12.07.2015 Aufrufe

Reiseführer in die verborgene Weisheit der Kabbala

Reiseführer in die verborgene Weisheit der Kabbala

Reiseführer in die verborgene Weisheit der Kabbala

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Reiseführer <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>verborgene</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>, Copyright © 2008 by MICHAELLAITMANNo part of this book may be used or reproduced <strong>in</strong> any manner without written permission ofthe publisher, except <strong>in</strong> the case of brief quotations embo<strong>die</strong>d <strong>in</strong> critical articles or reviews.Redakteur:Layout:Cover Design:Druck:Lekor: Elisabeth Prelog-IglerERSTE AUFLAGE:Übersetzung aus dem Englischen: E. Prelog-IglerMiriam Grossmann, Barbara Eckhart, Oskar Speth, Günter Ständeke, Jürgen Ebert, HertaLuttenberger, Esther Barsley2


E<strong>in</strong>führung.............................................................................................................................. 6Teil 1: <strong>Kabbala</strong> - Fakten und Irrtümer ....................................................................................... 8Kapitel E<strong>in</strong>s: E<strong>in</strong>e uralte <strong>Weisheit</strong> enthüllt sich..................................................................... 9Im Rampenlicht.................................................................................................................. 9<strong>Kabbala</strong> – weil wir sie jetzt brauchen .............................................................................. 11<strong>Kabbala</strong> und falsche Assoziationen.................................................................................. 11Kapitel Zwei: E<strong>in</strong>ige Grundbegriffe .................................................................................... 13Die Wahrheit über <strong>die</strong> Wirklichkeit................................................................................. 13Empfangen – Entdecken Sie <strong>die</strong> Kraft des Gebens.......................................................... 14Der Schöpfer muss geben; wir müssen nehmen............................................................... 15Kapitel Drei – Erforschung <strong>der</strong> Wirklichkeit....................................................................... 18Ist das Alles? .................................................................................................................... 18Die Suche nach Freiheit ................................................................................................... 21Die Vier Faktoren, <strong>die</strong> den Menschen ausmachen........................................................... 23Kapitel Vier: Die Geschichte <strong>der</strong> Wünsche ......................................................................... 25Fünf Stufen <strong>der</strong> Verlangen ............................................................................................... 25Die Erkenntnis des Bösen und <strong>die</strong> Enthüllung des Guten................................................ 26Wenn Sex, Macht und Wissen nicht genug s<strong>in</strong>d.............................................................. 28Die Frage nach dem Warum............................................................................................. 29Kapitel Fünf: <strong>Kabbala</strong> - Geschichte und wichtige Persönlichkeiten.................................... 31Vom ersten Gedanken zum ersten Menschen .................................................................. 31Adam ................................................................................................................................ 32Abraham........................................................................................................................... 33Moses ............................................................................................................................... 34Rashbi (Rabbi Shimon Bar Yochai)................................................................................. 34Rabbi Isaac Luria (Der ARI)............................................................................................ 36Kapitel Sechs: Baal HaSulam .............................................................................................. 38Das Ziel <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>........................................................................................................ 38Der Große Kommentator.................................................................................................. 40Teil Zwei: Bevor es Zeit gab.................................................................................................... 42Kapitel Sieben: Die Leiter runter und rauf........................................................................... 43E<strong>in</strong>e Leiter mit fünf Sprossen........................................................................................... 43Der Schirm (und das unwahrsche<strong>in</strong>liche Beispiel) .......................................................... 455x5x5................................................................................................................................ 45Der Anfang des Aufstiegs ................................................................................................ 48Die Leiter h<strong>in</strong>auf .............................................................................................................. 49Wie Du mir so ich Dir...................................................................................................... 50Kapitel Acht: Das Bereiten des Weges für <strong>die</strong> Menschheit ................................................. 52Fünf Welten und ke<strong>in</strong>e echte............................................................................................ 52An <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Leiter ................................................................................................... 53Nur Für Ihr Vergnügen..................................................................................................... 55Adam und Eva wurden geboren (und fielen) ................................................................... 56Sünde - <strong>der</strong> Weg aus dem Übel........................................................................................ 57Kapitel Neun: Entschlüsselung <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>.................................................... 60Wie Wurzeln und Zweige ................................................................................................ 60Die <strong>verborgene</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Bibel............................................................................... 62H<strong>in</strong>ter dem Monitor.......................................................................................................... 63Der Sohar – Nicht ohne Erkenntnis.................................................................................. 66Kapitel Zehn: Die Bedeutung von Buchstaben und Worten................................................ 69Die Verb<strong>in</strong>dung von Buchstaben, Worten und Zahlen .................................................... 693


Teil 1: <strong>Kabbala</strong> - Fakten und IrrtümerDie Liste von Berühmtheiten, <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> stu<strong>die</strong>ren, liest sich wie e<strong>in</strong> „Who is Who“ ausHollywood. Doch <strong>Kabbala</strong> ist mehr als e<strong>in</strong>e Modeströmung. Hier werden wir Ihnen <strong>die</strong>Popularität <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> erklären und Ihnen e<strong>in</strong>en Überblick davon geben, welchen Vorteil Siedurch das <strong>Kabbala</strong>studium haben. Wir werden <strong>die</strong> Geschichte <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> erörtern und IhnenBasiswissen vermitteln.Sie werden verstehen, warum <strong>Kabbala</strong> im „Trend“ liegt. Sie werden aber auch erfahren, dass<strong>Kabbala</strong> ke<strong>in</strong>e vorübergehende Modeersche<strong>in</strong>ung ist, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e auf Erfahrung beruhende(empirische) Wissenschaft, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Welt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise erklärt, wie es <strong>der</strong> traditionellenWissenschaft nicht möglich ist.8


Kapitel E<strong>in</strong>s: E<strong>in</strong>e uralte <strong>Weisheit</strong> enthüllt sichQu<strong>in</strong>tessenz<strong>Kabbala</strong> taucht aus dem Verborgenen aufDie Verän<strong>der</strong>ung nahtWarum jetzt und nicht schon eher<strong>Kabbala</strong> und “Erlaubt ist, was gefällt“Da Buch Sohar, <strong>der</strong> Gipfel aller <strong>Kabbala</strong>bücher, sagt voraus, dass <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> sich am Ende<strong>der</strong> Tage enthüllen, wachsen und gedeihen wird. Angesichts <strong>der</strong> heutigen Popularität <strong>der</strong><strong>Kabbala</strong> sche<strong>in</strong>t es, als wäre das Ende <strong>der</strong> Tage bereits angebrochen.<strong>Kabbala</strong> beleuchtet und beschreibt <strong>die</strong> Gesetze <strong>der</strong> spirituellen Welt. Sie ist ke<strong>in</strong>e Religion,son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e spirituelle Wissenschaft, <strong>die</strong> seit nahezu 2000 Jahren unter Verschluss gehaltenwurde.Im Rampenlicht<strong>Kabbala</strong> war traditionell immer nur e<strong>in</strong>igen wenigen auserwählten und ernsthaften Studentenvorbehalten. Bis jetzt. Noch nie zuvor war <strong>Kabbala</strong> so „heiß“, „schick“, „cool“ und „<strong>in</strong>“ wieheute. Und Kabbalisten, <strong>die</strong> zuvor so zögerlich ihre Geheimnisse preisgaben, werden heute zuSchlüsselfiguren <strong>der</strong> Verbreitung.Von kle<strong>in</strong>en Gruppen h<strong>in</strong> zur Masse<strong>Kabbala</strong> war nicht immer so populär und Kabbalisten waren nie zuvor so freizügig mit ihremWissen. Be<strong>in</strong>ahe 2000 Jahre lang war <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> e<strong>in</strong> gehütetes Geheimnis und wurde nur <strong>in</strong>schummrig beleuchteten Räumen von Kabbalisten an kle<strong>in</strong>e Gruppen von Schülernweitergegeben.Leckerbissen (Wissenswertes?)Auf Amazon werden unter dem Suchbegriff „<strong>Kabbala</strong>“ fast 5000 Bücher angezeigt, vondenen fast ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges vor 1980 verfasst wurde. Wenige entstanden vor <strong>der</strong>Jahrtausendwende, <strong>die</strong> meisten erschienen nach dem Jahr 2000. In den Letzten Jahren also hatsich <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> tatsächlich den Massen geöffnet.Ende LeckerbissenBeispielsweise war es im 18. Jhdt. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe von Rabbi Moshe Chaim Luzzato beson<strong>der</strong>sschwierig, als Mitglied aufgenommen zu werden. Man musste rigorose Regeln befolgen undjeden Tag stu<strong>die</strong>ren.9


<strong>Kabbala</strong> – weil wir sie jetzt brauchenDie <strong>Kabbala</strong> verfolgt nur e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Zweck: Sie bietet e<strong>in</strong>en Ansatz, <strong>der</strong> dem Menschenhilft, den S<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>es Dase<strong>in</strong>s zu verstehen.Heute fragen sich mehr Menschen als je zuvor nach dem S<strong>in</strong>n des Lebens. <strong>Kabbala</strong> ist e<strong>in</strong>eLehre, <strong>die</strong> E<strong>in</strong>blicke und neue Perspektiven <strong>in</strong> das Leben br<strong>in</strong>gt. Dies wie<strong>der</strong>um führt zuspiritueller Erfüllung und sche<strong>in</strong>t <strong>der</strong> Grund für <strong>die</strong> heutige Beliebtheit <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> zu se<strong>in</strong>.In Die Lehre <strong>der</strong> Zehn Sefirot, e<strong>in</strong>em ausführlichen Kommentar zu den Schriften des ARI,schrieb Baal HaSulam, dass man dann bereit für <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> sei, wenn man• sich manchmal fragt, wozu das Leben <strong>die</strong>nt• sich wun<strong>der</strong>t, warum man selbst und alles an<strong>der</strong>e existiert• nicht weiß, warum das Leben zeitweise so schwierig ist.Die passende <strong>Weisheit</strong> für <strong>die</strong> heutige ZeitIm Kreislauf des Lebens hat jedes Teilchen se<strong>in</strong>e spezielle Funktion. Ke<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Schöpfungkann tun und lassen, was er will, denn das Wohlergehen des Individuums hängt vomWohlergehen des Kollektivs ab. Das Gesetz <strong>der</strong> wechselseitigen Abhängigkeit bed<strong>in</strong>gt, dasske<strong>in</strong> Geschöpf e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es übervorteilt, denn je<strong>der</strong> zugefügte Schaden fällt auf es selbstzurück.Der Mensch ist <strong>die</strong> Ausnahme von <strong>die</strong>ser Regel, obwohl natürlich nicht alle Menschenrücksichtslos handeln und sich dadurch auch selbst Schaden zufügen. Wir versuchen, unsereUmgebung o<strong>der</strong> unsere Mitmenschen zu beherrschen und glauben, dass wir sie <strong>in</strong> <strong>die</strong> Formzw<strong>in</strong>gen können, <strong>die</strong> uns gefällt. Doch e<strong>in</strong> kurzer Blick auf <strong>die</strong> Nachrichten zeigt uns dasErgebnis solcher Versuche; alles, was wir dadurch erreichen, ist Unglück für uns selbst undan<strong>der</strong>e. Wie wir <strong>in</strong> Teil Drei zeigen werden, wurde nichts ohne Grund erschaffen, nichte<strong>in</strong>mal <strong>die</strong> menschliche Zerstörungswut.Diese sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e große Bedrohung für unsere Umwelt zu se<strong>in</strong>. Daher verwun<strong>der</strong>t es nicht,dass sich <strong>die</strong> Menschen heute mehr denn je <strong>die</strong> S<strong>in</strong>nfrage stellen. Die <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>kann uns zwar nicht dabei helfen, <strong>die</strong>se Frage bis <strong>in</strong>s Letzte zu beantworten, sie bietet aberMittel zu e<strong>in</strong>er tiefergehenden Untersuchung.Wenn Menschen begreifen, dass Reichtum, Sex und Macht sie nicht zufriedener machen,fragen sie sich nicht länger nach dem Wie son<strong>der</strong>n mehr nach dem Warum. In solchen Zeitenhaben daher viele Lehren, <strong>die</strong> Antworten auf das Warum geben, gute Chancen auf Popularität.Da <strong>Kabbala</strong> sich speziell mit <strong>der</strong> Frage nach dem S<strong>in</strong>n des Lebens befasst, überrascht es nicht,dass viele Menschen sie attraktiv f<strong>in</strong>den. Ihre Beliebtheit bei Prom<strong>in</strong>enten trägt zusätzlich zuihrer Verbreitung bei.<strong>Kabbala</strong> und falsche AssoziationenErlaubt ist, was gefällt – führt uns dazu, dass heutzutage alles mit allem vermischt wird:Wissenschaft mit Religion, Rock’n Roll mit Beethoven. Es gibt sogar Sushi Eiscreme,11


wussten Sie das? Auch <strong>Kabbala</strong> wird mit mehr Glaubenslehren <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht als esBeläge auf e<strong>in</strong>er Pizza gibt.Doch es gibt noch e<strong>in</strong>en ernsteren Grund für das plötzliche Auftauchen <strong>die</strong>ser uraltenWissenschaft. Die <strong>Kabbala</strong> hatte immer den Ruf, dass sie E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> <strong>die</strong> höchsten Kräfte <strong>der</strong>Natur, <strong>in</strong> <strong>die</strong> spirituelle Welt und <strong>in</strong> <strong>die</strong> Natur Gottes gäbe. Daher neigten <strong>die</strong> Menschenimmer dazu, kabbalistische Begriffe mit allem möglichen Lehren zu vermischen.Das Problem an solchen Vermischungen besteht dar<strong>in</strong>, dass sie <strong>die</strong> Macht <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>unterm<strong>in</strong>ieren, <strong>die</strong> uns Hilfe beim Verständnis unserer menschlichen und spirituellen Naturbietet. Trotzdem steht <strong>die</strong>s im Mittelpunkt <strong>der</strong> Lehre und ist <strong>der</strong> Hauptgrund für den hohenBekanntheitsgrad <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>.Um jegliche Missverständnisse zu vermeiden, werfen wir e<strong>in</strong>en Blick auf das, was <strong>Kabbala</strong>NICHT ist. Sie ist ke<strong>in</strong>e Religion und hat auch nichts mit Religion zu tun. Sie hat we<strong>der</strong> mitMagie, Mystik, Hellseherei, Kult, Mediz<strong>in</strong>, Holistik, Meditation, Philosophie, Theosophie,Psychologie o<strong>der</strong> Parapsychologie, Telepathie, Traumdeutung, Tarot, Yoga, roten Bän<strong>der</strong>n,Segenssprüchen, Rückführungen, Numerologie, Reiki, Channel<strong>in</strong>g, Astrologie, Voodoo,Freimaurerei noch mit Sufismus o<strong>der</strong> irgende<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en –ismus zu tun.<strong>Kabbala</strong> gibt es schon seit sehr, sehr langer Zeit und sie rückt nun <strong>in</strong> den Mittelpunkt desöffentlichen Interesses. Jene, <strong>die</strong> <strong>in</strong> ihr den „letzten Schrei“ sehen, werden bald weiterwan<strong>der</strong>n und sich nach Neuem umsehen. Doch jene, <strong>die</strong> tief <strong>in</strong> <strong>die</strong> Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>e<strong>in</strong>tauchen, werden genug für e<strong>in</strong> ganzes Leben dar<strong>in</strong> f<strong>in</strong>den.Zusammenfassung• <strong>Kabbala</strong> ist e<strong>in</strong>e Methode, <strong>die</strong> <strong>die</strong> tiefsten Fragen des Lebens beantwortet.• <strong>Kabbala</strong> tauchte erst auf, als <strong>die</strong>se Fragen <strong>in</strong> Massen auftauchten.• <strong>Kabbala</strong> wird zu Unrecht mit allen möglichen spirituellen Lehren assoziiert.• <strong>Kabbala</strong> ist ke<strong>in</strong>e vorübergehende Modeersche<strong>in</strong>ung, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e praktischeMethode, <strong>die</strong> Natur des Menschen und das Wesen des Schöpfers zu verstehen.12


Kapitel Zwei: E<strong>in</strong>ige GrundbegriffeQu<strong>in</strong>tessenz• Die wahre Wirklichkeit• Das Tor zum „Sechsten S<strong>in</strong>n“ öffnet sich• Erfahren, was wir wissen wollen• Im Herz <strong>der</strong> Selbstsucht liegt das wahre GebenNun da wir <strong>die</strong> üblichen Missverständnisse über <strong>Kabbala</strong> ausgeräumt haben, wenden wir unsihrem wahren Wesen und ihren grundlegenden Konzepte zu. Die Begriffe, <strong>die</strong> wir verwendenund <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Kapitel diskutieren, entstammen <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>.Wir zeigen Ihnen auch, warum das <strong>Kabbala</strong>studium nicht nur für Sie son<strong>der</strong>n für <strong>die</strong>Gesellschaft als Ganzes von großem Vorteil ist.Die Wahrheit über <strong>die</strong> WirklichkeitIm Hebräischen bedeutet <strong>Kabbala</strong> „Empfangen“. Doch <strong>Kabbala</strong> ist nicht nur empfangen. Esist e<strong>in</strong>e Methode, <strong>die</strong> uns lehrt, wie wir empfangen sollen. <strong>Kabbala</strong> hilft Ihnen dabei,herauszuf<strong>in</strong>den, wo Sie sich tatsächlich bef<strong>in</strong>den. Sie zeigt <strong>die</strong> Grenzen <strong>der</strong> fünf S<strong>in</strong>ne un<strong>der</strong>öffnet Ihnen <strong>die</strong> Möglichkeit, e<strong>in</strong>en „Sechsten S<strong>in</strong>n“ zu entwickeln.Dieser Sechste S<strong>in</strong>n bereichert nicht nur Ihr Leben, son<strong>der</strong>n öffnet ebenfalls <strong>die</strong> Tür zu e<strong>in</strong>er„schönen neuen Welt“. Dar<strong>in</strong> gibt es we<strong>der</strong> Tod, noch Leid o<strong>der</strong> Schmerz. Und das Bestedaran ist, dass Sie dafür nichts aufgeben müssen: man muss nicht sterben, um dorth<strong>in</strong> zugelangen; man muss we<strong>der</strong> fasten noch sich sonst irgendwie e<strong>in</strong>schränken. Kurz gesagtentfernt Sie <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> nicht von Ihrem normalen Leben; sie fügt allem, was geschieht, e<strong>in</strong>eneue Bedeutung und Kraft h<strong>in</strong>zu. Ja, es stimmt, Kabbalisten genießen ihr Leben <strong>in</strong> vollenZügen.Kabbalistische BegriffeIn se<strong>in</strong>em Essay „Das Wesen <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>“ def<strong>in</strong>iert Baal HaSulam <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong>wie folgt: Die <strong>Kabbala</strong> ist nicht mehr o<strong>der</strong> weniger als e<strong>in</strong>e Folge von Wurzeln, <strong>die</strong> durchUrsache und Wirkung nach festgelegten Regeln absteigen und e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges erhabenes Zielformen, das als „<strong>die</strong> Enthüllung Se<strong>in</strong>er Göttlichkeit an Se<strong>in</strong>e Geschöpfe <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt“beschrieben wird.Ende Kabbalistische Begriffe13


Empfangen – Entdecken Sie <strong>die</strong> Kraft des GebensUm <strong>die</strong> Art des Genusses zu verstehen, den e<strong>in</strong> Kabbalist empfängt, muss man zunächst <strong>die</strong>kabbalistischen Konzepte kennen: In <strong>der</strong> gesamten Wirklichkeit gibt es nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Kraft– <strong>die</strong> Kraft des Gebens. Sie erzeugt „etwas“, das ihre Geschenke zu empfangen vermag. Diegebende Kraft wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> „Schöpfer“ genannt und das Erschaffene „Schöpfung“o<strong>der</strong> „Geschöpf“. Das Geschöpf s<strong>in</strong>d wir, <strong>die</strong> Menschheit als Gesamtes und je<strong>der</strong> von unspersönlich.Dieses Geschöpf durchläuft e<strong>in</strong>en Prozess des Lernens und <strong>der</strong> Entwicklung und entdeckt amEnde se<strong>in</strong>er Reise <strong>die</strong> volle Pracht und Größe se<strong>in</strong>es Erschaffers. Baal HaSulam erklärt, dass<strong>die</strong>se Enthüllung des Schöpfers an Se<strong>in</strong>e Geschöpfe das Wesen und <strong>der</strong> S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> gesamtenSchöpfung s<strong>in</strong>d.Die Wirklichkeit als Gobel<strong>in</strong>Vertiefen wir uns e<strong>in</strong> wenig <strong>in</strong> <strong>die</strong> Enthüllung des Schöpfers. Das Wesen <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>(“Empfangen“) besteht laut Baal HaSulam dar<strong>in</strong>, den Schöpfer zu entdecken, denn das sei es,was uns <strong>die</strong> ultimative Erfüllung br<strong>in</strong>gt.Doch es steckt mehr dah<strong>in</strong>ter: Die <strong>Kabbala</strong> erklärt, dass <strong>die</strong> Erkenntnis des Göttlichengleichbedeutend ist mit <strong>der</strong> Kenntnis des Gesetzes, das <strong>die</strong> Natur regiert. Tatsächlich ist <strong>der</strong>Schöpfer <strong>die</strong> Natur. Durch <strong>die</strong> Enthüllung <strong>die</strong>ses Gesetzes offenbart sich <strong>die</strong> Wirklichkeit alsGanzes, als gesamte Tonleiter; wir verstehen, warum D<strong>in</strong>ge geschehen, und wie wir sie nichtnur voraussagen, son<strong>der</strong>n sie sogar zu unserem Vorteil nutzen können.Wenn Sie <strong>die</strong> Vielschichtigkeit <strong>der</strong> Natur erkennen, überw<strong>in</strong>den Sie Ihr <strong>der</strong>zeitiges irdischesLeben und <strong>die</strong> Begrenzung durch Ihre fünf S<strong>in</strong>ne, als hätte jemand <strong>die</strong> Schleier vor IhrenAugen gelüftet und Ihnen e<strong>in</strong>en Blick auf <strong>die</strong> vollkommene Schönheit <strong>die</strong>ser Welt gewährt.Wie funktioniert es nun und was bekommt man tatsächlich? Die Realität ist wie e<strong>in</strong>eStickerei, auf <strong>der</strong> man e<strong>in</strong> vollkommenes Bild erkennen kann. Doch auf <strong>der</strong> Rückseite siehtman viele Fäden und Knoten und erkennt we<strong>der</strong> Anfang noch Ende. Die <strong>Kabbala</strong> hilft Ihnendabei, <strong>die</strong> Fäden auf <strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong> Stickerei zu entwirren, und sie leitet Sie an, wie Sieselbst zum Stickenden werden und e<strong>in</strong> Bild, das Ihnen gefällt, entwerfen können.Der <strong>verborgene</strong> S<strong>in</strong>nEmpfangen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> befasst sich mit <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> spirituellen Welt. Sie ist fürunsere S<strong>in</strong>ne unsichtbar und doch erfahren wir sie. Wenn alles, was wir wahrnehmen, vonunseren S<strong>in</strong>nesorganen abhängt, steht außer Frage, dass wir für <strong>die</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong>Spiritualität e<strong>in</strong> spezielles S<strong>in</strong>nesorgan entwickeln müssen. Wir brauchen nicht außerhalb vonuns zu suchen, son<strong>der</strong>n müssen <strong>die</strong> Wahrnehmung kultivieren, <strong>die</strong> <strong>in</strong> uns bereits verborgenvorhanden ist. Dies nennt man <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> „Sechsten S<strong>in</strong>n“.Doch <strong>die</strong>ser Ausdruck ist etwas verwirrend, da es sich nicht um e<strong>in</strong>en „S<strong>in</strong>n“ physiologischerArt handelt. Weil wir damit jedoch etwas wahrnehmen können, was unseren herkömmlichenS<strong>in</strong>nen verborgen bleibt, e<strong>in</strong>igten sich <strong>die</strong> Kabbalisten darauf, <strong>die</strong>se „an<strong>der</strong>enWahrnehmungsfähigkeiten“ als Sechsten S<strong>in</strong>n zu bezeichnen.14


Praktische UmsetzungE<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Ansatz dafür bietet <strong>die</strong> Tatsache, dass wir nicht von <strong>der</strong> Schöpfung getrenntson<strong>der</strong>n Teil von ihr s<strong>in</strong>d. Altruismus ist nur e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>e Erklärung für Verbundenheit mitdem Rest <strong>der</strong> Natur. Altruismus ist also auch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente Möglichkeit, auf unser eigenesWohlergehen zu achten.Ende Praktische UmsetzungDaraus folgt, auch wenn es wi<strong>der</strong>sprüchlich kl<strong>in</strong>gt, dass <strong>der</strong> egoistischste Wunsch jedesMenschen dar<strong>in</strong> besteht, wie <strong>der</strong> Schöpfer zu se<strong>in</strong>, das heißt, e<strong>in</strong> vollkommener Altruist zuwerden.Zusammenfassung• <strong>Kabbala</strong> gibt uns <strong>die</strong> Methode, durch welche man erlernen kann, wie man richtigempfängt.• Der Wunsch des Schöpfers besteht dar<strong>in</strong>, Genuss zu geben; daher erschuf Er dasVerlangen zu empfangen.• Der „Sechste S<strong>in</strong>n“ erlaubt uns, <strong>die</strong> Höheren spirituellen Welten wahrzunehmen.• Der Zweck <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Enthüllung des Schöpfers, während wir noch <strong>in</strong><strong>die</strong>ser Welt leben.• Die größten Egoisten wollen wie <strong>der</strong> Schöpfer selbst se<strong>in</strong>: Altruisten.17


Kapitel Drei – Erforschung <strong>der</strong> WirklichkeitQu<strong>in</strong>tessenz• Die Wirklichkeit – an<strong>der</strong>s als das, was wir sehen• Die Grenzen unserer subjektiven Wahrnehmung• Wir werden von vier Faktoren bestimmt; und wenn wir e<strong>in</strong>en verän<strong>der</strong>n, verän<strong>der</strong>nsich alle• Freie Wahl besteht ausschließlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wahl des UmfeldesNun, da wir e<strong>in</strong> wenig Basiswissen darüber erlangt haben, wie sich <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> entwickelt hatund was sie ist, werfen wir e<strong>in</strong>en genaueren Blick darauf, welchen Nutzen wir aus ihr ziehenkönnen. Dieses Kapitel behandelt <strong>die</strong> Konzepte, <strong>die</strong> <strong>in</strong> Kapitel 2 vorgestellt wurden, undzeigt, wie Kabbalisten den Schöpfer verstehen bzw. was sich <strong>der</strong> Schöpfer von Ihnenerwartet.Weiters gibt es e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Wesen <strong>der</strong> Wirklichkeit und wie Sie sie wahrnehmenbzw. was Ihnen verborgen bleibt. Sie lernen auch, wor<strong>in</strong> <strong>die</strong> Macht des freien Willens bestehtund wie Sie mit <strong>die</strong>ser Erkenntnis Ihr Leben zum Besseren verän<strong>der</strong>n können.Ist das Alles?Sehen Sie sich um. Was sehen Sie? Was hören Sie? Haben Sie sich je gefragt, ob es jenseits<strong>der</strong> Wahrnehmung durch Ihre fünf S<strong>in</strong>ne noch etwas an<strong>der</strong>es gibt? Möglicherweise an<strong>der</strong>eWelten o<strong>der</strong> Wesen, <strong>die</strong> Sie nicht wahrnehmen können?Für e<strong>in</strong>en Kabbalisten leben wir <strong>in</strong> vollkommener Dunkelheit und s<strong>in</strong>d unfähig, das größereBild zu erkennen, obwohl es zum Greifen nah ist. Ohne es besser zu wissen, halten wirunseren Blick auf <strong>die</strong> Welt für den e<strong>in</strong>zig möglichen. Doch <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> beleuchtet <strong>die</strong>gesamte Wirklichkeit und macht sie offensichtlich. Durch sie erlangen wir <strong>die</strong> Fähigkeit, dasgesamte Puzzle zu erfassen und unsere Wahrnehmung <strong>der</strong> Wirklichkeit wandelt sich. Wirkönnen dann nicht mehr gleich handeln wie vorher, als wir uns noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dunkelheitbefanden, und daraus ergibt sich e<strong>in</strong> wechselseitiger Nutzen für uns und für an<strong>der</strong>e.Jenseits <strong>der</strong> fünf S<strong>in</strong>neHat sich Ihre Hand jemals seltsam angefühlt, weil sie nur fünf F<strong>in</strong>ger hat?Höchstwahrsche<strong>in</strong>lich nicht. Obwohl wir durch unsere fünf S<strong>in</strong>ne unsere Wahrnehmungperfektionieren können, haben wir dennoch ke<strong>in</strong>e Ahnung davon, welche Wahrnehmung unsfehlt. Es ist unmöglich, <strong>die</strong> wahre Wirklichkeit zu erkennen, denn sie fehlt uns nicht; genausowenig wie e<strong>in</strong> sechster F<strong>in</strong>ger.Da <strong>die</strong> Phantasie e<strong>in</strong> Produkt unserer S<strong>in</strong>neswahrnehmungen ist, können wir uns <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>sterWeise e<strong>in</strong> Objekt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Wesen vorstellen, das außerhalb unserer Vorstellungskraft liegt.Denken Sie an <strong>die</strong> phantasievollsten K<strong>in</strong><strong>der</strong>bücher o<strong>der</strong> <strong>die</strong> abstrakteste Kunst. Gleichen ihre18


Darstellungen nicht irgendwie immer D<strong>in</strong>gen, <strong>die</strong> wir bereits <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form kennen?Versuchen Sie mal, sich das Irrste vorzustellen, zu dem Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d – es wird immernoch Ähnlichkeit mit etwas bereits Bestehenden haben.Spirituelle FunkenUnsere fünf S<strong>in</strong>ne und unsere Vorstellung bieten uns nicht mehr, als <strong>die</strong> Enthüllung <strong>der</strong>Handlung <strong>der</strong> Essenz, doch nicht <strong>die</strong> Essenz selbst. Der Sehs<strong>in</strong>n offenbart uns beispielsweisenur Schatten <strong>der</strong> sichtbaren Essenz, entsprechend <strong>der</strong> dem Licht gegenüber liegenden Form.Spirituelle Funken- Rav Yehuda Ashlag, „Vorwort zum Buch Sohar“Die Erlangung des Sechsten S<strong>in</strong>ns ist e<strong>in</strong> lang dauern<strong>der</strong> Prozess. Er entspricht e<strong>in</strong>er höherenEbene unserer Wahrnehmung, wo wir <strong>die</strong> Vernetzung aller D<strong>in</strong>ge und Ereignisse erfassen undunseren Platz <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Vernetzung verstehen.Mit großer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit erhalten wir viele E<strong>in</strong>drücke von äußeren Objekten. Da unsereS<strong>in</strong>nesorgane jedoch nicht <strong>die</strong>selben Eigenschaften haben wie <strong>die</strong>se äußeren Objekte, fallensie aus unserer Wahrnehmung heraus. Wir nehmen nur jenen Teil des Objekts wahr, <strong>der</strong> füruns bekannte Eigenschaften aufweist. Für e<strong>in</strong>e allumfassende Wahrnehmung müssen wir abererst vollständig <strong>in</strong> <strong>die</strong> Schöpfung e<strong>in</strong>tauchen. An<strong>der</strong>s ausgedrückt, müssen wir uns all <strong>der</strong>Formen <strong>der</strong> Realität, <strong>die</strong> <strong>in</strong> uns existieren, bewusst werden; erst dann ist das Bild <strong>der</strong>Wirklichkeit vollständig.Wie erlangen wir nun <strong>die</strong>sen Sechsten S<strong>in</strong>n, <strong>der</strong> uns <strong>die</strong> Wahrnehmung für <strong>die</strong> Spiritualitäteröffnet? Tatsächlich existiert er bereits <strong>in</strong> uns, allerd<strong>in</strong>gs verborgen. Er<strong>in</strong>nern Sie sich an <strong>die</strong>Absicht im vorangegangenen Kapitel! Mit <strong>die</strong>ser Absicht erwecken wir <strong>die</strong>sen S<strong>in</strong>n ausse<strong>in</strong>em Dornröschenschlaf.Durch Ausdauer und Studium erreichen wir <strong>die</strong> Erkenntnis <strong>der</strong> Welt des Schöpfers und damitdes Gebens. <strong>Kabbala</strong> nennt <strong>die</strong>se Welt „Höhere Welt“. Durch <strong>die</strong> Kultivierung des SechstenS<strong>in</strong>ns bekommen wir allmählich <strong>die</strong> Empf<strong>in</strong>dung und das Verständnis <strong>der</strong> Höheren Welt.Spirituelle FunkenMan muss daher verstehen, dass alle Namen und Anrufungen, und alle Welten, <strong>die</strong> Höherenund <strong>die</strong> Nie<strong>der</strong>en, dass alles E<strong>in</strong>faches Licht ist, E<strong>in</strong>malig und E<strong>in</strong>zig. Im Schöpfer ist allese<strong>in</strong> und dasselbe: das sich verbreitenden Licht, <strong>der</strong> Gedanke, <strong>die</strong> Handlung, <strong>der</strong> Handelndeund alles, was sich das Herz erdenken kann.Ende Spirituelle FunkenRav Yehuda Ashlag, „Die Lehre <strong>der</strong> Zehn Sefirot“19


Über <strong>die</strong> GrenzeUnsere Wahrnehmung <strong>der</strong> Höheren Welt hängt von unserer spirituellen Stufe ab. Anfangskönnen wir uns überhaupt nichts darunter vorstellen, denn unsere Eigenschaften stimmen <strong>in</strong>ke<strong>in</strong>ster Weise mit jenen des Schöpfers übere<strong>in</strong>. In <strong>die</strong>sem Zustand erfahren wir nur <strong>die</strong>materielle Welt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> wir leben, und unsere Vorstellung <strong>der</strong> Spiritualität beschränkt sichausschließlich auf unsere Phantasie.Doch sobald wir <strong>die</strong> erste spirituelle Eigenschaft erlangen, das erste Stückchen Altruismus,erlangen wir damit auch <strong>die</strong> Fähigkeit, Spiritualität als solche zu erkennen. Kabbalistennennen es „Überschreiten <strong>der</strong> Grenze“. Jenseits <strong>die</strong>ser Grenzen schreiten wir sogar ohneLehrer fort, denn wir nehmen <strong>die</strong> Lenkung des Schöpfers bewusst wahr. Trotzdem setzenKabbalisten oft ihr geme<strong>in</strong>sames Studium mit dem Lehrer fort. Ihr Verhältnis zu ihrem Lehrerän<strong>der</strong>t sich dabei jedoch drastisch, denn sie müssen nicht mehr wie e<strong>in</strong> Bl<strong>in</strong><strong>der</strong> an <strong>der</strong> Handgeführt werden, son<strong>der</strong>n begeben sich an se<strong>in</strong>er Seite auf e<strong>in</strong>e wun<strong>der</strong>schöneEntdeckungsreise.Jenseits <strong>der</strong> Grenze lernt man von <strong>der</strong> eigenen Seele, <strong>in</strong>dem man sie und ihre Beziehung zumSchöpfer stu<strong>die</strong>rt. Um das zu verstehen, betrachten wir den Vorgang des Hörens als Beispiel:Beim Hören trifft e<strong>in</strong>e Schallwelle auf das Trommelfell, welches se<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>enGegendruck von <strong>in</strong>nen ausübt. So wird e<strong>in</strong> Gleichgewicht hergestellt, durch das man <strong>die</strong>Tonqualität und <strong>die</strong> Lautstärke messen kann. Doch damit <strong>die</strong>se Wahrnehmung auftreten kann,muss es e<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dendes Element zwischen Empfänger und Sen<strong>der</strong> geben. Im Fall desHörens ist <strong>die</strong>s das Trommelfell.Doch was ist <strong>die</strong> verb<strong>in</strong>dende Kraft zwischen unserer Wahrnehmung und dem Schöpfer?Vielleicht benötigen wir e<strong>in</strong>e Art „spirituelles Trommelfell“ mit <strong>der</strong> gleichen Eigenschaft wiedas, was vom Schöpfer zu uns kommt? Tatsächlich existiert e<strong>in</strong> solches Trommelfell; es ist<strong>die</strong> <strong>in</strong> Kapitel 2 vorgestellte Absicht. Was immer man mit <strong>der</strong> Absicht zu geben macht, wirdspirituell gesehen als Geben betrachtet. Der Knackpunkt besteht nur im Erkennen, wo sich <strong>die</strong>Absicht zu empfangen bef<strong>in</strong>det und sie dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Absicht des Gebens umzudrehen. Mehrdarüber im Kapitel 12.Die e<strong>in</strong>zige Wirklichkeit bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> mirUnsere Wahrnehmung hängt von unseren Genen, unseren Erfahrungen und unserem sozialenUmfeld ab. Sie ist gänzlich subjektiv. Egal, was unsere S<strong>in</strong>ne uns vermitteln – was wirletztendlich empf<strong>in</strong>den und wie wir handeln, ist sehr <strong>in</strong>dividuell.Angenommen uns fehlt <strong>der</strong> Gehörs<strong>in</strong>n – gibt es um uns herum dann ke<strong>in</strong>e Geräusche? Gibt esnicht trotzdem Musik o<strong>der</strong> das Donnern von über uns h<strong>in</strong>weg fliegenden Jets? Hören <strong>die</strong>Vögel auf zu s<strong>in</strong>gen, nur weil wir nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage wären, ihr Zwitschern zu hören? Für denTauben schon. Niemand kann ihm auch nur im Entferntesten klar machen, wie <strong>der</strong> Gesange<strong>in</strong>er Nachtigall kl<strong>in</strong>gt. Außerdem gibt es auf <strong>der</strong> Welt ke<strong>in</strong>e zwei Menschen, <strong>die</strong> dasselbeGeräusch auf <strong>die</strong> gleiche Weise wahrnehmen würden.Was wir von unserer Umgebung wahrnehmen, hängt also nur von den Erfahrungen <strong>in</strong> uns ab.Wir erleben <strong>die</strong> Wirklichkeit ausschließlich durch unsere <strong>in</strong>dividuelle Perspektive.20


Die Suche nach FreiheitWir beg<strong>in</strong>nen <strong>die</strong>sen Abschnitt mit e<strong>in</strong>er Erzählung von Baal HaSulam: E<strong>in</strong>st gab es e<strong>in</strong>enKönig, <strong>der</strong> wissen wollte, welche se<strong>in</strong>er Untertanen vertrauenswürdig waren. Er ließverkünden, dass je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> für ihn arbeiten würde, mit e<strong>in</strong>em Festmahl fürstlich belohntwürde. Als <strong>die</strong> Untertanen beim Palast ankamen, fanden sie nur e<strong>in</strong> Schild mit e<strong>in</strong>erWegbeschreibung und e<strong>in</strong>er Handlungsanweisung vor, aber ke<strong>in</strong>e Wachen. Jene, <strong>die</strong> <strong>die</strong>Arbeit zu verrichten begannen, wurden ohne es zu wissen e<strong>in</strong>em „magischen Staub“ausgesetzt. Die an<strong>der</strong>en nicht. Abends, als alle am Tisch saßen, genossen jene, <strong>die</strong> gearbeitethatten, <strong>die</strong> Mahlzeit auf wun<strong>der</strong>bare Weise; <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en jedoch nicht – für sie war das Essengrauenvoll ekelig. Nur jene, <strong>die</strong> dem König freiwillig folgten, wurden mit denselbenGenüssen, <strong>die</strong> auch <strong>der</strong> König liebte, belohnt.Man sagt oft, dass nur jener Mensch glücklich sei, <strong>der</strong> auch frei ist – frei von Fesseln,Unterdrückung und frei, um selbst Entscheidungen treffen zu können. Der Mensch suchteschon immer nach <strong>der</strong> Antwort, wie das Konzept <strong>der</strong> Freiheit mit <strong>der</strong> Existenz e<strong>in</strong>er HöherenKraft bzw. mit e<strong>in</strong>er göttliche Lenkung zu vere<strong>in</strong>baren ist.Wie wir bereits wissen, will <strong>der</strong> Schöpfer, dass Sie und ich erfüllt und glücklich s<strong>in</strong>d. Doch<strong>die</strong>s gel<strong>in</strong>gt nur, wenn man Se<strong>in</strong>e Stufe erreicht. Unser Verlangen nach Genuss muss Se<strong>in</strong>emVerlangen, Genuss zu geben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Form völlig gleichen. Dies kl<strong>in</strong>gt wi<strong>der</strong>sprüchlich, abergenau <strong>die</strong>se Wechselseitigkeit br<strong>in</strong>gt uns unserem Ziel näher. Wie lässt sich das nunverwirklichen? Hier <strong>die</strong> logische Erklärung <strong>der</strong> Kabbalisten <strong>in</strong> richtiger Reihenfolge:Der Schöpfer ist Gutes tuend und wohlwollend.Daher will Er uns vollkommenen Genuss schenken.Absoluter Genuss bedeutet, Se<strong>in</strong>en Zustand zu erreichen: Allwissenheit, Allmacht undabsolute Güte.Wir müssen also erkennen, dass Se<strong>in</strong> Zustand <strong>der</strong> erstrebenswerteste von allen ist. Inan<strong>der</strong>en Worten streben wir <strong>die</strong>sen Zustand aus freiem Willen an.Freier Wille setzt voraus, dass <strong>der</strong> Schöpfer nicht direkt auf uns wirkt bzw. wir vonIhm unabhängig s<strong>in</strong>d.Daher ist Er vor uns verborgen. Er gab uns unser Leben <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> wir Ihnmit unseren S<strong>in</strong>nen nicht erleben können.Da wir uns also <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neutralen Zustand bef<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> dem wir Ihn we<strong>der</strong> als gutnoch als schlecht erkennen, können wir frei wählen, ob wir so se<strong>in</strong> wollen wie Er –absolut gut - o<strong>der</strong> nicht.Freiheit als Illusion<strong>Kabbala</strong> lehrt uns, dass <strong>der</strong> Schöpfer sich vor uns verbergen muss, damit wir <strong>die</strong> Möglichkeithaben, frei zu wählen. Unter <strong>die</strong>ser Bed<strong>in</strong>gung s<strong>in</strong>d wir unabhängig von Se<strong>in</strong>er Allgegenwartund sche<strong>in</strong>en frei handeln, denken und entscheiden zu können; wir sehen <strong>die</strong> unsichtbareHand nicht, <strong>die</strong> uns leitet.Man könnte es auch so sehen: <strong>der</strong> Schöpfer plante Ihr ganzes Leben für Sie, selbst, was Sieheute mittags essen werden. Doch wenn Sie <strong>der</strong> Schöpfer all das wissen ließe, wo wäre dann21


Ihre Entscheidungsfreiheit? Die Antwort lautet wie folgt: Nur im Rahmen <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellenPerspektive besteht freie Wahl. Der Umstand, dass <strong>die</strong> Höhere Kraft weiß, wie wir unsentscheiden werden, ist bedeutungslos für uns, solange wir nicht wissen, was wir wählenwerden.Das Schmerz-Lust-Pr<strong>in</strong>zipDass wir mit Freude erfüllt s<strong>in</strong>d, ist, wie bereits erwähnt, oberstes Ziel <strong>der</strong> Höheren Kraft.Das Erkennen <strong>die</strong>ser Wahrheit ist das Wichtigste auf unserem Weg zu unsererVervollkommnung. Es ist auch ke<strong>in</strong> Geheimnis, dass wir alle nach <strong>der</strong> Erfüllung streben undalles Mögliche anstellen, um sie zu f<strong>in</strong>den.Wie passt also Schmerz <strong>in</strong> <strong>die</strong>se Gleichung, wenn Er uns doch nur Gutes tun will? Sie undich, wir führen ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Handlung durch, von <strong>der</strong> wir nicht überzeugt s<strong>in</strong>d, dass wirirgende<strong>in</strong>en Vorteil daraus haben werden. Jede unserer Handlungen erfolgt nach e<strong>in</strong>er„Aussicht auf Vorteil - Berechnung“. Und daher begeben wir uns auch bewusst <strong>in</strong>schmerzvolle Situationen, um <strong>in</strong> weiterer Folge irgende<strong>in</strong>en Genuss daraus zu ziehen.Manche <strong>die</strong>ser Situationen lassen uns darüber nachdenken, was uns glücklich macht, und wirordnen <strong>die</strong> Wertigkeiten neu an. Angenommen Sie haben e<strong>in</strong>e Rolex, <strong>der</strong>en Besitz Sie <strong>in</strong>höchstem Maße befriedigt – sie repräsentiert das, was Sie erreicht haben, Ihrengesellschaftlichen Status und vieles mehr. E<strong>in</strong>es Tages hält Ihnen e<strong>in</strong> Räuber e<strong>in</strong>e Waffe an<strong>die</strong> Schläfe und will Ihre Uhr.. Die meisten Menschen würden wohl den e<strong>in</strong>en schmerzvollenZustand (sich von <strong>der</strong> Uhr zu trennen) dem noch schmerzvolleren Zustand (verletzt o<strong>der</strong>ermordet zu werden) vorziehen.Spirituelle FunkenDie Geschöpfe haben ke<strong>in</strong>e Freiheit.. Schmerz zu vermeiden und Genuss zu suchen. DerVorteil des Menschen liegt dar<strong>in</strong>, dass er für e<strong>in</strong> zukünftiges Ziel, das Genuss verspricht,bereit ist, e<strong>in</strong> gewisses Maß an Leid auf sich zu nehmen... Und daher quält es uns manchmal, weil wir <strong>die</strong> erhoffte Erfüllung, <strong>die</strong> quasi demRestnutzen entspricht, wenn wir das <strong>in</strong> Kauf genommene Leid abziehen, nicht bekommenhaben. Daher haben wir e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>us zu verzeichnen, genau wie <strong>die</strong> Kaufleute.Ende Spirituelle Funken- Baal HaSulam, “Die Freiheit“Es ist e<strong>in</strong>e Art Genuss Skala, an Hand <strong>der</strong>er wir berechnen, welche aktuelleUnannehmlichkeit e<strong>in</strong>en zukünftigen Genuss noch gerade rechtfertigt; <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Worten,welches Leid man <strong>in</strong> Kauf nimmt, um e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> weiter Ferne liegenden Genuss zu bekommen.22


Die Vier Faktoren, <strong>die</strong> den Menschen ausmachen<strong>Kabbala</strong> besagt, dass <strong>der</strong> Zustand e<strong>in</strong>es Menschen <strong>in</strong> jedem Moment von vier Faktorenabhängt:Quelle: Dies ist <strong>der</strong> Ausgangspunkt, <strong>der</strong> spirituelle Gen-Pool. Er ist ke<strong>in</strong>e weiße Wand,son<strong>der</strong>n entspricht vielmehr e<strong>in</strong>er Wand mit mehreren Farbschichten. Unter den neuenbef<strong>in</strong>den sich ältere, <strong>die</strong> man zwar nicht sehen kann, <strong>die</strong> aber auch nicht gelöscht, son<strong>der</strong>n nurüberstrichen werden können. Sie s<strong>in</strong>d Teil <strong>der</strong> Wand und <strong>die</strong>nen immer als Grundlage für <strong>die</strong>nächste Schicht Farbe.Unverän<strong>der</strong>liche Eigenschaften <strong>der</strong> Entwicklung, <strong>die</strong> aus <strong>der</strong> eigenen Natur resultieren.Dieser Faktor beschreibt unsere Entwicklung auf Grund unserer Gene. Diese Eigenschaftenbeziehen sich auf D<strong>in</strong>ge, <strong>die</strong> wir mögen o<strong>der</strong> nicht, auf unsere Talente und an<strong>der</strong>e vererbteMerkmale.Eigenschaften, <strong>die</strong> sich durch den E<strong>in</strong>fluss externer Bed<strong>in</strong>gungen verän<strong>der</strong>n. Siebeschreiben unsere E<strong>in</strong>stellung zu unserer Umgebung. Angenommen Sie bekommen vonIhrem Chef e<strong>in</strong>e schlechte Beurteilung Ihrer Leistung. Sie werden traurig o<strong>der</strong> wütend se<strong>in</strong>o<strong>der</strong> aber Sie sehen e<strong>in</strong>, dass Ihr Chef nur das Beste für Sie im S<strong>in</strong>n hat und Ihnen mit <strong>der</strong>schlechten Beurteilung nur <strong>die</strong> Chance geben will, erfolgreicher zu werden. Egal wie, <strong>die</strong>Beurteilung wird Sie auf irgende<strong>in</strong>e Weise bee<strong>in</strong>flussen und e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung bewirken.Eigenschaften, <strong>die</strong> aus den äußeren Faktoren selbst stammen. Der vierte Faktor entspricht<strong>der</strong> äußeren Umgebung und ihrer unaufhaltbaren Entwicklung. Um das vorherige Beispielfortzusetzen, würden Sie vielleicht Ihren Job wechseln, und <strong>die</strong>s wie<strong>der</strong>um würde Sie wie<strong>der</strong>neuen E<strong>in</strong>flüssen aussetzen, <strong>die</strong> Sie selbst gewählt haben.Diese vier Faktoren, ob verän<strong>der</strong>lich o<strong>der</strong> nicht, tragen durch ihre Komb<strong>in</strong>ation zurPersönlichkeit des Menschen bei. Von den vier Faktoren können wir nur den vierten - unsereUmgebung - verän<strong>der</strong>n. Durch <strong>die</strong> Wahl <strong>der</strong> Umgebung s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, <strong>die</strong> an<strong>der</strong>enFaktoren <strong>in</strong> uns zu bee<strong>in</strong>flussen.Praktische UmsetzungWarum än<strong>der</strong>t Ihre E<strong>in</strong>stellung, wie auch immer sie ist, <strong>die</strong> Umgebung? Die Antwort lautet:Weil Sie nicht von <strong>der</strong> Umgebung getrennt s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en Teil von ihr darstellen. Darausresultiert folgende Frage: Welche E<strong>in</strong>stellung soll ich haben, um me<strong>in</strong>e Umgebung zuverbessern?Ende Praktische UmsetzungZusammenfassung• Was wir von unserer Welt wahrnehmen, ist e<strong>in</strong> subjektives Bild davon, was uns <strong>der</strong>Schöpfer tatsächlich gegeben hat.• Der Schöpfer will Sie nur beschenken, und <strong>in</strong>dem Sie empfangen, werden Sie so se<strong>in</strong>wollen wie Er und Ihm zurückgeben.23


• Vier Faktoren bestimmen Ihren Zustand: Quelle; unverän<strong>der</strong>liche Eigenschaften, <strong>die</strong>aus Ihrer Natur stammen; Eigenschaften, <strong>die</strong> sich durch den E<strong>in</strong>fluss externerBed<strong>in</strong>gungen verän<strong>der</strong>n; und Eigenschaften aus den äußeren Faktoren selbst.• Wenn Sie Ihre Wünsche und Ihre Richtung im Leben än<strong>der</strong>n wollen, müssen Sie auf<strong>die</strong> Umgebung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sie leben, E<strong>in</strong>fluss nehmen.24


Kapitel Vier: Die Geschichte <strong>der</strong> WünscheQu<strong>in</strong>tessenz Fünf Stufen <strong>der</strong> Wünsche Erkenntnis des Bösen als Voraussetzung für <strong>die</strong> Enthüllung des Schöpfers Der „Punkt im Herzen“ Absicht als lebensentscheidende KraftDie Geschichte <strong>der</strong> Menschheit geht Hand <strong>in</strong> Hand mit <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> menschlichenWünsche und <strong>der</strong>en Entwicklung. Die Suche nach Wegen zur Erfüllung unserer Wünschebestimmt <strong>die</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit und Richtung <strong>der</strong> menschlichen Evolution und def<strong>in</strong>iert <strong>der</strong>enFortschritt.Dieses Kapitel erforscht <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> menschlichen Sehnsüchte, von dengrundlegenden Bedürfnissen bis h<strong>in</strong> zur höchsten Ebene: Das Verlangen nach Spiritualität.Man kann e<strong>in</strong> ernsthaftes <strong>Kabbala</strong>studium nur beg<strong>in</strong>nen, wenn man <strong>die</strong>ses Verlangenerworben hat; es ist das Tor zum Verständnis des Wesens des Schöpfers und unserer eigenenNatur <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt.Fünf Stufen <strong>der</strong> VerlangenDie Geschichte <strong>der</strong> menschlichen Errungenschaften läuft parallel mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong>menschlichen Wünsche. Der Wunsch des Menschen, schneller mehr Waren zu transportieren,veranlasste ihn beispielsweise zur Erf<strong>in</strong>dung des Rades. Und <strong>der</strong> Wunsch des Menschen nachMacht und Eroberung war <strong>die</strong> treibende Kraft für <strong>die</strong> Erf<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Kanonen im Mittelalter.Durch <strong>die</strong> Vergrößerung <strong>der</strong> egoistischen Verlangen entwickelte sich auch <strong>der</strong>Zivilisationsfortschritt. <strong>Kabbala</strong> teilt den gesamten Komplex <strong>der</strong> menschlichen Verlangen <strong>in</strong>fünf Stufen e<strong>in</strong>:Stufe 1: Natürliche grundlegende Verlangen wie Nahrung, Schutz, und FortpflanzungStufe 2: Streben nach ReichtumStufe 3: Sehnsucht nach Macht und RuhmStufe 4: WissensdurstStufe 5: Verlangen nach SpiritualitätSobald e<strong>in</strong> Wunsch erfüllt wird, ersche<strong>in</strong>t sofort das Gefühl <strong>der</strong> Leere. Je häufiger sich <strong>die</strong>serProzess wie<strong>der</strong>holt, desto mehr wird man sich <strong>die</strong> Frage stellen, wor<strong>in</strong> <strong>der</strong> eigentliche S<strong>in</strong>n<strong>die</strong>ses Kreislaufs (Wunscherfüllung – Leere – Wunscherfüllung – Leere) besteht. Wenn <strong>die</strong>Verlangen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Stufe erfüllt s<strong>in</strong>d, hetzen wir sofort auf <strong>die</strong> nächst höhere, um es dort zuversuchen.25


Und nachdem sich Wünsche <strong>der</strong> ersten vier Stufen als unfähig erwiesen haben, e<strong>in</strong>eandauernde Erfüllung zu garantieren, fragen wir uns: „Gibt es etwas <strong>in</strong> unserem Leben, dasüber <strong>die</strong> Jagd nach materieller Erfüllung und sozialen Status h<strong>in</strong>ausgeht? An <strong>die</strong>sem Punktbeg<strong>in</strong>nen wir, nach Spiritualität zu streben. In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> wird <strong>die</strong>ser Zustand das„Ersche<strong>in</strong>en des Punktes im Herzen“ (mehr dazu später <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Kapitel) genannt.Die Erkenntnis des Bösen und <strong>die</strong> Enthüllung des GutenIm vorherigen Kapitel sprachen wir über <strong>die</strong> Erkenntnis des Bösen, also <strong>die</strong> Erkenntnisdarüber, dass wir Egoisten s<strong>in</strong>d, <strong>die</strong> ausschließlich aus Eigennutz handeln.Wenn wir unseren Zustand als völlig schlecht erkennen und den Zustand des Schöpfers alsdas absolut Gute (Wünschenswerte) betrachten, werden wir <strong>die</strong> Barriere überschreiten und <strong>in</strong><strong>die</strong> Spiritualität e<strong>in</strong>treten.Die Frage ist, was <strong>der</strong> schnellste und schmerzloseste Weg zur Erkenntnis des Bösen ist. Hierkommt <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> <strong>in</strong>s Spiel. Ihr Nutzen besteht dar<strong>in</strong>, dass sie Sie über <strong>die</strong> menschlicheNatur unterrichtet, ohne dass Sie das Böse physisch erfahren müssen. Darauf beruht <strong>der</strong>Ausspruch <strong>der</strong> Kabbalisten, dass wir nicht unbed<strong>in</strong>gt leiden müssen, um voran zu schreiten;wir können stattdessen stu<strong>die</strong>ren.In <strong>die</strong>sem S<strong>in</strong>n beenden <strong>die</strong> Menschen <strong>die</strong> Schöpfung, weil sie sie korrigieren. WeilMenschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, sich dem Schöpfer anzugleichen, übergibt <strong>der</strong> Schöpfer ihnen <strong>die</strong>Führung über <strong>die</strong> Schöpfung, sobald sie korrigiert s<strong>in</strong>d. So wird <strong>der</strong> Vorteil des Bösen erstdann begriffen, wenn <strong>der</strong> Egoismus als treibende Kraft zum Schöpfer erkannt wird.An<strong>der</strong>nfalls ist das Böse schlecht. Und es br<strong>in</strong>gt Böses hervor, wie <strong>die</strong> egoistischenHandlungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit zeigen.Kabbalistische BegriffeIn <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> bezieht sich „richtig“ auf <strong>die</strong> Korrektur. Ke<strong>in</strong>er wird Ihnen sagen, dass Sieo<strong>der</strong> das, was Sie tun, richtig o<strong>der</strong> falsch ist. Aber wenn Sie sich wünschen, „schöpfergleich“zu werden, dann haben Sie <strong>die</strong> richtige Handlung ausgeführt. Für Kabbalisten bedeutetKorrektur, <strong>die</strong> Absicht so zu verän<strong>der</strong>n, dass man e<strong>in</strong>en Wunsch anstatt „für sich selbst“„fürden Schöpfer“ nutzt.Ende Kabbalistische BegriffeDer Schöpfer vergrößert den Druck auf uns, damit wir Kontrolle über uns selbst übernehmen.Darum sche<strong>in</strong>t <strong>die</strong>se Welt immer fe<strong>in</strong>dlicher zu werden. Der Schöpfer machte auf <strong>die</strong>seWeise, damit Sie und ich beg<strong>in</strong>nen würden, <strong>die</strong> Welt und uns selbst zu korrigieren. Hätte er esnicht auf <strong>die</strong>se Weise getan, würden Sie und ich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sonne sitzen und uns bräunen lassen.Obwohl das super kl<strong>in</strong>gt, br<strong>in</strong>gt es uns dem Ziel, dem Schöpfer gleich zu werden, nicht näher– was aber das eigentliche Ziel des Schöpfungsgedankens ist.Der Schöpfer will, dass wir an unserer eigenen Entwicklung Anteil nehmen. Wenn Sie <strong>die</strong>sbeachten, werden all Ihre Berechnungen nicht mehr vertan se<strong>in</strong>. Stattdessen werden sie zu26


Werkzeugen, mit denen Sie sich mit dem Schöpfer <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung setzen und Ihn erfahrenkönnen. Jedes negative o<strong>der</strong> böse Attribut <strong>in</strong> Ihnen wird letztendlich e<strong>in</strong> Mittel zum Zweck.In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> gibt es ke<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Weg, mit dem Schöpfer <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung zu treten alsdurch das Erkennen, dass unsere Eigenschaften negativ s<strong>in</strong>d. An<strong>der</strong>s betrachtet ist dasErkennen des Bösen <strong>der</strong> Anfang <strong>der</strong> Enthüllung des Guten.Diese Erklärung <strong>der</strong> Absicht des Schöpfers lässt e<strong>in</strong>e Frage offen: Wenn Er uns Vergnügengeben möchte, wie <strong>die</strong> Kabbalisten sagen, was ist dann an e<strong>in</strong>er schönen Sonnenbräunefalsch, wenn wir sie genießen? Nun, es gibt ke<strong>in</strong>en Fehler dar<strong>in</strong>, wenn es das ist, was Siewirklich wollen. Aber wenn Sie im H<strong>in</strong>terkopf e<strong>in</strong>e Frage quält (während Sie am Strandliegen), und Sie ke<strong>in</strong>e Freude mehr am Sonnenbaden haben, dann brauchen Sie vielleichtetwas mehr, und vielleicht ist <strong>die</strong>ses Etwas <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong>. Wie Baal HaSulam sagt: <strong>Kabbala</strong> istfür <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> sich fragen (sogar unbewusst), „Was ist <strong>der</strong> S<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>es Lebens?“Sich gut fühlen, dann besserH<strong>in</strong>ter all unseren Wünschen steht <strong>die</strong> Suche nach Befriedigung. Die <strong>Kabbala</strong> erklärt, dassdas Leben auf nur e<strong>in</strong>em Wunsch beruht: Sich gut und unabhängig zu fühlen, egal, ob <strong>die</strong>sesgute Gefühl durch das Erreichen e<strong>in</strong>es besseren Jobs, e<strong>in</strong>es neuen Autos, e<strong>in</strong>es Freundes o<strong>der</strong>durch erfolgreiche K<strong>in</strong><strong>der</strong> zustande kommt.Wenn Sie beg<strong>in</strong>nen, Spiritualität zu fühlen, än<strong>der</strong>t sich Ihre Stufe des Wunsches. Sie werdensehen, dass e<strong>in</strong>ige Wünsche wichtiger geworden s<strong>in</strong>d und an<strong>der</strong>e weniger wichtig. Siebeg<strong>in</strong>nen, Ihr Leben nicht gemäß dem zu bewerten, was Sie <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt sehen und wissen,was Ihr physischer Körper <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Augenblick sieht, Sie beg<strong>in</strong>nen <strong>die</strong> D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vielbreiteren Spektrum zu erfassen. Sie sehen, was Ihnen und den kommenden Generationennützt und was nicht. Infolgedessen än<strong>der</strong>t sich Ihre Sichtweise auf <strong>die</strong> Umgebung.Wenn Sie erkennen, dass Sie Teil e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Seele s<strong>in</strong>d und dass <strong>die</strong> ganze MenschheitTeil <strong>die</strong>ser Seele ist, erkennen Sie, dass es <strong>in</strong> Ihrem Interesse liegt, den an<strong>der</strong>en Teilen zuhelfen. Kurzum, <strong>Kabbala</strong> hilft Ihnen dabei, das ganze Bild zu erkennen.Es ist jedoch so, dass <strong>die</strong> Verlangen nach weltlichen Vergnügen umso größer werden, je mehrSie nach Spiritualität streben. E<strong>in</strong> Kabbalist ist ke<strong>in</strong>e Person ohne Wünsche nach Essen,Sexualität, Geld, Macht, und Wissen. Im Gegenteil ist e<strong>in</strong> Kabbalist jemand mit viel stärkerenweltlichen Wünschen, als sie <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Menschen hat. Aber er hat eben auch denriesigen Wunsch nach Spiritualität, <strong>der</strong> viel größer ist als <strong>die</strong> Summe aller se<strong>in</strong>er weltlichenWünsche.Dieser Prozess <strong>der</strong> Verstärkung <strong>die</strong>nt dazu, dass Sie solch e<strong>in</strong>en starken Wunsch nach <strong>der</strong>Spiritualität entwickeln, dass Sie bereit se<strong>in</strong> werden, alles zu tun, um es zu erreichen. Siewerden noch dazu alle Wünsche aufgeben, <strong>die</strong> nicht spirituell s<strong>in</strong>d.Aber um jene Wünsche aufzugeben, müssen Sie sie vorher erfahren haben. Das ist <strong>der</strong> Grund,warum Kabbalisten erklären, dass sich mit zunehmendem spirituellen Fortschritt auch Ihreweltlichen Wünsche vergrößern. E<strong>in</strong> Kabbalist schreitet voran, wenn er <strong>die</strong> größtenweltlichen Vergnügen erfährt und dann se<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong> darauf ausrichtet, dass es etwas gibt,das noch besser und größer ist als alle jene Vergnügen zusammen.27


