Produktionsplanungs- und SCM-Systeme - Midrange Magazin
Produktionsplanungs- und SCM-Systeme - Midrange Magazin
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JUNI 2003<br />
AUSGABE 149<br />
3 11,00<br />
CHF 21,00<br />
305819I98E<br />
ISSN 0946-2880<br />
B 30465<br />
Markt über sicht<br />
MAGAZIN<br />
MIDRANGE<br />
IT-Wissen <strong>und</strong> Lösungen für eServer im Unternehmensnetzwerk<br />
+ B2C + Lagermanagement + Logistik + Versand + Retouren + Zollabwicklung + Statistik +<br />
WWS <strong>und</strong> CRM<br />
Autonome Rechner in der Arbeitswelt<br />
Kollege Computer<br />
Universelle Drehscheibe für Notes-Daten<br />
Back-End-Produkte<br />
Deutsches IBM-Entwicklungszentrum wird 50<br />
Happy Birthday<br />
Modernisierung von Host-Anwendungen<br />
Grafi scher Mehrnutzen<br />
<strong>Produktionsplanungs</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>SCM</strong>-<strong>Systeme</strong><br />
Technik- Forum<br />
SQL-Abfragen begrenzen<br />
Mit Sonderheft<br />
<strong>Midrange</strong> Solution Finder 2003<br />
I.T.P. VERLAG
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Loyalität<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
Editorial<br />
Im Geschäftsleben spielt sie eine übergeordnete Rolle. Loyal zu sein,<br />
ist nicht nur trendy, sondern ebnet den Weg zu größeren Karrieren.<br />
Auch wenn so mancher höhnt, dass die besten Stühle auf ganz<br />
anderem Wege erklommen werden, also durch das Sägen an denselben<br />
zu neuen Besitzern kommen.<br />
Loyalisten sind gefragt: Sie äußern Kritik nur im kleinen Kreis, sind<br />
den Ansprüchen <strong>und</strong> Wertvorstellungen anderer treu <strong>und</strong> verteidigen<br />
diese redlich gegen Anfeindungen <strong>und</strong> Destruktion. Auch ich bin ein<br />
Fre<strong>und</strong> von Loyalität – distanziere mich aber ausdrücklich von<br />
willenlosen Mitläufern. Kritik ist Wettbewerb – <strong>und</strong> der hält letztlich<br />
auch unser Geschäft am Leben.<br />
Wenn alle gemeinsam für ein Ziel kämpften, bräuchten wir an dieser<br />
Stelle über Loyalität kein Wort zu verlieren. Aber selbst in kleinsten<br />
Unternehmen ziehen nicht alle am selben Strang: Der eine will<br />
Gruppenleiter werden, der andere frühzeitig pensioniert. Dem Wohle<br />
der Firma werden dabei gern auch mal Umwege zugemutet. Natürlich<br />
nur, wenn es dem Zweck des Einzelnen dient.<br />
Komisch fi nde ich den Begriff „Loyale Netzwerke“. Ein bekanntes<br />
Beratungsunternehmen hat sich lange <strong>und</strong> intensiv mit diesem Thema<br />
beschäftigt. Die Consultants propagieren in einer Studie sogenannte<br />
Digital Loyalty Networks, mit denen in Sachen Prozessoptimierung<br />
wahre W<strong>und</strong>er zu vollbringen seien. Die Defi nition dieser DLN mutet<br />
dann doch etwas sonderbar an: Aufträge werden nach Wichtigkeit<br />
des K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nach dem zu erwartenden Profi t verarbeitet, wahre<br />
Königsk<strong>und</strong>en haben also Macht oder ein dickes Portemonnaie.<br />
Ist das wirklich loyal?<br />
Mein Lexikon gibt dazu folgende Defi nition: Loyalität ist die Treue<br />
gegenüber der herrschenden Gewalt, Regierung oder dem Vorgesetzten.<br />
Sind gute K<strong>und</strong>en demnach herrschende Gewalten? Oder kommt doch<br />
eher Defi nition II zur Geltung, wonach Loyalität mit Vertragstreue<br />
<strong>und</strong> Achtung vor den Interessen anderer gleichzusetzen ist? Auch das<br />
scheint mir in Sachen Auftragspriorisierung nicht eben plausibel.<br />
Ich halte mich gern an die Gleichbedeutung mit Anständig- <strong>und</strong><br />
Redlichkeit – natürlich haben diese Worte nicht eben moderne Züge.<br />
Vielleicht kommen sie bei unseren Partnern gerade deshalb so gut an:<br />
Werte zählen eben doch mehr als Worte. Für mich jedenfalls hat<br />
Loyalität keinen bitteren Beigeschmack <strong>und</strong> ganz sicher nichts mit einer<br />
Klassifi zierung nach Umsatz- oder Profi terwartung zu tun. Die Berater<br />
dieser Welt mögen es mir verzeihen – soviel Loyalität muss sein...<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Michael Wirt<br />
3
Mit Waren wirtschaften <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>en kennen<br />
Nur ein leeres Lager ist ein gutes Lager. Diese Erkenntnis<br />
mag aus der Sichtweise der Kostenrechnung durchaus<br />
gesichert sein. Was jedoch zum vollkommenen Glück eines<br />
jeden Entrepreneurs fehlt, ist der Blick auf den K<strong>und</strong>en,<br />
der ’on demand’ die bestellte Ware pünktlich <strong>und</strong> schnell<br />
erhalten will. Dieses Ziel lässt sich am sichersten über die<br />
Verzahnung von Warenwirtschaft <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enmanagement<br />
erreichen.<br />
Peter Linz (links) <strong>und</strong> Arne Claßen (rechts) sprachen im<br />
Interview über Kooperation <strong>und</strong> Integration.<br />
4<br />
Wolfgang Hölzer<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
r.z.w. cimdata AG:<br />
„Für den Erfolg sind zwei Dinge<br />
entscheidend. Eine ausgereifte<br />
Produktpalette <strong>und</strong> umfassendes<br />
Know-How für Projektarbeit<br />
<strong>und</strong> Services.“<br />
Inhalt<br />
Titelthema<br />
WWS & CRM: Bestellungen antizipieren . . . . . . . 6<br />
Mit Waren wirtschaften <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>en kennen<br />
König K<strong>und</strong>e serienmäßig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Nur integrierte <strong>Systeme</strong> sind sinnvoll <strong>und</strong> praktikabel<br />
Ein globaler Standard . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Zoll-Software im Speditionsgeschäft<br />
Alles ist K<strong>und</strong>endienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Übersicht auch am Ende der Lieferkette<br />
Beim Wort genommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Der rechtzeitige Einstieg in das K<strong>und</strong>enmanagement<br />
New-Generation-ERP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Standards erstellen <strong>und</strong> individuell integrieren<br />
Aller Anfang ist ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Meilensteine auf dem Weg zum erfolgreichen CRM<br />
Return to Sender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Automatisierte Warenrücksendungen<br />
Hand in Hand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Kommentar zu CRM <strong>und</strong> WWS<br />
CRM mit dem Archiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Der K<strong>und</strong>e steht im Mittelpunkt<br />
Möbel <strong>und</strong> IT modernisiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Domäne <strong>und</strong> Quartier mit WWS der Ametras<br />
Konverter, Chargen, Marinaden . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Würzmittelhersteller AVO steigert Effi zienz mit SoftM<br />
Aktuelles<br />
Produktivitätsreserve Echtzeitkommunikation . . . 26<br />
Die Frage des Monats im April 2003<br />
Kollege Computer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Autonome Rechner in der Arbeitswelt<br />
Kooperation zur Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Gemeinsam mit einer Perspektive<br />
Und es gibt sie doch... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Die erfolgreichen ERP-Anbieter<br />
Portal-Technologie für zentralen Zugriff . . . . . . . . 34<br />
Das Tor zum Wissen<br />
Grafi scher Mehrnutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Modernisierung von Host-Anwendungen<br />
<strong>SCM</strong> <strong>und</strong> CRM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Des K<strong>und</strong>en Freud oder Leid<br />
Happy Birthday . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
Deutsches IBM Entwicklungszentrum wird 50
Macher der Märkte<br />
Macher der Märkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Technik & Integration<br />
Technik-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
SQL-Abfragen begrenzen<br />
Schrittweise zur Integration der Prozesse . . . . . . 44<br />
Automatisierte Auftragserfüllung bei Dr. Th. Böhme KG<br />
Web Services . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Perfektes Szenarium für die Business-Prozess-Integration<br />
Back End-Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Universelle Drehscheibe für Notes-Daten<br />
Marktübersicht<br />
Kettenreaktion Leerlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
<strong>Produktionsplanungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>SCM</strong>-<strong>Systeme</strong><br />
Tabellarische Anbieterübersicht . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Intelligenter planen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Von der Plantafel zur interaktiven Fertigungsplanung<br />
Software muss ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Mindestanforderungen an eine Lösung<br />
Die Kunst des Lagerns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
Lagergruppenbildung reduziert Kapitalbindung<br />
In Software veritas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Weinkellerei implementiert OGS-Lösung<br />
Alles im Blick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Mehrwerkesteuerung als fl exibler ERP-Standard<br />
100.000 Ventile, ein Regler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Bestandsoptimierung durch „ERP-Regler“<br />
Ausreizende Log(ist)ik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
Änderungsfl exibilität in der Automobilindustrie<br />
Rubriken<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Die Frage des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Inserenten/Beilagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
GO NEXT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
Die Arbeitsweise von Team4 Transfer<br />
Team4 Transfer ist modular aufgebaut <strong>und</strong> bietet den<br />
Zugriff auf unterschiedlichste Datenbanken.<br />
Francis Kuhlen<br />
<strong>Produktionsplanungs</strong>- <strong>und</strong><br />
Supply Chain Management-<strong>Systeme</strong><br />
Vice President Systems Group Central<br />
Region, IBM:<br />
„Der Begriff „Autonomic Computing“<br />
steht damit für Computer <strong>und</strong> Rechnersysteme,<br />
die sich ohne menschliches<br />
Zutun steuern, regulieren, erhalten <strong>und</strong><br />
im Fehlerfall teilweise sogar selbst<br />
„heilen“ können (Seite 28).<br />
Wenn die Kette reißt, ist erst mal Stillstand angesagt.<br />
Was für Biker gilt, gilt auch für die industrielle Fertigung.<br />
In die Produktion fl ießen heute zahlreiche Einzelkomponenten<br />
ein: Wenn die Lieferkette reißt, drohen<br />
Umsatz- <strong>und</strong> Image-Verluste. Eine enge Verzahnung mit<br />
Partnern hat messbare Vorteile, aber leider auch ihre<br />
Tücken. Wie produktiv <strong>SCM</strong>- <strong>und</strong> PPS-<strong>Systeme</strong> arbeiten<br />
können, ist an erfolgreichen Installationen abzulesen.<br />
5
Titelthema<br />
Mit Waren wirtschaften <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>en kennen<br />
Nicht dem Zufall überlassen<br />
Je weniger man dem Zufall überlässt,<br />
desto höher ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
die Waren pünktlich <strong>und</strong> vom nächstgelegenen<br />
Lager ausliefern zu können <strong>und</strong><br />
dennoch mit dem Ausmaß der Lagerhaltung<br />
nicht zügellose Kapitalbindung zu<br />
betreiben. Frei nach dem unvergessenen<br />
Komiker Heinz Erhard ließe sich formulieren:<br />
Was ich heute auf Lager lege, ist<br />
morgen schon von gestern – <strong>und</strong> wer<br />
bitte soll das dann noch kaufen? Das<br />
Lean Warehousing kennt insofern nicht<br />
nur den Aspekt des Lagermanagements<br />
(an welcher Stelle bewahre ich meine<br />
Produkte im Lager auf, um sie so effi zient<br />
wie nur möglich auszuliefern?), sondern<br />
vor allem auch den der k<strong>und</strong>enbezogenen<br />
Absatzanalyse; in beiden Fällen ist<br />
die Warenwirtschaft gefordert.<br />
6 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
WWS & CRM:<br />
Bestellungen antizipieren<br />
Nur ein leeres Lager ist ein gutes Lager. Diese Erkenntnis mag aus der Sichtweise der Kostenrechnung durchaus gesichert sein. Was jedoch zum<br />
vollkommenen Glück eines jeden Entrepreneurs fehlt, ist der Blick auf den K<strong>und</strong>en, der ’on demand’ die bestellte Ware pünktlich <strong>und</strong> schnell erhalten<br />
will. Dieses Ziel lässt sich am sichersten über die Verzahnung von Warenwirtschaft <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enmanagement erreichen.<br />
Branche <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en kennen<br />
Gerade in Zeiten knapper Kassen gilt:<br />
Wer in seinem Warenlager effi zient<br />
haushalten will, muss nicht nur die<br />
Branche, sondern auch die Bedürfnisse<br />
seiner K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Entscheidungsfaktoren<br />
seiner Interessenten kennen.<br />
Hier ist auf der Branchenseite die<br />
Marktforschung ein probates Mittel,<br />
auf der K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Interessentenseite<br />
empfi ehlt sich die ganzheitliche Integration<br />
von CRM- (Customer Relationship<br />
Management-) <strong>Systeme</strong>n. Ganzheitlich<br />
deshalb, weil die Einschränkung auf die<br />
für das strategische K<strong>und</strong>enmanagement<br />
klassischen Segmente – Marketing,<br />
Vertrieb <strong>und</strong> Service – im Sinne von<br />
Insellösungen den Weg zu wertvollen<br />
Synergien in den anderen Unternehmensbereichen<br />
versperren würde.<br />
Ganzheitliche Sichtweise<br />
Von der Produktionsplanung über die<br />
Warenwirtschaft bis hin zur Logistik<br />
reichen die Anknüpfungspunkte, an denen<br />
k<strong>und</strong>enspezielle Informationen der<br />
verschiedensten Art relevant sind <strong>und</strong><br />
zur Prozessoptimierung beitragen. Zum<br />
Big Point aus dem CRM-Umfeld gereicht<br />
dabei die treffsichere Nachfrageprognose.<br />
Denn mithilfe perspektivischer<br />
Werte weiß man im optimalen Fall<br />
schon vor der eingehenden Bestellung,<br />
was der K<strong>und</strong>e wann ordern wird. Auf<br />
diese Weise können sich Produktion <strong>und</strong><br />
Lager auf die Nachfrage vorbereiten.<br />
Dem Idealfall annähern<br />
Analog der Grenzwertberechnung in der<br />
Analysis kann man das K<strong>und</strong>enverhalten<br />
zwar nicht exakt beschreiben, sich
aber dem Optimum weitestgehend annähern.<br />
So lassen sich konkret geplante<br />
Marketingaktionen wie Mailings <strong>und</strong><br />
Werbekampagnen genauso in das Kalkül<br />
des ’Waren-Wirtschaftens’ einbeziehen<br />
wie unscharfe Erfahrungswerte – so<br />
zum Beispiel das Kaufverhalten <strong>und</strong> die<br />
Produktakzeptanz.<br />
Inwieweit die Erkenntnisse aus dem<br />
CRM-System die Produktions- <strong>und</strong> Warenwirtschaftsprozesserichtungsweisend<br />
beeinfl ussen, bleibt dem Unternehmen<br />
überlassen. Insofern lautet die<br />
Frage nicht nur nach dem Potenzial, das<br />
sich über die Einbindung des strategischen<br />
K<strong>und</strong>enmanagements eröffnen<br />
lässt, sondern gerade auch nach der Bereitschaft<br />
zur Initiative, dieses abteilungsübergreifend<br />
zu nutzen.<br />
Potenzialorientierte<br />
K<strong>und</strong>enbetrachtung<br />
Als ein Beispiel von vielen lässt sich hier<br />
das Thema Customer Equity heranziehen.<br />
Dabei handelt es sich in groben<br />
Zügen um den Ansatz, nicht nach dem<br />
(historisch) getätigten Umsatz der K<strong>und</strong>en<br />
zu planen, sondern das Ertragspotenzial<br />
bestehender K<strong>und</strong>enbeziehungen<br />
in den Vordergr<strong>und</strong> zu stellen, um damit<br />
noch gezielter auf die Steigerung der<br />
Vertriebsproduktivität abzustellen. Das<br />
heißt für den Vertrieb: Mehr Energie in<br />
die K<strong>und</strong>en investieren, die ein Maximum<br />
an Absatzpotenzialen mitbringen,<br />
als in die ’Cash-Cows’, die zwar Umsatzzahlen<br />
einfahren, aber nur unwesentlich<br />
zur Rendite beitragen.<br />
Bedarfsgerechtes Handeln<br />
Die notwendigen Zahlen über die Vertriebspotenziale<br />
liefern in vielen Branchen<br />
Marktforscher. Unspektakuläre<br />
<strong>und</strong> doch wertvolle Erhebungen lassen<br />
sich aber auch oft über bestehende Kanäle<br />
erstellen, wenn beispielsweise der<br />
Außendienst Augen <strong>und</strong> Ohren offen<br />
hält.<br />
So kann sich der Produzent von Klebstoffen<br />
’Abiszett’ über den Absatz von<br />
Schuhsohlen seiner Schuhfabrik-K<strong>und</strong>en<br />
informieren, während sich ’Iksüpsilon’,<br />
der Hersteller von Flüssigkeitsgebinden,<br />
an Maschinenausstattungen<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
<strong>und</strong> Kapazitätsauslastungen seiner<br />
K<strong>und</strong>en orientiert. Konsequent durchdacht<br />
dienen diese Kennzahlen eines<br />
wertorientierten K<strong>und</strong>enmanagements<br />
– übertragen auf die Produktionsplanung<br />
<strong>und</strong> die Warenwirtschaft – einer<br />
beträchtlichen Erhöhung der bedarfsgerechten<br />
Herstellung, Lagerhaltung<br />
<strong>und</strong> Logistik.<br />
Branchennähe unverzichtbar<br />
Eine schlagkräftige Kombination aus<br />
Warenwirtschaft <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enmanagement<br />
hängt in vieler Hinsicht aber auch<br />
von der Branchenausrichtung der eingesetzten<br />
Softwareprodukte ab: Wer Maschinenteile<br />
verkauft, kann nun einmal<br />
mit einer Software, die in erster Linie für<br />
das Mineralöl-Geschäft entwickelt wurde,<br />
genauso wenig anfangen wie umgekehrt.<br />
Andererseits profi tiert der Anwender<br />
eines auf die eigene Branche<br />
ausgerichteten Systems nicht nur von<br />
funktionalen Besonderheiten, sondern<br />
in aller Regel auch von dem korrespondierenden<br />
Branchen-Know-how des<br />
Software-Anbieters. Dieses wirkt sich<br />
sowohl auf das Customizing <strong>und</strong> der<br />
Unterstützung der Prozess-Modellierung<br />
als auch auf die gesamte Projektabwicklung<br />
aus.<br />
Resümee<br />
Unter dem Strich bleibt festzustellen,<br />
dass die Vorteile eines integrativen Zusammenspiels<br />
von Warenwirtschaft <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>enmanagement zwar für den<br />
Markt keine neue Erkenntnis darstellt,<br />
jedoch dessen interessante Potenziale<br />
leider noch immer nicht ausgeschöpft<br />
werden. Die Themen „Integration“ <strong>und</strong><br />
„Supply Chain Management“ stellen<br />
vor diesem Hintergr<strong>und</strong> feste Größen in<br />
den IT-Landschaften dar, deren Bedeutung<br />
noch weiter steigen dürfte. Der<br />
Anwender ist gut beraten, wenn er bei<br />
der Suche nach einer neuen Software auf<br />
den branchennahen <strong>und</strong> ganzheitlichen<br />
Weg setzt – ob auf ein Angebot aus einer<br />
Hand oder den Best-of-Breed-Ansatz,<br />
bleibt dabei ihm überlassen.<br />
M.W.<br />
Anzeige<br />
Titelthema<br />
7
Titelthema<br />
Nur integrierte <strong>Systeme</strong> sind sinnvoll <strong>und</strong> praktikabel<br />
König K<strong>und</strong>e serienmäßig<br />
Noch vor einem Jahr standen vielen Freudentränen<br />
in den Augen, wenn sie das Schlagwort<br />
CRM hörten. Viele Unternehmen investierten<br />
vorschnell in entsprechende Spezialsoftware,<br />
ohne sich über ihre eigenen Prozesse <strong>und</strong> das<br />
Zusammenspiel mit ihrer vorhandenen<br />
Warenwirtschaft im Klaren zu sein. Inzwischen<br />
hört man nur noch leise Töne: Die Hälfte der<br />
CRM-Projekte scheitern, die Euphorie der<br />
Anfangszeit ist vorbei.<br />
Heute sieht man das Thema differenzierter.<br />
Vor allem der Mittelstand,<br />
die typische Zielgruppe der update<br />
Solutions AG, tut sich schwer mit<br />
stand-alone CRM-<strong>Systeme</strong>n. Man hat<br />
erkannt, dass CRM in der Unternehmensphilosophie<br />
umgesetzt sein muss<br />
<strong>und</strong> nur als integrativer Bestandteil<br />
der bestehenden Warenwirtschaft eine<br />
Chance hat.<br />
Der K<strong>und</strong>e ist König – <strong>und</strong> CRM<br />
die Lösung?<br />
Inzwischen hat sich herumgesprochen,<br />
dass Customer Relationship Management<br />
mehr Unternehmensphilosophie<br />
<strong>und</strong> weniger eine Standardsoftware ist,<br />
die man nebenbei schnell einmal auswählt<br />
<strong>und</strong> installiert. Auch die menschliche<br />
Seite von CRM wurde völlig vernachlässigt.<br />
Wenn wir die Jahre zurückblicken,<br />
ging es in erster Linie nur um die<br />
Technologie. CRM-Software ist jedoch<br />
kein Selbstzweck, sondern Werkzeug,<br />
um diese Philosophie umzusetzen. CRM<br />
stellt den K<strong>und</strong>en in den Mittelpunkt<br />
aller Aktivitäten eines Unternehmens –<br />
nicht anders als der Slogan „Der K<strong>und</strong>e<br />
ist König“ aus den achtziger Jahren.<br />
Unter dem Begriff CRM versteht man<br />
die Integration sämtlicher Beziehungen<br />
zu bestehenden <strong>und</strong> zukünftigen K<strong>und</strong>en<br />
mit Hilfe einer Datenbank. Einbezogen<br />
werden vor allem die Geschäftsbereiche<br />
Vertrieb, Marketing, K<strong>und</strong>endienst <strong>und</strong><br />
Service. Anrufe, Vertreterbesuche, Angebote<br />
<strong>und</strong> Aufträge, Kampagnen <strong>und</strong><br />
After Sales-Betreuung werden dokumentiert<br />
<strong>und</strong> ausgewertet. Ein CRM-System<br />
muss differenzierte Analysen ermöglichen,<br />
um Optimierungspotentiale in den<br />
Bereichen K<strong>und</strong>engewinnung, Cross<br />
Selling oder After Sales Service zu erschließen.<br />
Als zu erstrebende Ziele betrachtet man<br />
vor allem die Gewinnung von K<strong>und</strong>en,<br />
die Steigerung von Umsatz <strong>und</strong> Gewinn,<br />
die Verbesserung der K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
<strong>und</strong> damit eine verbesserte K<strong>und</strong>enbindung,<br />
die Senkung der Vertriebs- <strong>und</strong><br />
Marketingkosten sowie eine allgemeine<br />
Optimierung der Geschäftsprozesse.<br />
Die Realität sieht anders aus...<br />
Wie sieht es konkret im technischen<br />
Großhandel aus? Der Handel sammelt<br />
immer mehr Informationen über seine<br />
K<strong>und</strong>en. Hier stellt sich die Herausforderung:<br />
Wie kann man diese Daten gewinnbringend<br />
nutzen, Kosten sparen<br />
<strong>und</strong> dabei einen noch besseren Service<br />
anbieten? Hilft hier nur ein stand-alone<br />
CRM-System?<br />
CRM-Projekte scheitern in der Praxis<br />
häufi g daran, dass sich die Anwender<br />
nicht ausreichend mit der Software beschäftigen.<br />
Der Gr<strong>und</strong> dafür ist, dass sie<br />
8 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
neben dem normalen Warenwirtschaftssystem<br />
eine weitere Software, das CRM-<br />
System, bedienen <strong>und</strong> dort ihre Daten<br />
zusätzlich einpfl egen müssen. Zwei <strong>Systeme</strong><br />
zu bedienen ist immer aufwändig.<br />
Häufi g werden nicht einmal Informationen<br />
über Angebote <strong>und</strong> Aufträge<br />
automatisch übernommen: Laut einer<br />
aktuellen Studie ist nur ein Drittel der<br />
CRM-<strong>Systeme</strong> in die Warenwirtschaft<br />
integriert. Vor allem Vertriebs- <strong>und</strong> Außendienstmitarbeiter<br />
fühlen sich durch<br />
den Einsatz einer CRM-Software zudem<br />
bevorm<strong>und</strong>et <strong>und</strong> kontrolliert, schließlich<br />
soll damit der Vertriebsablauf transparenter<br />
werden. Die Akzeptanz eines<br />
solchen Systems lässt daher häufi g zu<br />
wünschen übrig.<br />
Dabei ist CRM nicht sehr weit von der<br />
klassischen Warenwirtschaft entfernt:<br />
Bei WWS geht es um Waren <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en,<br />
dahinter steht eine Datenbank. Das<br />
WWS managt K<strong>und</strong>en, Lieferanten <strong>und</strong><br />
den Warenfl uss <strong>und</strong> deckt die Prozesse<br />
zwischen Angebot <strong>und</strong> Rechnung ab.<br />
K<strong>und</strong>enstammdaten, Angebote, Aufträge<br />
<strong>und</strong> sämtliche Auswertungen sind im<br />
WWS hinterlegt. K<strong>und</strong>en können immer<br />
aktuell über ihre Aufträge <strong>und</strong> für sie<br />
passende interessante Angebote informiert<br />
werden, selbstverständlich auch<br />
über den UPOS B2B-Shop webU.<br />
Die Frage nach der K<strong>und</strong>ennummer eines<br />
Anrufenden sollte heutzutage in<br />
modernen Handelsunternehmen nicht
mehr gestellt werden müssen. Mit UPOS<br />
reicht der Name des K<strong>und</strong>en oder Idealerweise<br />
schon die übermittelte Telefonnummer,<br />
durch Einbindung von CTI<br />
heutzutage einfach zu realisieren, um<br />
alle Informationen auf einen Blick zu<br />
erhalten. Ziel ist es, K<strong>und</strong>en besser zu<br />
verstehen <strong>und</strong> sie mit gezielten Produkt-<br />
<strong>und</strong> Serviceangeboten zu gewinnen <strong>und</strong><br />
zu binden.<br />
K<strong>und</strong>e im Mittelpunkt<br />
Für mittelständische Großhandelsunternehmen<br />
ist es selbstverständlich, den<br />
K<strong>und</strong>en im Mittelpunkt ihrer Bemühungen<br />
zu sehen, die Unternehmensphilosophie<br />
ist entsprechend ausgerichtet.<br />
CRM greift darüber hinaus bereits vor<br />
dem Angebot, in der Akquisephase, <strong>und</strong><br />
begleitet den K<strong>und</strong>en dann durch den<br />
kompletten Vertriebs- <strong>und</strong> Serviceprozess.<br />
Die Datenintegration in einem<br />
verb<strong>und</strong>enen System ermöglicht einen<br />
umfassenden Blick auf jeden einzelnen<br />
K<strong>und</strong>en. Beispielsweise macht es eine<br />
enge Verknüpfung möglich, dass ein<br />
Vertriebsmitarbeiter vor Ort sehen<br />
kann, ob der jeweilige K<strong>und</strong>e gerade im<br />
Zahlungsrückstand ist oder welche Produkte<br />
sich dort gut verkaufen.<br />
Schlanke Mittelstandslösung<br />
Die einzig sinnvolle <strong>und</strong> im Mittelstand<br />
praktikable Lösung ist eine Erweiterung<br />
der bestehenden Warenwirtschaft<br />
um CRM-Funktionalitäten. CRM<br />
muss integrierter Bestandteil einer Business<br />
Software sein. Eine gute Integration<br />
der beiden <strong>Systeme</strong> ermöglicht nicht<br />
nur die effektive Nutzung der vorhandenen<br />
Daten, sondern macht zudem<br />
Schluss mit doppelter Datenpfl ege, mit<br />
unterschiedlichen Adressbeständen sowie<br />
mit veralteten Daten. update bietet<br />
seinen K<strong>und</strong>en hierfür ein Add-on Modul<br />
zu UPOS an, das im Hause selbst<br />
programmiert wird <strong>und</strong> so optimal zu<br />
UPOS passt. Diese Lösung wurde speziell<br />
für mittelständische K<strong>und</strong>en entwickelt.<br />
Die wichtigsten Funktionalitäten<br />
eines CRM sind enthalten, individuelle<br />
Anpassungen sind jederzeit<br />
möglich <strong>und</strong> leicht zu realisieren. Mit<br />
Absicht wurde die Lösung relativ<br />
schlank gehalten: Sie soll den Mittel-<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
stand nicht mit übermächtigen Funktionalitäten<br />
erschlagen, sondern leicht<br />
erlernbare Werkzeuge bieten.<br />
Ein wichtiges Augenmerk wurde darauf<br />
gelegt, einen durchgängigen Informationsfl<br />
uss zur Verfügung zu stellen. Der<br />
K<strong>und</strong>enstamm wird um die Interessenten<br />
erweitert, bei heutigen Festplattenvolumina<br />
kein Thema mehr. Vertriebs-<br />
<strong>und</strong> Marketingaktivitäten können<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Interessenten zugeordnet<br />
werden, Historien sind nachvollziehbar.<br />
Der Anwender ist so in der Lage, jederzeit<br />
alle Informationen zu seinen K<strong>und</strong>en<br />
auf einen Blick zu sehen. Wer sind<br />
die Ansprechpartner bei dem K<strong>und</strong>en,<br />
auf welche Weise erreiche ich sie am<br />
besten, welche Mailings, Prospekte,<br />
Angebote etc. haben sie wann erhalten?<br />
Welche Angebote wurden verloren oder<br />
gewonnen, warum? Zusätzlich gibt es<br />
Auswertungen, die fl exibel gestaltet<br />
werden können. Die Integration in das<br />
UPOS-Modul Controlling bietet hier<br />
weitere Vorteile.<br />
In Zukunft integriert<br />
