswegsso hun<strong>der</strong>tprozentig das Ohr <strong>der</strong> Bevölkerung erreichen,wie man bisher angenommen hat. Es zeigte sich,daß vor allem die unteren sozialen Schichten unserer Bevölkerungam wenigsten über die aktuellen Probleme <strong>der</strong>Gesundheitsaufklärung informiert sind.Wenn wir heute also die Frage stellen, warum zum Beispielviele Eltern ihre Kin<strong>der</strong> nicht zur Polio-Schluckimpfung o<strong>der</strong>auch zu an<strong>der</strong>en Vorsorgemaßnahmen bringen, dann müssenwir zuerst untersuchen, ob diese Eltern, ob diese Mütterüberhaupt von unserer Auffor<strong>der</strong>ung erreicht werden.Es wäre an <strong>der</strong> Zeit, dieses Faktum einmal zu durchdenken,um auf neue Möglichkeiten <strong>der</strong> Aufklärung zu kommen. EinJahrzehnt nicht gerade erfolgreicher Werbung für dieSchluckimpfungen war lang genug, um heute neue Methodenund Wege zu suchen, durch die man die gesamte Bevölkerungerreichen kann.Dr. FRIEDRICH KOCHBeinthrombose und Lungenembolie — Folgen mangeln<strong>der</strong>BewegungsübungenLange Bettlägerigkeit nach Unfällen, Operationen o<strong>der</strong> beiinneren Erkrankungen birgt eine Vielzahl von Gefahren fürden Patienten. Zu den folgenschwersten Erscheinungenzählt hierbei die Inaktivierung <strong>der</strong> Beinmuskeln. Besteht fürden Patienten keine Möglichkeit mehrmals täglich krankengymnastischeBewegungsübungen durchzuführen, so kommtes unweigerlich zu Blutstockungen in den Waden undBeinen, die schließlich zu Beinvenen-Thrombosen und vondort ausgehend zu Lungena<strong>der</strong>-Verstopfungen, den gefürchtetenLungen-Embolien führen.Um dem Kranken die Möglichkeit zu geben, selbständig zuje<strong>der</strong> Stunde durch gut dosierbares Training <strong>der</strong> Bein- undFußmuskufatur den Blutstockungen aktiv entgegenzuwirken,wurde ein neuartiges Trainingsgerät entwickelt, das heutefür knappe 20 DM über den Sanitäts-Fachhandel zu beziehenist. Der „DUMO-Körpertrainer" besteht aus zweimiteinan<strong>der</strong> verbundenen Luftkammern, die bei wechselseitigemTreten abwechselnd gefüllt und entleert werden.Empfohlen werden mehrere Tret-Übungen täglich, durch diesich die Durchblutung <strong>der</strong> erschlafften Fuß- und Beinmuskelnerheblich verbessert.Auskünfte über den Körpertrainer erteilt G. Dunkelgod,2161 Hüll, Rönndeich 121.XVIH Phys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974


DIE SAUNAvon Prof. Dr. Herbert Krauß, Berlin-Buch,mit einem Geleitwort von Dr. med. Hans Haferkamp, MainzLizenzausgabe des VEB-Verlages Volk und Gesundheit,Ost-Berlint36 Seiten, mit über 50 Abbildungen broschiert 24,— DMDie SAUNA hat ihren Siegeszug angetretenim öffentlichen Badewesen • im mo<strong>der</strong>nen Hotelzuietzt in <strong>der</strong> ärztlichen Praxis.und nichtHier aber fehlt das Buch, das die wissenschaftliche Begründung,die neuesten Messungsergebnisse, die Therapieanweisungfür die ärztliche Praxis mit Indikationen undKontraindikationen bringt.Der anerkannte Wissenschaftler <strong>der</strong> Physiotherapie hat esgeschrieben.Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH311 Uelzen 1, Postfach 120/140Herausgeber:<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren e. V. <strong>der</strong> Kneippärztebund,Ärztliche Gesellschaft für Physiotherapie e. V., Sitz BadWörishofen, und <strong>der</strong> österreichische Kneippärztebund sowie die dem<strong>Zentralverband</strong> angeschlossenen Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften:Internationale Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Voll e. V.Arbeitsgemeinschaft für ElektrotherapieArbeitsgemeinschaft für GesunüheitsvorsorgeArbeitsgemeinschaft für Haematogene OxydationstherapieArbeitsgemeinschaft für MassageDeutsche Gesellschaft für ElektroneuraldiagnostikInternationale Gesellschaft für HomotoxikologieInternationale Gesellschaft für Neuraltherapie nach HunekeArbeitsgemeinschaft für SymbioselenkungArbeitsgemeinschaft für PhytotherapieSchriftleitung:Dr. med. H. Haferkamp, 