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Faszination Nanowelten Faszination Nanowelten

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Die tanzenden Staubpartikel sind ein Beispiel für<br />

dynamische Prozesse im Mikrokosmos, die uns<br />

normalerweise verborgen bleiben. In den folgenden<br />

Abschnitten begeben wir uns auf eine Reise in diese<br />

geheimnisvolle Mikrowelt, die den unsichtbaren<br />

Untergrund unseres Daseins bildet und die voller<br />

Überraschungen ist. Unser Ziel ist es, die Eigenschaften<br />

und die in kleinen Systemen ablaufenden<br />

Prozesse besser zu verstehen und systematisch zu untersuchen,<br />

wie diese mit der makroskopischen Welt<br />

zusammenhängen. Die gewonnenen Erkenntnisse<br />

bieten einerseits ein großes Potenzial für technologische<br />

Innovationen. Andererseits tragen sie zu einem<br />

gewandelten Selbstverständnis bei: Sie lassen uns<br />

die gewohnte Alltagswelt und uns selbst in einem<br />

anderen Licht sehen.<br />

Sprünge über Größenordnungen: Staubkörner und<br />

biologische Zellen<br />

Die unserer alltäglichen Makrowelt angepasste<br />

Längeneinheit ist das Meter (m). Unsere eigene Körpergröße<br />

lässt sich bequem in Metern ausdrücken,<br />

beispielsweise 1,80 m. Kilometer (1 km entspricht<br />

1000 m) und Millimeter (1 mm entspricht 0,001 m)<br />

sind ebenfalls noch gut vertraute Größenordnungen<br />

der Länge. Unsere Alltagswelt ist mit Mikrowelten<br />

verbunden, die unseren Sinnen nicht direkt zugänglich<br />

sind. Staubpartikel, wie etwa Gräserpollen, die<br />

Heuschnupfen verursachen, sind so klein, dass wir<br />

Abb. 1: Größenordnungen und typische Objekte<br />

vom Meter- bis zum Nanometerbereich<br />

sie mit bloßem Auge nicht mehr sehen können. Um<br />

sie sichtbar zu machen, benötigen wir ein Mikroskop.<br />

Die unmittelbare Beobachtung der Sonnenstäubchen<br />

durch Lukrez wird möglich, weil die kleinen Partikel<br />

vor einem dunklen Untergrund so das Licht streuen,<br />

dass sie als leuchtende Punkte sichtbar werden. Unter<br />

diesen günstigen Umständen ist man nicht auf besondere<br />

Hilfsmittel für die Beobachtung angewiesen.<br />

Die für Staub charakteristische Größenordung, die<br />

mit dem Mikroskop erschlossen werden kann, ist der<br />

Mikrometer-Bereich (Bild 1). Ein Mikrometer entspricht<br />

0,000001 Metern – also ein millionstel Meter!<br />

Nur die größten Staubpartikel sind mit bloßem Auge<br />

sichtbar (ca. 100 Mikrometer). Noch kleinere Staubteilchen<br />

sind auch in dem Lichtmikroskop nicht mehr<br />

zu erkennen. Sie messen einige 10 bis 100 Nanometer.<br />

Ein Nanometer ist ein milliardstel Meter (1000 Nanomometer<br />

= 1 Mikrometer). Auf der Nanometer-Skala<br />

werden atomare Abmessungen erreicht: Je nach<br />

Element kann man auf einem Nanometer ungefähr<br />

zehn Atome aneinander reihen.<br />

Wir selbst bestehen aus kleinsten biologischen Einheiten,<br />

den Körperzellen. Ihre Abmessungen betragen<br />

meist nur wenige Mikrometer. Ihre Zahl ist dagegen<br />

kaum vorstellbar groß: Rund 1014 oder hunderttausend<br />

Milliarden Zellen wirken in unserem Körper<br />

zusammen. Staubpartikel und biologische Zellen sind<br />

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