Das Thema CRM ist heute wichtiger<br />
denn je. Entscheidend ist es jedoch,<br />
nicht nur „ein Stück Software“ zu installieren,<br />
sondern die gesamten Strukturen<br />
des Unternehmens k<strong>und</strong>enorientiert<br />
auszurichten. CRM sollte nicht als<br />
Software-Tool, sondern als eine Philosophie<br />
gesehen werden, die die K<strong>und</strong>enbeziehung<br />
in den Mittelpunkt des Denkens<br />
<strong>und</strong> Handelns stellt.<br />
Da WWS <strong>und</strong> CRM komplett integriert<br />
sein müssen, um Effekte zu erzielen, ist<br />
es sinnvoll, eine integrierte Software zu<br />
nutzen: am sinnvollsten ein modernes<br />
Warenwirtschaftsystem wie UPOS, das<br />
die wichtigsten CRM-Funktionalitäten<br />
beinhaltet.<br />
Autorinnen: Kerstin Keller <strong>und</strong><br />
Barbara Furthmüller<br />
update Solutions AG<br />
D-95326 Kulmbach<br />
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Titelthema<br />
9
Titelthema<br />
CRM/WWS<br />
Kommentator<br />
Detmar Przybylski,<br />
Team4 GmbH<br />
Ein wichtiges Ziel von CRM ist die optimale<br />
Bedienung des K<strong>und</strong>en. Jenseits<br />
von Preisen <strong>und</strong> Konditionen ist in vielen<br />
Branchen die Verfügbarkeit <strong>und</strong> schnelle<br />
Lieferung von Produkten ein absolut<br />
erfolgskritisches Thema. Hier ist die<br />
Einbindung vorhandener Warenwirtschaftssysteme<br />
in eine CRM-Lösung essentiell.<br />
Bei den Integrationsansätzen<br />
gibt es ein weites Spektrum. Für den<br />
Vertriebsinnendienst kann es oft eine<br />
pragmatische Lösung sein, auf dem Bildschirm<br />
zwischen einem CRM-System<br />
<strong>und</strong> der bereits gewohnten Auftragsmaske<br />
aus dem Warenwirtschaftssystem hin<br />
<strong>und</strong> her zu wechseln. Für den mobilen<br />
Außendienst stellen sich deutlich höhere<br />
Integrationshürden. So muss der Außendienst<br />
– trotz Funknetzen – meist auch<br />
offl ine agieren können. Hier übernimmt<br />
der Mitarbeiter morgens die letzten Verfügbarkeitsinformationen<br />
auf sein Notebook.<br />
Abends übergibt er die am Notebook<br />
erfassten Aufträge an das zentrale<br />
WWS. Da kaum ein WWS einen solchen<br />
Offl ine-Betrieb ermöglicht, gehört diese<br />
Funktionalität in die Domäne des CRM-<br />
Systems. Dies ist auch aus einem anderen<br />
Gr<strong>und</strong> sinnvoll: Der kommunikative<br />
Vertriebsmitarbeiter ist typischerweise<br />
nicht vom „Typus Sachbearbeiter“.<br />
Aber CRM dient nicht nur der optimalen<br />
Bedienung des K<strong>und</strong>en. CRM soll<br />
auch alle Informationen zur Bewertung<br />
von K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> zur Steuerung des Geschäfts<br />
umfassen. Sozusagen als Königsweg<br />
bringt die Zusammenführung von<br />
CRM- <strong>und</strong> WWS-Daten die lange gewünschten<br />
Steuerungsmöglichkeiten.<br />
Team4 GmbH<br />
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� (+49) 02407/95 82-756<br />
� www.team4.de<br />
10 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Zoll-Software im Speditionsgeschäft<br />
Die Zell & Mohr Internationale Spedition GmbH<br />
konnte mit der Einführung der Hübner<br />
EDV-Zollsoftware ihre Verwaltungsprozesse<br />
bei der Verzollung schlagartig optimieren.<br />
Für das in Hamburg ansässige Unternehmen<br />
war es noch bis dahin Standard, sämtliche<br />
Verzollungsvorgänge mithilfe des so genannten<br />
„Einheitspapiers“ abzuwickeln.<br />
Verkürzt beschrieben war man gezwungen,<br />
für jeden Artikel, der in<br />
das Zoll-Lager eingelagert werden sollte,<br />
eine eigene „elektronische Karteikarte“<br />
im System anzulegen <strong>und</strong> am Ende<br />
des Monats eine Sammelzollanmeldung<br />
zu erstellen, um sie den Behörden vorzulegen.<br />
Damit verb<strong>und</strong>en war zwangsläufi<br />
g ein hoher personeller Aufwand, um<br />
die Datenkonsistenz bei der rechtsverbindlichen<br />
monatlichen Zollanmeldung<br />
sicherstellen zu können.<br />
Automatische Zollmeldung<br />
Mit der Einführung der Software wurden<br />
diese Aufwendungen überfl üssig.<br />
Denn sobald ein zollrelevanter Warenausgang<br />
verbucht wird, wird er automatisch<br />
der Aufstellung der monatlich erfolgenden<br />
Zollmeldung zugeordnet. Am<br />
Ende des jeweiligen Abrechnungszeitraumes<br />
ist es dann nur noch erforderlich,<br />
die behördlich anerkannte „Sammelzollanmeldung“<br />
im System abzufordern<br />
<strong>und</strong> schließlich elektronisch an die<br />
Behörde weiterzuleiten.<br />
Im praktischen Einsatz sieht es so aus,<br />
dass der Bediener durch ein klares <strong>und</strong><br />
einfaches Menü geführt wird, das unter<br />
anderem auch automatisch Plausibilitätskontrollen<br />
durchführt, um unzulässige<br />
Eintragungen zu unterbinden. So<br />
werden beim Wareneingang die zollrelevanten<br />
Daten einmalig erfasst, um die<br />
Güter in das Zoll-Lager einlagern zu<br />
Ein globaler<br />
können. Man kann dieses Lager vereinfacht<br />
so umschreiben, dass es ein behördlich<br />
genehmigter Raum auf dem<br />
Gelände des Unternehmens ist, der wie<br />
die Räumlichkeiten der Zollbehörde<br />
selbst zu betrachten ist – eine Art von<br />
„extraterritorialem Gelände“.<br />
Die Revisionssicherheit der Datenerfassung<br />
<strong>und</strong> -verarbeitung mit Hübner<br />
erlaubt die „vereinfachte Zollanmeldung“.<br />
Im Alltag bedeutet das, dass man<br />
keine Schreibmaschine mehr benötigt,<br />
um die Formulare mit bis zu zwölf<br />
Durchschlägen ordnungsgemäß auszufüllen<br />
oder um ein separates Programm<br />
zur Erstellung von Erklärungen implementieren<br />
zu müssen.<br />
Auf den ersten Blick mag das vielleicht<br />
nicht allzu „bedeutungsvoll“ betrachtet<br />
werden. Aber, wer nur einmal erlebt hat,<br />
was es heißen kann, unter Termindruck<br />
ordnungsgemäße Zollpapiere, die Warenbegleitpapiere<br />
für den Trucker, ausfüllen<br />
zu müssen, der wird dieses Feature<br />
nicht mehr missen wollen. Es reicht,<br />
wenn bereits ein anderer als der avisierte<br />
LKW an die Rampe fährt. Da er eine<br />
andere amtliche Zulassung besitzt, müssen<br />
die Formulare mit dem neuen Kennzeichen<br />
versehen werden. Oder, wenn<br />
auf Gr<strong>und</strong> einer Panne eine größere<br />
Lieferung, die für einen Laster vorgesehen<br />
war, nun auf zwei Fahrzeuge verteilt<br />
werden muss.<br />
Gesteigerte Transparenz<br />
Es ist aber nicht nur die Erleichterung<br />
der reinen Abwicklung „an der Rampe“,<br />
sondern diese durchgängige Zoll-<br />
Lösung ermöglicht der Unternehmensleitung<br />
– beispielsweise dem Finanz-<br />
Controlling – kurzfristig eine dauerhafte<br />
Steigerung der Transparenz. Und dies,<br />
weil die Daten, die in dem Bereich des<br />
außenwirtschaftlichen Warenverkehrs<br />
generiert werden, nun uneingeschränkt
Standard<br />
nutzbar gemacht werden, da sie in die<br />
Datenbank übergeführt worden sind.<br />
Umfragen haben ergeben, dass eine Reihe<br />
von Unternehmen diesen Daten zumeist<br />
nur eine ungenügende Aufmerksamkeit<br />
widmet. Geht man in einer Firma<br />
beim Zoll noch manuell vor, so<br />
werden meist nur die zwingend erforderlichen<br />
Daten für Meldungen bearbeitet.<br />
Die ausgefüllten Formulare, die Informationen<br />
enthalten, wandern bildlich<br />
gesprochen meist zwischen die<br />
Aktendeckel, um sie im Falle einer behördlichen<br />
Prüfung stets griffbereit zu<br />
haben. Die Informationen dann in die<br />
DV zu übertragen, wird nahe liegend als<br />
zusätzliche Aufwendung gesehen, die<br />
man vermeidet. Die Konsequenz ist,<br />
dass viele Außenwirtschaftsinformationen<br />
– wie beispielsweise Cash-Flow<br />
oder Statistiken – einfach nicht in sinnvollem<br />
Maße genutzt werden.<br />
Immer aktuell in Sachen Zoll<br />
Die Software bietet aber nicht allein<br />
die operativ-organisatorische Unterstützung.<br />
Vielmehr stellt sie auch sicher,<br />
dass man „in Sachen Zoll“ stets auf dem<br />
aktuellen Stand ist. Durch die Anbindung<br />
an die zentrale Datenbank bei<br />
Hübner werden stets die neuen gesetzlichen<br />
Vorgaben oder rechtsverbindlichen<br />
Verordnungen überspielt <strong>und</strong> berücksichtigt.<br />
Das Zeit fressende Wälzen<br />
umfangreicher Loseblattwerke oder<br />
Führen unzähliger Telefonate wird<br />
überfl üssig.<br />
IT die sich rechnet<br />
Betriebswirtschaftlich betrachtet „rechnet“<br />
sich die Anschaffung der Software<br />
meist nach sieben bis 18 Monaten. Diese<br />
Zeitangaben, die sämtlich von den<br />
K<strong>und</strong>en stammen, hängen von Betriebsgröße,<br />
Struktur <strong>und</strong> vorhandener DV-<br />
Umgebung ab. Einfl ussfaktoren auf eine<br />
vorteilhafte Kostenstruktur sind, dass<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
vergleichsweise geringe Hardware-Ressourcen<br />
seitens der iSeries anfallen, eine<br />
hohe Betriebszuverlässigkeit dieser<br />
Hardware besteht <strong>und</strong> Release-Wechsel<br />
von OS/400 nur dann vollzogen werden,<br />
wenn sie wirklich nötig sind. Von<br />
ihrem Nutzen her nicht zu unterschätzen<br />
ist die so genannte behördliche Genehmigung,<br />
die einem die Arbeit erheblich<br />
erleichtert, weil es unter anderem<br />
keine „Papierschlachten“ mehr gibt. Sie<br />
bezieht sich auch auf die Möglichkeit<br />
der Berücksichtigung der individuellen<br />
Vereinbarungen mit der Zoll-Verwaltung.<br />
Die Hübner Zoll-Software, die<br />
verschiedene optionale Module bietet,<br />
ist für IBM iSeries entwickelt worden.<br />
Sie kann mit vergleichsweise geringem<br />
Projektaufwand in kurzer Zeit implementiert<br />
werden. Durch eine Reihe<br />
vorhandener Schnittstellen lässt sie sich<br />
sehr gut in die bereits bestehende DV-<br />
Infrastruktur einbinden – seien es ERP-,<br />
WWS-, Lagerführungs- oder Speditionssysteme.<br />
Mit der Datenbank DB2 ist bei<br />
der iSeries eine problemlose Anknüpfung<br />
möglich.<br />
Dirk Hohmann, bei Zell & Mohr<br />
GmbH Internationale Spedition für die<br />
DV verantwortlich, bestätigt, dass die<br />
Software nicht nur die internen Prozesse<br />
optimiert hat, „sondern auch die Koordination<br />
mit unseren Partnern weltweit<br />
erleichtert. Als Unternehmen, das globale<br />
k<strong>und</strong>enspezifi sche Dienstleistungen<br />
per Luft, See, Schiene <strong>und</strong> Straße in alle<br />
Ecken der Welt anbietet, ist es mittlerweile<br />
schwer, sich vorzustellen, wie man<br />
ohne Hübner arbeiten konnte!“<br />
Autor: Herbert J. Joka, Aachen<br />
Hübner EDV-Beratung GmbH<br />
D-52076 Aachen<br />
� (+49) 02408/9460-0<br />
� www.huebner-aachen.de<br />
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Titelthema<br />
11
Titelthema<br />
Übersicht auch am Ende der Lieferkette<br />
Die Supply Chain erstreckt sich von der<br />
Zulieferung <strong>und</strong> der Fertigung über die<br />
Bereiche Lager <strong>und</strong> Logistik bis hin zum<br />
Großhändler <strong>und</strong> dessen K<strong>und</strong>en. Doch<br />
Waren aller Art wollen nicht nur vorgehalten<br />
<strong>und</strong> verteilt werden. Was ist, wenn das<br />
ausgelieferte Produkt schadhaft ist oder<br />
gewartet werden muss? Hier sind Software-<br />
Lösungen gefragt, mit denen sich die<br />
Prozesse von der Einsatzzentrale wie vom<br />
Techniker integrativ abbilden lassen.<br />
Ob es um die Reparatur von Waschmaschinen,<br />
Fahrstühlen, Klimaanlagen<br />
oder auch komplexeren Produktionsanlagen<br />
geht: Service-Unternehmen,<br />
die vor Ort Garantie-, Wartungs- <strong>und</strong><br />
Reparaturarbeiten durchzuführen haben,<br />
geben dem Thema Warenwirtschaft<br />
eine ganz besondere Note.<br />
Klassische Warenwirtschaft<br />
Auch im Umfeld des K<strong>und</strong>endienstes<br />
muss wie in der klassischen Warenwirtschaft<br />
der Bestand an Waren – hier: Ersatzteilen<br />
– langfristig gesichert werden.<br />
Dazu gehört unter anderem die permanente<br />
Lagerführung der wichtigsten<br />
Verschleiß- <strong>und</strong> Ersatzteile beim Techniker<br />
<strong>und</strong> in der Einsatzzentrale genauso<br />
wie automatisierte Verteil- <strong>und</strong> Auffüllvorschläge.<br />
Nicht bevorratete Teile<br />
müssen im Bedarfsfall über das Bestellwesen<br />
möglichst schnell zu beschaffen<br />
sein; werden Ersatzteile durch neue<br />
Komponenten ausgetauscht, so hat das<br />
System entsprechende Informationen<br />
<strong>und</strong> Lösungen anzubieten. Optimierungspotenziale<br />
lassen sich hier durch<br />
die Integration von e-Procurement ausschöpfen.<br />
Alles ist K<strong>und</strong>endienst<br />
Tracken <strong>und</strong> Nachvollziehen<br />
Anders als in den meisten Warenwirtschaften<br />
interessiert den K<strong>und</strong>endienst<br />
aber auch über einen längeren Zeitraum<br />
hinweg, welche Teile im Rahmen von<br />
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Service-Arbeiten wo eingebaut wurden.<br />
Die Geräte- <strong>und</strong> Reparaturhistorien erleichtern<br />
insofern das Nachvollziehen<br />
ausgeführter Arbeiten <strong>und</strong> verhindern<br />
beispielsweise, dass der Techniker vor<br />
Ort die vor kurzem erst von einem Kollegen<br />
anlässlich einer Störungsbehebung<br />
installierten Teile bei Wartungsarbeiten<br />
erneut austauscht.<br />
12 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Informationen über den K<strong>und</strong>en<br />
Diese Geräte- <strong>und</strong> Reparaturhistorien<br />
gehören zu den zahlreichen k<strong>und</strong>enbezogenen<br />
Daten einer Software für<br />
Service-Unternehmen. Der schillernde<br />
Begriff des Customer Relationship Management<br />
(CRM) fi ndet hier wie kaum<br />
anderswo eine greifbare Ausprägung. So<br />
kann der im Einsatz befi ndliche Techniker<br />
alle K<strong>und</strong>enadressen abrufen <strong>und</strong><br />
eingeben, Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturberichte<br />
lesen, diese neu erstellen <strong>und</strong><br />
gleich auch Leistungsdaten der gewarteten<br />
Geräte registrieren, wie zum Beispiel<br />
Laufzeit in St<strong>und</strong>en oder Anzahl der<br />
Kopien.<br />
Optimierung des<br />
K<strong>und</strong>enverhältnisses<br />
On-top lassen sich über die entsprechenden<br />
Historien alle erdenklichen Besonderheiten<br />
des K<strong>und</strong>enbesuchs dokumentieren,<br />
deren Kenntnis sich bei<br />
Folgeaufträgen als wertvoll erweisen<br />
können: Welcher Techniker hat die besten<br />
Ergebnisse erzielt, mit welchem<br />
Kollegen war der K<strong>und</strong>e eher zufrieden<br />
<strong>und</strong> wo tauchten im Gegensatz dazu<br />
die meisten Beschwerden auf? Solche<br />
Aspekte <strong>und</strong> viele andere mehr können<br />
über k<strong>und</strong>enbezogene Reports erfasst<br />
werden <strong>und</strong> der Optimierung des K<strong>und</strong>enverhältnisses<br />
zuspielen.<br />
Unterstützung im Call Center<br />
Bereits bei der Auftragsannahme beginnt<br />
die Unterstützung durch die Software,<br />
wo per Schnellerfassung die Service-Aufträge<br />
übersichtlich <strong>und</strong> änderbar<br />
aufgenommen werden können.<br />
Aufgabenspezifi sche Beschreibungen<br />
<strong>und</strong> hinterlegte Symptomschlüssel erleichtern<br />
dabei das Erstellen von<br />
Serviceangeboten <strong>und</strong> den direkten<br />
Übergang in die Techniker-Einsatzplanung.<br />
Diese lässt sich schließlich unter
Berücksichtigung von Technikergruppen,<br />
Gebieten, individuellen Kenntnissen<br />
der Monteure <strong>und</strong> deren Verfügbarkeit<br />
erstellen.<br />
Vor Ort mit dem Laptop<br />
Auch der Service-Techniker kann am<br />
Einsatzort in vielerlei Hinsicht von der<br />
K<strong>und</strong>endienst-Datenbank profi tieren<br />
<strong>und</strong> durch das Einpfl egen von Daten<br />
auch zum Gesamterfolg einer integrativen<br />
Lösung beitragen. So lassen sich die<br />
detailliertesten technischen Dokumentationen<br />
aufrufen, um auch komplizierte<br />
Arbeiten einwandfrei durchführen zu<br />
können. Nach Abschluss der Tätigkeiten<br />
können Einsatzzeiten erfasst <strong>und</strong><br />
Wartungs- bzw. Reparaturberichte online<br />
erstellt werden. Bis hin zu Fakturierung,<br />
Ausdruck der Rechnung <strong>und</strong><br />
kompletter Abwicklung des Bargeschäfts<br />
reichen die mobilen Möglichkeiten<br />
am ’Point of Repair’. Zu guter Letzt<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
lässt sich ein Tagesbericht verfassen <strong>und</strong><br />
samt einer Aufl istung unterschiedlichster<br />
Parameter, wie gefahrene Kilometer,<br />
entgegengenommene Zahlungen oder<br />
auch unproduktiven Zeiten, in die Zentrale<br />
übertragen.<br />
Integration mit dem<br />
Rechnungswesen<br />
Die so an den Innendienst übermittelten<br />
Daten <strong>und</strong> Kennzahlen isoliert brachliegen<br />
zu lassen, würde natürlich wertvolle<br />
Synergien verhindern. Stattdessen kann<br />
hier – soweit nicht schon vor Ort erfolgt<br />
– unter Berücksichtigung von Wartungsverträgen,<br />
hinterlegten Garantiezeiten<br />
<strong>und</strong> Konditionen sofort oder auch periodisch<br />
fakturiert werden. Es schließt<br />
sich die Fortschreibung der Historie des<br />
jeweiligen Service-Objekts an, <strong>und</strong> letztendlich<br />
lassen sich auch wertvolle Aussagen<br />
für das Controlling treffen.<br />
Die Lösung für den<br />
K<strong>und</strong>endienst<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> unterstützt<br />
IBS K<strong>und</strong>endienst auf Basis der ASW<br />
Business Software von International<br />
Business Systems ganzheitlich den gesamten<br />
After-Sales-Servicebereich von<br />
Unternehmen. Dabei stehen für den<br />
Innendienst unter anderem Features<br />
wie die Techniker-Einsatzplanung sowie<br />
die Schnellidentifi kation <strong>und</strong> -anlage<br />
von K<strong>und</strong>en zur Verfügung. Im Außendienst<br />
können die Service-Techniker<br />
via Notebook beispielsweise auf Artikel-<br />
<strong>und</strong> Ersatzteilestamm, Tourenplanung<br />
<strong>und</strong> Maschinen-Historie zugreifen;<br />
zudem lassen sich vor Ort Reports<br />
erfassen, Rechnungen erstellen <strong>und</strong><br />
ausdrucken sowie Bargeschäfte tätigen.<br />
Der konfl iktresistente Datenabgleich<br />
zwischen mobilen Clients <strong>und</strong> zentraler<br />
Applikation erfolgt auf Basis von Lotus<br />
Notes-Technologie.<br />
Autor: Andre Grigjanis, Geschäftsführer<br />
der International Business<br />
Systems (IBS) GmbH, Hamburg<br />
International Business Systems (IBS)<br />
D-22297 Hamburg<br />
� (+49) 040/514 51-116<br />
� www.ibs-software.de<br />
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Titelthema<br />
13
Titelthema<br />
Über den rechtzeitigen Einstieg in das integrierte K<strong>und</strong>enmanagement<br />
Manchmal ist sprichwörtlich der Wald vor<br />
lauter Bäumen nicht mehr zu erkennen.<br />
So weiß man bei vielen Begriffen zwar,<br />
wofür sie stehen, ohne aber deren wörtliche<br />
Bedeutung noch wahrzunehmen. Ein schönes<br />
Beispiel hierfür ist der «Unternehmer»<br />
als Synonym für den Gewerbetreibenden.<br />
Agieren statt Reagieren<br />
Beim Wort genommen<br />
Auch wenn es in den Zeiten des Jammerns<br />
<strong>und</strong> Klagens immer weiter untergehen<br />
mag: Wie das Wort schon sagt,<br />
defi niert sich der Unternehmer in erster<br />
Linie durch sein Tun. Mit seinen proaktiven<br />
<strong>und</strong> auf den Erfolg gerichteten<br />
Handlungen nimmt er maßgeblichen<br />
Einfl uss auf die Geschicke seiner Firma.<br />
Auch Zuschauen ist eine<br />
Handlung<br />
Nun wissen wir spätestens seit Paul<br />
Watzlawick*, dass man nicht Nichtkommunizieren<br />
kann, zumal auch bloßes<br />
Schweigen einer Aussage gleichkommt.<br />
Analog betrachtet ist auch das<br />
Nichthandeln – nichts unternehmen –<br />
eine Art des Unternehmertums, wenn<br />
auch nicht unbedingt erfolgswirksam.<br />
Aufwachen <strong>und</strong> Anpacken<br />
Mensch, tu doch endlich etwas, mag<br />
man vor diesem Hintergr<strong>und</strong> denjenigen<br />
zurufen, die Leid klagend, die Hände im<br />
Schoß gefaltet, dasitzen <strong>und</strong> lethargisch<br />
die greifbar nahen Chancen des wirtschaftlichen<br />
Ankurbelns ungenutzt ver-<br />
streichen lassen. Denn, nur wer initiativ<br />
ist <strong>und</strong> sich überhaupt traut, Entscheidungen<br />
zu treffen, gibt sich <strong>und</strong> seinem<br />
Unternehmen die Chance, Marktvorteile<br />
zu realisieren <strong>und</strong> sich vom Mitbewerb<br />
entscheidend abzusetzen.<br />
Die Gunst der St<strong>und</strong>e nutzen<br />
Das Beispiel CRM zeigt sehr deutlich,<br />
wie vielerorts konkrete Potenziale tot<br />
geredet werden, anstatt die Chance<br />
beim Schopf zu packen <strong>und</strong> die vorhandenen<br />
Werkzeuge zu nutzen, um aus<br />
Interessenten zahlende K<strong>und</strong>en zu generieren<br />
<strong>und</strong> diese möglichst langfristig zu<br />
binden. Das dahinter stehende Verhaltensmuster<br />
ist auch aus anderen Lebensbereichen<br />
bekannt: Wer lange genug<br />
sucht, der fi ndet immer einen mehr oder<br />
weniger plausiblen Gr<strong>und</strong> gegen Innovationen.<br />
Auf Stufenkonzepte setzen<br />
Dabei muss der Weg zum (K<strong>und</strong>en-)Erfolg<br />
nicht zwangsläufi g über die Einführung<br />
von Komplettsystemen führen. Für<br />
diese ist nämlich gr<strong>und</strong>sätzlich der volle<br />
Preis fällig, auch wenn nur gerade mal<br />
zehn Prozent der Anwender die volle<br />
Funktionalität nutzen. Stattdessen sollte<br />
man lieber den Fokus auf die Verfügbarkeit<br />
der elementaren CRM-Klaviatur<br />
für möglichst viele Mitarbeiter setzen<br />
<strong>und</strong> in der Folge die Funktionalität entsprechend<br />
den individuellen Anforderungen<br />
des Unternehmens schrittweise<br />
aufstocken.<br />
Schnell wirksam <strong>und</strong> ausbaubar<br />
So hat sich als einer von vielen denkbaren<br />
Einstiegen die Abbildung des Vertriebs<br />
im CRM-System bewährt, auf den<br />
in den nächsten Schritten beispielsweise<br />
der Support <strong>und</strong> dann auch das Marketing<br />
folgen könnten. Auf der funktionalen<br />
Seite bringt ein sukzessiver Ausbau<br />
vom Allgemeinen zum Speziellen die<br />
14 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
gewünschte schnelle Wirksamkeit mit<br />
allen Optionen des organischen Wachstums.<br />
Diesen Stufenansatz wählen immer<br />
öfter gerade mittelständisch strukturierte<br />
Unternehmen. Sie profi tieren<br />
dabei auch davon, den Ausbau des<br />
CRM-Systems jederzeit unterbrechen<br />
oder beenden zu können <strong>und</strong> bis zu einem<br />
gewissen Punkt der Ausbaustufe<br />
lösungsunabhängig zu bleiben.<br />
Auf den Punkt gebracht<br />
Wer systematisch Neuk<strong>und</strong>en gewinnen,<br />
Bestandsk<strong>und</strong>en halten <strong>und</strong> den<br />
Ertragswert dieser Beziehungen optimieren<br />
will, kommt an integriertem<br />
K<strong>und</strong>enmanagement nicht vorbei. Für<br />
den Erfolg entscheidend ist dabei weniger<br />
das „Wie viel“ als das „Wann“ des<br />
Commitments zum CRM-System. Vor<br />
diesem Hintergr<strong>und</strong> bieten Stufenkonzepte<br />
einen sanften Einstieg. Mit vergleichbar<br />
geringen Mitteln stellt sich so<br />
schon früh der erste Erfolg ein, auf den<br />
es sich dann weiter aufbauen lässt.<br />
*Der österreichische Kommunikationswissenschafter<br />
Paul Watzlawick, Jahrgang<br />
1921, wurde bekannt durch sein<br />
1969 veröffentlichtes Werk „Menschliche<br />
Kommunikation“, worin er die<br />
Gr<strong>und</strong>muster von Kommunikationsstrategien<br />
analysierte. Darauf folgten „Lösungen“<br />
(1974), „Wie wirklich ist die<br />
Wirklichkeit“ (1977), „Die Möglichkeit<br />
des Anders-Seins“ (1977), „Anleitung<br />
zum Unglücklich-Sein“ (1983) <strong>und</strong><br />
„Vom Schlechten des Guten“ (1986).<br />
Autor: Michael Brendel, CEO der<br />
Team Brendel AG<br />
Team Brendel GmbH<br />
D-79579 Weil am Rhein<br />
� (+49) 07621/1669-47<br />
� www.team-brendel.com
Titelthema<br />
Standards erstellen <strong>und</strong> individuell integrieren<br />
Solange ein Unternehmen allein Standardprodukte<br />
vertreibt, fällt ein Abbilden der Prozesse<br />
in den IT-<strong>Systeme</strong>n relativ leicht. Was aber<br />
muss geschehen, wenn die Strategien sich<br />
ändern? Wenn eine mehr k<strong>und</strong>enorientierte<br />
<strong>und</strong> damit fl exiblere Produktion gefragt ist?<br />
Das Softwarehaus Kissels hat diese Frage eines<br />
Bestandsk<strong>und</strong>en mit der Installation ihres<br />
Integrierten Abrechnungssystems beantwortet.<br />
Wenn die Vertriebsstrategien sich<br />
ändern <strong>und</strong> eine fl exible Produktion<br />
gefragt ist, müssen auch die IT-Prozesse<br />
den neuen Anforderungen angepasst<br />
werden. Häufi g werden die Anwendungen<br />
um Zusatzmodule ergänzt<br />
oder es kommt eine komplett neue ERP-<br />
Software (Enterprise Resource Planning)<br />
zum Einsatz, mit der z.B. K<strong>und</strong>enauf-<br />
New-Generation-ERP<br />
tragsverwaltung, Bestandsverwaltung,<br />
Einkaufsverwaltung, Produktionsplanung,<br />
Produktionssteuerung <strong>und</strong> eine<br />
Qualitätskontrolle möglich ist. Ein kritischer<br />
Faktor bei einem kompletten<br />
Strukturwechsel ist häufi g die benötigte<br />
Zeit, Zusatzmodule hingegen schaffen<br />
meist Schnittstellenprobleme. Dabei<br />
wollen die meisten K<strong>und</strong>en vor allem<br />
eins: Schnell ans integrierte Ziel.<br />
Auf Vorhandenem aufbauen<br />
Bei einem Bestandsk<strong>und</strong>en aus der Elektrobranche<br />
konnte Kissels Software diese<br />
Vorgabe relativ leicht umsetzen; er<br />
hatte bereits seit Jahren Finanzbuchhaltung,<br />
Anlagenbuchhaltung, Reisekostenverwaltung<br />
<strong>und</strong> Kostenrechnung des<br />
AS/400-Softwarehauses im Einsatz. Die<br />
Datenübernahme <strong>und</strong> Schulung der Mitarbeiter<br />
für diesen Bereich konnte entfallen.<br />
Das gemeinsame Projekt wurde in<br />
drei Phasen aufgeteilt <strong>und</strong> beschränkte<br />
16 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
sich durch die vorhandenen Komponenten<br />
auf die Installation der Module<br />
„Auftragsverwaltung“, „Bestandsverwaltung“<br />
<strong>und</strong> „Einkaufsverwaltung“.<br />
Es folgte die Übernahme der Daten von<br />
einem System IBM /36 (darunter Artikelstammsätze,<br />
Stücklisten, Artikelbestände<br />
<strong>und</strong> Maschinendaten). Im Anschluss<br />
daran wurden die Produktionsplanung,<br />
die Vor- <strong>und</strong> Nachkalkulation<br />
<strong>und</strong> auch die Qualitätskontrolle implementiert.<br />
Individuelle Anpassungen<br />
Während die Standardanwendungen<br />
im Bereich Rechnungswesen die Anforderungen<br />
des K<strong>und</strong>en zu fast 100 Prozent<br />
abdecken konnten, waren in der<br />
Produktionsplanung <strong>und</strong> in der Qualitätsprüfung<br />
spezielle Funktionen gefragt.<br />
Realisiert werden mussten die<br />
Funktionen Lieferantenbewertung <strong>und</strong><br />
die Bewertung von Produktionsaufträgen<br />
im Dialog <strong>und</strong> Druckformat. Diese<br />
Add-Ons konnten mit einer Erweiterung<br />
des Standards <strong>und</strong> einigen wenigen<br />
individuellen Zusätzen zügig realisiert<br />
werden.<br />
Drei Monate brauchten die Kissels-Mitarbeiter<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
K<strong>und</strong>en, um das Projekt mit einem erfolgreichen<br />
Going-live abzuschließen. In<br />
Sachen Schnelligkeit profi tierten die<br />
Partner vor allem von der Vollständigkeit<br />
der Anwendungen <strong>und</strong> der intensiven<br />
Verknüpfung der Einzelmodule untereinander.<br />
Schnittstellen gibt es heute<br />
keine mehr, der K<strong>und</strong>e wertet seine<br />
„Alles-aus-einer-Hand“-Entscheidung<br />
als richtigen Schritt. Besonders profi tiert<br />
habe er von der Qualitätskontrolle<br />
innerhalb der Kissels-Anwendung, die<br />
Zusammenarbeit mit namhaften Automobilherstellern<br />
mache eine extensive<br />
Qualitätskontrolle nötig.