In <strong>der</strong> Spiritualität verhält es sich ebenso; <strong>die</strong> Wünsche än<strong>der</strong>n sich, wenn man heranwächst.Die ehemals ersehnten Gegenstände s<strong>in</strong>d wie Spielsachen im Vergleich zu den D<strong>in</strong>gen, <strong>die</strong>Sie jetzt suchen. Diese Suche führt schließlich zum absolut Guten – dem direkten Kontakt mitdem Schöpfer, <strong>der</strong> durch <strong>die</strong> Angleichung <strong>der</strong> Form an Ihn erreicht wird (so zu se<strong>in</strong> wie Er).E<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>-W<strong>in</strong> SituationDoch wenn <strong>der</strong> Schöpfer e<strong>in</strong>e Welt erschuf, um Se<strong>in</strong>en Überfluss den geschaffenen Wesen zuschenken, was ist dann falsch daran, alles „für sich selbst“ zu nehmen? Warum wird es alsÜbel o<strong>der</strong> Egoismus wahrgenommen? Warum war es notwendig, e<strong>in</strong>e so unvollständige Weltund e<strong>in</strong>e so verdorbene Entwicklung zu erschaffen, dass <strong>die</strong>se korrigiert werden muss?Kabbalisten erklären, dass <strong>der</strong> Schöpfer Vergnügen erhält, <strong>in</strong>dem er Se<strong>in</strong>en geschaffenenWesen Freude bereitet - uns. Wenn wir an <strong>der</strong> Tatsache Freude haben, dass unser Empfangenden Schöpfer erfreut, dann stimmen wir <strong>in</strong> den Eigenschaften und Wünschen mit Ihm übere<strong>in</strong>.Auf <strong>die</strong>se Weise denkt je<strong>der</strong> an den an<strong>der</strong>en, nicht an sich selbst, und dennoch erhält je<strong>der</strong>noch Vergnügen; es ist e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>-W<strong>in</strong> Situation.Wenn Sex, Macht und Wissen nicht genug s<strong>in</strong>dWenn Wünsche nach irdischen Freuden wie Essen, Sexualität, Familie, Reichtum, Macht, undWissen nicht den versprochenen Nutzen br<strong>in</strong>gen, beg<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> „Punkt im Herzen“ sich zuentwickeln. Es ist <strong>der</strong> Wunsch nach etwas Höherem, <strong>der</strong> dann ersche<strong>in</strong>t, wenn all <strong>die</strong>irdischen Wünsche erschöpft s<strong>in</strong>d.Kabbalistische Begriffe<strong>Kabbala</strong> unterscheidet den Wunsch nach dem Schöpfer von allen an<strong>der</strong>en Wünschen.Wünsche für weltliche Vergnügen werden „des Menschen Herz“ genannt, während <strong>der</strong>Wunsch nach dem Schöpfer als „Punkt im Herzen“ bezeichnet wird.Ende <strong>der</strong> Kabbalistischen BegriffeDer Punkt im HerzenDer Punkt im Herzen entspricht dem Wunsch nach <strong>der</strong> Offenbarung des großen Geheimnisses– dem Schöpfer. Der Punkt im Herzen erwacht <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> egoistischen Wünsche, <strong>die</strong> denMenschen nicht erfüllen können. Konfrontiert mit <strong>der</strong> Unfähigkeit, den Wunsch nach demSchöpfer durch weltliche Mittel zu befriedigen, gelangt <strong>der</strong> Mensch zur letzten Stufe <strong>der</strong>Evolution des Willens zu empfangen.Wenn das geschieht, fühlt <strong>der</strong> Mensch häufig Dunkelheit <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Inneren. Aber nicht, weiler etwa böse war. Das Gegenteil ist <strong>der</strong> Fall, denn <strong>die</strong>ser Mensch hat sich schon e<strong>in</strong> wenigkorrigiert und etwas Licht angezogen; und <strong>die</strong>s beleuchtet <strong>die</strong> neu aufkeimenden Orte <strong>in</strong> <strong>der</strong>Seele. Doch weil <strong>die</strong>se Orte noch nicht korrigiert s<strong>in</strong>d, werde sie häufig als „dunkles" Gefühl28


wahrgenommen. Wenn F<strong>in</strong>sternis ersche<strong>in</strong>t, ist es e<strong>in</strong> sicheres Zeichen dafür, dass SieFortschritte gemacht haben, und das Licht wird folgen.In <strong>der</strong> „E<strong>in</strong>führung zum Studium <strong>der</strong> Zehn Sefirot“ schreibt Baal HaSulam, dass es so ist, alswürde <strong>der</strong> Schöpfer dem Menschen aus e<strong>in</strong>em Spalt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wand ersche<strong>in</strong>en und Hoffnungfür den zukünftigen Frieden anbieten. In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> wird <strong>die</strong>s „<strong>die</strong> Hand auf das guteSchicksal legen“ genannt.Die Frage nach dem WarumSpirituelle FunkenDer Mensch schaut auf <strong>die</strong> äußeren Ersche<strong>in</strong>ungen, aber <strong>der</strong> Schöpfer sieht auf das Herz.Samuel 1, 16:7Ende spirituelle FunkenDie eigentliche Arbeit beg<strong>in</strong>nt, sobald sich <strong>der</strong> Punkt im Herzen eröffnet. In <strong>der</strong> Lehre <strong>der</strong><strong>Kabbala</strong> steht <strong>die</strong> Absicht im Mittelpunkt. Wünsche erschaffen unsere Gedanken, aber unsereAbsichten geben ihnen <strong>die</strong> Richtung. Dies wie<strong>der</strong>um bed<strong>in</strong>gt unsere Handlungen undletztendlich unsere ganze Realität. Wenn Sie <strong>die</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> anwenden,konzentrieren Sie sich auf <strong>die</strong> Entwicklung Ihrer Absichten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Realität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weiseerhebt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sie <strong>die</strong> Existenz <strong>der</strong> Höheren Welt, <strong>der</strong> Welt des Schöpfers erfahren.In <strong>der</strong> Wissenschaft <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> ist <strong>der</strong> Gedanke <strong>die</strong> Absicht, denn sie ist se<strong>in</strong> Ursprung. Imnormalen Leben s<strong>in</strong>d Gedanken gleichzusetzen mit den Überlegungen des Verlangens zuempfangen. Das Verlangen zu empfangen an und für sich ist nicht schlecht – so wurden wirerschaffen - und richtig e<strong>in</strong>gesetzt ist es sowohl für uns als auch für den Schöpfer vorteilhaft.Wir müssen den Fokus unserer Aufmerksamkeit auf <strong>die</strong> Absicht legen, mit <strong>der</strong> wir unserenWunsch nutzen.In e<strong>in</strong>fachen Worten müssen wir uns bewusst werden, weshalb wir tun, was wir tun, was wirdavon haben wollen, und wen wir erfreuen wollen - uns o<strong>der</strong> den Schöpfer. Diese Absichtwird gibt unseren Gedanke e<strong>in</strong> Ziel, und <strong>die</strong> Gedanken werden unsere ganze Realitätbestimmen. Der e<strong>in</strong>zige Teil, <strong>der</strong> <strong>in</strong> Wirklichkeit korrigiert werden muss, ist unsere Absicht.Daher sagen Kabbalisten, dass es ke<strong>in</strong>e Rolle spielt, was Sie tun. Wichtig ist nur, was Sie mitIhrer Handlung beabsichtigen. Der folgende Teil wird sich damit befassen.Verschmelzung mit dem SchöpferVon Anbeg<strong>in</strong>n an war es <strong>die</strong> Absicht des Schöpfers, e<strong>in</strong> vollkommenes Verlangen zuerschaffen. Dies geschieht jedoch nur, wenn Ihre Absicht durch Ihre freie Wahl mit <strong>der</strong>Eigenschaft des Schöpfers (zu geben) übere<strong>in</strong>stimmt. Es setzt voraus, Ihren Wunsch nachGenuss für sich selbst <strong>in</strong> den Wunsch, dem Schöpfer Freude bereiten zu wollen,umzuwandeln. Und <strong>der</strong> Schöpfer ist zufrieden, wenn Sie Se<strong>in</strong>e Qualitäten erwerben.29


Mit <strong>die</strong>ser Absicht gleichen Sie sich stufenweise den Eigenschaften des Schöpfers an. Sieerlangen Vollkommenheit durch den richtigen Gebrauch Ihrer e<strong>in</strong>zigen Eigenschaft: dasEmpfangen von Freude. Das entspricht e<strong>in</strong>er Än<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Absicht, e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung im ZielIhrer Handlungen und nicht Ihrer Handlungen selbst. Das Än<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Absicht e<strong>in</strong>esWunsches be<strong>in</strong>haltet drei Phasen:1. Das Vermeiden, das Verlangen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er ursprünglichen Form zu nutzen.2. Den Wunsch „für sich zu genießen“ von den Wünschen, <strong>die</strong> dem Schöpfer Genussbereiten, zu trennen.3. Korrektur <strong>der</strong> Absicht <strong>der</strong> Wünsche, <strong>die</strong> es wert s<strong>in</strong>d, und Verwirklichung <strong>der</strong> Gleichheitmit dem Schöpfer <strong>in</strong> <strong>die</strong>sen Wünschen. In <strong>Kabbala</strong> wird <strong>die</strong>s als „Verschmelzung mit demSchöpfer“ o<strong>der</strong> Enthüllung des Schöpfers genannt.Wenn Sie <strong>die</strong> spirituelle Welt betreten, wenden Sie sich von dem Bild <strong>der</strong> Realität, mit demsie geboren wurden, ab. Stattdessen lernen Sie <strong>die</strong> Kräfte kennen, <strong>die</strong> das Bild malen. Siemachen Bekanntschaft mit dem Künstler. Sie bekommen <strong>die</strong> Eigenschaft, <strong>die</strong> Kräfte zuverb<strong>in</strong>den, <strong>die</strong> das Bild erschaffen, und sie letztendlich zu steuern. Sie verstehen, wie <strong>die</strong>Realität aufgebaut ist.Dies gilt für <strong>die</strong> Gesellschaft als Ganzes und für jeden E<strong>in</strong>zelnen. Heute haben viele unter unsbereits <strong>die</strong> Stufen 1-4 vollendet und gehen jetzt an Bord <strong>der</strong> Stufe 5, <strong>der</strong> spirituellen Stufe.Das ist <strong>die</strong> Zeit, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sich <strong>der</strong> Mensch <strong>die</strong> Frage stellt, wofür er lebt. Unser folgendes Kapitelwird <strong>die</strong> wichtigsten Punkte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> und ihrer Kongruenz mit <strong>der</strong>Geschichte <strong>der</strong> Menschheit erforschen.Zusammenfassung:Es gibt fünf Stufen <strong>der</strong> Verlangen: Essen und Sex, Reichtum, Macht, Wissen, undSpiritualität. Der e<strong>in</strong>zige, den wir dauerhaft erfüllen können, ist das letzte.Unsere Vergangenheit ist e<strong>in</strong>e Geschichte über das stete Wachstum unsererunerfüllbaren WünscheDurch Ihre negativen Eigenschaften werden Sie schließlich den Schöpfer erkennen.Der Wunsch nach weltlicheren D<strong>in</strong>gen führt notwendigerweise zu noch größererLeere, weil unser wahrer, unbewusster Wunsch <strong>der</strong> Enthüllung des großemGeheimnisses <strong>der</strong> Schöpfung giltDie Absicht ist <strong>die</strong>jenige Kraft, <strong>die</strong> den Ausgang <strong>der</strong> Handlungen bestimmt - das Zielh<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Tat.30


30Gluck, et al. 8 apud Tavares (2005) categorizam esses padrões constatados em sua evolução aolongo de aspectos semelhantes verificados em diferentes tipos de empresas. Foramestabelecidos, a partir daí, quatro fases: Planejamento F<strong>in</strong>anceiro, Planejamento a LongoPrazo, Planejamento Estratégico e Adm<strong>in</strong>istração Estratégica. Para Tavares (2005) eZaccarelli (2000), cada uma dessas fases engloba, de alguma forma, as contribuições da faseanterior, revelando, assim, que o <strong>in</strong>strumental antigo não pode ser simplesmente desprezado.Segundo Tavares (2005), com a evolução dessas fases, são <strong>in</strong>corporados novos termos esignificados e elim<strong>in</strong>ados os aspectos que limitam, dificultam ou distorcem suaoperacionalização em virtude das mudanças ambientais ou da percepção dos planejadores.São reordenadas as etapas do processo, modificando seu conteúdo. Essas quatro fases podemser explicadas da segu<strong>in</strong>te forma:a) 1ª Fase – Planejamento F<strong>in</strong>anceiro. Nessa fase, o orçamento foi consi<strong>der</strong>ado comopr<strong>in</strong>cipal <strong>in</strong>strumento de controle e operacionalização da gestão. O planejamentof<strong>in</strong>anceiro era construído sob a ótica do sistema fechado, pois se voltavaexclusivamente para o ambiente <strong>in</strong>terno da organização. A sua elaboração e execuçãoeram fortemente <strong>in</strong>fluenciadas pela cultura organizacional;b) 2ª Fase – Planejamento a Longo Prazo. Nessa fase, há ênfase nos objetivos de longoprazo. A eficácia do processo decisório ampliou-se. Passou-se a utilizar recursosanalíticos, extrapolando o contexto organizacional (ambiente <strong>in</strong>terno) por meio deavaliações do impacto das decisões atuais a longo prazo;c) 3ª Fase – Planejamento Estratégico. Destaque para a estratégia que po<strong>der</strong>ia serdesenvolvida num contexto variável. Essa fase foi marcada por um conjunto deconceitos de significados simples, mas nem sempre com a mesma facilidade naimplementação. Desses conceitos, c<strong>in</strong>co podem ser destacados: a matriz decrescimento e de participação no mercado; a curva de experiência; as UnidadesEstratégicas de Negócios (UENs); Matriz de Atratividade de Negócios e Posição noMercado e a Análise SWOT; e8 GLUCK, Fre<strong>der</strong>ick et al. Adm<strong>in</strong>istração estratégica e vantagem competitiva. Negócios em Exame. São Paulo:Abril, 25 mar., p. 35-46, 1981.


Kabbalistische Bücher s<strong>in</strong>d voll gepackt mit bildhaften Beschreibungen von Eseltreibern biszu fliegenden Türmen. Infolgedessen können wir uns leicht zu Schlussfolgerungen verleitenlassen, dass es Welten gibt, wo <strong>die</strong>se D<strong>in</strong>ge tatsächlich auf physischem Niveau geschehen. Sietun es nicht. Alle Geschichten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> beschreiben <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dung des Menschen mitdem Schöpfer, se<strong>in</strong>e Stufe des Altruismus und <strong>die</strong> Anstrengungen, e<strong>in</strong> Altruist zu werden.Daher ist es für Sie wichtig, mit e<strong>in</strong>em Lehrer zu stu<strong>die</strong>ren, <strong>der</strong> Ihnen <strong>die</strong> richtigenErklärungen geben kann und Sie auf <strong>die</strong> Erde zurückholt.Ende Tipps und TricksAbrahamAbraham kam 20 Generationen nach Adam und war <strong>der</strong> erste, <strong>der</strong> „organisierte<strong>Kabbala</strong>unterrichte“ abhielt. Er staunte über <strong>die</strong> Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> menschlichen Existenz, stelltesich Fragen über den Schöpfer und entdeckte so <strong>die</strong> Höheren Welten.Abraham übermittelte se<strong>in</strong>e Methode zur Erkenntnis <strong>der</strong> Höheren Welten an <strong>die</strong> folgendenGenerationen. Auf <strong>die</strong>se Weise wurde <strong>Kabbala</strong> über viele Jahrhun<strong>der</strong>te von Lehrer zu Schülerübertragen. Je<strong>der</strong> Kabbalist fügte se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige Erfahrung und Persönlichkeit <strong>die</strong>serSammlung von Erkenntnissen h<strong>in</strong>zu.Abraham lebte <strong>in</strong> Mesopotamien (dem heutigen Irak) und wie alle E<strong>in</strong>wohner betete er <strong>die</strong>Sonne, den Mond, <strong>die</strong> Ste<strong>in</strong>e und <strong>die</strong> Bäume an. Doch e<strong>in</strong>es Tages fragte er sich: „Wie wurde<strong>die</strong> Welt geschaffen?“ „Warum dreht sich alles um uns?“ und „Was ist <strong>der</strong> S<strong>in</strong>n des Lebens?“Es muss tatsächlich e<strong>in</strong>e Bedeutung im Leben geben, e<strong>in</strong>en Anfang, e<strong>in</strong> Ende, e<strong>in</strong>e Ursacheund <strong>der</strong>en Wirkung. Es muss e<strong>in</strong>e Kraft geben, <strong>die</strong> alles <strong>in</strong> Bewegung br<strong>in</strong>gt! Abraham stelltesich jene Fragen, sah und fühlte schließlich durch das Bild unserer Welt dasselbe wie Adam,dass er nämlich gleichzeitig <strong>in</strong> zwei Welten lebte, <strong>in</strong> <strong>der</strong> spirituellen und <strong>der</strong> materiellen.Ja, es waren immer <strong>die</strong>selben Fragen, <strong>die</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> zu ihrem heutigen Stellenwertverhalfen.Wie all <strong>die</strong> Kabbalisten nach ihm schrieb Abraham über se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>drücke. Se<strong>in</strong> Buch SeferYetzira (Das Buch <strong>der</strong> Schöpfung) ist e<strong>in</strong> weiterer wichtiger Text nach HaMalaach Raziel.Sefer Yetzira ist im Vergleich zu vielen an<strong>der</strong>en <strong>Kabbala</strong>büchern aber e<strong>in</strong> eher kurzer Text.Abraham schrieb <strong>die</strong>ses Buch nicht, um über <strong>die</strong> Erkenntnis <strong>der</strong> Höheren Welten zu lehren,son<strong>der</strong>n um jene spirituelle Gesetze zu skizzieren, <strong>die</strong> er über <strong>der</strong> spirituellen Welt erfasste.Die Kabbalisten betrachten <strong>die</strong>ses Buch als schwer verständlich, weil es für Menschengeschrieben wurde, <strong>die</strong> vor Tausenden von Jahren lebten; damals waren <strong>die</strong> Seelen nicht sogrob, wie sie es heute s<strong>in</strong>d. Sie konnten das Buch trotz se<strong>in</strong>es ger<strong>in</strong>gen Umfangs verstehen.Heute brauchen wir dafür e<strong>in</strong>en viel ausführlicheren und erklärenden Text. Es ist auch <strong>der</strong>Grund, warum Baal HaSulam Kommentare zum Buch Sohar und Baum des Lebens schrieb.Abraham verbreitete se<strong>in</strong>e Kenntnisse über <strong>die</strong> Spiritualität. Es steht geschrieben, dass er vorse<strong>in</strong>em Zelt saß und <strong>die</strong> Menschen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> bat. Dort sprach er über <strong>die</strong> jenseitige Welt undse<strong>in</strong>e Erfahrungen. Schließlich wurden <strong>die</strong> Gäste, <strong>die</strong> Abraham <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Zelt e<strong>in</strong>geladen hatte,zur ersten „Stu<strong>die</strong>ngruppe“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>.33


MosesDer Name Moshe (Moses) kommt aus dem hebräischen Wort Moshech (das Ziehen), wie dasHerausziehen aus <strong>die</strong>ser Welt - dem Vergänglichen - dem von <strong>der</strong> Zeit Abhängigen. Moseswurde befohlen, se<strong>in</strong>e Erkenntnisse schriftlich zu veröffentlichen und Lernzentren zugründen.Moses hatte 70 Schüler, und Yehoshua Ben Nun (Joshua, Sohn des Nun) war <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong>ihm nachfolgte. Moses tat mehr als <strong>die</strong> Höhere Welt nur zu erforschen. Er beschäftigte sichauch mit <strong>der</strong> praktischen Umsetzung se<strong>in</strong>er Erkenntnisse wie zum Beispiel dem Auszug ausÄgypten. Durch se<strong>in</strong>e <strong>Weisheit</strong> und mit Hilfe <strong>der</strong> Höheren Kräfte, <strong>die</strong> er von Oben empf<strong>in</strong>g,brachte er <strong>die</strong> Menschen Israels aus dem Exil.Danach schrieb er e<strong>in</strong> Buch, mit Hilfe dessen je<strong>der</strong> Mensch <strong>die</strong> Höhere Welt „erobern“konnte. Man konnte Ägypten geistig verlassen und aufhören, Götzen anzubeten. Man bekamZugang zum spirituellen Israel - Azilut, e<strong>in</strong>er Welt <strong>der</strong> Ewigkeit und Ganzheit.In <strong>der</strong> Tora (Fünf Bücher Moses) – <strong>der</strong> Name be<strong>in</strong>haltet Or (hebräisch Licht) f<strong>in</strong>det <strong>der</strong>Mensch Mittel für se<strong>in</strong>en Fortschritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> spirituellen Welt; denn je<strong>der</strong> Mensch ist fähig, dasgesamte Bild <strong>der</strong> Schöpfung selbst zu enthüllen. Sie können das gewünschte Ergebnis und dasendgültige Ziel erreichen, <strong>in</strong>dem Sie e<strong>in</strong>fach nur lesen und <strong>die</strong> Anweisungen richtig deuten.Damit s<strong>in</strong>d Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, <strong>die</strong> spirituelle Stufe Moses zu erreichen.Rashbi (Rabbi Shimon Bar Yochai)Das Buch Sohar (Das Buch des Glanzes) ist das nächste und wahrsche<strong>in</strong>lich berühmtesteWerk <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> und wurde von Rabbi Shimon Bar Yochai (<strong>der</strong> „Rashbi“) um das Jahr150 v. Ch. geschrieben. Rashbi war e<strong>in</strong> Schüler von Rabbi Akiva (40 – 135 v. Ch.), welcher<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie wegen se<strong>in</strong>er Ausführungen betreffend <strong>die</strong> Regel „Liebe de<strong>in</strong>en Nächsten wiedich selbst“ berühmt wurde.Rabbi Akiva erlitt e<strong>in</strong> grausames Schicksal. Er und mehrere se<strong>in</strong>er Schüler wurden gefoltertund von den Römern getötet, da sich <strong>die</strong>se durch Akivas <strong>Kabbala</strong> Unterrichte bedroht fühlten.Sie zogen ihm <strong>die</strong> Haut ab und schälten se<strong>in</strong>e Knochen mit e<strong>in</strong>em Eisenstriegel, den sie fürgewöhnlich für ihre Pferde verwendeten.LeckerbissenAkademiker und Kabbalisten s<strong>in</strong>d sich une<strong>in</strong>ig über <strong>die</strong> Herkunft des Sohar. Kabbalistenführen den Sohar auf Rabbi Shimon und <strong>die</strong> Akademie von Rabbi Moshe de Leon ausSpanien (13. Jhdt.) zurück. Baal HaSulam stellt klar fest, dass Der Sohar von <strong>der</strong> höchstenspirituellen Stufe geschrieben wurde. Nur e<strong>in</strong>e so entwickelte Seele wie Rabbi Shimon, undnicht e<strong>in</strong> Kabbalist <strong>der</strong> Stufe von Moshe De Leon könne es geschrieben haben, obwohl auchletzterer e<strong>in</strong> respektierter Kabbalist war. Baal HaSulam sagte sogar, dass Der Sohar von e<strong>in</strong>ersolch hohen Stufe aus geschrieben wurde, dass es ihn nicht überraschen würde, dass Mosesselbst ihn schrieb.Ende Leckerbissen34


In <strong>der</strong> HöhleE<strong>in</strong>e Plage tötete fast alle 24.000 Studenten Rabbi Akivas. Kabbalisten sahen <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Plage<strong>die</strong> Auswirkungen ihres wachsenden Egoismus, <strong>der</strong> sie zum grundlosen Hass führte. Das wardas Gegenteil <strong>der</strong> Regel ihres Lehrers „Liebe de<strong>in</strong>en Nächsten wie dich selbst.“Rabbi Akiva bevollmächtigte Rabbi Shimon Bar Yochai, <strong>die</strong> zukünftigen Generationen<strong>Kabbala</strong> zu lehren. Rashbi zog sich mit e<strong>in</strong>er Handvoll Schülern, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Plage überlebthatten, vor den Römern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Höhle zurück. Sie lebten dort viele Jahre lang und nach <strong>der</strong>Überlieferung entstand dort das Buch Sohar.Nach 13 Jahren hatten sie gehört, dass <strong>die</strong> Römer nicht mehr nach ihnen suchten und tratenaus <strong>der</strong> Höhle hervor. Danach versammelte Rabbi Shimon Bar Yochai noch weitere achtMänner um sich und begab sich zu e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Höhle <strong>in</strong> Meron, e<strong>in</strong>em Dorf im nördlichenIsrael. Mit <strong>der</strong> Hilfe se<strong>in</strong>es Sohns und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en acht Männer schrieb Rabbi Shimon BarYochai <strong>die</strong> Krönung aller <strong>Kabbala</strong>bücher, das Buch Sohar, um es sofort nach se<strong>in</strong>erFertigstellung wie<strong>der</strong> zum Verschw<strong>in</strong>den zu br<strong>in</strong>gen.Rashbi schrieb den Sohar nicht selbst; er diktierte das Buch Rabbi Aba, <strong>der</strong> es auf solche Artund Weise zu verfassen wusste, dass nur <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> des Verstehens würdig waren, eserfassten. Nachdem <strong>der</strong> Sohar fertig war, sahen Rashbi und se<strong>in</strong>e Schüler, dass <strong>die</strong> Menschennoch nicht für den Inhalt bereit waren, und sie versteckten das Buch, bis <strong>die</strong> Zeit reif würde.Viele berühmte Kabbalisten behaupten, dass <strong>die</strong>ser Zeitpunkt nun gekommen sei. Undtatsächlich ist <strong>die</strong> Nachfrage nach dem Sohar heute größer denn je.LeckerbissenDer Sohar verschwand für Hun<strong>der</strong>te von Jahren, bis er von Arabern entdeckt wurde, <strong>die</strong> se<strong>in</strong>eSeiten zum E<strong>in</strong>packen von Fisch auf den Markt verwendeten. Rechtzeitig wurde er von e<strong>in</strong>emhungrigen Kabbalisten entdeckt.Ende <strong>der</strong> LeckerbissenFrühes Wie<strong>der</strong>auftauchenDas Buch wurde also re<strong>in</strong> zufällig wie<strong>der</strong>gefunden. Es fiel <strong>in</strong> <strong>die</strong> Hände des KabbalistenRabbi Moshe De Leon, <strong>der</strong> es behielt und es im Geheimen stu<strong>die</strong>rte. Als er starb, verkauftese<strong>in</strong>e Frau das Buch, um e<strong>in</strong> bisschen Geld zu ver<strong>die</strong>nen (über <strong>die</strong> Wichtigkeit <strong>die</strong>ses Bucheshatte ihr Mann wohl nichts gesagt). Das ist auch <strong>der</strong> Grund, warum <strong>der</strong> Sohar häufig MosheDe Leon zugeschrieben wird, obwohl er selbst ihn Rashbi zuschrieb.Der Sohar selbst stellt fest, dass er für jene Zeit geschrieben wurde, wenn chutzpah(Frechheit) steigt und <strong>die</strong> Generation das Gesicht e<strong>in</strong>es Hundes trägt. Als bekannteKabbalisten wie <strong>der</strong> Vilna Gaon, Baal HaSulam und an<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>die</strong> Zukunft sahen, erklärten sie<strong>die</strong> gegenwärtige Generation als <strong>die</strong>jenige, auf den sich <strong>der</strong> Sohar bezog. Verständlicherweiseme<strong>in</strong>ten sie <strong>die</strong>s nicht als Kompliment.35


Rabbi Isaac Luria (Der ARI)Die Periode des „ARI“ (Rabbi Isaac Luria) ist für <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> unserer Generation äußerstwichtig. Der ARI verkündigte den Anfang e<strong>in</strong>es Zeitabschnittes, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>die</strong> Massen öffentlich<strong>Kabbala</strong> stu<strong>die</strong>ren würden.Bis zur Ankunft des ARI war <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>nmethode des Ramak (Rabbi Moshe Cordovero) vonSafed vorherrschend. Es war e<strong>in</strong>e Methodik, durch <strong>die</strong> e<strong>in</strong> Kabbalist <strong>die</strong> Höhere Welt aufe<strong>in</strong>fache Weise und fast <strong>in</strong>tuitiv erfuhr.Als <strong>der</strong> ARI nach Safed kam, war klar, dass sich <strong>die</strong> Zeiten geän<strong>der</strong>t hatten. Um <strong>die</strong> Mitte des15. Jahrhun<strong>der</strong>ts entwickelte sich <strong>die</strong> Welt langsam <strong>in</strong> Richtung Wissenschaft und Industrie.Der ARI begriff, dass das <strong>Kabbala</strong>studium nach e<strong>in</strong>er neuen und systematischeren Methodeverlangte, den Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>es neuen und wissenschaftlicheren Zeitalters entsprechend.Nicht alle hatten so enthusiastisch zugestimmt, aber sogar <strong>der</strong> Ramak selbst, bis dah<strong>in</strong> <strong>der</strong>vorherrschende Kabbalist se<strong>in</strong>er Zeit, gab se<strong>in</strong>e eigene Methode auf und übernahm den neuenWeg von ARI. Viele runzelten <strong>die</strong> Stirn, aber <strong>der</strong> 36 jährige ARI wusste, was <strong>die</strong> Generationbrauchte, und <strong>der</strong> Ramak erkannte <strong>die</strong>s ebenfalls an.E<strong>in</strong>e Methode zur passenden ZeitRabbi Isaac Luria wurde 1534 <strong>in</strong> Jerusalem geboren. Als se<strong>in</strong> Vater starb, war er noch e<strong>in</strong>K<strong>in</strong>d. Se<strong>in</strong>e Mutter brachte ihn nach Ägypten, wo er im Haus e<strong>in</strong>es Onkels aufwuchs. InÄgypten trieb er zwar Handel, aber er widmete den größten Teil se<strong>in</strong>er Zeit dem Studium <strong>der</strong><strong>Kabbala</strong>. E<strong>in</strong>e Legende besagt, dass er sieben Jahre lang <strong>in</strong> E<strong>in</strong>samkeit auf <strong>der</strong> Insel Roda aufdem Nil lebte, wo er den Sohar, <strong>die</strong> Bücher <strong>der</strong> ersten Kabbalisten und <strong>die</strong> Schriften desRamak stu<strong>die</strong>rte.Der ARI kam 1570 nach Safed <strong>in</strong> Israel. Trotz se<strong>in</strong>er Jugend begann er sofort, <strong>Kabbala</strong> zuunterrichten. E<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahre lang brachte se<strong>in</strong> Schüler, Rav Chaim Vital, <strong>die</strong> Antworten aufviele <strong>der</strong> Fragen, <strong>die</strong> während se<strong>in</strong>er Stu<strong>die</strong>n entstanden, zu Papier. Tatsächlich schrieb <strong>der</strong>ARI nichts selbst. „Die Schriften des ARI“ s<strong>in</strong>d eigentlich <strong>die</strong> Nie<strong>der</strong>schriften von ChaimVital während se<strong>in</strong>es Studiums mit se<strong>in</strong>em Meister.Die wichtigen Arbeiten von ARI schließen Den Baum des Lebens, Mavo She'arim (E<strong>in</strong>gangzu den Toren), Sha'ar HaKavanot (Das Tor <strong>der</strong> Absichten), und Sha'ar HaGilgulim (Das Tor<strong>der</strong> Re<strong>in</strong>karnation) e<strong>in</strong>. Das Highlight <strong>der</strong> Methode von ARI liegt <strong>in</strong> ihrer systematischeOrdnung, <strong>die</strong> für das bevorstehende Zeitalter <strong>der</strong> wissenschaftlichen und <strong>in</strong>dustriellenRevolution passend war.Heute ist <strong>die</strong> „Lurianische <strong>Kabbala</strong>“ <strong>die</strong> Hauptstu<strong>die</strong>nmethode <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>, da sie an <strong>die</strong>Seelen <strong>der</strong> heutigen Menschheit angepasst ist. Der ARI starb 1572 als junger Mann an e<strong>in</strong>erakuten Erkrankung.Die Schriften <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> werfen e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges Licht auf <strong>die</strong> Geschichte und man kannsagen, dass sie e<strong>in</strong>e Geschichte des Lichtes des Schöpfers be<strong>in</strong>halten. Während e<strong>in</strong>er langenZeit war <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> jedoch verborgen, sie wurde im Verborgenen stu<strong>die</strong>rt, abseits <strong>der</strong>Öffentlichkeit. Es war e<strong>in</strong>e Privatangelegenheit und meistens sogar geheim.Mit den Vorhersagen des Sohar und den Arbeiten des ARI war <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> dafür bestimmt,<strong>die</strong> gesamte Menschheit zu erleuchten. Dieses Unterfangen setzte Rabbi Yehuda Ashlag fort,36


<strong>der</strong>, wie das nächste Kapitel zeigt, das Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> für mehr Menschen denn jeöffnete.ZusammenfassungDie Entwicklung gemäß <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> besteht aus fünf Phasen.Adam war <strong>der</strong> erste Kabbalist und es wird gesagt, er sei <strong>der</strong> Autor des Buches DerEngel des Geheimnisses Gottes.Abraham rief durch se<strong>in</strong>e Unterrichte <strong>die</strong> erste „<strong>Kabbala</strong> Gruppe“ <strong>in</strong>s Leben undschrieb Das Buch <strong>der</strong> Schöpfung.Moses ist <strong>die</strong> Kraft, <strong>die</strong> uns aus dem Egoismus <strong>in</strong> <strong>die</strong> Spiritualität zieht. Er schrieb DieTora (Pentateuch).Das bahnbrechende Buch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>, <strong>der</strong> Sohar, sagte se<strong>in</strong> eigenesWie<strong>der</strong>auftauchen am Ende <strong>der</strong> Zeit voraus. Kabbalisten sagen, dass das Ende <strong>der</strong> Zeitnun angebrochen sei.Der ARI entwickelte den wissenschaftlichen Ansatz, <strong>Kabbala</strong> zu unterrichten. Er istfür se<strong>in</strong> Buch Der Baum des Lebens berühmt.37


Kapitel Sechs: Baal HaSulamQu<strong>in</strong>tessenz Das Ziel <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> Der Nutzen von <strong>Kabbala</strong>büchern Baal HaSulam und se<strong>in</strong>e Kommentare zum Sohar und den Schriften des ARI Die Mission von Baal HaSulam Die Dr<strong>in</strong>glichkeit <strong>der</strong> Enthüllung <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong><strong>Kabbala</strong> war nicht immer so populär wie heute. Am Anfang <strong>in</strong>teressierten sich nur jeneMenschen dafür, <strong>die</strong> leidenschaftlich nach <strong>der</strong> Bedeutung ihres Lebens suchten. Diese erstenKabbalisten entwickelten <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> durch Generationen h<strong>in</strong>durch und adaptierten sie für<strong>die</strong> sich än<strong>der</strong>nden Zeiten. Für <strong>die</strong> heutige Generation stellt sie nun e<strong>in</strong>en wissenschaftlichenAnsatz zur Verfügung. Dieses Kapitel führt <strong>in</strong> <strong>die</strong> kabbalistischen Textarbeit e<strong>in</strong> und wie siesich im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te entwickelt hat, um <strong>die</strong> <strong>Weisheit</strong> für jeden verfügbar undzugänglich zu machen.Insbeson<strong>der</strong>e erörtert <strong>die</strong>ses Kapitel <strong>die</strong> Arbeit des „universellsten“ aller Kabbalisten: RavYehuda Ashlag. Rav Ashlag stellte klar fest, dass das Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> für alle verfügbarse<strong>in</strong> müsse und dass <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> offen gelegt und verbreitet werden solle. Je<strong>der</strong>, egal welchenAlters, welcher Rasse, Geschlecht o<strong>der</strong> Religion er auch angehören möge, soll <strong>in</strong> <strong>die</strong> Lageversetzt werden, sich mit dem Studium <strong>der</strong> kabbalistischen Konzepte ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen.Das Ziel <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>Das Ziel <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> ist es, e<strong>in</strong>e Methode für den Menschen zu schaffen, spirituell erfüllt zuwerden. Wie Sie <strong>in</strong>zwischen wissen, bedeutet <strong>Kabbala</strong> „empfangen“. Der S<strong>in</strong>n des Menschen<strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt liegt dar<strong>in</strong>, <strong>die</strong> höchste Stufe <strong>der</strong> Spiritualität zu erreichen.Gemäß <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> re<strong>in</strong>karnieren <strong>die</strong> Seelen wie<strong>der</strong>holt <strong>in</strong> <strong>die</strong>se Welt, bis ihr wahres Zielerreicht ist. Das spirituelle Ziel unterscheidet von materiellen und <strong>in</strong>tellektuellen Sehnsüchten.Wie im Kapitel 4 gezeigt, beschreibt <strong>die</strong> Suche nach Spiritualität <strong>die</strong> Endphase <strong>der</strong>menschlichen Entwicklung. Die <strong>Kabbala</strong> leitet und bietet e<strong>in</strong>en Pfad <strong>der</strong> spirituellenVerwirklichung an.Was <strong>Kabbala</strong>bücher für Sie tun können und was nichtKabbalistische Schriftsteller beschreiben ihre Erfahrungen und bieten Empfehlungen an,damit an<strong>der</strong>e ihrem Weg folgen können. Kabbalistische Bücher s<strong>in</strong>d Zusammenfassungenihrer Reise <strong>in</strong> <strong>die</strong> Höhere Welt.38


Kabbalistische Bücher verwenden auch Zeichnungen, um <strong>die</strong> spirituellen Konzepte undEreignisse darzustellen. Es ist wichtig, sich <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung zu rufen, dass <strong>die</strong> Formen <strong>in</strong> denZeichnungen ke<strong>in</strong>en echten Gegenstände entsprechen, son<strong>der</strong>n Abbildungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>spirituellen Phasen <strong>in</strong> Bezug auf den Schöpfer erklären.Aber kabbalistische Bücher zeigen Ihnen nur e<strong>in</strong>en Teil des ganzen Bildes. Das Jenseitige –das Verborgene – muss je<strong>der</strong> Mensch für sich selbst erfahren. Kabbalisten sehen ihre Aufgabedar<strong>in</strong>, Sie an e<strong>in</strong>en Ort zu br<strong>in</strong>gen, den Sie selbst erleben und bestaunen können.Deshalb liefern <strong>die</strong> Texte nur unvollständige Beschreibungen. Sie zeigen nur das, was manfür e<strong>in</strong>e selbständige spirituelle Entwicklung braucht. Solche „didaktischen“ Texte s<strong>in</strong>dRashbis Sohar, ARIs Baum des Lebens und Yehuda Ashlags Studium <strong>der</strong> Zehn Sefirot.Tipps und TricksDer Gebrauch von weltlichen Begriffen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>, wie das Tr<strong>in</strong>ken, das Sitzen, Paarung,und <strong>die</strong> Tiernamen, führen zu falschen Vorstellungen und falschen Schlussfolgerungen, dennwir denken dadurch an physische Objekte, als hätten sie irgendwelche spirituelle Bedeutung.Doch sie tun es nicht. Sie symbolisieren nur spirituelle Phasen. Folglich verbietet <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong>uns, durch Namen, <strong>die</strong> <strong>in</strong> unserer Welt üblich s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zu <strong>der</strong>en spirituellenWurzeln herzustellen. Das wird als <strong>der</strong> größte Fehler <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> betrachtet.Ende Tipps und TricksWurzeln von Oben bis untenDie <strong>Kabbala</strong> erklärt, dass <strong>die</strong> Wurzeln unserer Welt spirituellen Wurzeln entsprechen, <strong>die</strong> vonOben absteigen. Diese Wurzeln stammen aus e<strong>in</strong>er Quelle, <strong>die</strong> jenseits <strong>die</strong>ser Welt liegt.Stellen Sie sich vor, dass Wurzeln von <strong>der</strong> Außenseite e<strong>in</strong>er Luftblase <strong>in</strong> ihr Inneres wachsen.Da Sie sich mitten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schöpfung bef<strong>in</strong>den, im Inneren <strong>der</strong> „Luftblase“, wachsen <strong>die</strong>Wurzeln auf sie zu – vergleichbar mit Luftschlangen, <strong>die</strong> man auf Partys benutzt.Durch <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> enthüllt <strong>der</strong> Schöpfer Se<strong>in</strong>e Göttlichkeit an se<strong>in</strong>e Geschöpfe (uns). JedeWurzel hat se<strong>in</strong>en eigenen Zweig <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt, und alles <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt ist Zweig e<strong>in</strong>erWurzel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spiritualität. Auf <strong>die</strong>se Weise „verwenden“ Kabbalisten <strong>die</strong>se Welt, um mitdem Schöpfer zu kommunizieren und Se<strong>in</strong>e Eigenschaften erlangen zu können.Um „Missverständnisse“ mit dem Schöpfer zu vermeiden, muss man wissen, welcher Zweigzu welcher Wurzel gehört. Die Ankunft des ARI und Rav Ashlag kennzeichnete e<strong>in</strong>eVerschiebung zu e<strong>in</strong>er neuen und klareren Ausdrucksweise <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>. Kabbalistenbeschreiben ihre <strong>in</strong>neren Erfahrungen und Erkenntnisse, <strong>in</strong>dem sie Metaphern und e<strong>in</strong>e für <strong>die</strong>Seelen ihrer Zeit passende Sprache verwenden. Mit <strong>der</strong> Zeit wurden ihre Texte unklar, weilsich <strong>die</strong> Seelen <strong>der</strong> Menschen weiter entwickelten und nach neuen Erklärungen suchten. Dasverlangte von erfolgreichen Kabbalisten neue Interpretationen, damit <strong>die</strong> spirituelle Reiseklarer und zugänglicher für alle würde. Das ist auch <strong>der</strong> Grund, warum Rav Ashlag e<strong>in</strong>enKommentar zum Baum des Lebens schrieb, <strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Hauptarbeit Das Studium <strong>der</strong> ZehnSefirot veröffentlicht wurde.Der Kommentar von Rav Ashlag zum Baum des Lebens berichtet ausführlich über <strong>die</strong> Stufen,Ereignisse und Formen <strong>der</strong> Entwicklung des Lebens, <strong>die</strong> ursprünglich durch den ARI39


eschrieben wurden. Ashlag g<strong>in</strong>g mit Rashbis Sohar ähnlich vor: Er nahm den Text vonRashbi und erklärte ihn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kommentar, den er HaSulam (Die Leiter) nannte. Das ist <strong>der</strong>Grund, warum Rav Yehuda Ashlag auch als Baal HaSulam (Herr <strong>der</strong> Leiter) bekannt istDer Große KommentatorGeboren 1884 <strong>in</strong> Warschau, Polen, stu<strong>die</strong>rte Baal HaSulam <strong>Kabbala</strong> mit Rabbi Yehoshua vonPorsov, und vertiefte sich <strong>in</strong>s schriftliche und mündliche Gesetz. Er wurde schon im Alter von19 Jahren Richter und Lehrer. 1921 emigrierte er mit se<strong>in</strong>er Familie (e<strong>in</strong>schließlich se<strong>in</strong>eserstgeborenen Sohns Baruch, <strong>der</strong> später se<strong>in</strong> Nachfolger wurde), nach Israel (welches dannPaläst<strong>in</strong>a genannt wurde) und wurde Rabbi von Givat Shaul <strong>in</strong> Jerusalem. Nachdem er vielean<strong>der</strong>e wichtige Arbeiten wie Das Studium <strong>der</strong> Zehn Sefirot schrieb, begann er auch denSulam Kommentar zum Sohar 1943. Er stellte ihn zehn Jahre später fertig. Er starb imnächsten Jahr und wurde <strong>in</strong> Jerusalem begraben.Baal HaSulam ist <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige, <strong>der</strong> vollständige Kommentare zum Sohar und den Schriften desARI verfasste. Se<strong>in</strong>e Bücher erlauben Kabbalisten, alte Texte <strong>in</strong> mo<strong>der</strong>ner Sprache zustu<strong>die</strong>ren, und s<strong>in</strong>d unentbehrliche Werkzeuge für <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> nach Spiritualität streben.In se<strong>in</strong>em Artikel Zeit zu Handeln erklärt Baal HaSulam, dass vor dem Buchdruck, alsAbschreiber <strong>in</strong> Mode waren, sich ke<strong>in</strong>er <strong>die</strong> Mühe gemacht habe, e<strong>in</strong> Buch mit„unverständlichen“ Inhalten kopieren; es war <strong>die</strong> Zeit, den Aufwand, und das Kerzenwachsnicht wert. Als sich jedoch <strong>der</strong> Buchdruck entwickelte, gab es viele Autoren, <strong>die</strong> zunehmendmehr kabbalistische Texte veröffentlichen konnten.Durch <strong>die</strong> vielen Menschen, <strong>die</strong> sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge <strong>in</strong> Interpretationen versuchten, entwickeltesich e<strong>in</strong>e Atmosphäre <strong>der</strong> Leichts<strong>in</strong>nigkeit rund um <strong>Kabbala</strong>. Um dem entgegen zu wirken,wollte Ashlag <strong>die</strong> wahre Essenz <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> offen legen.In se<strong>in</strong>er "E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Buch Sohar," sagt Ashlag, dass er <strong>Kabbala</strong>bücher verfassenmüsse, weil jede Generation ihre eigenen Bedürfnisse habe und daher entsprechende Bücherbenötige. Dies gilt auch für unsere Generation. Da <strong>die</strong> Bücher des ARI und Das Buch Soharvor vielen Hun<strong>der</strong>ten Jahren verfasst wurden, sah er es als se<strong>in</strong>e Aufgabe, sie für uns zu<strong>in</strong>terpretieren. So s<strong>in</strong>d wir heute <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, das Wissen <strong>der</strong> alten Kabbalisten zu nutzen und<strong>die</strong> spirituellen Welten selbständig zu erforschen.Tipps und TricksHeute ist <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> populärer denn je - ja sie hat be<strong>in</strong>ahe traurige Berühmtheit erreicht.Sollte bloß <strong>der</strong> Name <strong>Kabbala</strong> <strong>der</strong> Grund für Ihr Studium se<strong>in</strong>, werden Sie wahrsche<strong>in</strong>lichenttäuscht se<strong>in</strong>. <strong>Kabbala</strong> bietet ke<strong>in</strong>e oberflächlichen Antworten und nähert man sich ihr, nurum dem Modetrend zu folgen, wird man vermutlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sackgasse landen. Wenn Siejedoch aus tiefstem Herzen danach streben, mit Ihrer eigenen spirituellen Natur <strong>in</strong> Berührungzu kommen, werden Sie durch das Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> vollständige Zufriedenheit erlangen.Aber selbst wenn Sie nach seichten Antworten suchen, werden Sie wahrsche<strong>in</strong>lich Nutzendaraus ziehen..Ende Tipps und Tricks40


Die <strong>Kabbala</strong> wird heute nicht nur durch <strong>die</strong> große Anzahl an falschen und ungenauen Büchernbekannt. Ashlag erklärt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er "E<strong>in</strong>führung zum Buch Sohar" und <strong>in</strong> vielen se<strong>in</strong>er Aufsätze,dass das Verbreiten <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> heutzutage e<strong>in</strong> Muss sei. Die Zeit sei gekommen, wieProphet Jeremias schrieb, „Denn alle werden sie Mich kennen, vom Kle<strong>in</strong>sten bis zumGrößten.“Wir können uns Zeit lassen und abwarten, doch <strong>die</strong>ser Weg sei gemäß Ashlag sehrbeschwerlich, denn <strong>die</strong> Natur selbst würde uns notgedrungen zur Entwicklung drängen. E<strong>in</strong>eAlternative sei, <strong>die</strong> Gesetze <strong>der</strong> Natur freiwillig zu erlernen und anzuwenden. Dies würde unsnicht nur Schmerzen ersparen, son<strong>der</strong>n uns viel mehr befähigen, <strong>die</strong> Güte des Schöpfers zugenießen. Alte Kabbalisten nennen <strong>die</strong>se beiden Möglichkeiten „zu gegebener Zeit“ o<strong>der</strong> „<strong>die</strong>Zeit beschleunigen“.Zusammenfassung<strong>Kabbala</strong> stellt e<strong>in</strong>e Methode zur Verfügung, um spirituelle Erfüllung zu erreichen.Rav Yehuda Ashlag ist für se<strong>in</strong>e zeitgemäße Interpretation alter und schwierig zuverstehen<strong>der</strong> Texte bekannt.Das <strong>Kabbala</strong>studium hat sich zu e<strong>in</strong>er systematischen und wissenschaftlichenMethode entwickelt.Die <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> verschw<strong>in</strong>det und ersche<strong>in</strong>t wie<strong>der</strong>, wenn <strong>die</strong> Zeit reif ist,sie zu verstehen. Und nun ist <strong>die</strong> Zeit reif.41


Teil Zwei: Bevor es Zeit gabNeugierig, warum wir erschaffen wurden?Seit Anbeg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Zeit stellt sich <strong>der</strong> Mensch Fragen über den S<strong>in</strong>n des Lebens und warumwir hier s<strong>in</strong>d – also willkommen im Club! Die Antworten s<strong>in</strong>d oft überraschend e<strong>in</strong>fach undklar.Kabbalisten bemühen sich seit jeher, den S<strong>in</strong>n des Lebens zu untersuchen. Alles, was Sie tunmüssen, um Erkenntnis zu erlangen, ist danach zu fragen – sich danach zu sehnen. In <strong>die</strong>semAbschnitt werden Sie authentisches <strong>Kabbala</strong>wissen erfahren und e<strong>in</strong>ige Antworten auf jeneuralten Mysterien f<strong>in</strong>den.42


Qu<strong>in</strong>tessenzKapitel Sieben: Die Leiter runter und raufWir stiegen <strong>die</strong> Leiter entlang ab; jetzt können wir sie verwenden, um wie<strong>der</strong>aufzusteigen125 spirituelle StufenReshimot - Ihre spirituelle Datenbank – und was Sie mit ihr tun könnenFreie Wahl und <strong>die</strong> Wahl Ihrer FreundeIn se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Buch Sohar beschreibt Baal HaSulam drei Zustände <strong>die</strong>serSeelenerfahrung. Der erste Zustand ist <strong>der</strong> Anfang <strong>der</strong> Schöpfung, <strong>die</strong> alles enthält, was sichspäter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seele entwickeln wird - wie e<strong>in</strong> Samen <strong>die</strong> Pflanze <strong>in</strong> sich birgt, <strong>die</strong> aus ihmhervor geht. Der zweite Zustand entspricht <strong>der</strong> Geburt <strong>der</strong> Seele, vergleichbar mit denWachstumsstufen des Samens. Der dritte Zustand ist, wenn <strong>die</strong> Seele ihr höchstes Potenzialerkennt, <strong>die</strong> Stufe des Schöpfers erreicht und mit Ihm verschmilzt. Im dritten Zustand kehrt<strong>die</strong> Seele zum ersten Zustand zurück, aber <strong>die</strong>ses Mal ist es e<strong>in</strong>e bewusste, selbst gewählteund reife Handlung.Es ist dem Wachstum e<strong>in</strong>es Babys ähnlich: In <strong>der</strong> ersten Stufe ist das K<strong>in</strong>d auf Höhe se<strong>in</strong>erMutter, weil sie es an ihre Brust hält. In Stufe zwei steht das K<strong>in</strong>d bereits auf eigenen Füßenund beg<strong>in</strong>nt, von unten zu wachsen. In <strong>der</strong> dritten und letzten Stufe ist das K<strong>in</strong>d völligerwachsen geworden, erreicht noch e<strong>in</strong>mal das Niveau <strong>der</strong> Mutter, aber <strong>die</strong>ses Mal alsbewusster und reifer Erwachsener.E<strong>in</strong>e Leiter mit fünf SprossenDer Zyklus <strong>der</strong> spirituellen Wirklichkeit ist e<strong>in</strong>er Leiter ähnlich, <strong>die</strong> man vermutlich nichtbeim Eisenwarenhändler um <strong>die</strong> Ecke erhält..Das Spirituelle Licht bef<strong>in</strong>det sich ganz oben auf <strong>der</strong> Leiter. Es ist <strong>der</strong> Startpunkt, <strong>die</strong> Null,o<strong>der</strong> „Die Wurzel“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> kabbalistischen Sprache, wie wir <strong>in</strong> Kapitel Fünf erklärt haben. Hierjedoch bezeichnen wir ihn als den Anfang des Kreises, daher <strong>die</strong> verschiedenen Term<strong>in</strong>i.Kabbalisten verwenden häufig unterschiedliche Namen für <strong>die</strong>selben spirituellen Zustände,um auf <strong>die</strong> sich än<strong>der</strong>nde Funktion <strong>der</strong> spirituellen Stufen h<strong>in</strong>zuweisen.Das Licht steigt <strong>in</strong> vier Schritten <strong>in</strong> Diese Welt herab: 1, 2, 3, 4. Weil <strong>der</strong> Zyklus mit <strong>der</strong>Wurzel o<strong>der</strong> Null beg<strong>in</strong>nt, hat <strong>die</strong>se Leiter fünf Stufen und vier Sprossen. E<strong>in</strong>e Barriere amEnde von Phase 4 schrumpft das absteigende spirituelle Licht bis auf e<strong>in</strong>en Bruchteil, <strong>der</strong> sichzu unserem Universum entwickelt.Beachten Sie <strong>die</strong> Ähnlichkeit zu den fünf Stufen des menschlichen Verlangens, <strong>die</strong> <strong>in</strong> KapitelVier erläutert wurden. <strong>Kabbala</strong> ist e<strong>in</strong> System, <strong>in</strong> dem Zyklen e<strong>in</strong>es Aspektes <strong>der</strong> Existenz mitZyklen e<strong>in</strong>es an<strong>der</strong>en zusammenpassen. Die fünf Stufen des Verlangens <strong>in</strong> unserer Weltentsprechen den fünf Zyklen <strong>in</strong> <strong>der</strong> spirituellen Wirklichkeit <strong>der</strong> Höheren Welten. Wie Sieüberall <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Kapitel sehen werden, ersche<strong>in</strong>t <strong>die</strong> Zahl Fünf <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> auf43


unterschiedliche Weise und beschreibt verschiedene Aspekte <strong>der</strong> langen kabbalistischen Reisezur spirituellen Verwirklichung.Der Bruchteil des Lichtes, das <strong>die</strong> Barriere durchbrach, entwickelte sich weiter fort und <strong>die</strong>Erde entstand. Der Planet erkaltete und vegetatives Leben erschien, dann Tiere, Menschenund schließlich Menschen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> letzte Stufe <strong>der</strong> Evolution erreichen - den Wunsch nach <strong>der</strong>Enthüllung des letzten Geheimnisses. So kam <strong>der</strong> Schöpfer auf <strong>der</strong> Leiter nach „unten“ zurErde, und <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> hilft uns, dem Schöpfer entlang <strong>der</strong> Leiter auf demselben Weg wie<strong>der</strong>„h<strong>in</strong>auf“ zu folgen.Fünf Phasen o<strong>der</strong> Fünf SefirotDie Beziehung zum Schöpfer gründet auf <strong>der</strong> Basis des Gebens (Er war <strong>der</strong> Erste, <strong>der</strong> gab).Sie ist durch fünf Phasen <strong>der</strong> spirituellen Entwicklung gekennzeichnet. Der Startpunkt für Sieund mich ist das Empfangen. Der Schöpfer gibt, und wir empfangen.So entspricht <strong>die</strong> Phase Null dem Schöpfer, dem Wunsch zu geben, und freudiges Empfangenist <strong>die</strong> Phase 1 im Zyklus <strong>der</strong> Spiritualität. Doch <strong>der</strong> Schöpfer gab dem Menschen mehr alsden bloßen Wunsch zu genießen. Er gab uns den Wunsch, wie Er zu werden, denn was könntebesser se<strong>in</strong> als Ihm zu gleichen? Dem Schöpfer zu gleichen ist noch besser als bloßesEmpfangen, daher entspricht Phase 2 dem Verlangen zu geben; und <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Fall bedeutetdas, dem Schöpfer zurückgeben zu wollen.In Phase 3 verstehen wir (<strong>die</strong> erschaffenen Wesen), dass <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Weg, dem Schöpfer zugeben, dar<strong>in</strong> besteht, Se<strong>in</strong>en Wunsch zu erfüllen – es gibt nichts An<strong>der</strong>es.Weil Er will, dass wir empfangen, tun wir das <strong>in</strong> Phase 3. Aber beachten Sie den Unterschied:Es ist mit dem Empfangen <strong>in</strong> Phase 1 nicht vergleichbar. Hier <strong>in</strong> Phase 3 empfangen wir, weilEr geben will, nicht weil wir empfangen möchten. Unsere Absicht hat sich vom Empfangenfür uns selbst zum Empfangen für den Schöpfer verän<strong>der</strong>t. Das wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> als gebenbezeichnet.Phase 3 könnte das Ende des Prozesses gewesen se<strong>in</strong>, wenn nicht <strong>die</strong>ses w<strong>in</strong>zige Problemgenannt „<strong>die</strong> dritte Stufe“ gewesen wäre. Wir sagten vorher, dass unser Ziel nicht bloß ist, unsdem Schöpfer anzuheften, son<strong>der</strong>n wie Er zu werden. Das kann nur geschehen, wenn wir wieEr denken (im Geben s<strong>in</strong>d), wenn wir Erkenntnis haben und uns wirklich amSchöpfungsgedanken beteiligen. Deshalb eröffnet uns Phase 4 e<strong>in</strong>en neuen Kick: DerWunsch, den Schöpfungsgedanken an sich zu verstehen. Zu wissen, wor<strong>in</strong> das Geben besteht,was es angenehm macht, warum das Geben alles erschafft und welche <strong>Weisheit</strong> es zurVerfügung stellt.Die vier Phasen und ihre Wurzel haben alle e<strong>in</strong>en zweiten Namen. Phase Null wird auchKeter genannt, Phase 1 - Chochma, Phase 2 - B<strong>in</strong>a, Phase 3 - Tiferet o<strong>der</strong> Seir Anp<strong>in</strong> (SA),und Phase 4 - Malchut. Diese zusätzlichen Namen werden Sefirot (Saphire) genannt, weil siewie Saphire glänzen.Kabbalistische BegriffeDie ganze Sache mit den Sefirot kann verwirrend se<strong>in</strong>, aber er<strong>in</strong>nern wir uns daran, dass siefür Verlangen stehen. Keter ist <strong>der</strong> Wunsch des Schöpfers, Licht (Genuss) zu geben;44