65 Mainz 22, Am Eselsweg 81, Tel. 3 49 42,Dr. med. R. F. Weiß, 7971 Marstetten-AitrachMitteilungen <strong>der</strong> Schriftleitung:Zuschriften mit Originalien (wissenschaftlichen Beiträgen), Referate,redaktionelle Machrichten und Verbandsangelegenheiten werden anHerrn Dr. Haferkamp erbeten.Originalien und Beiträge, die zur Veröffentlichung kommen, werdenhonoriert. Die Schriftleitung behält sich jedoch den Zeitpunkt <strong>der</strong>Veröffentlichung vor.Grundsätzlich werden nur Erstveröffentlichungen angenommen. MitAnnahme des Manuskriptes erwirbt <strong>der</strong> Verlag das ausschließlicheRecht <strong>der</strong> Vervielfältigung, Verbreitung und Obersetzung.Die Beiträge dürfen daher nicht in gleichem o<strong>der</strong> ähnlichem Wortlautan an<strong>der</strong>er Stelle veröffentlicht werden.Es wird gebeten, die Bebil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beiträge im üblichen Rahmenzu halten, da sonst die Mehrkosten berechnet bzw. bei <strong>der</strong> Honorierungin Abzug gebracht werden müßten.Für unverfangt eingesandte Manuskripte wird kefne Verantwortungübernommen. Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist.Arbeiten unter <strong>der</strong> Rubrik „Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis" stellen nichtunbedingt die Meinung <strong>der</strong> Schriftleitung dar.Die Nennung von Markenbezeichnungen läßt keinerlei Rückschlüssezu, ob es sich um geschützte Zeichen handelt.Son<strong>der</strong>drucke:Von Originalbeiträgen erhalten die Verfasser auf Verlangen 30 Son<strong>der</strong>druckekostenlos. Dies muß jedoch mit dem Einreichen des Manuskriptesausdrücklich vermerkt werden. Wird eine höhere Stückzahlgewünscht, so erfolgt für diese eine Berechnung.Nachdruck:Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdruckes, <strong>der</strong> fotomechanischenWie<strong>der</strong>gabe und <strong>der</strong> Obersetzung bleiben dem Verlagnach Maßgabe <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen vorbehalten.Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit genauer Quellenangabegestattet und bedarf bei Originalbeiträgen <strong>der</strong> schriftlichen Genehmigungdes Verlages. Für innerbetriebliche fotomechanische Vervielfältigungengilt das Rahmenabkommen des Börsenvereins des DeutschenBuchhandels mit dem BDI vom 14. 6. 1958 (10-Pf-Wertmarkepro Seite).Verlag:Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH311 Uelzen 1, Postfach 120/140Anzeigen: Fritz Täuber, 311 Uelzen 1, Postfach 120/140Anzeigenpreististe: Zur Zeit gilt die Liste Nr. 12.Erfüllungsort und Gerichtsstand: Uelzen.Erscheinungsweise: Einmal im Monat.Bezugsbedingungen:Der Bezugspreis beträgt jährlich 60,- DM einschl. 5,5% USt.; imAusland zuzüglich Versand; für Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Zentralverband</strong>es undan<strong>der</strong>er mit ihm zusammenarbeiten<strong>der</strong> Verbände 30,— DM. Für Studentenund Ärzte in nicht vollbezahlter Stellung jährlich 30,— DM.Einzelhefte werden zum Preis von je 8,— DM abgegeben. Abonnementsgebührensind nach Rechnungserhalt fällig und zahlbar nettoKasse.Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruchauf Ersatz o<strong>der</strong> Rückerstattung eingezahlter Bezugsgebühren.Die Zeitschrift wird so lange geliefert, bis Abbestellung erfolgt, diespätestens 30 Tage vor Halbjahresschluß im Besitz <strong>der</strong> Buchhandlungbzw. Postanstalt des Verlages sein muß.Auslandspreise:USA $ 21,50; Großbritannien £ 9,58; Schweiz sfr 72,60; FrankreichnF 109,60; Schweden skr 101,80; Italien Lire 13500,-; Osterreich öS 439.Zahlungen:Auf das Postscheckkonto Hamburg 2 392 16-201; Vereinsbank Hamburg14/04 110; Dresdner Bank, Zweigstelle Eppendorf, Konto Nr. 4 271385.Gerichtsstand Uelzen.Druck: C. Beckers Buchdruckerei, 311 Uelzen 1. Ringstraße 4, Telefon(05 81) 70 21, Telex 9 1 326.Diese <strong>Ausgabe</strong> umfaßt 40 Seiten und Umschlag.XX Phys. Med. u. Reh. Heft 8, 1974

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