Die Lösung<br />
Mehr als 1.400 Installationen kann<br />
das Kölner Softwarehaus vorweisen.<br />
Das „Integrierte Abrechnungssystem“<br />
ist in den Bereichen Industrie, Handel<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen, darunter Nahrungsmittelindustrie,<br />
Möbelfabrikation,<br />
Elektrogroßhandel, Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsindustrie,<br />
Pharmaindustrie etc.<br />
im Einsatz. Zu den Kissels-K<strong>und</strong>en gehören<br />
der klassische Mittelstand aber<br />
auch Branchenriesen wie McDonalds,<br />
ADAC, Forbo <strong>und</strong> Edeka.<br />
Die Lösung besteht aus rein funktionsbezogenen<br />
Modulen wie Finanz- <strong>und</strong><br />
Rechnungswesen plus Warenwirtschaft<br />
<strong>und</strong> aus Steuerungs- <strong>und</strong> übergeordneten<br />
Analyse- <strong>und</strong> Reportingmodulen.<br />
Die Steuerungsmodule unterstützen z.B.<br />
die User-bezogene Mehrsprachigkeit aller<br />
Anwendungen <strong>und</strong> auch das Autorisierungskonzept<br />
für Anwendungen <strong>und</strong><br />
Daten. Die Module Management-Info-<br />
System <strong>und</strong> Executive-Info-System er-<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
lauben eine anwendungsübergreifende<br />
Analyse aller Unternehmensdaten. Das<br />
Archivsystem speichert alle Belege <strong>und</strong><br />
macht sie den übrigen Anwendungen<br />
<strong>und</strong> Anwendern verfügbar. Die Module<br />
des Finanz- <strong>und</strong> Rechnungswesens bilden<br />
den Kern des Integrierten Abrechnungssystems.<br />
In diesen Programmen<br />
steckt das Kissels-Know-how aus<br />
25 Jahren Softwareentwicklung für nationale<br />
<strong>und</strong> internationale Anwender.<br />
Das Finanz- <strong>und</strong> Rechnungswesen<br />
zeichnet sich durch Mandantenfähigkeit,<br />
Euro- <strong>und</strong> Fremdwährungslogik,<br />
18 Anwendungssprachen, Konzernfähigkeit,<br />
Parametersteuerung, 60 gleichzeitige<br />
Buchungsperioden <strong>und</strong> WP-<br />
Testate nach IAS <strong>und</strong> US-GAAP aus.<br />
Zukunftsmusik<br />
Mit RPG <strong>und</strong> proprietären <strong>Systeme</strong>n<br />
allein will Kissels keine Zukunftsmusik<br />
spielen. Das Unternehmen setzt neben<br />
der langjährig gewachsenen ERP-Lösung<br />
auch auf KISSELS NEW GENERA-<br />
Titelthema<br />
TION, ein mit neuesten Programmier-<br />
<strong>und</strong> Präsentationstechniken entwickeltes<br />
System von Internet-orientierten, Javabasierten<br />
Anwendungen. Diese können<br />
– unabhängig von Hardware-Plattformen<br />
<strong>und</strong> Betriebssystem – in jedem<br />
Umfeld genutzt werden. Den Einsatz<br />
von Java als Entwicklungsumgebung<br />
beurteilt Kissels als strategische Ausrichtung<br />
auf die Zukunft. Seit 1999 entwickelt<br />
das iSeries-(AS/400-)Softwarehaus<br />
auch Internet-basierte Anwendungen<br />
wie e-Sales, e-Sales-force <strong>und</strong> e-Reporting.<br />
Die Applikationen sind eigenständig,<br />
aber voll in das bestehende ERP-<br />
System integriert.<br />
Kissels-Software GmbH<br />
D-50933 Köln<br />
� (+49) 0221/949834-0<br />
� www.kissels.de<br />
17
Titelthema<br />
Meilensteine auf dem Weg zum erfolgreichen CRM<br />
Unternehmen streben heute danach, möglichst<br />
aus jeder einzelnen K<strong>und</strong>enbeziehung<br />
eine hohe Wertschöpfung zu erzielen <strong>und</strong><br />
so den Erfolg zu steigern. CRM stellt<br />
eine herausragende Möglichkeit dar, durch<br />
die Optimierung extern orientierter<br />
Geschäftsabläufe ganz erhebliche<br />
Leistungsverbesserungen zu erreichen.<br />
Ganzheitliches K<strong>und</strong>enbeziehungsmanagement<br />
geht immer häufi ger<br />
über die klassischen Anwendungsgebiete<br />
in Vertrieb, Marketing <strong>und</strong> Service hinaus.<br />
Oft schließt es die gesamte Wertschöpfungskette<br />
– bis hin zum Lieferanten<br />
– mit ein. CRM-Projekte reichen von<br />
der Adressverwaltung im Außendienst<br />
bis zum e-Commerce-Auftritt im Internet.<br />
Ein CRM-Geschäftsmodell ist auch<br />
ohne ERP-System lebensfähig <strong>und</strong> in<br />
vielen Bereichen – z.B. im Dienstleistungsbereich<br />
– eigenständig von Nutzen.<br />
Übergreifende Prozessdefi nition<br />
Neben den klassischen CRM-Funktionen<br />
sind aufgr<strong>und</strong> der Branchengegebenheiten<br />
auch die angrenzenden Anforderungen<br />
<strong>und</strong> Funktionen festzulegen.<br />
Oft existiert mit K<strong>und</strong>en der<br />
18 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Aller Anfang ist ...<br />
elektronische Datenaustausch von Auftrag<br />
<strong>und</strong> Rechnung. Diese Daten müssen<br />
ebenso in die Vertriebsdatenbasis<br />
integriert werden bzw. mit den anderen<br />
Datenquellen konsistent sein. Die Integration<br />
<strong>und</strong> die Datenintegrität von<br />
Produktinformationen sind für den Vertrieb<br />
<strong>und</strong> den Service gleichermaßen von<br />
Bedeutung. Auch Daten für Produktkataloge<br />
müssen synchron den eigenen<br />
Abteilungen zur Verfügung stehen. Eine<br />
besondere Bedeutung erhält diese Thematik<br />
bei der Einrichtung eines eigenen<br />
Internet-Shops oder der Anbindung eines<br />
Marktplatzes.<br />
Bei den CRM-Anbietern reicht die<br />
Bandbreite vom Spezialisten für bestimmte<br />
Branchen oder Software-Module<br />
bis hin zum Generalisten mit einer<br />
integrierten Software, die viele Funktionen<br />
hat. Dies zu differenzieren, zu bewerten<br />
<strong>und</strong> in einen individuellen <strong>und</strong><br />
auf die K<strong>und</strong>enanforderungen angepassten<br />
Einführungsplan umzusetzen,<br />
stellt eine meist unterschätzte Herausforderung<br />
dar. Langjährige Projekterfahrung,<br />
breite Branchenkenntnis, systemunabhängige<br />
<strong>und</strong> neutrale Beratung<br />
sowie konsequentes Projektmanagement<br />
sind deshalb unabdingbar. Nur die<br />
CRM-Anbieter <strong>und</strong> Systemintegratoren<br />
werden überleben, deren Lösungen über<br />
das „reine“ CRM hinausreichen <strong>und</strong><br />
auch die unternehmensübergreifenden<br />
Geschäftsprozesse berücksichtigen.<br />
Der Aufbau eines Data Warehouse ist<br />
neben der CRM-Einführung oft ein eigenes,<br />
ergänzendes Projekt. Das Spektrum<br />
reicht von Tools für Online-Auswertungen<br />
über OLAP-Werkzeuge bis<br />
hin zum Data Warehouse, eventuell ergänzt<br />
durch Tools für das Data Mining.<br />
Ziel ist nicht nur, K<strong>und</strong>endaten zu sammeln,<br />
sondern daraus auch die richtigen<br />
Schlüsse zu ziehen. Dazu geeignete<br />
Werkzeuge, die auch im ERP-Bereich<br />
eingesetzt werden können, liefern die<br />
etablierten Business Intelligence-Hersteller.<br />
Einen hohen Stellenwert erhält auch die<br />
Thematik Schnittstellen-Analyse/-Design<br />
mit den Schnittstellen zu den<br />
„Backoffi ce-<strong>Systeme</strong>n“: ERP, Warenwirtschaft,<br />
Logistik, Finanzen. Ganz zu<br />
schweigen von der Schnittstelle zum<br />
temporären Import von Altdaten. Ob es<br />
hier ratsam ist, jede CRM-Schnittstelle<br />
einzeln zu programmieren, darf bereits<br />
bei mittleren <strong>Systeme</strong>n bezweifelt werden.<br />
Alternativ bieten sich die ergänzen-<br />
Was sind die wichtigsten Faktoren für eine<br />
erfolgreiche CRM-Einführung?<br />
– Klare Defi nition der Ziele (Prozesse) <strong>und</strong> des<br />
konkreten Nutzens.<br />
– Verfolgen von langfristigen Zielen, Beginn mit<br />
kurzfristig Machbarem. Erste Erfolge sollten<br />
in spätestens 3-6 Monaten sichtbar sein!<br />
– Vor Projektbeginn Festlegung des „Return on<br />
Invest“. Abhängig davon wird in die notwendige<br />
Hardware, Software <strong>und</strong> das Training<br />
der Mitarbeiter investiert.<br />
– Vermeidung von Insellösungen in einzelnen<br />
Bereichen, die sich später nur mit großem<br />
Aufwand in ein Ganzes integrieren lassen<br />
(Think big – start small).<br />
– Unterstützung des Projektes im Management<br />
sichern.<br />
– Einbindung aller in das Projekt beteiligten<br />
Mitarbeiter von Anfang an.<br />
– Interne Widerstände abbauen <strong>und</strong> Spezialisten<br />
in den eigenen Reihen aufbauen.<br />
– Frühzeitig erfahrene Berater einsetzen.<br />
– Integrationspartner mit umfangreichem<br />
Know-how, Branchen- <strong>und</strong> Projekterfahrung<br />
wählen.
den Middleware-Produkte zur Enterprise<br />
Application Integration an – bzw. die<br />
EAI-Werkzeuge, die einige Anbieter<br />
mitliefern. Der EAI-Weg ist auch aufgr<strong>und</strong><br />
seiner Flexibilität ratsam.<br />
Wann ist die Endanwender-<br />
Akzeptanz erreicht?<br />
Jeder Mitarbeiter muss den persönlichen<br />
Nutzen für seine Arbeit schnell<br />
erkennen. Nur dann ist die konsequente<br />
Pfl ege der Informationen gewährleistet.<br />
Denn: Ohne gepfl egte Daten kein Nutzen;<br />
ohne Akzeptanz der Anwender<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
keine Informationen im System. Die<br />
Anwender-Akzeptanz ist erreicht, wenn<br />
der Anwender den Mehrwert versteht,<br />
er die Effektivität der Anwendung erkennt<br />
<strong>und</strong> die Anwendung wirklich genutzt<br />
wird.<br />
Change-Management <strong>und</strong> ganzheitliche<br />
K<strong>und</strong>enbeziehungen<br />
Immer noch scheitern viele CRM-Projekte.<br />
Das liegt u. a. auch daran, dass<br />
CRM häufi g nur als IT-Projekt verstanden<br />
wird <strong>und</strong> nicht als unternehmensweite<br />
Strategie. Nur durch eine Organi-<br />
Titelthema<br />
sations- <strong>und</strong> Verhaltensänderung im<br />
Unternehmen (Change-Management)<br />
kann ein CRM-Projekt wirklich gewinnen.<br />
Ganzheitliches K<strong>und</strong>enbeziehungsmanagement<br />
umschließt die gesamte<br />
Wertschöpfungskette: Dies sollte auf<br />
dem Weg zum erfolgreichen CRM-Projekt<br />
berücksichtigt werden.<br />
evosoft GmbH<br />
D-90411 Nürnberg<br />
� (+49) 0911/539 91-342<br />
� www.evosoft.com<br />
19
Titelthema<br />
Impressum<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN<br />
ISSN 0946-2880<br />
Herausgeber: Michael Wirt<br />
Chefredakteur: Michael Wirt (M.W.)<br />
Redaktion: � (+49) 08191/9649-26<br />
> redaktion@midrangemagazin.de<br />
Thomas Seibold (T. S.), Irina Hesselink (I.H.),<br />
Klaus-Dieter Jägle (KDJ);<br />
Robert Engel (R.E.), � (+49) 09563/74060<br />
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PLZ 0 – 4 Waltraud Mayr, � (+49) 08191/9649-23<br />
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Ausland Waltraud Mayr, � (+49) 08191/9649-23<br />
Technischer Redakteur:<br />
Robert Engel, � (+49) 09563/74060<br />
Illustrationen: Günter Ludwig<br />
Übersetzungen: Global Petersen<br />
Lektorat: Text Lift – Thomas Gaissmaier<br />
Bezugspreise (1-Jahresabo):<br />
Inland 2 125,– inkl. MwSt., Ausland 2 140,–<br />
Erscheinungsweise: 12 Ausgaben pro Jahr, jeweils zum<br />
Ende des Vormonats<br />
Tatsächlich verbreitete Aufl age<br />
Mitglied der Informations-<br />
gem. IVW I/03: 20.079<br />
gemeinschaft zur Feststellung<br />
der Verbreitung<br />
Gültige Anzeigenpreisliste:<br />
von Werbeträgern e.V.<br />
Media-Daten Nr. 13/2003<br />
Urheberrecht: Alle im <strong>Midrange</strong> MAGAZIN erschienenen<br />
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,<br />
auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />
welcher Art, ob Fotokopie, Mikrofi lm oder Erfassung<br />
in Datenverarbeitungsanlagen, nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages. Hiervon ausgeschlossen sind<br />
abgedruckte Programme, die dem Leser zum ausschließlich<br />
eigenen Gebrauch zur Verfügung stehen. Das Verbot<br />
der Reproduktion bleibt jedoch unberührt. Aus der<br />
Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dass die<br />
beschriebene Lösung oder verwendete Bezeichnung frei von<br />
gewerblichen Schutzrechten ist.<br />
Haftung: Für den Fall, dass im <strong>Midrange</strong> MAGAZIN<br />
unzutreffende Informationen oder in veröffentlichten<br />
Programmen oder Schaltungen Fehler enthalten sein<br />
sollten, kommt eine Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit<br />
des Verlages oder seiner Mitarbeiter in Betracht.<br />
IBM <strong>und</strong> AS/400 sind eingetragene Warenzeichen der<br />
International Business Machines. Namentlich gezeichnete<br />
Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
wieder. Für unaufgeforderte Einsendungen aller Art<br />
übernimmt der Verlag keine Haftung. Bei Nichtbelieferung<br />
im Fall höherer Gewalt, bei Störung des Betriebsfriedens,<br />
Arbeitskampf (Streik, Aussperrung) bestehen keine<br />
Ansprüche gegen den Verlag.<br />
VERLAG<br />
I.T.P.-Verlags GmbH<br />
Kolpingstraße 26, D-86916 Kaufering<br />
� (+49) 08191/9649-0, 6 (+49) 08191/70661<br />
> service@midrangemagazin.de<br />
� www.<strong>Midrange</strong><strong>Magazin</strong>.de<br />
Gesellschafter: U. E. Jäkel<br />
Geschäftsführer: Michael Wirt, Klaus-Dieter Jägle<br />
Marketing: Klaus-Dieter Jägle<br />
Abonnentenservice: � (+49) 08191/9649-25<br />
Bankverbindung Deutschland: Landsberg-Ammersee Bank eG<br />
Kto-Nr. 5 137 500, BLZ 700 916 00<br />
PRODUKTION<br />
Produktionsleitung: Michael Wirt<br />
Satz <strong>und</strong> Druckvorstufe: Popp Media Service<br />
Produktion: ADV Augsburger Druck- <strong>und</strong> Verlagshaus<br />
Bei der Bearbeitung von Warenrücksendungen<br />
unterstützt die Software Oxaion von command<br />
Händler <strong>und</strong> Distributoren noch besser:<br />
Zu deren Abwicklung nutzt die ERP-Software<br />
das so genannte RMA-Verfahren (Return<br />
Material Authorization).<br />
Das RMA-Verfahren sieht folgendermaßen<br />
aus: Über eine spezielle<br />
Warenrücksendungsgenehmigungs-<br />
Nummer – kurz RMA-Nummer – ist<br />
festgelegt, wie die Rücklieferung beim<br />
Eingang zu bearbeiten ist. „Wir unterstützen<br />
alle Maßnahmen einer Rücksendung<br />
– angefangen vom Austausch der<br />
Falschlieferung gegen die „richtige“<br />
Ware über die Rücknahme mit Gutschrift<br />
bis hin zur Werksreparatur bzw.<br />
Rücklieferung an den Lieferanten“, betont<br />
Dieter Kindermann, Senior-Consultant<br />
bei der command ag. So setze<br />
beispielsweise der bekannte Distributor<br />
Avnet das RMA-Verfahren in Verbindung<br />
mit der command-Software ein.<br />
Reklamation ist nicht gleich<br />
Reklamation<br />
Bei „einfachen“ Reklamationen ohne<br />
Rücklieferung, etwa aufgr<strong>und</strong> überhöhter<br />
Preisauszeichnungen, oder sobald<br />
Sonderpreise bzw. spezielle Rabatte<br />
nicht berücksichtigt wurden, erfolgt in<br />
der Regel eine Gutschrift. Diesen Vorgang<br />
unterstützt Oxaion ohnehin. Komplizierter<br />
wird es jedoch bei Reklamationen<br />
mit Warenrücksendung. Die<br />
Gründe hierfür können vielfältig sein. So<br />
kann die Ware falsch bestellt oder falsch<br />
ausgeliefert worden sein, die Ware kann<br />
defekt sein oder dem K<strong>und</strong>en einfach<br />
nicht gefallen. Ist die Ware defekt, muss<br />
zudem der Garantieanspruch berücksichtigt<br />
werden. Hier sorgt nun das<br />
RMA-Verfahren für eine reibungslose<br />
<strong>und</strong> zügige Abwicklung der Retouren.<br />
20 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Automatisierte Warenrücksendungen<br />
Return to Sender<br />
Setzt zum Beispiel ein Handelsunternehmen<br />
die command-Software ein, kann<br />
es die RMA-Nummer ohne weiteres bei<br />
der Reklamations- <strong>und</strong> Service-Abwicklung<br />
nutzen. Der K<strong>und</strong>e meldet, dass er<br />
eine Warenrücklieferung vornimmt <strong>und</strong><br />
erhält daraufhin automatisch eine<br />
RMA-Nummer, die nur noch auf Lieferschein<br />
<strong>und</strong> Verpackung vermerkt werden<br />
muss. Trifft die Rücksendung dann<br />
beim Händler ein, unterstützt das<br />
RMA-Verfahren die Reklamationsbearbeitung<br />
durchgängig <strong>und</strong> mit automatisiertem<br />
Workfl ow. „Die RMA-Abwicklung<br />
in Oxaion stellt die Klammer für<br />
alle Maßnahmen dar, die in einem integrierten<br />
Software-System ablaufen müssen“,<br />
so command-Berater Dieter Kindermann.<br />
„Ohne RMA muss der Rücksendungsbeleg<br />
mit der Ware per<br />
Augenschein abgeglichen <strong>und</strong> per Hand<br />
erfasst werden, was natürlich zeit- <strong>und</strong><br />
fehlerintensiv ist.“<br />
In der Business-Software werden hierfür<br />
bereits sämtliche Informationen <strong>und</strong><br />
Auskunftsmöglichkeiten vorgehalten.<br />
So sind etwa Garantie- <strong>und</strong> Lieferdaten,<br />
Seriennummern <strong>und</strong> Chargen sowie<br />
Liefer- <strong>und</strong> Rechnungsdaten jederzeit<br />
auf Knopfdruck einsehbar. Aber auch<br />
Funktionen zur eigentlichen Reklamationsabwicklung<br />
– von der Rücklieferung<br />
bis zur Abholung beim K<strong>und</strong>en – unterstützt<br />
das System. Dadurch sind Abarbeitungsstatus<br />
<strong>und</strong> Wertströme jederzeit<br />
nachvollziehbar.<br />
Autor: Ralf M. Haaßengier, PRX<br />
PRagma Xpression, Stuttgart<br />
command ag<br />
D-76275 Ettlingen<br />
� (+49) 07243/590-0<br />
� www.command-ag.de
Kommentar zu CRM <strong>und</strong> WWS<br />
Hand in Hand<br />
Customer Relationship Management <strong>und</strong><br />
IT-gesteuerte Warenwirtschaftssysteme sollten<br />
heutzutage in keinem modern geführten<br />
Unternehmen fehlen <strong>und</strong> ineinander greifend<br />
für reibungslose Unternehmensprozesse sorgen.<br />
Die Intention ist, K<strong>und</strong>enbeziehungen<br />
effektiv zu gestalten, das<br />
F<strong>und</strong>ament für langfristig erfolgreiche<br />
Geschäftskontakte zu legen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
für hohe Transparenz bei Warenbewegungen<br />
innerhalb der Versorgungskette<br />
zu sorgen sowie Ausfälle in<br />
der Produktion bzw. Lieferengpässe zu<br />
vermeiden.<br />
CRM hat sich vom reinen IT- zum Business-Thema<br />
gewandelt <strong>und</strong> erfährt in<br />
den Management-Etagen der Unternehmen<br />
eine immer größere Aufmerksamkeit.<br />
Dies liegt zum einen daran, dass die<br />
Entscheider begriffen haben, dass die<br />
verstärkte Ausrichtung auf den K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> seine Bedürfnisse gerade in schwierigen<br />
Zeiten dazu beiträgt, existierende<br />
K<strong>und</strong>en langfristig zu binden bzw. Neuk<strong>und</strong>en<br />
zu akquirieren. Andererseits<br />
erzielt die effektive Organisation <strong>und</strong><br />
Pfl ege der K<strong>und</strong>enbeziehungen durch<br />
gezielte CRM-Projekte einen schnellen<br />
Return on Investment.<br />
Darüber hinaus ist es im Hinblick auf die<br />
große Dynamik des Marktes für Unternehmen<br />
von existentieller Bedeutung,<br />
mit Hilfe eines Warenwirtschaftssystems<br />
Marco Mancuso,<br />
kaufm. Geschäftsführer<br />
der SOU Systemhaus<br />
GmbH & Co. KG<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
schnell <strong>und</strong> fl exibel auf Veränderungen<br />
reagieren zu können. Die Erfüllung<br />
überdurchschnittlicher Qualitätsstandards,<br />
ein realistisches Preis-Leistungsverhältnis<br />
<strong>und</strong> Termintreue sind heute<br />
entscheidende Wettbewerbsfaktoren. Im<br />
Zuge dieser Entwicklungen ist die moderne<br />
Warenwirtschaft längst nicht<br />
mehr als abgekoppelter Geschäftsbereich<br />
– unabhängig vom CRM, VCM<br />
(PPS) oder dem e-Business – zu betrachten.<br />
Die Warenwirtschaft hat sich zu einem<br />
elementaren Teil eines komplexen<br />
Kommunikationsnetzwerks entwickelt,<br />
innerhalb dessen auch zunehmend K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Lieferanten einen integralen<br />
Bestandteil darstellen: Ein modernes<br />
Warenwirtschaftssystem muss neben der<br />
Abbildung der innerbetrieblichen Leistungs-<br />
<strong>und</strong> Logistikkette auch der Integration<br />
von K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Lieferanten<br />
gerecht werden. Nur so wird gewährleistet,<br />
dass Aufgaben effi zient vergeben<br />
<strong>und</strong> Aufträge zeitnah <strong>und</strong> jederzeit nachvollziehbar<br />
disponiert werden können.<br />
Die Software sou.MatriXX beinhaltet<br />
sämtliche Module für die Planung <strong>und</strong><br />
Steuerung aller Unternehmensprozesse<br />
– vom CRM <strong>und</strong> <strong>SCM</strong> über VCM (PPS)<br />
bis hin zu Financials <strong>und</strong> e-Commerce.<br />
Sou.MatriXX realisiert durch das exakte<br />
Zusammenspiel seiner Module eine<br />
Vernetzung aller Unternehmensdaten<br />
<strong>und</strong> liefert so ein effektives Instrument<br />
für die Planung <strong>und</strong> Realisierung der<br />
individuellen Anforderungen an die<br />
moderne Warenwirtschaft sowie durch<br />
eingeb<strong>und</strong>enes CRM die Integration des<br />
Käufers in den Wertschöpfungsprozess.<br />
Kommentator: Marco Mancuso<br />
SOU Systemhaus GmbH & Co. KG<br />
D-68723 Schwetzingen<br />
� (+49) 06202/2784-0<br />
� www.sou.de<br />
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Titelthema<br />
21
Titelthema<br />
Der K<strong>und</strong>e steht im Mittelpunkt<br />
Die Schöler Fördertechnik AG aus Rheinfelden<br />
ist seit 35 Jahren führender Staplerhändler<br />
in der Region Südbaden <strong>und</strong> Südwürttemberg.<br />
Als Vertragshändler der Linde AG ist Schöler<br />
Fördertechnik verantwortlich für Vertrieb,<br />
Wartung, Reparatur <strong>und</strong> Spezialumbauten.<br />
Über 200 Mitarbeiter an 8 Standorten<br />
sorgen für optimale K<strong>und</strong>ennähe<br />
<strong>und</strong> Betreuung. Damit dies möglichst<br />
effi zient geschieht, setzt die Schöler<br />
AG in zunehmendem Maße auf<br />
elektronische Dokumentenbearbeitung<br />
<strong>und</strong> Archivierung. Insgesamt 26 Firmen<br />
sind unter der Linde Fördertechnik-<br />
Gruppe zusammengeschlossen. Im IT-<br />
Bereich ist das Ziel, in allen Unternehmen<br />
die gleiche Software einzusetzen.<br />
Bei neuen Produkten wird gemeinsam<br />
Standardsoftware ausgewählt, um dadurch<br />
schon in der Evaluationsphase<br />
Kosten einzusparen.<br />
Suche nach dem richtigen Archiv<br />
Im Jahr 2001 wurde nach einer geeigneten<br />
Software für digitale Archivierung<br />
gesucht. „Entscheidendes Kriterium für<br />
die Auswahl des Archivsystems war die<br />
Möglichkeit der Zusammenführung<br />
von Daten aus bestehenden DV-<strong>Systeme</strong>n<br />
<strong>und</strong> manuell erstellten Dokumenten<br />
aus Werkstatt <strong>und</strong> K<strong>und</strong>endienst“,<br />
beschreibt Klaus-Peter Trimpin, IT-Leiter<br />
der Schöler AG, die Ausgangslage.<br />
Die technische Infrastruktur<br />
Zur technischen Ausstattung der Schöler<br />
AG gehören IBM iSeries Modell 820,<br />
Windows 2000 Server <strong>und</strong> Citrix Server.<br />
Historisch bedingt besteht zurzeit noch<br />
ein heterogenes Netzwerk, basierend<br />
auf Token-Ring <strong>und</strong> Ethernet. Zurzeit<br />
nutzen ca. 50 Mitarbeiter in der Zentrale<br />
<strong>und</strong> den Zweigstellen das EASY-Ar-<br />
CRM mit dem Archiv<br />
chiv zur Ablage neuer Dokumente oder<br />
zur Recherche – Tendenz steigend. „Die<br />
schnelle <strong>und</strong> sachlich richtige Auskunft<br />
bei K<strong>und</strong>enanfragen ist uns sehr wichtig.<br />
Dabei ist die digitale Fahrzeugmappe<br />
sowohl für den Innen- als auch zukünftig<br />
für den Außendienst das<br />
schnellste Medium. Alle relevanten Dokumente<br />
stehen online zur Verfügung,<br />