Unsere Aufgabe besteht dar<strong>in</strong>, <strong>die</strong> höchste Stufe zu erreichen. Es gibt 125 Stufen auf <strong>der</strong>spirituellen Leiter, <strong>die</strong> Sie durch <strong>die</strong>se fünf Welten h<strong>in</strong>aufbr<strong>in</strong>gen. Warum <strong>die</strong> Nummer 125?Weil es fünf Welten und fünf Parzufim <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Welt und fünf Sefirot (Keter-Malchut) <strong>in</strong>jedem Parzuf gibt. Deshalb: 5×5×5 gleich 125. Sie haben sicher schon bemerkt, dassKabbalisten e<strong>in</strong> Faible für Zahlen haben..Beachten Sie, dass unsere Welt nicht als spirituelle Stufe zählt. Die Stufen beg<strong>in</strong>nen überunserer Welt und steigen von dort auf. Assija ist <strong>die</strong> jene spirituelle Welt, <strong>die</strong> unserer eigenenam nächsten liegt und dem Anfangspunkt <strong>der</strong> spirituellen Verwirklichung entspricht.Kabbalistische BegriffeZwei Elemente setzen e<strong>in</strong>e spirituelle Stufe zusammen: E<strong>in</strong> Verlangen nach etwas und <strong>die</strong>Absicht, <strong>die</strong>ses Verlangen für den Schöpfer zu verwenden.Ende Kabbalistische BegriffeDer Aufstieg von e<strong>in</strong>er Stufe zur nächsten geschieht nur, wenn e<strong>in</strong> Mensch das volle Maß desVerlangens <strong>in</strong> <strong>der</strong> gegenwärtigen Stufe erfahren hat, mit <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Absicht, dem Schöpfer zugeben. E<strong>in</strong>e höhere Stufe wird geprägt durch e<strong>in</strong>en größeren Wunsch nach Genuss und e<strong>in</strong>estärkere Absicht, <strong>die</strong>sen Genuss dem Schöpfer zu geben.Das kle<strong>in</strong>ste Element <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spiritualität wird Sefira genannt, weil es wie e<strong>in</strong> Saphir glänzt.Wir sagten bereits, dass es fünf grundlegende Sefirot gibt: Keter, Chochma, B<strong>in</strong>a, Seir Anp<strong>in</strong>und Malchut. Alle<strong>in</strong> Seir Anp<strong>in</strong> (SA) besteht aus sechs <strong>in</strong>neren Sefirot: Chessed, Gwura,Tiferet, Netzach, Hod und Jessod. Wenn wir also über <strong>die</strong> fünf Sefirot - Keter, Chochma,B<strong>in</strong>a, SA und Malchut - o<strong>der</strong> über <strong>die</strong> Zehn Sefirot - Keter, Chochma, B<strong>in</strong>a, Chessed, Gwura,Tiferet, Netzach, Hod, Jessod und Malchut sprechen, erkennt man <strong>die</strong> grundlegende Struktur<strong>der</strong> Zehn Sefirot.Fünf Sefirot setzen e<strong>in</strong>en Parzuf (Gesicht) zusammen, und fünf Parzufim setzen e<strong>in</strong>e Olam(Welt) zusammen. Das Wort Olam kommt aus dem Hebräischen Wort Ha'alama –„verbergen“. Je höher <strong>die</strong> Olam, desto weniger Ha'alama (Verhüllung vor dem Schöpfer) gibtes. Wenn Sie also auch <strong>die</strong> Höheren Welten erreichen, werden Sie wissen, wo Sie s<strong>in</strong>d. DennSie sehen nun Ihre Umgebung und vergleichen sie mit Ihren „Reiseführern“ - den<strong>Kabbala</strong>büchern.E<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Meilenste<strong>in</strong>e <strong>die</strong>ser Entwicklung ist das Konzept von Zimzum (Beschränkung), daswir vorher erwähnten. Es arbeitet wie folgt: Wenn Sie e<strong>in</strong> Verlangen nach Gegenstand Ahaben, aber e<strong>in</strong> viel stärkeres Verlangen nach Gegenstand B, dann wird Ihr Verlangen nachGegenstand A gezimzumt (e<strong>in</strong>geschränkt). Zum Beispiel s<strong>in</strong>d Sie sehr müde und wollenschlafen. Sie decken sich zu und kuscheln sich unter <strong>die</strong> warme Decke. Plötzlich hämmertjemand an Ihre Tür und schreit „Feuer!“ Natürlich ist <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Moment Ihr Wunsch zuüberleben stärker als Ihr Schlafbedürfnis. Ihre Erschöpfung verschw<strong>in</strong>det schlagartig, als obsie nie bestanden hätte. Sie s<strong>in</strong>d natürlich immer noch müde und sobald <strong>die</strong> Lebensgefahrvorbei ist, wird das Bedürfnis nach Schlaf zurückkehren.Um zu unserem Thema zurückzukommen, müssen wir, um uns von Stufe x zu Stufe x + 1 zubewegen, Stufe x + 1 mehr anstreben als unsere gegenwärtige Stufe x.46


In Die Lehre <strong>der</strong> Zehn Sefirot sagt Baal HaSulam, dass Malchut - <strong>die</strong> Sefira, <strong>die</strong> uns <strong>in</strong> <strong>der</strong>Zukunft verkörpert - das Licht des Schöpfers nicht empfangen konnte, obwohl sie sich sehrdanach sehnte.Malchut weiß nicht, wie sie das Licht mit <strong>der</strong> Absicht zu geben (er<strong>in</strong>nern Sie sich an dasBeispiel vom E<strong>in</strong>kaufszentrum) empfangen könnte. Ohne <strong>die</strong> Absicht zu geben ist sie demSchöpfer völlig entgegen gesetzt und daher spirituell weit von ihm entfernt. Weil sie jedoch<strong>die</strong>se Entfernung unbed<strong>in</strong>gt vermeiden möchte, schränkt sie ihren Wunsch zu empfangen e<strong>in</strong>und verbleibt so <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des Schöpfers.Die erste Sache, <strong>die</strong> Sie lernen müssen, um <strong>in</strong> <strong>die</strong> spirituelle Welt e<strong>in</strong>zudr<strong>in</strong>gen, besteht dar<strong>in</strong>,Ihre egoistischen Wünsche e<strong>in</strong>zuschränken. An<strong>der</strong>nfalls bleiben Ihnen <strong>die</strong> Türen zurSpiritualität verschlossen und wir gelangen nicht zum Machsom (Barriere),Die Fünfte Stufe und <strong>die</strong> BarriereDer alle<strong>in</strong>ige Zweck aller Geschehnisse <strong>in</strong> unserer Welt ist, Sie über <strong>die</strong> Barriere zwischenunserer und <strong>der</strong> spirituellen Welt zu br<strong>in</strong>gen. Sobald Sie sie überqueren, werden Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong>Spiritualität voranschreiten.Woher kam <strong>die</strong>se Barriere? Er<strong>in</strong>nern Sie sich: Der Kontakt mit dem Schöpfer kann nurbestehen, wenn Sie, wie Er, <strong>die</strong> Absicht zu geben haben. Weil Er Sie ohne <strong>die</strong> Absicht zugeben erschuf, wurden Sie von Ihm getrennt. Diese Trennung wird als Barriere bezeichnet,weil sie Sie vom direkten Kontakt mit Ihm abhält. Die gute Nachricht ist, dass Sie <strong>die</strong>Barriere überqueren und dem Schöpfer von „Angesicht zu Angesicht“ gegenüber stehenkönnen, <strong>in</strong>dem Sie <strong>die</strong> Absicht zu geben anstreben.In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> gibt es viele Unterteilungen: Sefirot, Welten und Stufen <strong>der</strong> Lebenskraft.So kann spirituelles und körperliches Leben <strong>in</strong> fünf Stufen <strong>der</strong> Lebenskraft aufgeteilt werden:1. Unbewegt2. Pflanzlich3. Tierisch4. Sprechend (menschlich)5. Spirituell (Punkt im Herzen)Jedes Geschöpf trägt alle fünf Stufen <strong>in</strong> sich, doch <strong>die</strong> vorherrschende Stufe bestimmt se<strong>in</strong>eArt. Tiere haben zum Beispiel e<strong>in</strong>ige Eigenschaften, <strong>die</strong> typisch menschlich anmuten, wie für<strong>die</strong> Zukunft vorzusorgen, doch das ist nicht ihr vorherrschen<strong>der</strong> Charakterzug. Menschenwie<strong>der</strong>um besitzen unbewegte, pflanzliche und tierische Eigenschaften.Was Menschen menschlich im spirituellen S<strong>in</strong>n macht, ist ihre Fähigkeit, e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>esVerlangen zu entwickeln: Das Verlangen nach Erkenntnis - <strong>der</strong> „Punkt im Herzen“. Das ist<strong>der</strong> höchste Zustand, an dem Sie <strong>die</strong> Barriere zum spirituellen Königreich überqueren können.Das Erlangen <strong>die</strong>ser Stufe ist an an<strong>der</strong>e Faktoren gebunden als <strong>die</strong> ersten vier Stufen <strong>der</strong>Lebenskraft, <strong>die</strong> auf biologischen Faktoren beruhen. Stufen 1-4 entwickeln sich durch denDruck <strong>der</strong> Natur, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Evolution unbewusst vorwärts treibt. Doch <strong>die</strong> Entwicklung zur47


fünften Stufe geschieht freiwillig und bewusst, aus jemandes eigener freier Wahl. DerWunsch danach ist <strong>die</strong> Vorraussetzung zur Überquerung <strong>der</strong> Barriere. Es ist <strong>der</strong> Wunsch nach<strong>der</strong> Enthüllung e<strong>in</strong>es Geheimnisses - danach, was Leben überhaupt bedeutet. Es ist <strong>der</strong>Wunsch, auf dem <strong>Kabbala</strong> selbst beruht.Kabbalistische BegriffeDie freiwillige und bewusste Entwicklung auf <strong>der</strong> menschlichen Stufe besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> „freienWahl“. Freie Wahl macht uns dem Schöpfer ähnlich, weil wir „wählen“, Ihm ähnlich zu se<strong>in</strong>.Ende Kabbalistische BegriffeDer Anfang des AufstiegsAuf <strong>der</strong> untersten Sprosse <strong>der</strong> spirituellen Leiter, wo Sie und ich beg<strong>in</strong>nen, s<strong>in</strong>d wir vomSchöpfer getrennt. Hier haben wir <strong>die</strong> Aufgabe, unseren Wunsch nach Spiritualitätaufzufrischen und zu e<strong>in</strong>er Zugmasch<strong>in</strong>e zu machen, <strong>die</strong> uns <strong>die</strong> spirituelle Leiter wie<strong>der</strong>hochfährt.Alle Seelen wollen ursprünglich E<strong>in</strong>s mit dem Schöpfer se<strong>in</strong>. In <strong>der</strong> Folge entwickeln sie sichviele Tausende Jahre lang und erfahren sich selbst.Im Konzept <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> waren <strong>die</strong> letzten 6.000 Jahre <strong>der</strong> Höhepunkt <strong>die</strong>ses Prozesses.Dieser neigt sich nun se<strong>in</strong>em Ende zu: Die Zeit, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>die</strong> gesamte Menschheit sich <strong>die</strong> Fragenach dem Warum stellt, ist angebrochen. Sehen wir uns an, wie <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> <strong>die</strong>seEntwicklung beschreibt.H<strong>in</strong> zur Allgeme<strong>in</strong>en Seele<strong>Kabbala</strong> beschreibt für <strong>die</strong> spirituelle Korrektur e<strong>in</strong>en 6.000 jährigen Weg. In <strong>der</strong> Literaturf<strong>in</strong>det man auch den Ausdruck „6.000 Jahre“. Nach ihrer vollständigen Korrektur vere<strong>in</strong>igensich alle Seelen wie<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Seele und beg<strong>in</strong>nen, als e<strong>in</strong> wahrhaft vere<strong>in</strong>igtesSystem zu arbeiten. Der Aufbau <strong>die</strong>ser allgeme<strong>in</strong>en Seele verb<strong>in</strong>det <strong>die</strong> <strong>in</strong>dividuellen Seelen<strong>der</strong>art, so dass alle <strong>die</strong> gleiche Wahrnehmung <strong>der</strong> spirituellen Welt haben. Das ist <strong>die</strong>Vollendung <strong>der</strong> absoluten Verwirklichung, genannt das „Ende <strong>der</strong> Korrektur.“Um <strong>die</strong>se spirituelle Reise anzutreten, ist alle<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong> uns allen <strong>verborgene</strong> Wunsch nachErfüllung und Erkenntnis nötig. Ohne <strong>die</strong>sen Wunsch werden Sie nicht spirituellfortschreiten. Auf <strong>der</strong> spirituellen Stufe muss <strong>die</strong> Entwicklung bewusst und freiwillig se<strong>in</strong>.Warum leide ich? Woher kommt das Leiden und was will es von mir? Hat das Leiden e<strong>in</strong>enGrund? Ist all das den Aufwand wert? – Diese Fragen s<strong>in</strong>d nützlich, denn gepaart mit Leidrufen sie <strong>in</strong> Ihnen den Wunsch nach e<strong>in</strong>er Anleitung zur persönlichen Entwicklung und nachErkenntnis des Nichtbewussten hervor.Wenn Sie sich <strong>die</strong>se Fragen stellen, haben Sie Ihren Weg <strong>die</strong> spirituelle Leiter h<strong>in</strong>auf bereitsbegonnen.48


Die Leiter h<strong>in</strong>aufDer Wunsch nach Spiritualität ist <strong>der</strong> erste Schritt <strong>die</strong> Leiter h<strong>in</strong>auf. Durch das tiefeBedürfnis, <strong>die</strong>sen Wunsch zu erfüllen, kommt man se<strong>in</strong>em Ziel näher. Diese Sehnsucht nachspiritueller Selbstverwirklichung wird „Erheben von MAN“ genannt (Aramäisch: MayimNukv<strong>in</strong> –weibliche Gewässer). Erheben von MAN wird auch als Gebet bezeichnet. MAN o<strong>der</strong><strong>der</strong> Wunsch nach Spiritualität kommt von Ihrer eigenen spirituellen Struktur, den Reshimot.Es s<strong>in</strong>d unbewusste Er<strong>in</strong>nerungen <strong>der</strong> Seele aus ihren vergangenen Zuständen. Zusätzlicherhöht und beschleunigt <strong>die</strong> Umgebung (Freunde, Bücher, Filme und alle an<strong>der</strong>en Me<strong>die</strong>n)das MAN, das durch <strong>die</strong> Reshimot hervorgerufen wird.Tipps und TricksIhr Umfeld, Ihre Gesellschaft kann Sie beschleunigen o<strong>der</strong> verlangsamen. Wenn Sie sich mitLeuten, Büchern und Me<strong>die</strong>n umgeben, <strong>die</strong> Spiritualität und Altruismus ger<strong>in</strong>gschätzen, wirdsich das auch auf Sie auswirken. Sobald Sie sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Gesellschaft etablierthaben, s<strong>in</strong>d ihre Gedanken, wenn auch unbewusst, permanent davon bee<strong>in</strong>flusst. Die freieWahl, <strong>die</strong> wir wirklich haben, besteht jedoch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Umgebung selbst. Die Wahl <strong>der</strong>richtigen Umgebung wird uns zur Spiritualität führen und unsere Geschw<strong>in</strong>digkeitbestimmen.Ende Tipps und TricksZurück <strong>in</strong> <strong>die</strong> ZukunftAm Anfang des Kapitels stellten wir fest, dass sich <strong>die</strong> Wurzel an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Leiterbef<strong>in</strong>det. Obwohl <strong>die</strong>s wi<strong>der</strong>sprüchlich kl<strong>in</strong>gt, er<strong>in</strong>nert es uns daran, dass wir <strong>die</strong> Samen <strong>der</strong>Wurzel – <strong>der</strong> erschaffende Kraft – <strong>in</strong> uns tragen.So ist <strong>die</strong> Wurzel sowohl <strong>der</strong> Ausgangspunkt des spirituellen Zyklus als auch se<strong>in</strong> endgültigesZiel.Nachdem wir „gefallen“ waren, streben wir nun danach, wie<strong>der</strong> zur Spitze zu gelangen bzw.uns zu korrigieren. Wir müssen von <strong>der</strong> irdischen Welt zurück bis zu unserer Wurzelgelangen. Dazu müssen wir unsere Wurzel kennen, und wie wir von dort (<strong>die</strong> Reshimot)abstiegen. Wie sonst könnten wir wissen, woh<strong>in</strong> wir zurückkehren sollen, wenn wir dort nichtschon mal gewesen wären? Das Auftauchen von neuen Wünschen, neuen Reshimot, zeigt unsunsere Fortschritte an, wie schnell wir fortschreiten und ob wir uns auf dem besten undschnellsten Weg bef<strong>in</strong>den. Schließlich werden wir alle das Ende <strong>der</strong> Korrektur erreichen,doch <strong>der</strong> richtige Gebrauch <strong>der</strong> Reshimot kann uns viel Schwierigkeiten, Zeit undAnstrengung ersparen.Sie schreiten auf <strong>der</strong> Leiter fort, <strong>in</strong>dem Sie Ihren Wunsch nach Spiritualität zunehmendvergrößern. Dies bewirkt, dass Ihre zukünftige Stufe Sie anzieht und Sie Ihre <strong>der</strong>zeitige Stufeh<strong>in</strong>ter sich lassen. Der Zyklus wie<strong>der</strong>holt sich und treibt Sie weiter an, <strong>die</strong> Eigenschaften desSchöpfers zu erlangen.Sobald Sie alle Ihre egoistischen Wünsche auf <strong>der</strong> egoistischen Stufe (als Diese Weltbezeichnet) untersucht haben, ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> neuer Wunsch. Dieser neue Wunsch ist etwas49


Beson<strong>der</strong>es, denn er besitzt zum ersten Mal e<strong>in</strong>e altruistische Absicht. Obwohl dasAuftauchen <strong>der</strong> Wünsche (Reshimot) e<strong>in</strong>er natürlichen Entwicklung folgt, ist das Erreichene<strong>in</strong>er altruistischen Absicht im Leben e<strong>in</strong>es Kabbalisten so e<strong>in</strong>schneidend, dass es als„Überquerung <strong>der</strong> Barriere (Machsom)“ o<strong>der</strong> „E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> <strong>die</strong> spirituelle Welt“ genannt wird.Tipps und Tricks<strong>Kabbala</strong> erklärt, dass <strong>der</strong> spirituelle Pfad vorherbestimmt ist. Doch das bedeutet nicht, dassSie ke<strong>in</strong>e Willensfreiheit und Wahlmöglichkeiten haben. Alle bef<strong>in</strong>den sich auf demselbenWeg, aber Sie können schneller o<strong>der</strong> langsamer fortschreiten, auf angenehme o<strong>der</strong>schmerzhafte Weise, je nach Ihrer Beteiligung.Ende Tipps und TricksIn jedem Zustand Ihrer Seele ist <strong>die</strong> Reshimo (S<strong>in</strong>gular von Reshimot) vorbestimmt. Dochwenn Sie <strong>die</strong> Umgebung nutzen, um Ihre Verlangen nach Spiritualität zu stärken und dasEntfalten <strong>der</strong> Reshimo zu beschleunigen, wird <strong>die</strong>s Ihre Entwicklung nicht nur verkürzen,son<strong>der</strong>n auch Ihre Erfahrungen auf e<strong>in</strong>e höhere spirituelle Stufe erheben.Wie Du mir so ich DirDas Leben zeigt uns, dass wir ohne an<strong>der</strong>e Menschen, <strong>die</strong> für uns sorgen und uns helfen, nichtüberleben können. Menschen s<strong>in</strong>d soziale Wesen und <strong>die</strong> Gesellschaft entspricht e<strong>in</strong>erMasch<strong>in</strong>e, <strong>in</strong> <strong>der</strong> je<strong>der</strong> wie e<strong>in</strong> Zahnrad mit an<strong>der</strong>en verbunden ist. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Zahnradkann sich nicht alle<strong>in</strong> bewegen. Im Verbund schließt es sich jedoch <strong>der</strong> Bewegung alleran<strong>der</strong>en Zahnrä<strong>der</strong> an und hilft mit, den Zweck <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e zu erfüllen.Der Defekt e<strong>in</strong>es Rades wird zum Problem für <strong>die</strong> Funktion des gesamten Mechanismus. ImNichtbewussten werden wir nicht dafür bewertet, wer o<strong>der</strong> was wir s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n dafür, wiewir <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>die</strong>nen. E<strong>in</strong>e „schlechte“ Person ist nur <strong>in</strong> Bezug auf den Schaden, densie <strong>der</strong> Öffentlichkeit zufügt, schlecht und nicht, weil sie gegen e<strong>in</strong>en abstrakten Wertverstößt.Praktische UmsetzungIn <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> werden das Kollektiv und das Individuum als e<strong>in</strong> und dasselbe betrachtet. Wasfür das Ganze gut ist, ist für das Individuum gut und umgekehrt. Folglich schädigt e<strong>in</strong>enegative Gesellschaft das Individuum, und e<strong>in</strong>e positive Gesellschaft för<strong>der</strong>t es.Ende Praktische UmsetzungEigenschaften und Taten werden entsprechend ihrem Nutzen für <strong>die</strong> Öffentlichkeit als guto<strong>der</strong> schlecht bewertet. Wenn e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Gruppe se<strong>in</strong>en Anteil nicht erfüllt, schadet er nichtnur dem Kollektiv son<strong>der</strong>n auch sich selbst. Gleichermaßen schädigt e<strong>in</strong>e negativeGesellschaft auch das Individuum.50


Individuen s<strong>in</strong>d Teil des Ganzen, und das Ganze ist nicht wertvoller als <strong>die</strong> Summe se<strong>in</strong>erE<strong>in</strong>zelpersonen. In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> ist das Kollektiv und <strong>die</strong> E<strong>in</strong>zelperson e<strong>in</strong> und dasselbe.Entsprechend <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> werden <strong>die</strong> Menschen erkennen, dass ihr eigenerVorteil und <strong>der</strong> Vorteil des Kollektivs von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vollkommen abhängen; <strong>die</strong>s br<strong>in</strong>gt sieschneller zu ihrer Korrektur.Die <strong>Kabbala</strong> erklärt, dass unsere Erfahrungen, obwohl sie persönlich s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>enTerm<strong>in</strong>i beschrieben werden, <strong>die</strong> auf alle angewandt werden können. Zum Beispiel stimmenwir alle dar<strong>in</strong> übere<strong>in</strong>, dass Blut rot ist, und doch nehmen wir es verschieden wahr.ZusammenfassungIm spirituellen Zyklus waren unsere Seelen ursprünglich dem Schöpfer gleich. Dannstiegen sie entlang <strong>der</strong> Leiter ab, um nun wie<strong>der</strong> aufzusteigen und schöpfergleich zuwerden.Die Überquerung <strong>der</strong> Barriere zur Spiritualität wird nur durch den bewussten Wunsch,dem Schöpfer ähnlich zu se<strong>in</strong>, erreicht.Die <strong>Kabbala</strong> sieht 6.000 Jahre für <strong>die</strong> Korrektur aller Seelen vor, <strong>die</strong> sowohl alsfreudige und aufregende Reise aber auch als Qual erfahren werden kann.Wenn wir Spiritualität erreichen wollen, müssen wir e<strong>in</strong>e spirituell unterstützendeUmgebung wählen, <strong>die</strong> aus Freunden, Büchern und dem richtigen Lehrer besteht.Alles Weitere - außer <strong>der</strong> Wahl unserer Umgebung - ist durch <strong>die</strong> Reshimot festgelegt.51


Kapitel Acht: Das Bereiten des Weges für <strong>die</strong> MenschheitQu<strong>in</strong>tessenz Die fünf Welten und <strong>die</strong> Welt <strong>der</strong> Unendlichkeit Der Wunsch des Schöpfers, uns zu erschaffen Adam, Eva und ihre Beziehung zum Schöpfer Viele Menschen - e<strong>in</strong>e Seele, e<strong>in</strong>e KorrekturDieses Kapitel ist das Herz des Buches, <strong>der</strong> Kern <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>. Hier konzentrieren wir unsmehr auf den Prozess des E<strong>in</strong>zelnen und weniger auf Stufen, Welten und Parzufim. Wenn Siees stu<strong>die</strong>ren, werden Sie <strong>die</strong> Essenz <strong>der</strong> kabbalistischen Reise zur Spiritualität begreifen. Sieerfahren, wie <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> e<strong>in</strong>en Weg für <strong>die</strong> Menschheit zur Verfügung stellt - wie sie sichzum Vorteil aller korrigieren kann.Fünf Welten und ke<strong>in</strong>e echteWie wir <strong>in</strong> Kapitel Sieben erwähnt haben, gibt es fünf spirituelle Welten: Adam Kadmon,Azilut, Brija, Yezira und Assija. Das E<strong>in</strong>zige, was echt ist, ist <strong>die</strong> Welt von E<strong>in</strong> Sof (ohneEnde). Wir erklärten auch, dass das Wort Olam (Welt) von dem Wort Ha'alama (verbergen)kommt. Deshalb s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Welten e<strong>in</strong>e unvollständige Ersche<strong>in</strong>ung des Schöpfers. Der e<strong>in</strong>zigeOrt, wo Er völlig enthüllt wird, ist daher <strong>die</strong> Welt von E<strong>in</strong> Sof (Welt <strong>der</strong> Unendlichkeit), <strong>in</strong><strong>der</strong> es ke<strong>in</strong>e Beschränkungen und Hüllen gibt.Spirituelle FunkenAlle Welten, Höhere und niedrige, s<strong>in</strong>d im Menschen enthalten.Rav Yehuda Ashlag, „E<strong>in</strong>leitung zur E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>“Ende Spirituelle FunkenDie Höheren Welten bee<strong>in</strong>flussen <strong>die</strong> Geschehnisse <strong>in</strong> den Welten darunter, weil alle Weltenim Wesentlichen <strong>die</strong>selbe Wirklichkeit s<strong>in</strong>d - <strong>die</strong> von E<strong>in</strong> Sof. Wenn Sie beispielsweise ane<strong>in</strong>e bestimmte Handlung denken und wüssten, dass <strong>der</strong> Gedanke alle<strong>in</strong> bereits <strong>die</strong> Handlungrealisiert, würden Sie den Plan als bereits <strong>in</strong> Ihnen existent erfahren, noch bevor sie denGedanken <strong>in</strong> <strong>die</strong> Tat umsetzen. Unser Körper kennt <strong>die</strong>sen Prozess sehr gut; <strong>der</strong> Magenerzeugt Verdauungssäfte schon bevor <strong>die</strong> Nahrung wirklich <strong>in</strong> ihn gelangt. In <strong>die</strong>sem S<strong>in</strong>nentspricht <strong>der</strong> Gedanke ans Essen e<strong>in</strong>er Höheren Welt, <strong>die</strong> wie<strong>der</strong>um <strong>die</strong> niedrigere Welterschafft, <strong>in</strong> <strong>der</strong> das Essen tatsächlich stattf<strong>in</strong>det. Doch <strong>in</strong> beiden Welten ist das Ereignis(Substanz) dasselbe - Essen. Weil unser Denken nicht beschränkt ist, entspricht es <strong>der</strong> Weltvon E<strong>in</strong> Sof, woh<strong>in</strong>gegen unsere Körper sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>en Welten bef<strong>in</strong>den.52


Beachten Sie, dass <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> nur über <strong>die</strong> spirituellen Welten spricht, obwohl sie physischeBeispiele wie das Essen zur Erklärung verwendet. Die Beispiele <strong>die</strong>ser Welt werden zurVerdeutlichung <strong>der</strong> spirituellen Welt verwendet. Dies soll Sie jedoch nicht zu dem Gedankenverleiten, dass es <strong>in</strong> <strong>der</strong> spirituellen Welt tatsächlich Essen gibt.An <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> LeiterZuvor def<strong>in</strong>ierten wir <strong>Kabbala</strong> als e<strong>in</strong>e Folge von Ursache und Wirkung, <strong>die</strong> von <strong>der</strong> Wurzelbis zum Zweig herabhängt und <strong>der</strong>en Zweck <strong>die</strong> Enthüllung des Schöpfers ist. Aber woherwissen Kabbalisten das? Wenn sie <strong>die</strong> Spitze <strong>der</strong> spirituellen Leiter erreichen, entdecken sie,dass <strong>die</strong> Schöpfung aus dem re<strong>in</strong>en, unverfälschten Wunsch besteht, Genuss zu empfangen,und dass <strong>der</strong> Schöpfer aus dem re<strong>in</strong>en, unverfälschten Wunsch besteht, <strong>der</strong> Schöpfung <strong>die</strong>senGenuss zu geben.Das wirft e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Frage auf: Wenn <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Wunsch des Schöpfers dar<strong>in</strong> besteht, zugeben, woher kommt dann <strong>der</strong> re<strong>in</strong>e Wunsch <strong>der</strong> Schöpfung zu empfangen? Kabbalistenerklären, dass <strong>der</strong> Schöpfer uns erschaffen musste; sonst würde nichts existieren, dasempfangen könnte. Das ist <strong>der</strong> Anfang <strong>der</strong> Abfolge von Wurzel und Zweig.Tipps und TricksDarüber zu sprechen, was <strong>der</strong> Schöpfer will, ist mit Vorsicht zu geniessen, weil es uns dazuverleiten kann, an den Schöpfer anstatt an unsere eigene Korrektur zu denken, <strong>die</strong> jedocherfor<strong>der</strong>lich ist, wenn wir wie Er werden wollen. Was Kabbalisten entdecken, wenn sie <strong>die</strong>Stufe des Schöpfers erreichen, steht nirgendwo geschrieben, aber wir können selbst dorth<strong>in</strong>gelangen und es für uns selbst herausf<strong>in</strong>den.Ende Tipps und TricksGleich und doch EntgegengesetztKabbalisten nannten den „Wunsch, den Geschöpfen (uns) Gutes zu tun“ auchSchöpfungsgedanken. Wenn wir uns daran er<strong>in</strong>nern, werden wir <strong>die</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>leicht erlernen.Wenn ich wie <strong>der</strong> Schöpfer geben will, gibt es nichts, was mich beschränken kann, weil mane<strong>in</strong>en Wunsch ke<strong>in</strong>em bestimmten Platz o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Zeit zuordnen kann. Natürlich s<strong>in</strong>d wirMenschen ebenso unbegrenzt - wir wollen nur empfangen, und <strong>die</strong>ser Wunsch ist genausounbegrenzt wie <strong>der</strong> Wunsch zu geben. In <strong>die</strong>sem S<strong>in</strong>n s<strong>in</strong>d wir gleich wie <strong>der</strong> Schöpfer undgleichzeitig völlig entgegengesetzt: Unsere Orientierung ist das Empfangen und Se<strong>in</strong>e ist dasGeben.Mit zunehmendem Verständnis des Schöpfungsgedankens wird auch klarer, warum dasGeben für <strong>die</strong> Schöpfung e<strong>in</strong>e notwenige Voraussetzung ist.Wenn Sie geben wollen, fokussieren Sie auf das Außen, um zu sehen, wo Sie Gutes tunkönnen. Und wenn Sie empfangen wollen, konzentrieren Sie sich ausschließlich auf sichselbst. Lassen Sie uns jetzt e<strong>in</strong>en Blick auf <strong>die</strong> Stufen <strong>der</strong> Schöpfung werfen.53


E<strong>in</strong>e kurze SchöpfungsgeschichteDie Geschichte <strong>der</strong> Schöpfung f<strong>in</strong>g mit e<strong>in</strong>er Wurzel an (Se<strong>in</strong> Wunsch, Se<strong>in</strong>en GeschöpfenGutes zu tun), und dehnte sich <strong>in</strong> vier weitere Phasen aus. Das ist <strong>der</strong> Ursprung des Baumsdes Lebens, se<strong>in</strong>er ersten Wurzel sozusagen. In Phase 4 schränkte sich <strong>die</strong> Schöpfung e<strong>in</strong>,führte e<strong>in</strong>en Zimzum durch, und wies das ganze Licht (Genuss) zurück, das <strong>der</strong> Schöpfergeben wollte. Solch e<strong>in</strong>e Handlung sche<strong>in</strong>t dem wirklichen Gedanken <strong>der</strong> Schöpfung zuwi<strong>der</strong>sprechen, aber es ist e<strong>in</strong> notwendiger Schritt bezogen auf das Schicksal <strong>der</strong> Geschöpfe,<strong>die</strong> als vom Schöpfer getrennte und unabhängige Wesen gelten.Die Kraft, <strong>die</strong> bewirkt, dass <strong>die</strong> Schöpfung aufhört, das Licht zu empfangen, ist e<strong>in</strong>ebeson<strong>der</strong>e Art von Scham, <strong>die</strong> Wurzel aller Schmach, genannt „ Brot <strong>der</strong> Scham“.Kabbalisten erklären, dass Scham <strong>die</strong> stärkste Kraft ist, <strong>die</strong> uns steuert.Jetzt bitte festhalten, denn wir haben vor, tief <strong>in</strong>s Herz des Menschen e<strong>in</strong>zutauchen: Das Brot<strong>der</strong> Scham ist e<strong>in</strong>e Erfahrung, <strong>die</strong> sich von allen an<strong>der</strong>en Erfahrungen <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Weltunterscheidet. Es ist e<strong>in</strong>e glühende Empf<strong>in</strong>dung, auf <strong>die</strong> <strong>der</strong> Name „Hölle“ passt. Aber ke<strong>in</strong>eSorge, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> gibt es nichts Schlechtes ohne Ausgleich und Belohnung.Der Hauptunterschied zwischen unserer (weltlichen) Scham und dem (spirituellen) Brot <strong>der</strong>Scham besteht dar<strong>in</strong>, dass wir uns <strong>in</strong> unserer Welt schämen, wenn wir dem Standard <strong>der</strong>Gesellschaft nicht entsprechen. Und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spiritualität schämen wir uns, dem Standard desSchöpfers nicht zu entsprechen.Stellen Sie sich vor, Sie würden plötzlich erkennen, dass das gesamte Weltall, von <strong>der</strong> Zeitvor dem Urknall bis zum Ende aller Zeiten, freundlich, großzügig und gebend ist. Hört sichgut an? Stellen Sie sich jetzt vor, dass Sie auch erkennen, dass es nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Elementdar<strong>in</strong> gibt, das egoistisch ist und jeden und alles benutzen will. Also, das müsste wahrhaft e<strong>in</strong>Übel se<strong>in</strong>. Stellen Sie sich jetzt vor, dass Sie erkennen, dass Sie selbst <strong>die</strong>ses Übel s<strong>in</strong>d. Waswürden Sie tun?Natürlich kann das ke<strong>in</strong> Mensch ertragen. Als Krönung f<strong>in</strong>den Sie noch dazu heraus, dass dasÜbel nicht <strong>in</strong> Ihrem Körper son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> Ihrer Seele und <strong>in</strong> Ihren Wünschen wurzelt; und selbstwenn Sie Selbstmord beg<strong>in</strong>gen, würde sich nichts daran än<strong>der</strong>n, denn nichts kann Ihre Seeleauslöschen.Nach e<strong>in</strong>er solchen Erkenntnis ist das Letzte, was Sie wollen, Sie selbst zu bleiben, und das,was Sie am meisten wollen, ist gebend zu se<strong>in</strong> wie <strong>der</strong> Schöpfer. Und <strong>in</strong> <strong>der</strong> M<strong>in</strong>ute, wenn Siesich das wünschen, bekommen Sie es.Jetzt wissen Sie, dass <strong>der</strong> Zimzum nicht e<strong>in</strong>e Ihnen auferlegte Beschränkung ist. Es ist dasErgebnis Ihrer eigenen Selbsterforschung. Sie ist e<strong>in</strong> lohnen<strong>der</strong> Vorgang, weil Sie zum erstenMal <strong>die</strong> Fähigkeit erhalten, wirklich an<strong>der</strong>s zu se<strong>in</strong>. Sie können dadurch nicht nur zwischenzwei Möglichkeiten <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt wählen, son<strong>der</strong>n auch zwischen zwei völlig verschiedenenEigenschaften. Bei <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en werden sie durch Ihre S<strong>in</strong>ne <strong>die</strong>se Welt wahrnehmen, und bei<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>die</strong> spirituelle Welt. Aber sie werden zu jedem Zeitpunkt selbst wählen können,auch wenn Sie zwischen <strong>die</strong>sen beiden Welten h<strong>in</strong> und her spr<strong>in</strong>gen.54


Nur Für Ihr VergnügenIn Kapitel Sieben erklärten wir, dass <strong>die</strong> Welten von oben nach unten Adam Kadmon, Azilut,Brija, Yezira und Assija heißen. Wir sagten auch, dass jede Welt aus fünf <strong>in</strong>neren Elementenbesteht, Parzufim genannt. Lassen Sie uns nun darüber reden, wodurch sie entstehen und wiesie wirken.Sobald Phase 4, genannt Malchut, das Brot <strong>der</strong> Scham erfuhr - ihre Entgegengesetztheit vomSchöpfer - stellte sie Ihm e<strong>in</strong>e Bed<strong>in</strong>gung: „Wenn Du mir Genuss bereiten willst, gib mir <strong>die</strong>Fähigkeit, es für De<strong>in</strong>en Genuss zu tun, nicht für me<strong>in</strong>en, weil ich ke<strong>in</strong> Egoist se<strong>in</strong> will.“ Sogab <strong>der</strong> Schöpfer ihr e<strong>in</strong>en Massach, den Schirm, damit sie dem E<strong>in</strong>strömen des Lichteswi<strong>der</strong>stehen konnte. Dann sagte sie zu Ihm: „Danke, gib mir jetzt <strong>die</strong> Fähigkeit zuentscheiden, was ich empfange und was nicht. Ich weiß, dass ich nichts empfangen kann undnoch an De<strong>in</strong>en Genuss denke, also wollen wir mit kle<strong>in</strong>en Häppchen und Stückchen desLichtes anfangen.“ Und Er gab ihr ebenfalls <strong>die</strong>se Fähigkeit.Praktische UmsetzungLassen Sie sich nicht von all den Namen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> verwirren; sie beziehen sich entwe<strong>der</strong>auf das Geben o<strong>der</strong> auf das Empfangen. Schöpfer, Licht, Geben<strong>der</strong>, Gedanke <strong>der</strong> Schöpfung,Phase Null, Wurzel, Wurzelphase, B<strong>in</strong>a und an<strong>der</strong>e beschreiben den Wunsch zu geben.Geschöpf, Kli, Empfänger, Phase E<strong>in</strong>s und Malchut s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Beispiele des Wunsches zuempfangen. Es gibt so viele Namen auf Grund <strong>der</strong> fe<strong>in</strong>en Unterschiede <strong>in</strong> jedem e<strong>in</strong>zelnen.Aber schließlich beziehen sie sich alle auf das Geben o<strong>der</strong> das Empfangen.Ende Praktische UmsetzungMalchut begann, das Licht <strong>in</strong> fünf primären Kategorien zu empfangen. So wie das sichtbareLicht aus drei grundlegenden Farben - rot, grün und blau - besteht, besteht auch das spirituelleLicht aus fünf grundlegenden Lichtern - Nefesh, Ruach, Neshama, Chaya, Yechida. Nefesh istdas kle<strong>in</strong>ste Licht und Yechida das größte.Sobald Malchut <strong>die</strong> Fähigkeit erhält, das Licht <strong>in</strong> fünf Bereiche zu spalten, beg<strong>in</strong>nt sie, jedesvon ihnen zu empfangen, aber nur so lange, wie sie das mit <strong>der</strong> Absicht für den Schöpfer tunkann. Jedes Mal, wenn sie e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> fünf Lichter empfängt, baut sie e<strong>in</strong>en speziellen Parzuf.So vollendet sie ihre Fähigkeit, den Schöpfer auf e<strong>in</strong>er bestimmten Stufe zu fühlen, <strong>in</strong>dem sie<strong>die</strong> fünf Lichter erforscht - entsprechend ihrer Absicht für den Schöpfer. Und weil es fünfsolche Lichter gibt, enthält jede spirituelle Welt fünf Parzufim.Jetzt verstehen Sie auch, warum jede <strong>die</strong>ser Phasen Olam (Welt) genannt wird, was verhüllenbedeutet. Das ist <strong>die</strong> Stufe, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Malchut unverhüllt den Genuss des Schöpfers genießenkann, ohne an sich zu denken. Je höher <strong>die</strong> Welt, desto größer ist natürlich <strong>die</strong> Fähigkeit vonMalchut, das Licht des Schöpfers zu genießen. Das ist auch <strong>die</strong> große Belohnung, <strong>die</strong> mit demErreichen <strong>der</strong> Welt von E<strong>in</strong> Sof e<strong>in</strong>tritt - es gibt ke<strong>in</strong>e Beschränkungen mehr, <strong>die</strong> Genüsse desSchöpfers zu empfangen.Praktische Umsetzung55


<strong>Kabbala</strong> schreibt jedem Element <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spiritualität e<strong>in</strong> Geschlechtsmerkmal zu; e<strong>in</strong> Elementkann nicht neutral se<strong>in</strong>, aber es kann zwischen Geschlechtern „umschalten“. Im Allgeme<strong>in</strong>enwird alles, was gibt, als männlich betrachtet und alles, was empfängt, als weiblich. Außerdementhält jedes Wesen <strong>in</strong>nerhalb se<strong>in</strong>er selbst männliche und weibliche Anteile und verwendetsie gemäß se<strong>in</strong>em Bedürfnis. Obwohl also alles se<strong>in</strong> grundlegendes Geschlecht hat, kann esals se<strong>in</strong> entgegen gesetztes Geschlecht fungieren, wenn <strong>der</strong> Bedarf danach entsteht.Ende Praktische UmsetzungDie BauarbeiterDie spirituellen Welten haben e<strong>in</strong>en lehrenden, <strong>in</strong> sie e<strong>in</strong>gebauten Mechanismus. Sie lehrenSie Ihren Wunsch zu lenken, um dem Schöpfer zu geben. Obwohl sie auf „Autopilot“ laufen,was bedeutet, dass sie sich als e<strong>in</strong> notwendiger Prozess von Ursache und Wirkung entfalten,folgen sie <strong>der</strong> Richtl<strong>in</strong>ie „Ich werde nicht empfangen, es sei denn für den Schöpfer.“ Wenne<strong>in</strong> Mensch <strong>in</strong> <strong>die</strong> spirituellen Welten e<strong>in</strong>tritt, lernt er, wie man mehr an den Schöpfer undweniger an sich selbst denkt.In <strong>die</strong>sem S<strong>in</strong>ne gleicht <strong>die</strong> Beziehung zwischen den Welten und dem Geschöpf e<strong>in</strong>er Gruppevon Bauarbeitern, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en Anfänger lehren, was zu tun ist. Sie lehren jede Aufgabe, <strong>in</strong>demsie sie demonstrieren. Stückweise werden wir Geschöpfe beg<strong>in</strong>nen, unser Wünsche zukorrigieren und unser Empfangen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Akt des Gebens umzuwandeln.Kabbalistische BegriffeHöhere Welten und nie<strong>der</strong>e Welten beziehen sich nicht auf Situationen o<strong>der</strong> Plätze, son<strong>der</strong>nauf den Wert von Wünschen. Höhere Wünsche s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach altruistischer als niedrigereWünsche, <strong>die</strong> egoistischer s<strong>in</strong>d.Ende Kabbalistische BegriffeAdam und Eva wurden geboren (und fielen)In Kapitel 7 sagten wir, dass wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Phase den Schöpfungsgedanken kennen lernenwerden. Um ihn zu verstehen, war es notwendig, e<strong>in</strong>en speziellen Parzuf zu erschaffen, <strong>der</strong> <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er speziellen Welt bestehen konnte, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>die</strong>ser Parzuf den Schöpfungsgedanken auseigenem freien Wunsch stu<strong>die</strong>ren konnte. So entstand <strong>der</strong> Parzuf von Adam haRishon.Obwohl Adam haRishon nicht <strong>in</strong> unserer physischen Welt geboren wurde, „fiel“ er <strong>in</strong> <strong>die</strong>seWelt. Den Namen Adam erhielt er entsprechend se<strong>in</strong>er Aufgabe, dem Schöpfer ähnlich(Domeh) zu werden.Sie werden sich sicher fragen, welche Rolle Eva <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Geschichte spielt. In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>s<strong>in</strong>d Adam und Eva zwei Teile desselben Parzuf. Wenn Kabbalisten das Empfangen <strong>in</strong><strong>die</strong>sem Parzuf betonen wollen, sprechen sie von Eva, und wenn sie sich auf se<strong>in</strong>e Fähigkeitendes Gebens konzentrieren wollen, nennen sie es Adam.56


Zur Sünde verführtAdam war <strong>in</strong> den Welten Brija, Yezira und Assija geboren, wurde aber von ihnen schnell zuAzilut erhoben, wo alle Wünsche korrigiert s<strong>in</strong>d und nur dazu <strong>die</strong>nen, um dem Schöpfer zugeben. In <strong>der</strong> Welt Azilut arbeitete (empf<strong>in</strong>g) Adam mit kle<strong>in</strong>en Wünschen, von denen erüberzeugt war, dass er sie altruistisch verwenden konnte - mit <strong>der</strong> Absicht, dem Schöpfer zugeben. Ihm wurde gesagt, dass er alles tun dürfe, nur nicht vom Baum <strong>der</strong> Erkenntnis essen,<strong>der</strong> <strong>die</strong> gröberen Wünsche verkörpert, <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> Adam nicht mit <strong>der</strong> Absicht, demSchöpfer zu geben, verwenden würde.An <strong>die</strong>sem Punkt galt Adam als heilig. Aber er war sich se<strong>in</strong>er eigenen unkorrigiertenWünsche nicht bewusst. Er wusste nicht, dass er im Garten Eden nur mit se<strong>in</strong>en fe<strong>in</strong>enWünschen arbeiten durfte – als Übung dafür, wie er mit se<strong>in</strong>en gröberen Wünschen umgehensollte. Als sie also erstmals erschienen, sündigte er aus Ahnungslosigkeit.Als Adam sie mit <strong>der</strong> Absicht für den Schöpfer zu empfangen verwenden wollte, versagte er.Er merkte, dass er <strong>in</strong> jenen Wünschen völlig egoistisch war, und <strong>die</strong>se Scham veranlasste ihn,sich zu bedecken. Nach <strong>der</strong> kabbalistischen Überlieferung bemerkte Adam daraufh<strong>in</strong>erstmals, dass er nackt war, denn er hatte ke<strong>in</strong>en Massach (Schirm), um se<strong>in</strong>e bloßen(egoistischen) Wünsche zu bedecken.Aber Spiritualität ist e<strong>in</strong> Mechanismus ohne Fehler. E<strong>in</strong>e Korrektur kann man nicht brechen.Infolge des Fehlers von Adam wurde <strong>der</strong> Zimzum wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geführt und das ganze Lichtströmte aus dem Parzuf Adam haRishon und ließ Adam und Eva außerhalb des Garten Edenzurück. Doch sie blieben nicht alle<strong>in</strong>; sie hatten ihre Er<strong>in</strong>nerungen (Reshimot) an denkorrigierten Zustand und <strong>die</strong> Reshimot ihres Egoismus. Jene zwei Er<strong>in</strong>nerungen s<strong>in</strong>d <strong>die</strong>wertvollsten Werkzeuge für jeden Menschen, <strong>der</strong> sich wünscht, den Schöpfer zu f<strong>in</strong>den undSe<strong>in</strong>e Herrlichkeit zu enthüllen. Der Mensch erreicht <strong>die</strong>s, <strong>in</strong>dem er <strong>die</strong> Beziehung zwischenAdam und dem Schöpfer korrigiert.Sünde - <strong>der</strong> Weg aus dem ÜbelIn <strong>der</strong> Kabbalistischen Version hat <strong>die</strong> Geschichte <strong>der</strong> Erbsünde e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> zwei Wendungen,<strong>die</strong> Sie nicht vermutlich nicht kennen. Adam wurde befohlen, nicht vom Baum <strong>der</strong> Erkenntniszu essen, damit er sich nicht <strong>in</strong> Wünschen verfangen würde, mit denen er nicht umgehenkonnte. Aber se<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerer weiblicher Teil, Eva, sagte ihm, dass er dem Schöpfer mehr gebenkönnte, wenn er vom Baum <strong>der</strong> Erkenntnis äße. Auch sie hatte Recht. Denn dadurch würdeAdam größere Verlangen zu empfangen nutzen, um dem Schöpfer zu geben. Doch sie wusstenicht, dass für <strong>die</strong>ses Unterfangen (den Umgang mit groben Verlangen) e<strong>in</strong> sehr starkerMassach nötig war, <strong>der</strong> Adam fehlte. Sie fragen zu Recht „Warum sagte <strong>der</strong> Schöpfer Adamnicht, dass er mit solch e<strong>in</strong>em Verlangen nicht umgehen könnte - wollte Er, dass er scheiterte?Welcher gebende Schöpfer lässt se<strong>in</strong> Geschöpf leiden?“Tipps und TricksDas ist e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit, uns daran zu er<strong>in</strong>nern, dass sich alles, worüber <strong>die</strong> Tora (FünfBücher von Moses) und <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> schreiben, <strong>in</strong> den spirituellen Welten entfaltet und nicht<strong>in</strong> unserer Welt.57


Ende Tipps und TricksUm das zu verstehen, müssen wir uns an den Schöpfungsgedanken er<strong>in</strong>nern und dass es daswar, was Adam wirklich wollte. Um Adam über se<strong>in</strong>e Verlangen zu lehren, musste <strong>der</strong>Schöpfer sie ihm enthüllen. Und wie kann man jemandem e<strong>in</strong> Verlangen enthüllen, ohne ihnerfahren zu lassen, wie sich <strong>die</strong>ses Verlangen anfühlt?Aus <strong>der</strong> Perspektive des Schöpfers ist durch <strong>die</strong> Sünde von Adam nichts passiert, weil geradedas e<strong>in</strong>en weiteren Schritt darstellte, <strong>die</strong> Geschöpfe zu lehren, wie man richtig empfängt. Dasgrößte Geschenk, das <strong>der</strong> Schöpfer uns geben kann, s<strong>in</strong>d Se<strong>in</strong>e Gedanken. Jetzt wo wir <strong>die</strong>seEr<strong>in</strong>nerung <strong>in</strong> unserer Reshimot haben, können wir uns korrigieren und lernen, wie mankorrekt empfängt.W<strong>in</strong>zige GoldmünzenDer erste Schritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Korrektur <strong>der</strong> Seele besteht dar<strong>in</strong>, Adams Seele <strong>in</strong> „leicht verdauliche"Stücke des Verlangens zu spalten, <strong>die</strong> leichter zu korrigieren s<strong>in</strong>d. Aus <strong>die</strong>sem Grundzerbrach se<strong>in</strong>e Seele <strong>in</strong> nicht weniger als 600.000 Teile. Es setzte sich fort und heute habenwir genauso viele Teile se<strong>in</strong>er Seele wie es Menschen auf <strong>der</strong> Erde gibt. Ja, Sie verstehenrichtig. Wir s<strong>in</strong>d alle Teil <strong>der</strong>selben Seele. In Teil Drei werden wir über <strong>die</strong> praktischenAspekte <strong>die</strong>ser Tatsache sprechen.Das Aufspalten geschah folgen<strong>der</strong>maßen: Als alle Verlangen <strong>in</strong> Adam haRishon e<strong>in</strong>egeme<strong>in</strong>same Absicht hatten, dem Schöpfer zu geben, waren sie E<strong>in</strong>s. Als sich <strong>die</strong> Absicht <strong>in</strong>den Verlangen <strong>in</strong> Richtung Selbsterfüllung än<strong>der</strong>te, trennten sich <strong>die</strong> Verlangen von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>und <strong>die</strong> vere<strong>in</strong>te Seele begann sich zu spalten. Alle Seelen s<strong>in</strong>d deshalb Erweiterungen <strong>der</strong>allgeme<strong>in</strong>en Seele von Adam haRishon (wörtlich übersetzt „<strong>der</strong> Erste Mensch").LeckerbissenJe egoistischer wir werden, desto schwerer ist es, jeden Seelenteil zu korrigieren, und umsomehr müssen wir uns teilen.Ende LeckerbissenHier e<strong>in</strong> Gleichnis von Baal HaSulam, <strong>der</strong> den Grundsatz <strong>der</strong> Aufspaltung erklärt: E<strong>in</strong> Königmusste e<strong>in</strong>e große Menge Goldmünzen an se<strong>in</strong>en Sohn senden, <strong>der</strong> <strong>in</strong> Übersee lebte. Er hatteke<strong>in</strong>e Boten, denen er e<strong>in</strong>e so große Summe anvertrauen konnte, also teilte er <strong>die</strong>Goldmünzen <strong>in</strong> Pennies auf und verschickte sie durch viele Boten. Je<strong>der</strong> Bote sah, dass e<strong>in</strong>Diebstahl solch unbedeuten<strong>der</strong> Beute sich nicht lohnte und lieferte sie ab. Sobald <strong>die</strong> Penniesihren Bestimmungsort erreichten, wurden sie wie<strong>der</strong> zur ursprünglichen großen Summevere<strong>in</strong>igt.Ebenso können viele Seelen im Laufe <strong>der</strong> Zeit <strong>die</strong> Bruchstücke nach dem „Apfelereignis“e<strong>in</strong>lösen. Alle Teile verb<strong>in</strong>den sich, um <strong>die</strong> ursprüngliche Aufgabe erfolgreich zu vollenden,58


das ganze Licht zu empfangen, um dem Schöpfer zu geben. Unser Job ist es, unsere<strong>in</strong>dividuellen Teile, <strong>die</strong> Wurzeln unserer eigenen Seelen, zu korrigieren.ZusammenfassungEs gibt fünf Welten - Adam Kadmon, Azilut, Brija, Yezira und Assija - aber <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zigwahre Welt ist E<strong>in</strong> Sof.Unsere Verlangen s<strong>in</strong>d ebenso stark wie <strong>die</strong> des Schöpfers, aber unsere Absichten s<strong>in</strong>dden Se<strong>in</strong>en entgegengesetzt.Adam und Eva wurden zur Sünde verführt.Adam wurde <strong>in</strong> den Welten Brija, Yezira und Assija geboren, zu Azilut erhoben, undfiel dann <strong>in</strong> unsere Welt herunter.Eva ist <strong>der</strong> weibliche Teil des Parzuf Adam ha Rishon.Alle Menschen s<strong>in</strong>d Teile <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Seele von Adam ha Rishon.59


Kapitel Neun: Entschlüsselung <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>Qu<strong>in</strong>tessenz Kräfte Die Sprache <strong>der</strong> Zweige verstehen Neue Deutung alter Geschichten Entmysthifizierung <strong>der</strong> Sprache des SoharUm kabbalistische Texte zu verstehen, müssen Sie <strong>die</strong> Sprache, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sie geschrieben s<strong>in</strong>d,kennen. Ne<strong>in</strong>, Sie müssen dazu nicht Hebräisch lernen, aber verstehen, wie KabbalistenGeschichten nutzen, um Ideen zu präsentieren. Geschichten über Leute <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt wurdenzu Metaphern für Konzepte und Ideen aus den Höheren Welten.Die Sprache <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> beschreibt, wie Kräfte aus den Höheren Welten auf Objekte <strong>die</strong>serWelt wirken. So gesehen bekommen Geschichten über <strong>die</strong>se Welt und damit auch <strong>die</strong>Geschichten <strong>der</strong> Bibel neue Bedeutung.In <strong>die</strong>sem Kapitel werden Sie lernen, wie man kabbalistisches Wissen entschlüsselt. Siewerden sehen, wie Sie durch <strong>die</strong> Wurzeln und Zweige <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>sprache tiefer <strong>in</strong> <strong>die</strong>Geschichten e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen können, als Sie es je vermutet hätten.Wie Wurzeln und ZweigeWie wir bereits <strong>in</strong> Kapitel 7 und 8 erklärten, wurden <strong>die</strong> Welten durch e<strong>in</strong>e Folge vonUrsachen und Wirkungen erschaffen. Daher beziehen sich <strong>die</strong> “Wurzeln” auf <strong>die</strong> spirituellenKräfte, <strong>die</strong> unsere Welt und <strong>die</strong> Menschen erschaffen. Sie existieren <strong>in</strong> den spirituellenWelten jenseits <strong>die</strong>ser materiellen Welt, doch sie bee<strong>in</strong>flussen und bewegen sie.Die Wurzeln s<strong>in</strong>d wie viele unsichtbare Hände, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en Klumpen Ton – unser Leben -kneten und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bestimmte Form br<strong>in</strong>gen. Sie formen Existenz durch führende Objekte.Diese Objekte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> spirituellen Kräfte bzw. Wurzeln leiten, s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> “Zweige”. Die Zweigeexistieren <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt. Sie besitzen materielle Existenz. Jedes Objekt <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt, Sieund mich e<strong>in</strong>geschlossen, entsprechen dem Zweig e<strong>in</strong>er spirituellen Wurzel.Und wie ihre Namen andeuten, s<strong>in</strong>d Wurzel und Zweig verbunden. Wie bei e<strong>in</strong>em Baum –<strong>die</strong> e<strong>in</strong>en sieht man, <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en s<strong>in</strong>d unter <strong>der</strong> Erde – und doch s<strong>in</strong>d sie Teile e<strong>in</strong>es Ganzen.E<strong>in</strong> Baum o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Pflanze kann nicht ohne Wurzeln existieren. D<strong>in</strong>ge, <strong>die</strong> den Wurzelnzustoßen, zeigen sich an <strong>der</strong> Pflanze. Wenn <strong>die</strong> Wurzel nicht genug Wasser erhält, verwelkt<strong>die</strong> Pflanze. Wenn <strong>die</strong> Wurzel gedüngt wird, blüht <strong>die</strong> Pflanze auf.Kabbalistische Begriffe60


In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> wird jede Ursache als Wurzel bezeichnet und jede daraus entstehendeWirkung als Zweig. Die Wurzeln werden auch als “Eltern” bezeichnet und <strong>die</strong> Zweige alsihre “Sprössl<strong>in</strong>ge”. Das Schlüsselkonzept <strong>in</strong> <strong>Kabbala</strong> besagt, dass alles, was <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wurzelgeschieht, se<strong>in</strong>en Ausdruck <strong>in</strong> den Zweigen f<strong>in</strong>det.Ende Kabbalistische Begriffe<strong>Kabbala</strong> beschreibt e<strong>in</strong>en gleichartigen Mechanismus <strong>in</strong> den Menschen. Im gesamtenUniversum zeigt sich, dass das, was <strong>in</strong> den Wurzeln geschieht, sich auch <strong>in</strong> den Zweigenäußert. Genau wie e<strong>in</strong>e Pflanze durch den Zustand ihrer Wurzeln bee<strong>in</strong>flusst wird, werdenMenschen und Objekte <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt durch <strong>die</strong> spirituellen Kräfte bee<strong>in</strong>flusst.In Kapitel 8 sagten wir, dass <strong>die</strong> Elemente sich <strong>in</strong> allen Welten gleichen. Der e<strong>in</strong>zigeUnterschied zwischen ihnen liegt <strong>in</strong> ihrer spirituellen Stufe: Die Höheren Welten enthaltenaltruistischere Elemente und Ereignisse. Klarerweise beziehen sich <strong>die</strong> Objekte je<strong>der</strong> Welt zuden Objekten Oberhalb bzw. unterhalb von ihnen. Kräfte <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en ersche<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> nächstenund so weiter - wenn auch auf an<strong>der</strong>e Art. Die Höchste Stufe, <strong>die</strong> Wurzel o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Quelle,erschafft und lenkt <strong>die</strong> Ereignisse durch alle Welten h<strong>in</strong>durch, bis h<strong>in</strong>unter zu den Zweigen <strong>in</strong>unserer Welt.Das Gleiche und doch das GegenteilUm den Unterschied <strong>in</strong> den substanziellen Eigenschaften <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Welt anzuzeigen,bekommen <strong>die</strong>selben Elemente <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Welt an<strong>der</strong>e Namen. In <strong>der</strong> Höheren Weltbeispielsweise gibt es Engel, während es <strong>in</strong> unserer Welt Tiere gibt. Das bedeutet jedochnicht, dass Tiere Engel s<strong>in</strong>d. Doch wenn wir an das Konzept <strong>der</strong> Welt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt vomvorhergehenden Kapitel denken, werden wir uns daran er<strong>in</strong>nern, dass jedes Element <strong>der</strong>Wirklichkeit aus fünf Stufen besteht: 0 bis 4. Die Stufe 3 des Verlangens zu empfangen wird<strong>in</strong> <strong>der</strong> spirituellen Welt “Engel” genannt und <strong>die</strong>selbe Stufe wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> physischen Welt als“Tier” bezeichnet.Der Zusammenhang zwischen den Höheren und den niedrigeren Systemen ist vergleichbardamit, dass man e<strong>in</strong> Objekt <strong>in</strong> Wachs, <strong>in</strong> Sand, <strong>in</strong> Gips, <strong>in</strong> Zement o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Teig taucht. DasEn<strong>der</strong>gebnis ist auf Grund <strong>der</strong> verschiedenen Substanzen unterschiedlich. Die Gestalt jedochbleibt immer <strong>die</strong> gleiche. Obwohl <strong>die</strong> Eigenschaft <strong>der</strong> Materie o<strong>der</strong> ihr Verhaltenunterschiedlich ist, entspricht <strong>die</strong> endgültige Form dem Umriss, <strong>der</strong> sie bildete.Leckerbissen<strong>Kabbala</strong> erklärt, dass am Ende <strong>der</strong> Korrektur, wenn all unsere Verlangen korrigiert s<strong>in</strong>d,selbst <strong>der</strong> Engel des Todes heilig wird. Das bedeutet, dass wir dann erkennen werden, dassalle Kräfte, <strong>die</strong> wir für böse erachtet hatten, eigentlich gut s<strong>in</strong>d, doch sie präsentierten sich unsals schlecht, um uns zur Korrektur zu br<strong>in</strong>gen.Ende Leckerbissen61


