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16 - Центр немецкой культуры «Widerstrahl

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Лето (июнь-август 2013) №<strong>16</strong>auch einem transnationalen zivilgesell-schaftlichen Dialogdient.Die bilaterale Sorge um die Belange der deutschenMinderheiten verbindet Deutschland mit den jeweiligenStaaten auch im Sinne der Überwindung ver-gangenerTrennungen und Konfrontationen. Somit werden nichtnur die deut-schen Minderheiten gefördert, sondernauch ein Beitrag zur Intensivierung der Beziehungen zuStaaten Osteuropas geleistet. Dabei wird den deutschenMinderheiten eine wichtige Mittlerfunktion beigemessen.Minderheitensprache als Ausdruck der Identität undGemeinschaftDie Hilfenpolitik der Bundesregierung konzentriert sichneben der Unterstüt-zung der Gemeinschaftsarbeit auf dieFörderung und Stärkung der kulturellen und sprachlichenIdentität der deutschen Minderheiten. Dabei geht von derMinderheitensprache, also dem Deutschen, und seinenVarietäten die ent-scheidende Identifikationswirkung aus.Deutsch wird als Minderheiten- bzw. als Identitätsspracheder deutschen Minderheiten betrachtet und gefördert.Auch bei einem Verlust der deutschen Muttersprachedurch (Zwangs-) Assimi-lierung erkennen Angehörige derMinderheit die deutsche Sprache als ein Identitätsmerkmalan, was ihnen u.U. als Motivation für die Wiedererlernungdienen kann.Im Unterschied zu Deutsch als Fremdsprache impliziertDeutsch als Identitäts-sprache der deutschen Minderheitendie Gemeinschaft. Sie gibt der Gemein-schaft dasAusdrucksmittel ihrer Weltsicht und ihres Selbstbildes.Sprache bildet ein gemeinschaftliches Band und hatneben ihrer kommunikati-ven Funktion einen hohenidentifikatorischen Wert. Die Minderheitenspracheist wichtigster Bestandteil der Selbstidentifikationder einzelnen Gemeinschaf-ten. Der Erhalt derIdentitätssprache entscheidet langfristig über dasBestehen der Minderheiten. Nur durch eine dauerhafteSicherstellung eines Sprachbil-dungsangebotes für unddurch die Minderheiten können ihre Gemeinschaftenbestehen bleiben. Die Unterstützung aus dem kulturellenMutterland soll dabei nach dem Prinzip der Hilfe zurSelbsthilfe gewährt werden.Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dendeutschen Minderhei-ten - Herausforderung undChance für den SpracherhaltFür jede einzelne Gruppe gab und gibt es eigeneTraditionen des Gebrauchs sowie der Sprachbildungsowie ein für sie spezifisches Verhältnis zur deut-schenSprache. Die Traditionen des Sprachgebrauchs und derSprachbildung der deutschen Minderheiten sind insgesamtgekennzeichnet durch das Ver-hältnis zwischen derRegionalsprache als Bekenntnis zu eigenen Gruppenkulturund dem standardisierten Hochdeutsch als Bekenntniszur gesamten deutschsprachigen Kulturgemeinschaft.Auch sind die Sprachbindungen durch das jeweilsunterschiedliche offizielle Verhältnis zur Landessprachegeprägt. Darüber hinaus beeinflussen die innenpolitischenGegebenheiten, beispiels-weise in der Bildungs- und dieMinderheitenpolitik, die Sprachbindung der Mi-noritäten.Trotz der unterschiedlichen Traditionen sind allediese betroffenen Minderhei-tengemeinschaften vomRückgang muttersprachlicher Kompetenzen zuguns-teneiner Dominanz der Landessprache auch im familiärenBereich ähnlich stark betroffen. Durchgehende undbilinguale Sprachbildungsangebote kön-nen im Bereichdes Sprachgebrauchs in der Zukunft neue Perspektiveneröff-nen.Diese Ausgangssituation erfordert aufeinanderabgestimmte Handlungsoptio-nen im Verhältnis der Minderheitenselbstorganisationen als Zuwendungsempfängerund den bundesdeutschen Mittelgebern. DieBundesregierung unter-stützt zivilgesellschaftlicheOrganisationen der Minderheiten. Nur in Zusam-menarbeitmit den Minderheitenselbstorganisationen können dieBedürfnisse der Minderheiten richtig erkannt werden undangemessen gefördert werden.Anliegen der KonferenzIm Rahmen der internationalen Konferenz sollenIdeen zur Nachhaltigkeit der Förderpolitik hinsichtlichder Sprachbindung der deutschen Minderheiten formuliertwerden. Es können Anstöße für die Erarbeitungeiner gemeinsamen Philosophie des Deutschenals Minderheitensprache, des Deutschen als Identitätsspracheoder der Rolle der Sprachvarietäten imSystem des Bildungsan-gebotes für die deutschenMinderheiten gegeben werden.Die Vertreter der Minderheiten können sich imRahmen der Konferenz darü-ber austauschen, wie sie -unter Berücksichtigung der jeweiligen unterschied-lichenBedingungen und Zielvorstellungen – gemeinsam undjeder für sich die Sprachbindung gestalten können.Die Sprachkonferenz soll der Vernetzung derdeutschen Minderheiten bei der Sprachförderung dienen.Es soll versucht werden, die allgemeinen (übergreifenden)Probleme herauszuarbeiten. In einem offenenAustausch können Ver-treter der deutschen Minderheitenihre Vorstellungen und Ziele erörtern und möglicheMaßnahmen und Wege diskutieren.D e r B e a u f t r a g t e d e r B u n d e s r e g i e r u n gfür Aussiedlerfragen und nationale MinderheitenDr. Christoph Bergner7. Juni 20135

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