das zeitaufwendige Suchen entfällt“,<br />
kommentiert Dieter Schöler, Inhaber der<br />
Schöler AG.<br />
iSeries Spoolmanagement<br />
Mehr als 20 wichtige Dokumentarten<br />
werden aus dem ERP-System auf der<br />
iSeries ins Archiv exportiert. Die Aufbereitung,<br />
Identifi zierung, Indexierung<br />
<strong>und</strong> Zuordnung zum jeweiligen Archiv<br />
erfolgt auf der iSeries automatisch. Genutzt<br />
wird hierfür das TCP/IP-Gateway<br />
der iSeries sowie der Windows M-Link<br />
Server. Sowohl auf der iSeries als auch<br />
auf dem Archiv-Server werden sämtliche<br />
Schritte protokolliert. Alle aufbereiteten<br />
Spooldateien <strong>und</strong> die darin enthaltenen<br />
Dokumente werden über den<br />
Spoolmanager kontrolliert. Dadurch ist<br />
die Revisionssicherheit der archivierten<br />
AS/400-Dokumente sichergestellt.<br />
Montagescheine im Web<br />
Neben der Archivierung von Spooldateien<br />
ist die Ablage der Montagescheine<br />
von großer Bedeutung. Die<br />
Montagescheine werden bei der Erfassung<br />
mit einem Barcode versehen <strong>und</strong><br />
dann zentral eingescannt. Mittels M-<br />
Archiv Barcode werden die Dokumente<br />
automatisch auf der iSeries indexiert<br />
<strong>und</strong> fl exibel in die gewünschte digitale<br />
K<strong>und</strong>en-Fahrzeugmappe gestellt, in der<br />
bereits Angebot, Auftragsbestätigung,<br />
Lieferscheine, Rechnungen <strong>und</strong> sonstige<br />
Korrespondenz abgelegt sind. Auf diese<br />
Weise werden pro Jahr nun ca. 100.000<br />
Montagescheine digital archiviert.<br />
22 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Schnelle Auskunft via Web<br />
K<strong>und</strong>enanfragen <strong>und</strong> Anfragen der Außendienstmitarbeiter<br />
werden nun ausschließlich<br />
durch den schnellen <strong>und</strong><br />
komfortablen Zugriff auf das digitale<br />
Archiv bearbeitet. Mitarbeiter in den<br />
Zweigstellen benötigen für ihre Recherchen<br />
lediglich einen Web-Browser. Es<br />
ergibt sich also ein doppelter Spareffekt:<br />
zusätzliche Investitionen in Client-Software<br />
<strong>und</strong> die tägliche, langwierige Suche<br />
nach K<strong>und</strong>enakten entfallen. Dank<br />
der Kompetenz im eigenen Hause konnten<br />
die Standorte der Firma Brixner, die<br />
Anfang 2003 von der Schöler AG<br />
übernommen worden war, innerhalb<br />
weniger Tage in das Archivierungskonzept<br />
eingeb<strong>und</strong>en werden.<br />
Autor: Michael Huppertz,<br />
Business Development Manager<br />
EASY Software AG<br />
D-45468 Mülheim<br />
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<strong>SCM</strong> Software Consulting<br />
Maier GmbH<br />
D-73655 Plüderhausen<br />
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� www.scm-gmbh.de
Domäne <strong>und</strong> Quartier implementieren WWS der Ametras<br />
Von Hamburg bis Berlin <strong>und</strong> von Mannheim<br />
bis München unterhält Domäne 30 Standorte.<br />
Mit über 2.000 Mitarbeitern <strong>und</strong> 300 Mio.<br />
Euro Umsatz gehört das Unternehmen zu<br />
den Großen unter Deutschlands Mitnahme-<br />
<strong>und</strong> Einrichtungshäusern.<br />
Um die Position zu stärken <strong>und</strong><br />
weiter auszubauen, sind zuverlässige<br />
Warenwirtschaftssysteme unerlässlich.<br />
Seit neuestem ist Moeve bei Domäne<br />
für Warenwirtschaft <strong>und</strong> Finanzbuchhaltung<br />
im Einsatz. Bisher arbeitete<br />
das Unternehmen mit einer individuell<br />
angepassten Software auf einem Unix-<br />
System. Der Wechsel zur Ametras <strong>und</strong><br />
IBM wurde durch intensive Betreuung<br />
<strong>und</strong> Beratung erreicht. Die Suche nach<br />
qualifi zierter <strong>und</strong> alle Branchenbelange<br />
abdeckender Anwendungssoftware<br />
stand bei dem Wechsel im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Jetzt gaben wichtige Gründe den Ausschlag<br />
für die Umstellung des Systems.<br />
Für die IBM iSeries sprachen die einfache<br />
Systemadministration, die hohe<br />
Verfügbarkeit <strong>und</strong> die Skalierfähigkeit.<br />
Für Ametras sprach, dass das System<br />
modern <strong>und</strong> offen ist sowie dass eine<br />
messbare Reduzierung der Kosten im<br />
Personalbereich <strong>und</strong> trotzdem mehr<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
Anzeige<br />
Titelthema<br />
Möbel <strong>und</strong> IT modernisiert<br />
Funktionen möglich wurden. Investitionsschutz<br />
wurde durch die Integration<br />
der vorhandenen POS-Kassenlösungen,<br />
der Archivierung sowie des Dokumenten-Management-Systems<br />
in Moeve erreicht.<br />
Gleichzeitig wurde die eigenentwickelte<br />
Edifact-Lösung durch die<br />
EDI-Lösung von Ametras für Bestellung<br />
<strong>und</strong> Eingangsrechnung abgelöst.<br />
„Quartier“ geht neue Wege<br />
In Mannheim eröffnete die Porta-Gruppe,<br />
zu der zehn Porta- <strong>und</strong> zwei Hausmann-Einrichtungshäuser<br />
sowie 65<br />
Boss-Möbelmärkte gehören, das erste<br />
„Quartier“. Im Bereich der Warenwirtschaft<br />
<strong>und</strong> angrenzender EDV-Lösungen<br />
setzt „Quartier“ dabei voll auf<br />
Moeve von Ametras. Die Entscheidung<br />
für das Standard-System folgte der Logik,<br />
da die gesamte Porta-Gruppe seit<br />
Jahren auf das Moeve-Warenwirtschaftssystem<br />
<strong>und</strong> auf IBM iSeries setzt.<br />
„Quartier“ bot jedoch die beste Gelegenheit,<br />
die neuesten Ametras-Entwicklungen<br />
von Anfang an zu integrieren.<br />
Erstmals im Möbelhandel in Deutschland<br />
werden Funkscanner-Lösungen für<br />
die Erstellung von Kaufverträgen eingesetzt.<br />
Auch die Abwicklung im Lager<br />
verfolgt durch den Einsatz von Funkscannern<br />
das Ziel, Daten durch Scanning<br />
schnell <strong>und</strong> fehlerfrei zu erfassen <strong>und</strong><br />
über Funk die sofortige Weiterverarbeitung<br />
der Aufträge im Zentralsystem<br />
anzustoßen.<br />
Die Einführung der K<strong>und</strong>enkartenlösung<br />
von Ametras schafft weitere Vorteile.<br />
Von der Verwaltung <strong>und</strong> Pfl ege der<br />
Stammk<strong>und</strong>endaten über die Bonusabrechnung,<br />
die Kreditfunktion mit automatischem<br />
elektronischen Lastschrift-<br />
Verfahren (ELV) bis zur gezielten Datenselektion<br />
für die Kommunikation mit<br />
dem K<strong>und</strong>en – beispielsweise bei Direct-<br />
Mailings – verstärkt diese K<strong>und</strong>enkar-<br />
tenlösung die K<strong>und</strong>enbindung. Eine<br />
neue Internet-Lösung mit dem Namen<br />
„e-Moeve“ bietet fortschrittliche Wege<br />
im Umgang mit dem neuen Medium. Die<br />
Internet-Lösung erlaubt die interaktive,<br />
passwortgeschützte Kommunikation<br />
mit dem K<strong>und</strong>en. Gleichzeitig kann das<br />
Bonus-Guthaben aus der K<strong>und</strong>enkartenlösung<br />
abgefragt werden. e-Moeve automatisiert<br />
darüber hinaus die Übernahme<br />
der Artikeldaten <strong>und</strong> Artikelbilder<br />
direkt aus der Warenwirtschaft.<br />
Ametras Informatik AG<br />
D-88255 Baienfurt<br />
� (+49) 0751/5685-0<br />
� www.ametras.de<br />
23
Titelthema<br />
Eine Business-Software mit Brancheneignung<br />
suchten die AVO-Werke. Die integrierte<br />
ERP-Lösung von SoftM sorgt für Effi zienz <strong>und</strong><br />
Transparenz der Geschäftsprozesse <strong>und</strong> auch<br />
dafür, dass die EDV eine One-Man-Show<br />
bleiben kann.<br />
Zu Zeiten des Walzerkönigs Johann<br />
Strauss „komponierte“ vor 150<br />
Jahren ein gewisser August Vodegel in<br />
Osnabrück Gewürzmischungen <strong>und</strong><br />
Pökelmittel. Diese erreichten über die<br />
eigene Fleischerei hinaus einen so guten<br />
Ruf, dass sie schon bald an Kollegen <strong>und</strong><br />
Händler verkauft wurden. Die Erfolgsgeschichte<br />
der AVO- (August Vodegel,<br />
Osnabrück) Werke August Beisse<br />
GmbH in Belm bei Osnabrück hält bis<br />
heute an. Doch wie überall in der Nahrungs-<br />
<strong>und</strong> Genussmittelindustrie spürt<br />
man auch bei AVO den immer härteren<br />
Wettbewerb, extremen Preisdruck, sinkende<br />
Margen <strong>und</strong> steigendes Qualitätsbewusstsein.<br />
Um bei den großen Handelsketten<br />
gelistet zu sein, sind steigende<br />
Anforderungen in punkto Liefer- <strong>und</strong><br />
Servicefähigkeit, Qualität <strong>und</strong> Kosten<br />
zu erfüllen.<br />
Achtung Wettbewerb<br />
Die Wettbewerbsfähigkeit in diesem<br />
Umfeld erfordert optimierte Prozesse<br />
<strong>und</strong> eine Business-Software, die durch<br />
hohe Integration <strong>und</strong> ein breites Spektrum<br />
an branchenspezifi scher Funktionalität<br />
alle Potenziale zur Effi zienzsteigerung<br />
erschließt. AVO setzt auf einem<br />
IBM-Server iSeries, Modell 820, eine<br />
Gesamtlösung der SoftM Software <strong>und</strong><br />
Beratung AG, München, ein. Bei AVO<br />
galt es, eine IT-Installation abzulösen,<br />
die neben FiBu- <strong>und</strong> Lohn-Standardpro-<br />
24 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Konverter, Chargen,<br />
Würzmittelhersteller AVO steigert Effi zienz mit SoftM Software<br />
grammen eigenentwickelte Individuallösungen<br />
für Vertrieb, Lager, Fertigung<br />
<strong>und</strong> Außendienst umfasste. Das System<br />
war über Jahre immer wieder modifi ziert<br />
worden <strong>und</strong> immer schwieriger zu pfl egen.<br />
„Dies war strategisch nicht länger<br />
haltbar“, beschreibt Wolfgang Schaber,<br />
Leiter Organisation + DV bei AVO, die<br />
Situation vor der Umstellung. Vor allem<br />
auch angesichts der Tatsache, dass es<br />
sich um eine „1-Mann-EDV“ handelte<br />
<strong>und</strong> dies auch so bleiben sollte.<br />
Informationen für den<br />
Außendienst<br />
Ausgelöst wurde die Umschau nach einem<br />
neuen Softwaresystem durch den<br />
Außendienst. „Das war unser größtes<br />
Sorgenkind: Weder hatten die VBs draußen<br />
aktuelle Zahlen, noch waren sie mit<br />
der Unternehmenssoftware integriert“,<br />
berichtet Wolfgang Schaber. Jede Woche<br />
wurden ca. 40.000 Ordersätze gedruckt<br />
<strong>und</strong> an den Außendienst verschickt. Mit<br />
einer Bestellmenge versehen konnten<br />
diese ins Werk zurückgesendet werden,<br />
wo sie erneut erfasst <strong>und</strong> dann abgearbeitet<br />
wurden. „Wir hatten einen doppelten<br />
Erfassungsaufwand bei Aufträgen,<br />
riesige Papierberge, beträchtliche<br />
Versandkosten <strong>und</strong> lange Lieferzeiten“,<br />
Marinaden<br />
so Schaber. Stattdessen sollten künftig<br />
die mit Notebooks <strong>und</strong> dem SoftM-<br />
Außen dienstpro gramm ausgestatteten<br />
70 Mitarbeiter über tagesaktuelle Informationen<br />
verfügen, Aufträge elektronisch<br />
erfassen <strong>und</strong> an die Zentrale senden,<br />
auch Besuchsberichte erstellen,<br />
Touren planen, Reisekosten abrechnen<br />
<strong>und</strong> selbst Stammdaten pfl egen können.<br />
„Heute bestellt, morgen<br />
ausgeliefert“<br />
Anfangs musste das Programm für spezifi<br />
sche Anforderungen, insbesondere<br />
zur Arbeit mit individuellen Preisen,<br />
noch weiter entwickelt werden. „Das ist<br />
gelöst: heute wird bestellt <strong>und</strong> morgen<br />
ausgeliefert“, sieht Schaber seine Erwartungen<br />
in das Außendienstsystem erfüllt.<br />
65 Prozent aller Aufträge werden<br />
inzwischen von Außendienstlern vor<br />
Ort mit Notebooks erfasst, abends per<br />
Telefonleitung in die Zentrale gesendet<br />
<strong>und</strong> dabei aktuelle Datenpakete empfangen.<br />
„Mit Wegfall der doppelten<br />
Auftragserfassung gewinnen wir mindestens<br />
einen ganzen Tag. Mitarbeiterinnen,<br />
die bis dahin die Aufträge erfassten,<br />
wurden nicht entlassen, sondern<br />
können sich heute intensiver mit unseren<br />
K<strong>und</strong>en beschäftigen.“
Parallel zur Einführung <strong>und</strong> Anpassung<br />
des Außendienstprogramms, was ca.<br />
zwei Monate dauerte, begann man sich<br />
bei AVO mit der integrierten Business-<br />
Software von SoftM zu beschäftigten.<br />
„Wir haben uns auch für den Innendienst<br />
nach einer Lösung umgesehen“,<br />
berichtet Schaber. Bei AVO war bereits<br />
früher – bevor Schaber den Posten des<br />
EDV-Leiters übernahm – mit der Einführung<br />
von ERP-Standardsoftware<br />
begonnen worden. Beide Projekte – einmal<br />
mit einer Unix-, das andere Mal<br />
mit einer PC-basierten Lösung – waren<br />
gescheitert.<br />
Bei AVO läuft das Portfolio von SoftM<br />
nahezu komplett; mit Auftrag, Lager,<br />
Einkauf, Kalkulation, FiBu, Vertrieb,<br />
Reporting <strong>und</strong> Dokumentenmanagement.<br />
„Dass die verschiedenen Module<br />
von einem einzigen Anbieter stammen,<br />
ist für mich sehr von Vorteil: Ich habe<br />
einen Ansprechpartner <strong>und</strong> kann die<br />
komplexen Zusammenhänge besser<br />
überschauen“, so Schaber. „Der größte<br />
Nutzen der Business-Software ist die<br />
Verfügbarkeit aller relevanten Informationen<br />
für die Mitarbeiter. Es gibt bei<br />
uns keine Stelle mehr, wo irgendetwas<br />
fehlt. Das war früher ganz bestimmt<br />
nicht so.“ Bewährt habe sich auch die<br />
Nähe zur regionalen Niederlassung des<br />
Softwarehauses. „Wenn wirklich einmal<br />
etwas geändert werden muss, ist der<br />
Support auch räumlich nicht weit.“<br />
Branchentauglichkeit bewiesen<br />
Als Lieferant großer Filialketten muss<br />
AVO in seiner Software auf der Vertriebsseite<br />
die Konzern- <strong>und</strong> Verbandsstrukturen<br />
der großen Einzelhandelsketten<br />
abbilden, z.B. bei Preisen, Konditionen<br />
<strong>und</strong> Rabatten.<br />
Zudem darf ein Lebensmittelunternehmen,<br />
wie die nach DIN ISO 9001 zertifi<br />
zierte AVO GmbH, bei der Qualitäts-<br />
<strong>und</strong> Produktionssicherheit keine Kompromisse<br />
machen. So unterstützt die<br />
Business-Software z.B. die besonderen<br />
Anforderungen an die Chargenrückverfolgung,<br />
die Überwachung der Produktqualität<br />
<strong>und</strong> der Haltbarkeitsdaten.<br />
„Auch wenn wir damit noch nicht<br />
ganz fertig sind, ist doch die durchgän-<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
gige Chargenverwaltung unser Ziel.<br />
Die Möglichkeiten dafür sind mit der<br />
Software vorhanden.“ Mit dem SoftM-<br />
System ist AVO gut gerüstet für die<br />
verschärften behördlichen Aufl agen,<br />
die künftig für Lebensmittelhersteller<br />
gelten werden. Die Europäische Union<br />
hat 2002 mit der EU-Verordnung 178/<br />
2002 neue Regularien verabschiedet, in<br />
denen die umfassende Rückverfolgbarkeit<br />
von Lebensmitteln „in allen Produktions-,<br />
Verarbeitungs- <strong>und</strong> Vertriebsstufen<br />
verlangt wird“. In ihrer<br />
Gesamtheit wird die Verordnung ab 1.<br />
Januar 2005 wirksam.<br />
Schließlich ergeben sich aus Schwankungen<br />
der Weltmarktpreise weitere<br />
spezifi sche Anforderungen an die Business-Software.<br />
„Die Kilopreise für Pfeffer<br />
etwa – wir verarbeiten davon 700<br />
Tonnen pro Jahr – können zwischen<br />
1,50 <strong>und</strong> 8 Euro schwanken.“ Bei Rohgewürzen<br />
berechnet AVO die Tagespreise<br />
an die K<strong>und</strong>en weiter, mithilfe der<br />
SoftM-Software lassen sich wechselnde<br />
Einkaufspreise automatisiert in den<br />
Verkaufspreisen abbilden. Das Gros der<br />
Rohstoffe verarbeitet AVO aber zu Fertigprodukten,<br />
hier können Preisschwankungen<br />
in der Regel nicht direkt weitergereicht<br />
werden. Daraus ergeben sich<br />
hohe Anforderungen an Einkauf, Planung<br />
<strong>und</strong> Disposition. Die EDV unterstützt<br />
die richtige Bevorratung mit<br />
Rohstoffen, wobei auch saisonale<br />
Schwankungen zu berücksichtigen sind:<br />
„Sobald es im Mai warm wird <strong>und</strong> die<br />
Grillsaison startet, muss praktisch auf<br />
Zuruf eine Tonne mehr Marinade produziert<br />
werden“, berichtet Schaber. Mit<br />
SoftM hat AVO die Marktschwankungen<br />
im Griff <strong>und</strong> sieht sich auch für<br />
künftige Herausforderungen gerüstet.<br />
Noch im Jahr 2003 möchte AVO in die<br />
erweiterten ERP-Anwendungen einsteigen,<br />
die SoftM in den Bereichen <strong>SCM</strong>,<br />
CRM <strong>und</strong> e-Business anbietet.<br />
SoftM Software <strong>und</strong> Beratung GmbH<br />
D-80992 München<br />
� (+49) 089/14329-0<br />
� www.softm.com<br />
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Titelthema<br />
25
Aktuelles<br />
Die Frage:<br />
Moderne IT verbindet Sprachkommunikation<br />
mit bestehenden IT-Anwendungen<br />
(CTI, VoIP etc.). Planen Sie in den<br />
nächsten zwölf Monaten die Integration<br />
von Sprachkommunikation in die bestehenden<br />
IT-Anwendungen?<br />
Das Ergebnis:<br />
Von insgesamt 1289 Teilnehmern antworteten<br />
48 Prozent (626 Stimmen) mit<br />
„Ja“ <strong>und</strong> 52 Prozent (663 Stimmen) mit<br />
„Nein“.<br />
Der Kommentar:<br />
Eine der Kernaufgaben von Unternehmen<br />
ist die Steigerung der Produktivität durch<br />
Straffung der Geschäftsprozesse. Dies gilt<br />
heute ganz besonders vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
der aktuellen weltwirtschaftlichen<br />
Lage. Aber: Die Produktivitätsgewinne<br />
nehmen ab <strong>und</strong> stabilisieren sich auf<br />
niedrigem Niveau. So wurden zum Beispiel<br />
in Deutschland zwischen 1950 <strong>und</strong><br />
1960 Steigerungen von über 6 Prozent im<br />
Jahr erreicht, während zwischen 1995<br />
<strong>und</strong> 2000 die Arbeitsproduktivität nur<br />
noch 1,5 Prozent im Jahr vorankam.<br />
Ein Gr<strong>und</strong> dafür ist, dass der Einsatz<br />
einzelner, geschäftsprozessorientierter<br />
IT-Anwendungen annähernd ausgereizt<br />
ist. Prozessautomatisierungen sind in<br />
Produktivitätsreserve<br />
Die Frage des Monats im April 2003<br />
Echtzeitkommunikation<br />
Ja<br />
48%<br />
Dr. Michael Meyer,<br />
Senior Vice President of<br />
Strategy, Planning and<br />
Communication Siemens<br />
Enterprise Networks<br />
den meisten Unternehmen bereits so<br />
umfassend eingeführt, dass weitere<br />
Möglichkeiten rar werden.<br />
1.289 Teilnehmer haben<br />
abgestimmt<br />
Planen Sie in den nächsten zwölf<br />
Monaten die Integration von<br />
Sprachkommunikation in die<br />
bestehenden IT-Anwendungen?<br />
26 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Nein<br />
52%<br />
Noch wichtiger ist, dass gerade durch<br />
Spezialisierung <strong>und</strong> Automatisierung<br />
wirtschaftliche Prozesse immer komplexer<br />
geworden sind. Arbeitsabläufe<br />
wurden in viele kleine Einzelschritte<br />
aufgetrennt. Innerbetrieblich sind un-<br />
terschiedliche Abteilungen, außerbetrieblich<br />
viele Partnerunternehmen beteiligt.<br />
Folge: Die Anzahl der Schnittstellen<br />
<strong>und</strong> der Abhängigkeiten<br />
zwischen einzelnen Arbeitsschritten<br />
<strong>und</strong> IT-Anwendungen nimmt deutlich<br />
zu. Damit steigt zum einen der Kommunikationsbedarf<br />
<strong>und</strong> nimmt zum<br />
anderen die Menge an Information zu,<br />
die innerhalb eines Unternehmens bewegt<br />
wird. Sie ist heute um den Faktor<br />
60 größer als noch vor 30 Jahren.<br />
Mit anderen Worten: Im intelligenten<br />
Management der Transaktionen liegt<br />
der Schlüssel für eine weitere Welle<br />
nachhaltiger Produktivitätssteigerung.<br />
Das für uns sehr erfreuliche Umfrageergebnis<br />
von 48 Prozent an Sprachintegration<br />
interessierten Unternehmen spiegelt<br />
diese Situation wider.<br />
Die Herausforderung heute<br />
Durch die intelligente Einbindung der<br />
Echtzeitkommunikation in datenzentrierte<br />
Anwendungen die Brüche in den<br />
Abläufen zu minimieren <strong>und</strong> die Kommunikationslandschaft<br />
von Festnetz-<br />
Telefon über Fax, E-Mail, Web-Chat,<br />
SMS, Internet, WAP, Handy, DECT-Telefon<br />
bis hin zu PC <strong>und</strong> PDA für den<br />
Nutzer durchgängig <strong>und</strong> transparent zu<br />
gestalten. Anwendungen müssen also<br />
intelligente Oranisationsabläufe abbilden<br />
können. Die Forderungen nach<br />
besserer K<strong>und</strong>enbetreuung <strong>und</strong> die Einbindung<br />
in die bestehende IT-Infrastruktur<br />
stehen dabei gleichwertig mit den<br />
Forderungen nach niedrigeren Kommunikationskosten<br />
<strong>und</strong> einfachen Netzwerkmanagement.<br />
Der Schlüssel zur Realisierung dieser<br />
Ziele ist im ersten Schritt die Vereinheitlichung<br />
von IT- <strong>und</strong> TK-Netzen auf Ba-
sis des Internet-Protokolls (IP), eine<br />
Vereinheitlichung, die durch das zentrale<br />
Management <strong>und</strong> die verbesserte<br />
Bandbreitennutzung die nachhaltige<br />
Senkung der Kommunikationskosten<br />
erlaubt. Auf einer einheitlichen Infrastruktur<br />
setzt die zweite Stufe der IP-<br />
Konvergenz auf, Second Generation IP<br />
(2gIP). Damit sind Anwendungen gemeint,<br />
die die Zusammenarbeit zwischen<br />
Echtzeit-Kommunikation (Telefonie,<br />
Video oder Instant Messaging) <strong>und</strong><br />
datenzentrischen Geschäftsprozessen<br />
ermöglichen. Erst dadurch ergänzen<br />
sich Telefon <strong>und</strong> PC gegenseitig <strong>und</strong><br />
funktionieren effektiv als Einheit: Kommunikation<br />
über alle bisherigen Schranken<br />
hinweg.<br />
Die Investition in Echtzeitkommunikation<br />
ist deswegen nichts für die lange<br />
Bank. Drei entscheidende Faktoren<br />
machen das Engagement in dieser Richtung<br />
bezahlt:<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
– Höhere Produktivität durch Anwendungen,<br />
die intelligentere Wege der<br />
Arbeitsorganisation ermöglichen<br />
– Premium-Services bei der K<strong>und</strong>enbetreuung<br />
über fortschrittliche Kontaktcenter<br />
– Niedrigere Kommunikations- <strong>und</strong><br />
Netzwerkmanagementkosten durch<br />
eine einheitliche Infrastruktur<br />
Mit den entsprechenden Lösungen mobilisieren<br />
Sie für Ihr Unternehmen die<br />
entscheidende Ausschöpfung der ProduktivitätsreserveEchtzeitkommunikation.<br />
Kommentator: Dr. Michael Meyer<br />
www.midrangemagazin.de<br />
Die Frage im Monat Mai lautet:<br />
„Spezielle Software für Controlling <strong>und</strong><br />
Budgetverwaltung soll die beliebte Extraktion<br />
von Daten in Tabellenkalkula-<br />
tionsprogramme ablösen. Hat Ihr Unternehmen<br />
die Beschaffung moderner<br />
Controllingsoftware in den kommenden<br />
12 Monaten geplant?“<br />
Unter www.midrangemagazin.de laden<br />
wir Sie ein, Ihre Stimme <strong>und</strong> Ihre Meinung<br />
dazu abzugeben. Die Abstimmung<br />
wird ohne jede weitere Abfrage durchgeführt.<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit,<br />
Ihre Entscheidung zu kommentieren.<br />
Außerdem haben Sie die Möglichkeit<br />
Ihren Kommentar namentlich oder auch<br />
gerne anonym abzugeben.<br />
I.T.P.-Verlag<br />
> redaktion@midrangemagazin.de<br />
� www.midrangemagazin.de<br />
Aktuelles<br />
27
Aktuelles<br />
Autonome Rechner in der Arbeitswelt<br />
Mit immer mehr unternehmenskritischen<br />
Anwendungen, Kommunikationssystemen <strong>und</strong><br />
der entsprechenden Hardware in den<br />
Rechnerräumen vieler Unternehmen stieg<br />
in den letzten Jahren der Umfang der<br />
IT-<strong>Systeme</strong> beträchtlich an. Neue Ansätze<br />
wie Autonomic Computing versuchen diese<br />
Komplexität wieder zu reduzieren.<br />
Die Verwaltung der IT-Infrastruktur<br />
soll einfacher gemacht werden,<br />
damit Unternehmen mit dem gleichen<br />
Personal auch erweiterte <strong>Systeme</strong> managen<br />