Doch <strong>die</strong> Materie ist immer gegensätzlich zu ihrer Form. Wenn man e<strong>in</strong> Brett mit e<strong>in</strong>erkle<strong>in</strong>en Erhöhung <strong>in</strong> den Sand drückt, erhält man e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Fläche mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Kraterdar<strong>in</strong>. Ähnlich stellt <strong>der</strong> Schöpfer <strong>die</strong> Form dar und wir <strong>die</strong> Materie. Er ist <strong>der</strong> Gebende undwir s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Empfänger.Genau wie Erhöhung und Krater ist unser Verlangen zu empfangen das exakte Negativ Se<strong>in</strong>esVerlangens zu geben. Es be<strong>in</strong>haltet alle Elemente, <strong>die</strong> <strong>in</strong> Ihm existieren, aber auf umgekehrteArt: Was positiv <strong>in</strong> Ihm ist, ist negativ <strong>in</strong> uns. Und da Er nur positiv ist, s<strong>in</strong>d wir..Erraten Sie es?Die <strong>verborgene</strong> Bedeutung <strong>der</strong> BibelDie Bibel (o<strong>der</strong> Tora) ist e<strong>in</strong>e erhabene Schrift, aber offen gesagt, ist sie zeitweilig e<strong>in</strong>elangatmige Geschichte mit schier unendlichen Aufzählungen diverser Verwandtschaften. Manliest von Menschen, <strong>die</strong> heiraten, sich trennen, sich anlügen und sich gegenseitig ermorden.E<strong>in</strong>e berechtigte Frage stellt sich also: Was hat <strong>die</strong>s alles mit Spiritualität zu tun?Gemäß <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> aber erzählt <strong>die</strong> Bibel ke<strong>in</strong>e Geschichten über Menschen. Stattdessenzeigt sie Verb<strong>in</strong>dungen zwischen spirituellen Kräften auf.Die Bibel zeigt den Vorgang <strong>der</strong> Korrektur <strong>der</strong> Seelen durch <strong>die</strong> Höhere Kraft. Diese führt <strong>die</strong>Seelen auf den Weg ihres Aufstiegs, wenn <strong>in</strong> ihnen <strong>die</strong> Fähigkeit zu geben wächst. Bei Adam,Noah und Abraham handelt es sich nicht um Menschen, <strong>die</strong> irgendwann lebten und <strong>in</strong> <strong>der</strong>Gegend umherwan<strong>der</strong>ten. Sie bezeichnen Kräfte, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> zu korrigierende Verlangen <strong>in</strong>jedem von uns wirken. Beispielsweise bedeutet <strong>der</strong> Auszug <strong>der</strong> Juden aus Ägypten nichtFreiheit von Sklaverei son<strong>der</strong>n vielmehr das Erreichen des ersten Massach (Schirm), dasÜberschreiten e<strong>in</strong>er Barriere.Spirituelle FunkenBei spirituellen Konzepten, <strong>die</strong> nichts mit Zeit, Raum und Bewegung zu tun haben, undspeziell wenn wir uns mit Gott beschäftigen, fehlen uns <strong>die</strong> Worte, um sie richtigauszudrücken. .. Aus <strong>die</strong>sem Grund wählten <strong>die</strong> Weisen e<strong>in</strong>e spezielle Sprache, <strong>die</strong> wir“Sprache <strong>der</strong> Zweige” nennen.Ende Spirituelle FunkenBaal HaSulam, Die Lehre <strong>der</strong> Zehn SefirotManche Geschichten sche<strong>in</strong>en we<strong>der</strong> S<strong>in</strong>n noch Heiligkeit zu besitzen. Wenn wir sie lesen,sollten wir uns daran er<strong>in</strong>nern, dass es sich nicht um Ereignisse handelt, son<strong>der</strong>n umGeschichten über Kräfte. Sie können we<strong>der</strong> durch irdische Begriffe ausgedrückt nochbegründet werden.62


H<strong>in</strong>ter dem MonitorDie Sprache <strong>der</strong> Zweige ist <strong>der</strong> Ausdruck Höherer Kräfte, <strong>die</strong> <strong>in</strong> unserer Welt wirken. Siewerden durch Objekte und Geschehnisse ausgedrückt. Woher kommt <strong>die</strong> Sprache? Sie ist wiee<strong>in</strong> Computer Monitor: Wenn Sie h<strong>in</strong>ter den Monitor blicken, werden Sie ke<strong>in</strong> Bild erkennenson<strong>der</strong>n nur <strong>die</strong> Elektronikbauteile.Nehmen wir an, Sie sehen auf dem Bildschirm e<strong>in</strong>en Strand. H<strong>in</strong>ter dem Bildschirm gibt esjedoch ke<strong>in</strong>en Strand son<strong>der</strong>n nur elektrische Impulse, Kräfte und Energieflüsse, <strong>die</strong> das Bil<strong>der</strong>zeugen. Das Bild ist <strong>der</strong> “Zweig” und <strong>die</strong> Elektronik dah<strong>in</strong>ter ist se<strong>in</strong>e “Wurzel”. DieVerb<strong>in</strong>dung zwischen <strong>der</strong> Elektronik (Wurzel) und dem Bild (Zweig) wird Sprache <strong>der</strong>Zweige genannt.Spirituelle Funken„Es gibt ke<strong>in</strong>en Grashalm, über dem nicht e<strong>in</strong> Engel stünde, <strong>der</strong> ihn schlägt und ihm sagt:Wachse!“Ende Spirituelle FunkenMidrash RabbaHier e<strong>in</strong>e Geschichte aus <strong>der</strong> Bibel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Zweige.Die Geschichte vom ApfelSprechen wir über <strong>die</strong> biblische Schöpfungsgeschichte. Das Verlangen zu empfangen <strong>in</strong> <strong>der</strong>geme<strong>in</strong>samen Seele (wir) wird “Eva” genannt. Das Verlangen zu geben heißt „Adam“.Egoismus – das Verlangen zu empfangen mit <strong>der</strong> Absicht zu empfangen – wird als„Schlange“ bezeichnet und wir nennen es auch „Ego“. Das Ego will all unsere Verlangenübernehmen und uns <strong>in</strong> Richtung Egoismus drängen. So kam <strong>die</strong> Schlange zu Eva – demVerlangen zu empfangen – und sagte „Weißt du, du kannst de<strong>in</strong> Verlangen zu empfangen auftolle Art nützen!“ Und Eva g<strong>in</strong>g zu Adam – dem Verlangen zu geben – und sagte „Weißt duwas? Wir haben hier <strong>die</strong> Chance, <strong>in</strong> <strong>die</strong> Höchste Welt aufzusteigen. Und außerdem will das<strong>der</strong> Schöpfer auch, daher machte Er uns zu Empfangenden.“Und sie biss ab. Das Verlangen zu empfangen und <strong>die</strong> Schlange (Egoismus) aßen den Apfel.Weil er ihnen schmeckte, dachten sie „Warum nicht Adam (<strong>die</strong> Kräfte des Gebens) auchkosten lassen?“ So tat sie. Als Ergebnis wurden alle Verlangen und <strong>der</strong> ganze Körper vonAdam ha Rishon (<strong>die</strong> kollektive Seele) durch <strong>die</strong> Absicht zu empfangen verdorben und soentstand <strong>die</strong> Erbsünde.Abraham – zwischen Ägypten und IsraelAbraham wurde <strong>in</strong> Mesopotamien geboren, wan<strong>der</strong>te nach Israel aus und zog auf Grund e<strong>in</strong>erHungersnot schließlich nach Ägypten. Diese Reise hat e<strong>in</strong>e spirituelle Bedeutung, weil <strong>die</strong>seOrte Stufen <strong>der</strong> Kräfte entsprechen. Sie erzählen tatsächlich <strong>die</strong> Geschichte <strong>der</strong> Korrektur <strong>der</strong>Verlangen.63


Mesopotamien ist <strong>der</strong> Ausgangspunkt, an dem Abrahams Verlangen noch egoistisch waren,wie Ihre und me<strong>in</strong>e. Das Land Israel s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> “Verlangen zu geben”. Ägypten wird Malchutgenannt, das Verlangen zu empfangen. Es besteht aus egoistischen Wünschen, mit Pharao als<strong>der</strong>en Oberhaupt.LeckerbissenIn <strong>Kabbala</strong> bezeichnet Israel ke<strong>in</strong> Stück Land. Der Name setzt sich aus zwei Wortenzusammen: Yashar (direkt) und El (Gott). Für e<strong>in</strong>en Kabbalisten gehört daher je<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>emstarken Verlangen nach dem Schöpfer zu Israel.Ende LeckerbissenAls Abram <strong>die</strong> Korrektur erreichte, än<strong>der</strong>te er se<strong>in</strong>en Namen zu Abraham – zusammengesetztaus Av (Vater) ha Am (das Volk) – <strong>die</strong> großen Verlangen zu empfangen waren <strong>in</strong> ihmaufgetaucht. Um <strong>die</strong>se Verlangen abzugleichen, brauchte er das Verlangen zu geben, welchesgarantierte, dass am Ende alle Verlangen korrigiert würden. Immer wenn Abraham se<strong>in</strong>enWunsch zu geben vergrößerte, g<strong>in</strong>g er nach Israel und immer wenn er se<strong>in</strong>en Wunsch zuempfangen vergrößerte, nach Ägypten. Daher wird auch <strong>die</strong> Bewegung nach Israel alsAufstieg und jene nach Ägypten als Abstieg bezeichnet.Der Wunsch zu geben für sich alle<strong>in</strong>e ist machtlos. Man kann dem Schöpfer nur geben, wennman auch von Ihm empfängt. Daher fragt Abraham sich: „Wie kann ich wissen, dass ich<strong>die</strong>selbe Stufe des Gebens wie <strong>der</strong> Schöpfer erreichen werde?“ Abraham kann nichtsempfangen, weil er sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zustand des Gebens bef<strong>in</strong>det. Der Schöpfer legte Samen <strong>in</strong><strong>die</strong> Erde Ägyptens und sagte zu ihm, dass er das volle Ausmaß des Wunsches zu empfangenbekommen werde. Abraham war entzückt. Nach dem Exil, wenn sich <strong>die</strong> Menschen mit denÄgyptern vermischen und <strong>der</strong>en Verlangen übernehmen würden, werden sie korrigiert und siewerden wissen, wie man empfängt, um zu geben. Dies ist das Muster, durch das je<strong>der</strong> MenschErkenntnis erlangen kann und das Ende <strong>der</strong> Korrektur erreicht.Die Bibel sagt, dass Abraham wegen e<strong>in</strong>er Hungersnot nach Ägypten g<strong>in</strong>g. Es war e<strong>in</strong>espirituelle Hungersnot, denn er wollte geben, doch er hatte nichts zu geben. Für Abrahamgleicht e<strong>in</strong>e Situation, <strong>in</strong> <strong>der</strong> er nichts geben kann, e<strong>in</strong>er Hungersnot – Abwesenheit desVerlangens zu empfangen. Wenn e<strong>in</strong> Mensch stufenweise e<strong>in</strong>en größeren Wunsch zuempfangen entwickelt, wir <strong>die</strong>s als Exil <strong>in</strong> Ägypten bezeichnet. Wenn man aus <strong>die</strong>serErfahrung mit e<strong>in</strong>er größeren Menge an Empfangsgefäßen austritt, kann man beg<strong>in</strong>nen, sie zukorrigieren, um sie für das Geben zu verwenden.Tauziehen zwischen Moses und PharaoDie nächste biblische Schlüsselgeschichte aus kabbalistischer Perspektive handelt von Moses.Der <strong>die</strong> Israeliten versklavende Pharao hat e<strong>in</strong>e tiefere Bedeutung, als es auf den ersten Blickersche<strong>in</strong>t.Pharao träumte von sieben fetten und sieben mageren Jahren. Die fetten Jahre - Reichtum –bestehen aus e<strong>in</strong>em anfänglich großen Verlangen nach Spiritualität und e<strong>in</strong>em damit64


e<strong>in</strong>hergehenden Glücksgefühl. Man denkt, man könne <strong>die</strong> Spiritualität erreichen, <strong>in</strong>dem manse<strong>in</strong> Ego nutzt. Man ist bereit, zu lesen, zu stu<strong>die</strong>ren und alles Mögliche zu tun. Die magerenJahre folgen, sobald man merkt, dass man ohne <strong>die</strong> Überw<strong>in</strong>dung des Egos und <strong>die</strong>Eigenschaft des Gebens <strong>die</strong> Spiritualität nicht erreichen kann. Denn man kann nicht geben,selbst wenn man es will. Man ist irgendwo dazwischen gefangen – das ist Ägypten.Wenn man e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung herbeiführt, wächst “Pharao”. Ihr Pharao ist Ihr Ego. Er zeigt Ihnenim gegenwärtigen Zustand unangenehme D<strong>in</strong>ge. Wenn es noch unangenehmer wird, wollenSie entkommen bzw. <strong>in</strong> <strong>die</strong> Spiritualität fliehen. Sie wollen raus, auch wenn es dort nichtsAnziehendes und Angenehmes gibt. Wenn Sie erst Ihr Ego enthüllen, werden Sie sichverän<strong>der</strong>n wollen.Der Name Moses stammt von Moshech (ziehen). Es ist <strong>der</strong> Punkt, <strong>der</strong> Sie aus Ägyptenherauszieht, genau wie Messias, dessen Name ebenfalls von <strong>die</strong>sem Wort abstammt. Mosesist e<strong>in</strong>e Metapher für das Gefühl, gegen se<strong>in</strong> Ego aufzustehen und zu sagen: “Ich denkewirklich, wir sollten gehen.” Die große treibende Kraft ist Pharao. Die kle<strong>in</strong>e ziehende Kraftist Moses. Dieses Ziehen ist <strong>der</strong> Anfang Ihrer Spiritualität, <strong>der</strong> Punkt <strong>in</strong> Ihrem Herzen.Das klassische Happy End – Die Geschichte von EstherDie Geschichte behandelt <strong>die</strong> letztendliche Korrektur des Verlangens zu empfangen, genanntHamman. Mordechai (das Verlangen zu geben) und Hamman teilen sich e<strong>in</strong> Pferd. Hammanreitet zuerst, dann lässt er Mordechai aufsitzen und geht nebenher. Dies zeigt, wie dasVerlangen zu empfangen sich letztendlich dem Verlangen zu geben unterwirft und <strong>die</strong> Zügelaus <strong>der</strong> Hand gibt.Esther – aus dem hebräischen Wort Hester (Verhüllung) – bezeichnet das <strong>verborgene</strong>himmlische Königreich. Sie ist verborgen, genau wie Ahasuerus, <strong>der</strong> Schöpfer, <strong>der</strong> sche<strong>in</strong>barwe<strong>der</strong> gut noch schlecht ist. E<strong>in</strong> Mensch, <strong>der</strong> <strong>die</strong>s erfährt, weiß nicht, was richtig o<strong>der</strong> falschist und ob <strong>der</strong> Schöpfer gut o<strong>der</strong> schlecht ist.Esther ist auch mit Mordechai verwandt – dem Willen zu geben. Mordechai ist wie Moses <strong>der</strong>Punkt von B<strong>in</strong>a <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seele (nur auf e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Stufe), <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Menschen zum Lichtzieht.Wenn das Verlangen zu geben auftaucht, wird es manchmal nicht richtig erkannt. Es istverborgen, wie <strong>die</strong> König<strong>in</strong> Esther. Man weiß nicht genau, ob <strong>die</strong> Handlung tatsächlich e<strong>in</strong>egebende ist. Doch wenn Mordechai bereits reitet, kann Ihr Verlangen zu empfangen sichselbst korrigieren.LeckerbissenDer fröhlichste Feiertag des Hebräischen Kalen<strong>der</strong>s ist Purim, an dem <strong>die</strong> Geschichte vonHamman und Mordechai erzählt wird. Dieser Feiertag repräsentiert das Ende <strong>der</strong> Korrekturund schreibt Tr<strong>in</strong>ken vor, bis wir Mordechai von Hamman nicht mehr unterscheiden können –Egoismus von Altruismus. Denn am Ende <strong>der</strong> Korrektur werden alle Verlangen korrigiert undarbeiten dann im Geben an den Schöpfer; damit ist <strong>die</strong> Art des Verlangens egal, denn allesgeschieht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Absicht zu geben.65


Ende LeckerbissenDer Sohar – Nicht ohne ErkenntnisDer gesamte Sohar und selbst <strong>die</strong> Legenden sprechen von den Zehn Sefirot – Keter,Chochma, B<strong>in</strong>a, Chessed, Gwura, Tiferet, Netzach, Hod, Jessod und Malchut - und ihrenWechselwirkungen. Für e<strong>in</strong>en Kabbalisten <strong>die</strong>nen alle E<strong>in</strong>tragungen und <strong>der</strong>envariantenreichen Komb<strong>in</strong>ationen zur Enthüllung aller spirituellen Welten.Rabbi Shimon Bar-Yochai (Rashbi), <strong>der</strong> Autor des Sohar, hatte e<strong>in</strong> großes Problem. Erwusste nicht genau, wie er das Wissen <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> für zukünftige Generationen aufbereitensollte. Er wollte <strong>die</strong> Menschen nicht voreilig mit dem Inhalt des Sohar konfrontieren. Erfürchtete, <strong>die</strong> Menschen zu verwirren und sie vom wahren Weg abzulenken.Um Verwirrung zu vermeiden, übergab er das Schreiben an Rabbi Aba, <strong>der</strong> auf solchspezielle Weise zu schreiben wusste, dass nur <strong>die</strong> Würdigen das Verfasste verstanden. Diebeson<strong>der</strong>e Sprache des Sohar verstehen nur jene, <strong>die</strong> bereits <strong>die</strong> spirituelle Leiter erklommenhaben. Menschen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Barriere bereits h<strong>in</strong>ter sich gelassen und e<strong>in</strong>e bestimmte spirituelleStufe erreicht haben. Und entsprechend <strong>die</strong>ser Stufe erfassen sie das Buch.Heute s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> meisten Seelen zu materialistisch und egoistisch, um den Sohar zu verstehen.Sie benötigen Werkzeuge, um sie zuerst auf <strong>die</strong> spirituelle „Umgebung“ vorzubereiten. Wiee<strong>in</strong> Space Shuttle, das zunächst e<strong>in</strong>en enormen Antrieb braucht, um sich später aus eigenerKraft fortzubewegen. E<strong>in</strong>e unterstützende Umgebung, Lehrer und richtige Bücher geben demspirituellen Verständnis dann den „Schwung“.Es gibt unterschiedliche Erzählstile im Sohar. Er ist <strong>in</strong> mehreren Sprachen geschrieben, jenachdem, wie <strong>die</strong> spirituellen Zustände ausgedrückt werden sollen. Dies führt gelegentlich zuVerwirrung. Wenn das Buch über Gesetze spricht, könnte man irrtümlich glauben, dass vonMoralvorschriften <strong>die</strong> Rede ist. Wenn Geschichten erzählt werden, assoziiert man <strong>die</strong>sevielleicht mit Fabeln. Ohne spirituelle Erkenntnis ist es daher sehr schwierig, den Inhalt desSohar zu verstehen.Manches im Sohar ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> geschrieben und manches <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sprache<strong>der</strong> Legenden. Wir zeigen Ihnen nun e<strong>in</strong>ige Beispiele.Der EseltreiberIm Sohar gibt es e<strong>in</strong>e wun<strong>der</strong>bare Geschichte über e<strong>in</strong>en Mann, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Esel von wichtigenund reichen Leuten führt, damit <strong>die</strong>se sorglos gehen und über ihre Geschäfte sprechenkönnen. Doch <strong>der</strong> Eseltreiber aus dem Sohar ist e<strong>in</strong>e helfende Kraft für e<strong>in</strong>en Menschen, <strong>der</strong>bereits e<strong>in</strong>e eigene Seele besitzt.In <strong>der</strong> Geschichte sprechen zwei Männer über spirituelle D<strong>in</strong>ge, während sie von e<strong>in</strong>em Ortzum an<strong>der</strong>en wan<strong>der</strong>n. Jedesmal, wenn sie e<strong>in</strong>er unlösbaren Frage gegenüber stehen, gibtihnen <strong>der</strong> Eseltreiber e<strong>in</strong>e “wun<strong>der</strong>bare” Antwort. Als sie fortschreiten (dank den Antwortendes Eseltreibers) bemerken sie, dass es sich bei dem Eseltreiber um e<strong>in</strong>en vom Himmelgesandten Engel handelt, <strong>der</strong> nur e<strong>in</strong>en Zweck erfüllt: sie im Fortschritt zu unterstützen.66


Wenn sie <strong>die</strong> letzte Stufe erreicht haben, sehen sie, dass <strong>der</strong> Eseltreiber bereits dort ist und aufsie wartet.Die kabbalistische Interpretation: Der Esel entspricht unserem Verlangen zu empfangen, alsounserem Egoismus. Sie und ich haben e<strong>in</strong>en Eseltreiber, <strong>der</strong> nur darauf wartet, dass wir <strong>in</strong> <strong>die</strong>Spiritualität e<strong>in</strong>treten, damit er uns führen kann. Doch genau wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Legende erkennen wirden Eseltreiber erst dann, wenn wir se<strong>in</strong>e Stufe erreichen – am Ende <strong>der</strong> Korrektur.Die Nacht <strong>der</strong> BrautVor dem Ende <strong>der</strong> Korrektur gibt es e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Zustand, <strong>der</strong> “Nacht <strong>der</strong> Braut”genannt wird. Die Geschichte im Sohar handelt von den Hochzeitsvorbereitungen e<strong>in</strong>er Braut.Die Braut symbolisiert <strong>die</strong> kollektive Seele. Sie ist e<strong>in</strong> Kli, das bereit ist, sich mit demSchöpfer zu verb<strong>in</strong>den.Wenn man <strong>die</strong>sen Zustand erreicht, fühlt man, dass se<strong>in</strong> Kli bereit ist für <strong>die</strong> spirituelleE<strong>in</strong>heit. Der Bräutigam entspricht dem Schöpfer. Es heißt “Nacht”, weil Dvekut (Anheftung,E<strong>in</strong>heit) noch nicht sichtbar ist und das Licht noch nicht <strong>die</strong> Gefäße füllt. Nacht bedeutet, dass<strong>die</strong> Gefäße noch Dunkelheit spüren – <strong>die</strong> Abwesenheit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heit.Der Tagesanbruch verspricht <strong>die</strong> vollkommene Erfüllung am Ende <strong>der</strong> Korrektur, doch <strong>der</strong>Sohar sagt uns nicht genau, warum <strong>die</strong>s gut ist – nur dass es Vollkommenheit, Licht undFrieden br<strong>in</strong>gt.Der Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Letzten GenerationDie Schriften im Baum des Lebens des ARI kennzeichnen <strong>die</strong> letzte Phase <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung<strong>der</strong> Seelen. Der ARI beschrieb <strong>die</strong>se Phase als <strong>die</strong> Letzte Generation. Von nun an sollte <strong>die</strong><strong>Weisheit</strong> <strong>Kabbala</strong> aus <strong>der</strong> Verborgenheit austreten, obwohl <strong>die</strong>s noch Jahrhun<strong>der</strong>te dauernwürde. Mit ihm begann e<strong>in</strong>e neue Ära.Kabbalistische Autoren spüren, dass sie sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Phase vor <strong>der</strong> Korrektur bef<strong>in</strong>den,denn sie wissen, dass es nur e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en MAN (Gebet um Korrektur) bedarf, um alles zuenthüllen und den Leiden des irdischen Lebens e<strong>in</strong> Ende zu setzen. Es fehlt nur e<strong>in</strong> w<strong>in</strong>zigesFragment, um <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dung herzustellen. Diese Lücke zu füllen liegt an uns und daherverbreiten <strong>die</strong> Kabbalisten ihr Wissen, um mehr Seelen zur Korrektur zu br<strong>in</strong>gen. Sieerkennen deutlich, dass wir nahe dran s<strong>in</strong>d.Das Studium <strong>der</strong> Zehn SefirotDie Worte von Rabbi Shimon Bar-Yochai wurden von se<strong>in</strong>em Schüler Rabbi Aba <strong>in</strong> denSohar geschrieben. Die Worte des ARI wurden von se<strong>in</strong>em Schüler Chaim Vitalaufgeschrieben. Doch Rav Yehuda Ashlag, auch Baal HaSulam (Herr <strong>der</strong> Leiter) genannt aufGrund se<strong>in</strong>es Sulamkommentar (Leiter) zum Buch Sohar schrieb im Gegensatz zu se<strong>in</strong>enVorgängern se<strong>in</strong>e Bücher selbst.Das „Flagschiff“ se<strong>in</strong>er Arbeiten ist <strong>der</strong> Kommentar zu den Schriften des ARI – Talmud EserSefirot (Das Studium <strong>der</strong> Zehn Sefirot). In sechs Bänden und auf mehr als 2000 Seiten erklärt67


Baal HaSulam den nicht entwickelten Seelen des 20. und des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts, was <strong>der</strong> ARIim Baum des Lebens schrieb. In se<strong>in</strong>er „E<strong>in</strong>führung zum Studium <strong>der</strong> Zehn Sefirot“ sagt erdeutlich, dass se<strong>in</strong> Zielpublikum jene Menschen seien, <strong>die</strong> sich nach dem S<strong>in</strong>n ihres Lebensfragen.ZusammenfassungAlle D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt s<strong>in</strong>d Zweige von Wurzeln, <strong>die</strong> als erstes <strong>in</strong> <strong>der</strong> SpirituellenWelt ersche<strong>in</strong>en.Die Bibel ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Zweige geschrieben; sie verwendet irdischesVokabular, um auf spirituelle Vorgänge h<strong>in</strong>zuweisen.Die Geschichten <strong>der</strong> Bibel und Der Sohar handeln nicht von Menschen, son<strong>der</strong>n vonspirituellen Kräften, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Seelen wirken.Das Buch, das sich auf unsere Korrektur bezieht, ist Das Studium <strong>der</strong> Zehn Sefirot undwurde von Baal HaSulam verfasst.68


Kapitel Zehn: Die Bedeutung von Buchstaben und WortenQu<strong>in</strong>tessenz Das Verständnis von Hebräischen Buchstaben, Worten und Zahlen Die Verb<strong>in</strong>dung: Schöpfer-Schöpfung-Verlangen Wie Zahlen, Worte und Buchstaben Ihre Korrektur wi<strong>der</strong>spiegelnDie Hebräische Sprache und ihre Schreibweise s<strong>in</strong>d durch <strong>die</strong> Kommunikation mit denHöheren Welten entstanden. Die Komb<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Buchstaben und <strong>der</strong>en Darstellung durch<strong>die</strong> Formen <strong>der</strong> T<strong>in</strong>tenstriche s<strong>in</strong>d mit spirituellem Wissen verbunden.Normalerweise stellen Buchstaben, Worte und Zahlen drei verschiedene D<strong>in</strong>ge dar, doch <strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> durchdr<strong>in</strong>gen sie e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Durch ihre Beziehungen zu e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> erhalten sie allegrößere spirituelle Bedeutung. Alle Buchstaben und <strong>die</strong> Worte, aus denen sie bestehen, habene<strong>in</strong>e eigene spirituelle Geschichte, <strong>die</strong> wir uns nun genauer anschauen werden.Die Verb<strong>in</strong>dung von Buchstaben, Worten und ZahlenIm Hebräischen entspricht je<strong>der</strong> Buchstabe e<strong>in</strong>er Zahl. Somit bildet jedes Wort o<strong>der</strong> je<strong>der</strong>Name e<strong>in</strong>e Zahlenreihe. Die Zahlenreihe kann als solches betrachtet werden o<strong>der</strong> man bildet<strong>die</strong> Quersumme. Wenn Worte <strong>die</strong> gleichen Zahlen enthalten bzw. <strong>die</strong> gleiche Quersummebilden, dann wird angenommen, dass sie verwandt o<strong>der</strong> sogar identisch <strong>in</strong> ihrer Bedeutungs<strong>in</strong>d.Buchstaben entstehen durch spirituelles Empf<strong>in</strong>den. Je<strong>der</strong> Strich, jede Form e<strong>in</strong>es Buchstabenhat e<strong>in</strong>e spirituelle Bedeutung.Somit steckt <strong>in</strong> jedem Hebräischen Buchstaben <strong>die</strong> verschlüsselte Botschaft, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Autorvom Schöpfer erhält. Während er schreibt, wirkt <strong>der</strong> Schöpfer auf ihn und <strong>die</strong>s f<strong>in</strong>detAusdruck <strong>in</strong> jedem Buchstaben und jedem Wort.Auch <strong>die</strong> Farbe <strong>der</strong> Schrift gibt Aufschlüsse darüber, wie <strong>die</strong> Schöpfung (schwarze T<strong>in</strong>te) mitdem Schöpfer (weißes Papier) verbunden ist. Ohne Papier und T<strong>in</strong>te könnte man <strong>die</strong>Schöpfungsgeschichte we<strong>der</strong> lesen noch verstehen.Die spirituelle LandkarteDie Tora ist das Hauptwerk <strong>der</strong> Juden und des „Alten Testamentes“ <strong>der</strong> Christen undgleichsam e<strong>in</strong> kabbalistischer Text. Die Buchstaben enthalten alle Informationen, <strong>die</strong> vomSchöpfer ausgeströmt werden. Zwei Grundl<strong>in</strong>ien bestimmen ihre Form. Diese beidenGrundl<strong>in</strong>ien stehen für zwei Arten des Lichtes. Die vertikalen L<strong>in</strong>ien repräsentieren das Licht<strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> o<strong>der</strong> des Vergnügens. Die horizontalen L<strong>in</strong>ien stehen für das Licht <strong>der</strong>Barmherzigkeit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Korrektur. (Es gibt auch diagonale und kreisförmige L<strong>in</strong>ien, <strong>die</strong>spezielle Bedeutungen haben, aber <strong>die</strong>se zu erläutern würde den Rahmen des Buchessprengen.)69


Betrachten Sie es so: Kann <strong>der</strong> Schöpfer ohne <strong>die</strong> Schöpfung „Schöpfer“ genannt werden?Um <strong>der</strong> Schöpfer zu se<strong>in</strong>, muss Er schöpfen. Diese Dualität zwischen Schöpfer undSchöpfung ist <strong>die</strong> Grundlage von allem Existierenden.Die Form <strong>der</strong> Buchstaben symbolisiert <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dung zwischen dem Schöpfer und Ihnen.Buchstaben bestehen nicht nur aus schwarzen L<strong>in</strong>ien, son<strong>der</strong>n haben e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Gestalt,<strong>die</strong> für <strong>die</strong> korrigierte Beziehung zwischen Geschöpf und Schöpfer stehen.Diese Verb<strong>in</strong>dung besteht aus Kontrast und Kollision. Um Licht wahrnehmen zu könnenmuss es auf etwas treffen, beispielsweise auf <strong>die</strong> Netzhaut des Auges. Licht, Schall o<strong>der</strong>an<strong>der</strong>e Arten von Wellen treffen auf <strong>die</strong> Oberfläche e<strong>in</strong>es Gegenstandes und dadurch kann<strong>die</strong>ser Gegenstand von uns wahrgenommen werden.Da das Papier dem Licht entspricht, muss es auf <strong>die</strong> schwarze T<strong>in</strong>te (den Buchstaben) treffen.Erst dann kann es wahrgenommen werden. Die schwarzen L<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> Buchstaben wirken wiee<strong>in</strong>e Schranke auf das Licht, da Schwarz das Gegenteil von Licht ist. Das Licht trifft auf denMassach (Wi<strong>der</strong>standskraft) des Geschöpfes und will <strong>in</strong> das Kli e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen und dortVergnügen bereiten. Anstatt das Licht wie<strong>der</strong> zu reflektieren, bildet <strong>der</strong> Kampf zwischen demabstoßenden Massach und dem e<strong>in</strong>wirkenden Licht e<strong>in</strong>e mächtige Verb<strong>in</strong>dung. Auf demAuftreffen des Lichts auf den Massach gründet <strong>die</strong> Beziehung zwischen Licht undBuchstaben.Auf <strong>die</strong>se Weise begrenzen <strong>die</strong> schwarzen L<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> Buchstaben das Licht. Wenn das Lichtauf e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ie trifft, wird das Licht gebremst und dann kann das Kli es genau betrachten.Gleichsam kann <strong>der</strong> Schöpfer nur erforscht werden, wenn Se<strong>in</strong> Licht „gebremst“ und stu<strong>die</strong>rtwird. Es kl<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> wenig ironisch, aber nur wenn man den Schöpfer e<strong>in</strong>grenzt, kann manlernen, genauso frei zu se<strong>in</strong> wie Er. Der Massach wirkt wie e<strong>in</strong> Prisma: das Licht wird <strong>in</strong>se<strong>in</strong>e Spektralfarben aufgespaltet und somit kann man jede Farbe e<strong>in</strong>zeln auswählen undentscheiden, wieviel von je<strong>der</strong> Farbe man verwenden möchte.Buchstaben und WeltenIm hebräischen gibt es 22 Buchstaben. Die ersten neun Buchstaben, Aleph bis Tet,repräsentieren den unteren Teil von B<strong>in</strong>a. Die nächsten neun, Yod bis Tzadik, stehen für SeirAnp<strong>in</strong> und <strong>die</strong> letzten vier, Kof bis Tav, verkörpern Malchut, das Geschöpf selbst.Zusätzlich zu <strong>die</strong>sen „regulären“ Buchstaben, gibt es fünf Endbuchstaben. Im Bild unten kannman sehen, dass <strong>die</strong>s ke<strong>in</strong>e neuen Buchstaben s<strong>in</strong>d. Auch dafür gibt es e<strong>in</strong>en guten Grund.72


Praktische UmsetzungDie Eigenschaften des Schöpfers können auf gleiche Weise wie <strong>die</strong> Farben e<strong>in</strong>esGegenstandes untersucht werden. Wenn Sie e<strong>in</strong>en roten Ball sehen, ersche<strong>in</strong>t <strong>die</strong>ser Balldeswegen rot, weil das rote Licht reflektiert wird. Genauso kann e<strong>in</strong> Teil des Lichtes desSchöpfers reflektiert werden. Zuerst muss all das Licht, das vom Schöpfer ausströmt,reflektiert werden. Erst dann können Sie entscheiden, was Sie damit anfangen wollen.Ende Praktische UmsetzungDie ursprünglichen 22 Buchstaben s<strong>in</strong>d alle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt Azilut zu f<strong>in</strong>den, <strong>der</strong> höchsten <strong>der</strong>fünf Welten, wie <strong>in</strong> Kapitel 7 vorgestellt. Da <strong>die</strong>se 22 Buchstaben aus <strong>der</strong> Welt, <strong>die</strong> amnächsten zum Schöpfer liegt, kommen, stehen sie für <strong>die</strong> korrigierte Verb<strong>in</strong>dung zwischen <strong>der</strong>Schöpfung und dem Schöpfer. Die letzten fünf Buchstaben s<strong>in</strong>d das Verb<strong>in</strong>dungsgliedzwischen dem korrigierten Zustand (<strong>die</strong> Welt Azilut) und den Welten des unkorrigiertenZustandes, Brija, Yetzira, Assija (BYA). Da <strong>die</strong> Schöpfung aus 5 Stufen besteht, muss dasVerb<strong>in</strong>dungsglied zwischen Azilut und BYA aus fünf Formen bestehen, eben den fünf letztenBuchstaben.Der Buchstabe Bet ist <strong>der</strong> erste Buchstabe <strong>der</strong> Tora und <strong>der</strong> zweite Buchstabe desHebräischen Alphabetes. Es ist <strong>der</strong> erste <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tora, weil Bet für <strong>die</strong> korrigierte Verb<strong>in</strong>dungzwischen B<strong>in</strong>a und Malchut, dem so genannten Beracha (Segen) steht. Der Segen wirdempfangen, wenn Malchut (<strong>die</strong> Schöpfung, wir) sich mit B<strong>in</strong>a (dem Schöpfer) verb<strong>in</strong>det. Wirkönnen uns mit Ihm nur verb<strong>in</strong>den, wenn wir wie Er se<strong>in</strong> wollen, damit ist <strong>die</strong> „korrigierteVerb<strong>in</strong>dung“ geme<strong>in</strong>t. Wenn Malchut das Verlangen hat, wie B<strong>in</strong>a zu se<strong>in</strong>, also wenn Sie undich wie <strong>der</strong> Schöpfer se<strong>in</strong> wollen, dann wird <strong>die</strong>s „Segen <strong>der</strong> korrigierten Verb<strong>in</strong>dunggenannt“ (Beracha).73


E<strong>in</strong>er, Zehner und Hun<strong>der</strong>terAlle Buchstaben s<strong>in</strong>d aufgeteilt <strong>in</strong> drei numerische Kategorien: E<strong>in</strong>er, Zehner und Hun<strong>der</strong>terDie Stufe B<strong>in</strong>a entspricht den E<strong>in</strong>ern: Aleph, Bet, Gimel, Dalet, Hey, Vav, Say<strong>in</strong>, Het, Tet.Dies s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> neun (1-9) Sefirot von B<strong>in</strong>a.Die Stufe Seir Anp<strong>in</strong> entspricht den Zehnern: Yod, Chaf, Lamed, Mem, Nun, Samech, Ay<strong>in</strong>,Peh, Tzadi. Dies s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> neun Sefirot (10-90) von Seir Anp<strong>in</strong> (Seir Anp<strong>in</strong>).Die Stufe Malchut entspricht den Hun<strong>der</strong>tern: Kof, Resh, Sh<strong>in</strong>, Tav. Dies s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> vier (100-400) Sefirot von Malchut.Da stellt sich <strong>die</strong> Frage, was ist mit den Zahlen <strong>die</strong> größer als 400 s<strong>in</strong>d? Hebräisch ist e<strong>in</strong>espirituelle und ke<strong>in</strong>e mathematischen Sprache. Die Sprache bildet spirituelle Zustände ab undum den Aufbau <strong>der</strong> Welt Azilut (<strong>die</strong> „Heimat“ <strong>der</strong> Buchstaben) zu beschreiben, s<strong>in</strong>d nichtmehr Zahlen nötig. Mit <strong>die</strong>sen 22 Buchstaben kann alles vom Anfang <strong>der</strong> Schöpfung bis <strong>in</strong>alle Unendlichkeit erklärt werden.Wie wird also e<strong>in</strong>e komplizierte Zahl wie 248 wie<strong>der</strong>gegeben? Durch <strong>die</strong> drei Buchstaben:Resh (200), Mem (40) und Het (8). Und wie wird e<strong>in</strong>e Zahl größer 200, wie zum Beispiel 756gebildet? Mit mehr als drei Buchstaben: Tav (400) + Sh<strong>in</strong> (300) + Nun (50) + Vav (6) = 756.Diese Zahl kann natürlich aus vielen an<strong>der</strong>en Komb<strong>in</strong>ationen gebildet werden. Aber dabeimuss beachtet werden, dass zwei Worte, wenn sie <strong>die</strong> gleiche Summe bilden, spirituellenSynonymem entsprechen und somit <strong>die</strong> gleiche spirituelle Bedeutung haben.Nun betrachten wir, wie <strong>die</strong> Zahlen und <strong>die</strong> Entwicklung des spirituellen Verlangenszusammenhängen. Zahlen entsprechen <strong>der</strong> Größe des Kli. Je größer <strong>die</strong> Zahl, desto mehrLicht strömt e<strong>in</strong>. Wenn <strong>in</strong> Ihrem Verlangen nur e<strong>in</strong>stellige Ziffern vorkommen, also dasVerlangen kle<strong>in</strong> ist, dann ist auch nur wenig Licht vorhanden. Wenn Zehner dazu kommenund Ihr Verlangen wächst, dr<strong>in</strong>gt auch mehr Licht e<strong>in</strong>. Mit den Hun<strong>der</strong>tern erreicht IhrVerlangen den Höhepunkt und das Licht, welches durch <strong>die</strong> Buchstaben symbolischdargestellt wird, füllt Ihre spirituellen Kelim (Mehrzahl von Kli).Nun wird <strong>die</strong> Sache aber kompliziert, denn es gibt e<strong>in</strong>e Ausnahme <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>. Zahlenkönnen auch das Licht, nicht nur das Verlangen repräsentieren. In <strong>die</strong>sem Fall s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> E<strong>in</strong>er(wenig Licht) <strong>in</strong> Malchut, <strong>die</strong> Zehner <strong>in</strong> SA und <strong>die</strong> Hun<strong>der</strong>ter <strong>in</strong> B<strong>in</strong>a. Dies entsteht aus demumgekehrten Verhältnis zwischen Licht und Kli (Verlangen). Es ersche<strong>in</strong>t zuerst verwirrend,aber das größte Licht des Schöpfers strömt nur dann <strong>in</strong> Ihr Kli, wenn Sie Ihre niedrigstenVerlangen aktivieren.Hier <strong>die</strong> numerische Entsprechung je<strong>der</strong> Stufe und das zugehörige Licht, welches das Gefäßfüllt:B<strong>in</strong>a—Licht (100); Kli (1)SA— Licht (10); Kli (10)Malchut— Licht (1); Kli (100)74


Wenn Gott = Natur und Natur = Verlangen, dann …Nun e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Zusammenhang, dessen Betrachtung sich lohnt: Wenn Sie <strong>die</strong> numerischenWerte <strong>der</strong> Buchstaben des Wortes HaTeva (Natur) zusammenzählen, dann kommt 86 heraus.Wenn Sie den Wert <strong>der</strong> Buchstaben des Wortes Elokim (Gott) ad<strong>die</strong>ren, ist das Ergebnisebenfalls 86. Und schließlich <strong>die</strong> Summe <strong>der</strong> Buchstaben Kos (Gefäß), <strong>die</strong> ebenfalls 86ergeben. Die <strong>Kabbala</strong> zeigt <strong>die</strong> Gleichbedeutung <strong>der</strong> Worte Gott, Gefäß und Natur, wie imKapitel 2 erwähnt. Und so funktioniert das.Es wurde schon erklärt, dass wenn zwei Worte <strong>die</strong> gleiche Quersumme haben, sie auchgleiche spirituelle Bedeutung haben. Daher ist <strong>die</strong> kabbalistische Aussage hier sehr <strong>in</strong>teressant(wenn auch e<strong>in</strong> wenig komplex):Die Natur und <strong>der</strong> Schöpfer s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> und dasselbe. Nur weil wir das nicht erkennenkönnen, heißt das nicht, dass es nicht so ist. Bakterien können wir auch nicht mit dembloßen Auge erkennen, trotzdem s<strong>in</strong>d sie da.In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> symbolisiert e<strong>in</strong> Gefäß e<strong>in</strong> Kli, also das Verlangen zu Empfangen. Darumist <strong>die</strong> Natur und unser Kli dasselbe. Wie schon oben erwähnt, gilt das auch, wenn wir<strong>die</strong>s nicht spüren können. Dadurch, dass <strong>die</strong> Worte den gleichen Wert haben, liegt hier <strong>die</strong>Chance unsere Verlangen nach dem Vorbild <strong>der</strong> Natur zu korrigieren (än<strong>der</strong>n).Wenn wir unser Verlangen (Kli) <strong>der</strong> Natur angleichen, gleichen wir uns auch demSchöpfer an (da Natur und Schöpfer Synonyme s<strong>in</strong>d). E<strong>in</strong>fach ausgedrückt, werden wirden Schöpfer erkennen, wenn wir unser Kli <strong>der</strong> Natur angleichen.Als Gleichung dargestellt, sieht <strong>die</strong>s so aus: Wenn A = B, und B = C, dann ist A = C.Die Bauste<strong>in</strong>e des LebensDiese “Spiele” <strong>der</strong> Kabbalisten mit Buchstaben und Zahlen nennt man Gematria. Die altenKabbalisten haben Gematria so perfektioniert, dass sie <strong>die</strong> ganze Schöpfung und <strong>die</strong>Beziehung zwischen Schöpfer und Schöpfung durch Gematria beschreiben konnten undkönnen, wie im Folgenden erklärt wird.Gematria drückt den Zustand e<strong>in</strong>es Kli aus, wenn es den Schöpfer entdeckt. Das Kli entdecktIhn <strong>in</strong>nerhalb se<strong>in</strong>er eigenen Beschaffenheit. Das Kli besteht aus 10 Sefirot. Diese 10 Sefirots<strong>in</strong>d durch <strong>die</strong> Spitze des Buchstaben Yod unterteilt und dann wie<strong>der</strong> durch <strong>die</strong> BuchstabenYod, Hey, Vav und Hey. Die Anordnung <strong>die</strong>ser vier Buchstaben wird Tetragrammaton (aufgriechisch), HaVaYaH (auf hebräisch) und Yaweh o<strong>der</strong> JHVH o<strong>der</strong> Jehovah (auf englisch)genannt.Die erste Sefira, Keter, gehört zu <strong>der</strong> Spitze von Yod; <strong>die</strong> zweite Sefira, Chochma, zu Yod,und <strong>die</strong> dritte Sefira, B<strong>in</strong>a zu Hey. Die nächste Sefira, SA, enthält sechs <strong>in</strong>terne Sefirot:Chesed, Gwura, Tiferet, Netzach, Hod und Jessod. All <strong>die</strong>se Sefirot s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dem BuchstabenVav enthalten. Das letzte Hey ist Malchut, welches <strong>die</strong> letzte Sefira ist.Genau genommen entspricht HaVaYaH nicht nur dem Aufbau von e<strong>in</strong>em Kli, son<strong>der</strong>n vonallen Kelim und allem, was jemals war, ist und se<strong>in</strong> wird. Es s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Bauste<strong>in</strong>e des Lebens.Egal wie kle<strong>in</strong> sie s<strong>in</strong>d, jedes Teilchen besteht aus 10 Sefirot, <strong>die</strong> wie<strong>der</strong>um <strong>in</strong> HaVaYaHbe<strong>in</strong>haltet s<strong>in</strong>d (hebräisch für Leben, das Se<strong>in</strong>).75


Abraham nahm es persönlich (und Sie können das auch)Es ist wichtig zu verstehen, dass es e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zwischen den Buchstaben, Sefirot unddem Kli gibt, da <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> <strong>der</strong> Name e<strong>in</strong>er Person für dessen spirituelles Kli steht. ZumBeispiel entspricht Abraham e<strong>in</strong>er speziellen Verb<strong>in</strong>dung zwischen dem Schöpfer und <strong>der</strong>Schöpfung. Abraham stellt e<strong>in</strong>e Seele dar, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e bestimmt Form <strong>der</strong> Korrektur gemacht hat.Als Abraham geboren wurde, hieß er Abram. Aber als er sich korrigierte und se<strong>in</strong> Verlangensich von e<strong>in</strong>em egoistischen zu e<strong>in</strong>em altruistischen gewandelt hatte, än<strong>der</strong>te sich se<strong>in</strong> Namezu Abraham. Das se<strong>in</strong>em Namen zugefügte h entspricht dem Hey von B<strong>in</strong>a, <strong>der</strong> altruistischenEigenschaft des Schöpfers. Dies zeigt, dass er auf <strong>die</strong>se spirituelle Stufe gestiegen ist.LeckerbissenEs wurde schon erklärt, dass es <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> das Böse nicht gibt. Es kommt immer auf <strong>die</strong>Betrachtungsweise an. Pharao wird als böse Kraft angesehen. Kabbalisten haben <strong>die</strong>hebräischen Buchstaben des Namens Pharao umgekehrt, und entdeckten, dass das Worteigentlich Oref Ha (<strong>die</strong> Kehrseite des Schöpfers) bedeutet. Mit an<strong>der</strong>en Worten ist Pharaoeigentlich <strong>der</strong> Schöpfer, <strong>der</strong> Sie mit aller Härte antreibt, sich spirituell zu entwickeln, wennSie <strong>die</strong>s nicht freiwillig tun. Wenn Sie mit all Ihrer Kraft dem spirituellen Wachstumentgegen streben, werden Sie erkennen, dass Pharao eigentlich Ihr Freund ist.Ende LeckerbissenEntdecken Sie Ihre Wurzel und Ihren NamenAlle Buchstaben f<strong>in</strong>den wir <strong>in</strong> uns und nirgendwo sonst. Sie s<strong>in</strong>d spirituelle Kelim, alsoErfahrungen, <strong>die</strong> wir auf dem Weg unserer spirituellen Entwicklung schon gemacht habenund wie<strong>der</strong> machen werden.Die Kelim spüren den Schöpfer und wenn wir <strong>die</strong> wahre Bedeutung <strong>der</strong> Buchstaben kennen,dann erkennen wir <strong>in</strong> all den L<strong>in</strong>ien, Punkten und Kreisen <strong>der</strong> Buchstaben <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dungzwischen uns und den spirituellen Welten. Je<strong>der</strong> Mensch hat etwas, dass „Wurzel <strong>der</strong> Seele“genannt wird. Wenn wir <strong>die</strong> spirituellen Stufen emporsteigen und <strong>die</strong> Buchstaben, Worte undZahlen <strong>in</strong> uns erkennen, nähern wir uns langsam unserem wahren Selbst.Es gibt nur e<strong>in</strong>e Schöpfung. Diese Schöpfung wurde <strong>in</strong> 600.000 Teile aufgeteilt, welchewie<strong>der</strong>um <strong>in</strong> <strong>die</strong> vielen Milliarden Seelen, <strong>die</strong> heute existieren, zerbrachen. Wenn wir <strong>die</strong>e<strong>in</strong>zelnen Stufen erklimmen, erfahren wir, dass wir e<strong>in</strong>e Teil <strong>die</strong>ser geme<strong>in</strong>samen Seele s<strong>in</strong>dund wir erspüren <strong>in</strong> ihr unseren Platz. Hier liegt <strong>die</strong> Wurzel unserer Seele.Jede Wurzel hat ihren eigenen Namen. Wenn wir <strong>die</strong> Wurzel unserer Seele erreichen, f<strong>in</strong>denwir unseren Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schöpfung und wer wir wirklich s<strong>in</strong>d. Und dann erhalten wir auchunseren eigenen Namen.76


ZusammenfassungDie Hebräischen Buchstaben stellen <strong>die</strong> Beziehung e<strong>in</strong>es Kabbalisten zum Schöpfer darDie Hebräischen Buchstaben haben numerische Entsprechungen; ähnliche numerischeWerte weisen auf ähnliche spirituelle Bedeutungen h<strong>in</strong>, gleiche numerische Werte aufgleiche spirituelle BedeutungenGott = Natur und Natur = Verlangen (Kli). Also ist Gott = VerlangenWenn Sie <strong>die</strong> spirituellen Stufen hochsteigen, entdecken Sie <strong>in</strong> sich <strong>die</strong> Buchstaben, <strong>die</strong> Ihrerspirituellen Entwicklung entsprechen. So entdecken Sie Ihren eigenen wahren Namen.77


Qu<strong>in</strong>tessenzKapitel Elf: Körper und SeeleDie kabbalistische Erklärung von Re<strong>in</strong>karnationDie Bedeutung des Körpers aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> SeeleDie längste D<strong>in</strong>nerpartySeelen F&ARe<strong>in</strong>karnation wird allgeme<strong>in</strong> als e<strong>in</strong> sich wie<strong>der</strong>holen<strong>der</strong> Prozess von Leben, Sterben undWie<strong>der</strong>geburt angesehen. Jedoch <strong>die</strong> Idee des „Wie<strong>der</strong> geboren Werdens“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>enKörper ist nicht <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zige Form <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>karnation. Die <strong>Kabbala</strong> bezeichnet jeden Schritte<strong>in</strong>es spirituellen Wachstums als Re<strong>in</strong>karnation. Wenn Sie sich beispielsweise selbst <strong>in</strong>tensivkorrigieren, machen Sie <strong>die</strong> Erfahrung vieler Leben <strong>in</strong>nerhalb von kurzer Zeit. Auf <strong>der</strong>an<strong>der</strong>en Seite werden Sie nicht e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Inkarnation erfahren, solange Sie ohne sich zukorrigieren voran schreiten. So wird Re<strong>in</strong>karnation gemäß <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> def<strong>in</strong>iert.Ihr Körper – e<strong>in</strong> Haus für Ihre Seele<strong>Kabbala</strong> identifiziert Menschen nach ihren spirituellen Eigenschaften. Wenn e<strong>in</strong>kabbalistischer Text sagt, dass e<strong>in</strong> neuer Mensch erschaffen wurde, spricht sie nicht überHände und Füße. Sie beschreibt Ziele und Verlangen. Wenn <strong>die</strong> Qualitäten Ihres Verlangenssich zum Besseren transformiert haben, kann man aus e<strong>in</strong>er kabbalistischenBetrachtungsweise heraus sagen, das e<strong>in</strong> neuer Mensch, e<strong>in</strong> mehr spirituelles „Sie“geschaffen worden ist. Der Körper ist nur e<strong>in</strong>e biologische Behausung. Organe zum Beispiel,können transplantiert werden. <strong>Kabbala</strong> betrachtet den Körper als Instrument, durch welches<strong>die</strong> Seele arbeiten kann. Um Ihre Seele zu korrigieren, muss <strong>der</strong> Körper anwesend und aktivse<strong>in</strong>.Seelen haben nur e<strong>in</strong> Verlangen, während sie <strong>in</strong> irdischen Körpern existieren. Sie wünschensich, zur ihrer Quelle zurückzukehren, zu <strong>der</strong> Stufe, auf <strong>der</strong> sie vor ihrem Abstieg waren. IhrKörper, welches das Verlangen zu Empfangen ist, zieht <strong>die</strong> Seele zurück <strong>in</strong> <strong>die</strong>se Welt. IhrVerlangen spirituell zu se<strong>in</strong>, hilft <strong>der</strong> Seele zu ihren Wurzeln zurück zu kehren.Spirituelle FunkenDas Leben ist nicht unendlich … für sich selbst; es ist eher wie e<strong>in</strong> Dah<strong>in</strong>schw<strong>in</strong>den.Baal Hasulam, „E<strong>in</strong>führung zum Baum des Lebens“Ende Spirituelle Funken78


Wie<strong>der</strong>kehr, bis Sie reif und bereit s<strong>in</strong>dSeelen kommen und gehen auf <strong>die</strong>ser Welt - sie bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreislauf. Sieverb<strong>in</strong>den sich mit Körpern, kehren zurück zur Quelle – e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er kabbalistischer Ausdruckfür Schöpfer – und wie<strong>der</strong>holen den Prozess. Das hält so lange an, bis sie ihre Korrekturabgeschlossen haben.Sie erleben viele Inkarnationen, o<strong>der</strong> neue Seelen auf mehreren Wegen. LeidvolleErfahrungen lassen Sie nach dem S<strong>in</strong>n Ihres Lebens fragen und neue Antworten suchen.Wenn Sie reif für <strong>die</strong> Spiritualität s<strong>in</strong>d, fällt Ihnen zum Beispiel <strong>die</strong>ses Buch <strong>in</strong> <strong>die</strong> Hände. Eskann <strong>der</strong> Anfang Ihrer bewussten Inkarnationen se<strong>in</strong>.Die Verkörperungen, <strong>die</strong> durch Sie fließen, kehren dann zur Quelle zurück. Ihre Aufgabe auf<strong>der</strong> Erde ist, so viele Inkarnationen wie möglich zu durchlaufen, so dass Ihre Seele <strong>die</strong>endgültige Korrektur f<strong>in</strong>det.Warum das wie<strong>der</strong>holte Ersche<strong>in</strong>en?Re<strong>in</strong>karnation ist das wie<strong>der</strong>holte Ersche<strong>in</strong>en von Seelen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Körper <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt.Dies passiert solange, bis jede Seele ihr <strong>in</strong>dividuelles Ende <strong>der</strong> Korrektur erreicht hat.E<strong>in</strong>e vollkommene Korrektur ist e<strong>in</strong> mehrstufiges Unterfangen – e<strong>in</strong>e Seele kann ihreAufgabe nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Durchlauf vollenden und zur Quelle zurückkehren. Beim nächstenE<strong>in</strong>tritt verkörpert sie sich, abhängig von dem Fortschritt den sie gemacht hat, wie<strong>der</strong> entlangihres spirituellen Pfades.Der Schöpfer möchte, dass Sie mit spirituellen Vergnügen erfüllt s<strong>in</strong>d und Vollkommenheiterlangen. Das ist nur durch große Verlangen möglich. Und nur mit dem richtigen Verlangen,können Sie <strong>die</strong> spirituelle Welt erreichen.Wir haben schon festgestellt, dass e<strong>in</strong> Verlangen nur dann als korrigiert bezeichnet wird,wenn es <strong>die</strong> richtige Ausrichtung hat. Das geht nicht automatisch von sich; <strong>die</strong> „rechteAusrichtung“ wird durch das Studium erworben. Das ist e<strong>in</strong> Prozess und ke<strong>in</strong>eSchnellreparatur.Nebenbei bemerkt ist heute das Studium selbst nicht genug, um Sie zur Spiritualität zu führen.Sie brauchen e<strong>in</strong>e Gruppe von Freunden, <strong>die</strong> Sie unterstützen, und Sie müssen versuchen,an<strong>der</strong>en bei <strong>der</strong>en Korrektur zu helfen. Auf <strong>die</strong>sem Weg verb<strong>in</strong>den Sie sich mit <strong>der</strong>enVerlangen nach Spiritualität (Punkt im Herzen), selbst wenn es ihnen noch nicht bewusst ist.Der Samen <strong>der</strong> SeeleDie Aufgabe <strong>der</strong> Korrektur Ihrer Seele hat mehr Vorteile als nur Ihren eigenen Nutzen. DasBild ist viel größer. Die Korrektur Ihrer Seele bee<strong>in</strong>flusst alle Seelen, weil alle Seelenmite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden s<strong>in</strong>d. Wenn Sie das erste Mal <strong>in</strong> <strong>die</strong>se Welt kommen, wird Ihre Seele„Punkt“ genannt. Er<strong>in</strong>nern Sie sich, das wir alle Teile e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zigen spirituellen Gefäßes o<strong>der</strong>Kli s<strong>in</strong>d, genannt Adam haRishon (<strong>der</strong> erste Mensch). Er<strong>in</strong>nere Sie sich auch, dass <strong>die</strong> Seelevon Adam haRishon <strong>in</strong> 600000 Seelen zersplitterte, welche <strong>in</strong> <strong>die</strong>se Welt abstiegen. DieseWelt beherbergt e<strong>in</strong>e große Zahl von Körpern, jeden mit se<strong>in</strong>er eigenen Seele.79


Wenn Sie während Ihres irischen Lebens ke<strong>in</strong> spirituelles Kli aus <strong>die</strong>sem Punkt bilden, kehrtIhre Seele zurück zu ihrer Wurzel <strong>in</strong> Adam haRishon. Es ist wie e<strong>in</strong>e Saat, <strong>die</strong> nicht aufgeht,unbewusst und leblos. Das Ziel für Sie ist, zu genau <strong>der</strong> Wurzel <strong>in</strong> Adam haRishonzurückzukehren, von <strong>der</strong> Sie abgestiegen s<strong>in</strong>d.Wo und Was ist e<strong>in</strong>e Seele?Orte, so wie Sie und ich <strong>in</strong> Zeit und Raum denken, existieren <strong>in</strong> den Höheren Welten nicht.Was passiert, wenn e<strong>in</strong>e Seele zur Quelle zurückkehrt? Die Seele kehrt zurück zur ihrerWurzel <strong>in</strong> Adam haRishon. „Wurzel <strong>der</strong> Seele“ ist <strong>der</strong> Platz <strong>der</strong> Seele im System von AdamhaRishon. Das ist e<strong>in</strong> spiritueller Ort, <strong>der</strong> sich sehr nahe an <strong>der</strong> Quelle, dem Schöpfer,bef<strong>in</strong>det. Diesen spirituellen Ort f<strong>in</strong>den Sie nicht mit Ihren fünf physikalischen S<strong>in</strong>nen.E<strong>in</strong>e Seele ist e<strong>in</strong>e spirituelle Kraft. In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> werden <strong>die</strong> Seelen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pyramideangeordnet, gereiht gemäß ihrem Verlangen. Weltlichen Verlangen bef<strong>in</strong>den sich unten aufdem Boden und spirituelle Verlangen oben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spitze.An <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Pyramide s<strong>in</strong>d viele Seelen mit kle<strong>in</strong>en Verlangen (Essen, Sex, Schlafen undUnterkunft). Dies entspricht den tierischen Verlangen. Die nächste Stufe verlangt nachD<strong>in</strong>gen, <strong>die</strong> über den Grundbedürfnissen stehen. Danach kommt das Verlangen, an<strong>der</strong>e durchMacht zu kontrollieren. Es folgt das Verlangen nach Wissen – <strong>die</strong>se Seelen beschäftigen sichmit Entdeckungen. An <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Pyramide bef<strong>in</strong>den sich <strong>die</strong> wenigen Seelen, <strong>die</strong> sichnach <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> spirituellen Welt sehnen. Aus <strong>die</strong>sen Stufen ist <strong>die</strong> Pyramidegebaut.Diese Pyramide bef<strong>in</strong>det sich auch <strong>in</strong> uns. Sie haben das Potential auf allen Stufen zuhandeln. Der Druck <strong>der</strong> unteren Welten muss Sie zum re<strong>in</strong>eren, zum ewigen Verlangen nachWahrheit führen. Hier entscheiden Sie, mehr Leistung und Energie <strong>in</strong> <strong>die</strong> Vergrößerung IhresVerlangens nach Spiritualität zu <strong>in</strong>vestieren, anstatt <strong>in</strong> Ihre weltlichen, egoistischen Wünsche.Sie müssen das nicht alles selbst tun – es wird erreicht durch das geme<strong>in</strong>same Studium, mitGruppen und durch Verbreitung des Wissens an an<strong>der</strong>e.Praktische UmsetzungKabbalisten unterscheiden, wie sie es bezeichnen, zwischen „tierischer Seele“ und „Seele“.Die tierische Seele birgt unsere angeborenen Merkmale: Charakter, Vorlieben undAbneigungen, Emotionen und Neigungen. Doch wenn Kabbalisten von e<strong>in</strong>er Seele sprechen,beziehen sie sich auf etwas ganz an<strong>der</strong>es: den Willen zu Empfangen, korrigiert mit e<strong>in</strong>emMassach, welcher es möglich macht, zum Empfangen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Absicht dem Schöpfer zu gebenzu gelangen.Ende Praktische UmsetzungE<strong>in</strong> Hemd für <strong>die</strong> SeeleDer Körper ist das Kleid <strong>der</strong> Seele. Ihre Seele verb<strong>in</strong>det Sie mit all den an<strong>der</strong>en Seelen undden Höheren Welten, und <strong>die</strong>se Verb<strong>in</strong>dung bleibt bestehen, auch nach dem Ihr biologischerKörper vergangen ist.80


