Faszination Nanowelten Faszination Nanowelten
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Verständnisebene und auch auf der affektiven Ebene.<br />
Im Übrigen profi tieren alle, nicht nur Schülerinnen<br />
und Schüler, von den Ergebnissen der Nanotechnik,<br />
z. B. durch die zunehmende Miniaturisierung<br />
(„Nanosierung“) im Bereich der Datenspeicherung im<br />
PC oder im MP3-Player. Auch solche Einsichten und<br />
Erkenntnisse lassen sich dabei vermitteln und damit<br />
der zunehmenden Technikfeindlichkeit und Physikablehnung<br />
etwas entgegenwirken. Einige weitere<br />
Möglichkeiten der Lernorganisation zur Nanophysik<br />
sind in der anhängenden Mind-Map 1 angeführt.<br />
Einblicke in das „Reich der Zwerge“<br />
Ein Nanometer ist bekanntlich der milliardste Teil<br />
eines Meters (10-9 m = 0,000 000 001 m ). Ein Nanometer<br />
ist somit zehnmal so groß wie ein Wasserstoffatom<br />
und 50.000-mal kleiner als der Durchmesser<br />
eines menschlichen Haares. Zur Veranschaulichung<br />
kann der folgende Vergleich dienen: Ein Nanopartikel<br />
ist im Verhältnis zu einem Fußball so groß wie der<br />
Fußball im Vergleich zur Erde.<br />
Die typische Längenskala der Nanotechnologie beginnt<br />
unterhalb von 100 nm und umfasst somit den<br />
Bereich zwischen einzelnen Atomen und Molekülen<br />
oder Molekülgruppen. Doch Nanotechnologie bedeutet<br />
weit mehr als das Vordringen in immer kleinere<br />
Dimensionen. Im Nanobereich werden die Gesetzmäßigkeiten<br />
der klassischen Physik aufgehoben.<br />
Nanoobjekte haben neue Eigenschaften, die man bei<br />
größeren Objekten nicht beobachtet. Im Nanobereich<br />
gelten die Gesetze der Quantenphysik, die zwar auch<br />
im makroskopischen Bereich gelten, dort aber nicht<br />
ohne weiteres beobachtet werden können. Ziel der<br />
Nanotechnologie ist es damit, die Ursachen der neuen<br />
Effekte und Eigenschaften aufzuklären und dieses<br />
Wissen in neuen Anwendungen und technischen<br />
Entwicklungen umzusetzen. Aber warum überhaupt<br />
so kleine Dimensionen? Eine Eigenschaft von Nanopartikeln<br />
ist offensichtlich und von einfachen geometrischen<br />
Gegebenheiten abhängig: Ein großer Teil der<br />
Atome eines Nanopartikels befi ndet sich an seiner<br />
Oberfl äche. Bei Nanopartikeln mit z. B. einem Durchmesser<br />
von 1,4 nm, bestehend aus 55 Atomen, befi nden<br />
sich mehr als 75 % der Atome an der Oberfl äche.<br />
Diese Oberfl ächenatome sind chemisch äußerst<br />
aktiv, weshalb ungeschützte Nanopartikel vehement<br />
zueinander streben und aggregieren. Abhilfe kann<br />
eine Hülle aus schützenden organischen Molekülen<br />
(Ligandhülle) schaffen. Die Entwicklung nanotechnologischer<br />
Anwendungen setzt auch geeignete Analysemethoden<br />
voraus, da die Nanoobjekte kleiner sind<br />
als die Wellenlänge sichtbaren Lichts. Deshalb können<br />
herkömmliche Lichtmikroskope nicht verwendet<br />
werden. Zu den heute wichtigsten Analysegeräten für<br />
den Nanobereich zählen die Elektronenmikroskope<br />
und die Rastersondengeräte wie das Rastertunnelmikroskop<br />
und das Rasterkraftmikroskop. Mit diesen<br />
beiden letztgenannten Mikroskopen lassen sich auch<br />
gezielte Manipulationen auf atomarer Ebene vornehmen.<br />
Es können sogar einzelne Atome damit „angefasst“,<br />
transportiert und zu künstlichen und künstlerischen<br />
Strukturen zusammengebaut werden. So hat<br />
man einzelne Manganatome bei tiefen Temperaturen<br />
auf einer Metalloberfl äche zum Logo der RWTH<br />
Aachen angeordnet, wie auf der Abbildung zu sehen<br />
ist (RWTH Themen, 1/2004, „Vielfalt des Nanokosmos“,<br />
Dr. M. Franke).<br />
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