können. Autonome Rechnersysteme,<br />
intelligente Computer <strong>und</strong> eigenständig<br />
handelnde Roboter – wie nahe<br />
ist das eigentlich an der Realität? Und<br />
laufen die IT-Administratoren mit dieser<br />
Entwicklung Gefahr, völlig überfl üssig<br />
zu werden, oder kann uns Autonomic<br />
Computing das Arbeitsleben wirklich<br />
vereinfachen?<br />
Was ist Autonomic Computing?<br />
Um zu verstehen, was „Autonomic<br />
Computing“ für die Arbeitswelt bedeutet,<br />
muss zunächst geklärt werden, was<br />
autonome <strong>Systeme</strong> überhaupt leisten<br />
beziehungsweise was sie in Zukunft<br />
leisten sollen. Vorbild des Autonomic<br />
Francis Kuhlen,<br />
Vice President<br />
Systems Group<br />
Central Region, IBM<br />
28 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Kollege Computer<br />
Computing ist das vegetative Nervensystem<br />
des Menschen. Diesem perfekten<br />
System in der Welt der Computer möglichst<br />
nahe zu kommen, daran tüfteln<br />
derzeit die Forscher in den Labors der<br />
Computer-Hersteller. Das vegetative<br />
Nervensystem steuert einen Großteil der<br />
menschlichen Körperfunktionen automatisch,<br />
ohne dass wir darüber nachdenken<br />
müssen.<br />
So erkennt beispielsweise das Herz-<br />
Kreislaufsystem den Sauerstoffbedarf<br />
<strong>und</strong> pumpt die entsprechende Menge<br />
Blut durch unseren Körper, je nachdem<br />
ob wir gerade im Wald joggen oder im<br />
Sessel ein Buch lesen. Ähnliches sollen<br />
autonome Computersysteme künftig<br />
leisten: Analog zum menschlichen Organismus<br />
überwachen sie alle wichtigen<br />
Parameter <strong>und</strong> reagieren bei Abweichungen<br />
mit den richtigen Maßnahmen.<br />
So werden bei Bedarf fehlende Komponenten<br />
aus dem Internet heruntergeladen<br />
<strong>und</strong> selbständig installiert; bei Abweichungen<br />
eines Bauteils vom Normalverhalten<br />
wird frühzeitig Alarm<br />
geschlagen <strong>und</strong> auch die Auslastung innerhalb<br />
eines Rechnerverb<strong>und</strong>es wird<br />
eigenständig reguliert: Schwach frequentierte<br />
Rechner werden dabei ohne<br />
Eingriff von außen automatisch zur<br />
Unterstützung der Leistung von stark<br />
ausgelasteten <strong>Systeme</strong>n herangezogen.<br />
Der Computer trifft also (auf Basis vorher<br />
festgelegter Parameter) Diagnosen,<br />
fällt Entscheidungen <strong>und</strong> ergreift die<br />
entsprechenden Maßnahmen. Der Begriff<br />
„Autonomic Computing“ steht<br />
damit für Computer <strong>und</strong> Rechensysteme,<br />
die sich ohne menschliches Zutun<br />
steuern, regulieren, erhalten <strong>und</strong> im<br />
Fehlerfall teilweise sogar selbst „heilen“<br />
können. Bereits heute fi nden erste Komponenten<br />
dieser Technologie Einsatz in<br />
großen Rechnern <strong>und</strong> Datenspeichern.<br />
Vier Haupteigenschaften zeichnen ein<br />
autonomes System aus:<br />
1. Selbst-konfi gurierend<br />
Die Rechner sind in der Lage, selbständig<br />
mit anderen Peripheriegeräten Verbindung<br />
aufzunehmen <strong>und</strong> sich unter<br />
verschiedensten Bedingungen zu konfi -<br />
gurieren.<br />
2. Selbst-schützend<br />
Server, die über selbst-schützende Mechanismen<br />
verfügen, können sich<br />
selbstständig gegen Viren, Hacker oder<br />
andere Sicherheitsrisiken wehren, beispielsweise<br />
mithilfe so genannter „Intrusion-Detection“-Funktionen.<br />
3. Selbst-optimierend<br />
Die neue Rechner-Generation passt sich<br />
eigenständig an unterschiedliche Arbeitsauslastungen<br />
an <strong>und</strong> verteilt ihre<br />
Prozessor-Leistung je nach Anforderung<br />
fl exibel auf verschiedene Aufgaben. Gesteuert<br />
über einen „Work Load Manager“<br />
erhöhen die Server bei außergewöhnlicher<br />
Belastung Prozessorleistung<br />
<strong>und</strong> andere kritische Funktionen.<br />
4. Selbst-heilend<br />
Rechner für Autonomic Computing können<br />
ohne Eingriff eines Administrators<br />
Fehler beheben, die sonst den Betrieb des<br />
Systems gefährden oder sogar zum Absturz<br />
bringen könnten. Durch die zentrale<br />
Überwachung aller Komponenten erkennt<br />
das System beispielsweise sofort, wenn ein<br />
Kühlventilator ausfällt. Der Fehler kann<br />
in diesem Stadium leicht durch die Erhöhung<br />
der Leistung der anderen Ventilatoren<br />
bewältigt werden. Außerdem leitet der<br />
Rechner seine Diagnose unaufgefordert an<br />
den Administrator weiter, der dann die<br />
Ursache beheben kann.<br />
Voraussetzung für all diese Eigenschaften<br />
ist, dass das System seine Umgebung
erkennt, so etwa die mit ihm verknüpften<br />
Peripheriegeräte. Außerdem ist eine<br />
Verbindung zur Außenwelt notwendig<br />
– beispielsweise durch das Internet, über<br />
das sich das System selbständig fehlende<br />
Treiber oder Updates für den Virenschutz<br />
runterladen kann.<br />
Ziel all dieser Funktionen ist es, einfache<br />
Aufgaben wie das Installieren neuer<br />
Komponenten so weit wie möglich zu<br />
automatisieren. Da die IT-<strong>Systeme</strong> in<br />
den Unternehmen immer komplexer<br />
werden, die Budgets aber tendenziell<br />
sinken, sind solche Ansatzpunkte dringend<br />
notwendig, damit die <strong>Systeme</strong><br />
weiterhin effektiv betreut werden können.<br />
Für das IT-Personal in den Unternehmen<br />
bedeutet das, dass rein administrative<br />
Aufgaben wie die Wartung der<br />
vorhandenen <strong>Systeme</strong> weitgehend wegfallen.<br />
Die autonomen <strong>Systeme</strong> warten<br />
sich entweder selbst oder kennzeichnen<br />
beispielsweise durch LCD-Anzeigen<br />
kaputte Teile, die ausgetauscht werden<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
müssen. Die Wartungsaufgaben werden<br />
dann so einfach, dass kein speziell geschultes<br />
Personal mehr notwendig ist,<br />
sondern sich im Extremfall sogar der<br />
Hausmeister darum kümmern kann.<br />
Auf der anderen Seite steigen jedoch die<br />
Anforderungen an das IT-Personal in<br />
anderen Bereichen: Ihre Aufgabe ist es<br />
nun, die IT an den Unternehmensbedürfnissen<br />
auszurichten, Geschäftsprozesse<br />
ideal zu unterstützen <strong>und</strong> den<br />
globalen Überblick zu bewahren. Viel<br />
stärker als bisher übernehmen sie Aufgaben,<br />
die eng mit der strategischen<br />
Ausrichtung des Unternehmens verzahnt<br />
sind – <strong>und</strong> benötigen dafür verstärkt<br />
auch betriebswirtschaftliche<br />
Kenntnisse <strong>und</strong> Einsicht in größere Zusammenhänge.<br />
Erst die weitgehende Automatisierung<br />
der IT-Infrastruktur durch Autonomic<br />
Computing gibt den CIOs <strong>und</strong> IT-Architekten<br />
die Möglichkeit sich mit diesen<br />
Fragen zu beschäftigen. Die Unterneh-<br />
men haben damit die Chance, IT- <strong>und</strong><br />
Geschäftskonzepte stärker als bisher<br />
aufeinander abzustimmen <strong>und</strong> mehr<br />
Effi zienz bei IT-Investitionen zu erreichen.<br />
Die Arbeit für das IT-Personal<br />
wird somit nicht unbedingt weniger,<br />
es fi ndet eher eine Verschiebung statt –<br />
hin zu strategisch orientierten, vielseitigen<br />
<strong>und</strong> einfl ussreicheren Aufgaben.<br />
Schließlich bleibt auch bei automatisierten<br />
<strong>Systeme</strong>n der Mensch das letzte<br />
Glied in der Kette, der die Rahmendaten<br />
vorgibt, die <strong>Systeme</strong> entsprechend anpasst<br />
<strong>und</strong> die Ergebnisse kontrolliert.<br />
Autor: Francis Kuhlen, VP Systems<br />
Group Central Region, IBM<br />
IBM Deutschland<br />
Informationssysteme GmbH<br />
D-70560 Stuttgart<br />
� (+49) 0711/785-0<br />
� www.ibm.de<br />
Aktuelles<br />
29
Aktuelles<br />
Gemeinsam mit einer Perspektive Internationalität <strong>und</strong> Innovation<br />
Kooperation zur Integration<br />
Kooperationen <strong>und</strong> Fusionen haben oft einen<br />
zweifelhaften Ausgang – das vergangene Jahr<br />
hat diese Erfahrung deutlich untermauert.<br />
Relativ unspektakulär haben die branchenorientierte<br />
GUS Group in Köln <strong>und</strong> der Spezialist<br />
für das Rechnungswesen, die K+H Software<br />
aus Germering, eine Zusammenarbeit bei<br />
Marketing, Vertrieb <strong>und</strong> Produktentwicklung<br />
vereinbart. GUS-Vertriebschef Peter Linz <strong>und</strong><br />
K+H Komplementär Arne Claßen sprachen<br />
mit Michael Wirt über die Gründe dieser<br />
Zusammenarbeit.<br />
Michael Wirt: K+H <strong>und</strong> die GUS<br />
Group haben Ende 2002 eine Kooperation<br />
vereinbart. Was sind die Ziele?<br />
Arne Claßen: Unser Ziel ist es, sowohl<br />
vertrieblich als auch im Marketing enger<br />
zusammenzuarbeiten. Beide Häuser<br />
haben – bezogen auf mittelständisch<br />
orientierte Lösungen für die IBM iSeries<br />
– eine gemeinsame Vergangenheit <strong>und</strong><br />
teilen auch eine gemeinsame Perspektive<br />
zur weiteren Entwicklung. Und außerdem<br />
betreuen beide Unternehmen gemeinsame<br />
K<strong>und</strong>en: GUS Group auf der<br />
ERP-Seite <strong>und</strong> K+H im Bereich Rechnungswesen.<br />
Diese Gemeinsamkeiten<br />
wollen wir jetzt ausbauen.<br />
Nach außen hin wird dies in gemeinsamen<br />
Vertriebsaktivitäten deutlich – Ce-<br />
BIT-Auftritt, Infotage, Anwenderforen.<br />
Wir wollen so nicht nur Kosten teilen,<br />
Peter Linz,<br />
Vertriebschef der GUS<br />
sondern vor allem auch die K<strong>und</strong>enbeziehungen<br />
gegenseitig nutzen. Wir erkennen<br />
deutlich, dass wir dadurch gegenseitig<br />
die Marktposition weiter stärken<br />
<strong>und</strong> speziell auch die Verbreitung<br />
der K+H-Lösungen auf die Branchensegmente<br />
der GUS Group im Bereich Life<br />
Sciences <strong>und</strong> Logistik ausweiten können.<br />
Die Branchenschwerpunkte unserer<br />
mehr als 200 K<strong>und</strong>en liegen in den Bereichen<br />
Pharma, Spedition, Maschinenbau,<br />
Entsorgung <strong>und</strong> Fertigung – weisen<br />
also eine hohe Deckungsrate mit den<br />
Zielgruppen der GUS Group auf.<br />
Voraussetzung dafür ist aber, dass wir<br />
auch gemeinsame Entwicklungsziele<br />
verfolgen. So wurde der Schwerpunkt in<br />
der Zusammenarbeit von Beginn an<br />
nicht auf ein großes Vertragswerk, sondern<br />
auf die Integration der Lösungen<br />
gelegt <strong>und</strong> somit ein verbesserter Nutzen<br />
für die K<strong>und</strong>en geschaffen.<br />
Peter Linz: Die GUS Group vervollständigt<br />
das chargenorientierte Informationssystem<br />
Charisma mit den Lösungen<br />
von K+H für den gesamten Bereich<br />
Rechnungswesen. Wir haben die<br />
Integration zwischen beiden <strong>Systeme</strong>n<br />
bereits so weit vorangetrieben, dass sowohl<br />
die ERP-Lösung als auch der Finanzteil<br />
auf einer gemeinsamen<br />
Datenbasis aufsetzen – eine red<strong>und</strong>ante<br />
Datenhaltung ist also vermieden. Wir<br />
haben uns darauf verständigt, dass die<br />
GUS Group K+H Finanz als integrales<br />
Charisma-Modul anbieten kann.<br />
30 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Arne Claßen,<br />
Komplementär der GUS<br />
Michael Wirt: Heißt das, wer sich künftig<br />
für Charisma entscheidet, muss sich<br />
auch für K+H entscheiden?<br />
Peter Linz: Die GUS Group hat immer<br />
den Standpunkt vertreten, sich auf die<br />
wertschöpfenden Prozesse im Unternehmen<br />
zu konzentrieren <strong>und</strong> im Bereich<br />
Rechnungswesen mit denen zusammenzuarbeiten,<br />
die hier jahrzehntelange<br />
Erfahrung vorweisen können.<br />
Unsere Lösung ist aber seit annähernd<br />
20 Jahren auf dem Markt – <strong>und</strong> arbeitet<br />
dort mit praktisch allen Finanzbuchhaltungen<br />
zusammen, die auf der iSeries<br />
Rang <strong>und</strong> Namen haben. Diese Offenheit<br />
werden wir auch beibehalten. Das<br />
bedeutet: Weder unsere Bestandsk<strong>und</strong>en<br />
müssen wechseln, noch ist für Neuk<strong>und</strong>en<br />
K+H die einzige Alternative.<br />
Das heißt, wir werden unsere bewährte<br />
Zusammenarbeit mit anderen Anbietern<br />
– zum Beispiel DCW – auf Projektebene<br />
weiter fortsetzen, wenn der<br />
K<strong>und</strong>e sich so entscheidet. Aber uns war<br />
<strong>und</strong> ist es wichtig, die ERP-Lösung Charisma<br />
durch eine eigene, voll integrierte<br />
Lösung zu vervollständigen. Dabei haben<br />
wir nach einer Partnerlösung gesucht,<br />
weil damit zugleich die Expertise<br />
im Rechnungswesen vorhanden ist <strong>und</strong><br />
die sehr gute Marktposition bereits etabliert<br />
ist. Neben diesen Punkten sprach<br />
für K+H aber vor allem der hoch entwickelte<br />
Integrationsansatz <strong>und</strong> die gemeinsame<br />
Entwicklungsperspektive.<br />
Arne Claßen: Auch für uns bedeutet<br />
die Partnerschaft mit der GUS Group<br />
keine Absage an die Offenheit gegenüber<br />
anderen ERP-Lösungen. In Branchen,<br />
in denen die GUS Group nicht<br />
aktiv ist, verfügen wir ebenfalls über<br />
eine große Zahl erfolgreicher Integrationsprojekte.<br />
Im Übrigen soll nicht unerwähnt<br />
bleiben, dass wir ja auch mit<br />
der SOU Systemhaus GmbH & Co. KG
Aktuelles<br />
eine bestehende <strong>und</strong> erfolgreiche<br />
Partnerschaft betreiben, in der unser<br />
Rechnungswesen in das Produkt<br />
sou.MatriXX integriert ist. Aber die<br />
Integration mit Charisma geht tiefer.<br />
Deshalb hat sich K+H auch entschieden,<br />
der GUS Open Solution-Architektur<br />
zu folgen.<br />
Michael Wirt: Wie sieht diese Integration<br />
technisch aus?<br />
Arne Claßen: Die datentechnische Integration<br />
mit Charisma ist bereits abgeschlossen<br />
<strong>und</strong> verfügbar. Eine red<strong>und</strong>ante<br />
Datenhaltung besteht nicht, da<br />
die Finanzbuchhaltung über APIs auf<br />
die in Charisma vorgehaltenen Stammdaten<br />
zugreift (<strong>und</strong> vice versa). Es werden<br />
also weder Daten doppelt gepfl egt<br />
noch bestehen Medienbrüche.<br />
Ein weiteres Beispiel ist unser Produkt<br />
Finance Intelligence für das Controlling.<br />
Mit diesem OLAP-Tool können<br />
im Browser detaillierte Analyen über<br />
offene Posten <strong>und</strong> Kostenstellen vorgenommen<br />
werden, die wir direkt aus<br />
K+H Finanz generieren. Dieses Analysewerkzeug<br />
haben wir auch auf Charisma<br />
ausgedehnt: So können jetzt die<br />
Umsätze im Vertriebs-Modul nach Region,<br />
K<strong>und</strong>en, Vertriebsbeauftragten<br />
oder Produkten analysiert werden. Die<br />
damit verb<strong>und</strong>enen Drill-Down-Funktionen<br />
stehen auch hier zur Verfügung<br />
– unabhängig davon, ob die Daten nun<br />
aus K+H Finanz oder Charisma kommen.<br />
Übrigens erlaubt die offene Architektur<br />
von Finance Intelligence auch<br />
die Übernahme von Daten aus Drittanwendungen<br />
– zum Beispiel einer fremden<br />
Finanzlösung.<br />
Peter Linz: Finance Intelligence passt<br />
optimal zu unserem Portal-Ansatz als<br />
eine Säule der GUS Open Solution-Architektur.<br />
Wir entwickeln aufbauend<br />
auf Daten <strong>und</strong> Funktionen von Charisma<br />
browserbasierte Sichten auf die Geschäftsvorfälle,<br />
die sowohl interne Managementinformationen<br />
erzeugen als<br />
auch unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse<br />
im Sinne der Supply<br />
Chain <strong>und</strong> der Customer Relationship<br />
abdecken. Bereits heute haben wir GUS<br />
OS-Portale für Managementinformatio-<br />
Kooperation zur Integration<br />
nen, Lagerdisposition, für den Außendienst,<br />
für Lieferanten <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en –<br />
<strong>und</strong> mit Finance Intelligence auch für<br />
das Controlling.<br />
Die Zielsetzung der GUS Open Solution-Architektur<br />
geht jedoch weit darüber<br />
hinaus, browserbasierte Views für<br />
mehr Transparenz bei der Überwachung<br />
von Geschäftsprozessen zu schaffen.<br />
GUS OS ergänzt sukzessive Charisma<br />
um zusätzliche Funktionen. GUS OS-<br />
Module sind in Java entwickelt <strong>und</strong> somit<br />
plattformunabhängig. Sie werden<br />
auf dem Server installiert <strong>und</strong> benötigen<br />
beim Client lediglich einen Browser.<br />
Damit reduzieren wir einerseits deutlich<br />
die Implementierungskosten <strong>und</strong> schaffen<br />
andererseits verbesserte Einsatzmöglichkeiten<br />
in dezentralen Organisationen<br />
– ob in der Zentrale, in der Niederlassung,<br />
bei externen Partnern oder<br />
im mobilen Außendienst. Der geschützte<br />
<strong>und</strong> abgesicherte Zugriff über GUS<br />
OS-Module auf Charisma verlangt lediglich<br />
einen Browser <strong>und</strong> einen Internetzugang.<br />
Michael Wirt: Gibt es dazu einen Zeitplan?<br />
Arne Claßen: Zunächst einmal haben<br />
wir die Integration beider Lösungen in<br />
der klassischen Green Screen-Variante<br />
vollendet. Auf dieser Basis verfolgen wir<br />
übrigens gemeinsam die Umsetzung der<br />
bestehenden iSeries-Lösungen in Browser-Oberfl<br />
ächen mit Hilfe von IBM<br />
WebFacing oder HATS. Auch dieser<br />
Schritt ist zur CeBIT 2003 abgeschlossen<br />
worden.<br />
Jetzt starten wir mit der Umsetzung der<br />
GUS OS-Architektur, wobei wir als<br />
ersten Kandidaten die Anlagenbuchhaltung<br />
ausgewählt haben. Wir zeigen<br />
erste Ergebnisse dazu bereits auf der<br />
<strong>Midrange</strong> Welt in Karlsruhe. In diesem<br />
Projekt sammeln wir die Erfahrungen<br />
im Umgang mit GUS OS-JDBV. Wir<br />
gehen davon aus, dass wir über den<br />
Sommer hinweg dann die größeren<br />
Module im K+H-Rechnungswesen in<br />
Angriff nehmen. Mit einer vollständigen<br />
Verfügbarkeit von Java-Oberfl ächen<br />
für unsere Lösungen rechnen wir<br />
bis zum Ende des Jahres.<br />
32 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Peter Linz: Parallel dazu verfolgt die<br />
GUS Group ihre GUS OS-Strategie weiter.<br />
Unser primäres Ziel ist es, auf der<br />
Basis des bewährten ERP-Systems Charisma<br />
Zusatzfunktionen – insbesondere<br />
im für unsere K<strong>und</strong>en vitalen Bereich<br />
des Qualitätsmanagements – anzubieten.<br />
Und hier haben wir inzwischen ein<br />
hohes Entwicklungstempo vorgelegt:<br />
Jetzt entsteht gemeinsam mit K+H das<br />
Modul GUS OS-Finanz.<br />
Arne Claßen: Auch unabhängig von<br />
Integrationslösungen mit Charisma sehen<br />
wir Vorteile bei der Entwicklung<br />
einer Java-basierten Finanzlösung aus<br />
dem Hause K+H. Neben der Plattformunabhängigkeit,<br />
die uns eine deutliche<br />
Ausweitung unseres Marktpotenzials<br />
bringen wird, erwarten wir eine klare<br />
Verbesserung der Akzeptanz bei den<br />
Anwendern – <strong>und</strong> Technologievorsprung<br />
wird eben nicht nur in den Funktionen,<br />
sondern auch in der Oberfl äche<br />
sichtbar.<br />
Übrigens profi tieren wir von weiteren<br />
Synergien. K+H ist bereits heute international<br />
ausgerichtet. Wir erwarten,<br />
dass uns die GUS OS-Architektur hier<br />
eine weitere Verbesserung der Wettbewerbssituation<br />
auch im internationalen<br />
Maßstab eröffnet. Immer mehr mittelständische<br />
Unternehmen mit Stammsitz<br />
in Deutschland benötigen für ihre ausländischen<br />
Niederlassungen Finanzlösungen,<br />
die den dortigen gesetzlichen<br />
Bedingungen folgen. Das können wir<br />
bereits heute leisten, wollen dies aber in<br />
Zukunft noch stärker auch vertrieblich<br />
angehen. Und nicht zuletzt nutzen wir<br />
die Ressourcen der GUS Group als IBM<br />
Premier Partner, um optimale Hardwareangebote<br />
für unsere K<strong>und</strong>en zu ermöglichen.<br />
GUS Group AG & Co. KG<br />
D-50968 Köln<br />
� (+49) 0221/37659-0<br />
� www.gus-group.com<br />
K+H Software Kantioler KG<br />
D-82110 Germering<br />
� (+49) 089/894410-0<br />
� www.kh-software.de
Die erfolgreichen ERP-Anbieter<br />
... die Enterprise Resource Planning- (ERP-)<br />
Häuser, die auch in Zeiten schwieriger<br />
Marktverhältnisse weiterhin auf Erfolgskurs<br />
sind. Ein gutes Beispiel dafür ist die r.z.w.<br />
cimdata AG. Das in Weimar <strong>und</strong> Gunzenhausen<br />
ansässige Unternehmen, das bereits seit<br />
20 Jahren erfolgreich am Markt agiert, konnte<br />
mit einer 15-prozentigen Umsatzsteigerung auf<br />
zehn Millionen Euro gegenüber 2002 erneut<br />
ein hervorragendes Ergebnis vorlegen.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> nimmt Dr.<br />
Wolfgang Hölzer, Vorstandsvorsitzender<br />
der r.z.w. cimdata AG, in einem<br />
exklusiven Interview Stellung zur heutigen<br />
Marktsituation <strong>und</strong> Zukunft des<br />
ERP-Marktes.<br />
Michael Wirt: Die Bilanzzahlen des<br />
letzten Jahres sprechen für sich. Worauf<br />
führen Sie diese positive Entwicklung<br />
von r.z.w. cimdata zurück?<br />
Dr. Wolfgang Hölzer: Unsere Erfahrung<br />
zeigt ganz klar, dass zwei Dinge für<br />
langfristigen Erfolg entscheidend sind,<br />
<strong>und</strong> zwar unabhängig davon, ob die<br />
Konjunktur lahmt oder boomt: Zum einen<br />
sind dies technologisch ausgereifte,<br />
moderne Produkte. Zum anderen umfassendes<br />
Know-how <strong>und</strong> Kompetenz in<br />
Projektarbeit <strong>und</strong> Services.<br />
Michael Wirt: Sie haben vor eineinhalb<br />
Jahren mit if2000 ein neues Produkt für<br />
das Rechnungswesen <strong>und</strong> Controlling<br />
auf den Markt gebracht <strong>und</strong> damit<br />
gleichzeitig ehemalige Anwender der in<br />
Dr. Wolfgang Hölzer,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
r.z.w. cimdata AG<br />
Und es gibt sie doch...<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
Konkurs gegangen Westernacher AG als<br />
K<strong>und</strong>en gewonnen. Wie hat sich dieser<br />
Bereich denn entwickelt?<br />
Dr. Wolfgang Hölzer: Wir konnten in<br />
sehr kurzer Zeit mehr als 60 neue mittelständische<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Konzerne<br />
gewinnen. Allen von uns übernommenen<br />
K<strong>und</strong>en der ehemaligen Westernacher<br />
AG haben wir einen Migrationspfad<br />
aufgezeigt. Prinzipiell legen wir<br />
großen Wert auf die Pfl ege der Beziehungen<br />
zu unseren Bestandsk<strong>und</strong>en.<br />
Michael Wirt: Da gebe ich Ihnen völlig<br />
Recht. Aber wie erklären Sie sich, dass<br />
trotzdem andere, ebenso renommierte<br />
Anbieter an der derzeitigen Marktsituation<br />
scheitern?<br />
Dr. Wolfgang Hölzer: Es gibt auch<br />
Anbieter, die erfolgreich in ihrer Zielgruppe<br />
waren <strong>und</strong> immer noch sind. Ich<br />
glaube, dass heute der Erfolg einer Softwarelösung<br />
nicht in ihren reduzierbaren<br />
Funktionalitäten liegt, sondern die betriebswirtschaftliche<br />
Kompetenz der<br />
Gesamtlösung den Nutzen für den Anwender<br />
bringt.<br />
Michael Wirt: Was unternimmt r.z.w.<br />
cimdata konkret, um sowohl den Anforderungen<br />
der Bestandsk<strong>und</strong>en als auch<br />
dem Neuk<strong>und</strong>enmarkt gerecht zu werden?<br />
Dr. Wolfgang Hölzer: Der ständige<br />
Dialog mit unseren Anwendern ist sehr<br />
wichtig, gewinnen wir hieraus doch<br />
immer wieder wertvolle neue Impulse<br />
zur Weiterentwicklung unserer Produkte.<br />
So gehen wir bei der Release-Planung<br />
beispielsweise ganz konkret auf die Bedürfnisse<br />
der Anwender ein, die sich im<br />
normalen Tagesgeschäft ergeben <strong>und</strong><br />
die sie als Verbesserungswünsche an uns<br />
weitergeben. Gleichzeitig bleiben wir zu<br />
jeder Zeit dicht am Markt <strong>und</strong> seinen<br />
Rahmenbedingungen. Denken Sie z.B.<br />