Wenn Sie Ihren Altruismus kultivieren und mehr über <strong>die</strong> E<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> Menschen nachdenkenals über sich selbst, werden ihre Bemühungen zu e<strong>in</strong>em spirituellen Kli. E<strong>in</strong> Kli nimmt <strong>die</strong>spirituelle Welt wahr, jenseits Ihrer fünf S<strong>in</strong>ne. Sie fühlen <strong>die</strong> Höhere Kraft <strong>in</strong> Ihrer Seele,nicht <strong>in</strong> Ihrem Körper.Wenn Sie spirituelle Wahrnehmung erreicht haben, fühlen Sie irdisches Leben und Tod nichtmehr, weil Ihre Seele sich bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spiritualität bef<strong>in</strong>det. Durch <strong>die</strong> Konzentration auf<strong>die</strong> Entwicklung Ihrer Seele können Sie weltliche E<strong>in</strong>flüsse zu e<strong>in</strong>em Punkt transzen<strong>die</strong>ren, sodass sie kaum mehr Wirkung auf Sie haben.Spirituelle FunkenIn unserer Welt gibt es ke<strong>in</strong>e neuen Seelen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Art, so wie <strong>die</strong> Körper sich erneuern,son<strong>der</strong>n nur e<strong>in</strong>e bestimmte Anzahl von Seelen, <strong>die</strong> sich jedes Mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en neuen Körper und<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Generation e<strong>in</strong>kleiden.H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Seelen entsprechen daher alle Generationen von Anbeg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Schöpfung biszum Ende <strong>der</strong> Korrektur e<strong>in</strong>er Generation, <strong>die</strong> ihr Leben auf tausende von Jahrenausgedehnte, solange bis sie sich ausreichend entwickelt und korrigiert hat. Die Tatsache,dass während <strong>die</strong>ser Zeit jede Seele ihren Körper tausendmal gewechselt hat, ist vollkommenirrelevant, denn das Wesen des Körper-Selbst, genannt „<strong>die</strong> Seele“, leidet nicht unter <strong>die</strong>senWechseln.Ende Spirituelle FunkenBaal Ha Sulam, „Der Frieden“Rav Baruch Ashlag sagte üblicherweise, dass <strong>der</strong> Tod des irdischen Körpers dem Wechselne<strong>in</strong>e Hemdes gleiche. Als man se<strong>in</strong>en Vater, Rav Yehuda Ashlag, fragte, wo er denn begrabenwerden wollte, murmelte er eher teilnahmslos: „Nichts ist mir unwichtiger, als wo ihr me<strong>in</strong>eKnochen vergrabt.“Ke<strong>in</strong>e Zeit <strong>in</strong> SpiritualitätZeit ist unsere Vorstellung von Verän<strong>der</strong>ungen, <strong>die</strong> wir entsprechend <strong>der</strong> Entwicklung unsererSeele erfahren. Wenn sich Ihre Gedanken und Verlangen langsam än<strong>der</strong>n, „schleicht“ für Sie<strong>die</strong> Zeit dah<strong>in</strong>. Wenn Sie sich schnell verän<strong>der</strong>n, „fliegt“ sie.Zeit fühlen wir nur, wenn sich etwas verän<strong>der</strong>t. Wenn Ihre spirituelle Lücke gefüllt ist, gibt eske<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung und daher wird gesagt, dass es im Spirituellen ke<strong>in</strong>e Zeit gibt.E<strong>in</strong>ige F&AAlle Seelen auf <strong>der</strong> Erde waren bereits mehrmals da. Es ist wie e<strong>in</strong>e Party, bei <strong>der</strong> <strong>die</strong> Gästegehen und kommen. Jedes Mal wenn sie zurückkommen, lernen sie e<strong>in</strong>iges, gehen wie<strong>der</strong> undbr<strong>in</strong>gen es zur nächsten Party, <strong>die</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Haus (Mensch) stattf<strong>in</strong>det, wie<strong>der</strong> mit.Alle ihre Erfahrungen <strong>der</strong> letzten Party werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> gegenwärtigen (unbewusst) angewandt.81


Immer wenn e<strong>in</strong>e Seele auf Besuch kommt, verstärkt und entwickelt sich ihr Verlangen aufGrund <strong>der</strong> Erfahrungen <strong>der</strong> vergangenen Partys (Leben).Wer war Ich?Baal HaSulam schrieb im Artikel „Die Freiheit“, dass jede Generation aus den gleichenSeelen besteht wie <strong>die</strong> vorhergehende, jedoch <strong>in</strong> neuen Körpern. Die Seele <strong>in</strong> Ihrem Körperkönnte daher schon <strong>in</strong> vielen an<strong>der</strong>en Personen gewesen se<strong>in</strong>.Alle Ihre (spirituellen) Er<strong>in</strong>nerungen s<strong>in</strong>d mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden. Alle Ihre Erfahrungenbleiben <strong>in</strong> Ihnen; nichts verschw<strong>in</strong>det jemals. Sie können sie jedoch nicht wie e<strong>in</strong>e Datenbankbenutzen und spezielle Gedanken herausziehen. Vorausgegangene Er<strong>in</strong>nerungen ersche<strong>in</strong>enselbstständig, um <strong>die</strong> Gegenwart zu verstehen.Alle Seelen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Seele von Adam haRishon verbunden und teilenauch Er<strong>in</strong>nerungen. Doch wie e<strong>in</strong> Tropfen Wasser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Eimer behalten <strong>die</strong> Seelen ihreweltliche Identität nicht.Können wir Menschen aus <strong>der</strong> Vergangenheit erkennen?Ja, wir können es, denn Menschenseelen kehren zurück zur Erde. Kabbalisten sehen <strong>die</strong>gleiche Seele <strong>in</strong>karniert <strong>in</strong> Adam, Abraham, Moses, Rabbi Shimon, dem ARI und YehudaAshlag (kabbalistische Autoren). Es ist als, würde sich <strong>die</strong> gleiche Seele selbst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>enzeitgenössischen Kabbalisten kleiden, sobald sie <strong>in</strong> unserer Welt ersche<strong>in</strong>t. Das erlaubt je<strong>der</strong>Generation, <strong>Kabbala</strong> auf ihre e<strong>in</strong>zigartige Weise kennen zu lernen.Baal HaSulam aber re<strong>in</strong>karnierte nicht <strong>in</strong> <strong>die</strong> Seele des ARI. Er war e<strong>in</strong> Mensch wie Sie undich mit eigenem spirituellen Potential. Zusätzlich erhielt er jedoch das Licht – <strong>die</strong> Eigenschaftdes Gebens – <strong>die</strong> auch ARI genannt wird. Diese spirituelle Kraft des ARI entwickelte er mit<strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> weiter.Auch Sie können versuchen, alle Seelen <strong>in</strong> Ihnen selbst zu verb<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong>e <strong>die</strong>ser Seelen wird„Eseltreiber“ heißen – es ist jene Seele, <strong>die</strong> Sie entlang Ihres spirituellen Weges leitet, wie wirbereits <strong>in</strong> Kapitel 9 besprachen.Praktische UmsetzungWenn <strong>Kabbala</strong> von e<strong>in</strong>em Menschen <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt spricht, bezieht sie sich auf das Verlangenzu empfangen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zustand <strong>der</strong> Verhüllung vor dem Schöpfer, ohne Ausrichtung Ihm zugeben. In an<strong>der</strong>en Worten bef<strong>in</strong>den wir uns ausschließlich <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt, bevor wir <strong>die</strong>Grenze überschreiten. Danach treten wir <strong>in</strong> <strong>die</strong> spirituelle Welt e<strong>in</strong>.Ende Praktische Umsetzung82


Kann ich als Tier re<strong>in</strong>karnieren?Soweit es <strong>die</strong> Seele betrifft, unterscheidet <strong>Kabbala</strong> zwischen Tieren und Menschen. ImVergleich zum Tier besitzt <strong>der</strong> Mensch aber zusätzlich e<strong>in</strong> Verlangen nach Spiritualität und<strong>die</strong> Fähigkeit, dem Schöpfer zurück zu geben.Das Buch „Der Zauberer“ erzählt <strong>die</strong> Geschichte von e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>samen Zauberer, <strong>der</strong> D<strong>in</strong>geerschafft, <strong>die</strong> ihm Gesellschaft leisten. Er erschafft e<strong>in</strong>en Hund, <strong>der</strong> sehr anhänglich ist undum den man sich gut kümmern kann, aber <strong>der</strong> Hund kann <strong>die</strong> Fürsorge, <strong>die</strong> ihm <strong>der</strong> Zauberergibt, nicht erwi<strong>der</strong>n. Die Fähigkeit, dem Schöpfer zu geben, ist das Geschenk an <strong>die</strong>Menschheit. Deshalb befassen sich Re<strong>in</strong>karnation und Entwicklung von Seelen nur mitmenschlichen Körpern.Spirituelle FunkenRe<strong>in</strong>karnation tritt <strong>in</strong> allen Objekten <strong>der</strong> greifbaren Wirklichkeit auf, und jedes Objekt lebtewig auf se<strong>in</strong>e eigene Weise.Ende Spirituelle FunkenBaal HaSulam, “Der Frieden”Wie oft muss ich re<strong>in</strong>karnieren?In se<strong>in</strong>em Artikel „Welchen Grad soll man erreichen?“ fragt Rav Baruch Ashlag, YehudaAshlags Sohn und großer Kabbalist, „Welche Stufe muss man erreichen, um nicht mehrre<strong>in</strong>karnieren zu müssen?“ Er antwortet, dass <strong>die</strong> Seele immer wie<strong>der</strong> zurückkommt, bis sieihre Korrektur vollendet hat und zu ihrer Wurzel zurückkehrt. Man muss niemand an<strong>der</strong>enkorrigieren, aber <strong>die</strong> Mittel dafür vorbereiten. Wenn Sie Ihre Korrektur vollendet haben,müssen Sie also nicht weiter re<strong>in</strong>karnieren. Die Anzahl <strong>der</strong> Seelen im universellen System ist600000 und sie ist unverän<strong>der</strong>lich. Es s<strong>in</strong>d für alle Seelen 6000 Jahre gegeben, um Erkenntniszu erlangen. Uns verbleiben also noch 230 Jahre.Wie lange <strong>die</strong> Seelen zur Erde absteigen hängt davon ab, wie schnell sich <strong>die</strong> Korrekturvollzieht. Ihre Seele ist auf Reisen und Sie s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Reiseführer. Wenn Sie Ihre Mitreisenden(Seelen) zu ihrem Ziel führen, werden Sie auf jeden Fall zu <strong>der</strong>en Korrektur beitragen.Das Ziel ist, alle Seele auf den Gipfel des spirituellen Berges - zur vollkommenen Korrektur -zu br<strong>in</strong>gen. Mit zunehmenden Höhenmetern korrigieren sie sich immer weiter. Bis alle Seelenden Gipfel erreicht haben, kehren sie zu weltlichen Körpern zurück, <strong>die</strong> ihnen beim Aufstieghelfen. Das Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> beschleunigt den Prozess.LeckerbissenE<strong>in</strong> bekanntes ch<strong>in</strong>esisches Sprichwort sagt: “Gib e<strong>in</strong>em Menschen e<strong>in</strong>en Fisch und duernährst ihn für e<strong>in</strong>en Tag. Lehre e<strong>in</strong>en Menschen das Fischen und du ernährst ihn für se<strong>in</strong>Leben.“ Das gleicht dem, wenn wir an<strong>der</strong>en dabei helfen, <strong>die</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> zu lernenund ihre Seelen zu korrigieren.83


Ende LeckerbissenKann ich mich an vergangene Leben er<strong>in</strong>nern?Sie können vergangene Leben nicht mit Ihren körperlichen S<strong>in</strong>nen fühlen. Sie müssen <strong>die</strong>Phasen Ihres Lebens durchschreiten: Baby, K<strong>in</strong>d, Jungendlicher – alles führt Sie zum Heute.Alle Phasen s<strong>in</strong>d da, aber Sie können nur den gegenwärtigen Zustand sehen – Ihr heutigesIch.Der am weitesten entwickelte Punkt Ihrer vergangenen Seele entspricht Ihrem Startpunkt <strong>in</strong><strong>die</strong>sem Leben. Wenn Sie e<strong>in</strong>en hohen Grad an Spiritualität erreichen, wird <strong>der</strong> nächste Körper<strong>in</strong> den sich Ihre Seele kleidet, e<strong>in</strong>e bessere Ausgangsposition haben.Was bleibt von vergangenen Leben?E<strong>in</strong> vorangegangenes Leben bee<strong>in</strong>flusst Ihr Leben für gewöhnlich positiv, weil durch jedendurchlebten und leidvollen Lebenskreislauf bereits Korrekturen geschehen. Da unterscheidenwir uns nicht vom Rest <strong>der</strong> Schöpfung. Das Leid führt zu spirituellem Forschritt, weil wir unsdadurch Fragen stellen und nach Verän<strong>der</strong>ungen suchen.Wir können <strong>die</strong> Korrektur beschleunigen, <strong>in</strong> dem wir uns anstrengen, freiwillig <strong>in</strong> <strong>die</strong>Spiritualität e<strong>in</strong>zutreten. Dadurch fühlen wir Leid bewusst und entdecken se<strong>in</strong>e Ursache. Wirentscheiden uns dann, unsere Absicht mit dem Ziel zu verän<strong>der</strong>n, das Leiden los zu werden.So bee<strong>in</strong>flusst <strong>die</strong> Vergangenheit <strong>die</strong> Gegenwart. Das ist wichtig, weil <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dungenzwischen den Seelen ständig erneuert werden müssen. Das bestimmt ihren Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong>Verb<strong>in</strong>dung und macht <strong>die</strong> Vere<strong>in</strong>igung aller Seelen möglich, was „Korrektur <strong>der</strong> gesamtenSeele“ genannt wird.Tipps und TricksSie wollen nicht durch Schmerz fortschreiten? Das ist nicht <strong>der</strong> Weg. Schmerz verleitet Siedazu, sich als Märtyrer zu fühlen; es macht Sie stolz und entfernt Sie von dem Verlangen, wie<strong>der</strong> Schöpfer zu werden. Schmerz zeigt allerd<strong>in</strong>gs an, dass Sie nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> richtigenAusrichtung s<strong>in</strong>d.Ende Tipps und TricksWie kann ich me<strong>in</strong> weiteres Leben positiv bee<strong>in</strong>flussen?Wenn Sie <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Leben Ihre Seele dem Schöpfer annähern, wird Ihre Seele es imfolgenden Leben besser haben. Mit <strong>der</strong> Korrektur, <strong>die</strong> Sie erreichen, bewegt sich Ihre Seelebei ihrem nächsten Besuch spirituell „weiter vorwärts“.Alles, was Sie <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt erwerben (Eigenschaften, Erfahrungen, Wissen) verschw<strong>in</strong>det,außer <strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> ihrer Seele. Sie gleicht e<strong>in</strong>em Samen, <strong>der</strong> beim nächsten Regenaufgehen wird. Die Energie <strong>der</strong> verwelkten Pflanze verbleibt im Samen. Die spirituelleEnergie, <strong>die</strong> <strong>in</strong> uns verbleibt, entspricht <strong>der</strong> Seele.84


<strong>Kabbala</strong> lehrt uns, dass das Maß des Lebens <strong>in</strong> <strong>der</strong> Differenz zwischen <strong>der</strong> Seele zur ZeitIhrer Geburt und <strong>der</strong> Seele, <strong>die</strong> Sie jetzt besitzen, besteht. Das misst, zu welchem Ausmaß Sieihre Seele spirituell erhoben haben.ZusammenfassungSeelen kehren so lange zurück, bis sie ihre vollkommene Korrektur erreicht habenRe<strong>in</strong>karnation betrifft ausnahmslos <strong>die</strong> menschliche Seele und nicht <strong>die</strong> tierische Seele(Charakter, Vorlieben, Schwächen, Emotionen und Neigungen).Der vorangegangene Fortschritt, den Sie gemacht haben, ist <strong>der</strong> Startpunkt Ihres jetzigenLebens.Wenn Sie wissen wollen, wer Sie waren, müssen Sie erst <strong>die</strong> Wurzeln Ihrer Seele f<strong>in</strong>denSie können we<strong>der</strong> Ihre Art noch Ihr Geschlecht zwischen den Lebenszyklen än<strong>der</strong>n85


Qu<strong>in</strong>tessenzKapitel Zwölf: Wie man e<strong>in</strong> <strong>Kabbala</strong>student wirdDer Wechsel vom Lernen <strong>in</strong> dunklen, engen Räumen h<strong>in</strong> zum offenen, freienOnl<strong>in</strong>estudiumWissen, welche Bücher für den spirituellen Fortschritt wichtig s<strong>in</strong>dDen richtigen Lehrer f<strong>in</strong>den und lernen, wie man am meisten vom Studium profitierenkannDie Kraft und Handhabung e<strong>in</strong>er kabbalistischen GruppeOnl<strong>in</strong>estudium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>Das Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> hat sich über <strong>die</strong> Jahre h<strong>in</strong>weg dramatisch verän<strong>der</strong>t - nicht nurdurch <strong>die</strong> Enthüllung des e<strong>in</strong>st mystischen und geheimen Wissens für <strong>die</strong> Massen.Kabbalisten s<strong>in</strong>d dem technischen Fortschritt auf allen erdenklichen medialen Wegen gefolgt.Aus <strong>die</strong>sem Grund s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Bücher, <strong>die</strong> Lehrer, <strong>die</strong> Gruppen und <strong>der</strong> Zugang zum Studium<strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> heute leichter zu f<strong>in</strong>den.Heutzutage kann man von zu Hause aus <strong>in</strong> <strong>der</strong> eigener Sprache zu authentischen Quelltexten<strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> kommen. Auf unkomplizierte Weise kann man e<strong>in</strong>en Lehrer und e<strong>in</strong>e virtuelleGruppe f<strong>in</strong>den, sobald man an e<strong>in</strong>em bestimmten Punkt <strong>der</strong> spirituellen Entwicklungangekommen ist. In <strong>die</strong>sem Kapitel lernen Sie, wie man <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> auf zeitgemäßen Wegnutzen, stu<strong>die</strong>ren und leben kann, und dennoch <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> des traditionellen Textes treubleibt.Je<strong>der</strong> Tag ist e<strong>in</strong> Tag <strong>der</strong> offenen TürVon den ersten Kabbalisten Adam und Abraham bis über <strong>die</strong> Entstehung des Sohar imMittelalter wurde <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> nur mündlich überliefert. In erster L<strong>in</strong>ie tauschten <strong>die</strong>Kabbalisten ihre spirituellen Erkenntnisse untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aus, je nachdem, wie sie <strong>die</strong> HöherenWelten enthüllten.Zur gleichen Zeit verboten Kabbalisten das Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> für all jene, <strong>die</strong> noch nichtdafür bereit waren. Sie behandelten ihre Schüler sehr behutsam, um sicher zu gehen, dass<strong>die</strong>se mit <strong>der</strong> richtigen Absicht kamen. Die Zahl <strong>der</strong> Schüler war beschränkt.Obwohl wir nun wissen, dass das Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> für alle offen ist, haben wir aber nochnicht darauf h<strong>in</strong>gewiesen, wie wichtig das Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> selbst ist. Die Kabbalistensagten mit Nachdruck, dass <strong>die</strong> Verbreitung <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> e<strong>in</strong> Muss ist. Dies führte zu demenormen Interesse an <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>, wie wir es heute sehen.Der Grund für <strong>die</strong> Notwendigkeit <strong>der</strong> Verbreitung <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> liegt dar<strong>in</strong>, dass <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong><strong>die</strong> Basis für <strong>die</strong> Korrektur aller Seelen ist und großen Wert auf das Kollektiv legt. Je mehrMenschen <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> stu<strong>die</strong>ren, umso größer ist <strong>der</strong> umfassende Effekt. Wenn Massen anMenschen stu<strong>die</strong>ren, verbessert sich auch <strong>die</strong> Qualität des Studiums. Am Abend e<strong>in</strong>e halbeo<strong>der</strong> ganze Stunde zu stu<strong>die</strong>ren ist dann genug, wenn Millionen an<strong>der</strong>er Menschen das gleiche86


tun. All <strong>die</strong>se Menschen bekommen dadurch e<strong>in</strong>e spirituelle Verb<strong>in</strong>dung, selbst wenn sie <strong>die</strong>snicht fühlen; das kollektive unbewusste Verlangen wirkt somit auf <strong>die</strong> ganze Welt. Selbstw<strong>in</strong>zige Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Menschen können auf <strong>die</strong>se Weise größereVerän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesamten Gesellschaft erzeugen. Mehr darüber im dritten Teil.Daher ist <strong>die</strong> Methode des <strong>Kabbala</strong>-Studiums heutzutage an e<strong>in</strong> Massenpublikum angepasstworden und nicht mehr nur e<strong>in</strong> paar Schülern vorbehalten, <strong>die</strong> sich <strong>der</strong> Sache ganzverschrieben haben und jeden Morgen stundenlang lernen.Spirituelle Funken:Man lernt nur an dem Ort, an dem es dem Herz gefällt.Antike kabbalistische MaximeEnde <strong>der</strong> spirituellen FunkenMit <strong>der</strong> richtigen Absicht stu<strong>die</strong>renEs s<strong>in</strong>d nur zwei D<strong>in</strong>ge zum richtigen Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> notwendig: Das Verlangen, se<strong>in</strong>Leben zu verbessern und dessen S<strong>in</strong>n zu f<strong>in</strong>den, und <strong>die</strong> richtige Anleitung. Die richtigeAnleitung besteht aus drei Parametern:Die richtigen BücherDie richtige GruppeDer richtige LehrerDer Mensch schreitet im Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> fort, ohne sich Druck aufzuerlegen, da es <strong>in</strong><strong>der</strong> Spiritualität ke<strong>in</strong>en Zwang gibt.Das Ziel des Studiums ist <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dung zwischen dem Schüler und dem, was <strong>in</strong> denBüchern geschrieben steht. Aus <strong>die</strong>sem Grund schreiben <strong>die</strong> Kabbalisten alles, was sieerlebten und erreichten nie<strong>der</strong>. Es geht nicht um das Wissen <strong>der</strong> Realität und ihrer Funktion,wie es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft üblich ist. Der Zweck <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> und <strong>der</strong>en Texte ist es, e<strong>in</strong>Verständnis und e<strong>in</strong>e Sensibilität für <strong>die</strong> spirituelle Wahrheit zu erreichen.Wenn <strong>der</strong> Mensch <strong>die</strong> Schriften als Anleitung benutzt, um Spiritualität zu erreichen, wird <strong>der</strong>Text zu e<strong>in</strong>er Quelle des Lichtes, e<strong>in</strong>er Korrigierenden Kraft. Wenn man sich aber dem Textnur nähert, um Wissen zu erlangen, wird <strong>die</strong>ser zwar <strong>die</strong> Informationen liefern, aber nichtmehr als das. Das Ausmaß <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren For<strong>der</strong>ung bestimmt das Maß <strong>der</strong> Stärke <strong>der</strong>Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Korrektur.Wenn <strong>der</strong> Mensch auf <strong>die</strong> richtige Art und Weise stu<strong>die</strong>rt, wird er <strong>die</strong> Grenze zwischen <strong>die</strong>serund <strong>der</strong> spirituellen Welt überschreiten und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Ort <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Offenbarung e<strong>in</strong>tretenkönnen. Erreicht <strong>der</strong> Schüler <strong>die</strong>s nicht, so ist <strong>die</strong>s e<strong>in</strong> Zeichen dafür, dass se<strong>in</strong>eAnstrengungen ungenügend <strong>in</strong> Qualität o<strong>der</strong> Quantität s<strong>in</strong>d. Es geht aber nicht darum, wievielman stu<strong>die</strong>rt, son<strong>der</strong>n um <strong>die</strong> Absicht des Stu<strong>die</strong>renden. Natürlich kann <strong>die</strong>ser Übertritt <strong>der</strong>Barriere nicht über Nacht geschehen, aber dennoch sollte <strong>die</strong>s das En<strong>der</strong>gebnis des Studiumsse<strong>in</strong>.87


Fortschritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> bedeutet nicht, Freuden zu vermeiden, damit würde das eigeneVerlangen nicht entzündet werden. Außerdem ist es e<strong>in</strong> Irrtum zu glauben, dass man <strong>die</strong>Spiritualität erreichen wird, wenn man sich höflich und gesittet verhält. Man kann nicht ausfalschem Vorwand zur Korrektur kommen.Es gibt ke<strong>in</strong>en Zwang <strong>in</strong> <strong>der</strong> SpiritualitätDie <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> lehnt jede Art von Zwang ab. Wenn Sie merken, dass irgendwelcheäußeren E<strong>in</strong>flüsse Druck auf Sie ausüben, sei es durch verpflichtende Regeln o<strong>der</strong>Vorschriften, so ist <strong>die</strong>s e<strong>in</strong> Zeichen, dass jene Maßnahmen nicht von <strong>der</strong> Höheren Welt,son<strong>der</strong>n von jemandes Ego herrühren.Das Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> lässt unsere Sehnsucht nach Spiritualität wachsen und wir werdensie dem Materialismus vorziehen. Dann klären wir unsere Wünsche <strong>in</strong> Bezug auf <strong>die</strong>Spiritualität und ziehen uns entwe<strong>der</strong> von materiellen D<strong>in</strong>gen zurück o<strong>der</strong> nicht, je nach demob wir sie für anziehend o<strong>der</strong> notwendig erhalten.Tipps und TricksMaterielle Wünsche ersche<strong>in</strong>en nache<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und nicht alle auf e<strong>in</strong>mal. Wenn Sie heute e<strong>in</strong>großes Verlangen nach Geld haben, bedeutet es nicht, dass es morgen auch so se<strong>in</strong> wird.Vielleicht aber wollen Sie morgen sogar noch mehr. Doch dass <strong>die</strong>ses Verlangen kommt undgeht, ist e<strong>in</strong> Zeichen dafür, dass Sie korrekt arbeiten und das neuerliche Auftauchen zeigt e<strong>in</strong>eneue Reshimo aus <strong>der</strong> nächsten Stufe an. Es zeigt, dass Sie Ihre Aufgabe auf <strong>der</strong> vorherigenStufe abgeschlossen haben und so den Weg für e<strong>in</strong>e neue Stufe des Verlangens geebnethaben.Ende von Tipps und TricksKe<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkungenDie <strong>Kabbala</strong> hat sich nicht nur betreffend <strong>der</strong> Erlaubnis zum Studium (wer darf und wernicht) son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis verän<strong>der</strong>t. Wie Sie sich bestimmt an Kapitel 5 er<strong>in</strong>nern,waren e<strong>in</strong>ige ursprüngliche Kabbalisten (z. B. Rabbi Shimon Bar-Yochai) E<strong>in</strong>siedler. Dochsie wählten <strong>die</strong>s nicht freiwillig, son<strong>der</strong>n weil sie verfolgt wurden und es verboten war, sichmit <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> zu beschäftigen. Der ARI an<strong>der</strong>erseits war e<strong>in</strong> reicher Kaufmann, als er zuden Kabbalisten nach Safed kam. Die Könige David und Salomon waren we<strong>der</strong> arm nochE<strong>in</strong>siedler, aber dennoch waren sie alle große Kabbalisten.Rav Ashlag zum Beispiel glaubte an das Handwerk. Als er aus Polen nach Israel kam, brachteer Masch<strong>in</strong>en für <strong>die</strong> Verarbeitung von Le<strong>der</strong> mit. Er wollte e<strong>in</strong>e Le<strong>der</strong>fabrik eröffnen,tagsüber dort arbeiten und nachts stu<strong>die</strong>ren. Er erzog auch se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf <strong>die</strong>se Weise. Alsse<strong>in</strong> ältester Sohn Baruch Ashlag achtzehn Jahre alt wurde, schickte Rav Ashlag ihn zumArbeiten auf den Bau. Dort sollte er den Tag über arbeiten und ebenfalls nachts stu<strong>die</strong>ren.Hier erkennt jedoch je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> folgt, plötzlich e<strong>in</strong>en Wi<strong>der</strong>spruch.88


Auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite ist das irdische Leben s<strong>in</strong>nlos und je<strong>der</strong> ernsthafte Kabbalist misst ihmke<strong>in</strong>erlei Bedeutung bei. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite jedoch verlangt <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> von jedemStudenten, se<strong>in</strong> physisches Leben zu leben und <strong>die</strong>ses auch zu spüren.Viele Lehren und Religionen <strong>der</strong> Welt sprechen über Enthaltsamkeit. Je mehr man sich vonden leiblichen Genüssen trennt und sich ihnen verschließt, desto besser sei es für denspirituellen Aufstieg. <strong>Kabbala</strong> zeigt aber das genaue Gegenteil: Lassen Sie alle weltlichen undirdischen D<strong>in</strong>ge, wie sie s<strong>in</strong>d. Hören Sie damit auf, Ihren Körper und dessen Gewohnheitenzu kontrollieren und agieren Sie nur mit dem Punkt <strong>in</strong> Ihrem Herzen. Anstatt Ihre Verlangenzu verr<strong>in</strong>gern, schlägt <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> vor, dass man <strong>die</strong>se <strong>in</strong> Ruhe lässt, da <strong>die</strong> E<strong>in</strong>dämmung <strong>der</strong>körperlichen Verlangen nicht zur Korrektur <strong>der</strong> Seele führt.LeckerbissenWarum wird <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> traditionell nachts, <strong>in</strong> den frühen Morgenstunden stu<strong>die</strong>rt? Wenn <strong>die</strong>Menschen schlafen, ist das allgeme<strong>in</strong>e „Gedankenfeld“ stiller, da aus den Gedanken <strong>der</strong>Menschen viele Störungen resultieren. Kabbalisten stu<strong>die</strong>ren außerdem zu <strong>die</strong>sen Stunden, dasie, wie alle an<strong>der</strong>en auch, zur Arbeit gehen müssen. E<strong>in</strong>em wahren Kabbalisten ist esverboten, sich von <strong>der</strong> normalen Welt abzuschotten.Ende <strong>der</strong> LeckerbissenDie Dreifaltigkeit <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>Die Korrektur erfolgt nicht ohne das Studium. Aus <strong>die</strong>sem Grund sandte <strong>der</strong> Schöpfer uns <strong>die</strong>„Dreifaltigkeit“ <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>:Bücher, Lehrer und Stu<strong>die</strong>ngruppen. Der Rest <strong>die</strong>ses Kapitels beschreibt jedes e<strong>in</strong>zelne <strong>die</strong>serWerkzeuge <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> und Sie sollten unbed<strong>in</strong>gt damit arbeiten.Bücher: Unsere spirituellen ReiseführerSpiritualität kann durch das Studium <strong>der</strong> richtigen Bücher erreicht werden, also Bücher, <strong>die</strong>von wahren Kabbalisten geschrieben wurden. Das Lesen <strong>der</strong> richtigen Bücher ist wie dasBereisen e<strong>in</strong>es fremden Landes mit <strong>der</strong> Hilfe e<strong>in</strong>es Fremdenführers. Der Reisende bekommte<strong>in</strong>e Orientierung und e<strong>in</strong> besseres Verständnis über <strong>die</strong> neue Umgebung.Wir brauchen kabbalistische Bücher, <strong>die</strong> auch zu unserer Seele passen und <strong>die</strong> unsererGeneration am nächsten stehen. In je<strong>der</strong> Generation steigen unterschiedliche Seelen herab undjede Generation braucht an<strong>der</strong>e Lehrmethoden.Die Bücher <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> be<strong>in</strong>halten e<strong>in</strong>e spezielle Kraft: Je<strong>der</strong> Mensch, <strong>der</strong> <strong>die</strong>se Bücher unter<strong>der</strong> richtigen Anleitung stu<strong>die</strong>rt, kann damit <strong>die</strong> spirituelle Stufe des Verfassers erreichen. DieSchüler, <strong>die</strong> dem Weg des Verfassers folgen, können Verb<strong>in</strong>dung zum Spirituellen erhalten.Durch das E<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Tiefe des Textes steigt man auf <strong>die</strong> spirituelle Stufe des Autorsauf.89


Wann immer Sie über <strong>die</strong> Werke <strong>der</strong> Gerechten lesen, verb<strong>in</strong>den Sie sich direkt mit <strong>der</strong>enGedanken und dem Umgebenden Licht (siehe Glossar). Die wird Sie erleuchten und IhreGefäße des Empfangens werden gere<strong>in</strong>igt und mit dem Geist des Ewigen erfüllt.Im unserem Leben nehmen wir verschiedenste Bil<strong>der</strong> und E<strong>in</strong>drücke war. Und genau deshalbvermögen wir alles zu beschreiben, was wir fühlen. Doch <strong>die</strong> Bücher <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> beschreiben<strong>die</strong> Erkenntnisse e<strong>in</strong>es Menschen, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Spirituelle Welt fühlt. Sie beschreiben <strong>die</strong> Gefühledes Verfassers von e<strong>in</strong>er Welt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> meisten von uns nicht fühlen.Dies ist <strong>der</strong> Grund, warum <strong>die</strong> Bücher <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> und <strong>die</strong> Kabbalisten selbst e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heits<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> <strong>Kabbala</strong>lehrer ist nicht nur e<strong>in</strong>e Person, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Höhere Welt fühlen kann, son<strong>der</strong>nauch e<strong>in</strong> Mensch, <strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Empf<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er klaren Sprache für an<strong>der</strong>e ausdrücken undübermitteln kann. Durch das Studium <strong>der</strong> Bücher <strong>der</strong> Kabbalisten bilden wir den fehlendenS<strong>in</strong>n <strong>in</strong> uns aus, den wir brauchen, um <strong>die</strong> Höhere Welt erfassen zu können.Die Schriften <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> ZweigeEs gibt viele unterschiedliche Bücher über <strong>Kabbala</strong>, <strong>die</strong> von den jeweiligen Kabbalistenentsprechend ihrer Stufe <strong>der</strong> Erkenntnis verfasst wurden. Deshalb ist es sehr wichtig für unszu wissen, welche Bücher wir stu<strong>die</strong>ren sollen.Kabbalisten erfassen <strong>die</strong> Spiritualität so wie wir Aspekte unserer physikalischen Welt mitunseren körperlichen S<strong>in</strong>nen erfassen.Da jedoch <strong>die</strong> Gegenstände <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spiritualität ganz unterschiedlich zu unserer physischenWelt s<strong>in</strong>d, ist es sehr schwer, <strong>die</strong> richtigen Worte dafür zu f<strong>in</strong>den.Das Gleiche gibt es auch <strong>in</strong> unserer Welt. Es ist nicht immer möglich, unsere Gefühle zubeschreiben und wir müssen letztlich mit vagen Ausdrücken und Gesten das Auslangenf<strong>in</strong>den.Dies ist auch <strong>der</strong> Grund, warum es so schwer ist, <strong>die</strong> Bücher <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> zu verstehen.Solange wir ke<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zur Spiritualität erreichen, lesen wir nur Worte, ohne <strong>der</strong>enBedeutung zu verstehen.Praktische UmsetzungMan darf nicht frustriert se<strong>in</strong>, wenn das, was e<strong>in</strong>em heute klar ersche<strong>in</strong>t, morgenunverständlich ist. Abhängig von Ihrer Stimmung und Ihrem spirituellen Zustand während Sielesen kann <strong>der</strong> Text <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er vollkommenen Bedeutung erschlossen werden o<strong>der</strong> auchbedeutungslos ersche<strong>in</strong>en. Geben Sie nicht auf, wenn <strong>der</strong> Text zunächst vage, befremdlicho<strong>der</strong> unlogisch ersche<strong>in</strong>t.Das Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> wird Ihnen dabei helfen, Erkenntnis zu erlangen. Es ist nicht nötig,sich technisches Wissen anzueignen.Ende <strong>der</strong> praktischen UmsetzungEr<strong>in</strong>nern wir uns zurück, dass <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> <strong>die</strong> Sprache <strong>der</strong> Zweige benutzt, wie im Kapitel 9beschrieben. Die Spirituelle Welt verläuft parallel zu unserer Welt. Es gibt <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt90


ke<strong>in</strong>e Objekte o<strong>der</strong> Kräfte, <strong>die</strong> nicht e<strong>in</strong> Resultat <strong>der</strong> Höheren Welt s<strong>in</strong>d. Deshalb benutztenKabbalisten Namen aus <strong>die</strong>ser Welt, um spirituelle Objekte zu beschreiben, denn <strong>die</strong>seObjekte s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Wurzeln unserer Welt.E<strong>in</strong> normaler Mensch ohne jeden spirituellen Schirm sieht <strong>in</strong> den Büchern <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>Märchengeschichten, <strong>die</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt geschehen. Aber e<strong>in</strong> Kabbalist wird durch <strong>die</strong>seWörter nicht verwirrt, weil er genau weiß, woher je<strong>der</strong> Zweig stammt und was se<strong>in</strong>espirituelle Wurzel ist.Tipps und TricksE<strong>in</strong>er <strong>der</strong> häufigsten Fehler ist, dass man den Zweigen <strong>die</strong> spirituellen Kräfte zuordnet anstattden Wurzeln. Zum Beispiel, weil man e<strong>in</strong>en spirituellen Zustand „Wasser“(Chassadim/Barmherzigkeit) nennt, haben wir auch Wasser <strong>in</strong> unserer Welt. Aber <strong>die</strong>sbedeutet nicht, dass das Wasser hier irgendetwas mit Bramherzigkeit zu tun hatEnde von Tipps und TricksBücher zur Erreichung des ZielsNicht alle Bücher, auch nicht <strong>die</strong> authentischen, s<strong>in</strong>d gleich gut geeignet, uns näher zurSpirituellen Welt zu br<strong>in</strong>gen. Weil <strong>Kabbala</strong> mit sehr vielen Assoziationen verbunden ist(wovon <strong>die</strong> meisten falsch s<strong>in</strong>d, wie <strong>in</strong> Kapitel 1 beschrieben), ist es wichtig, <strong>die</strong> richtigenBücher zu f<strong>in</strong>den. Das gleiche gilt heutzutage für Webseiten im Internet.Um <strong>die</strong>s zu erleichtern, gaben <strong>die</strong> Kabbalisten alle kabbalistische Bücher auf, außer demSohar, den Schriften des ARI und den Schriften des Baal HaSulam, welche sie empfahlen.Das wäre <strong>der</strong> beste Ansatz für alle jene, <strong>die</strong> ernsthafte und lebenslange Schüler <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>se<strong>in</strong> wollen. Für alle an<strong>der</strong>en gilt, e<strong>in</strong>leitende Bücher zu <strong>die</strong>sen Schriften zu lesen, wie sie imAnhang aufgeführt s<strong>in</strong>d. Dieses Buch bietet e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung zu den Quellen, so dass <strong>der</strong>Leser selbständig <strong>die</strong> richtige Wahl <strong>in</strong> punkto Bücher für das weitere Studium treffen kann.Den richtigen Lehrer f<strong>in</strong>denAber was ist <strong>der</strong> richtige Weg des Studiums und wie ist man sicher, dass man richtig stu<strong>die</strong>rt?Stu<strong>die</strong>rende, <strong>die</strong> korrekt stu<strong>die</strong>ren, arbeiten an sich selbst und ihrem Inneren und werden vone<strong>in</strong>em Lehrer geleitet.Um den Schöpfer zu erfahren, benötigt man e<strong>in</strong>en Lehrer. Der Lehrer führt den Schüler undzeigt ihm, wie er auf <strong>die</strong> geistige Ebene des Lehrers aufsteigen kann.Tatsache ist, dass heute ke<strong>in</strong> Mensch alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>die</strong> spirituelle Welt e<strong>in</strong>treten kann. Das wäre,als müsste je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Mensch <strong>die</strong> ganze Physik und Chemie neu „erf<strong>in</strong>den“, um sich <strong>der</strong>heutigen Technik zu be<strong>die</strong>nen. Man würde wie e<strong>in</strong> Nean<strong>der</strong>taler leben, ohne <strong>die</strong> von <strong>der</strong>Menschheit erreichten Errungenschaften zu nutzen. Mit an<strong>der</strong>en Worten, es wäre s<strong>in</strong>nlos.Deshalb braucht e<strong>in</strong> Anfänger e<strong>in</strong>en Lehrer, <strong>der</strong> bereits <strong>die</strong> spirituelle Welt erreicht hat unddem Schüler zeigen kann, was er für <strong>die</strong> Erreichung <strong>der</strong> Höheren Welt braucht. Der Lehrer91


führt den Schüler <strong>in</strong> <strong>die</strong> Spiritualität, unabhängig davon, dass <strong>der</strong> Schüler das Verständnis <strong>der</strong>Verb<strong>in</strong>dung mit dem Lehrer erst nach dem Erreichen <strong>der</strong> Höheren Welt erkennen wird.E<strong>in</strong>heit mit dem Lehrer tritt im Vorfeld schon auf <strong>der</strong> weltlichen Ebene auf. Aber E<strong>in</strong>heit mitdem Schöpfer ist nur möglich, wenn Sie <strong>die</strong> Höhere Welt erleben.Der Lehrer ist <strong>der</strong> Führer auf <strong>die</strong>ser Reise. Kontakt und E<strong>in</strong>heit mit dem Lehrer führt zuKontakt und E<strong>in</strong>heit mit dem Schöpfer.Lassen Sie Ihr Herz entscheidenSpirituelle FunkenAls ich me<strong>in</strong>en Lehrer Rav Baruch Ashlag fragte, wie er nachweisen könne, ob er <strong>der</strong> richtigeLehrer sei, antwortete <strong>die</strong>ser: „Ich habe ke<strong>in</strong>e Antwort für dich. Das ist etwas, das du mitde<strong>in</strong>em Herzen beantworten musst. Du solltest niemandem glauben. Ich empfehle dir,woan<strong>der</strong>s h<strong>in</strong> zu gehen und zu suchen, und wenn du dadurch e<strong>in</strong>en besseren Platz f<strong>in</strong>densolltest, dann ist <strong>die</strong>s <strong>der</strong> Ort, an dem du bleiben sollst.“Ende <strong>der</strong> spirituellen FunkenWie f<strong>in</strong>de ich e<strong>in</strong>en solchen Lehrer? <strong>Kabbala</strong> hat darauf e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Antwort: Stu<strong>die</strong>ren Siedort, woh<strong>in</strong> Sie das Verlangen Ihres Herzen zieht - wo Sie sich zugehörig fühlen. Der richtigeLehrer wird nicht versuchen, Sie von <strong>die</strong>sem o<strong>der</strong> jenem zu überzeugen. <strong>Kabbala</strong> ist e<strong>in</strong>e<strong>Weisheit</strong>, <strong>die</strong> Sie aus freiem Willen und eigener Wahl heraus lernen. Spirituelle Entwicklungkann auf ke<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Weg geschehen.Wenn Sie sich von allem Externen trennen, von allen Überzeugungen, von Ihrer Erziehungund von allem, was Sie bisher <strong>in</strong> Ihrem Leben gehört haben, wenn Sie <strong>in</strong> Ihrem Herzen dasGefühl haben, dass Sie nun e<strong>in</strong>en Lehrer und e<strong>in</strong>en Ort zum Studium gefunden haben, dannsollten Sie bleiben. Dies ist <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zige gültige Prüfung und nichts an<strong>der</strong>es zählt.Wie Rav Baruch Ashlag sagte: „Kritisieren Sie und bezweifeln Sie alles. Das wichtigste Zielist es, von Vorurteilen, von <strong>der</strong> Bildung <strong>der</strong> Menschen und <strong>der</strong> öffentlichen Me<strong>in</strong>ung frei zuse<strong>in</strong>. Befreien Sie sich von allem Belanglosen, und nehmen Sie alles entsprechend Ihrer Naturauf. Das ist das Ehrlichste, denn jede Erziehung und äußere Me<strong>in</strong>ung üben Zwang auf denMenschen aus.“Tipps und TricksDie Rolle des Lehrers <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> ist sehr subtil. Der Lehrer muss den Schüler von sichweg und <strong>in</strong> Richtung zum Schöpfer lenken. Der Schüler kann es von sich aus kaumvermeiden, se<strong>in</strong>en Lehrer zu bewun<strong>der</strong>n, außer wenn er se<strong>in</strong> Ego bereits transzen<strong>die</strong>rt und <strong>die</strong>Höhere Welt erreicht hat.Und woher wissen Sie, dass Ihr Lehrer <strong>der</strong> richtige ist? Lassen Sie Ihr Herz entscheiden!Ende von Tipps und Tricks92


Studium <strong>in</strong> <strong>der</strong> GruppeAlle großen Kabbalisten stu<strong>die</strong>rten <strong>in</strong> Gruppen. Rabbi Shimon Bar-Yochai führte e<strong>in</strong>e Gruppevon Studenten und ebenso <strong>der</strong> ARI. E<strong>in</strong>e Gruppe ist für den Fortschritt von entscheiden<strong>der</strong>Bedeutung. Es ist das wichtigste Werkzeug <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> und je<strong>der</strong> wird durch se<strong>in</strong>en Beitragzur Gruppe wachsen.E<strong>in</strong> Mensch, <strong>der</strong> nur alle<strong>in</strong>e stu<strong>die</strong>rt, kann nur das eigene Werkzeug benutzen, um das Lichtdes Schöpfers anzuziehen. Jene, <strong>die</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe stu<strong>die</strong>ren, fertigen aber e<strong>in</strong> Schiff, dasaus allen Teilnehmern besteht, und je<strong>der</strong> genießt dar<strong>in</strong> <strong>die</strong> Erleuchtung.In <strong>der</strong> heutigen Hightechwelt muss sich e<strong>in</strong>e Gruppe nicht unbed<strong>in</strong>gt an e<strong>in</strong>em physischen Orttreffen. Gleichges<strong>in</strong>nte Menschen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Ziel (<strong>die</strong> Spiritualität) verfolgen,können sich auch über das Internet kennen lernen.E<strong>in</strong>e solche Gruppe kann mit folgen<strong>der</strong> Email kontaktiert werden: <strong>in</strong>fo@kabbalah.<strong>in</strong>foGeme<strong>in</strong>same VerlangenDie Gruppe bietet Kraft. Je<strong>der</strong> Mensch hat nur e<strong>in</strong>e „kle<strong>in</strong>e“ Sehnsucht nach Spiritualität. DieVergrößerung des Verlangens nach Spiritualität geht nur über das geme<strong>in</strong>same Verlangen.Mehrere Schüler zusammen stimulieren das Licht zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen Kraftfeld, dasstärker ist als <strong>die</strong> Summe se<strong>in</strong>er Teile.Der Grund dafür ist, dass wir alle Teile <strong>der</strong>selben Seele s<strong>in</strong>d (denken Sie an Adam).Mischen sich <strong>die</strong>se Teile zusammen, erschafft <strong>die</strong>s e<strong>in</strong> kollektives Schiff und br<strong>in</strong>gt unsdadurch mehr Licht. Dieses Licht wirkt auf jede Person <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe und auf <strong>die</strong>se Weisewerden alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gruppe und <strong>die</strong> Gruppe selbst korrigiert.E<strong>in</strong>e Gruppe ist wie e<strong>in</strong>e Partnerschaft. Sie können fallen und haben aber nichts von demfrüheren Zustand verloren, da <strong>die</strong> Gruppe weiter bestehen und Ihre Wünsche für Sieaufrechterhalten wird. Somit kann Ihr Anteil an <strong>der</strong> Gruppe weiterh<strong>in</strong> existieren, unabhängigvon Ihrem gegenwärtigen Zustand.Lassen Sie das Licht <strong>in</strong> Sie fließenRav Yehuda Ashlag sagte, dass Sie jedes Mitglied <strong>der</strong> Gruppe als groß betrachten sollen(spirituell gesehen). Dies hilft Ihnen, spirituelle Kräfte aufzunehmen, wenn Sie sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>empersönlichen Abstieg bef<strong>in</strong>den. Dies ist vergleichbar mit dem Gesetz von verbundenenGefäßen, durch <strong>die</strong> das Wasser solange fließt, bis es zum tiefsten Stand kommt.Wenn Sie daran glauben, dass das Licht und <strong>die</strong> spirituellen Kräfte wie Wasser s<strong>in</strong>d, dannhaben Sie nichts weiter zu tun, als sich gegenüber Ihren Freunden als „niedrig“ zu betrachten.Das Licht <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en wird <strong>in</strong> Sie fließen und als Ergebnis davon wird mehr Licht von Oben<strong>in</strong> <strong>die</strong> Gesamtheit fließen.93


Dies führt zu kont<strong>in</strong>uierlichem Fortschritt <strong>der</strong> gesamten Gruppe. Obwohl sich <strong>die</strong> Rolle <strong>der</strong>Gruppenmitglie<strong>der</strong> abhängig von ihrem spirituellen Zustand än<strong>der</strong>n kann, ist <strong>der</strong> Aufstieg <strong>der</strong>Gruppe jedoch ununterbrochen und wird immer stärker.Praktische UmsetzungDie Informationen <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Buch bilden <strong>die</strong> Grundlage für Ihre Reise <strong>in</strong> RichtungWahrnehmung <strong>der</strong> spirituellen Kräfte und <strong>der</strong> Höheren Welten. Aber <strong>die</strong>s ist erst <strong>der</strong> Anfang.In späteren Sta<strong>die</strong>n Ihres Aufstieges gibt es Fortschritte nur mit Hilfe des Lehrers und demAnschluss an e<strong>in</strong>e Gruppe, persönlich o<strong>der</strong> „onl<strong>in</strong>e“.Ende <strong>der</strong> praktischen UmsetzungWie machen Sie das Beste aus dem Studium <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe? Dies geschieht durch e<strong>in</strong> sehre<strong>in</strong>faches Mittel: Sie erhalten von <strong>der</strong> Gruppe <strong>die</strong> Wertschätzung für das Ziel - <strong>die</strong>Vere<strong>in</strong>igung mit dem Schöpfer. Darauf bezieht sich <strong>der</strong> Vers „Liebe de<strong>in</strong>en Nächsten wiedich selbst“, und <strong>die</strong>s macht <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en zu Ihren Freunden. Wenn Sie den Freunden <strong>in</strong> <strong>der</strong>Gruppe zuhören und sie schätzen, werden Sie von ihnen <strong>die</strong> Botschaft <strong>der</strong> Größe desSchöpfers und somit <strong>die</strong> Größe des Gebens aufnehmen. Dann gehören Sie wirklich zu e<strong>in</strong>erGruppe von Kabbalisten.<strong>Kabbala</strong> Studium über große Distanzen h<strong>in</strong>wegKabbalisten stehen bereit. Heutzutage ist es fast wie bei e<strong>in</strong>em Callcenter. Für <strong>die</strong> breiteÖffentlichkeit gibt es zwar nicht für jeden Menschen e<strong>in</strong>en „persönlichen Tra<strong>in</strong>er“, aberLehrer s<strong>in</strong>d für jeden und überall verfügbar.Durch erweiterte Kommunikation treten <strong>die</strong> Lehrer <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den Gruppen. Allesentwickelt sich je nach dem, was für <strong>die</strong> endgültige Korrektur erfor<strong>der</strong>lich ist.Dies ist auch <strong>der</strong> Grund, warum sich <strong>die</strong> Kommunikation <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt <strong>in</strong> solcher Weiseentwickelt hat. Soziale Netzwerke, virtuelles Lernen, billige und schnelle Internetverb<strong>in</strong>dungmachen das Studium <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> für je<strong>der</strong>mann zugänglich.Baal HaSulam, Rav Kook und an<strong>der</strong>e große Kabbalisten haben darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass <strong>die</strong>Lehre für <strong>die</strong> heutige Welt so angepasst werden muss. Das Internet bietet daher e<strong>in</strong>e idealeMöglichkeit, um <strong>Kabbala</strong> zu stu<strong>die</strong>ren. Sie können Unterrichte live mitverfolgen o<strong>der</strong> zujedem beliebigen Zeitpunkt downloaden. Auf <strong>die</strong>se Weise können Sie auch onl<strong>in</strong>e weltweiteVersammlungen und Konferenzen <strong>der</strong> Studenten mitverfolgen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> paar mal im Jahr zuregionalen Treffen von Freunden reisen, um <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit ihnen auszubauen. Die BneiBaruch Webseite zum Beispiel www.kab.<strong>in</strong>fo bietet alle <strong>die</strong>se Möglichkeiten onl<strong>in</strong>e undvöllig kostenlos an.94


Zusammenfassung<strong>Kabbala</strong> ist heutzutage nicht nur offen für alle, son<strong>der</strong>n ihre Verbreitung ist auch <strong>die</strong>For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> StundeEs gibt ke<strong>in</strong>en Zwang <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spiritualität; stu<strong>die</strong>ren Sie, was Ihr Herz verlangtDie Dreifaltigkeit <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> (authentischen) Bücher, <strong>der</strong> (richtige) Lehrerund <strong>die</strong> (richtige) GruppeHeutzutage ist das Lernen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er virtuellen Gruppe genauso wirksam wie das Lernen<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er physischen Gruppe95


Kapitel Dreizehn: Lass <strong>die</strong> Musik sprechenQu<strong>in</strong>tessenz Wenn Worte nicht ausreichen, greift man zur Musik Die zwei Empf<strong>in</strong>dungen (und Stimmungen) <strong>der</strong> kabbalistischen Musik Musik und <strong>die</strong> kommende WeltFür Kabbalisten war das Komponieren von Musik schon immer Teil ihrer spirituellenAusdrucksform. Dies ist e<strong>in</strong> untrennbarer Bestandteil ihrer Spiritualität und ergibt sichunmittelbar aus ihrer spirituellen Stufe. Da es <strong>in</strong> den spirituellen Höheren Welten ke<strong>in</strong>e Wortegibt, füllt <strong>die</strong> Musik <strong>die</strong>se Lücke. Für musikalische Schüler kann <strong>die</strong>s nützlicher undmächtiger se<strong>in</strong> als jedes Buch.Nicht nur durch WorteWenn <strong>der</strong> Kabbalist beg<strong>in</strong>nt, <strong>die</strong> Höhere Welt zu offenbaren, betritt er e<strong>in</strong>e neue Dimension.E<strong>in</strong>e neue Welt enthüllt sich für ihn <strong>in</strong> vollem Ausmaß. Dies ist etwas, was nicht <strong>in</strong> unsererWelt existiert.Der Kabbalist nimmt e<strong>in</strong> vollkommen an<strong>der</strong>es Bild wahr: Kräfte, <strong>die</strong> unsere Welt <strong>in</strong>Bewegung br<strong>in</strong>gen und Seelen, <strong>die</strong> nicht <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den Körpern stehen.Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>s für Kabbalisten. Der Kabbalist erkennt all<strong>die</strong>s und lebt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ewigen und vollkommenen Empf<strong>in</strong>dung, <strong>die</strong> das ganze Universumumfasst.Worte reichen nicht aus, um <strong>die</strong>se tiefe emotionale Erkenntnis zu beschreiben. Wie beschreibtman etwas, was man nicht berühren kann? Die Welten <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> müssen von Kabbalisten„gefühlt“ werden.Wenn Worte fehlen, verschafft uns <strong>die</strong> Musik Erkenntnis jenseits unseres gewöhnlichenVerständnisses. Musik hat <strong>die</strong> Kraft, uns zu „bewegen“ und uns D<strong>in</strong>ge spüren zu lassen, <strong>die</strong>jenseits <strong>der</strong> Worte liegen.Spirituelle FunkenWenn <strong>die</strong> Nie<strong>der</strong>en ihr Leben durch Lie<strong>der</strong> beg<strong>in</strong>nen… werden <strong>die</strong> Höheren ihnen mehr Kraftgewähren, damit <strong>die</strong> Nie<strong>der</strong>en das Höhere Licht <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> erhalten werden, welches sich<strong>in</strong> SON <strong>der</strong> Welt Azilut enthüllt und <strong>in</strong> den Engeln, <strong>die</strong> ihm voraus gehen. Auf <strong>die</strong>se Weiseerhöht <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>e <strong>die</strong> Kraft und das Leuchten <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>in</strong> den Höheren Welten.Ende Spirituelle FunkenRav Yehuda Ashlag, „Sulam Kommentar zum Buch Sohar“96


Musik – sie berührt, wo Texte es nicht könnenKabbalisten erklären anhand von Texten <strong>die</strong> Stufen <strong>der</strong> Spiritualität, <strong>die</strong> sie erreicht haben. Inihren Schriften leiten uns Kabbalisten nur an, wie wir e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck, e<strong>in</strong>e Wahrnehmungund e<strong>in</strong> Gefühl <strong>die</strong>ser Realität entdecken können. Sie schreiben über <strong>die</strong> Art <strong>der</strong> Handlungen,<strong>die</strong> Sie <strong>in</strong> Ihrem Inneren vollziehen müssen, mit Ihren Verlangen, Ihrem Schirm und denReshimot – mit allem, was <strong>in</strong> Ihrer Seele ist.In <strong>der</strong> Tat sagen <strong>die</strong> Schriften „Führen sie bestimmte Handlungen aus, und dadurch werde Siebestimmte D<strong>in</strong>ge entdecken“ Sie beschreiben aber nicht, was wir fühlen werden, denn es istunmöglich, Gefühle <strong>in</strong> Worte zu fassen.Es ist, als ob man jemanden e<strong>in</strong> neues Gericht präsentieren würde und sagt: „Versuche es unddu wirst wissen, was ich me<strong>in</strong>e.“ Ob bitter o<strong>der</strong> süß - man kann nur erahnen, was e<strong>in</strong> Menschverspüren und wie er <strong>die</strong>s erleben wird. Doch <strong>die</strong> Empf<strong>in</strong>dung selbst wird nur <strong>der</strong> Menschselbst spüren, <strong>der</strong> das Angebot annimmt, und niemand sonst.Die Kabbalisten haben es also sehr schwer, uns zu vermitteln, was sie fühlen, was sieerkennen und was sich vor ihnen enthüllt - was <strong>die</strong> <strong>verborgene</strong> Welt ist.Nur e<strong>in</strong> Medium kann <strong>die</strong> Freude e<strong>in</strong>es Menschen zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen, dem sich <strong>die</strong>Höhere Welt offenbart hat, und <strong>die</strong>s ist <strong>die</strong> Musik. So schrieben <strong>die</strong> Kabbalisten nebenArtikeln und komplexen Schriften auch Melo<strong>die</strong>n und Lie<strong>der</strong>. Es ist e<strong>in</strong>e weitere Möglichkeitfür sie, ihre Empf<strong>in</strong>dungen <strong>in</strong> klarer Weise zum Ausdruck zu br<strong>in</strong>gen, von Herz zu Herz,durch Melo<strong>die</strong>n, ohne Worte, damit <strong>die</strong>se Melo<strong>die</strong>n unsere Herzen durchdr<strong>in</strong>gen würden unduns verän<strong>der</strong>n – uns darauf „e<strong>in</strong>stimmen“, <strong>die</strong> Höhere Welt zu erkennen.Praktische UmsetzungSelbst <strong>die</strong> Musik kann <strong>die</strong> E<strong>in</strong>drücke <strong>der</strong> Höheren Welt nicht präzise übermitteln, weil wirnicht <strong>die</strong> gleichen Kelim (Gefäße), <strong>die</strong> gleichen S<strong>in</strong>nessorgane o<strong>der</strong> <strong>die</strong> gleichen <strong>in</strong>nerenEigenschaften besitzen wie jene Kabbalisten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Höhere Welt erreichten undwahrnehmen. Dennoch gibt uns Musik e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck <strong>der</strong> Höheren Welt, e<strong>in</strong> ähnlichesGefühl - und doch nur e<strong>in</strong>e schwache Kopie.Ende <strong>der</strong> praktischen UmsetzungBade im LichtKabbalistische Musik drückt <strong>die</strong> spirituellen Zustände <strong>der</strong> Kabbalisten aus. Die Melo<strong>die</strong>nwurden komponiert, um zwei unterschiedliche Stufen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spiritualität zu beschreiben. Dieerste ist das Leid, das daraus resultiert, weil man sich vom Schöpfer entfernt. Dieses Gefühlerzeugt traurige Musik, ausgedrückt durch e<strong>in</strong> Flehen nach Annäherung. Die zweite Emotionist Freude, resultierend aus <strong>der</strong> Annäherung an den Schöpfer. Dieses Gefühl br<strong>in</strong>gt fröhlicheMusik hervor, ausgedrückt durch Dankesgebete. Wenn Sie kabbalistischer Musik lauschen,hören und fühlen sie <strong>die</strong>se beiden unterschiedlichen Zustände <strong>in</strong> <strong>der</strong> Musik.Diese beiden Stimmungen zusammen beschreiben <strong>die</strong> Beziehung <strong>der</strong> Kabbalisten zumSchöpfer und ihre Vere<strong>in</strong>igung mit dem Schöpfer. Obwohl uns <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en Melo<strong>die</strong>n zu Tränen97


