Faszination Nanowelten Faszination Nanowelten
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Das Bildmaterial ist von der Abteilung für Cytogenetik<br />
des Humangenetischen Instituts der Universität<br />
Bonn zur Vervielfältigung für den Schulunterricht<br />
freigegeben.<br />
Die für die Untersuchung der beiden Patienten angewendete<br />
Färbetechnik mit Giemsa, die so genannte<br />
GTG-Färbung, ermöglicht eine numerische wie strukturelle<br />
Analyse unter dem Lichtmikroskop und damit<br />
eine Untersuchung im Mikrokosmos. Submikroskopische<br />
Auffälligkeiten werden mittels so genannter<br />
FISH-Analysen durch fl uoreszenzmarkierte DNA-Sonden<br />
sichtbar gemacht.<br />
Fallbeispiel 1:<br />
Einer Patientin wurde im Alter von drei Monaten<br />
unter der klinischen Verdachtsdiagnose eines Down-<br />
Syndroms peripheres Blut zur Chromosomenanalyse<br />
aus Lymphozyten entnommen. Die Untersuchung<br />
mit GTG-Färbetechnik ergab folgenden Chromosomenbefund:<br />
47, XX, +21 – pathologischer weiblicher Karyotyp mit<br />
freier Trisomie 21.<br />
Fallbeispiel 2:<br />
Im Alter von sechs Jahren wurde bei der Patientin<br />
eine Chromosomenanalyse aus Lymphozyten des<br />
peripheren Blutes durchgeführt. Sie war deutlich zu<br />
klein für ihr Alter und hatte einen Herzfehler. Verdachtsdiagnose:<br />
Ullrich-Turner-Syndrom. Die Untersuchung<br />
ergab folgende Auffälligkeit:<br />
46,X, i(X)(q10) – weiblicher Karyotyp mit Isochromosom<br />
des langen Arms des X-Chromosoms.<br />
Damit liegt ein numerisch unauffälliger, aber strukturell<br />
auffälliger Befund vor. Ein weiblicher Chromosomensatz<br />
mit einem unauffälligen und einem<br />
strukturveränderten X-Chromosom. Das aberrante<br />
X-Chromosom besteht aus zwei langen Armen,<br />
die im Zentromer miteinander verschmolzen sind.<br />
Solche Strukturumbauten werden als Isochromosom<br />
bezeichnet. Das Vorliegen eines normalen X-Chromosoms<br />
sowie eines Isochromosoms i(X)(q10) führt zu<br />
einer Monosomie für den kurzen Arm des X-Chromosoms<br />
und einer Trisomie für dessen langen Arm. Das<br />
klinische Bild gehört zum Spektrum des Ullrich-Turner-Syndroms.<br />
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