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Willkommen zur vielseitigsten Bildungsreise Ihres Lebens.

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nicht mehr als Maskierung. Für diesen Wechsel findet<br />

sie einen aufschlussreichen Vergleich: »Ich bewegte<br />

mich zwischen den beiden Lagern wie in zwei Sprachen.«<br />

Im ständigen Zwiespalt zwischen zwei oder sogar<br />

drei Sprachen, Kulturen, Welten und Religionen haben<br />

die Maghrebiner ihre kulturelle ›Unschuld‹ verloren, zu<br />

Hause und vor allem im Ausland als ›Gastarbeiter‹ und<br />

Intellektuelle.<br />

Der Autor selbst weist aber auch darauf hin, dass<br />

La nuit sacrée einen Selbstfindungsprozess zeige, »eine<br />

Identitätssuche, in der sich die gesellschaftliche Wirklichkeit<br />

der Mittelmeerländer widerspiegelt, wo die Frau<br />

einerseits eine äußerst wichtige Rolle spielt, ihre Rechte<br />

andererseits aber noch nicht anerkannt werden«.<br />

� Lit.: S. Tamm: Secret du secret dans le silence du rêve dans le<br />

rêve. Traumerzählungen in den Romanen ›L’enfant de sable‹ und<br />

›La nuit sacrée‹ von T.B.J., 1998. � L. Mayer: Positionen <strong>zur</strong> französischsprachigen<br />

Literatur des Maghreb, 2000. � M. Chossat: Ernaux,<br />

Redonnet, Bâ et B.J., 2002. Ingrid Schwamborn<br />

Friedrich August von Hayek<br />

� geb. 8.5.1899 Wien (Österreich)<br />

� gest. 23.3.1992 Freiburg i. Br. (Deutschland)<br />

1918–1921 Studium der Rechtswissenschaften und 1921–<br />

1923 der Staatswissenschaften an der Universität Wien;<br />

1923 Promotion; ab 1923 Teilnahme am ›Privatseminar‹<br />

Ludwig von Ä Mises’; mit ihm 1927 Gründung des<br />

Österreichischen Konjunkturforschungsinstituts; 1931–<br />

1950 Professor an der London School of Economics; Widersacher<br />

von John Maynard Ä Keynes, Kritiker des Sozialismus;<br />

1950 Professor an der University of Chicago<br />

und 1962 an der Universität Freiburg i. Br.; 1974 Nobelpreis<br />

für Wirtschaftswissenschaften (gemeinsam mit<br />

Gunnar Ä Myrdal).<br />

� Ausg.: The Collected Works of F.A.H., Hg. William W. Bartley,<br />

1990 ff.<br />

� Übers.: Gesammelte Schriften in deutscher Sprache, Hg.<br />

A. Bosch/M.E. Streit/V. Vanberg, 2001 ff.<br />

� Lit.: B. Caldwell: H.’s Challenge. An Intellectual Biography of<br />

F.A.H., 2004.<br />

The Road to Serfdom<br />

(engl.; Der Weg <strong>zur</strong> Knechtschaft, 1944, E. Röpke) – Hayeks<br />

politisches, während seiner Zeit im englischen Exil<br />

entstandenes Frühwerk aus dem Jahr 1944, das ganz wesentlich<br />

zu seinem publizistischen und ideologischen<br />

Ruhm beigetragen hat, ist den »Sozialisten in allen Parteien«<br />

gewidmet. Seine Kernthese besagt, dass jede Form<br />

Friedrich August von Hayek �<br />

von Staatsinterventionismus und Kollektivismus notwendigerweise<br />

<strong>zur</strong> Zerstörung der Freiheit und Marktwirtschaft<br />

– nach Hayeks Ansicht: der Grundlagen der<br />

liberalen westlichen Zivilisation – führt. Mit dem Werk<br />

wurde Hayek – neben Robert Ä Nozick – zum ideologischen<br />

Bezugspunkt des Libertarianismus und all jener<br />

politischen und gesellschaftlichen Kräfte, die dem in der<br />

zweiten Hälfte des 20. Jh.s lange Zeit dominanten Ä Keynesianismus<br />

und der Expansion des Wohlfahrtsstaates<br />

kritisch gegenüberstanden. Hayek vertrat damit lange<br />

Zeit eine Minderheitenposition, die erst mit der ökonomischen<br />

Stagnation der 1970er Jahre und 1979 mit dem<br />

Regierungsantritt Margaret Thatchers in Großbritannien<br />

und ihrer durch Hayeks Denken inspirierten Politik<br />

der Inflationsbekämpfung, Steuersenkung, der Entmachtung<br />

der Gewerkschaften, der Privatisierung öffentlicher<br />

Dienstleistungen und einer breit angelegten<br />

Deregulierung aus dem Schatten des lange währenden<br />

öffentlichen Desinteresses trat. Außer dem US-amerikanischen<br />

Präsidenten Ronald Reagan zeigten sich in<br />

der praktischen Politik der Bundesrepublik der CSU-Politiker<br />

Franz Joseph Strauß und – nach ihrem Bruch mit<br />

der SPD 1983 – der wirtschaftsliberale Flügel der FDP beeinflusst<br />

vom Denken Hayeks. Nach dem Ende des Ost-<br />

West-Konflikts orientierten sich eine Reihe von Staaten<br />

Ost- und Mitteleuropas in ihrer Wirtschaftspolitik an<br />

den Idealen Hayeks.<br />

Hayeks Werk kann als Alarmruf verstanden werden,<br />

der vor den Bedrohungen der Freiheit durch totalitäre<br />

Strömungen aller Art warnen wollte. Das Buch, dessen<br />

Sprache sich durch Klarheit, scharfe Logik, Mut und<br />

zum Teil schneidende Ironie und Provokation auszeichnet,<br />

beginnt als Kritik des Nationalsozialismus, den<br />

Hayek als Variante des Sozialismus begreift. Auch wenn<br />

Hayek durchaus ideologische Unterschiede zwischen<br />

dem sowjetischen Kommunismus und dem Nationalsozialismus<br />

erkennt, seien sich beide doch darin gleich,<br />

dass beide Totalitarismen das Ziel sozialer Gerechtigkeit<br />

oder sozialer Gleichheit durch wirtschaftliche Steuerung<br />

erreichen wollten. Doch ein auf »gewaltsamer« und »ineffektiver«<br />

Planwirtschaft und Intervention des Staates<br />

in die Wirtschaft beruhendes sozialistisches Staatswesen,<br />

sei es kommunistischer oder nationalsozialistischer<br />

Prägung, ist nach Hayeks Auffassung mit der Aufrechterhaltung<br />

menschlicher Freiheit unvereinbar.<br />

Diesem Verdikt liegt ein Freiheitsverständnis zugrunde,<br />

das unter Freiheit in erster Linie einen Zustand<br />

versteht, der durch die weitgehende Abwesenheit von<br />

fremdem Zwang gekennzeichnet ist. Ein sozialistisches<br />

System aber könne gar nicht anders, als jedem Individuum<br />

den ihm ›gehörigen‹ Platz in der Gesellschaft zuzuweisen,<br />

wenn es den Wirtschaftsprozess mit Aussicht<br />

auf Erfolg planen wolle. Indem es dies aber tue, übe das<br />

sozialistische System Zwang auf das Individuum aus, das

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