daran, wie sich die Anforderungen des<br />
Gesetzgebers permanent ändern, aktuell<br />
etwa in Bezug auf die Aufbewahrungspfl<br />
icht digitaler Unterlagen.<br />
Michael Wirt: Neben dem klassischen<br />
Mittelstand richtet sich Ihr Blick mittlerweile<br />
auch auf kleinere Firmen, die<br />
bisher vom Markt eher stiefmütterlich<br />
behandelt wurden, zumindest was den<br />
Bereich ERP betrifft.<br />
Dr. Wolfgang Hölzer: Zu unserer Zielgruppe<br />
gehören nach wie vor primär<br />
mittelständische Unternehmen <strong>und</strong><br />
Großunternehmen. Das heißt jedoch<br />
nicht, dass wir außerhalb dieses Bereichs<br />
nicht agieren. So haben wir auf<br />
der diesjährigen CeBIT unsere Entwicklung<br />
cd2000 basic edition vorgestellt,<br />
die in Kürze zum Vertrieb freigegeben<br />
wird. Diese kann im Bedarfsfall auf die<br />
Enterprise Edition migrieren.<br />
Michael Wirt: Wagen Sie eine abschließende<br />
Prognose in Sachen ERP? Wohin<br />
wird sich der Markt entwickeln?<br />
Dr. Wolfgang Hölzer: Meiner Meinung<br />
nach entscheidet im ERP-Wettbewerb<br />
künftig nicht mehr nur die rein funktionale<br />
Softwarequalität, sondern in erster<br />
Linie betriebswirtschaftliche Kompetenz<br />
in Kombination mit Business Consulting.<br />
Michael Wirt: Und r.z.w. cimdata? Wo<br />
sehen Sie sich selbst in ein paar Jahren?<br />
Dr. Wolfgang Hölzer: Wir setzen weiterhin<br />
auf den sukzessiven Ausbau unserer<br />
Produkte, der Services <strong>und</strong> damit der<br />
K<strong>und</strong>enbasis. Durch ein solides <strong>und</strong><br />
zukunftsgerichtetes Agieren werden wir<br />
damit auch langfristig für unsere K<strong>und</strong>en<br />
ein verlässlicher Partner sein.<br />
r.z.w. cimdata AG<br />
D-99425 Weimar<br />
� (+49) 03643/8640-0<br />
� www.rzw.de<br />
Aktuelles<br />
33
Aktuelles<br />
Das Tor zum Wissen<br />
Die richtigen Informationen zur richtigen<br />
Zeit am richtigen Ort zu haben, ist für<br />
einen wirksamen Arbeitsablauf unerlässlich.<br />
Im Zeitalter der multimedialen Kommunikation<br />
durch alle Ebenen eines Unternehmens <strong>und</strong><br />
der gesamten vernetzten Welt ist die<br />
Informationsfülle oftmals mehr als ausreichend.<br />
Der Informationssuche <strong>und</strong> Aufbereitung<br />
kommt eine ständig wachsende<br />
Bedeutung zu. An diesem Punkt<br />
setzten moderne Portallösungen an.<br />
Zugriff ohne Grenzen<br />
Ein Portal bietet dem Anwender einen<br />
zentralen <strong>und</strong> direkten Zugriff auf alle<br />
Informationen im Unternehmen. Dabei<br />
ist es egal, ob es sich beispielsweise um<br />
ein ERP-Protokoll, eine CRM-Adressdatenbank<br />
oder eine FiBu-Abrechnung<br />
handelt. Auch das Internet kann in die<br />
Suche einbezogen werden. Die Fähigkeit,<br />
Informationen aus verschiedensten<br />
Systemumgebungen zu fi nden <strong>und</strong><br />
fehlerfrei abbilden zu können, ist eines<br />
der Merkmale moderner Portale.<br />
Durch die Bündelung der Informationen<br />
unter einer Oberfl äche verkürzen<br />
Portallösungen die Informationssuche<br />
erheblich <strong>und</strong> sparen so Arbeitszeit <strong>und</strong><br />
Arbeitskraft.<br />
34 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Portal-Technologie<br />
für zentralen Zugriff<br />
Abbildung nach Maß<br />
Ein weiteres Merkmal sind die vielfältigen<br />
Möglichkeiten der Aufbereitung<br />
<strong>und</strong> Darstellung von Informationen. So<br />
ist es dem Portal der Firma Symtrax in<br />
Verbindung mit einer Business Intelligence<br />
Lösung beispielsweise möglich,<br />
Diagramme oder Berichte zu erstellen,<br />
die automatisch <strong>und</strong> in Echtzeit aktualisiert<br />
werden.<br />
Dadurch hat der Anwender stets die<br />
notwendige Information optimal abgebildet<br />
zur Verfügung. Auch der automatische<br />
<strong>und</strong> regelmäßige Versand der Information<br />
via e-Mail kann durch das<br />
Symtrax Portal realisiert werden. Ein<br />
Export der gef<strong>und</strong>enen Informationen<br />
in bsp. Microsoft Excel Dateien ist natürlich<br />
ebenfalls möglich.<br />
Individuell <strong>und</strong> sicher<br />
Selbstverständlich ist die web-basierte<br />
Oberfl äche des Portals frei konfi gurierbar<br />
<strong>und</strong> kann somit auf die Bedürfnisse<br />
<strong>und</strong> die Arbeitsweise des Anwenders<br />
eingestellt werden. Dadurch wird kostbare<br />
Zeit gespart. Das Symtrax Portal<br />
bietet darüber hinaus die Möglichkeit,<br />
Informationsbereiche oder einzelne Informationen<br />
durch die Vergabe von Berechtigungen<br />
vor dem Zugriff Unbefugter<br />
zu schützen. Diese Fähigkeit ist besonders<br />
dann von Nutzen, wenn in<br />
einem großem Informationsbereich, wie<br />
etwa einer Adressen-Datenbank, bestimmte<br />
Informationen, etwa einzelne<br />
Adressen, nicht für jeden Mitarbeiter<br />
zugänglich gemacht werden sollen.<br />
Index <strong>und</strong> Archiv<br />
Alle Informationen, die mit dem Symtrax<br />
Portal ‚in Berührung kommen‘,<br />
werden von diesem automatisch indexiert.<br />
Dadurch wird jede nachfolgende<br />
Suche nach der gleichen oder ähnlichen<br />
Information schneller <strong>und</strong> somit billiger.<br />
Dieser Vorgang geschieht Anwender<br />
übergreifend, d.h., jedes Suchergebnis,<br />
das irgendein Anwender irgendwo im<br />
Unternehmen mit dem Symtrax-Portal<br />
erstellt hat, steht allen anderen berechtigen<br />
Anwendern des Portals ebenfalls zur<br />
Verfügung.<br />
Ein gewinnbringender Nebeneffekt ist<br />
die zusätzliche Wissensgenerierung<br />
durch die Anwender: Jeder Mitarbeiter<br />
in einem Unternehmen verfügt über ein<br />
eigenes spezielles Wissen. Dieses Wissen<br />
fl ießt in die Informationssuche mit ein,<br />
da beispielsweise ein Techniker aufgr<strong>und</strong><br />
seines Hintergr<strong>und</strong>es gezielter<br />
nach technischen Informationen suchen<br />
kann. Da das Symtrax Portal die Ergebnisse<br />
der Suche katalogisiert <strong>und</strong> archiviert,<br />
stellt es also in diesem Beispiel das<br />
Wissen des Technikers dem restlichen<br />
Unternehmen zur Verfügung.<br />
Heutige Portale wie das Symtrax Portal<br />
können in einem Unternehmen viel Zeit<br />
<strong>und</strong> somit Arbeitskraft <strong>und</strong> Geld sparen.<br />
Ihre Bedienung ist einfach, die<br />
Vorgehensweise wirksam <strong>und</strong> der Vorteil<br />
klar erkennbar.<br />
SYMTRAX S.A.<br />
F-30035 Nimes Cedex 01<br />
� 0800/1833838<br />
� www.eu.symtrax.com
Modernisierung von Host-Anwendungen<br />
Die Benutzer werden zu recht immer<br />
anspruchsvoller. Seit der fl ächendeckenden<br />
Einführung von PCs <strong>und</strong> ähnlichen grafi schen<br />
Oberfl ächen wenden sich mehr <strong>und</strong> mehr<br />
Verantwortliche – <strong>und</strong> sei es nur für den<br />
Entscheidungsprozess – den Applikationen<br />
mit grafi scher Oberfl äche <strong>und</strong> integrativem<br />
Mehrnutzen zu.<br />
Green Screen-Problematik<br />
Grafi scher Mehrnutzen<br />
Sicher, viele Anwendungen lassen sich<br />
nach wie vor am schnellsten über eine<br />
zeichenorientierte Oberfl äche bedienen.<br />
Schlanke Datenströme <strong>und</strong> durchdachte<br />
Bildschirminhalte sorgen zwar nicht für<br />
optimale Ergonomie, erfüllen aber ihren<br />
Zweck. Genau dort ist der Ansatz zu<br />
suchen. Sollen Anwendungen nur ihren<br />
Zweck erfüllen? Wie zum Beispiel das<br />
WWS-System, bei dem der Einkäufer<br />
zum Errechnen von Feldwerten noch<br />
den daneben liegenden Taschenrechner<br />
benutzt, Zwischensummen sowie später<br />
benötigte Informationen auf dem Notizblock<br />
notiert oder, um technische Skizzen<br />
zu erhalten, die Aktenordner aus<br />
dem Regal bemühen muss? Da könnte<br />
man ja glatt auf den Gedanken kommen,<br />
es wäre am günstigsten die Anwendung<br />
neu zu programmieren. Das Problem<br />
dabei ist allerdings, dass in den in<br />
langen Jahren Entwicklungsarbeit entstandenen<br />
Applikationen jede Menge<br />
Logik <strong>und</strong> Funktion steckt <strong>und</strong> diese nur<br />
mit unverhältnismäßig hohem Aufwand<br />
neu erstellt werden kann.<br />
Nicht beim Ersatz der Anwendungen<br />
<strong>und</strong> der grün-schwarzen Oberfl äche,<br />
sondern genau beim Mehrnutzen, den<br />
eine grafi sche Oberfl äche bieten kann, ist<br />
der Ansatz zu suchen. Natürlich geht es<br />
in vielen Fällen darum, als Anbieter von<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
Anwendungssoftware oder als unternehmensinterne<br />
IT-Abteilung den Benutzern<br />
zeitgemäße Dialoge zu präsentieren. Gerade<br />
aus diesem Gr<strong>und</strong> heraus bieten sich<br />
hier Lösungen an, die eine schnelle Umsetzung<br />
des 5250-Datenstroms in grafi -<br />
sche Elemente ermöglichen. Lassen Sie<br />
uns das Ganze einmal am Beispiel von<br />
ML4, der Anwendungs-Entwicklungsumgebung<br />
der ML-Software GmbH aus<br />
Ettlingen, durchspielen.<br />
Drei Wege zum Ziel<br />
Unabhängig von allen Möglichkeiten<br />
der Neuerstellung von Anwendungen<br />
mit grafi scher Oberfl äche soll das Produkt<br />
unter dem Fokus der Modernisierung<br />
von bestehenden Host-Anwendungen<br />
betrachtet werden. Im ersten<br />
Schritt ist gerade das vorher erwähnte<br />
Feature – Umsetzung von bestehenden<br />
5250-Datenströmen ohne Eingriff in<br />
die Anwendungslogik – Garant für eine<br />
schnelle Implementierung dieser Oberfl<br />
äche. Das in ML4 integrierte vorkonfi<br />
gurierte iSeries GUI-API sorgt für einen<br />
sofortigen produktiven Einsatz mit<br />
nur geringem Aufwand für individuelle<br />
Anpassungen. Sowohl Host- als auch<br />
PC-seitig sind keine zusätzlichen Arbeiten<br />
nötig, um zur grafi schen Oberfl äche<br />
zu gelangen.<br />
Sicherlich gibt es Host-Anwendungen,<br />
bei denen dieser „On-the-Fly-Weg“<br />
nicht immer die beste Wahl ist. Entweder<br />
sind die Anwendungen so individuell<br />
programmiert, dass eine wie auch<br />
immer gestaltete Umsetzungslogik da<br />
oder dort zu nicht erwünschten Ergebnissen<br />
führt. Hier ist der nächste Ansatz<br />
zu wählen, die individuelle Anpassung<br />
einzelner Bildschirme, die eben nicht in<br />
die Regeln des GUI-API passen. Bildschirme<br />
werden anhand von Merkmalen<br />
identifi ziert <strong>und</strong> mit detailliert<br />
beschriebenen Änderungen in Grafi k<br />
umgesetzt. So lassen sich mit verhältnismäßig<br />
geringem Aufwand zufrieden<br />
stellende Ergebnisse erzielen <strong>und</strong> einfache<br />
Zusatzfunktionen – wie Integration<br />
von PC-Applikationen in Host-Anwendungen<br />
– realisieren.<br />
Etwas aufwändiger, dafür aber wesentlich<br />
im Funktionsumfang erweitert wird<br />
die Anwendung, wenn sich die Anwendungsentwickler<br />
die Mühe machen,<br />
echte Client-/Server-Technologie einzusetzen<br />
<strong>und</strong>, um bei unserem Beispiel zu<br />
bleiben, die Schnittstelle zur Bedieneroberfl<br />
äche mit ML4 neu zu programmieren.<br />
Dabei wird die Logik der bestehenden<br />
RPG- oder Cobol-Host-Anwendungen<br />
über Schnittstellen weiter genutzt,<br />
lediglich die Präsentation für den Anwender<br />
wird mit den in ML4 integrierten<br />
Werkzeugen schnell um neue Funktionen<br />
erweitert. Erst dadurch erreicht<br />
man, dass der oben genannte Taschenrechner<br />
da auftaucht, wo man ihn<br />
braucht: in der Anwendung. Durch die<br />
Koppelung von PC <strong>und</strong> Host können<br />
PC-Anwendungen <strong>und</strong> -Dokumente –<br />
wie Bilder, Videos, <strong>und</strong> Voice-Elemente<br />
– hostgesteuert in die Client-/Server-<br />
Oberfl äche eingeb<strong>und</strong>en werden. Das<br />
Ergebnis sind funktionelle <strong>und</strong> grafi sch<br />
ansprechende Oberfl ächen, auf denen<br />
der Anwender genau die Zusatzfunktionen<br />
fi ndet, die er für die gerade auszuführende<br />
Tätigkeit braucht.<br />
Autor: Robert Engel<br />
ML Software Entw.-, Dienstl.- u.<br />
Vertriebsges. mbH<br />
D-76275 Ettlingen<br />
� (+49) 07243/5655-0<br />
� www.ml4.de<br />
Aktuelles<br />
35
<strong>SCM</strong> <strong>und</strong> CRM haben, so unterschiedlich<br />
die Abkürzungen auch sein mögen, ein<br />
gemeinsames Ziel: mehr Nutzen für den<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> sein Unternehmen zu stiften.<br />
Wird von <strong>SCM</strong> (Supply Chain<br />
Management) die Kostenreduzierung<br />
bei gleichzeitiger Umsatzerhöhung<br />
<strong>und</strong> verbesserter K<strong>und</strong>enbindung<br />
in Verbindung mit optimierten Lagerbeständen<br />
erwartet, so erhofft man von<br />
CRM (Customer Relationship Management),<br />
dass auf der Basis von erhöhter<br />
K<strong>und</strong>enbindung <strong>und</strong> der Verstärkung<br />
der K<strong>und</strong>enloyalität eine Erhöhung des<br />
K<strong>und</strong>enwerts erreicht werden kann.<br />
Supply Chain Management befasst sich<br />
mit der Optimierung der Wertschöpfungskette<br />
vom Rohstoff bis zum Endverbraucher.<br />
Mit dem Einsatz <strong>und</strong> der<br />
Umsetzung von <strong>SCM</strong> verfolgen die nutzenden<br />
Unternehmen im Wesentlichen<br />
3 Ziele: Reduzierung der Bestände (Kapitalbindung<br />
optimieren), Erhöhung des<br />
Lieferservices (K<strong>und</strong>enzufriedenheit),<br />
schnellere Anpassung auf veränderte<br />
Märkte (Flexibilität).<br />
CRM sieht auf den K<strong>und</strong>en: eine engere<br />
Bindung der K<strong>und</strong>en an das Unternehmen<br />
(Mehrumsatz durch Nachverkauf),<br />
einen höheren Servicegrad gegenüber<br />
den K<strong>und</strong>en, abgestimmte optimierte<br />
Angebote (K<strong>und</strong>enzufriedenheit), kompetente<br />
Ansprechpartner sowie einheitliche,<br />
konsistente, verlässliche Informationen.<br />
CRM hilft in den Bereichen:<br />
Vertrieb (Steuerung, Controlling), Marketing<br />
(Direktmarketing, Kampagnenmanagement),<br />
K<strong>und</strong>enservice (K<strong>und</strong>engewinnung<br />
<strong>und</strong> -bindung), Management<br />
(Ergebnisplanung, Controlling, Business-Prozesse),<br />
Mitarbeiterzufriedenheit<br />
(Informationsteilung, Ablaufoptimie-<br />
Des K<strong>und</strong>en Freud oder Leid<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
<strong>SCM</strong> <strong>und</strong> CRM<br />
rung, erhöhte Beratungskompetenz,<br />
optimierter Technologieeinsatz). Beide<br />
Managementdisziplinen sollten hierbei<br />
klar den Blick auf den K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> beim<br />
K<strong>und</strong>en behalten. Denn die beteiligten<br />
Organisationsteilnehmer aus der Unternehmung<br />
wissen oft nicht, was Sie gemeinsam<br />
für den K<strong>und</strong>en tun – oder<br />
getan haben.<br />
Eine Bestandsaufnahme – <strong>und</strong><br />
leider kein Einzelfall<br />
Bei einem ordnungsgemäß bestellten<br />
ISDN XXL- <strong>und</strong> T-DSL-Anschluss wurde<br />
das Modem erst einmal nicht geliefert,<br />
dann falsch geliefert <strong>und</strong> schließlich<br />
ohne Zugangscode zugestellt. Der Prozess,<br />
der 4 Wochen dauern sollte, benötigt<br />
nun bereits 12 Wochen <strong>und</strong> ein Ende<br />
ist nicht abzusehen. So läuft das im Moment<br />
tatsächlich ab. Und alles, weil es<br />
beim Lieferanten keinen integrierten<br />
CRM-/<strong>SCM</strong>-Prozess gibt!<br />
Das heißt: Vertrieb <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enservice<br />
nehmen die Bestellung auf <strong>und</strong> kommen<br />
erst im Reklamationsfall oder bei Neuverkaufschancen<br />
wieder ins Spiel. Für<br />
die Auftragsabwicklung gibt es verschiedene<br />
Bereiche – je nach Produkt – <strong>und</strong><br />
natürlich Legionen von Subunternehmern.<br />
Und alle geben ihr Bestes, aber<br />
das reicht nicht aus, um einen einfachen<br />
Auftrag auszuführen. Nur wenn alle<br />
Teile der Abwicklung aufeinander abgestimmt<br />
sind, ist es zum Nutzen des<br />
K<strong>und</strong>en.<br />
Isolierte Abteilungsstrukturen<br />
Die Organisation in Unternehmen sieht<br />
häufi g keine Synchronisierung zwischen<br />
Vertrieb <strong>und</strong> Distribution vor. Organisatorisch<br />
sind diese Bereiche getrennt.<br />
Die Prozesse sind nicht aufeinander abgestimmt,<br />
sondern laufen unabhängig<br />
voneinander. Integrative Zuständigkeiten<br />
gibt es nicht.<br />
Getrennte Sichtweisen Vertrieb/<br />
Supply Chain<br />
Vertrieb <strong>und</strong> Service als zentrale Elemente<br />
beim CRM sind auf Verkaufen,<br />
Umsatzgenerierung <strong>und</strong> persönliche<br />
Betreuung fokussiert. Hier geht es um<br />
den direkten Kontakt zu Personen außerhalb<br />
des Unternehmens. Beim Supply<br />
Chain Management, also der Logistikkette,<br />
steht die Ware im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Der Empfänger ist oft anonym <strong>und</strong> nicht<br />
persönlich bekannt. Der K<strong>und</strong>e hat kein<br />
Gesicht!<br />
Separierte Prozesse <strong>und</strong><br />
Lösungen<br />
Die Daten sind da, manchmal mehrmals,<br />
aber die Abläufe sind getrennt.<br />
Die Folge ist: Frust <strong>und</strong> hohe Kosten.<br />
Viele Fragen, Beobachtungen, aber auch<br />
Hinweise: Was ist zu tun?<br />
Legen Sie ein umfassendes K<strong>und</strong>endiagramm<br />
an. Wenn Sie aus Sicht Ihrer<br />
K<strong>und</strong>en wissen möchten, wie diese den<br />
durch Ihr Unternehmen vermittelten<br />
Nutzen für sich selbst beurteilen, sollten<br />
Sie die K<strong>und</strong>enkontakte in allen<br />
Unternehmensbereichen vor, während<br />
<strong>und</strong> nach dem Kauf sorgfältig dokumentieren.<br />
Eine falsche Lieferung oder<br />
Rechnung hat schon so manche K<strong>und</strong>enbindungsaktion<br />
torpediert <strong>und</strong> ins<br />
Gegenteil verkehrt. Mithilfe des K<strong>und</strong>endiagramms<br />
können Sie die kritischen<br />
Barrieren <strong>und</strong> die Beziehungsdefi<br />
zite zu Ihren möglichen <strong>und</strong> bestehenden<br />
K<strong>und</strong>en überprüfen.<br />
Fragen Sie sich selbst:<br />
„Fühlen sich unsere K<strong>und</strong>en auch dann<br />
noch optimal betreut, wenn in ein <strong>und</strong><br />
denselben Vorgang mehrere Abteilungen<br />
einbezogen sind oder fühlen sie sich<br />
dann eher verloren <strong>und</strong> schlecht betreut?“<br />
Aktuelles<br />
37
Aktuelles<br />
Das Endergebnis dieser Aktion ist ein<br />
Überblick über die in Ihrem Unternehmen<br />
neu zu gestaltenden Abläufe im<br />
Umgang mit den K<strong>und</strong>en. Gleichzeitig<br />
stellt dies den idealen Ausgangspunkt<br />
für ein wirksames <strong>und</strong> integriertes<br />
CRM/<strong>SCM</strong> dar.<br />
Ein Bild der Abläufe hilft Ihnen:<br />
– Ihre gegenwärtigen Prozesse zu verstehen<br />
– Ihre Unternehmensabläufe zu gestalten<br />
– f<strong>und</strong>amentale Erfordernisse zu defi nieren<br />
– spezifi sche Abläufe automatisieren<br />
– übergreifende Zuständigkeiten integrieren<br />
Weitere Vorgehensweise<br />
Beantworten Sie sich die folgenden Fragen,<br />
um ein umfassendes Profi l anlegen<br />
zu können:<br />
Was kosten Ihre gegenwärtigen Abläufe<br />
<strong>und</strong> wie viel Zeit nehmen sie in Anspruch?<br />
Anzeige<br />
<strong>SCM</strong> <strong>und</strong> CRM<br />
Werden Informationen über Ihre K<strong>und</strong>en<br />
innerhalb Ihres Unternehmens an<br />
die zuständigen Stellen weitergeleitet?<br />
Wie können Sie jede K<strong>und</strong>enbeziehung<br />
wertvoller machen?<br />
Welche Mehrkosten entstehen, wenn Sie<br />
an Neuk<strong>und</strong>en verkaufen statt an Ihre<br />
bestehenden K<strong>und</strong>en?<br />
Wie viele K<strong>und</strong>en verliert Ihr Unternehmen<br />
in einem Jahr?<br />
Wie hoch ist der Auftragserfüllungsgrad?<br />
Was kostet ein Auftrag von der Akquise<br />
bis zur Lieferung <strong>und</strong> Nachbearbeitung?<br />
Welche Warenbestände werden nach<br />
Art, Menge <strong>und</strong> Zeitpunkt benötigt?<br />
Der K<strong>und</strong>e als Nutznießer<br />
CRM sieht auf den K<strong>und</strong>en:<br />
engere Bindung der K<strong>und</strong>en an Ihr<br />
Unternehmen<br />
höherer Servicegrad für den K<strong>und</strong>en<br />
38 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Zusatzverkäufe<br />
Auch <strong>SCM</strong> sieht auf den K<strong>und</strong>en:<br />
bessere Transparenz über zukünftige<br />
Bedarfe<br />
ruhigere Produktion aufgr<strong>und</strong> besserer<br />
Bedarfsinformationen<br />
Reduzierung des Bestandes an Fertigwaren<br />
Die <strong>SCM</strong>-Sicht auf den Lieferanten:<br />
engere Beziehung zu strategischen<br />
Lieferanten<br />
höhere Priorität im Falle von Engpässen<br />
bei Lieferanten<br />
mehr Sicherheit bei der Lieferung von<br />
Materialien<br />
Autoren: Ralf Malek, kaufmännischer<br />
Geschäftsführer der 2gether GmbH in<br />
Bad Nauheim, www.2-gether.de, <strong>und</strong><br />
Ralf Korb, www.crm-consultants.org
Rochester – das ist uns ein Begriff, wenn es<br />
IBM Forschung <strong>und</strong> Entwicklung geht. Aber es<br />
gibt noch 29 andere R&D-Stätten, an denen<br />
Big Blue Produkte wie Lösungen designt <strong>und</strong><br />
weiterentwickelt. R<strong>und</strong> fünf Milliarden US-Dollar<br />
lassen sich die Amerikaner ihr Forschungsnetzwerk<br />
jährlich kosten, das größte Labor<br />
außerhalb Amerikas liegt in Böblingen. Es hält<br />
inzwischen mehr als 1.900 Patente <strong>und</strong> wurde<br />
jüngst 50 Jahre alt.<br />
Blaue Meilensteine aus<br />
Deutschland<br />
Deutsches IBM Entwicklungszentrum wird 50<br />
Mit acht Mitarbeitern nahm das Böblinger<br />
Labor 1953 die Arbeit auf. Schon im<br />
Gründungsjahr meldeten die deutschen<br />
Forscher ein weltweites Patent an, es ermöglichte<br />
den Einsatz von Transistoren<br />
als Schalter – die bisher genutzten Röhren<br />
<strong>und</strong> Relais wurden abgelöst. Speicherchips<br />
aus Silizium, der Umstieg von Bipolar-Transistoren<br />
auf CMOS-Prozessoren<br />
(Complementary Metal Oxid Semiconductor)<br />
– viele Meilensteine des IBM<br />
Hardwaregeschäfts haben ihren Ursprung<br />
bei der IBM Deutschland Entwicklung<br />
GmbH. Heute zählt die Ideenschmiede<br />
mehr als 1.700 Mitarbeiter, allein im Jahr<br />
2001 wurden von den Böblingers mehr als<br />
160 Patente eingereicht.<br />
Im Bereich Software konzentrierte man<br />
sich zunächst auf die Betriebssysteme der<br />
hauseigenen Rechner-Range. Seit den<br />
90ern übernimmt Böblingen zunehmend<br />
Verantwortung in der Entwicklung von<br />
Middleware, Data Management-Lösungen<br />
<strong>und</strong> Pervasive Computing-Produkten<br />
– darunter auch Search- <strong>und</strong> Sprachtechnologien.<br />
Tradition hat auch die<br />
Unterstützung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />
offener Standards, wie zum XML oder<br />
Web Services. Seit Mitte des letzten Jahrzehnts<br />
ist das Entwicklungssegment<br />
Software in zwei Unternehmensbereiche<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
Happy Birthday<br />
geteilt: AIM (Application Integration &<br />
Middleware) <strong>und</strong> Data Management<br />
(DM). Letztere konzentriert sich auf<br />
Produkte wie Intelligent Miner oder den<br />
DB2 Performance Monitor, die AIMler<br />
sind auf Workfl ow-Lösungen spezialisiert<br />
<strong>und</strong> haben im Jahr 2000 u.a. die<br />
weltweite Verantwortung für die Entwicklung<br />
des IBM WebSphere Portal<br />
Server übernommen. Verblüffendes Alleinstellungsmerkmal:<br />