ühren, lieben wir sie, da sie das Leid ausdrücken, mit dem man umzugehen lernen muss, umzu e<strong>in</strong>em guten Ergebnis zu gelangen. In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> wird <strong>die</strong>s „Versüßung des Urteils“genannt.Die Musik taucht den Hörer <strong>in</strong> e<strong>in</strong> wun<strong>der</strong>bares Licht. Wir müssen nicht alles darüber wissen,bevor wir sie hören, weil das Verborgene unbeschreiblich ist. Aber <strong>die</strong> Musik wirkt schnellund direkt <strong>in</strong> unseren Herzen. Sie immer und immer wie<strong>der</strong> zu hören ist e<strong>in</strong>e sehr beson<strong>der</strong>eErfahrung.Wenn Sie <strong>die</strong> Musik fühlen, brauchen Sie sich nicht <strong>die</strong> verschiedenen Ebenen <strong>der</strong> spirituellenWelten vorzustellen, <strong>die</strong> <strong>in</strong> den Büchern beschrieben werden. Diese Stufen existierennirgends außer <strong>in</strong> Ihnen selbst und verführen Sie daher. Was ist also so beson<strong>der</strong>s an <strong>die</strong>serMusik, wenn je<strong>der</strong> sie verstehen kann, auch wenn man nicht <strong>die</strong> spirituelle Stufe desKomponisten erreicht hat? Von Kabbalisten komponierte Musik zu hören, verschafft uns <strong>die</strong>Möglichkeit ihre spirituellen Empf<strong>in</strong>dungen zu erkennen.Melo<strong>die</strong>n <strong>der</strong> kommenden WeltDie Melo<strong>die</strong>n <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> können als Melo<strong>die</strong>n <strong>der</strong> kommenden Welt beschrieben werden,weil sie dazu <strong>die</strong>nen, <strong>die</strong> Höheren Welten <strong>in</strong> <strong>die</strong>se Welt herab zu br<strong>in</strong>gen. S<strong>in</strong>gen zieht Segenvon Oben herab, <strong>der</strong> sich <strong>in</strong> allen nie<strong>der</strong>en Welten manifestieren kann.In den Worten von Rabbi Elazar Azikri (1533-1600) „Jene, <strong>die</strong> streben, sollen Lobpreisungenbis zu den spirituellen Höhen, bis zu den Höheren und nie<strong>der</strong>en s<strong>in</strong>gen und damit alle Weltendurch das Band des Glaubens zusammenhalten.“ (In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> bedeutet „Glaube“Erreichung des Schöpfers.)Stimmen Sie Ihr <strong>in</strong>neres InstrumentUm zu verstehen, was <strong>der</strong> kabbalistische Komponist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Melo<strong>die</strong> ausdrücken wollte,müssen sie nur zuhören. Dadurch dass <strong>die</strong> kabbalistische Melo<strong>die</strong> e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck <strong>der</strong>spirituellen Welten vermittelt, berührt sie Sie wahrsche<strong>in</strong>lich bis zu e<strong>in</strong>em bestimmten Grad.In jedem von uns steckt e<strong>in</strong>e Seele, und <strong>die</strong> Seele e<strong>in</strong>es Kabbalisten ähnelt e<strong>in</strong>emMusik<strong>in</strong>strument, welches perfekt gestimmt ist und sich sauber anhört, gleich wie <strong>die</strong>biblische Viol<strong>in</strong>e König Davids.Dies war ke<strong>in</strong>e gewöhnliche Viol<strong>in</strong>e, son<strong>der</strong>n das <strong>in</strong>nere Kli (Gefäß/Instrument) <strong>der</strong> Seelee<strong>in</strong>es Kabbalisten. Dar<strong>in</strong> fühlt <strong>der</strong> Kabbalist <strong>die</strong> Realität auf e<strong>in</strong>e bestimmte Weise und drücktsie durch e<strong>in</strong>e Melo<strong>die</strong> aus.Spirituelle FunkenWenn e<strong>in</strong> Mensch sich <strong>die</strong> Eigenschaft von B<strong>in</strong>a – Barmherzigkeit - aneignet, fühlt er sichruhig und gelassen. Rav Baruch Ashlag verdeutlichte <strong>die</strong>s <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er sanften Melo<strong>die</strong> zu denWorten des Psalms 116 „Denn Du hast me<strong>in</strong>e Seele befreit.“Ende <strong>der</strong> spirituellen Funken98


Spirituelle HarmonieSie können <strong>die</strong> kabbalistischen Klänge nutzen, um sich mit den spirituellen Wurzeln zuverb<strong>in</strong>den, von denen sie geschrieben wurden. Entspannen Sie sich und hören Sie <strong>die</strong> Musik.Die Information liegt <strong>in</strong> den Noten selbst. Die Noten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> s<strong>in</strong>d nicht wahllos o<strong>der</strong>zufällig. Ihre Harmonien folgen kabbalistischen Regeln und s<strong>in</strong>d entsprechend dem Aufbau<strong>der</strong> Seele ausgewählt. Sie stellen den Weg dar, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Leiter h<strong>in</strong>auf führt. Sie (<strong>der</strong> Hörer)fühlen, wie <strong>die</strong> Melo<strong>die</strong> ungeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t und tief <strong>in</strong> Ihre Seele e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gt. Sie erkennen dar<strong>in</strong> <strong>die</strong>Verb<strong>in</strong>dung zwischen Ihrer Seele und den Wurzeln <strong>der</strong> Noten.Gehen Sie zurück zu Kapitel 10 und denken Sie nochmals über <strong>die</strong> spirituelle Natur <strong>der</strong>hebräischen Buchstaben und <strong>der</strong>en Zahlenwerte nach. Das Wichtigste <strong>in</strong> <strong>der</strong> kabbalistischenMusik s<strong>in</strong>d nicht <strong>die</strong> Noten selbst, son<strong>der</strong>n all <strong>die</strong> fe<strong>in</strong>en Nuancen, <strong>die</strong> dazwischen liegen.Um ihnen e<strong>in</strong> Gefühl dafür zu geben: <strong>in</strong> Kapitel 10 sagten wir, dass es Taanim(Geschmäcker), Nekudot (Punkte unter, <strong>in</strong> o<strong>der</strong> über den Buchstaben), Tag<strong>in</strong> (Kronen an <strong>der</strong>Spitze <strong>der</strong> Buchstaben) und Otiot (Buchstaben) gibt. Diese repräsentieren Nuancen, geformtdurch den Abdruck des Lichtes. Abdrücke zum Beispiel von Reshimot, welche das spirituelleGefäß verlassen und wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> es e<strong>in</strong>treten.Spirituelle FunkenS<strong>in</strong>gen ist <strong>der</strong> Ruf <strong>der</strong> Seele, .. das Lied erweckt <strong>die</strong> Höheren und <strong>die</strong> nie<strong>der</strong>en <strong>in</strong> allenWelten. E<strong>in</strong> Lied ist wie e<strong>in</strong>e Quelle von Oben, e<strong>in</strong>e Ruhe des Höheren, <strong>die</strong> göttlicheBarmherzigkeit. Das Lied schmückt den geheiligten Namen, Malchut, das Gefäß desSchöpfers. Und <strong>die</strong>s ist <strong>der</strong> Grund, warum es das Heiligste des Heiligen ist.Ende spirituelle FunkenRav Yehuda Ashlag, „Sulam Kommentar zum Buch Sohar“Das Gleiche gilt für <strong>die</strong> Melo<strong>die</strong>n. Musiker, <strong>die</strong> kabbalistische Musik zu spielen vermögen,s<strong>in</strong>d dünn gesät. Der Unterschied zwischen dem, <strong>der</strong> „schön“ spielt, und dem, <strong>der</strong> „korrekt“spielt, liegt im Verständnis für <strong>die</strong> wichtigen D<strong>in</strong>ge. Das Wichtigste liegt nicht <strong>in</strong> den Tönen,son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> den w<strong>in</strong>zigen Nuancen - im Beg<strong>in</strong>n und im Ende des Klangs.Ich hatte e<strong>in</strong>en wun<strong>der</strong>vollen Studenten, <strong>der</strong> Viol<strong>in</strong>e spielte. „Ich kann nur spielen, wenn dume<strong>in</strong>e Hand halten wirst“, sagte er mir. Und er hatte Recht - Kabbalistische Musiktransportiert das richtige Gefühl und nicht <strong>die</strong> richtigen Noten.ZusammenfassungMusik ist e<strong>in</strong> weiteres Medium für Kabbalisten, um ihren spirituellen ZustandauszudrückenKabbalistische Musik lässt Sie fühlen, was <strong>die</strong> Bücher durch Text ausdrücken99


Kabbalistische Lie<strong>der</strong> drücken das Zusammenspiel von zwei Stimmungen aus: Leidüber <strong>die</strong> Entfernung vom Schöpfer und Freude über <strong>die</strong> Annäherung an den SchöpferLetztendlich müssen Sie sich nur entspannen, <strong>der</strong> Musik lauschen und dabei <strong>die</strong>Gefühle <strong>der</strong> Kabbalisten aufnehmen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se <strong>in</strong> ihrer Musik enthüllt haben.100


Kapitel Vierzehn: In <strong>der</strong> globalen ÄraQu<strong>in</strong>tessenzWie wir e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> bee<strong>in</strong>flussenWir stehen zusammen und stürzen zusammenDie Abfolge <strong>der</strong> VerlangenDas Potential (und <strong>die</strong> Gefahr) <strong>der</strong> großen VerlangenWie selbstsüchtig können wir se<strong>in</strong>Es ist nicht neu, dass <strong>die</strong> Welt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Krise steckt. Wir fühlen uns heute nicht mehr sozufrieden und sicher wie gestern. Wir haben sogar das Gefühl, dass wir <strong>die</strong> Kontrolle völligverloren haben. Es wird für uns immer schwieriger, positiv <strong>in</strong> <strong>die</strong> Zukunft zu blicken und <strong>die</strong>sist <strong>die</strong> eigentliche Krise.E<strong>in</strong> wissenschaftlicher Grundsatz besagt, dass e<strong>in</strong>e genaue Diagnose bereits <strong>die</strong> halbeGenesung ist, denn <strong>der</strong> ganze Heilungsprozess hängt davon ab. In <strong>die</strong>sem Kapitel erklären wir<strong>die</strong> Wurzel unserer Krise und den Weg zur Lösung. Dieses Kapitel führt <strong>in</strong> <strong>die</strong> Konzepte e<strong>in</strong>,und <strong>die</strong> folgenden erläutern <strong>die</strong> Ideen und <strong>der</strong>en praktische Umsetzung genauer.Unsere große blaue KugelWenn <strong>die</strong> Bergleute <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a Kohle abgraben, wird <strong>die</strong> Luft <strong>in</strong> Kalifornien verschmutzt.Wenn sich <strong>die</strong> Emissionen von amerikanischen Autos <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft zersetzen, schmilzt das Eis<strong>in</strong> Grönland. Und wenn das Eis im Meer von Grönland schmilzt, steigt <strong>der</strong> Meeresspiegel anund <strong>die</strong> Nie<strong>der</strong>lande vers<strong>in</strong>ken..All <strong>die</strong>s verweist uns auf <strong>die</strong> Tatsache, dass wir alle Teil e<strong>in</strong>es globalen Dorfes s<strong>in</strong>d undunsere Handlungen sich auf an<strong>der</strong>e auswirken.Durch Dick und DünnVon allen Werten, welche uns lieb und teuer s<strong>in</strong>d, ist wohl unser Besitz e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> wichtigsten.Im Kapitel 5 sprachen wir von fünf Stufen <strong>der</strong> Verlangen: unbelebt, pflanzlich, tierisch,menschlich und spirituell. Wir erklärten, dass es e<strong>in</strong>st nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Seele gab, Adam,welche <strong>in</strong> Milliarden Teile zerbrach. Die Teile kleideten sich dann <strong>in</strong> unsere physischenKörper <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt.Aber egal wie weit wir uns von jedem an<strong>der</strong>en Menschen entfernt fühlen, s<strong>in</strong>d wir immernoch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Seele, Adam.So wie e<strong>in</strong>e Gehirnzelle <strong>die</strong> Blutzelle nicht wahrnimmt, kann sie dennoch nicht ohne <strong>die</strong>seexistieren. Durch <strong>die</strong> Blutzellen wird <strong>der</strong> Sauerstoff als „Nahrung“ <strong>in</strong>s Gehirn beför<strong>der</strong>t, undohne das Blut würden <strong>die</strong> Gehirnzellen absterben, und <strong>in</strong> weiterer Folge ebenfalls <strong>die</strong>Blutzellen. Und wir.101


Durch Dick und Dünn; zusammen stehen wir und zusammen gehen wir unter, denn wir s<strong>in</strong>dbereits mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden.Spirituelle FunkenDie gesamte Realität, <strong>die</strong> Höhere und <strong>die</strong> nie<strong>der</strong>e ist e<strong>in</strong>s… und emanierten und wurdengeschaffen durch e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Gedanken. Dieser e<strong>in</strong>e Gedanke ist <strong>die</strong> Essenz all <strong>die</strong>serTätigkeiten, <strong>die</strong> Absicht dah<strong>in</strong>ter. Dies ist, durch sich selbst, <strong>die</strong> gesamte Perfektion, des„E<strong>in</strong>en, E<strong>in</strong>zigen und Vere<strong>in</strong>igten.“Ende spirituelle FunkenRav Yehuda Ashlag, Lehre <strong>der</strong> Zehn SefirotVerantwortung übernehmenÜberlegen Sie: E<strong>in</strong> neugeborenes Baby ist für nichts verantwortlich. Wie kann das se<strong>in</strong>? Weiles noch nicht über D<strong>in</strong>ge nachdenken und verstehen kann, weil es <strong>die</strong> Welt noch nichterfahren kann. E<strong>in</strong> Baby kann für nichts verantwortlich gemacht werden.Aber e<strong>in</strong> älteres K<strong>in</strong>d kann bereits Verantwortung für etwas tragen, selbst wenn es sich nurdaran er<strong>in</strong>nern soll, das Pausenbrot <strong>in</strong> <strong>die</strong> Pausenbox zu packen o<strong>der</strong> mit dem Hund amNachmittag spazieren zu gehen. E<strong>in</strong> Jugendlicher ist für noch mehr D<strong>in</strong>ge verantwortlich undvon e<strong>in</strong>em jungen Erwachsenen wird erwartet, dass er bereits <strong>die</strong> volle Verantwortung fürse<strong>in</strong> Leben und <strong>die</strong> Gesellschaft übernimmt.Wenn wir älter werden und selbst K<strong>in</strong><strong>der</strong> bekommen, übernehmen wir zusätzlichVerantwortung für an<strong>der</strong>e. Was aber wäre, wenn je<strong>der</strong> von uns, für jedes menschliche Wesen<strong>die</strong>ser Welt Verantwortung übernähme?Was wäre, wenn man <strong>die</strong> Verantwortung nicht nur für <strong>die</strong> momentan lebenden Menschentragen müsste, son<strong>der</strong>n auch für alle Menschen, Tiere, Pflanzen und M<strong>in</strong>eralien, <strong>die</strong> seitAnbeg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Schöpfung existiert haben und <strong>in</strong> alle Ewigkeit noch existieren werden? Dies ist<strong>die</strong> Bedeutung von spiritueller Verantwortung.Nun kann <strong>die</strong>se Aufgabe wie e<strong>in</strong>e schwere Last kl<strong>in</strong>gen, aber was ist, wenn <strong>die</strong>seVerantwortung nicht vom e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>en Lehrer stammt, <strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Schüler mit solch e<strong>in</strong>erunerfüllbaren Aufgabe quälen will? Was wäre, wenn <strong>die</strong>s alles nur e<strong>in</strong> Ergebnis <strong>der</strong> Liebewäre?Wir lieben unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong>, somit ist <strong>die</strong> Verantwortung für <strong>der</strong>en Wohlergehen nicht nurnatürlich son<strong>der</strong>n sehr willkommen. Was wäre, wenn wir <strong>die</strong> gleiche Art von Liebe undZuneigung, <strong>die</strong> wir für unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> verspüren, künftig für <strong>die</strong> ganze Welt und allem, wasjemals gelebt hat, lebt und leben wird, empfänden? Diese unglaubliche Liebe ist spirituelleGlückseligkeit. <strong>Kabbala</strong> hilft uns dabei, <strong>die</strong>se Liebe zu erfahren und sie zu unserer Natur zumachen.102


Wie e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heitEr<strong>in</strong>nern Sie sich, als wir begannen? Zuerst gab es dort Adam, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Seele. Adam war e<strong>in</strong>egute Seele, welche e<strong>in</strong>zig nur dem Schöpfer geben wollte. Aber er überschätzte se<strong>in</strong>e Absichtdem Schöpfer zu geben und machte e<strong>in</strong>en schwerwiegenden Fehler. Er zerbrach und alsKonsequenz wir mit ihm. Se<strong>in</strong>e Seele zersplitterte <strong>in</strong> 600.000 Teile, welche auch heute nochweiter zerbrechen; je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Millionen von Menschen <strong>in</strong> unserer Welt ist e<strong>in</strong> w<strong>in</strong>zigesFragment <strong>der</strong> ersten Seele.LeckerbissenHier ist <strong>die</strong> kabbalistische Erklärung für <strong>die</strong> Überbevölkerung auf unserem Planeten. UnserEgoismus wuchs immer weiter an und wurde somit immer schwieriger zu korrigieren. Dere<strong>in</strong>zige Weg zur Korrektur bestand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zersplitterung des Egoismus <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>ste Stücke. Umdas Ego korrigieren zu können, muss es sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en physischen Körper „kleiden“. Die Zahl<strong>der</strong> Bevölkerung auf <strong>der</strong> Welt entspricht <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Teilstücke <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Seele(Adam), welche wir gegenwärtig korrigieren müssen.Ende LeckerbissenDas Schöne daran ist, dass je<strong>der</strong> von uns sowohl e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Seele als auch e<strong>in</strong> Stück desganzen Puzzles von Adam haRishon ist. In uns s<strong>in</strong>d all <strong>die</strong> Teile jener ersten Seele - so wiejede e<strong>in</strong>zelne Zelle <strong>in</strong> unserem Körper <strong>die</strong> gesamte genetische Erb<strong>in</strong>formation be<strong>in</strong>haltet o<strong>der</strong>e<strong>in</strong> Teil des Hologramms das gesamte Bild enthält.Um zu realisieren, dass wir e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Seele s<strong>in</strong>d, müssen wir <strong>die</strong>s auch fühlen wollen.Dieses e<strong>in</strong>fache Gesetz zieht sich durch <strong>die</strong> ganze <strong>Kabbala</strong> und Spiritualität: ke<strong>in</strong> Zwang. Inan<strong>der</strong>en Worten: Du bekommst nur das, was du auch wirklich bekommen willst.Die Zellen <strong>in</strong> unserem Körper denken nicht darüber nach, wie sie mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> arbeiten. Siefunktionieren e<strong>in</strong>fach wie e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit. Wir würden es sonst nicht über <strong>die</strong> erste Woche <strong>der</strong>Schwangerschaft h<strong>in</strong>aus schaffen. Die Biologie gibt uns e<strong>in</strong> perfektes Beispiel, umkabbalistisch gesehen <strong>die</strong> geme<strong>in</strong>same Seele zu beschreiben.Wenn e<strong>in</strong> befruchtetes Ei im Bauch <strong>der</strong> Mutter heranwächst, beg<strong>in</strong>nen <strong>die</strong> Zellen sich zudifferenzieren und etwas sehr Schönes geschieht. Die Zellen beg<strong>in</strong>nen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zukommunizieren und zu kooperieren. Je mehr sie sich vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unterscheiden, umso mehrkommunizieren sie mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. E<strong>in</strong>e Leberzelle kann nicht das tun, was e<strong>in</strong>e Nierenzellevollbr<strong>in</strong>gt. Ihre Aufgabe ist völlig unterschiedlich, aber sie arbeiten geme<strong>in</strong>sam für dasWohlergehen des ganzen Körpers.Die Zeit des Zusammense<strong>in</strong>sWie unsere Zellen könnten auch unsere Seelen zusammenarbeiten. Wir können aber auch alsisolierte S<strong>in</strong>gles leben, als wären wir E<strong>in</strong>zeller, doch wir wissen alle, dass <strong>die</strong> E<strong>in</strong>zeller ganzam Ende <strong>der</strong> Nahrungskette stehen.. Die Geschöpfe ganz oben bestehen aus Milliarden vonZellen mit speziellen Funktionen, und alle Zellen vere<strong>in</strong>igen sich zu e<strong>in</strong>em Organismus.103


Kabbalisten <strong>der</strong> Vergangenheit erreichten Spiritualität durch sich selbst, weil sie e<strong>in</strong>zigartigeSeelen mit e<strong>in</strong>zigartigen Fähigkeiten waren, und somit solch unbeschreibliche Leistungenvollbr<strong>in</strong>gen konnten. Aber heute ist es an<strong>der</strong>s. Jetzt steht <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> allen offen und wirdvon vielen stu<strong>die</strong>rt, doch wird niemand etwas alle<strong>in</strong> und ohne Hilfe erreichen können. Nur alse<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit können wir letztendlich mehr erreichen, als jemals zuvor erreicht wurde.Aus <strong>die</strong>sem Grund mühten sich <strong>die</strong> zeitgenössischen Kabbalisten damit ab, <strong>die</strong> Wichtigkeit<strong>der</strong> Verbreitung des Wissens <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> voranzutreiben. Sie wollten <strong>die</strong> Welt all <strong>die</strong>s wissenlassen, damit sich immer mehr „Zellen“ <strong>der</strong> kollektiven Arbeit <strong>der</strong> Seele, des spirituellenKörpers, anschließen würden.Me<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Ich <strong>in</strong> Dir, De<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Du <strong>in</strong> mirAus <strong>der</strong> Tatsache, dass wir von e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Seele abstammen, lässt sich vielesableiten: Zum Beispiel dass ich auch me<strong>in</strong>en Teil <strong>in</strong> Ihnen korrigiere, wenn ich mich selbstkorrigiere und wenn Sie sich korrigieren, korrigieren Sie damit Ihr „Ich“ <strong>in</strong> mir.Um <strong>die</strong>s zu verdeutlichen, nehmen wir drei e<strong>in</strong>zelne Personen als Beispiel: Jack, James undMary. E<strong>in</strong>es Tages beg<strong>in</strong>nt Jack den Punkt im Herzen zu verspüren und fängt an, sich selbstzu korrigieren. Jack hat e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Teil von James und von Mary <strong>in</strong> sich, und <strong>die</strong> beidenan<strong>der</strong>en haben jeweils e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Stück <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>in</strong> sich. Sie s<strong>in</strong>d „Zellen“ im gleichenspirituellen Körper, und jede Zelle be<strong>in</strong>haltet <strong>die</strong> gesamte genetische Information desgesamten Körpers. Wenn Jack sich selbst korrigiert, korrigiert sich somit auch <strong>der</strong> Jack <strong>in</strong>James und Mary. Natürlich fühlen <strong>die</strong> beiden an<strong>der</strong>en <strong>die</strong>s nicht, weil sie nicht Jack s<strong>in</strong>d.Aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge beg<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Jack <strong>in</strong> James und Mary, <strong>die</strong> beiden zu erwecken, damit auchsie <strong>die</strong>ses neue Konzept von Spiritualität entdecken. Auf <strong>die</strong>se Weise werden sie von Jack<strong>in</strong>spiriert. Se<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung <strong>die</strong>nt ihnen als Model. Dies geschieht, da <strong>die</strong> Grundstrukturalles Menschlichem <strong>die</strong> gleiche ist. Wir alle haben Punkte im Herzen und wir müssen sie vonniemandem bekommen. Wir müssen nur genau h<strong>in</strong>hören und unser Punkt im Herzen wirdsich uns eröffnen. Wir sprachen bereits im Kapitel 3 und 7 über <strong>die</strong> Wichtigkeit des sozialenE<strong>in</strong>flusses <strong>in</strong> Bezug auf <strong>die</strong> Entwicklung und Richtung unseres Wachstums. Wenn wir reichwerden wollen, müssen wir uns mit Leuten umgeben, <strong>die</strong> ebenfalls zu Geld kommen wollen.Wenn wir zu Anwälten werden wollen, müssen wir uns mit Richtern und Notaren umgeben,und zuhören, was <strong>die</strong>se sagen.Praktische UmsetzungWenn wir uns mit Menschen umgeben, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en schlechten E<strong>in</strong>fluss auf <strong>die</strong> Gesellschafto<strong>der</strong> sich selbst haben, werden wir mit <strong>der</strong> Zeit wie sie denken. Um uns also <strong>in</strong> <strong>die</strong> richtigeRichtung zu entwickeln, sollten wir uns mit Menschen umgeben, <strong>die</strong> ebenfalls <strong>in</strong> <strong>die</strong>seRichtung zur Korrektur voranschreiten wollen.Ende praktische Umsetzung104


Wir lernen viel von den Menschen unserer Umgebung. Wir absorbieren <strong>der</strong>en Geist. Das istwichtiger als alles an<strong>der</strong>e und es macht auch den ganzen Unterschied zwischen Erfolg,Mittelmaß o<strong>der</strong> Scheitern aus.So verhält es sich auch mit dem „spirituell werden“. Suchen sie <strong>die</strong> Gesellschaft vonMenschen, <strong>die</strong> ebenfalls Spiritualität erreichen wollen. Wir alle haben viele egoistischeVerlangen <strong>in</strong> uns und nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Quäntchen an Spiritualität (wahrem Altruismus) – denPunkt im Herzen. Wenn man nun viele Menschen über Spiritualität sprechen hört, wirkt <strong>die</strong>ssehr för<strong>der</strong>nd und man gelangt zu dem Gedanken, dass alle außer e<strong>in</strong>em selbst e<strong>in</strong> Höchstmaßan Spiritualität besitzen. Natürlich ist <strong>die</strong>s nicht wahr, aber es hat den Effekt, dass man stärkermotiviert ist, voran zu schreiten. Dadurch beschleunigt <strong>der</strong> eigene Fortschritt den Fortschritt<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en, und <strong>der</strong>en zunächst simulierte Spiritualität wird zur Realität.Uns selbst.. und alles an<strong>der</strong>e rettenHeutzutage erkennen wir, dass <strong>der</strong> Mensch das e<strong>in</strong>zige destruktive Element <strong>in</strong> <strong>der</strong> Natur ist.Das liegt daran, dass wir nicht wirklich Teil <strong>der</strong> Natur s<strong>in</strong>d. Unsere Körper gehören zwar zumTierreich, unsere Gedanken aber nicht. Sie s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Reflexion unseres höheren, spirituellenIchs, welches noch vor uns verborgen ist. Tieren muss man nicht beibr<strong>in</strong>gen, wie sie lebensollen, denn ihr Verhalten ist <strong>in</strong>st<strong>in</strong>ktiv und <strong>in</strong> ihren Genen festgelegt. Würden wir ebenfallsnur aus dem tierischen Teil <strong>in</strong> uns bestehen, gäbe es wohl ke<strong>in</strong>e Probleme.Wenn Babys krabbeln lernen, müssen wir auf sie acht geben, weil sie D<strong>in</strong>ge tun, ohne langedarüber nachzudenken. Um Schwierigkeiten zu vermeiden ist also neben dem körperlichenWachstum auch <strong>die</strong> Entwicklung des Verstandes wichtig. In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> gibt es e<strong>in</strong> Gesetz:„Das Allgeme<strong>in</strong>e und das Beson<strong>der</strong>e s<strong>in</strong>d gleich“. Was für e<strong>in</strong> Individuum wahr ist, ist auchfür <strong>die</strong> Gesamtheit wahr und umgekehrt. Wie e<strong>in</strong> Baby muss <strong>die</strong> ganze Menschheit ihrenVerstand entwickeln, um nicht dem eigenen kollektiven Körper zu schaden.Lei<strong>der</strong> lernen wir nur langsam. Darum schaden wir auch unserem Planeten, löschen se<strong>in</strong>vielfältiges Leben aus und plün<strong>der</strong>n se<strong>in</strong>e Bodenschätze. Durch <strong>die</strong>sen Prozess schaden wiruns natürlich auch selbst. Um <strong>die</strong>se Ausbeutung zu stoppen, müssen wir zuerst unserenVerstand korrigieren, <strong>in</strong>dem wir das spirituelle Element <strong>in</strong> uns korrigieren.Geist über MaterieE<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Grundregeln <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> lautet: „Die Höhere Stufe gebietet.“ Geist steht überMaterie. Darüber gibt es ke<strong>in</strong>en Zweifel. Um also unsere Welt zu verän<strong>der</strong>n, müssen wir zumOrt des Geschehens zurückkehren - und das ist <strong>der</strong> menschliche Geist.Solange <strong>die</strong> Menschen nur fortgeschrittene Tiere waren, war <strong>die</strong> Welt noch <strong>in</strong> Ordnung. Esbestand ke<strong>in</strong>erlei Gefahr. Doch als wir begannen, alles kontrollieren zu wollen, entwickeltesich auch unser Egoismus. Das ist <strong>der</strong> Punkt, an dem <strong>die</strong> Schwierigkeiten anf<strong>in</strong>gen - nicht nurfür uns selbst, son<strong>der</strong>n für <strong>die</strong> ganze Welt.Spirituelle Funken„E<strong>in</strong> Verlangen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höheren Welt ist e<strong>in</strong> zw<strong>in</strong>gendes Gesetz <strong>in</strong> <strong>der</strong> niedrigeren.“105


Rav Yehuda Ashlag, Lehre <strong>der</strong> Zehn SefirotEnde Spirituelle FunkenWenn wir unseren Geist korrigieren, wird unser Körper ganz <strong>in</strong> Harmonie mit <strong>der</strong> Natur undsomit auch mit dem Schöpfer handeln. Dann werden wir ke<strong>in</strong>e vom Aussterben bedrohtenTiere mehr schützen müssen. Die Natur wird <strong>die</strong>s tun, so wie sie es bereits seit Millionen vonJahren tut.Die Abfolge <strong>der</strong> VerlangenEs gibt e<strong>in</strong>e Regel <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>: „Jener, welcher größer ist als se<strong>in</strong> Freund, dessenVerlangen ist auch größer als er.“ Dies bedeutet, dass zum Beispiel das Verlangen von Jackgrößer ist als das Verlangen von James, und Jacks Verlangen ist größer als er selbst. Inan<strong>der</strong>en Worten h<strong>in</strong>ken wir <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Korrekturprozess immer h<strong>in</strong>ter unserem eigenenVerlangen h<strong>in</strong>terher.Dies ist e<strong>in</strong> bewusster Prozess. Es ist nicht so, dass unsere Verlangen wachsen würden. Sieersche<strong>in</strong>en nur nache<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, von kle<strong>in</strong>en zu großen. Wenn man <strong>die</strong> Korrektur e<strong>in</strong>esVerlangens beendet, taucht sofort das nächste Verlangen auf. Er<strong>in</strong>nern Sie sich noch an <strong>die</strong>„Reshimot“? Sie bilden <strong>die</strong>se Sequenz <strong>der</strong> Verlangen, welche den Weg <strong>der</strong> spirituellen Leiterh<strong>in</strong>aufführt! Deshalb ist Jack, welcher se<strong>in</strong> Verlangen korrigiert hat, größer als James, <strong>der</strong><strong>die</strong>se Ebene des Verlangens noch nicht korrigiert hat. Aber Jacks Verlangen wie<strong>der</strong>um istgrößer als Jacks selbst, weil es ihn zur nächsten Stufe br<strong>in</strong>gt.In Kürze mehr darüber.Verlangen wuchernWir haben bereits gesagt, dass <strong>die</strong> Verlangen von Generation zu Generation wachsen. UnsereGeneration hat das schlimmste und größte Verlangen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Menschheit.Kabbalisten beschrieben ihre Gedanken über <strong>die</strong>se Generation mit den Worten: “Das Gesicht<strong>die</strong>ser Generation ist das Gesicht e<strong>in</strong>es Hundes.“ Man flieht vor dem Bitteren und suchtunbeirrt das Süße. Die Menschen können heute <strong>in</strong> und durch nichts mehr Erfüllung f<strong>in</strong>den.Depressionen und Gewaltbereitschaft <strong>der</strong> Gesellschaft s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Folge.Doch <strong>die</strong> Menschen <strong>die</strong>ser Generation s<strong>in</strong>d nicht nur gieriger als ihre Eltern. Zum ersten Mal<strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte gibt es e<strong>in</strong> Verlangen nach dem Wissen, wie <strong>die</strong>s alles wirklich funktioniert.Wir wollen <strong>die</strong> ganze Schöpfung kontrollieren und Schöpferähnlich werden. Es ist dasVerlangen von Millionen Menschen und nicht nur von e<strong>in</strong>igen e<strong>in</strong>zelnen. Viele Leute gebensich nicht mehr mit den traditionellen Antworten zufrieden. Sie wollen alles für sich selbstherausf<strong>in</strong>den - und <strong>die</strong>s aus e<strong>in</strong>em bestimmten Grund. Die herkömmlichen Erklärungen <strong>der</strong>Wissenschaften o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Religionen haben für sie ke<strong>in</strong>e Bedeutung mehr. Diese Menschenbrauchen e<strong>in</strong>e Methode, um das Gesamtbild zu offenbaren - <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong>.106


Die Technologie brach ihr VersprechenSolange wir <strong>die</strong>se Methode nicht nutzen, werden wir anhaltendes Glück nicht erreichen. Dochje mehr wir „wollen“, desto mehr entwickeln wir unsere Gehirne, um das Erwünschte zuerreichen.Die Technologie wird nicht stehen bleiben, nur weil <strong>in</strong> uns e<strong>in</strong> neues Verlangen auftaucht.Aber solange sie uns nicht durch das Studium <strong>der</strong> Höheren Welt begleitet, wird sie uns nurnoch unglücklicher machen. Die Tragik <strong>der</strong> Technik liegt dar<strong>in</strong>, dass sie <strong>in</strong> uns falscheHoffnungen erweckt. Wir glauben, glücklicher zu se<strong>in</strong>, wenn unser Leben schneller, e<strong>in</strong>facherund aufregen<strong>der</strong> ist. Durch den Fortschritt <strong>der</strong> Technologie und unserem trotzdembestehenden Mangel an Zufriedenheit erkennen wir aber auch, dass wir <strong>in</strong>nerlich leer s<strong>in</strong>d.Damit Wissen uns glücklich machen kann, müssen wir es zu e<strong>in</strong>em spirituellen Zweckverwenden und Erkenntnis erlangen: Wir werden neue Seiten an uns selbst erkennen undunsere Welt <strong>in</strong> neuem Licht sehen. Die Höhere Welt ist ke<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Ort, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>ePerspektive.E<strong>in</strong> großes PotentialIm Lichte des oben Gesagten können wir nun unsere <strong>der</strong>zeitige Situation aus e<strong>in</strong>emspirituellen Blickw<strong>in</strong>kel betrachten. In <strong>der</strong> Vergangenheit waren <strong>die</strong> Leute nicht so übel undegozentrisch wie heute. Das allmähliche Erwachen <strong>der</strong> Reshimot bewirkte <strong>die</strong>sen Wandel.Wenn Reshimot aus kle<strong>in</strong>eren Verlangen auftauchten, erschienen sie nicht als solch übleVerlangen. Heute jedoch erwachen <strong>die</strong> letzten und egoistischsten Reshimot <strong>in</strong> uns. Doch dasist nicht schlecht. Sie wirken wie e<strong>in</strong> Hebel für größere Errungenschaften. Wenn wir unsereKarten richtig ausspielen, wenn wir <strong>die</strong>se wilden Verlangen <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zigenkonstruktiven Verlangen bündeln können, gibt es ke<strong>in</strong>e Grenze außer dem Himmel selbst.Das Verlangen nach <strong>der</strong> Hand <strong>der</strong> KönigstochterWir können nicht kontrollieren, welche Verlangen an <strong>die</strong> Oberfläche treten, aber wohl, waswir mit ihnen machen. Die Menschen wollen immer noch Geld, Macht und Wissen. Aber <strong>die</strong>Menschen s<strong>in</strong>d auch frustriert und werden depressiv, denn unter <strong>die</strong>ser Oberfläche liegt <strong>die</strong>Basis aller Verlangen – und das ist <strong>die</strong> Sehnsucht danach, das große Geheimnis – dasVerborgene – zu enthüllen. Menschen wollen alles kontrollieren und alles wissen. Natürlichspürt das nicht je<strong>der</strong> <strong>in</strong> gleichem Ausmaß, dennoch liegt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Natur des Menschen, alleszu wollen. Wir spüren aber auch – o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d realistisch genug – um zu wissen, dass vielesunerreichbar ist, und daher verdrängen wir <strong>die</strong>se Wünsche <strong>in</strong> unser Unterbewusstse<strong>in</strong>.In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> heißt es: „E<strong>in</strong> Mann wünscht sich nicht <strong>die</strong> Hand <strong>der</strong> Königstochter.“ Er weiß,dass er <strong>die</strong> Königstochter niemals bekommen wird, nichtsdestotrotz wünscht er es sich imtiefsten Inneren. Und so kommt es zur Frustration. Selbst wenn er <strong>die</strong> Königstochter habenkönnte, würde er nicht zufrieden se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> so großes Verlangen kommt unmittelbar aus <strong>der</strong>Spiritualität und kann nur durch spirituelle Mittel vollständig befriedigt werden.107


Kehrten wir aber zur Wurzel <strong>die</strong>ses Verlangens zurück, so würden wir <strong>die</strong> Befriedigung (o<strong>der</strong>Erfüllung) des Verlangens unmittelbar nach dem Auftreten des Verlangens spüren. Es wärewie e<strong>in</strong>e endlose Kette von Verlangen und Erfüllung. Was würden wir dann tun? Genussvolldar<strong>in</strong> abtauchen?Eigennützig zum ZielWir müssen uns ke<strong>in</strong>e Sorgen über <strong>die</strong> <strong>in</strong> uns schlummernden Verlangen machen. Wir s<strong>in</strong>dalle potentielle Verbrecher <strong>der</strong> schlimmsten Sorte. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wirentsprechend <strong>die</strong>sen Verlangen handeln. Die meisten von uns tun das auch nicht. Wenn wiruns aber <strong>die</strong>ser Teile <strong>in</strong> uns selbst bewusst werden, realisieren wir, wie selbstsüchtig wir s<strong>in</strong>d- und <strong>die</strong>s ist e<strong>in</strong> sehr guter Start. Dann können wir mit e<strong>in</strong>er wirklichen Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> unsselbst und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt um uns herum beg<strong>in</strong>nen. Nichts Gutes entstand jemals aus etwasGutem. Gutes erwächst immer aus Krisen, da sie Gelegenheiten zur Verän<strong>der</strong>ung s<strong>in</strong>d. Es iste<strong>in</strong>fache Mathematik: nach <strong>der</strong> verheerenden aktuellen Krise ist <strong>die</strong> Chance auf Wachstumund Fortschritt größer denn je.Wie beg<strong>in</strong>nt man mit <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung?Nun kommt <strong>die</strong> Frage: “Was muss ich tun?“ Dies ist das Schöne <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>: Gar nichts.Sie müssen nur denken. Stehen Sie mit <strong>Kabbala</strong> auf, lesen Sie e<strong>in</strong> bisschen darüber, sehen Siesich e<strong>in</strong>e Lektion o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Video an und sprechen Sie mit Freunden darüber. Dies ist genug,um e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung herbeizuführen. Die Natur erschuf uns Egoisten und <strong>die</strong> Natur wird unsauch verän<strong>der</strong>n. Aber wir müssen wollen, dass <strong>die</strong>s geschieht. Dies ist alles. Wir müssen <strong>die</strong>Verän<strong>der</strong>ung wollen.ZusammenfassungWir s<strong>in</strong>d alle verbunden und wir bee<strong>in</strong>flussen uns alle, im Guten und im SchlechtenEs ist Zeit, erwachsen zu werden und Verantwortung zu übernehmenWeil wir alle mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden s<strong>in</strong>d wie Zellen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Körper, können wir dasGanze verän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong>dem wir <strong>die</strong> Teile verän<strong>der</strong>nDas Verlangen zu wissen, wie <strong>die</strong> Welt funktioniert und das letzte große Rätsel zulösen ist größer als jemals zuvorDie Gelegenheit für Wachstum und Verän<strong>der</strong>ung ist <strong>in</strong> Krisenzeiten enorm groß108


Kapitel Fünfzehn: Diagnose ist <strong>der</strong> halbe Weg zur HeilungQu<strong>in</strong>tessenz• Wo hat man Entscheidungsfreiheit und wer hat <strong>die</strong> Freie Wahl?• Die grundlegende Struktur <strong>der</strong> Natur.• Realität ist <strong>die</strong> Wi<strong>der</strong>spiegelung unserer Verlangen.• Ist Luxus notwendig?Im letzten Kapitel stellten wir <strong>die</strong> Schwächen <strong>der</strong> Gesellschaft vor. Um <strong>die</strong> Krise zu beheben,müssen wir zuerst e<strong>in</strong>e Diagnose stellen. Dies ist <strong>der</strong> halbe Weg zur Heilung.Wir untersuchen <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Kapitel, was wir praktisch tun können, um <strong>die</strong> Wurzel unseresProblems zu f<strong>in</strong>den, und wie <strong>Kabbala</strong> es uns erlaubt, persönlich und sozial <strong>in</strong> Aktion zutreten. Auch geben wir e<strong>in</strong>en Rückblick darauf, was wir über unsere Wahrnehmung <strong>der</strong>Wirklichkeit sagten und zeigen Ihnen, wie Sie <strong>die</strong>se Information nutzen können. Wenn Siedas Böse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft und, wichtiger noch, das Böse <strong>in</strong> sich selbst erkennen,bekommen Sie <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong>se Welt zu verbessern.Die Natur verstehenGanz offensichtlich bef<strong>in</strong>det sich unsere Welt am Rand e<strong>in</strong>er Katastrophe gigantischenAusmaßes. Um <strong>die</strong> Ursache <strong>der</strong> Krise zu verstehen, wollen wir <strong>die</strong> Anfänge <strong>der</strong> Naturanalysieren.Wir beg<strong>in</strong>nen damit, <strong>die</strong> Beschaffenheit <strong>der</strong> menschlichen Natur vom Standpunkt <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>aus zu betrachten.Geben o<strong>der</strong> Nicht gebenIn <strong>der</strong> gesamten Natur ist es nur <strong>der</strong> Mensch, <strong>der</strong> <strong>in</strong> Bezug zu an<strong>der</strong>en boshafte Absichten <strong>in</strong>sich birgt. Ke<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Geschöpf verletzt, entwürdigt o<strong>der</strong> missbraucht an<strong>der</strong>e Lebewesen;o<strong>der</strong> f<strong>in</strong>det Gefallen daran, an<strong>der</strong>e zu unterdrücken o<strong>der</strong> sich an <strong>der</strong>en Leid zu erfreuen.Der egoistische Gebrauch des menschlichen Verlangens – mit <strong>der</strong> Absicht, sich selbst aufKosten an<strong>der</strong>er zu erhöhen – führt zu e<strong>in</strong>em kritischen Ungleichgewicht <strong>in</strong> unserer Welt. Diemenschliche E<strong>in</strong>-Seitigkeit vermag sogar <strong>die</strong> Natur selbst zu zerstören. Die Gefahr für <strong>die</strong>Welt wird solange andauern, bis wir unsere selbstbezogene E<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> Gesellschaftgegenüber än<strong>der</strong>n. Der Egoismus e<strong>in</strong>es Teils führt zur Zerstörung des Ganzen. Betrachten wires vom Standpunkt <strong>der</strong> Biologie aus: Wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em lebenden Organismus e<strong>in</strong>e Zelle beg<strong>in</strong>nt,sich auf egoistische Weise mit an<strong>der</strong>en Zellen zu verb<strong>in</strong>den, wird sie zu Krebs. E<strong>in</strong>e solcheZelle überwuchert <strong>die</strong> sie umgebenden Zellen ohne Rücksicht auf Verluste. Sie löschtschließlich den erschöpften Körper und damit auch sich selbst aus.Dasselbe Pr<strong>in</strong>zip ist auf den menschlichen Egoismus bezogen auf <strong>die</strong> Natur anwendbar. Wenner sich für sich selbst entwickelt – abgeschottet vom Rest <strong>der</strong> Natur – führt er als „entarteter“Bestandteil <strong>der</strong> Natur zu <strong>der</strong>en Vernichtung.109


Zellen können nur im Wechselspiel mit an<strong>der</strong>en existieren, sich entwickeln undvervielfältigen. Diese altruistische Interaktion funktioniert <strong>in</strong> jedem Lebewesen und ebensoim menschlichen Körper und ist vor dem Verstand verborgen. Der Erschaffer schenkte uns<strong>die</strong> Freiheit des Willens, um <strong>die</strong> Notwendigkeit des Altruismus <strong>in</strong> vollem Umfang zuerkennen und <strong>die</strong>ses umfassende Naturgesetz zu befolgen – o<strong>der</strong> auch nicht.Wie <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n bereits erkannten, zw<strong>in</strong>gt uns <strong>die</strong> Globalisierung zu <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong>Welt als e<strong>in</strong> vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abhängiges Ganzes. Es mag abgedroschen kl<strong>in</strong>gen, dass wir allemite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden ist; aber abgedroschen o<strong>der</strong> nicht, es ist wahr. Auch haben sich vieleKrankheiten durch <strong>die</strong>se „Verbundenheit“ <strong>in</strong> unserer Welt ausgebreitet. Und dort liegt auch<strong>die</strong> Lösung – <strong>in</strong> <strong>der</strong> altruistischen Koexistenz aller Teile <strong>der</strong> Natur und <strong>in</strong>dem je<strong>der</strong> Teil daranarbeitet, das Gesamtsystem aufrechtzuerhalten.Zwischen den maßlosen Wünschen des Menschen und <strong>der</strong> Natur <strong>die</strong> Balance zu halten, iste<strong>in</strong>e große Herausfor<strong>der</strong>ung. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegraler Bestandteil <strong>der</strong> Natur zu werden und zugleich alse<strong>in</strong> Individuum zu handeln ist aber das Ziel. Kabbalistisch gesprochen ist es <strong>die</strong> Aufgabe <strong>der</strong>Menschheit, altruistisch zu werden.Das Fundament <strong>der</strong> NaturAltruismus wird def<strong>in</strong>iert als Fürsorge für das Wohlergehen des Nächsten. Untersuchungendes Altruismus zeigen, dass er <strong>die</strong> Basis alles Lebens ist. E<strong>in</strong> leben<strong>der</strong> Organismus empfängtvon se<strong>in</strong>er Umgebung und gibt ihr. Je<strong>der</strong> Organismus besteht aus e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation vonZellen und Organen, <strong>die</strong> zusammenarbeiten und sich <strong>in</strong> perfekter Harmonie ergänzen. Sie s<strong>in</strong>d„verpflichtet“, nachzugeben, E<strong>in</strong>fluss zu nehmen und e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu helfen. DasIntegrationsgesetz von Zelle und Organ entspricht dem altruistischen Pr<strong>in</strong>zip „e<strong>in</strong>er für alle“und wirkt <strong>in</strong> jedem lebenden Organismus.Kabbalistische BegriffeKabbalistischer Altruismus bedeutet daher, <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dung wachsen zu lassen und <strong>die</strong> fe<strong>in</strong>enFäden zwischen allen Teilen <strong>der</strong> Welt zu e<strong>in</strong>em Gesp<strong>in</strong>st zu verweben.Ende Kabbalistische BegriffeUmgekehrt haben alle Elemente <strong>der</strong> Natur e<strong>in</strong> unterschiedliches Maß an Verlangen nachKraft, Vitalität und Freude. Die Intensität <strong>die</strong>ses Verlangens br<strong>in</strong>gt <strong>die</strong> unterschiedlichenStufen <strong>der</strong> Natur hervor: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich. Jede <strong>der</strong> viergenannten Stufen ist <strong>in</strong> jedem erschaffenen Wesen vorhanden. Sogar e<strong>in</strong> Fels hat e<strong>in</strong>enmenschlichen Anteil <strong>in</strong> sich, so auch Pflanzen und Tiere. Ihre dom<strong>in</strong>ierende Stufe aberbestimmt ihre äußere Ersche<strong>in</strong>ung. Beim Menschen sollte <strong>die</strong> dom<strong>in</strong>ierende Stufe <strong>die</strong>menschliche se<strong>in</strong> und auf Grund ihres Ranges alle an<strong>der</strong>en Stufen kontrollieren. Es kommtnichts Gutes dabei heraus, wenn <strong>die</strong>se Stufe e<strong>in</strong>e „Fehlfunktion“ hat.In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> entspricht <strong>die</strong> menschliche Stufe dem Teil, <strong>der</strong> <strong>die</strong> freie Wahl hat, <strong>der</strong> freientscheiden kann. Wenn wir den Teil <strong>in</strong> uns entwickeln, <strong>der</strong> vollkommen unberührt vonkalkulierter Selbstbezogenheit ist, werden wir wahrhaft befreit se<strong>in</strong> – von unserem Ego.110


LeckerbissenVere<strong>in</strong>facht ausgedrückt brauchen wir für <strong>die</strong> Korrektur <strong>der</strong> Welt nur Kennedys Rat befolgen:Frage nicht, was kann <strong>die</strong> Natur für dich tun, son<strong>der</strong>n frage, was du für <strong>die</strong> Natur tun kannst.Ende LeckerbissenWenn wir durch das Pr<strong>in</strong>zip „E<strong>in</strong>er für alle“ <strong>die</strong> E<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> Natur erreichen, beg<strong>in</strong>nen wir <strong>die</strong>E<strong>in</strong>zigartigkeit <strong>der</strong> Menschheit und ihren Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt zu spüren. Die Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong>Menschen - verglichen mit <strong>der</strong> übrigen Natur - liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kraft und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beschaffenheitdes menschlichen Verlangens und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen Evolution. Altruismus ist <strong>die</strong>geme<strong>in</strong>same Verbundenheit für e<strong>in</strong> höheres Ziel. Menschliche Verlangen s<strong>in</strong>d <strong>die</strong>motivierende Kraft, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Zivilisation vorwärts treibt. Der Kunstgriff besteht dar<strong>in</strong>, <strong>Kabbala</strong>als Methode zu nutzen, <strong>die</strong> sich vergrößernden egoistischen Wünsche <strong>in</strong> altruistischeVerlangen umzukehren.Man ist, was man siehtWie nutzen Sie <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong>, um Egoismus <strong>in</strong> Altruismus umzuwandeln? Vomkabbalistischen Gesichtspunkt aus betrachtet sollten Sie zuerst erkennen, dass <strong>die</strong> Selbst-Liebe, <strong>die</strong> Sie überall <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt wahrnehmen, Reflexionen Ihres eigenen Inneren s<strong>in</strong>d.Sehen wir mal, wieso!In Kapitel 3 erörterten wir das Wesen <strong>der</strong> Wahrnehmung. Wir stellten fest, dass <strong>die</strong> fünfmenschlichen S<strong>in</strong>nesorgane nicht alles wahrnehmen können und dass man mit Hilfe <strong>der</strong><strong>Kabbala</strong> e<strong>in</strong>en sechsten S<strong>in</strong>n (Kli) entwickeln kann, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Absicht entspricht, etwas für denErschaffer (anstelle für sich selbst) zu empfangen.Auch zeigten wir, dass <strong>die</strong> S<strong>in</strong>nesorgane nicht das Wesentliche e<strong>in</strong>er Sache wahrnehmen,son<strong>der</strong>n entsprechend unseren Eigenschaften nur e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck e<strong>in</strong>er Sache vermitteln. Das,was Sie wahrnehmen, ist bee<strong>in</strong>flusst, wenn nicht sogar festgelegt durch das, was Sie bereitskennen. Und was Sie erfahren, spielt sich <strong>in</strong> Ihrem Inneren ab, nicht im Äußeren.Somit ist das, was Sie und ich äußerlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft wahrnehmen, <strong>in</strong> Wirklichkeit e<strong>in</strong>Spiegelbild unseres <strong>in</strong>neren Zustands und ke<strong>in</strong>e äußere Wahrheit. Sie und ich schaffen <strong>die</strong>Gesellschaft, <strong>in</strong> <strong>der</strong> wir leben. Wie wir im nächsten Kapitel sehen werden, liegt <strong>der</strong> Schlüsselzu e<strong>in</strong>er besseren Welt also <strong>in</strong> Ihrer ganz persönlichen Verän<strong>der</strong>ung.Zuvor ist aber noch e<strong>in</strong> letzter Blick auf <strong>die</strong> Wünsche des Menschen nötig, um zu erklären,dass unser stetig wachsendes Verlangen nicht nur Teil des Problems ist, son<strong>der</strong>n auch se<strong>in</strong>eLösung.111


Tipps und TricksKorrektur arbeitet nur von <strong>in</strong>nen nach außen. Wir sollten nicht <strong>in</strong> <strong>die</strong> Falle tappen zu denken,dass wir e<strong>in</strong>en tatsächlichen Paradigmenwechsel bewirken, wenn wir nur unsere sozialen undökologischen Umstände än<strong>der</strong>n. So lange wie wir unseren Egoismus nicht korrigiert haben,wird sich <strong>die</strong> Welt nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en „besseren“ Ort verwandeln.Ende Tipps und TricksMehr für mich, weniger für DichAußer dem Menschen nehmen alle Elemente <strong>der</strong> Natur nur das, was sie zum Überlebenbenötigen. Der Mensch verlangt stets nach besserem Essen, befriedigen<strong>der</strong>en Sex, höheremKomfort – er will also immer mehr, als er eigentlich zum Leben brauchen würde. Dasmenschliche Verlangen entspricht e<strong>in</strong>er endlosen Jagd nach Wohlstand, Macht, Ehre undWissen.Verlangen nach D<strong>in</strong>gen, <strong>die</strong> nötig zum Überleben s<strong>in</strong>d, werden nicht als egoistisch son<strong>der</strong>nals natürlich betrachtet, da sie aus den Naturgesetzen resultieren. Diese Verlangen s<strong>in</strong>d imUnbelebten, Pflanzlichen, Tierischen genauso wie im Menschlichen vorhanden. Nur solchemenschlichen Verlangen, <strong>die</strong> das für <strong>die</strong> Existenz Notwendige übersteigen, werden alsegoistisch angesehen.Zum grenzenlosen Wachstum <strong>der</strong> menschlichen Wünsche gesellt sich noch das Verlangennach Unterdrückung und Ausbeutung <strong>der</strong> Mitmenschen. Dieses Verlangen wirdausschließlich <strong>der</strong> menschlichen Natur zugeschrieben und entspricht dem, was <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>als Egoismus bezeichnet wird. Wir erfahren ihn <strong>in</strong> unserem Zusammenspiel mit den an<strong>der</strong>en.Und daher sollten wir ihn auch im Zusammenspiel mit an<strong>der</strong>en untersuchen und an ihmarbeiten. Wir sprachen darüber bereits <strong>in</strong> Kapitel 11.Spirituelle FunkenWenn wir alle nicht so <strong>in</strong>teressiert an uns selbst wären, würde das Leben so un<strong>in</strong>teressantse<strong>in</strong>, dass niemand von uns es ertragen könnte.Ende Spirituelle FunkenArthur Schopenhauer (1788-1860), deutscher PhilosophUnsere kont<strong>in</strong>uierliche Befriedigung solcher Verlangen bedeutet, dass wir unsereEntwicklung noch nicht vollendet haben. Nichtsdestoweniger können alle Verlangen alsaltruistisch o<strong>der</strong> egoistisch angesehen werden - abhängig von <strong>der</strong> Absicht, mit <strong>der</strong> wir siebenutzen. Es ist offenkundig, dass <strong>die</strong> Entwicklung von Verlangen sowohl Fortschritt als auchProbleme hervorbr<strong>in</strong>gt.112


Die Notwendigkeit des LuxusÖffnen Sie Ihren Kühlschrank und Sie werden Lebensmittel aus Dutzenden von Län<strong>der</strong>nf<strong>in</strong>den. Und was <strong>die</strong>se Län<strong>der</strong> produzieren, wird wie<strong>der</strong>um aus Dutzenden an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong>importiert. Betrachten Sie Ihre Kleidung, Ihre Schuhe – sie kommen aus <strong>der</strong> ganzen Welt.Brauchen Sie das alles?Die Antwort ist zweideutig. Wir brauchen das alles nicht und es geht eigentlich nur umsÜberleben. Wenn wir aber e<strong>in</strong> „lebenswertes“ Leben führen wollen, ist <strong>die</strong> Antwort meistdef<strong>in</strong>itiv „Ja“. Außerdem können wir <strong>die</strong> Entwicklung unserer Verlangen nicht bee<strong>in</strong>flussen,da sie durch <strong>die</strong> Reshimot festgelegt s<strong>in</strong>d. Das heißt, dass <strong>die</strong>jenigen von uns, <strong>die</strong> bereits mehrwünschen als es zum bloßen Überleben nötig wäre, ihre Verlangen nicht unterdrückenkönnen. Selbst, wenn sie es versuchen und e<strong>in</strong>e Weile Erfolg damit haben, werden sie wie<strong>der</strong>auftauchen, möglicherweise sogar auf viel unbeherrschtere Art und Weise.Für <strong>die</strong> meisten von uns, <strong>die</strong> wir all das <strong>in</strong> unseren Kühlschränken, Klei<strong>der</strong>schränken undGaragen haben, ist es e<strong>in</strong> Muss, ke<strong>in</strong> Luxus. Dies wird sich <strong>in</strong> den kommenden Jahrenverstärken, da unsere Wünsche weiter wachsen werden. Wenn Sie über das Ziel <strong>der</strong>Schöpfung nachdenken und bedenken, dass es dar<strong>in</strong> besteht, sich dem Schöpfer anzugleichen,ersche<strong>in</strong>t das, was wir uns im Moment wünschen, vergleichsweise ziemlich w<strong>in</strong>zig.Tatsache ist, dass unser Wille zu empfangen heute für uns zu groß ist, um nur unserenUnterhalt zu sichern. Wir möchten viel mehr als das. Wir möchten Autos und Flugzeuge, <strong>die</strong>Welt sehen, regelmäßig Urlaub machen, fernsehen und <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o gehen. Somit haben wirke<strong>in</strong>e Chance. Großen Genuss erlangen wir nur durch große Verlangen.Nun e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Frage: Was ist falsch daran, all das zu wünschen? Wen schädigt man, wennman sich e<strong>in</strong>en Luxusurlaub auf Hawaii wünscht? Die Antwort lautet, dass man sich durchse<strong>in</strong>e Wünsche selbst am meisten schadet. Nicht, dass <strong>die</strong> Wünsche schlecht wären, siebr<strong>in</strong>gen jedoch ke<strong>in</strong>en wahren und dauerhaften Genuss. Und wenn sie erfüllt s<strong>in</strong>d, lassen sieden Menschen zweimal so leer zurück als zuvor.Die Erkenntnis des Bösen, <strong>die</strong> wir <strong>in</strong> Kapitel 3 behandelten, entspricht tatsächlich <strong>der</strong>Erkenntnis, dass etwas für mich schlecht ist. Was nicht schlecht ist für mich, werde ichniemals als etwas Böses def<strong>in</strong>ieren. Schließlich konzentriert sich je<strong>der</strong> von uns ausschließlichauf sich selbst – ist so geboren - und kann deshalb nur etwas als „schlecht“ bezeichnen, wennes ihn selbst betrifft.Somit ist es an sich nicht schädlich, große Verlangen zu haben. Schlecht daran ist nur, dasswir uns nicht glücklich und erfüllt fühlen, wenn wir sie befriedigt haben.Spirituelle FunkenDes Menschen Herz ist böse von Jugend auf.Genesis, 8:21Ende Spirituelle Funken113