Das Deutsche<br />
Entwicklungszentrum ist das einzige innerhalb<br />
der IBM Corporation, das für<br />
alle Software Brands entwickelt – darunter<br />
WebSphere, DB2, Tivoli, Lotus <strong>und</strong><br />
Rational. Hier steht auch die blaue Linux-Wiege,<br />
die ersten Schritte in Richtung<br />
weltweiter IBM Pinguin-Strategie<br />
gingen von Böblingen aus.<br />
Heute für morgen entwickeln<br />
Herbert Kircher, Geschäftsführer der<br />
Ideenschmiede, blickt anlässlich des 50-<br />
jährigen Bestehens nach vorn. „Die<br />
strategischen Entwicklungsprojekte für<br />
die Zukunft stehen in Böblingen ganz im<br />
Zeichen des e-business on demand,“ so<br />
Kircher. Man arbeite an Technologien,<br />
mit denen IT-Ressourcen, Dienstleistungen<br />
<strong>und</strong> Geschäftsprozesse individuell<br />
auf die Bedürfnisse eines Unternehmens<br />
zugeschnitten werden können – bedarfsorientiert<br />
<strong>und</strong> kostengünstig. In diesen<br />
Bereich fallen strategische Themen wie<br />
beispielsweise Grid Computing <strong>und</strong> die<br />
„autonome“ IT-Infrastruktur, die sich<br />
selbst steuert, wartet <strong>und</strong> heilt.<br />
Auch wenn schon beeindruckende Erfolge<br />
zu verzeichnen sind, die Ziele sind<br />
hoch gesteckt, der Weg ist weit. Dem<br />
halben Jahrh<strong>und</strong>ert deutscher IBM Entwicklung<br />
dürften noch einige Meilensteine<br />
folgen – auch mit 50+ steht jede<br />
Menge Arbeit auf dem Programm...<br />
Autor: Irina Hesselink<br />
Aktuelles<br />
39
Macher der Märkte<br />
2,5 Millionen Erwerbstätige in Deutschland<br />
leisten eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit<br />
von weniger als 15 St<strong>und</strong>en. Auf 36 bis<br />
40 St<strong>und</strong>en wöchentlich kommen r<strong>und</strong><br />
21,6 Millionen. Für über 5,1 Millionen sind<br />
41 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> mehr normal, wahrscheinlich<br />
auch für unsere Macher der Märkte...<br />
Der Aufsichtsrat der SAP Systems Integration<br />
AG hat mit Wirkung zum<br />
1. April 2003 Ronald<br />
Geiger (Foto) in den<br />
Vorstand berufen.<br />
Der 42-jährige ist in<br />
diesem Gremium für<br />
die Bereiche Manufacturing<br />
<strong>und</strong> Service<br />
Industries sowie für<br />
den Vertrieb verantwortlich. Dem SAP<br />
SI-Vorstand gehören damit nun wieder<br />
vier Mitglieder an: Dr. Bernd-Michael<br />
Rumpf als Vorsitzender sowie Alfred<br />
Ermer, Ronald Geiger <strong>und</strong> Joachim<br />
Müller (CFO). Ronald Geiger kommt<br />
von der Cap Gemini Ernst&Young<br />
Gruppe, wo er zuletzt als Global Sector<br />
Manager weltweit den Marktbereich<br />
Chemie verantwortete. Der Diplom-<br />
Kaufmann war nach mehrjähriger<br />
Industrietätigkeit 1993 zur Gemini<br />
Consulting GmbH gewechselt.<br />
� www.sap-si.com<br />
Micro Focus, Tool-Spezialist für<br />
COBOL-Entwicklung, hat Dirk<br />
Mulder (Foto) als<br />
neuen Key Account<br />
Manager verpfl ichtet.<br />
Der 42-jährige<br />
verfügt bereits über<br />
langjährige Erfahrungen<br />
im Großk<strong>und</strong>envertrieb,insbesondere<br />
im Bankengeschäft. Mulder<br />
war in den letzten Jahren bei Lucent<br />
Technologies, Genesys Telecommunication<br />
Laboratories sowie bei BEA<br />
Systems jeweils für diesen Sektor<br />
zuständig.<br />
� www.microfocus.com<br />
„Think global – act local“ – nach<br />
diesem Gr<strong>und</strong>satz hat BRAIN Automotive<br />
sein Management-Teamumstrukturiert.<br />
Als Geschäftsführer<br />
<strong>und</strong> Vice<br />
President of EMEA<br />
Sales zeichnet Bernd<br />
Hau (Foto oben) für<br />
alle Vertriebsaktivitäten<br />
in Europa, dem<br />
Mittleren Osten <strong>und</strong><br />
Afrika verantwortlich.<br />
Der studierte<br />
Betriebswirt ist<br />
bereits seit 1993 bei<br />
BRAIN in verschiedenenManagementpositionen<br />
tätig. In der neu geschaffenen<br />
Funktion des Vice President<br />
Development <strong>und</strong> Support leitet<br />
Thorsten Reuper (Foto unten) die<br />
Produktentwicklung, K<strong>und</strong>enentwicklung<br />
sowie Hotline <strong>und</strong> Support für die<br />
EMEA Region. Reuper ist bereits seit<br />
16 Jahren für die Breisacher Softwareschmiede<br />
tätig, war Mitbegründer<br />
der Geschäftstelle Hannover <strong>und</strong> dort<br />
auch Gesellschafter. Als Vice President<br />
Global Sales Automotive leitet Wolfgang<br />
Greil weltweit den Automotive<br />
Vertrieb in Nordamerika, Europa,<br />
Lateinamerika <strong>und</strong> Asien. Greil war<br />
zuvor in mehreren Managementpositionen<br />
für BRAIN in Europa <strong>und</strong><br />
Nordamerika tätig. Zum Vice President<br />
Global Technology and Product<br />
Management wurde Dave Van Noord<br />
ernannt. In dieser Position hat er die<br />
Verantwortung für die weltweite Automotive<br />
Produktstrategie inne. Van<br />
Noord ist seit Mitte der 80er Jahre in<br />
der Automotive-Industrie tätig <strong>und</strong><br />
kam 1989 von einem Tier1-Lieferanten<br />
zu BRAIN.<br />
� www.brainag.com<br />
40 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Das Softwarehaus StreamServe hat<br />
Stefan Blomqvist (Foto) zum neuen<br />
Vice President Operations<br />
für Europa <strong>und</strong><br />
Asien ernannt. Nach<br />
zwei Jahren als<br />
Managing Director<br />
für Nordeuropa leitet<br />
der 31-jährige damit<br />
künftig die Geschäftsaktivitäten<br />
in Nordeuropa, Benelux,<br />
Deutschland, Frankreich, Großbritannien<br />
<strong>und</strong> Asien. In diesen Ländern <strong>und</strong><br />
Regionen erzielt StreamServe r<strong>und</strong> 80<br />
Prozent des weltweiten Umsatzes. Seine<br />
Karriere bei StreamServe startete<br />
Stefan Blomqvist 1998. Er kam damals<br />
von Trio AB, wo er für die Verkaufskampagnen<br />
der Fax-Lösungen verantwortlich<br />
war.<br />
� www.streamserve.de<br />
Im Zuge ihrer Expansion nach Skandinavien,<br />
Großbritannien <strong>und</strong> Benelux<br />
hat die ML Software<br />
GmbH einen neuen<br />
Sales-Experten<br />
verpfl ichtet. Der<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. Peter<br />
Caspari (Foto) ist<br />
künftig für die<br />
Ausweitung des<br />
Vertriebsnetzes in diese Länder verantwortlich.<br />
Nachdem in Skandinavien<br />
bereits neue K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Vertriebspartner<br />
akquiriert wurden, verhandelt<br />
ML nun mit Interessenten in Großbritannien.<br />
� www.ML4.de<br />
Dr. Holger Hegemann wurde mit<br />
Beginn des zweiten Quartals 2003 zum<br />
neuen Chief Executive Offi cer der<br />
Nortel Networks Germany ernannt<br />
<strong>und</strong> verantwortet damit die Geschäfte<br />
in Deutschland, Österreich, der<br />
Schweiz, Tschechien <strong>und</strong> Ungarn.<br />
Hegemann hat damit das Amt von<br />
Darryl Edwards übernommen, der zum<br />
President Northern Region, Nortel<br />
Networks EMEA berufen wurde.<br />
Dr. Hegemann verfügt über langjährige<br />
Erfahrungen in der Telekommunikati-
onsbranche. Er war vor seinem<br />
Wechsel zu Nortel unter anderem für<br />
Siemens, VIAG Interkom, BT Ignite<br />
<strong>und</strong> Netscalibur tätig.<br />
� www.nortelnetworks.de<br />
Thomas Goebel (Foto) leitet die neu<br />
gegründete Business Unit „Process<br />
Industry“ bei der SLI<br />
Consulting AG. Der<br />
Dipl.-Wirtschaftsingenieur<br />
<strong>und</strong> SAP-<br />
Experte war bei SLI<br />
bereits zuvor für<br />
zahlreiche Projekte in<br />
der prozessverarbeitenden<br />
Industrie verantwortlich, jetzt<br />
fällt die Betreuung <strong>und</strong> Beratung sämtlicher<br />
SLI-K<strong>und</strong>en dieser Branche in<br />
seinen Zuständigkeitsbereich. Vor<br />
seinem Eintritt in das Schweizer SAP-<br />
Beratungshaus war Thomas Goebel<br />
unter anderem bei SAP Asia sowie<br />
verschiedenen Beratungsunternehmen<br />
beschäftigt, darunter Firmen wie Price<br />
Waterhouse Coopers <strong>und</strong> KPMG.<br />
� www.sliconsulting.ch<br />
SSA Global Technologies Inc. hat Cory<br />
A. Eaves (Foto) zum neuen Vice President<br />
of Global Solutions<br />
Management<br />
and Solutions<br />
Research berufen.<br />
Hintergr<strong>und</strong> für den<br />
Ausbau des Solutions<br />
Management-Teams<br />
seien die im letzten<br />
Jahr abgewickelten Übernahmen von<br />
Infi nium Software <strong>und</strong> der interBiz-<br />
Produktlinie von Computer Associates.<br />
Eaves verantwortet nun das Lifecycle-Management<br />
für sämtliche Produktgruppen,<br />
Regionen <strong>und</strong> Branchen. Vor<br />
seinem Wechsel zu SSA GT war Cory<br />
Eaves bei mehreren Software- <strong>und</strong><br />
Beteiligungs-Unternehmen tätig,<br />
darunter Infi nium, Internet Venture<br />
Works, Lycos <strong>und</strong> Emerson Electric.<br />
� www.ssagt.com<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
FrontRange Solutions strukturiert seine<br />
Marketingaktivitäten neu. Das Unternehmen<br />
hat Mathias<br />
Büttner (Foto) nun<br />
auch die Verantwortung<br />
für das Channel<br />
Marketing übertragen,<br />
nachdem er<br />
bislang als Marketing<br />
Manager für die<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung der<br />
Kommunikationsstrategie im deutschsprachigen<br />
<strong>und</strong> osteuropäischen Raum<br />
verantwortlich war. Büttner übernimmt<br />
damit die Aufgaben von Doro Heger,<br />
die das Unternehmen verlassen hat. In<br />
die Verantwortung des Marketing-<br />
Spezialisten fällt sowohl die Kontaktpfl<br />
ege zu bestehenden als auch die<br />
Neugewinnung von strategischen Partnern.<br />
Damit konzentriere sich CRM-<br />
Profi FrontRange noch stärker auf den<br />
indirekten Vertriebskanal.<br />
� www.frontrange.de<br />
Klaus Jacob (40) wurde zum<br />
Geschäftsführer der neu gegründeten<br />
c.a.r.u.s. Information Technology<br />
GmbH München ernannt. Die jüngste<br />
Tochter der norddeutschen c.a.r.u.s.<br />
IT AG legt ihren Schwerpunkt auf den<br />
IBM-Systemverkauf sowie Beratung<br />
zur Business Continuity Planung.<br />
Bei Bedarf dehnt der „Newcomer“<br />
sein Service-Angebot auf das gesamte<br />
Leistungsspektrum der 300 Mitarbeiter<br />
zählenden Muttergesellschaft aus,<br />
die neben dem Hardwaregeschäft<br />
auch Anwendungssoftware entwickelt<br />
<strong>und</strong> vertreibt. Vor seinem Wechsel<br />
zu c.a.r.u.s. war Klaus Jacob für<br />
den Datensicherheitsspezialisten<br />
Legato tätig.<br />
� www.carus-it.com<br />
Anzeige<br />
Macher der Märkte<br />
41
SQL-Abfragen begrenzen<br />
Technik- Forum<br />
Sie sind nun wieder eingeladen, die Diskussion spezieller technischer<br />
Probleme mit zu verfolgen. Bitte schicken Sie Fragen, Anregungen<br />
oder Antworten zu den vorgestellten Themen – ebenso wie Ihre<br />
Kritik – an unsere eMail-Adressen dieter.bender@bender-dv.de oder<br />
redaktion@midrangemagazin.de<br />
Frage: Ich möchte mit einer SQL-Abfrage<br />
nur die ersten 10 Sätze auswählen,<br />
gibt es da eine einfache Möglichkeit?<br />
Antwort: Bei der Verwendung eines<br />
Cursors in embedded SQL oder bei dem<br />
Zugriff aus Java über JDBC stellt sich<br />
dieses Problem eigentlich nicht. Das<br />
Öffnen eines Cursors im embedded SQL<br />
beziehungsweise das Erstellen eines ResultSets<br />
in einem Java-Programm erzeugt<br />
lediglich einen offenen Datenpfad.<br />
Gelesen wird zu diesem Zeitpunkt noch<br />
nichts.<br />
Dieser Schritt ist eher vergleichbar mit<br />
dem Öffnen einer Datei für den satzweisen<br />
Zugriff in einem COBOL- oder<br />
RPG-Programm. Das Lesen erfolgt<br />
dann im embedded SQL mit der Ausführung<br />
der SQL-Anweisung FETCH. In<br />
einem Java-Programm liest erst der Aufruf<br />
der Methode next() des ResultSets.<br />
Alle Angaben über die Anzahl von Zeilen,<br />
soweit welche möglich sind, beziehen<br />
sich immer nur auf das Blocken zur<br />
Verbesserung des Durchsatzes.<br />
Wenn man vorab die Anzahl der Sätze<br />
wissen will, ist es am einfachsten, zuvor<br />
ein SELECT COUNT(*) mit denselben<br />
Kriterien zu machen.<br />
Wenn nun die Anzahl der Sätze begrenzt<br />
werden soll, kann man im Programm<br />
recht einfach steuern, wie oft man liest;<br />
hier bietet sich die Verwendung einer<br />
Zählschleife an.<br />
Im interaktiven SQL hat man keinen<br />
Cursor zur Verfügung. Die SELECT-<br />
Anweisung selbst liest bereits; hier ist<br />
also eine andere Vorgehensweise ange-<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
sagt. Ab Version V5R1 kann man hierzu<br />
auf der AS/400 eine Erweiterung des<br />
SELECT-Statements benutzen, die extra<br />
hierfür eingeführt wurde.<br />
SELECT *<br />
FROM k<strong>und</strong>e<br />
WHERE ort = ‘Frankfurtʼ<br />
fetch fi rst 10 rows only<br />
Außer dem obigen Beispiel kann man<br />
auch noch die Variante mit einer geschachtelten<br />
Abfrage in Verbindung mit<br />
der Spaltenfunktion RRN (Relative Record<br />
Number) verwenden.<br />
SELECT *<br />
FROM<br />
(<br />
SELECT *<br />
FROM k<strong>und</strong>e<br />
WHERE ort = ‘Frankfurtʼ<br />
) AS a<br />
WHERE RRN(a) < 10<br />
Auf die Tabelle „K<strong>und</strong>e“ darf man die<br />
RRN-Funktion natürlich nicht anwenden,<br />
da diese hier die Satznummer in der<br />
PF (Physical File) zurückliefern würde.<br />
Diese Variante geht auch schon unter<br />
V4R5. Wichtig ist bei den geschachtelten<br />
Abfragen immer, dass für die innere<br />
Tabelle ein Alias vergeben werden muss.<br />
Dies geschieht mit der AS-Klausel,<br />
die im obigen Beispiel der temporären<br />
Tabelle den Namen „a“ zuordnet.<br />
Den Autor Dieter Bender erreichen<br />
Sie unter der e-Mail-Adresse:<br />
> dieter.bender@midrangemagazin.de<br />
Anzeige<br />
Technik & Integration<br />
43
Technik & Integration<br />
Automatisierte Auftragserfüllung bei Dr. Th. Böhme KG<br />
Um die Zukunft eines Unternehmens erfolgreich<br />
zu gestalten, braucht es mehr als gute<br />
Ideen – die stete Verbesserung von Qualität,<br />
Prozessen <strong>und</strong> deren Umsetzung. Die Dr. Th.<br />
Böhme KG in Geretsried südlich von München<br />
hat sich in über 120 Jahren beharrlich <strong>und</strong><br />
beispielhaft zu einem der weltweit führenden<br />
Anbieter für Prozess- <strong>und</strong> Funktions-Chemikalien<br />
für die Textil- <strong>und</strong> Lederindustrie entwickelt.<br />
Sie erzielt mit 800 Mitarbeitern einen<br />
Umsatz von 180 Mio. Euro. Um auch in<br />
Zukunft die Leistungsfähigkeit, Qualität <strong>und</strong><br />
Zuverlässigkeit glaubwürdig zu garantieren,<br />
sind reproduzierbare <strong>und</strong> fehlerfreie Prozesse<br />
wichtig. Deshalb entschied sich die Dr. Th.<br />
Böhme KG langfristig für die Integration der<br />
gewachsenen Insellösungen zu einer EDVgestützten<br />
Produktion.<br />
Für zentrale EDV-Anwendungen<br />
steht seit Jahren eine AS/400 im<br />
Dienst. Aufträge <strong>und</strong> Rezepturen werden<br />
dort verwaltet <strong>und</strong> in der Produktion<br />
umgesetzt. Dazu wurden früher die<br />
von der AS/400 benötigten Daten per<br />
File-Transfer einmal pro Tag übertragen<br />
oder ausgedruckt <strong>und</strong> manuell oder mit<br />
aufwändigen Prozeduren in die verarbeitenden<br />
<strong>Systeme</strong> übertragen. Die Folge:<br />
Fehler <strong>und</strong> Zeitverluste.<br />
Mehr Flexibilität verbessert die<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
Um die Flexibilität der Produktion zu<br />
erhöhen, fi el im Frühjahr 2002 durch die<br />
Geschäftsleitung die Entscheidung für<br />
den Neubau eines automatisierten Fertigwaren-Tanklagers<br />
– eine optimale<br />
Gelegenheit um die Integration mit der<br />
44 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Schrittweise zur<br />
Integration der Prozesse<br />
AS/400 in der EDV-Zentrale umzusetzen<br />
<strong>und</strong> Erfahrungen zu sammeln. Vorher<br />
wurden direkt am Ort der Produktion<br />
die Gebinde abgefüllt <strong>und</strong> mit dem Stapler<br />
zum Lager gefahren. Die Folge: hoher<br />
Personal- <strong>und</strong> Materialaufwand für<br />
Stapler, hohe Lärmbelästigung <strong>und</strong> deswegen<br />
aufgr<strong>und</strong> der umliegenden Wohngebiete<br />
kein 3-Schichtbetrieb möglich,<br />
manuelle Bestandsbuchung bei Rohstoffanlieferungen.<br />
Die neue Anlage optimiert<br />
die Auslastung der Produktionsanlagen,<br />
spart so Kosten <strong>und</strong> verbessert<br />
die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.<br />
Gleichzeitig soll ein Dreischicht-<br />
Betrieb erreicht <strong>und</strong> durch Senkung der<br />
Emissionen (Lärm, Abgase der Stapler)<br />
die Belastung für die umliegend entstandenen<br />
Wohngebiete verringert werden.<br />
Besonders wichtig ist der Wegfall<br />
von manueller Datenübertragung/-erfassung,<br />
um die Daten von einem System in<br />
ein anderes zu transferieren, bzw. der<br />
Ersatz durch die automatische Mengenbuchung<br />
bei Wareneingang/-abgang.<br />
Das erste Integrationsprojekt<br />
Technisch gesehen erfolgt die Steuerung<br />
der neuen Fertigwaren-Tanklager-Anlage<br />
über Feldbus (PROFIBUS DP) durch<br />
SPS SIMATIC S7-400; programmiert<br />
<strong>und</strong> gesteuert wird sie auf Prozessleitebene<br />
mit der Steuerungs-Software<br />
InBatch der Wonderware GmbH, von<br />
der auch die passende Visualisierungs-<br />
Software InTouch stammt. Beide <strong>Systeme</strong><br />
nutzen als Datenbank ausschließlich<br />
Microsoft SQL-Server 2000 (MS-<br />
SQL2K), installiert auf dem übergeordneten<br />
Auftragsverwaltungsrechner<br />
(AVR, siehe Schema). Um das Tanklager<br />
samt Steuerung in die zentrale EDV zu<br />
integrieren, ist eine zuverlässige Verbindung<br />
zur AS/400 von ausschlaggeben-<br />
der Bedeutung. Für diese Verbindung<br />
standen verschiedene Möglichkeiten zur<br />
Auswahl: vom File-Transfer bis zum<br />
direkten Zugriff auf die AS/400-Datenbank.<br />
Bei bloßem File-Transfer sind allerdings<br />
die <strong>Systeme</strong> nur lose verb<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> erlauben nur mit erheblichem Aufwand<br />
den Schreibzugriff auf die AS/400.<br />
Dieser ist aber für die automatische<br />
Mengenbuchung unbedingt erforderlich.<br />
Die Wahl fi el deshalb auf eine besonders<br />
elegante Art der direkten Verbindung,<br />
die den MS SQL-Server auszeichnet,<br />
der „Linked Server“, bei dem<br />
die AS/400-Datenbank für die Anwendungen<br />
als eine weitere SQL-Server-Datenbank<br />
erscheint – <strong>und</strong> zwar mit vollen<br />
Zugriffsmöglichkeiten. Für den Aufbau<br />
eines Linked Servers ist ein schneller <strong>und</strong><br />
zuverlässiger Datenbanktreiber nötig,<br />
bevorzugt wird ein so genannter OLE<br />
DB Provider. Hier kommt HiT OLEDB<br />
Server/400 zum Einsatz, der sich bereits<br />
im Unternehmen bewährt hat.<br />
Erste Erfahrungen sammeln<br />
konnte die Dr. Th. Böhme KG damit<br />
bereits 1999 mit der Umstellung <strong>und</strong><br />
Überarbeitung einer Etikettieranwendung,<br />
die zuvor noch unter MS DOS lief<br />
(auf MS Windows 2000 Professional).<br />
Herr Wolfram Teuber, bei Dr. Th. Böhme<br />
KG zuständig für Systemberatung<br />
<strong>und</strong> Netzwerkadministration, berichtet:<br />
„Bei diesen Recherchen wurden wir auf<br />
die neue Funktion ‚Linked Server’ damals<br />
im MS-SQL 7 aufmerksam. Um<br />
diese Funktion zu nutzen, machten wir<br />
erste Tests mit dem SNA-Server. Dieser<br />
konnte aber nur lesend auf die AS/400<br />
zugreifen <strong>und</strong> der Zugriff war zu langsam.<br />
Mit der Testversion von HIT<br />
OLEDB Server/400 war dann auch ein<br />
schreibender Zugriff möglich.“
Entwicklung <strong>und</strong> Einführung<br />
Über die Vergabe der Entwicklung der<br />
Fertigwaren-Tanklager-Anwendung<br />
entschied die Dr. Th. Böhme KG nach<br />
6-monatigen Tests <strong>und</strong> wählte aus<br />
3 Angeboten im Frühjahr 2002 aus. Die<br />
Entwicklung führte ein Wonderware<br />
Partner durch, die HERMOS Anlagenautomatisierung<br />
GmbH in Neufahrn bei<br />
München. Die Entscheidung <strong>und</strong> Einarbeitung<br />
erleichterte erneut der Einsatz<br />
des HiT OLEDB Server/400 als Linked<br />
Server, wie Herr Teuber bestätigt:<br />
„Durch die Möglichkeit auf dem SQL-<br />
Server den Zugriff auf die AS/400 mit<br />
Kennwort <strong>und</strong> Stored Procedures zu<br />
steuern, war es recht einfach, den Programmierern<br />
der PC-Anwendungen die<br />
Schnittstelle zur Verfügung zu stellen, da<br />
sie weder Wissen noch eine Testumgebung<br />
für die AS/400 erfordert.“ Anfang<br />
2003 konnte die Anlage in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
Inseln verbinden<br />
Inzwischen greifen insgesamt 7 Anwendungen<br />
– darunter 4 Web-Anwendungen<br />
– über den MS-SQL2K auf AS/400-<br />
Daten zu. Dieser hält über HiT<br />
OLEDB/400 Kontakt zur AS/400, um<br />
seine Tabellen zu aktualisieren. Zum<br />
Teil zeigen die Anwendungen über<br />
„Linked-Server“ direkt die AS/400-Tabellen<br />
an. Bei Tanklager <strong>und</strong> Etikettieranwendung<br />
wird eine Mischung gefahren:<br />
Neue Datensätze von der AS/400<br />
werden auf den MS-SQL2K kopiert<br />
<strong>und</strong> mit Löschmerkern versehen.<br />
Datensatz-Änderungen – z.B. durch<br />
automatische Mengenbuchung bei<br />
Wareneingang/-abgang <strong>und</strong> Mengenrückbuchungen<br />
– werden direkt in die<br />
AS/400-Tabellen geschrieben. In bestimmten<br />
Fällen werden einige Felder<br />
nur angezeigt <strong>und</strong> dürfen nicht geändert<br />
werden; dann wird die Linked-Serverfunktion<br />
genutzt <strong>und</strong> die AS/400-<br />
Tabelleninhalte werden direkt in der<br />
Bildschirmmaske angezeigt.<br />
HiT OLEDB/400 hat sich dabei zum<br />
wesentlichen Bindeglied zwischen den<br />
zentralen, auf der AS/400 direkt ablaufenden<br />
Verwaltungsaufgaben <strong>und</strong> den<br />
bisher angeschlossenen dezentralen<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
produktionsnahen Prozessen auf MS-<br />
SQL2K entwickelt. Sämtliche Zugriffe<br />
der MS-SQL2K-Datenbanken auf die<br />
AS/400 werden über OLE-DB-Treiber<br />
abgehandelt, egal ob es Online-Zugriffe<br />
oder DTS-Jobs sind. DTS-Pakete benutzen<br />
beim Zugriff auf AS/400-Daten<br />
lesend <strong>und</strong> schreibend den HiT<br />
OLEDB/400 <strong>und</strong> werden dann zeitgesteuert<br />
aufgerufen. Diese Vorgehensweise<br />
ist vor allem bei Formatumwandlungen<br />
erforderlich oder dann, wenn<br />
die Daten sich nur sehr selten ändern.<br />
Anwendungen die zur Laufzeit auf die<br />
AS/400 zugreifen, benutzen Stored-<br />
Procedures auf dem MS-SQL2K. Diese<br />
verwenden HiT OLEDB/400 in Verbindung<br />
mit dem Linked-Server, der<br />
AS/400-Tabellen als View in jeder MS-<br />
SQL2K-Datenbank sichtbar <strong>und</strong> verwendbar<br />
machen kann.<br />
Integrierte Prozesse<br />
Die weiteren Ziele legt die Dr. Th. Böhme<br />
KG gerade im Rahmen der neuen<br />
„Vision <strong>und</strong> Strategie“ fest. Die Automatisierung<br />
<strong>und</strong> Integration der eigentlichen<br />
Produktionsprozesse in den<br />
chemischen Reaktoren dürften dabei<br />
mit zu den strukturellen Veränderungen<br />
gehören, die heute bereits in den<br />
„Boehme News“ angekündigt werden.<br />
Der künftige Weg dahin ist jedenfalls<br />
klar festgelegt, wie Herr Josef Bromberger,<br />
Head of Information Technology<br />
bei Dr. Th. Böhme KG, bestätigt:<br />
„Diese Notwendigkeiten der Datenaktualität<br />