Aber ke<strong>in</strong>e Sorge, es gibt e<strong>in</strong>en guten Grund für all unsere Verlangen und Wünsche. DieseVerlangen existieren <strong>in</strong> uns, ob wir ihrer gewahr werden o<strong>der</strong> nicht. Ihre Wurzel reicht vieltiefer und ist erhabener als, sagen wir mal, <strong>die</strong> Strände von Hawaii, so wun<strong>der</strong>schön solcheStrände auch se<strong>in</strong> mögenWarum wir an „verkleideten“ Verlangen scheiternUnsere Verlangen nach materiellen D<strong>in</strong>gen haben ihre Wurzel <strong>in</strong> dem Wunsch, Genuss zuempfangen – <strong>in</strong> Phase 1vom Schöpfer <strong>in</strong> uns <strong>in</strong>stalliert (wie beschrieben <strong>in</strong> Kapitel 7): DerGenuss, den Schöpfer zu erkennen und so zu se<strong>in</strong> wie Er. Dieses Verlangen ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge<strong>der</strong> Reshimot verborgen, während wir <strong>die</strong> spirituellen Welten herabsteigen. Heute s<strong>in</strong>d wirdabei, <strong>die</strong> Leiter wie<strong>der</strong> h<strong>in</strong>aufzusteigen – und enthüllen <strong>die</strong> Reshimot unserer Verlangen,auch wenn wir uns ihrer nicht bewusst s<strong>in</strong>d. Unser Abstieg hat uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Zustandvollständiger Entfernung vom Zentrum des spirituellen Lebens gebracht, und <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem S<strong>in</strong>nehat unser Egoismus se<strong>in</strong>e Aufgabe erfüllt. In e<strong>in</strong>er Welt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> Schöpfer nichtwahrgenommen wird, können wir frei wählen zwischen Spiritualität und Materialität – ohnedass wir dazu verpflichtet wären, den e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Weg zu gehen.Wir erklärten <strong>in</strong> Kapitel 7, dass <strong>die</strong> Reshimot <strong>die</strong> unbewussten Er<strong>in</strong>nerungen an <strong>die</strong> letztenZustände <strong>der</strong> Seele s<strong>in</strong>d. Nun, da wir am Ende unseres Abstiegs angekommen s<strong>in</strong>d, gelangensie <strong>in</strong> uns wie<strong>der</strong> an <strong>die</strong> Oberfläche und wir erleben dadurch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Sehnsucht nachbeidem: Nach materiellen und nach spiritueller Erfüllung (denken Sie an <strong>die</strong> Spiritualität undNew Age Trends, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> den entwickelten Län<strong>der</strong>n). Das Verlangen nach spirituellerErfüllung kompensieren wir aus Unkenntnis, <strong>in</strong>dem wir versuchen, sie auf <strong>der</strong> körperlichenEbene („verkleidete“ Verlangen nach Sex, Macht, Reichtum und Wissen) zu befriedigen –gelangen aber so niemals zu dauerhaften Zufriedenheit und Glück.Der Trick ist, und hier kommt <strong>Kabbala</strong> uns zu Hilfe, unsere Gedanken auf unserletztendliches Ziel, den Schöpfer, zu richten. Wünsche kommen und gehen. Auf den Schöpferausgerichtete Gedanken aber bewahren uns vor Enttäuschungen, da <strong>die</strong> Befriedigung„verkleideter“ Wünsche nicht ausreicht, uns zu erfüllen.Mit <strong>die</strong>sem Gedanken im H<strong>in</strong>terkopf werden Fragen wie schlechte o<strong>der</strong> gute Verlangen,Luxus o<strong>der</strong> Notwendigkeiten Sie nicht weiter verunsichern. Stattdessen werden Sie sich mitviel erhabeneren Themen befassen, <strong>die</strong> Ihre Verb<strong>in</strong>dung zur Höchsten Kraft betreffen.Deshalb spielt für Kabbalisten <strong>die</strong>se Welt ke<strong>in</strong>e Rolle. Erfüllung existiert nur <strong>in</strong> <strong>der</strong>Spiritualität, <strong>in</strong> Ihrer Verb<strong>in</strong>dung mit dem Schöpfer.In e<strong>in</strong>em gewissen S<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>d „schlechte“ Verlangen tatsächlich positiv, weil sie uns zeigen,dass wir unsere Arbeit noch nicht vollendet haben und es für uns notwendig ist, unsereAufmerksamkeit auf e<strong>in</strong> höheres Ziel zu richten. Sobald e<strong>in</strong> Verlangen auftaucht, merken Sienicht, dass es eigentlich e<strong>in</strong> Verlangen nach dem Schöpfer ist. Sie erfahren es als e<strong>in</strong>weltliches Verlangen. Nur wenn Sie sich Mühe geben, Ihre Aufmerksamkeit auf den Schöpferzu richten – ungeachtet Ihrer irdischen Gedanken - kommt <strong>die</strong> wahre Natur des Verlangens(Reshimo) zum Vorsche<strong>in</strong>. An <strong>die</strong>sem Punkt entdecken Sie, dass es sich dabei nur um e<strong>in</strong>ean<strong>der</strong>e Facette Ihres Verlangens nach dem Schöpfer handelte. Dies ist <strong>die</strong> „Alltagswirkung“<strong>der</strong> Spiritualität.114


E<strong>in</strong>e harmonische PyramideWenn wir uns auf den Schöpfer fokussieren und nicht auf unsere eigenen irdischenBestrebungen, werden wir Ihn letztendlich f<strong>in</strong>den, <strong>in</strong>dem wir Ihm ähnlich werden. Wirwerden wahrnehmen, dass Er und <strong>die</strong> gesamte Schöpfung bereits gleich ist. Jede Stufe gibt<strong>der</strong> nächsten, und <strong>die</strong> ganze Welt lebt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er harmonischen Pyramide.Spiritualität – e<strong>in</strong>e dem Menschen vorbehaltene SehnsuchtWie wir <strong>in</strong> Kapitel 14 erklärten, ist es e<strong>in</strong> Naturgesetz, dass <strong>die</strong> höchste Stufe über <strong>die</strong>niedrigeren Stufen regiert. Zum Beispiel s<strong>in</strong>d Pflanzen höher entwickelt als Felsen undkönnen ihn sprengen, <strong>in</strong>dem sie ihre Wurzeln <strong>in</strong> schmale Spalten des Geste<strong>in</strong>s vorstrecken,um Feuchtigkeit zu erhalten. Tiere regieren über <strong>die</strong> Pflanzenwelt und Menschen regierenüber Tiere. In e<strong>in</strong>em gewissen S<strong>in</strong>n leben Tiere auf Kosten von Unbelebtem undPflanzlichem, genauso wie Pflanzliches auf Kosten von Unbelebtem existiert.Die höheren entwickelten Arten haben größere Verlangen und deshalb herrschen sie über <strong>die</strong>niedrigeren Stufen. Warum?E<strong>in</strong>e Geschöpf mit ger<strong>in</strong>g entwickeltem Verlangen gleicht e<strong>in</strong>em Baby. Wenn das Baby zumKle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d wird, wünscht es mehr D<strong>in</strong>ge, weil se<strong>in</strong> Verlangen sich entwickelt hat und es mehrerstrebenswerte D<strong>in</strong>ge entdeckt. Wenn es heranwächst, geht es zur Schule, besucht e<strong>in</strong>eUniversität, arbeitet und ver<strong>die</strong>nt Geld, macht Karriere und gründet e<strong>in</strong>e Familie. Man wächstentsprechend dem, was man sich wünscht.Kabbalistische BegriffeE<strong>in</strong> Tier fühlt das Leben <strong>in</strong>tensiver als e<strong>in</strong>e Pflanze. Es atmet, bewegt sich und hat alle Artenvon S<strong>in</strong>neswahrnehmungen. Es erkennt se<strong>in</strong> Revier, se<strong>in</strong>e Jungen und se<strong>in</strong>e Gruppe. Je höherentwickelt also e<strong>in</strong> Lebewesen ist, desto mehr fühlt es se<strong>in</strong>e Existenz - sich selbst. Das machtes bedeuten<strong>der</strong> und e<strong>in</strong>zigartig.Ende Kabbalistische BegriffeWenn Verlangen uns vorwärts treiben, werden wir rastlos und entwickeln uns. Wir habenke<strong>in</strong>e Wahl. Somit ist das Verlangen e<strong>in</strong> Motor für Entwicklung und Verwirklichung.Unsere selbstbezogene Wünsche br<strong>in</strong>gen uns aber nur bis zu e<strong>in</strong>em bestimmten Punkt.Danach geben wir irgendwann <strong>die</strong> Hoffnung auf dauerhaftes Glück und Erfüllung auf. Diesist <strong>die</strong> Reise, <strong>die</strong> wir <strong>in</strong> Kapitel 1 und 2 beschrieben. Dieser unbefriedigende Zustand treibtuns zu allerlei Versuchen, weil wir uns alle letztendlich Erfüllung wünschen. In <strong>die</strong>semZustand fragen wir uns nach dem S<strong>in</strong>n unseres Dase<strong>in</strong>s und streben nach Spiritualität - e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zigartig menschliches Verlangen.115


Der Wille zu empfangen wächst immer weiter. Mit zunehmen<strong>der</strong> Kenntnis <strong>der</strong> spirituellenKonzepte verstehen wir allmählich, dass das „sich selbst Füllen“ auf Dauer nichts br<strong>in</strong>gt. Nurdas ausgerichtet Se<strong>in</strong> auf das Wohlergehen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en führt zu Glück und Frieden. Und dasgibt uns <strong>die</strong> wahrhafte Erfüllung, so wie e<strong>in</strong>e Mutter sich am glücklichsten fühlt, wenn ihrK<strong>in</strong>d wohlbehalten und zufrieden ist.Großer Genuss basiert auf großen Verlangen. Große (unerfüllte) Verlangen lassen e<strong>in</strong>e Leerezurück. Dies wie<strong>der</strong>um führt zur Erkenntnis des Bösen – dass unsere Verlangen schlecht füruns s<strong>in</strong>d. Die Erkenntnis des Bösen führt uns auf e<strong>in</strong>er höheren Ebene zu e<strong>in</strong>em Verlangennach etwas völlig an<strong>der</strong>em. Es ist das nur dem Menschen <strong>in</strong>newohnende Verlangen, denErschaffer zu erkennen.Der spr<strong>in</strong>gende Punkt <strong>die</strong>ser WeltWie kann das Verlangen nach Schöpfergleichheit den Rest <strong>der</strong> Natur bee<strong>in</strong>flussen? Wirbee<strong>in</strong>flussen niemals irgendetwas auf <strong>der</strong> Stufe <strong>die</strong>ser Welt. In <strong>die</strong>ser Welt können wir nuraufgrund unserer Erfahrungen zu Entscheidungen kommen. Es gibt ke<strong>in</strong>e Handlungen <strong>in</strong>unserer Welt. Wir fragen uns hier nur, was <strong>die</strong>s alles soll.Es gibt <strong>die</strong> tierische Stufe <strong>in</strong> uns, <strong>die</strong> sich e<strong>in</strong> Zuhause, e<strong>in</strong>e Familie und alles, was <strong>der</strong> Körperbraucht, wünscht. Es gibt e<strong>in</strong>e menschliche Stufe <strong>in</strong> uns, <strong>die</strong> sich Wohlstand, Ehre undWissen wünscht. Und es gibt Adam <strong>in</strong> uns, den Punkt im Herzen, <strong>der</strong> uns antreibt, demBildnis des Schöpfers gleich zu werden. Und <strong>die</strong>s ist <strong>der</strong> spr<strong>in</strong>gende Punkt.Nur durch <strong>die</strong> Motivation schöpferähnlich zu werden, än<strong>der</strong>n wir uns. Alle an<strong>der</strong>en Stufenkönnen sich nicht än<strong>der</strong>n. Sie können gar nichts bewirken. Nur Geschöpfe mit dem Punkt imHerzen haben <strong>die</strong> Möglichkeit, sich für <strong>die</strong> Spiritualität zu entscheiden. Durch den Punkt imHerzen hat <strong>der</strong> Mensch <strong>die</strong> Wahl und das Potential zur Verän<strong>der</strong>ung.Korrektur beg<strong>in</strong>nt mit <strong>der</strong> Erkenntnis, dass <strong>der</strong> Egoismus e<strong>in</strong>e Dualität <strong>in</strong> sich birgt: Ursprungdes Bösen und Motor zur Verän<strong>der</strong>ung. Korrektur ist e<strong>in</strong>e sehr persönliche und machtvolleErfahrung, aber immer führt sie zum Wunsch, sich <strong>in</strong> Richtung Altruismus zu bewegen undsich vom Egoismus zu entfernen.Zusammenfassung• Menschen s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zigen Geschöpfe, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Wahl haben, ob sie geben wollen o<strong>der</strong>nicht• Wenn wir den Teil <strong>in</strong> uns entwickeln können, <strong>der</strong> vollkommen unberührt ist von <strong>der</strong>Kalkulation des Selbst-Genusses, dann werden wir wahrhaft frei se<strong>in</strong> – von unseren Egos.• Die Wirklichkeit ist unser Spiegelbild. Wenn sie übel ersche<strong>in</strong>t, ist es, weil wir übel s<strong>in</strong>d• Die Ziel <strong>der</strong> Existenz <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt ist es, uns zu <strong>der</strong> Frage zu führen: „Wozu das alles?“116


Teil Drei: <strong>Kabbala</strong> HeuteNun wissen Sie, was <strong>Kabbala</strong> eigentlich ist und wo ihre Anfänge lagen, aber wie zeigt sichdas <strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen Welt? In <strong>die</strong>sem Abschnitt wollen wir <strong>die</strong> Gründe für <strong>die</strong> globale Krisevom kabbalistischen Standpunkt aus betrachten. Sie fragen sich vielleicht: “Was hab ichdavon?“ Natürlich beleuchten wir auch Ihre persönliche Rolle <strong>in</strong> dem Gesamtbild und wie Sieselbst dazu beitragen können, sich zu heilen, Ihre Umgebung und <strong>die</strong> Welt als Gesamtes.Sie wissen nun, dass wir alle e<strong>in</strong>e Seele s<strong>in</strong>d. Was mit mir geschieht, wirkt sich unmittelbarauf Sie aus. Nun haben Sie <strong>die</strong> Möglichkeit, jemanden auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite <strong>der</strong> Welt zubee<strong>in</strong>flussen. Dieses abschließende Kapitel soll Ihnen verständlich machen, wie Sie <strong>die</strong><strong>Kabbala</strong> nutzen können, um aus <strong>die</strong>ser Welt e<strong>in</strong>en besseren Ort zu machen.117


Kapitel Sechzehn: Zuerst kommt <strong>die</strong> SelbstkorrekturQu<strong>in</strong>tessenz Wie Er <strong>die</strong> perfekte Welt <strong>der</strong> Korrektur erschuf Wovon <strong>die</strong> Korrektur abhängt (H<strong>in</strong>weis: es hat mit Verb<strong>in</strong>dungen zu tun) Warum <strong>die</strong> völlige Korrektur erst dem völligen Verfall folgen kann Der lange und <strong>der</strong> kurze Weg <strong>der</strong> KorrekturEs ist e<strong>in</strong>fach, <strong>die</strong> Probleme <strong>der</strong> Welt zu betrachten und zu sagen: „Da kann man nichts tun..“Sie können etwas tun.Bis jetzt haben wir <strong>die</strong> Grundlagen <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> gelernt und dass das Ego unser eigentlichesProblem ist. In den letzten beiden Kapiteln wird besprochen, wie wir unser Ego korrigierenkönnen. Erst danach können wir <strong>die</strong> Welt korrigieren.Entdecke <strong>die</strong> vere<strong>in</strong>ten StrukturenWie schon mehrfach <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Buch erklärt, bietet <strong>Kabbala</strong> e<strong>in</strong>e Methode, wie Sie ihre <strong>in</strong>nereWahrnehmung durch ihre äußere Wahrnehmung bee<strong>in</strong>flussen können. Die Notwendigkeit <strong>der</strong>Verb<strong>in</strong>dung aller Teile <strong>der</strong> Schöpfung wurde auch schon erwähnt. Diese beiden Aspektemite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu verknüpfen, ist <strong>der</strong> Schlüssel zur Korrektur.Die <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> lässt sich ganz leicht auf e<strong>in</strong>en Punkt br<strong>in</strong>gen: es gibt e<strong>in</strong>unendliches Verlangen zu geben und e<strong>in</strong> unendliches Verlangen zu empfangen. Da dasVerlangen zu empfangen unendlich groß ist, will es den eigenen Schöpfer empfangen. Dieganze „Geschichte“ <strong>der</strong> Schöpfung ist eigentlich nur <strong>die</strong> Erklärung <strong>die</strong>ses Zusammenhangs.Solange wir uns als getrennt wahrnehmen, müssen wir lernen, unser aller Verlangen zuvere<strong>in</strong>igen. Haben wir uns aber korrigiert, werden wir wahrnehmen, dass wir alle Teil <strong>der</strong>Schöpfung s<strong>in</strong>d und somit ist <strong>die</strong> eigene Korrektur und <strong>die</strong> Korrektur <strong>der</strong> Gesellschaft e<strong>in</strong> unddasselbe. Also betrachten wir im Folgenden <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Teile <strong>der</strong> Korrektur geson<strong>der</strong>t, umsie besser umsetzen zu können.E<strong>in</strong>e Welt ohne SchöpferIhre Handlungen bee<strong>in</strong>flussen das Ganze und umgekehrt, wie e<strong>in</strong>e Geschichte von RabbiShimon Bar-Yochai zeigt. Zwei Menschen sitzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Boot, als <strong>der</strong> e<strong>in</strong> plötzlich anfängt,e<strong>in</strong> Loch <strong>in</strong> das Boot zu bohren. Se<strong>in</strong> Freund fragt ihn: „Warum bohrst du e<strong>in</strong> Loch <strong>in</strong> dasBoot?“ Der an<strong>der</strong>e antwortet:“ Was geht dich das an, ich bohre hier bei mir, wo ich sitze, undnicht bei dir.“Da alle Menschen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden s<strong>in</strong>d, führt <strong>der</strong> verantwortungslose Egoist durchse<strong>in</strong>e Handlungen allen Menschen Leid zu. Durch <strong>Kabbala</strong> können wir denverantwortungslosen Egoisten <strong>in</strong> uns erkennen und <strong>die</strong>sen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en verantwortungsvollen,altruistischen Erwachsenen transformieren.118


In Kapitel 3 wurde erklärt, dass <strong>der</strong> Schöpfer e<strong>in</strong>e Seele erschaffen hat, Adam haRishon. InKapitel 8 haben wir gelernt, dass Adam gefallen ist und se<strong>in</strong>e Seele <strong>in</strong> 600,000 E<strong>in</strong>zelteilezerbrach. Seit <strong>die</strong>ser Zeit versuchen wir, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Seelenteile wie<strong>der</strong> zusammenzufügen.Damit Adam dem Schöpfer aber gleich kommt, muss er erst etwas tun, um dem Schöpfergleich zu se<strong>in</strong>. Er muss geben.Adam (also ich und Sie) ist verbunden. Wenn Adam gibt, weil ihn <strong>der</strong> Schöpfer dazu nötigt,ist das ke<strong>in</strong> eigentliches Geben, da <strong>der</strong> Schöpfer ihn ja zw<strong>in</strong>gt. Der Schöpfer muss imVerborgenen bleiben, damit Adam <strong>die</strong> höchste Form des Gebens - nämlich das selbstloseGeben erreichen kann.Daher müssen wir uns so fühlen, als lebten wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Welt ohne Schöpfer, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weltohne Kontrolle von Oben. Wir müssen das Gefühl haben, dass wir alle Entscheidungen undSchlussfolgerungen selber fällen. Auch <strong>die</strong> Schlussfolgerung, dass letztendlich <strong>die</strong> Handlungdes Gebens <strong>die</strong> wertvollste Handlung überhaupt ist. Der Schöpfer ist uns verborgen,gleichzeitig stehen wir aber mit an<strong>der</strong>en Menschen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung. Da <strong>der</strong> Schöpfer (<strong>die</strong>Handlung des Gebens) uns verborgen ist, s<strong>in</strong>d wir egoistisch, hassen unsere Mitmenschen undwerden von ihnen gehasst. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d wir aber von unseren Mitmenschen abhängig undumgekehrt. Die Globalisierung ist das beste Beispiel, <strong>die</strong>s zu verdeutlichen.Spirituelle FunkenWenn <strong>der</strong> Mensch sich wandelt und an<strong>der</strong>e liebt, bef<strong>in</strong>det er sich auf Grund des Gesetzes <strong>der</strong>Gleichheit <strong>der</strong> Form <strong>in</strong> direkter Anheftung an den Schöpfer. Und dadurch entkommt <strong>der</strong>Mensch se<strong>in</strong>er engen Welt, <strong>die</strong> voll <strong>der</strong> Schmerzen und des Leides ist, und er erlangt e<strong>in</strong>eewige Welt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> er dem Schöpfer und den Menschen gibt.Ende Spirituelle FunkenBaal HaSulam, “Das Wesen <strong>der</strong> Religion und ihr Zweck”Wie können wir uns also mit <strong>der</strong> Gesellschaft versöhnen, wenn wir auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite an<strong>der</strong>eMenschen brauchen, <strong>die</strong>se Menschen aber hassen und ausnutzen?Der Schöpfer hat uns zwischen zwei Kräfte gestellt und wir können entscheiden, welcherKraft wir uns h<strong>in</strong>geben, <strong>der</strong> Kraft des Gebens o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kraft des „Haben und Se<strong>in</strong> Wollens“.Wählen wir den selbstlosen Weg des Gebens, nähern wir uns dem Schöpfer. Auf <strong>die</strong>sem Wegoffenbart sich uns <strong>der</strong> Schöpfer. Er ist nicht mehr verborgen, da wir uns Ihm angeglichenhaben.Erlösung durch <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dung von EgoistenDies erklärt übrigens, warum Adam fallen musste. Zuerst musste e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Geschöpfgeschaffen werden, welches dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne egoistische, von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> getrennte Individuenzerfallen würde. Nur so konnten wir erkennen, dass wir gegensätzlich zum Schöpfer s<strong>in</strong>d.Es gibt sehr viele von uns. Die e<strong>in</strong>e Seele Adams teilte sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Vielzahl von Seelen (o<strong>der</strong>Körpern), damit jede e<strong>in</strong>zelne Seele <strong>die</strong> freie Wahl hat, zu entscheiden, ob sie sich demSchöpfer angleichen will.119


Die ursprüngliche Seele, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Schöpfer erschaffen hatte war sehr re<strong>in</strong>, mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>genVerlangen. Aber um all <strong>die</strong> Genüsse empfangen zu können, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Schöpfer zu geben hat,muss e<strong>in</strong> Mensch e<strong>in</strong> großes, sogar übertriebenes Verlangen zu empfangen haben. Dieursprüngliche Seele hatte <strong>die</strong>ses Verlangen, aber nur unbewusst. Dieses Verlangen mussteerst bewusst gemacht werden, um es dann zu spüren.Außerdem musste <strong>die</strong>ses Geschöpf spüren, dass das Verlangen egoistisch war. Der Zerfall <strong>in</strong>viele E<strong>in</strong>zelteile war notwendig.Zum e<strong>in</strong>en ist es unmöglich, e<strong>in</strong> starkes Verlangen zu empfangen zu korrigieren, wenn es nure<strong>in</strong> Geschöpf gibt. Der Schöpfer hat Adam aufgespalten, damit jede Seele nur e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>enTeil des Egoismus korrigieren muss. Außerdem wurde Adam geteilt, damit er mit an<strong>der</strong>enGeschöpfen arbeiten konnte. Wir müssen uns alle mit an<strong>der</strong>en egoistischen Menschenverb<strong>in</strong>den, um uns dem Schöpfer zu nähern.Schlussendlich können wir durch unser lasterhaftes Leben erst erkennen, wie unbedeutend,begrenzt und hoffnungslos unser egoistisches Verhalten ist. Nur dadurch können wir dasVerlangen, uns zu verb<strong>in</strong>den, entwickeln, damit wir unser Verhalten <strong>in</strong> e<strong>in</strong> altruistischesverwandeln können.Was machen Sie jetzt, wo Sie <strong>die</strong> kabbalistische Erklärung <strong>der</strong> Geschichte Adams kennen?Sie werden von Ihren Mitmenschen so behandelt, wie Sie sie behandeln, da Ihre MitmenschenIhre E<strong>in</strong>stellung zu Ihrer Umwelt wi<strong>der</strong>spiegeln. Da wir versuchen, unsere Mitmenschenauszunutzen, me<strong>in</strong>en wir, unsere Mitmenschen würden uns ausnutzen. Unsere Wahrnehmung<strong>der</strong> Realität ist negativ, also ersche<strong>in</strong>t uns <strong>die</strong> Realität als etwas Negatives. Somit nehmen wirunsere Umwelt als etwas Bedrohliches und Unsicheres wahr.Der e<strong>in</strong>zige Weg, um Sicherheit und Vertrauen zu erlangen, ist geme<strong>in</strong>sam den Weg <strong>der</strong>Korrektur des egoistischen Verlangens zu gehen. Deswegen stellen wir fest, dass wir e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>brauchen, um überhaupt existieren zu können. Darüber h<strong>in</strong>aus müssen wir uns gegenseitig gutbehandeln, um nicht zerstört zu werden.Wenn wir feststellen, dass wir uns gegenseitig gut behandeln und unsere Mitmenschen liebenmüssen, dann werden wir <strong>die</strong> nötige Kraft dafür von Oben erbitten. Diese Kraft wird vomSchöpfer kommen, vom Höheren Licht, und wird zu unserer Korrektur führen. Das ist <strong>der</strong><strong>in</strong>newohnende Optimismus <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>.Praktische UmsetzungDie kabbalistische Aussage, dass wir alle e<strong>in</strong>e mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbundene Seele s<strong>in</strong>d, ist ke<strong>in</strong>ephilosophische Aussage. Hiermit wird uns <strong>die</strong> Verantwortung für unsere Korrekturübergeben. Es gibt ke<strong>in</strong>e Korrektur <strong>der</strong> Welt o<strong>der</strong> von uns selbst – auf jedem Niveau – ohne<strong>die</strong> aktive Teilnahme unseres Verstandes, unseres Herzens und unserer Handlungen.Ende Praktische Umsetzung120


E<strong>in</strong>e SeelenketteWir s<strong>in</strong>d alle wie <strong>die</strong> Zellen e<strong>in</strong>es Organismus mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden. Wenn <strong>die</strong> an<strong>der</strong>enSeelen an Sie denken, leben Sie, wenn nicht, sterben Sie. Dies gilt auf physischer sowie aufspiritueller Ebene.Heutzutage gelten wir als spirituell tot. Die heutigen Seelen werden als „belebte Seelen“bezeichnet. Die belebte Seele bezieht sich auf unser Leben <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt, auf e<strong>in</strong> Lebengetrennt vom Schöpfer. Alles, was wir <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt erfahren und wahrnehmen, wird als Teil<strong>der</strong> belebten Seele bezeichnet, so lange wir nicht den Schirm erlangen und das erste spirituelleKli entwickeln. So lange wir auf <strong>die</strong>ser Welt existieren, existiert <strong>die</strong> belebte Seele und wennwir sterben, verschw<strong>in</strong>det sie. Aber <strong>die</strong>se Seelen s<strong>in</strong>d weit entfernt von den Seelen, über <strong>die</strong><strong>die</strong> Kabbalisten im Sohar und an<strong>der</strong>en Büchern erzählen. Um so e<strong>in</strong>e Seele zu erlangen,müssen wir uns erst e<strong>in</strong>mal dazu entscheiden, e<strong>in</strong>e solche Seele haben zu wollen, das ewigeLeben anzustreben und dem Schöpfer gleich se<strong>in</strong> zu wollen.Rav Yehuda Ashlag schreibt, dass alle Menschen, <strong>die</strong> jemals lebten, e<strong>in</strong>e lange Seelenkettebilden. Um <strong>die</strong>se menschliche E<strong>in</strong>heit wahrnehmen zu können, muss man e<strong>in</strong>e ewige Seelehaben, <strong>die</strong> verbunden ist mit <strong>der</strong> Ewigkeit, dem Schöpfer. Von <strong>die</strong>ser Seele sprechen <strong>die</strong>Kabbalisten.Jetzt wird verständlich, warum Ihre persönliche Korrektur mit <strong>der</strong> Korrektur <strong>der</strong> an<strong>der</strong>enSeelen verbunden ist. Alle Seelen s<strong>in</strong>d mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verbunden.Aber <strong>die</strong> Wahl liegt bei uns. Wir müssen uns entscheiden, ob wir unsere Seelen wollen undwir müssen selbst daran arbeiten, geme<strong>in</strong>sam mit den an<strong>der</strong>en Seelen.In <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> heißt es, dass alle Seelen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Körper verbundens<strong>in</strong>d. Damit e<strong>in</strong>e Seele alle Seelen mit dem Nötigen versorgen kann, müssen sich <strong>die</strong> Seelenverstehen und lernen, dass sie alle <strong>in</strong> <strong>die</strong> Verlangen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d. Mit an<strong>der</strong>enWorten muss das Verlangen aller an<strong>der</strong>en Seelen <strong>in</strong> de<strong>in</strong>e Seele e<strong>in</strong>gebunden se<strong>in</strong>, damit dudas Verlangen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seelen stillen kannst. So wie <strong>die</strong> Zelle e<strong>in</strong>es Körpers fühlt, was <strong>der</strong>gesamte Organismus benötigt.Praktisch gesagt, müssen Sie spüren, was Ihre Mitmenschen (spirituell!) brauchen, damit Siees ihnen geben können. So entsteht e<strong>in</strong> vollständiger Organismus. Man nimmt das Verlangen<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>in</strong> sich auf, da man Liebe für sie empf<strong>in</strong>det, und man will, was <strong>die</strong> an<strong>der</strong>enbrauchen.Wenn Sie auf <strong>die</strong>se Art mit an<strong>der</strong>en arbeiten, fühlen Sie, wie sehr Sie sich selbst entwickeln.Dann können Sie ihren Mitmenschen geben, was sie für ihren spirituellen Fortschrittbenötigen, und geme<strong>in</strong>sam entwickeln sich alle zu e<strong>in</strong>em großen, verbundenen Geschöpf,welches dem Schöpfer gegenüber steht.Tipps und TricksIn <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> besteht e<strong>in</strong> Unterschied zwischen dem, was e<strong>in</strong> Mensch will, und dem, was erbraucht. Was er will, ist das, was se<strong>in</strong> Ego will. Was er braucht, ist das Verlangen nachSpiritualität, weil <strong>die</strong>s das Verlangen zu Geben ist, das e<strong>in</strong>zige Verlangen, welches ewigerfüllt werden kann. Durch das Verlangen nach Spiritualität werden Sie ewige Zufriedenheiterfahren, da Sie Verlangen und Erfüllung gleichzeitig wahrnehmen können.121


Ende Tipps und TricksMit Se<strong>in</strong>en AugenWenn Sie an<strong>der</strong>en das geben, was sie brauchen, dann gleichen Sie dem Schöpfer. Wenn Siee<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Person das geben, was sie braucht, dann ist es so, als pflanzten Sie e<strong>in</strong>en Teilvon sich <strong>in</strong> sie. Wenn <strong>die</strong> Person nun empfängt, begreift sie, dass „an<strong>der</strong>en geben“ e<strong>in</strong>ewertvolle und vor allem befriedigende Sache ist. Mit <strong>der</strong> Zeit spürt <strong>der</strong> Gebende, dass garnicht das Geben an an<strong>der</strong>e e<strong>in</strong>e freudvolle Sache ist, son<strong>der</strong>n das Geben selbst – <strong>der</strong> Zustande<strong>in</strong>es Gebenden.Bei genauer Betrachtung werden Sie feststellen, dass nichts, auch nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> physischenWelt ohne Geben entstehen konnte. Wie könnte e<strong>in</strong> Lebewesen geboren werden, ohne dasGeben <strong>der</strong> Eltern? E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d wird geboren, weil se<strong>in</strong>e Eltern es lieben, weil sie dem K<strong>in</strong>dschon geben wollen, bevor es überhaupt auf <strong>der</strong> Welt ist.Damit wird klar, dass <strong>die</strong>se Welt nur existiert, weil <strong>der</strong> Schöpfer sie liebt. Wenn wir <strong>die</strong>seWelt lieben wollen, dann müssen wir lernen, <strong>die</strong> Welt mit Se<strong>in</strong>en Augen zu betrachten, nichtmit unserem selbstbezogenen Ego. Wenn Sie an<strong>der</strong>en Menschen das geben, was sie benötigen(und es s<strong>in</strong>d nicht materielle D<strong>in</strong>ge geme<strong>in</strong>t), dann werden Sie anfangen, <strong>die</strong> Welt mit denAugen des Schöpfers zu sehen und sich somit langsam dem Schöpfungsziel nähern: <strong>der</strong>Absicht des Schöpfers.Wenn Sie nur um des Gebens Willen geben und nicht, weil Sie sich durch das Geben e<strong>in</strong>enVorteil versprechen, dann sagt man: Ihre Handlungen geschehen aus freiem Willen. Sie gebennur um des Gebens Willen.Natürlich bleibt ke<strong>in</strong>e Tat unbelohnt, da <strong>der</strong> Schöpfer uns füllen will. Aber <strong>die</strong> Belohnung fürdas geben Wollen sche<strong>in</strong>t vom Geben selbst getrennt zu se<strong>in</strong>. Die Belohnung ist <strong>die</strong>Offenbarung des Schöpfers. Mit an<strong>der</strong>en Worten besteht <strong>die</strong> Belohnung dafür, dass man sichwie <strong>der</strong> Schöpfer verhält, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Enthüllung des Schöpfers. Dadurch erreicht man <strong>die</strong> letzteKorrektur, das Schöpfungsziel.Der Schlüssel zu <strong>die</strong>sem ganzen Ablauf liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gedanken undWahrnehmung. Das E<strong>in</strong>zige, was Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>die</strong>ser Welt verän<strong>der</strong>n müssen, ist Ihre eigeneE<strong>in</strong>stellung zu den an<strong>der</strong>en Seelen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Menschen. Deshalb reicht <strong>die</strong> Aussage „Liebede<strong>in</strong>en Nächsten wie dich selbst“ aus, um <strong>die</strong> ganze Welt zu korrigieren. Nur so kann <strong>die</strong>Welt verän<strong>der</strong>t werden.Tipps und TricksLiebe de<strong>in</strong>en Freund o<strong>der</strong> Nächsten wie dich selbst, wie von dem großen Kabbalisten RabbiAkiva gepredigt, ist e<strong>in</strong>e Maxime, <strong>die</strong> man <strong>in</strong> fast allen Religionen f<strong>in</strong>det. Aber <strong>die</strong>se Maximekann sehr gefährlich werden, wenn man das Ziel – sich dem Schöpfer anzugleichen - außerAcht lässt. Baal HaSulam schreibt, dass genau das beim russischen Kommunismus <strong>der</strong> Fallwar. Er war zum Scheitern verurteilt, da hier zwar Altruismus angestrebt wurde, aber ohnedas grundlegende Ziel: den Schöpfer zu erreichen, <strong>in</strong>dem man Gleichheit <strong>der</strong> Form mit Ihmerreicht.122


Ende Tipps und TricksMe<strong>in</strong> Egoismus ist me<strong>in</strong> FluchIm vorherigen Kapitel haben wir gelernt, dass <strong>der</strong> Egoismus <strong>der</strong> Motor <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung ist.Je größer Ihr Verlangen, desto größer Ihre Entwicklung, denn wenn Sie mehr wollen,bekommen Sie auch mehr. Sie werden mehr erreichen, denn Ihr Wille zu empfangen treibt Siean und gibt Ihnen <strong>die</strong> Kraft, das zu erreichen, was Sie wollen.Da Verlangen von Haus aus egoistisch s<strong>in</strong>d, ist ihnen grundsätzlich das Böse <strong>in</strong>härent.Letztendlich ist <strong>die</strong>s auch für Sie schlecht. Wenn Sie nur an Ihre eigenen Bedürfnisse denken,entfernen Sie sich von an<strong>der</strong>en und können sich nicht selbst erfüllen. Selbsterfüllung hängtimmer mit an<strong>der</strong>en Menschen zusammen. B<strong>in</strong> ich also e<strong>in</strong> Egoist, kann ich mich mit an<strong>der</strong>enMenschen nicht verb<strong>in</strong>den, und wenn ich mich mit an<strong>der</strong>en Menschen nicht verb<strong>in</strong>den kann,werde ich auch ke<strong>in</strong>e Erfüllung erfahren. Somit ist me<strong>in</strong> Egoismus zu me<strong>in</strong>em Fluchgeworden. Ich werde leiden. Me<strong>in</strong> riesiges Verlangen zu empfangen lässt michununterbrochen nach Erfüllung jagen, und trotzdem bleibe ich stets leer zurück.Dieser Zustand führt zu e<strong>in</strong>er spirituellen Krise. Sie merken, dass Sie so nicht weiterlebenwollen und dass Sie Ihr Leben än<strong>der</strong>n müssen. Ihr Herz wird sich öffnen und alles Böse <strong>in</strong>Ihnen kann sich <strong>in</strong> Gutes wandeln.Erwachsen se<strong>in</strong>Es entsteht <strong>der</strong> E<strong>in</strong>druck, man hätte durch <strong>die</strong>ses große Verlangen <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Wahl.Aber eigentlich haben wir ke<strong>in</strong>e Wahl. Wir s<strong>in</strong>d so abhängig von an<strong>der</strong>en, wir müssen uns mitihnen abgeben und uns um sie kümmern, auch wenn wir sie nicht lieben.Um zu überleben und uns zu korrigieren, müssen wir uns daher an <strong>die</strong>, <strong>die</strong> wir hassen,wenden. Wenn wir das nicht tun, werden wir leiden.Was sollen wir also tun? Wir müssen erwachsen werden. Denn wenn wir uns mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>verbunden haben, dann s<strong>in</strong>d wir auch füre<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verantwortlich. So wie Erwachsene für ihreUmwelt Verantwortung übernehmen – für ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong>, ihre Kollegen, ihre Freunde, ihreStädte, Dörfer und Län<strong>der</strong>, für alles und jeden. So will es <strong>der</strong> Schöpfer. So ist se<strong>in</strong> Plan.Praktische UmsetzungGibt es e<strong>in</strong>e größer Freude als <strong>die</strong> Freude von Eltern, <strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich zu reifen un<strong>der</strong>folgreichen Erwachsenen entwickeln? Gleichermaßen hat <strong>der</strong> Schöpfer uns mit <strong>der</strong> Absichterschaffen, dass wir so werden wie Er. Das Ziel <strong>in</strong> unserem Leben besteht also dar<strong>in</strong>, <strong>die</strong>Eigenschaft des Gebens zu erlangen, <strong>die</strong> Gedanken des Schöpfers zu kennen und Ihm gleichzu werden.Ende Praktische Umsetzung123


Die zwei Wege nach ObenDer Plan des Schöpfers besagt, dass das ganze Universum den Zustand <strong>der</strong> Korrekturerreichen muss und <strong>die</strong> Zeit dafür ist begrenzt. Im Sohar steht geschrieben, dass <strong>die</strong> Korrekturam Ende des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts beg<strong>in</strong>nen muss. Zu jenem Zeitpunkt wird <strong>die</strong> Menschheit durchzunehmendes Leid zur Korrektur gedrängt. Schauen Sie sich e<strong>in</strong>fach <strong>die</strong> Nachrichten imFernsehen an.Kennen Sie den S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Schöpfung und den Weg <strong>der</strong> Korrektur, dann können Sie das Zielbewusst verfolgen. Dies ist <strong>der</strong> Schlüssel, denn das Leid wird Sie sonst e<strong>in</strong>holen. Anstatt denWeg des Leidens zu gehen, können wir schon auf dem Weg <strong>der</strong> Korrektur Erfüllung undInspiration erfahren.In Kapitel 7 wurde schon erwähnt, dass <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> e<strong>in</strong>en bestimmten Zeitrahmen für <strong>die</strong>letzte Korrektur vorsieht. Der Weg <strong>der</strong> persönlichen Korrektur mag e<strong>in</strong>e Zeit lang dauern,aber früher o<strong>der</strong> später wird er vollendet se<strong>in</strong>. Dazu kommt, dass jede Seele <strong>die</strong>sen Prozessdurchlaufen muss.All <strong>die</strong> Erfahrungen Ihres Lebens s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ihrem Verlangen gespeichert und das Verlangen istewig. Es wird von Generation zu Generation und von Inkarnation zu Inkarnationweitergegeben.Wie <strong>in</strong> Kapitel 11 beschrieben, wird Ihr Verlangen bei Ihrer Wie<strong>der</strong>geburt all das enthalten,was Sie auf dem Weg zum Schöpfer schon erlebt haben.Hier kommen <strong>die</strong> Reshimot <strong>in</strong>s Spiel. All <strong>die</strong> Handlungen Ihres egoistischen Verlangenswerden <strong>in</strong> e<strong>in</strong> „Schachtel“ gepackt, bis Sie schließlich <strong>die</strong> „Erkenntnis des Bösen“ erlangen.Sie werden solange wie<strong>der</strong>geboren werden, bis <strong>die</strong> Schachtel voll ist und Sie all das Böse <strong>in</strong>sich korrigiert haben.Bei Ihrer nächsten Geburt wird <strong>die</strong> Schachtel all das enthalten, was <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Lebendazugekommen ist. Ihre kle<strong>in</strong>en Schritte summieren sich und führen schließlich zum Ziel, <strong>der</strong>spirituellen Erhebung. Dieser Weg kann aufregend und vergnüglich o<strong>der</strong> leid- undschmerzvoll se<strong>in</strong>. Sie haben <strong>die</strong> Wahl und <strong>der</strong> letzte Teil des Kapitels wird <strong>die</strong>s erklären.Nehmen Sie den kurzen Weg, er ist schnell und e<strong>in</strong>fachSie können zu <strong>der</strong> Erkenntnis kommen, dass Egoismus <strong>die</strong> Wurzel alles Bösen ist, <strong>in</strong>dem sieden langen Weg des Leidens o<strong>der</strong> den kurzen, vergnüglichen Weg <strong>der</strong> Korrektur gehen.Darüber h<strong>in</strong>aus ist <strong>der</strong> Weg des Leidens gar ke<strong>in</strong> Weg, son<strong>der</strong>n vielmehr <strong>die</strong> Zeitstrecke, <strong>die</strong>Sie zurücklegen, bis Sie erkennen, dass Sie den kurzen Weg gehen müssen.Sobald Sie genug Leid erfahren haben, werden Sie erkennen, dass <strong>der</strong> Weg <strong>der</strong> Korrektur demWeg des Leidens vorzuziehen ist und Sie werden Ihren Weg än<strong>der</strong>n.Beide Wege s<strong>in</strong>d gleich, aber auf dem kurzen Weg gibt es ke<strong>in</strong> Leid, nur ständigenFortschritt.Die <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> ist e<strong>in</strong>e Wegbeschreibung für den kurzen Weg. Sie erklärt alleEtappen und hilft Ihnen durch sanfte Ermutigung, <strong>die</strong> Stolperste<strong>in</strong>e spielend zu überw<strong>in</strong>den.Sie können sich das Wissen über den Aufbau <strong>die</strong>ser Welt, ihrer Ursächlichkeit und ihrerZweckbestimmung aneignen, bevor Sie mit dem Leid konfrontiert werden. Durch <strong>die</strong>ses124


Wissen kommen Sie schneller zu <strong>der</strong> Erkenntnis, dass Egoismus schlecht ist und müssen dasBöse <strong>in</strong> ihm nicht erst durch drohende Katastrophen erkennen.Obwohl wir <strong>die</strong> Freiheit <strong>der</strong> Wahl zu haben sche<strong>in</strong>en, s<strong>in</strong>d wir doch Sklaven unserer Geneund unseres sozialen Umfeldes. All unsere Wertvorstellung werden durch <strong>die</strong>se E<strong>in</strong>flüssegeprägt und machen uns glauben, es wäre wichtig, mächtig und erfolgreich zu se<strong>in</strong>.Unser ganzes Leben lang arbeiten wir hart für gesellschaftliche Anerkennung. Letztendlichleben wir nur dafür, von unseren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Verwandten, Bekannten und <strong>der</strong> ganzenGesellschaft anerkannt zu werden.Offensichtlich müssen sich erst <strong>die</strong> gesellschaftlichen Werte än<strong>der</strong>n, um <strong>die</strong> Krise zubewältigen. Dies ist Thema des nächsten Kapitels.ZusammenfassungWir sitzen alle im gleichen Boot. In <strong>die</strong>sem Boot (unsere Welt) können wir denSchöpfer nicht spüren.Wir werden nur überleben, wenn wir Egoisten uns verb<strong>in</strong>den.Der Schöpfer schuf <strong>die</strong> Welt aus Liebe. Sich dem Schöpfer anzugleichen bedeutet <strong>die</strong>Welt mit se<strong>in</strong>en Augen zu betrachten und sie so zu lieben wie Er.Es gibt zwei Wege <strong>der</strong> Spiritualität, den schnellen, angenehmen Weg <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>o<strong>der</strong> den langsamen, leidvollen Weg ohne <strong>Kabbala</strong>.125


Kapitel Siebzehn: Und nun alle geme<strong>in</strong>samQu<strong>in</strong>tessenz Wie e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Korrektur riesige Auswirkungen haben kann Die Macht gesellschaftlicher Werte Wo ist <strong>der</strong> zerstörte Turm von Babel? Der Nutzen des wahren Altruismus<strong>Kabbala</strong> enthält persönliche und soziale Aspekte. Im letzten Kapitel haben wir gelernt, dasswir alle Teil e<strong>in</strong>er großen, kollektiven Seele s<strong>in</strong>d. In <strong>die</strong>sem Kapitel erfahren wir, wie mandurch <strong>die</strong> persönliche Korrektur, welche im letzten Kapitel dargestellt wurde, auf <strong>die</strong>Korrektur <strong>der</strong> Gesellschaft wirken kann. Die persönliche Korrektur ist, wie <strong>in</strong> Kapitel 16beschrieben, erst dann vollendet, wenn sie <strong>in</strong> wechselseitiger Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong> ganzenGesellschaft geschieht.Der Höhepunkt <strong>der</strong> SchöpfungIm Kapitel 15 wurde erklärt, dass alles Leid auf <strong>die</strong>ser Welt durch unsere Gegensätzlichkeitzur Natur entsteht. Alle an<strong>der</strong>en Bestandteile <strong>der</strong> Natur – ob vegetativ o<strong>der</strong> belebt – leben<strong>in</strong>st<strong>in</strong>ktiv und def<strong>in</strong>itiv nach den Gesetzen <strong>der</strong> Natur. Nur <strong>der</strong> Mensch mit se<strong>in</strong>em Verhaltenist <strong>der</strong> Natur entgegengesetzt.Da <strong>der</strong> Mensch am Höhepunkt <strong>der</strong> Schöpfung steht, ist <strong>der</strong> Rest <strong>der</strong> Natur von ihm abhängig.Durch unsere Korrektur wird das gesamte Universum auf <strong>die</strong> ursprüngliche und perfekteStufe - <strong>der</strong> absoluten Verbundenheit mit dem Schöpfer – emporsteigen.Der Dom<strong>in</strong>o EffektWie schon erwähnt, behandelt uns <strong>der</strong> Schöpfer wie e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges, verbundenes Wesen. Wirhaben versucht, unsere Ziele auf egoistische Art und Weise zu erreichen, stellen aber jetztfest, dass unsere Probleme nur zusammen und altruistisch gelöst werden können.Je mehr wir uns unseres Egoismus bewusst werden, desto mehr werden wir <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> alsWeg verfolgen wollen, <strong>die</strong> uns zum Altruismus führt.Während <strong>der</strong> letzten 5.000 Jahre <strong>der</strong> menschlichen Entwicklung haben wir verschiedeneMethoden gewählt, haben sie ausgekostet und s<strong>in</strong>d dann zu an<strong>der</strong>en übergegangen. Auf<strong>die</strong>sem Weg s<strong>in</strong>d wir zwar reicher, aber nicht unbed<strong>in</strong>gt glücklicher geworden.Jetzt, da <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> enthüllt wurde, brauchen wir nicht mehr auf dem Pfand <strong>der</strong>Desillusionierung zu wan<strong>der</strong>n. Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, durch <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> ganz e<strong>in</strong>fach unserenschlimmsten Egoismus zu korrigieren, und alle an<strong>der</strong>en Korrekturen werden wie beimDom<strong>in</strong>o Effekt folgen. Während <strong>der</strong> Korrektur können wir Erfüllung, Inspiration und Freudeempf<strong>in</strong>den.126


Im Sohar steht, dass <strong>die</strong> Menschheit am Ende des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>die</strong> höchste Stufe desEgoismus und gleichzeitig <strong>die</strong> niedrigste spirituelle Stufe erreicht hat. Zu <strong>die</strong>sem Zeitpunktmuss <strong>die</strong> Menschheit e<strong>in</strong>en neuen Weg beschreiten, um zu überleben. Darum offenbart sich <strong>in</strong><strong>die</strong>ser Zeit <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> <strong>der</strong> Menschheit.Nicht alle Menschen korrigieren sich gleichzeitig, son<strong>der</strong>n je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Mensch muss fürsich an den Punkt kommen, da er e<strong>in</strong>sieht, dass er sich korrigieren muss, so wie im letztenKapitel erklärt.Die Korrektur beg<strong>in</strong>nt mit <strong>der</strong> Erkenntnis des Menschen, dass se<strong>in</strong> Egoismus <strong>die</strong> Quelle allenÜbels ist. Wenn sich <strong>die</strong> Wertvorstellungen <strong>der</strong> Gesellschaft wandeln, än<strong>der</strong>n sich jene desIndividuums mit ihnen.Das Individuum und se<strong>in</strong> soziales Umfeld, also <strong>die</strong> gesamte Menschheit, werden durch e<strong>in</strong>kollektives Gefühl <strong>der</strong> Verantwortung zusammengehalten. Mit an<strong>der</strong>en Worten wollte <strong>die</strong>Menschheit ihre Probleme mit Hilfe des Egoismus lösen – also <strong>in</strong>dividuell. Zwischenzeitlichmusste <strong>die</strong> Menschheit aber erkennen, dass <strong>die</strong> Probleme nur kollektiv und somit altruistischgelöst werden müssen.In <strong>die</strong>sem S<strong>in</strong>ne reflektieren wir noch e<strong>in</strong>mal <strong>die</strong> Worte von Baal HaSulam, <strong>der</strong> im Artikel„Die Freiheit“, welche <strong>in</strong> Kapitel 3 vorgestellt wurde, <strong>die</strong> vier Faktoren, <strong>die</strong> uns ausmachenbeschreibt. Der erste Faktor s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> geerbten Merkmale, an denen wir nichts än<strong>der</strong>n können,da wir sie von unseren Vorfahren bekommen haben. Der zweite Faktor zeigt, wie sich <strong>die</strong>segeerbten Merkmale entwickeln. Auch hier haben wir ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss, da <strong>die</strong> Entwicklungvom Ursprung abhängt. Der dritte Faktor ist <strong>die</strong> Umgebung, <strong>die</strong> wir auch nicht verän<strong>der</strong>nkönnen.Der vierte Faktor, aber ist <strong>die</strong> Möglichkeit unsere Umgebung frei zu wählen, bzw. E<strong>in</strong>flussauf unsere Umgebung zu nehmen und <strong>die</strong>se zu verän<strong>der</strong>n. Der vierte Faktor bee<strong>in</strong>flusst denDritten, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um den Zweiten und <strong>der</strong> den Ersten bee<strong>in</strong>flusst. Indem wir <strong>die</strong> richtigeUmgebung für unseren spirituellen Wachstum erschaffen, kreieren wir e<strong>in</strong> Gesellschaft, <strong>die</strong>nicht nur uns, son<strong>der</strong>n allen an<strong>der</strong>en Menschen e<strong>in</strong>en spirituellen Weg ebnet. Wie können wirnun <strong>die</strong>se Theorie <strong>in</strong> <strong>die</strong> Praxis umsetzen?E<strong>in</strong>igen wir uns auf das GebenWenn alle <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung s<strong>in</strong>d, dass Geben gut ist, dann werde auch ich aus me<strong>in</strong>en eigenenegoistischen Antrieb heraus Geben als gut ansehen. Weil altruistisches Verhalten für alle vonVorteil ist.Altruismus ist e<strong>in</strong> wichtiger Teil <strong>der</strong> Bildung. In Schulen wird altruistisches Verhalten geleert.Wir lernen ehrlich, fleißig und respektvoll gegenüber an<strong>der</strong>en zu se<strong>in</strong>; mit an<strong>der</strong>en zu teilen,freundlich zu se<strong>in</strong> und unsere Nächsten zu lieben. Denn <strong>die</strong> ganze Gesellschaft profitiert vomAltruismus.Spirituelle FunkenJe<strong>der</strong> weiß, dass <strong>die</strong> Anerkennung <strong>der</strong> Mitmenschen den größten vorstellbaren Genuss br<strong>in</strong>gt;und <strong>die</strong>ser ist jede Anstrengung wert.127


Rav Yehuda AshlagEnde Spirituelle FunkenAußerdem zeigen uns <strong>die</strong> biologischen Gesetzmäßigkeiten aller lebenden Organismen, dasse<strong>in</strong> Organismus nur dann leben kann, wenn all se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelteile zusammenarbeiten, wie <strong>in</strong>Kapitel 15 und 16 erläutert.Genauso wird <strong>der</strong> Nutzen altruistischen Verhaltens auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er egoistisch geprägtenGesellschaft wahrgenommen. Altruismus wird nicht abgelehnt. Im Gegenteil, jede öffentlichePerson o<strong>der</strong> Organisation preist sich mit altruistischen Taten. Niemand prangert altruistischeIdeale öffentlich an.Die Kraft, <strong>die</strong> <strong>in</strong> gesellschaftlicher Anerkennung stecktDas Mittel zur Verän<strong>der</strong>ung liegt im Wandel unserer Prioritäten und Wertvorstellungen. Wirmüssen davon überzeugt se<strong>in</strong>, dass es viel wichtiger und erfüllen<strong>der</strong> ist, <strong>der</strong> Gesellschaft zugeben als etwas von ihr zu nehmen.Nur durch <strong>die</strong> öffentliche Me<strong>in</strong>ung kann <strong>die</strong>ses Ziel erreicht werden, denn für alle Menschenist gesellschaftliche Anerkennung e<strong>in</strong> wichtiges Lebensziel.Diese Eigenschaft steckt so tief <strong>in</strong> uns Menschen dr<strong>in</strong>, dass wir sie nicht wahrnehmen und oftleugnen. Wir behaupten dann, dass uns Neugier o<strong>der</strong> Geld antreibt, aber geben den eigentlichAntrieb, nämlich den Wunsch nach gesellschaftlicher Anerkennung, nicht zu.Wir s<strong>in</strong>d so strukturiert, dass unsere Umgebung all unsere Vorlieben und Wertvorstellungenbee<strong>in</strong>flusst. Wir s<strong>in</strong>d ganz und gar von <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung an<strong>der</strong>er abhängig. Deswegen kann <strong>die</strong>Gesellschaft ihre Mitglie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Verhalten und Wertvorstellung manipulieren, egal wie absurdsie s<strong>in</strong>d.Verurteile Egoismus und lobe AltruismusUm den gesellschaftlichen Auftrag zu modifizieren, muss das Bildungssystem, beg<strong>in</strong>nend beiden ganz Kle<strong>in</strong>en bis h<strong>in</strong> zu den Erwachsenen umstrukturiert werden. Die Me<strong>die</strong>n müsstenalle Ereignisse nach ihrem gesellschaftlichen Nutzen bewerten, um somit e<strong>in</strong>e Gesellschaft,<strong>die</strong> Altruismus wertschätzt, zu för<strong>der</strong>n. Durch <strong>die</strong> Massenme<strong>die</strong>n, Werbung, Bildung etc. solle<strong>in</strong>e neue öffentliche Me<strong>in</strong>ung geschaffen werden, <strong>die</strong> Egoismus verurteilt und Altruismuslobt.Durch <strong>die</strong>sen gesellschaftlichen E<strong>in</strong>fluss und das natürliche Streben des Menschen nachAnerkennung wird je<strong>der</strong> nur so viel von <strong>der</strong> Gesellschaft verlangen, wie er für das eigeneÜberleben benötigt und so viel wie möglich zurückgeben. So werden sich <strong>die</strong> Menschen erste<strong>in</strong>mal durch den äußeren Druck für das gesellschaftliche Wohl e<strong>in</strong>setzen. Dadurch dass <strong>die</strong>Menschen <strong>die</strong>ses Verhalten als sehr befriedigend empf<strong>in</strong>den werden, wird sich <strong>der</strong> Akt desGebens auch ohne ständige Anerkennung <strong>der</strong> Gesellschaft zu dem größten erstrebenswertenZiel entwickeln.128


Nicht nur gesellschaftliche Institutionen müssen sich verän<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n auch <strong>die</strong>vorherrschende und e<strong>in</strong>flussreichste gesellschaftliche Institution: <strong>die</strong> Familie.Wenn me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> mich nach gesellschaftlichen Werten beurteilten und somit nach me<strong>in</strong>emaltruistischen Verhalten, dann werde ich me<strong>in</strong> Verhalten än<strong>der</strong>n.Wenn me<strong>in</strong>e Familie, me<strong>in</strong>e Kollegen und me<strong>in</strong>e Mitmenschen mich danach beurteilen,wieviel ich <strong>der</strong> Gesellschaft gebe, denn bleibt mir gar ke<strong>in</strong>e Wahl. Ich muss me<strong>in</strong>en Beitragleisten und werde mehr geben als nehmen.Tipps und TricksHier müssen wir sehr vorsichtig se<strong>in</strong>. In <strong>der</strong> Vergangenheit hat <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>unggesellschaftlicher Werte durch Familie und Umfeld verheerende Ausmaße angenommen, wiedas Nationalsozialistische Regime o<strong>der</strong> Stal<strong>in</strong>s Kommunismus zeigten. Im Gegensatz dazuwill <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> lediglich darauf aufmerksam machen, dass Geben nützlich ist undVergnügen bereitet. Und je mehr Menschen <strong>die</strong>s erkennen und sich daran halten, umso eherwird sich auch me<strong>in</strong> eigenes Verhalten än<strong>der</strong>n - auch wenn ich anfangs nur <strong>die</strong> an<strong>der</strong>enMenschen davon <strong>in</strong> Kenntnis gesetzt habe, ohne selbst daran zu glauben.Ende Tipps und TricksAll <strong>die</strong>se Anstrengungen werden das menschliche Bewusstse<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>e neue Ebene heben.„Rabbi Ashlag war von <strong>die</strong>ser weit reichenden, gesellschaftlichen Vision überzeugt, da sieaus se<strong>in</strong>em Verständnis <strong>der</strong> kabbalistischen Tradition hervorgeht,“ schreibt MichaOdenheimer <strong>in</strong> Latter-Day Lum<strong>in</strong>ary: „Er begriff <strong>die</strong> Menschheit als e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit, <strong>die</strong>physisch und spirituell mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verflochten ist. Er war <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass nur dann, wenne<strong>in</strong> Wirtschaftssystem <strong>die</strong>s mit e<strong>in</strong>beziehen würde, <strong>die</strong>ses System <strong>die</strong> Menschheit befreienund e<strong>in</strong>e Ära kollektiver Erleuchtung beg<strong>in</strong>nen könne.“Odenheimer schreibt, dass <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft, <strong>die</strong> auf Liebe undwirtschaftlicher Gerechtigkeit basiert, e<strong>in</strong> Mittel zur Entwicklung des Bewusstse<strong>in</strong>s desE<strong>in</strong>zelnen und zur Heilung <strong>der</strong> Gesellschaft biete. Rabbi Ashlags Beitrag sei „e<strong>in</strong> Entwurfsozialer Gerechtigkeit, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> spirituellen Wissenschaft <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> aufbaut.“Den Turm zu Babel verstehenIm Altertum war <strong>der</strong> Egoismus <strong>der</strong> Menschen nicht so groß, dass sie sich gegen <strong>die</strong> Gesetze<strong>der</strong> Natur gestellt hätten. Sie hatten gleichsam e<strong>in</strong> Gespür für <strong>die</strong> Natur und <strong>die</strong> Mitmenschen.Und so kommunizierten sie ohne Worte, ähnlich <strong>der</strong> Telepathie auf spiritueller Ebene.Durch den wachsenden Egoismus trennten sich <strong>die</strong> Menschen von <strong>der</strong> Natur. Anstatt dass sie<strong>die</strong>se Trennung korrigierten, glaubten sie, durch Egoismus und nicht durch <strong>die</strong> Korrektur zumSchöpfer gelangen zu können.Somit spürten sie <strong>die</strong> Natur und auch <strong>die</strong> Mitmenschen nicht mehr; sie hörten auf, sich zulieben und begannen sich zu hassen. Dadurch wurden sie von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> getrennt und spaltetensie sich <strong>in</strong> viele Nationen.129


Die erste Stufe <strong>der</strong> egoistischen Entwicklung nennen wir allegorisch den „Bau des Turms zuBabel“: Menschen wollten auf egoistische Art und Weise den Schöpfer erreichen; bildlichgesehen wollten sie den Turm bis <strong>in</strong> den Himmel bauen.Die Menschheit schaffte es nicht, sich mit den vorherrschen Kräften zu verb<strong>in</strong>den, da hierfüre<strong>in</strong>e Zügelung des Egoismus nötig gewesen wäre.Durch ihren gesteigerten Egoismus nahmen <strong>die</strong> Menschen ihre geme<strong>in</strong>same spirituelleVerb<strong>in</strong>dung nicht mehr wahr - <strong>die</strong> telepathische Verb<strong>in</strong>dung war unterbrochen. Da sie sichaber noch an <strong>die</strong> Verb<strong>in</strong>dung zum Schöpfer er<strong>in</strong>nerten, wollten sie IHN nun auch ausbeuten.Dies wird durch den Bau des Turmes bis <strong>in</strong> den Himmel vers<strong>in</strong>nbildlicht. Durch ihrenEgoismus konnten sie sich nicht mehr gegenseitig verstehen, was Ausdruck <strong>in</strong> <strong>der</strong>„Babylonischen Sprachverwirrung“ f<strong>in</strong>det; sie entfremdeten sich von <strong>der</strong> Natur und demSchöpfer und wurden vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> getrennt.Es mag se<strong>in</strong>, dass wir uns durch technischen Fortschritt e<strong>in</strong>en Ausgleich verschaffen haben.Aber dadurch haben wir uns nur noch weiter von <strong>der</strong> Natur (dem Schöpfer) und von unsselbst entfernt. Und jetzt ist <strong>die</strong> Menschheit, <strong>die</strong> nur <strong>die</strong> soziale o<strong>der</strong> technische Entwicklungzum Ziel hatte, zunehmend desillusioniert.Wir erkennen, dass das egoistische Verlangen nicht auf natürliche Art gestillt werden kann.Die Erfüllung e<strong>in</strong>es Verlangens löscht dasselbe sofort aus. Somit kann das Verlangen nichtmehr verspürt werden, so wie Nahrungsaufnahme den Hunger stillt und dazu führt, dass dasVergnügen am Essen abnimmt.Angesichts <strong>der</strong> heutigen Krise sehen wir, dass <strong>die</strong> Konfrontation des Egoismus mit demSchöpfer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zerstörung des Turms zu Babel endet.Ursprünglich wurde <strong>der</strong> Turm von Babel durch <strong>die</strong> Höhere Kraft zerstört. Heute zerstören wirihn <strong>in</strong> vollem Bewusstse<strong>in</strong>. Wir stehen davor und s<strong>in</strong>d uns jetzt unserer Situation bewusst. Die<strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> besagt, dass <strong>die</strong> globale Krise <strong>der</strong> Anfang <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong>Menschheit se<strong>in</strong> wird.Die Zeit ist gekommen, dass sich alle Menschen zu e<strong>in</strong>er vere<strong>in</strong>igten Menschheitzusammentun. Spirituelle Erfüllung zeigt den Weg und <strong>die</strong> vielleicht unverhoffte Wahrheitauf.Die erweiterte SichtweiseWie viel ist e<strong>in</strong>s plus e<strong>in</strong>s? Die Antwort laute E<strong>in</strong> Sof (unendlich). Wir s<strong>in</strong>d alle mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>verbunden und deshalb stellen zwei mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> arbeitende Menschen bereits e<strong>in</strong>eGesellschaft dar. Die Beziehung zwischen ihnen stellen e<strong>in</strong> Abbild für unsere Beziehung zumSchöpfer dar. Die Belohnung ist riesig.Zum Altruismus kommt noch e<strong>in</strong> spezieller Bonus. Es mag vorerst ersche<strong>in</strong>en, als bestünde<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Wandel dar<strong>in</strong>, dass wir <strong>die</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en vor unsere stellen, doch dasist nicht alles. Wenn wir anfangen, an an<strong>der</strong>e zu denken, dann werden wir e<strong>in</strong> Teil von ihnenund sie von uns.Eigentlich bef<strong>in</strong>det sich je<strong>der</strong> von uns <strong>in</strong> E<strong>in</strong> Sof, aber was passiert, wenn <strong>die</strong> Gesellschaft, <strong>in</strong><strong>der</strong> wir leben, uns <strong>in</strong> unserer Korrektur nicht unterstützt? Woran spürt man das?130


Ihr Leben wird sehr viel e<strong>in</strong>facher se<strong>in</strong>, wenn Sie sich e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Grundsätze <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> <strong>in</strong>Er<strong>in</strong>nerung rufen, nämlich dass das Ganze und <strong>die</strong> Teile des Ganzen dasselbe s<strong>in</strong>d. Siewerden am Ganzen (<strong>der</strong> Gesellschaft) arbeiten können und zugleich wissen, dass Sieeigentlich an sich selbst arbeiten und somit wird Ihre Korrektur e<strong>in</strong>facher.Betrachten Sie es mal so: Heute leben ungefähr 6,5 Milliarden Menschen auf <strong>der</strong> Welt.Stellen sie sich vor, 13 Milliarden Hände, 13 Milliarden Be<strong>in</strong>e und 6,5 Milliarden Gehirnewürden <strong>die</strong> Welt kontrollieren?Verwirrend? Eigentlich nicht, denn all <strong>die</strong>se Gehirne würden wie e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Gehirnfunktionieren und alle Hände würden wie e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Hand agieren. Die ganze Menschheitwäre wie e<strong>in</strong> Organismus - mit um den Faktor 6,5 Milliarden multiplizierten Fähigkeiten.Unser Körper besteht aus weit mehr als 6,5 Milliarden Zellen, trotzdem funktioniert alle alsE<strong>in</strong>heit. Wenn also e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner Körper <strong>die</strong>s kann, warum nicht <strong>die</strong> ganze Menschheit?Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich zu e<strong>in</strong>em Altruisten entwickelt, würde nicht nur übermenschlich werden,son<strong>der</strong>n er würde das größte Geschenk überhaupt erhalten: Allwissenheit. Da Altruismus demSchöpfer entspricht, gleichen wir dem Schöpfer, wenn wir altruistisch s<strong>in</strong>d und denken undfühlen wie Er. Wir verstehen dann, warum <strong>die</strong> D<strong>in</strong>ge passieren, wann sie passieren und wiewir sie bee<strong>in</strong>flussen können. Die <strong>Kabbala</strong> bezeichnet <strong>die</strong>sen Zustand als „Gleichheit <strong>der</strong>Form“ und <strong>die</strong>s zu erreichen ist <strong>der</strong> S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Schöpfung.Jenseits von Leben und TodDieser Zustand <strong>der</strong> erweiterten Wahrnehmung - <strong>die</strong> Gleichheit <strong>der</strong> Form - ist <strong>der</strong> Grund,warum wir überhaupt erschaffen wurden. Wir wurden als E<strong>in</strong>s erschaffen und zerbrachendann, damit wir uns wie<strong>der</strong> vere<strong>in</strong>igen würden. Während <strong>die</strong>ser Wie<strong>der</strong>vere<strong>in</strong>igung werdenwir lernen, <strong>die</strong> Natur und den Schöpfungsgedanken zu verstehen.Wenn wir uns mit <strong>der</strong> Natur verb<strong>in</strong>den, werden wir uns so vollständig und unendlich wie <strong>die</strong>Natur fühlen. In <strong>die</strong>sem Zustand werden wir das ewige Leben spüren, auch wenn unsereKörper sterben.Leben und Sterben auf physischer Ebene wird uns nicht mehr betreffen, da unsere e<strong>in</strong>stigeselbstbezogene Wahrnehmung durch e<strong>in</strong>e holistisch altruistische Wahrnehmung ersetzt wird.Unser eigenes Leben wird zum Leben <strong>der</strong> gesamten Natur.Was immer man sich an <strong>die</strong>sem Punkt jetzt denkt, es ist alles e<strong>in</strong>facher, als es sche<strong>in</strong>t. DenBezug zur Unendlichkeit haben Sie schon. Wir bef<strong>in</strong>den uns schon <strong>in</strong> E<strong>in</strong> Sof. Wir spüren esnur noch nicht. Die <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> bietet uns e<strong>in</strong>en wun<strong>der</strong>baren Leitfaden, mit dessenHilfe wir alle den Weg f<strong>in</strong>den.ZusammenfassungMenschen s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Krönung <strong>der</strong> Schöpfung. Wenn <strong>die</strong> Menschheit korrigiert ist, wirdalles an<strong>der</strong>e folgenZuerst muss man erkennen, dass Geben gut istDer stärkste Antrieb und Motivation unserer Handlungen ist unser Verlangen nachgesellschaftlicher Anerkennung131


Damit sich <strong>die</strong> Gesellschaft wandelt, muss Egoismus verurteilt und Altruismus gelobtwerdenDer Turm zu Babel wurde <strong>in</strong> unseren Köpfen zerstört, dadurch dass wir vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong>getrennt wurden. Wenn wir <strong>die</strong>s korrigieren, werden wir nicht nur <strong>die</strong> Liebezue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> f<strong>in</strong>den, son<strong>der</strong>n werden uns auch dem Schöpfer angleichen und somitewig leben132


Anhang: GlossarAbraham: E<strong>in</strong> Mann, geboren <strong>in</strong> Babylon, <strong>der</strong> <strong>die</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> entdeckte, sie alljene lehrte, <strong>die</strong> <strong>in</strong>teressiert waren, und <strong>die</strong> erste <strong>Kabbala</strong>gruppe begründete, <strong>die</strong> später zurNation Israel wurde. Sefer Yetzira (Buch <strong>der</strong> Schöpfung) wird ihm zugeschrieben.Adam: Siehe Adam haRishonAdam haRishon: Der kabbalistische Name von Adam, <strong>die</strong> ursprüngliche Seele. Die Seelevon Adam zerbrach <strong>in</strong> 600.000 e<strong>in</strong>zelne Seelen o<strong>der</strong> Seelenteile.Altruismus: Arbeit an <strong>der</strong> Erfüllung des Systems <strong>der</strong> Schöpfung - ungeachtet des eigenenWunsches.Absicht: Die Art, wie e<strong>in</strong> Wunsch genutzt wird – für sich selbst o<strong>der</strong> für den Schöpfer.B<strong>in</strong>a: Verständnis. In <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> bezieht sie sich gewöhnlich auf <strong>die</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Wegevon Ursache und Wirkung und <strong>der</strong> Güte. Sie me<strong>in</strong>t auch <strong>die</strong> Qualität des Gebens. Chassadim(Gnade), welche <strong>die</strong> Qualität des Schöpfers ist.Egoismus: Arbeit zur Selbsterfüllung ohne Bezug auf <strong>die</strong> Bedürfnisse des Systems <strong>der</strong>Schöpfung.Freier Wille: E<strong>in</strong>e Wahl, <strong>die</strong> getroffen wird, ohne auf sich selbst gerichtet zu se<strong>in</strong>. Um e<strong>in</strong>efreie Wahl zu haben, muss man sich über dem Ego bef<strong>in</strong>den - <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spirituellen Welt.Geben: Die Qualität des Gebens des Schöpfers, ohne an sich selbst zu denken. Das ist <strong>die</strong>Qualität, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Geschöpfe (wir) benötigen, um so zu werden wie Er und Ihn zu enthüllen.Gebet: Je<strong>der</strong> Wunsch ist e<strong>in</strong> Gebet. Aber nur das Gebet, das den Wunsch des Menschen nachdem Schöpfer be<strong>in</strong>haltet, wird beantwortet. E<strong>in</strong> Gebet wird als „Arbeit im Herzen“bezeichnet.Gleichheit <strong>der</strong> Form: Die Form (Qualität) des Schöpfers ist das Geben; <strong>die</strong> Form desGeschöpfes ist das Empfangen: Wenn man lernt zu empfangen mit <strong>der</strong> Absicht zu geben,gleicht man sich dem Schöpfer an; beide s<strong>in</strong>d nun Geber.Glaube: Die Qualität des Gebens; klare Wahrnehmung des Schöpfers.Gefäß - Kli: Der sechste S<strong>in</strong>n; <strong>der</strong> Wille zu empfangen mit e<strong>in</strong>em Massach (Schirm) darüber.Gesetz <strong>der</strong> Korrektur: Zuerst werden <strong>die</strong> leichtesten Teile korrigiert und dann mit ihrerHilfe <strong>die</strong> schwierigeren Teile behandelt.Haman: E<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Namen, <strong>die</strong> dem Willen zu empfangen gegeben wurde.Heiligkeit: E<strong>in</strong> erhabener Zustand, <strong>in</strong> welchem man alles dem Schöpfer zuschreibt. Manrealisiert, dass es Nichts außer Ihm gibt und dass man Ihm <strong>in</strong> den Eigenschaften gleicht.<strong>Kabbala</strong>: E<strong>in</strong>e Wissenschaft, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e detaillierte Methode anbietet und zeigt, wie man <strong>die</strong>spirituellen Welten erlebt, <strong>die</strong> außerhalb <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> fünf S<strong>in</strong>ne existieren. <strong>Kabbala</strong>bedeutet „Empfangen“ im Hebräischen.Kabbalisten: Menschen, <strong>die</strong> zusätzliche S<strong>in</strong>ne erworben haben, weil sie <strong>die</strong> Fähigkeit <strong>der</strong>höheren Erkenntnis (lekabel = „empfangen“) erhalten haben.133


Korrektur: Kabbalisten verstehen unter Korrektur <strong>die</strong> Umkehrung <strong>der</strong> Absicht, mit <strong>der</strong> wire<strong>in</strong>en Wunsch „für sich selbst“ zu „für den Schöpfer“ verwenden. Niemand wird Ihnen sagen,dass Sie korrigiert o<strong>der</strong> unkorrigiert s<strong>in</strong>d. Aber wenn Sie e<strong>in</strong>en Wunsch nach„Schöpferähnlichkeit“ verwendet haben, wird es richtig gewesen se<strong>in</strong>.Licht: Genuss - <strong>die</strong> Kraft des Gebens, <strong>die</strong> <strong>die</strong> gesamte Realität bewirkt und füllt.Massach (Schirm): Die Fähigkeit, das Licht des Schöpfers abzuweisen, wenn es nicht gemäßdes Gebens an Ihn ist.Mensch (<strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt): Bedeutet, dass <strong>der</strong> Wille zu empfangen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zustand <strong>der</strong>Verhüllung des Schöpfers ist, ohne Absicht von Ihm zu empfangen o<strong>der</strong> Ihm zu geben.Mordechai: Name für den Willen zu gebenMoses: Der größte Prophet und <strong>der</strong> nächste Kabbalist nach Abraham. Er schrieb <strong>die</strong> Tora(Pentateuch) und brachte <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> zu allen, <strong>die</strong> hörten. Moses ist <strong>der</strong> Punkt im Herzen imjeden von uns, <strong>der</strong> Wunsch nach Spiritualität.Olam (Welt): Es gibt 5 Welten zwischen dem Schöpfer und <strong>der</strong> Schöpfung – Adam Kadmon,Azilut, Brija, Yezira, und Assija. Das Wort Olam kommt vom Wort Haalama (Verhüllung).Der Name Olam bezeichnet e<strong>in</strong> bestimmtes Maß <strong>der</strong> Verhüllung des Lichtes des Schöpfersvor <strong>der</strong> Schöpfung (uns).Parzuf (Gesicht): E<strong>in</strong> Parzuf ist e<strong>in</strong>e komplette Struktur <strong>der</strong> Zehn Sefirot mit e<strong>in</strong>em Massach,<strong>der</strong> festlegen kann, welche Sefira Licht empfängt und welche nicht.Punkt im Herzen: Die letzte Stufe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Evolution des menschlichen Wunsches - <strong>der</strong>Wunsch nach Spiritualität.Rabbi Isaac Luria (<strong>der</strong> heilige ARI): E<strong>in</strong> großer Kabbalist, <strong>der</strong> im 16. Jahrhun<strong>der</strong> <strong>in</strong> Israellebte. Autor von „Baum des Lebens“.Rabbi Shimon Bar-Yochai (Rashbi): Autor des Sohar (im 2. Jahrhun<strong>der</strong>t) - desgrundlegenden Textes <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>. Rashbi war Student und Nachfolger von Rabbi Akiva, desgrößten Kabbalisten, <strong>der</strong> „Liebe den Freund wie dich selbst“ lehrte.Rav Yehuda Aslag: Der letzte große Kabbalist (1884-1954). Bekannt als Baal HaSulam(Herr <strong>der</strong> Leiter) für se<strong>in</strong>en Sulam (Leiter)-Kommentar zum Buch des Sohar.Reshimot: Die unbewussten Er<strong>in</strong>nerungen <strong>der</strong> Seele an ihre vergangenen Zustände.Schirm: Siehe MassachSefirot: Die 10 grundlegenden Qualitäten <strong>der</strong> spirituellen Welt. Ihre Namen s<strong>in</strong>d Keter,Chochma, B<strong>in</strong>a, Chesed, Gwura, Tiferet, Netzah, Hod, Yesod, und Malchut. Manchmalwerden sie unterteilt <strong>in</strong> fünf: Keter, Chochma, B<strong>in</strong>a, Seir Anp<strong>in</strong> (welche <strong>die</strong> Sefirot Chessed,Gwura, Tiferet, Netzach, Hod und Jessod e<strong>in</strong>schließen) und Malchut.Scham: Malchuts Empf<strong>in</strong>dung von ihrer Gegensätzlichkeit zum Schöpfer. Wenn Malchutrealisiert, dass sie nur empfängt und Er nur (ihr) gibt, ist sie so beschämt, dass sie aufhört zuempfangen, und e<strong>in</strong>en Zimzum (E<strong>in</strong>schränkung) macht.Seele: E<strong>in</strong> Wunsch zu empfangen mit e<strong>in</strong>em Schirm und <strong>der</strong> Absicht zu geben wird „e<strong>in</strong>eSeele“ genannt. Adam haRishon wird als <strong>die</strong> allgeme<strong>in</strong>e Seele betrachtet, von welche wir allekommen. Adam repräsentiert den ersten Menschen, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Massach hat, und wir alle s<strong>in</strong>dse<strong>in</strong>e „spirituellen“ K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Siehe auch Adam haRishon.134


Stufe: Siehe Spirituelle Stufe.125 Stufen: Zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf gibt es fünf Welten, mit fünfParzufim <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Welt und fünf Sefirot <strong>in</strong> jedem Parzuf. Wenn man <strong>die</strong> 5 Welten multipliziertmit 5 Parzufim mal 5 Sefirot, erhält man 125 Stufen. Siehe auch spirituelle Stufe; Sefirot.Spirituelle Stufe: E<strong>in</strong>e Fähigkeit, e<strong>in</strong>en gewissen Betrag (und Art) von Vergnügen zuerhalten, mit <strong>der</strong> Absicht an den Schöpfer zu geben.Umgebendes Licht: Das Licht, dass wünscht, <strong>die</strong> Schöpfung zu füllen und egoistischeWünsche <strong>in</strong> altruistische Wünsche zu transformieren.Vier Phasen des Direkten Lichtes: Die ersten 5 Stufen, Wurzeln (0)-4, durch welche <strong>der</strong>Schöpfungsgedanke Malchut erschafft, <strong>der</strong> Wille zu empfangen und <strong>die</strong> Wurzel <strong>der</strong> gesamteSchöpfung.Tetragrammaton: In Griechisch wörtlich „Vier-Buchstaben Wort“ . Es kennzeichnet denheiligen Namen des Ewigen. In Hebräisch ist es HaVaYaH (Yod, Hey, Vav, Hey), o<strong>der</strong> <strong>die</strong>Vier Phasen des Direkten Lichtes.Zohar - Das Buch Sohar: Geschrieben ungefähr im 2. Jahrhun<strong>der</strong>t von Rabbi Shimon Bar-Yochai und se<strong>in</strong>er Gruppe. Es ist das grundlegende Buch <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>. Es wurde gleich,nachdem es geschrieben wurde, versteckt und erschien wie<strong>der</strong> im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t im Besitzvon Rabbi Moshe de Leon. Wahrsche<strong>in</strong>lich gibt es aus <strong>die</strong>sem Grund Schüler, <strong>die</strong> Moshe deLeon für den Autor halten, obwohl Moshe de Leon selbst behauptete, dass Rabbi Shimon Bar-Yochai <strong>der</strong> Autor sei.Tora: Fünf Bücher von Moses. Tora bedeutet „Licht“ als auch „Anweisung“. Der Text <strong>der</strong>Tora be<strong>in</strong>haltet <strong>die</strong> Anweisungen, alles Licht des Schöpfers zu erhalten, wenn man weiß, wieer richtig zu lesen ist. Heute müssen wir <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> stu<strong>die</strong>ren, um <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage zu se<strong>in</strong>, siekorrekt zu verstehen.Tree of life - Baum des Lebens: ARIs (Rabbi Isaac Luria) grundsätzlicher Text. Dieser Textist nach wie vor das Herz <strong>der</strong> zeitgenössischen <strong>Kabbala</strong>. Wegen <strong>der</strong> Wichtigkeit <strong>die</strong>sesBuches ist <strong>der</strong> Begriff „Baum des Lebens“ e<strong>in</strong> Synonym für den Begriff <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong><strong>Kabbala</strong> geworden.Welt: Siehe OlamWirklichkeit: Der Teil des Lichtes des Schöpfers, den e<strong>in</strong> Mensch wahrnehmen kann,abhängig von se<strong>in</strong>er <strong>in</strong>neren Struktur. Deswegen ist <strong>die</strong> Wirklichkeit immer subjektiv.Wie<strong>der</strong>geburt: E<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>geburt ist jene Zeit, <strong>in</strong> <strong>der</strong> man e<strong>in</strong>en Schritt im spirituellenWachstum macht. Wenn man sich korrigiert, durchlebt man viele Menschenleben <strong>in</strong> M<strong>in</strong>uten.Wurzel <strong>der</strong> Seele: Der Platz <strong>der</strong> Seele im System von Adam haRishon.Yam Suf: Das rote Meer. Das Buch Sohar nennt das Rote Meer „das Meer des Endes“, undrepräsentiert <strong>die</strong> letzte Grenze des Egos. Jenseits von Yam Suf beg<strong>in</strong>nt <strong>die</strong> spirituelle Welt.Zimzum (E<strong>in</strong>schränkung): Das Licht nicht zu empfangen, obwohl wir es möchten. WennMalchut entdeckt, dass sie gegensätzlich zum Schöpfer ist, bewirkt ihre Scham e<strong>in</strong>en Stop,se<strong>in</strong> Licht zu erhalten, obwohl sie e<strong>in</strong>en großen Wunsch danach hat.Zweck <strong>der</strong> Schöpfung: Der Schöpfer hat <strong>die</strong> Schöpfung erschaffen, um dem Menschenewige Freude zu bereiten. Der Mensch soll so werden wie Er. Dies ist Zweck <strong>der</strong> Schöpfung.135


Weitere LektüreUm Ihnen dabei zu helfen, welches Buch für Sie <strong>in</strong>teressant wäre, haben wir <strong>die</strong> folgendenBücher <strong>in</strong> fünf Kategorien unterteilt: Anfänger, Fortgeschrittene Anfänger,Fortgeschrittene, Passend für Jeden und Textbücher.Die ersten drei Kategorien hängen davon ab, wieviel Vorkenntnis man besitzt. DieAnfängerkategorie verlangt ke<strong>in</strong>e vorausgehende Kenntnis.Die nächste Kategorie benötigt e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> zwei Anfängerbücher und das fortgeschritteneNiveau verlangt e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> zwei Bücher von je<strong>der</strong> <strong>der</strong> vorherigen Kategorie.Die vierte Kategorie - Passend für Jeden - schließt Bücher e<strong>in</strong>, <strong>die</strong> man immer lesen kann,egal ob man e<strong>in</strong> kompletter Neul<strong>in</strong>g o<strong>der</strong> bereits versiert <strong>in</strong> <strong>Kabbala</strong> ist.Die fünfte Kategorie – <strong>die</strong> Textbücher - be<strong>in</strong>haltet Übersetzungen des authentischenQuellenmaterials von früheren Kabbalisten wie ARI, Rav Yehuda Ashlag (Baal HaSulam)und se<strong>in</strong>em Sohn und Nachfolger, Rav Baruch Ashlag (<strong>der</strong> Rabash).Zusätzlich übersetztes Material, das bis jetzt noch nicht veröffentlicht wurde, kann aufwww.kabbalah.<strong>in</strong>fo gefunden werden. Alle Materialien auf <strong>die</strong>ser Seite, e<strong>in</strong>schließlich e-Versionen von veröffentlichten Büchern, können kostenlos heruntergeladen werden.Anfänger<strong>Kabbala</strong>h for Beg<strong>in</strong>ners<strong>Kabbala</strong>h for Beg<strong>in</strong>ners ist e<strong>in</strong> Buch für all jene, <strong>die</strong> nach Antworten auf essentielle Fragensuchen. Wir alle wollen wissen, warum wir hier s<strong>in</strong>d, warum es Leid gibt und wie wir unserLeben freudvoller gestalten können. Die vier Teile <strong>die</strong>ses Buches bieten uns zuverlässigeAntworten auf <strong>die</strong>se Fragen sowie übersichtliche Erklärungen <strong>der</strong> Kernaussage <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>und ihre praktische Umsetzung.Teil 1 diskutiert <strong>die</strong> Enthüllung <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>, wie sie entwickelt wurde und schließlich bis zuunserer Zeit verborgen war. Teil 2 leitet <strong>die</strong> Kernaussage <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> e<strong>in</strong> mite<strong>in</strong>igen Skizzen, <strong>die</strong> uns helfen, <strong>die</strong> Struktur <strong>der</strong> spirituellen Welten zu verstehen und wie siesich auf unsere Welt bezieht. Teil 3 enthüllt kabbalistische Konzepte, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeitweitgehend unbekannt s<strong>in</strong>d. Und Teil 4 zeigt uns, wie wir unser Leben besser undangenehmer für uns und unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> machen können.<strong>Kabbala</strong>h Revealed<strong>Kabbala</strong> enthülltDas ist <strong>der</strong> leserfreundlichste Führer, um den S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> umgebenden Welt zu verstehen. Jedes<strong>der</strong> sechs Kapitel beschreibt e<strong>in</strong>en unterschiedlichen Aspekt <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> un<strong>der</strong>klärt uns <strong>die</strong> Lehre anhand von vielerlei Beispielen aus unserem Alltagsleben.Die ersten drei Kapitel erklären, warum sich <strong>die</strong> Welt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zustand <strong>der</strong> Krise bef<strong>in</strong>det,wie unsere wachsenden Wünsche Fortschritte und Entfremdung hervorbr<strong>in</strong>gen und warum <strong>die</strong>136


größte Abwehr zur Erlangung e<strong>in</strong>er positiven Än<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> unserer eigenen Seele wurzelt.Kapitel vier bis sechs bietet e<strong>in</strong> Rezept für positive Verän<strong>der</strong>ung. In <strong>die</strong>sen Kapiteln lernenwir, wie wir unsere Seele nutzen können, um e<strong>in</strong> persönlich friedvolles Leben <strong>in</strong> Harmoniemit <strong>der</strong> ganzen Schöpfung zu erbauen.Wondrous WisdomWun<strong>der</strong>same <strong>Weisheit</strong>Dieses Buch bietet e<strong>in</strong>en Anfängerkurs <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>. Wie alle Bücher, <strong>die</strong> hier präsentiertwerden, basiert „Wun<strong>der</strong>same <strong>Weisheit</strong>“ ausschließlich auf <strong>der</strong> authentischen Lehre,überliefert vom kabbalistischen Lehrer zum Studenten über Tausende von Jahren. Herzstückdes Buches ist e<strong>in</strong>e Folge von Unterrichten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Natur <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>henthüllen und erklären, wie sie zu erlangen ist. Für jeden Menschen, <strong>der</strong> fragt „Wer b<strong>in</strong> ichwirklich“ und „Warum b<strong>in</strong> ich auf <strong>die</strong>sem Planeten“, ist <strong>die</strong>ses Buch e<strong>in</strong> Muss.Awaken<strong>in</strong>g to <strong>Kabbala</strong>hErweckung zur <strong>Kabbala</strong>E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e, persönliche und bee<strong>in</strong>druckende E<strong>in</strong>führung zu e<strong>in</strong>er historischen<strong>Weisheit</strong>stradition. In <strong>die</strong>sem Buch bietet Rav Laitman e<strong>in</strong> tieferes Verständnis <strong>der</strong>fundamentalen Lehre <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> an; und wie man ihre <strong>Weisheit</strong> nutzen, <strong>die</strong> Beziehung zuan<strong>der</strong>en und <strong>der</strong> gesamten Umwelt klären kann.Indem er <strong>die</strong> Sprache <strong>der</strong> Wissenschaft und <strong>der</strong> Poesie nutzt, untersucht er <strong>die</strong> tiefgründigstenFragen <strong>der</strong> Spiritualität und Existenz. Dieser anregende, e<strong>in</strong>zigartige Führer wird Sie<strong>in</strong>spirieren und beleben, um <strong>die</strong>se Welt so zu sehen, wie sie ist, und <strong>die</strong> Beschränkungen ihrestäglichen Lebens zu verstehen, dem Schöpfer ähnlicher zu werden und neue Tiefen <strong>der</strong> Seelezu erreichen.Quantum <strong>Kabbala</strong>Die Wissenschaft erklärt den Mechanismus, <strong>der</strong> das Leben aufrecht erhält. <strong>Kabbala</strong> erklärt,warum Leben existiert. In „Quantum <strong>Kabbala</strong>“ komb<strong>in</strong>iert Rav Laitman Wissenschaft undSpiritualität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fesselnden Dialog, <strong>der</strong> den S<strong>in</strong>n des Lebens enthüllt.Seit Tausenden von Jahren haben Kabbalisten geschrieben, dass <strong>die</strong> Welt e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige E<strong>in</strong>heitist, geteilt <strong>in</strong> viele Wesen. Heute zeigt <strong>die</strong> <strong>in</strong>novative Wissenschaft <strong>der</strong> Quantenphysik e<strong>in</strong>esehr ähnliche Idee: dass wir auf <strong>der</strong> fundamentalsten stofflichen Stufe alle im wahrsten S<strong>in</strong>nedes Wortes e<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d.Wissenschafter beweisen, dass <strong>die</strong> Realität vom Beobachter bee<strong>in</strong>flusst ist, und genauso tut es<strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong>. Aber <strong>Kabbala</strong> macht sogar noch e<strong>in</strong>e mutigere Aussage: Sogar <strong>der</strong> Schöpfer, <strong>der</strong>Erschaffer <strong>der</strong> Realität, ist <strong>in</strong>nerhalb des Beobachters. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Gott ist <strong>in</strong>nerhalbvon uns; Er existiert nirgendwo sonst.Diese welterschütternden Konzepte und weitere s<strong>in</strong>d wortgewandt e<strong>in</strong>geführt, sodass sogarLeser, <strong>die</strong> neu zur <strong>Kabbala</strong> o<strong>der</strong> Wissenschaft gekommen s<strong>in</strong>d, sie leicht verstehen werden.137


Wenn Sie nur e<strong>in</strong> wenig neugierig darauf s<strong>in</strong>d, warum Sie hier s<strong>in</strong>d, welchen S<strong>in</strong>n das Lebenhat und was Sie tun können, es mehr zu genießen, dann ist <strong>die</strong>ses Buch richtig für Sie.Vom Chaos zur HarmonieViele Forscher und Wissenschafter stimmen darüber übere<strong>in</strong>, dass das Ego <strong>der</strong> Grund für dengefährlichen Zustand unserer Welt heute ist. Laitmans bahnbrechendes Buch zeigt nicht nur,dass <strong>der</strong> Egoismus <strong>die</strong> Basis für alles Leiden durch <strong>die</strong> menschliche Geschichte ist, son<strong>der</strong>n eszeigt auch, wie wir unsere Notlage umdrehen können. Das Buch be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e klare Analyse<strong>der</strong> menschlichen Seele und ihrer Probleme und bietet e<strong>in</strong>e „Straßenkarte“ dafür, was wir tunmüssen, um wie<strong>der</strong> glücklich zu se<strong>in</strong>. „Vom Chaos zur Harmonie“ erklärt, wie wir auf e<strong>in</strong>eneue Stufe <strong>der</strong> Existenz aufsteigen - auf persönlicher, sozialer, nationaler und <strong>in</strong>ternationalerEbene.Fortgeschrittene AnfängerThe <strong>Kabbala</strong>h Experience<strong>Kabbala</strong> erfahrenDie Tiefe <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong>, <strong>die</strong> <strong>in</strong> den Fragen und Antworten <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Buch enthüllt werden,werden Leser zur Reflexion <strong>in</strong>spirieren. Dies ist ke<strong>in</strong> Buch zum Durchrasen, son<strong>der</strong>nvielmehr e<strong>in</strong>es, das aufmerksam und sorgfältig gelesen werden sollte. Mit <strong>die</strong>sem Ansatzwerden Leser beg<strong>in</strong>nen, mehr und mehr den S<strong>in</strong>n von Erleuchtung zu erfahren, während <strong>die</strong>Antworten zu den Fragen, <strong>die</strong> je<strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>student auf se<strong>in</strong>em Weg stellt, e<strong>in</strong>fach absorbiertwerden.„<strong>Kabbala</strong> erfahren“ ist e<strong>in</strong> Führer von <strong>der</strong> Vergangenheit zur Zukunft - Situationenenthüllend, <strong>die</strong> alle <strong>Kabbala</strong>studenten ab e<strong>in</strong>em bestimmten Punkt ihrer Reise erfahrenwerden. Für jene, <strong>die</strong> jeden Moment <strong>in</strong> ihrem Leben wertschätzen, bietet <strong>die</strong>ses Buchbeispiellose E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> <strong>die</strong> zeitlose <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>.The Path of <strong>Kabbala</strong>hDer Weg <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>Dieses e<strong>in</strong>zigartige Buch komb<strong>in</strong>iert Material für Anfänger mit mehr fortgeschrittenenKonzepten und Lehren. Wenn Sie e<strong>in</strong> Buch o<strong>der</strong> zwei von Laitman gelesen haben, werden sie<strong>die</strong>ses Buch sehr leicht verständlich f<strong>in</strong>den.„Der Weg <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>“ geht tiefer und reicht über den Rahmen <strong>der</strong> Bücher für Anfängerh<strong>in</strong>aus. Die Struktur <strong>der</strong> Welten z.B. wird hier <strong>in</strong> umfassen<strong>der</strong>em Detail erklärt als <strong>in</strong> „re<strong>in</strong>en“Anfängerbüchern. Auch wird <strong>die</strong> spirituelle Wurzel <strong>der</strong> weltlichen Angelegenheiten wie <strong>der</strong>hebräische Kalen<strong>der</strong> und <strong>die</strong> Feiertage beschrieben.138


FortgeschritteneThe Science of <strong>Kabbala</strong>hDie Wissenschaft <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>Kabbalist und Wissenschafter Rav Michael Laitman entwickelte <strong>die</strong>ses Buch, um <strong>die</strong> Leser <strong>in</strong><strong>die</strong> spezielle Sprache und Term<strong>in</strong>ologie <strong>der</strong> authentischen <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> e<strong>in</strong>zuführen.Hier enthüllt Laitman <strong>die</strong> authentische <strong>Kabbala</strong> auf beide Arten: rational und zur vollen Reifegebracht. Leser werden schrittweise h<strong>in</strong>geführt, das logische Design des Universums und dasLeben <strong>in</strong> ihm zu verstehen.„Die Wissenschaft <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>“, e<strong>in</strong>e revolutionäre Arbeit, unübertroffen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Klarheit,Tiefe und an den Intellekt gerichtet, wird es Lesern ermöglichen, sich den mehr technischenArbeiten von Baal HaSulam (Rabbi Yehuda Ashlag) anzunähern - wie <strong>in</strong> Das Studium <strong>der</strong>Zehn Sefirot und das Buch Sohar. Leser <strong>die</strong>ser Bücher werden <strong>die</strong> zufriedenstellendenAntworten auf <strong>die</strong> Rätsel des Lebens genießen, <strong>die</strong> nur <strong>die</strong> authentische <strong>Kabbala</strong> anbietet.Bereiten Sie sich auf e<strong>in</strong>e überraschende Reise <strong>in</strong> <strong>die</strong> Höheren Welten vor.Introduction to the Book of ZoharE<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Buch SoharDieses Buch, zusammen mit „Die Wissenschaft <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>“, ist e<strong>in</strong>e erfor<strong>der</strong>licheVorbereitung für jene, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>verborgene</strong> Botschaft des Sohar zu verstehen wünschen. Untervielen hilfreichen Themen, <strong>die</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Text abgehandelt werden, ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung zur„Sprache <strong>der</strong> Wurzeln und Zweige“, ohne welche <strong>die</strong> Geschichten des Sohar mehr Fabeln undLegenden gleichen. „E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Buch Sohar“ beschafft den Lesern <strong>die</strong> notwendigenInstrumente, <strong>die</strong> authentische <strong>Kabbala</strong> zu verstehen, wie sie ursprünglich geme<strong>in</strong>t war - alse<strong>in</strong> Mittel, <strong>die</strong> Höheren Welten zu erlangen.The Book of Zohar: Annotations to the Ashlag commentaryDas Buch Sohar: Erläuterung zum Kommentar von Ashlag„Das Buch Sohar“ (Buch des Glanzes) ist e<strong>in</strong>e zeitlose Quelle und <strong>die</strong> Grundlage für <strong>die</strong>ganze kabbalistische Literatur. Seit se<strong>in</strong>er Ersche<strong>in</strong>ung vor ungefähr 2.000 Jahren ist es <strong>die</strong>hauptsächliche und oft e<strong>in</strong>zige Quelle gewesen, <strong>die</strong> von Kabbalisten verwendet wurde.Seit Jahrhun<strong>der</strong>ten war <strong>die</strong> <strong>Kabbala</strong> vor <strong>der</strong> Öffentlichkeit verborgen, welche noch nichtbereit war, sie zu empfangen. Jedoch ist unsere Generation von den Kabbalisten als ersteGeneration ernannt worden, <strong>die</strong> bereit ist, <strong>die</strong> Konzepte des Sohar zu verstehen. Nun könnenwir <strong>die</strong>se Pr<strong>in</strong>zipien <strong>in</strong> <strong>die</strong> Praxis unseres Lebens umsetzen.Geschrieben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigartigen und metaphorischen Sprache, bereichert <strong>der</strong> Sohar unserVerständnis <strong>der</strong> Wirklichkeit und erweitert unsere Weltsicht. Obwohl <strong>der</strong> Text von nur e<strong>in</strong>emGegenstand handelt – wie <strong>der</strong> Schöpfer zu enthüllen ist –, nähert es sich ihm vonverschiedenen Blickw<strong>in</strong>keln. Dies erlaubt jedem von uns, e<strong>in</strong>e bestimmte Phrase o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>Wort zu f<strong>in</strong>den, <strong>die</strong> uns <strong>in</strong> <strong>die</strong> Tiefen <strong>die</strong>ser unergründlichen und zeitlosen <strong>Weisheit</strong> tragenwerden..139


Passend für JedenLeben aus <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>Rabash pflegte zu sagen: „Ich möchte dir beibr<strong>in</strong>gen, dich zum Schöpfer zu wenden, vielmehr als zu mir, weil Er <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zige Kraft ist, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zige Quelle von allem, das existiert; <strong>der</strong>e<strong>in</strong>zige, <strong>der</strong> dir wirklich helfen kann, und Er erwartet de<strong>in</strong> Gebet nach Hilfe. Wenn du Hilfesuchst <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Suche nach Freiheit von <strong>der</strong> Gefangenschaft <strong>die</strong>ser Welt; Hilfe, dich über<strong>die</strong>se Welt zu erheben; Hilfe im F<strong>in</strong>den de<strong>in</strong>es Selbst; Hilfe bei <strong>der</strong> Bestimmung nach demZweck im Leben, musst du dich zum Schöpfer wenden, <strong>der</strong> dir all <strong>die</strong>se Bestrebungenschickt, um dich zu zw<strong>in</strong>gen, dich an Ihn zu wenden.“„Leben aus <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>“ enthält viele <strong>in</strong>spirierende Texte. Dieses Buch erreicht all jeneSuchenden, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en logischen, verlässlichen Weg f<strong>in</strong>den wollen, <strong>die</strong> Phänomene <strong>der</strong> Weltzu verstehen. Diese fasz<strong>in</strong>ierende E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> wird <strong>die</strong> Gedankenerhellen, das Herz beleben und den Leser h<strong>in</strong> zu den Tiefen ihrer Seele treiben.Licht <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>Dies ist e<strong>in</strong> Buch, das Lesern hilft, sich an <strong>die</strong> Konzepte <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>, an <strong>die</strong> spirituellenObjekte und spirituellen Bezeichnungen heran zu tasten. Durch Lesen und erneutes Lesen<strong>die</strong>ses Buches entwickelt man <strong>in</strong>nerliche Beobachtungen, S<strong>in</strong>ne und Methoden, <strong>die</strong> vorhernicht existierten. Diese neu erworbenen Beobachtungen s<strong>in</strong>d wie Sensoren, <strong>die</strong> den Raumrund um uns „fühlen“, <strong>der</strong> vor unseren gewöhnlichen S<strong>in</strong>nen verborgen ist.„Licht <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>“ unterstützt den Leser bei <strong>der</strong> Betrachtung von spirituellen Begriffen.E<strong>in</strong>st waren wir mit <strong>die</strong>sen Begriffen verbunden (<strong>in</strong> <strong>die</strong>se Begriffe <strong>in</strong>tegriert); wir könnenbeg<strong>in</strong>nen, mit unserer <strong>in</strong>neren Vision zu sehen - <strong>die</strong> Enthüllung <strong>der</strong> spirituellen Struktur, <strong>die</strong>uns umgibt, be<strong>in</strong>ahe so, als ob e<strong>in</strong> Schleier beseitigt worden ist.Nochmal, <strong>die</strong>ses Buch beabsichtigt nicht, Tatsachen zu stu<strong>die</strong>ren. Stattdessen ist es e<strong>in</strong> Buchfür jene, <strong>die</strong> wünschen, <strong>die</strong> tiefste und fe<strong>in</strong>ste Empf<strong>in</strong>dung, <strong>die</strong> sie besitzen, zu erwecken.Für immer zusammenOberflächlich ist „Für immer zusammen“ e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>geschichte. Aber wie alle gutenK<strong>in</strong><strong>der</strong>geschichten transzen<strong>die</strong>rt sie <strong>die</strong> Grenzen des Alters, <strong>der</strong> Kultur und Erziehung.In „Für immer zusammen“ erzählt uns <strong>der</strong> Autor, dass, wenn wir geduldig s<strong>in</strong>d und <strong>die</strong>Prüfungen, denen wir auf unserem Lebensweg begegnen, ertragen, wir stärker, tapferer undweiser werden. Anstatt kraftloser zu werden, werden wir lernen, unseren eigenen Zauber undunsere Wun<strong>der</strong> zu erschaffen, wie es nur e<strong>in</strong> Zauberer kann.In <strong>die</strong>ser warmen, mitfühlenden Geschichte teilt Michael Laitman mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Elterne<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Juwelen (Kostbarkeiten) und Zauber <strong>der</strong> spirituellen Welt. Die <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong><strong>Kabbala</strong> ist voll von fasz<strong>in</strong>ierenden Geschichten. Der Zauberer ist noch e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Geschenkaus <strong>die</strong>ser ewigen Quelle <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong>, dessen Unterrichte unser Leben reicher, leichter undweit mehr erfüllter machen.140


TextbücherShamatiRav Michael Laitmans Worte zu dem Buch: „Unter allen Texten und Notizen, <strong>die</strong> vonme<strong>in</strong>em Lehrer, Rav Baruch Shalom Ashlag (Rabash) verwendet werden, gab es e<strong>in</strong>spezielles Notizbuch, das er immer bei sich trug. Dieses Notizbuch be<strong>in</strong>haltet <strong>die</strong>Transkription se<strong>in</strong>er Gespräche mit se<strong>in</strong>em Vater, Rav Yehuda Leib Ashlag (Baal HaSulam) -Autor des Sulam(Leiter)- Kommentars zum Buch Sohar, von „Das Studium <strong>der</strong> Zehn Sefirot“(e<strong>in</strong> Kommentar <strong>der</strong> Texte des Kabbalisten Ari) und von vielen an<strong>der</strong>en Werken <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>.Der Rabash, <strong>der</strong> sich am Jüdischen Neujahrsabend im September 1991 nicht wohlfühlte, riefmich an se<strong>in</strong> Bett und übergab mir e<strong>in</strong> Notizbuch, dessen E<strong>in</strong>band nur e<strong>in</strong> Wort „Shamati“(ich hörte) be<strong>in</strong>haltete. Als er das Notizbuch übergab, sagte er: Nimm es und lerne davon. Amfolgenden Morgen starb me<strong>in</strong> Lehrer <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Armen und ließ mich und viele se<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>enStudenten ohne Führung <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Welt zurück.Dem Erbe Rabashs verpflichtet, <strong>die</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> zu verbreiten, veröffentlichte ichdas Notizbuch geradeso, wie es geschrieben war, <strong>die</strong> transformierende Kraft des Textesbeibehaltend. Unter allen <strong>Kabbala</strong>büchern, ist „Shamati“ e<strong>in</strong>zigartig und e<strong>in</strong>e überwältigendeSchöpfung.<strong>Kabbala</strong> für Anfänger„<strong>Kabbala</strong> für Anfänger“ bietet authentische Texte von Rav Yehuda Ashlag, Autor des Sulam(Leiter) - Kommentars zum Buch Sohar, se<strong>in</strong>es Sohnes und Nachfolgers Rav Baruch Ashlagsowie von an<strong>der</strong>en großen Kabbalisten. Es bietet auch Illustrationen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Evolution <strong>der</strong>Höheren Welten, wie Kabbalisten sie erfahren, exakt darstellen. Das Buch be<strong>in</strong>haltet auchverschiedene erklärende Essays, <strong>die</strong> uns helfen, <strong>die</strong> Texte dar<strong>in</strong> zu verstehen.In „<strong>Kabbala</strong> für Anfänger“ stellte Rav Michael Laitman, PhD - Rav Baruch Ashlagspersönlicher Assistent und erster Schüler - all <strong>die</strong> Texte zusammen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong> <strong>Kabbala</strong>studentbenötigt, um <strong>die</strong> spirituellen Welten zu erlangen. In se<strong>in</strong>en täglichen Unterrichten stützt erse<strong>in</strong>e Lehre auf <strong>die</strong>se <strong>in</strong>spirierenden Texte, <strong>die</strong> Anfängern und Fortgeschrittenengleichermaßen auf dem spirituellen Weg helfen.141


Über Bnei BaruchBnei Baruch ist <strong>die</strong> größte Gruppe von Kabbalisten <strong>in</strong> Israel, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> mitden Menschen <strong>der</strong> ganzen Welt teilt. Das Stu<strong>die</strong>nmaterial, welches 30 Sprachen umfasst,beruht auf authentischen Texten, <strong>die</strong> von Generation zu Generation überliefert wurden.Geschichte und UrsprungRav Michael Laitman, Professor <strong>der</strong> Ontologie und Erkenntnistheorie, Doktor <strong>der</strong> Philosophieund <strong>Kabbala</strong>, sowie Master of Science <strong>in</strong> mediz<strong>in</strong>ischer Biokybernetik, gründete Bnei Baruchim Jahre 1991, nach dem Tode se<strong>in</strong>es Lehrers Rav Baruch ShalomHaLevi Ashlag (<strong>der</strong> Rabash). Rav Laitman nannte se<strong>in</strong>e Gruppe „Bnei Baruch“ (<strong>die</strong> SöhneBaruchs) zum Gedenken an se<strong>in</strong>en Mentor, von dessen Seite er <strong>in</strong> den letzten Jahren se<strong>in</strong>esLebens, von 1979 bis 1991, nie wich. Rav Laitman war Ashlags wichtigster Schüler undpersönlicher Assistent und wird als Nachfolger <strong>der</strong> Lehrmethode des Rabash anerkannt.Der Rabash ist <strong>der</strong> erstgeborene Sohn und Nachfolger des größten Kabbalisten des 20.Jahrhun<strong>der</strong>ts, Rabbi Yehuda Leib HaLevi Ashlag. Rabbi Yehuda Ashlag ist <strong>der</strong> Autor desmaßgeblichsten und umfangreichsten Kommentars zum Buch Sohar, dem Sulam-Kommentar(Stufen <strong>der</strong> Leiter), <strong>der</strong> ersten Enthüllung <strong>der</strong> vollständigen Methode für den spirituellenAufstieg. Das ist auch <strong>der</strong> Grund für Ashlags Be<strong>in</strong>amen „Baal HaSulam“ (Herr <strong>der</strong> Leiter).Bnei Baruch baut se<strong>in</strong>e ganze Lehrmethode auf den Erkenntnissen <strong>die</strong>ser großen spirituellenFührer auf.Die LehrmethodeDiese e<strong>in</strong>zigartige von Baal HaSulam und se<strong>in</strong>em Sohn Rabash entwickelte Methode wirdtäglich von Bnei Baruch gelehrt und angewandt. Sie bezieht sich auf authentische <strong>Kabbala</strong>-Quellen wie z.B. Das Buch Sohar (von Rabbi Shimon Bar-Yochai), <strong>die</strong> Schriften des ARI,Talmud Esser Sefirot (Das Studium <strong>der</strong> Zehn Sefirot) und auf an<strong>der</strong>e Bücher von BaalHaSulam.Obwohl es sich um authentische Quellen handelt, s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Sprache verfasstund bieten e<strong>in</strong>en wissenschaftlichen und zeitgenössischen Ansatz. Dadurch wurde BneiBaruch zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternational anerkannten Organisation betreffend den <strong>Kabbala</strong> Unterricht.Bnei Baruch ist <strong>in</strong> ganz Israel höchst geachtet.Die e<strong>in</strong>zigartige Komb<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>er akademischen Lehrmethode mit persönlichenErfahrungen erweitert <strong>die</strong> Perspektive <strong>der</strong> Schüler und erlaubt ihnen e<strong>in</strong>e neue Wahrnehmung<strong>der</strong> Realität, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sie leben. Der Unterricht rüstet <strong>die</strong> Studenten auf ihrem spirituellen Wegmit emotionellen Werkzeugen aus, <strong>die</strong> sie dazu befähigen, sich selbst und ihre umgebendeWirklichkeit zu erforschen.Die BotschaftBnei Baruch ist e<strong>in</strong>e facettenreiche Bewegung mit vielen tausend Studenten weltweit. Je<strong>der</strong>Student wählt se<strong>in</strong>en eigenen Weg, entsprechend se<strong>in</strong>en persönlichen Gegebenheiten undFähigkeiten. In den letzten Jahren entwickelte sich <strong>die</strong> Gruppe zu e<strong>in</strong>er Bewegung, <strong>die</strong> sichvermehrt mit freiwilligen Unterrichtsprojekten beschäftigt, <strong>in</strong>dem sie <strong>die</strong> ursprünglichen<strong>Kabbala</strong> Quellen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zeitgemäßen Sprache präsentiert. Die Essenz <strong>der</strong> Botschaft, <strong>die</strong> von142


Bnei Baruch verbreitet wird, ist folgende: Verb<strong>in</strong>dung unter den Menschen, Verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong>Völker und Liebe zwischen den Menschen.Jahrtausende lang lehrten Kabbalisten, dass <strong>die</strong> Liebe zwischen den Menschen <strong>die</strong> Basis e<strong>in</strong>esVolkes ist. Diese Liebe herrschte zur Zeit Abrahams, Moses' und <strong>in</strong> den kabbalistischenGruppen, <strong>die</strong> jene gründeten, vor. Die Liebe war <strong>der</strong> Treibstoff, <strong>der</strong> das Volk Israel zuerstaunlichen Leistungen führte. In den Zeiten jedoch, als sich <strong>die</strong> Liebe <strong>in</strong> unbegründetenHass verwandelte, verfiel <strong>die</strong> Nation <strong>in</strong> schwere Qualen. Wenn wir <strong>die</strong>sen alten - und dochneuen - Werten Raum geben, werden wir entdecken, dass wir <strong>die</strong> Kraft haben, unsereDifferenzen beizulegen und uns zu vere<strong>in</strong>igen.Die lange Zeit <strong>verborgene</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> tritt nun hervor. Sie wartete auf denZeitpunkt, an dem wir ausreichend reif und bereit dafür s<strong>in</strong>d, ihre Botschaft zu realisieren.Daher ersche<strong>in</strong>t sie heute <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Lösung, <strong>die</strong> Interessensgruppen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>esVolkes und zwischen den Völkern vere<strong>in</strong>t, und uns alle, ob Individuen o<strong>der</strong> Gesellschaft, zue<strong>in</strong>er viel besseren Situation verhilft.Bnei Baruch AktivitätenBnei Baruch wurde unter <strong>der</strong> Voraussetzung gegründet, das "wir nur durch <strong>die</strong> Verbreitung<strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit vollständige Erlösung erlangen werden" (Baal HaSulam).Daher bietet Bnei Baruch den Menschen verschiedene Hilfsmittel an, damit sie <strong>die</strong> Bedeutungihres Lebens erforschen und entdecken – mit e<strong>in</strong>er sorgsamen Anleitung für Anfänger undFortgeschrittene.www.kabbalalernzentrum.<strong>in</strong>foAls Antwort auf <strong>die</strong> große Nachfrage von englischsprachigen Studenten, nutzte BneiBaruch se<strong>in</strong>e große Erfahrung im Fernunterricht und Internet TV und gründete das „Onl<strong>in</strong>e<strong>Kabbala</strong> Lernzentrum“. Im ersten Jahr se<strong>in</strong>er Tätigkeit hat das Onl<strong>in</strong>e Bildungs-Zentrummehr als 3000 Studenten mit bedeutungsvoller und umfassen<strong>der</strong> Erfahrung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong><strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> versorgt. Seit 2007 werden auch für deutschsprachige Studenten Onl<strong>in</strong>e Kurseangeboten, welche bei den Studenten e<strong>in</strong> großes Echo f<strong>in</strong>den. Im Rahmen des Kurses können<strong>die</strong> Studenten live Fragen zum Unterricht stellen, <strong>die</strong> vom Lektor unmittelbar beantwortetwerden. E<strong>in</strong> Forum für Fragen und Antworten sowie für Diskussionen steht ebenfalls zurVerfügung. Die <strong>in</strong>teraktiven Ausbildungskurse für Anfänger und mäßig fortgeschritteneStudenten bereiten den ernsthaften Studenten auf <strong>die</strong> Fortgeschrittenen-Lehren bei BneiBaruch vor. Alle Kurse und Materialien werden onl<strong>in</strong>e kostenfrei zur Verfügung gestellt. DerErfolg des Onl<strong>in</strong>e Bildungs-Zentrums ist daran erkennbar, dass 70% <strong>der</strong> Studenten, <strong>die</strong> <strong>die</strong>E<strong>in</strong>führungskurse absolviert haben, ihre Stu<strong>die</strong>n fortsetzen. Zusätzlich zum Onl<strong>in</strong>e Lehr-Angebot, bietet das <strong>Kabbala</strong>-Lernzentrum auch e<strong>in</strong>e umfassende Bibliothek von Artikeln undLehrvideos an.<strong>Kabbala</strong> ZeitungDie <strong>Kabbala</strong> Zeitung, <strong>Kabbala</strong>h Laam (<strong>Kabbala</strong> für Menschen), wird wöchentlich von BneiBaruch aufgelegt und verbreitet. Sie ist unpolitisch, nicht kommerziell und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em klarenzeitgenössischen Stil verfasst. Ihr Ziel ist <strong>die</strong> kostenlose und deutliche Darlegung <strong>der</strong> großenErkenntnis, welche sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> verbirgt. Die Zeitung wird <strong>in</strong> Israel gratisverteilt.143


Die Anfängerseite auf Deutsch, www.kabbalah.<strong>in</strong>fo, präsentiert <strong>die</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> <strong>in</strong>Form von Artikeln. Das Material <strong>die</strong>ser Seite wurde sorgfältig ausgewählt und <strong>in</strong> achtKategorien e<strong>in</strong>geteilt, welche sich zu e<strong>in</strong>em klaren verständlichen Gesamten zusammenfügen.Dies kommt dem Seitenbesucher bei se<strong>in</strong>em ersten Kontakt mit <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> zugute. Auf <strong>die</strong>ser Internetseite gibt es weiters Bücher zum freien Download und e<strong>in</strong>eAufstellung <strong>der</strong> abgehaltenen Kurse.Auf <strong>der</strong> Seite für Fortgeschrittene f<strong>in</strong>den sich Essays, Bücher und Orig<strong>in</strong>altexte. Sie be<strong>in</strong>haltete<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige und umfangreiche Bibliothek zur Erforschung <strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong>, genauso wie dasMe<strong>die</strong>narchiv www.kabbalahmedia.<strong>in</strong>fo mit mehr als 6000 Lektionen, Bücher zumherunterladen und e<strong>in</strong>en Fundus von Texten, Videos und Audiomaterial <strong>in</strong> vielen Sprachen.Der Download ist kostenlos.<strong>Kabbala</strong> FernsehenBnei Baruch gründete <strong>die</strong> Produktionsfirma ARI Films (www.arifilms.tv), <strong>die</strong> sich weltweitauf <strong>die</strong> Herstellung von Unterrichtprogrammen <strong>in</strong> vielen Sprachen spezialisiert hat.In Israel sendet Bnei Baruch über e<strong>in</strong>en eigenen Fernsehsen<strong>der</strong> täglich 24 Stunden - / Tage <strong>in</strong><strong>der</strong> Woche - auf Kanal 66 (Kabel). Alle Sendungen auf <strong>die</strong>sen Kanälen s<strong>in</strong>d kostenfrei undauf Anfänger ausgerichtet, <strong>die</strong> ke<strong>in</strong>erlei Vorkenntnisse benötigen. Dieser bequemeLehrvorgang wird mit Diskussionsrunden von Rav Laitman und bekannten Persönlichkeiten<strong>in</strong> Israel und auf <strong>der</strong> ganzen Welt ergänzt.Zusätzlich legt Bnei Baruch Kurse, Dokumentationen und an<strong>der</strong>es TV-Material auf DVDsauf.<strong>Kabbala</strong> VorträgeBnei Baruch eröffnete kürzlich e<strong>in</strong> neues Stu<strong>die</strong>ncenter <strong>in</strong> Israel mit dem Namen Beit<strong>Kabbala</strong>h Laam (Haus <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong> für Menschen). Das Gebäude besteht aus zwei Sälen:e<strong>in</strong>em großen Saal für öffentliche Vorträge und e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en für <strong>Kabbala</strong> Unterricht <strong>in</strong>Kle<strong>in</strong>gruppen.Lektionen und Vorträge gibt es am Morgen und Abend; sie befassen sich mit verschiedenenThemen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> authentische <strong>Kabbala</strong> sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenenzugänglich machen.<strong>Kabbala</strong> BücherRav Laitman verfasst se<strong>in</strong>e Bücher, <strong>die</strong> auf den Schlüsselkonzepten Baal HaSulams basieren,<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er klaren und mo<strong>der</strong>nen Sprache. Heute <strong>die</strong>nen <strong>die</strong>se Bücher als B<strong>in</strong>deglied zwischenden Lesern und dem Orig<strong>in</strong>altext. Es gibt zwei Arten: <strong>Kabbala</strong> und <strong>die</strong> <strong>Weisheit</strong> des Lebensund <strong>Kabbala</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis. Alle Bücher Laitmans stehen frei zum herunterladen zurVerfügung o<strong>der</strong> können bei www.kabbalahbooks.<strong>in</strong>fo gekauft werden.<strong>Kabbala</strong> LektionenWie alle Kabbalisten <strong>der</strong> vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>te vor ihm und als Kernstück <strong>der</strong> BneiBaruch Aktivitäten, hält Rav Laitman täglich im Bnei Baruch Zentrum <strong>in</strong> Israel zwischen2:15 und 5:00 (MEZ) Unterricht ab. Die Lektionen werden simultan <strong>in</strong> sieben Sprachenübersetzt: Deutsch, Englisch, Russisch, Spanisch, Italienisch, Französisch und Türkisch. Innaher Zukunft werden <strong>die</strong> Unterrichte auch <strong>in</strong> Griechisch, Polnisch, und Portugiesischübertragen werden. Wie alle Aktivitäten von Bnei Baruch, stehen auch <strong>die</strong>se Unterrichte144


tausenden Studenten weltweit kostenlos zur Verfügung und können während <strong>der</strong>Unterrichtszeit live auf www.kab.tv mitverfolgt werden.F<strong>in</strong>anzierungBnei Baruch ist e<strong>in</strong>e nicht gew<strong>in</strong>norientierte Organisation für <strong>die</strong> Lehre und <strong>die</strong> Verbreitung<strong>der</strong> <strong>Weisheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kabbala</strong>. Um ihre Unabhängigkeit und <strong>in</strong>tegren Beweggründe zu bewahren,werden Bnei Baruch von ke<strong>in</strong>er Regierung o<strong>der</strong> politischen Partei f<strong>in</strong>anziert o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>wärtigunterstützt. Da <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Aktivitäten kostenlos zur Verfügung gestellt wird, ist <strong>die</strong>Hauptquelle <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> “zehnte Teil“ des Nettoe<strong>in</strong>kommens, <strong>der</strong> von Stu<strong>die</strong>rendenauf freiwilliger Basis gegeben wird.Vorschlag Klappentext:Was wäre, wenn man <strong>die</strong> Verantwortung nicht nur für <strong>die</strong> momentan lebenden Menschentragen müsste, son<strong>der</strong>n auch für alle Menschen, Tiere, Pflanzen und M<strong>in</strong>eralien, <strong>die</strong> seitAnbeg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Schöpfung existiert haben und <strong>in</strong> alle Ewigkeit noch existieren werden? Dies ist<strong>die</strong> Bedeutung von spiritueller Verantwortung.Nun kann <strong>die</strong>se Aufgabe wie e<strong>in</strong>e schwere Last kl<strong>in</strong>gen, aber was ist, wenn <strong>die</strong>seVerantwortung nicht vom e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>en Lehrer stammt, <strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Schüler mit solch e<strong>in</strong>erunerfüllbaren Aufgabe quälen will? Was wäre, wenn <strong>die</strong>s alles nur e<strong>in</strong> Ergebnis <strong>der</strong> Liebewäre?Wir lieben unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong>, somit ist <strong>die</strong> Verantwortung für <strong>der</strong>en Wohlergehen nicht nurnatürlich son<strong>der</strong>n sehr willkommen. Was wäre, wenn wir <strong>die</strong> gleiche Art von Liebe undZuneigung, <strong>die</strong> wir für unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> verspüren, künftig für <strong>die</strong> ganze Welt und allem, wasjemals gelebt hat, lebt und leben wird, empfänden? Diese unglaubliche Liebe ist spirituelleGlückseligkeit. <strong>Kabbala</strong> hilft uns dabei, <strong>die</strong>se Liebe zu erfahren und sie zu unserer Natur zumachen.145

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!