werden bei jeder Datenbankanwendung<br />
des MS-SQL geprüft <strong>und</strong><br />
entsprechend entwickelt oder umgestellt,<br />
so dass es keinen manuellen Dateitransfer<br />
per Client-Access der Benutzer<br />
mehr geben wird.“<br />
Autor: Dr. Helmut Knappe<br />
HiT Software, Inc.<br />
D-80636 München<br />
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Technik & Integration<br />
45
Technik & Integration<br />
Das perfekte Szenarium für die Business-Prozess-Integration<br />
Enterprise Application Integration (EAI)<br />
befasst sich mit dem Aufbau einer technischen<br />
Infrastruktur <strong>und</strong> mit der Integration von<br />
Geschäftsprozessen. Das Konnektoren-Modell<br />
löste einen Großteil der Probleme – aber<br />
eben nicht alle. Web Services versprechen den<br />
Aufbruch zu neuen Horizonten. Denn sie<br />
ermöglichen nun auf Gr<strong>und</strong> allgemein<br />
akzeptierter Internetstandards auch die<br />
Integration von Applikationen, die früher nur<br />
schwer einzubinden waren. Der technologische<br />
Fortschritt bietet damit die Basis zur<br />
Erschließung neuer Geschäftspotenziale.<br />
Das gr<strong>und</strong>legende Modell von Web<br />
Services ist nicht neu – unter dem<br />
Client-Server-Label ist eine serviceorientierte<br />
Applikationsarchitektur seit vielen<br />
Jahren gebräuchlich. Konzeptionell<br />
betrachtet ändert sich in einer verteilten<br />
Infrastruktur auch mit den Web-Services-Ansätzen<br />
wenig. Ein Client (Service<br />
User) fordert von einem Server<br />
(Service Provider) Dienste an, die dieser<br />
durch die Abarbeitung bestimmter<br />
Funktionen bereitstellen kann. Entscheidend<br />
ist, über welche Eigenschaften<br />
<strong>und</strong> Funktionen ein Client <strong>und</strong> ein<br />
Server verfügen müssen, damit beide<br />
sich verstehen.<br />
Für die Kommunikation zwischen beiden<br />
führt das Modell der Web Services<br />
Funktionen ein, damit der Server seinen<br />
Dienst über die XML-basierte Beschreibungssprache<br />
WSDL (Web Service Description<br />
Language) zur Verfügung<br />
stellt. WSDL kümmert sich – unabhängig<br />
vom konkreten Kommunikations-<br />
protokoll – um die Defi nition einer<br />
strukturierten Form der Kommunikation.<br />
Die WSDL-Spezifi kation geht von<br />
einer abstrakten Interaktion zwischen<br />
Service-Provider <strong>und</strong> Service-User aus,<br />
bei der beide Nachrichten übermitteln.<br />
Jede Message verfügt über strukturierte<br />
Inhalte. Einzelne Übertragungen oder<br />
auch einzelne Nachrichten haben die<br />
Form von Operationen – konkretisiert<br />
als Funktionsaufruf mit Rückgabewert.<br />
Web Services: eine Request-<br />
Reply-Sequenz<br />
Die abstrakte, protokollunabhängige<br />
Defi nition umfasst Daten-, Message-<br />
<strong>und</strong> Port-Typen. Durch Binding-Defi nitionen<br />
wird die abstrakte Beschreibung<br />
der Dienste auf konkrete Schnittstellenspezifi<br />
kationen für ein bestimmtes Kommunikationsprotokoll<br />
abgebildet. Die<br />
Message-Typen werden in der XML<br />
Schema Defi nition (XSD) festgelegt. Ein<br />
herausragendes Merkmal von XSD ist<br />
die umfangreiche Unterstützung von<br />
Datentypen. Eine Operation kann aus<br />
ein bis drei Messages bestehen: einer<br />
Input, einer Output <strong>und</strong> möglicherweise<br />
einer Fault Message, für deren Behandlung<br />
eigens Vorkehrungen zu treffen<br />
sind. Abhängig davon, ob bei einer Operation<br />
eine Input <strong>und</strong> eine Output Message<br />
oder nur eine von beiden auftritt,<br />
gibt es verschiedene Typen von Operationen<br />
in einem Port-Typ. Zusammen<br />
genommen bildet die gesamte Request-<br />
Reply-Sequenz einen Web Service.<br />
Denkbar ist nun eine Internet-Situation,<br />
in der der Service-User den Service-Provider<br />
nicht kennt. Neben Client <strong>und</strong><br />
Server kommt dann die dritte Säule des<br />
Web-Services-Modells zum Tragen: die<br />
UDDI-Registrierdaten bank (UDDI =<br />
Universal Description, Discovery and<br />
Integration). Sie soll öffentlich im Internet<br />
zugänglich sein <strong>und</strong> programmati-<br />
46 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Web Services<br />
sche Beschreibungen von Unternehmen<br />
sowie den Diensten enthalten, die sie<br />
unterstützen. Zwischen Modell <strong>und</strong><br />
Realität klafft jedoch wie so oft (noch)<br />
eine Lücke. Mehrere Hindernisse stellen<br />
sich der Nutzung von UDDI gegenwärtig<br />
noch in den Weg: Kaum jemand wird<br />
seine Service-Leistungen in einem Business-to-Consumer-Szenariumunentgeltlich<br />
anbieten – es bleibt das Problem<br />
der Abrechnung solcher Dienste. Zudem<br />
ist auch im Business-to-Business-<br />
Segment kein Modell bekannt, das die<br />
UDDI-Services benötigen würde. Darüber<br />
hinaus müssten zusätzliche Anforderungen<br />
hinsichtlich Workfl ow-Funktionalität,<br />
Zuverlässigkeit, Transaktionsverhalten<br />
<strong>und</strong> Sicherheit erfüllt sein.<br />
Web Services im Enterprise<br />
Application Integration Umfeld<br />
Bis sich der Ansatz der Web Services im<br />
unternehmensübergreifenden Einsatz<br />
durchsetzt, dürfte noch einige Zeit vergehen.<br />
Einerseits sind eine Reihe von<br />
technologischen Hürden zu bewältigen,<br />
<strong>und</strong> andererseits müssen sich klare Einsatzgebiete<br />
abzeichnen. Ganz anders<br />
sieht es unternehmensintern aus. Gerade<br />
dort, wo eine Enterprise Application<br />
Integration ansteht, existieren vielfältige<br />
Ansatzpunkte.<br />
Dabei werden die Schnittstellen der zu<br />
integrierenden Anwendungen sowohl<br />
auf Client- als auch auf der Server-Seite<br />
als Web Services realisiert. Angesprochen<br />
ist hier der Kernbereich eines Integrations-Servers,<br />
der sich mit dem Datentransport<br />
<strong>und</strong> dem Abgleich (Mapping)<br />
zwischen internen Applikationen<br />
befasst. Die in WSDL vorliegenden <strong>und</strong><br />
SOAP-unterstützenden Schnittstellen<br />
haben dabei den großen Vorteil, dass sie<br />
auf einer Standardtechnologie basieren,<br />
die von Anwendungen unterschiedlicher<br />
Hersteller verstanden <strong>und</strong> akzeptiert
wird. Eine Applikation mit solch einem<br />
Interface zu versehen, betrifft nun weniger<br />
die gängigen ERP-, CRM- <strong>und</strong><br />
<strong>SCM</strong>-Produkte, sondern Programme,<br />
für die keine vorgefertigten Adapter<br />
angeboten werden – sei es, weil sie nur<br />
selten in Integrationsprojekten benötigt<br />
werden oder weil es sich um eigenentwickelte<br />
Anwendungen handelt.<br />
Verfügen Applikationen über Web-Services-Schnittstellen,<br />
wird die Technologie<br />
auch eingesetzt werden, wo eine direkte<br />
Point-To-Point-Kommunikation<br />
zwischen internen Applikationen benötigt<br />
wird – beispielsweise bei der Anbindung<br />
eines neuen Web Front Ends an<br />
vorhandene Alt-Anwendungen. Daher<br />
bietet diese Technologie die notwendigen<br />
Werkzeuge, um einen bedeutenden<br />
Evolutionsschritt auf dem Gebiet verteilter<br />
Applikationen <strong>und</strong> der Systemintegration<br />
zu erreichen.<br />
Zunächst einmal muss der Client SOAP<br />
unterstützen <strong>und</strong> benötigt dazu ein in<br />
WSDL erstelltes Stück Software. Um<br />
diese Brücke zwischen der Client-Anwendung<br />
<strong>und</strong> der SOAP-Message herzustellen,<br />
muss entweder Code mit einer<br />
Programmiersprache erzeugt werden<br />
oder Unternehmen setzen einen Integrations-Server<br />
ein, der mit einem Web-<br />
Services-Modul die Web-Services-Programmierung<br />
verbirgt.<br />
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<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
Web Services auf der Client-<br />
<strong>und</strong> der Server-Seite<br />
Web Services ermöglichen eine universelle<br />
Verbindung von unterschiedlichen,<br />
unternehmenskritischen <strong>Systeme</strong>n, indem<br />
sie ein einfaches, standardisiertes<br />
Interface für alle Anwendungen bieten.<br />
Allerdings bieten Web Services alleine<br />
nur einen Teil des Integrations-Puzzles.<br />
Eine umfassende Integrations-Plattform<br />
muss Web Services mit einem professionellen<br />
Support für das Management semantischer<br />
Transformationen <strong>und</strong> Geschäftsprozesse<br />
kombinieren. Nur so<br />
lässt sich eine system- <strong>und</strong> unternehmensweite<br />
Integration von Anwendungen<br />
realisieren, deren zentralen Bestandteil<br />
das Business Process Management<br />
(BPM) bildet.<br />
In der Auftragsannahme (Order Management)<br />
beispielsweise können Web<br />
Services den Kreditrahmen desjenigen,<br />
der eine Anfrage stellt, die Lagerverfügbarkeit<br />
der Waren, die Dauer der Lieferung<br />
zusätzlicher Mengen sowie die<br />
Preise überprüfen, die Bestellung bestätigen,<br />
Produkte ausliefern <strong>und</strong> die Abbuchung<br />
durchführen. Während jeder<br />
einzelne Web Service eine unabhängige<br />
Einheit darstellt, die spezifi sche Geschäftsvorgänge<br />
ausüben kann, ist die<br />
Kombination von Web Services mit<br />
BPM eine leistungsfähige Anwendung,<br />
Technik & Integration<br />
die Zeit <strong>und</strong> Kosten bei Transaktionsprozessen<br />
einspart.<br />
Fazit<br />
Ein Integrations-Server – ausgestattet<br />
mit Web-Services-Modulen – spielt sowohl<br />
auf der Client- als auf der Server-<br />
Seite eine wichtige Rolle. Einer Applikation<br />
gegenüber, die eine Funktion aufruft,<br />
agiert die Integrationsplattform als<br />
Client <strong>und</strong> bindet weitere <strong>Systeme</strong>, von<br />
denen Daten benötigt werden, als Server<br />
ein. Die Kommunikation erfolgt ausschließlich<br />
über SOAP-Messages, die in<br />
WSDL dokumentierte Informationen<br />
austauschen. Mit Web Services lassen<br />
sich so, wie im Beispiel des Order-Managements<br />
skizziert, mehrstufi ge Geschäftsprozesse<br />
initiieren, die eine Vielzahl<br />
interner <strong>Systeme</strong> einschließen. Das<br />
Modell konsequent zu Ende gedacht,<br />
können einzelne Aktivitäten eines Geschäftsprozesses<br />
von mehreren Applikationen<br />
gemeinsam verwendet werden.<br />
Thomas Hünerbein ist Systems<br />
Engineer bei Vitria Technology in<br />
der Geschäftstelle München.<br />
Vitria Technology GmbH<br />
D-60528 Frankfurt<br />
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47
Technik & Integration<br />
Die unterschiedlichen Strukturen von Notes-<br />
Datenbanken <strong>und</strong> relationalen Datenbanken<br />
werden von gängigen Integrationswerkzeugen<br />
nur stiefmütterlich behandelt. Insbesondere<br />
konsequenter, differenzieller Abgleich zur<br />
Minimierung von Kommunikationszeiten/-kosten<br />
fi ndet kaum Berücksichtigung. Und wie<br />
managet man Daten/Dokumente innerhalb<br />
großer Notes-Infrastrukturen mit oft H<strong>und</strong>erten<br />
von Datenbanken? Wie bringt man zumindest<br />
in Ansätzen die oft dringend benötigten<br />
relationalen Eigenschaften von relationalen<br />
Datenbanken in die Notes-Welt? Aus jahrelanger<br />
Praxiserfahrung hat Team4 eine Suite von<br />
Back End-Produkten entwickelt, welche die<br />
genannten Herausforderungen angehen <strong>und</strong><br />
sich bereits in mehr als 50 – teilweise sehr<br />
großen – Projekten bewährt haben.<br />
Abbildung 1: Team4 Transfer<br />
Universelle Drehscheibe für Notes-Daten<br />
48 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Back End-Produkte<br />
Seit 1996 gestaltet Team4 komplexe<br />
Unternehmenslösungen auf Basis<br />
von Lotus Notes mit einem besonderen<br />
Schwerpunkt bei CRM. Obwohl Lotus<br />
Notes über die Jahre zu einem umfangreichen<br />
<strong>und</strong> reifen Produkt gewachsen<br />
ist, vermisste Team4 – insbesondere bei<br />
der Integration mit bestehenden Unternehmenslösungen<br />
– Funktionalitäten.<br />
Auch der reiche Markt an Drittprodukten<br />
lieferte nicht die von Team4 gewünschte,<br />
einheitliche <strong>und</strong> bezahlbare<br />
Werkzeugsammlung. So nahm Team4<br />
das Heft selbst in die Hand <strong>und</strong> gestaltete<br />
unter dem Namen „Back End-Produkte“<br />
eine Sammlung von aufeinander<br />
abgestimmten Produkten mit einer einheitlichen<br />
Konfi gurations- <strong>und</strong> Ablaufumgebung.<br />
Im Folgenden werden die<br />
einzelnen Produkte vorgestellt.<br />
Team4 Transfer<br />
Team4 Transfer schafft die Integration<br />
zwischen Lotus Notes-Anwendungen<br />
(technisch gesehen: Lotus Notes-Datenbanken)<br />
<strong>und</strong> bestehenden Unternehmensanwendungen<br />
wie beispielsweise<br />
ERP-, <strong>SCM</strong>-, Auftragsabwicklungs-,<br />
Buchhaltungs- oder Warenwirtschaftssystemen.<br />
Dabei ist Team4 Transfer<br />
spezialisiert auf den asynchronen Datenabgleich.<br />
Dieser ist immer dann geboten,<br />
wenn die Unternehmensdaten<br />
(oder Auszüge daraus) wirklich in Notes-Datenbanken<br />
eingebracht werden<br />
sollen, beispielsweise um die Daten<br />
dann auf ein Notebook zur autonomen<br />
Nutzung weiterzureplizieren. Typische<br />
Einsatzfälle sind der Abgleich von K<strong>und</strong>enstammdaten,<br />
Bonitätsdaten, Absatz-<br />
/Umsatzdaten etc.<br />
Aber auch in der umgekehrten Richtung<br />
kann ein Abgleich Sinn machen, wenn<br />
beispielsweise tagsüber Bestellungen mit<br />
einer mobilen Notes-Lösung erfasst<br />
werden <strong>und</strong> diese dann abends „in einem<br />
Rutsch“ an die zentrale Auftragsabwicklung<br />
übergeben werden sollen.<br />
Team4 Transfer ist modular aufgebaut<br />
(Abbildung 1). So genannte „Provider“<br />
ermöglichen den Zugriff auf unterschiedliche<br />
Datenquellen, wie relationale<br />
Datenbanken (Oracle, Microsoft,<br />
IBM usw.), Dateisysteme (so genannte<br />
Flat Files) oder anwendungsspezifi sche<br />
Abbildung 2: Erstellen <strong>und</strong> Ausfüllen von Formularen
Die „Elementary Transfer<br />
Tasks“ von Team4 Transfer<br />
– ExecSQL kann SQL auf einem<br />
RDBMS ausführen.<br />
– SQL2SQL überträgt Daten zwischen<br />
RDBMS.<br />
– SQL2Notes überträgt Daten von<br />
einem RDBMS nach Lotus Notes.<br />
– Notes2SQL überträgt Daten von<br />
Lotus Notes zu einem RDBMS.<br />
– Txt2Notes erstellt aus einer strukturierten<br />
Textdatei Notes-Dokumente.<br />
– Notes2Txt erstellt aus Notes-<br />
Dokumenten Datensätze in einer<br />
Textdatei.<br />
– SAP2Notes erstellt Notes-Dokumente<br />
aus SAP-Tabellen.<br />
– SAP2SQL überträgt SAP-Daten in<br />
ein beliebiges RDBMS.<br />
Schnittstellen (z.B. RFC für SAP R/3).<br />
Den Kern bildet die „Data Transfer<br />
Engine“. Sie sorgt für die Abarbeitung<br />
einzelner „Elementary Transfer Tasks“,<br />
die mit Lotus Notes-Formularen defi -<br />
niert werden (Kasten 1).<br />
So genannte „Templates“ umfassen<br />
komplette Zusammenstellungen von<br />
Transfer Tasks für die Kopplung zwischen<br />
konkreten Anwendungssystemen<br />
auf der Notes-Seite <strong>und</strong> der Seite der<br />
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<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
bestehenden betriebswirtschaftlichen<br />
Anwendung. So bieten Team4 <strong>und</strong> Partner<br />
beispielsweise Templates zur Datensynchronisation<br />
zwischen der Notes-<br />
Anwendung „Team4 CRM“ <strong>und</strong> SAP<br />
R/3 oder Command Oxaion. Für SAP<br />
R/3 umfasst das Template u. a. die Synchronisation<br />
von Debitorendaten auf<br />
Mandanten-, Buchungskreis- <strong>und</strong> Vertriebsbereichsebene,<br />
Partnerrollen <strong>und</strong><br />
Ansprechpartner.<br />
Die Konfi guration erfolgt durch das<br />
Erstellen <strong>und</strong> Ausfüllen von Formularen<br />
(Abbildung 2) zu den einzelnen Transfer<br />
Tasks. Als neues Element von Team4<br />
Transfer ermöglicht der „Builder“ die<br />
automatische Generierung von „Teiltemplates“<br />
(also kleineren zusammenhängenden<br />
Abfolgen von Transfer<br />
Tasks) aus Metadaten. Diese können<br />
beispielsweise aus den Datenbankdefi nitionen<br />
der anzubindenden relationalen<br />
Datenbanken stammen.<br />
Aus der Projektarbeit von Team4, bei<br />
der mehr als 50 verschiedene Integrationen<br />
mittels Team4 Transfer realisiert<br />
wurden, ist eine Vielzahl von praxisbewährten<br />
„Teiltemplates“ für typische<br />
Integrationsabläufe entstanden. So wurden<br />
beispielsweise in Zusammenarbeit<br />
mit einem Informatiklehrstuhl der<br />
RWTH Aachen auch theoretische<br />
Gr<strong>und</strong>lagen für einen möglichst effi zienten<br />
Abgleich zwischen komplexen relationalen<br />
Datenstrukturen <strong>und</strong> den bei<br />
Lotus Notes gegebenen dokumentorientierten<br />
Strukturen entwickelt. Während<br />
Technik & Integration<br />
Abbildung 3: Team4 Rep<br />
Team4 Transfer die „externe Integration“<br />
leistet, sorgen Team4 Rep <strong>und</strong> Sync<br />
für die „interne Integration“ zwischen<br />
verschiedenen Lotus Notes-Datenbanken.<br />
Mit den Produkten können skalierbare,<br />
komplexe Notes-Lösungen mit<br />
H<strong>und</strong>erten von verb<strong>und</strong>enen Notes-Datenbanken<br />
geschaffen werden. Dabei<br />
sind Team4 Rep <strong>und</strong> Sync auch für die<br />
Integration von bestehenden Notes-Datenbanken<br />
in neue Notes-Lösungen<br />
hilfreich.<br />
Team4 Rep – Replikation in<br />
neuen Dimensionen<br />
Team4 Rep realisiert den gesteuerten<br />
Austausch von Dokumenten zwischen<br />
49
Technik & Integration<br />
Datenbanken. Ein typisches Szenario<br />
zeigt die Abbildung 3. Dabei arbeitet<br />
Team4 Rep im Gegensatz zur „normalen“<br />
Notes-Replikation auch dann,<br />
wenn die zu replizierenden Datenbanken<br />
auf einem Server liegen – Replikation<br />
zwischen einer zentralen Datenbank<br />
<strong>und</strong> mehreren Satelliten-Datenbanken<br />
(verteiltes System).<br />
Team4 Rep ermöglicht auch mehrstufi -<br />
ge Satelliten-Hierarchien, beispielsweise<br />
über eine Zentrale zur Niederlassung<br />
<strong>und</strong> weiter zum Notebook-Datenbestand<br />
für einen einzelnen Außendienstmitarbeiter.<br />
Umgekehrt können mit<br />
Team4 Rep Teildatenbestände in eine<br />
Gesamtdatenbank zusammengeführt<br />
werden, beispielsweise in ein zentrales<br />
Data Warehouse.<br />
Mit dem Produkt können aber auch Datenabgleiche<br />
zwischen Datenbanken mit<br />
unterschiedlicher Gestaltung (z.B. zwischen<br />
englischer <strong>und</strong> deutscher Anwendung)<br />
vorgenommen werden. Das Herausziehen<br />
einzelner Dokumente nach<br />
vorgegebenen Kriterien zur Archivierung<br />
ist eine weitere typische Anwendung.<br />
Wie bei Team4 Transfer werden die<br />
Datenverteilungen als „Tasks“ (defi niert<br />
über Notes-Formulare) gesteuert. Da<br />
diese Steuerdokumente in einer zentralen,<br />
geschützten Datenbank liegen, kann<br />
Back End-Produkte<br />
Team4 Rep – im Gegensatz zur selektiven<br />
Replikation von Notes selbst – auch<br />
in datenkritischen Fällen eingesetzt werden,<br />
beispielsweise zur Verteilung von<br />
Händlerinformationen aus einer großen,<br />
zentralen Notes-Datenbank auf<br />
kleine Händlerdatenbanken, welche nur<br />
die für den jeweiligen Händler relevanten<br />
<strong>und</strong> erlaubten Daten enthalten.<br />
Team4 Rep berücksichtigt bei der Datenverteilung<br />
viele Notes-Spezifi ka. So<br />
werden beispielsweise Links auf andere<br />
Dokumente (Doc Links) bei der Verteilung<br />
mit Team4 Rep entsprechend der<br />
Verschiebung angepasst.<br />
Team4 Sync – „Relationalität“<br />
für Notes<br />
Team4 Sync bringt Aspekte relationaler<br />
Datenbanken in die Notes-Welt. So ermöglicht<br />
Team4 Sync die Nachführung<br />
von Schlüsselwerten (Joins), die Weitergabe<br />
von Namensänderungen in abhängige<br />
Dokumente (Abbildung 4) oder die<br />
Umrechnung von Währungsfeldern mit<br />
aktualisierten Faktoren.<br />
Aber Team4 Sync kann auch Werte in<br />
Notes-Datenbanken aggregieren. So<br />
können Zahlenwerte in verschiedenen<br />
Ausgangsdokumenten abgegriffen <strong>und</strong><br />
die Summe in einem Zieldokument eingetragen<br />
werden. Ebenso können Textlisten<br />
vereinigt werden.<br />
Abbildung 4: Team4 Sync Abbildung 5: Team4 Inform<br />
50 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Team4 Sync kann im Rahmen dieser<br />
Prozesse Dokumente aktualisieren, erzeugen<br />
oder löschen. Es kann rekursive<br />
Strukturen verarbeiten <strong>und</strong> bearbeitet<br />
auch spezielle Feldtypen, wie Namensfelder,<br />
Lesefelder oder Autorenfelder.<br />
Quell- <strong>und</strong> Zieldatenbanken können<br />
verschieden sein. Quelldokumente <strong>und</strong><br />
Zieldokumente als auch die zu erfolgenden<br />
Datenmanipulationen können sehr<br />
fl exibel in entsprechenden Task-Dokumenten<br />
parametrisiert werden.<br />
Team4 Sync arbeitet schneller als Lotus-<br />
Script-Agenten <strong>und</strong> ist damit skalierbar<br />
für große Datenmengen. Die Gestaltung<br />
der Datentransfers erfordert keine Design-Änderungen<br />
an den Applikationen<br />
(kann also auf bestehende Anwendungen<br />
aufgesetzt werden). Es ist keine<br />
Programmierung, sondern nur die Parametrisierung<br />
über entsprechende Formulare<br />
erforderlich.<br />
Team4 Inform – Message Engine<br />
Das jüngste Mitglied der Team4-Back<br />
End-Familie generiert auf fl exibel parametrisierbare<br />
Ereignisse hin Messages<br />
(Notes-Mails). Die – wieder über einfache<br />
Formulare festgelegten – Parameter<br />
können Zeiten, Feldwerte etc. sein (Abbildung<br />
5). So lässt sich beispielsweise<br />
für eine Angebotsdatenbank festlegen,<br />
dass bei jedem Angebot, welches länger
Die übergeordneten, generellen<br />
Tasks aller Werkzeuge<br />
– Composite Tasks dienen zum Strukturieren<br />
von Elementary Tasks zu<br />
beliebig komplexen Abläufen.<br />
– Root Tasks stehen am Anfang eines<br />
Verarbeitungszweiges, enthalten<br />
Schedule-Informationen <strong>und</strong> werden<br />
vom Scheduler ausgeführt.<br />
– List Tasks fassen Tasks zu übergeordneten<br />
Strukturen zusammen.<br />
– Conditional Tasks dienen der Abarbeitung<br />
von Tasks in Abhängigkeit<br />
von Ergebnissen vorhergehender<br />
Tasks.<br />
– Loop Tasks führen einen bestimmten<br />
Task bis zum Eintreffen eines Abbruchkriteriums<br />
aus.<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
als 4 Wochen im Status „offen“ steht,<br />
automatisch eine Hinweismitteilung an<br />
den Verantwortlichen ergeht. Mit<br />
Kopplungen verschiedener Messages<br />
lassen sich so auch kompliziertere<br />
Workfl ows abbilden. Wie bei allen<br />
Team4 Back End-Produkten liegt auch<br />
hier der Charme darin, dass sich auch<br />
Team4 Inform auf bestehende Anwendungen<br />
ohne Design-Modifi kationen<br />
aufsetzen lässt.<br />
Team4 Scheduler – Single Point<br />
of Control<br />
Eine gemeinsame Scheduling- <strong>und</strong> Logging-Architektur<br />
macht aus den Team4<br />
Back End-Produkten mehr als die Summe<br />
der Einzelteile. Der Scheduler sorgt<br />
– wiederum gesteuert durch einfache<br />
Task-Formulare (Kasten 2) – für einen<br />
zeitgesteuerten <strong>und</strong> ggf. konditionalen<br />
Ablauf aller Tasks der oben erläuterten<br />
Einzelprodukte. Dabei kann beliebig<br />
gemischt werden. So kann beispielswei-<br />
Technik & Integration<br />
se erst eine Datenübertragung aus dem<br />
ERP-System mittels Team4 Transfer<br />
<strong>und</strong> dann, nach dem erfolgreichen Abschluss,<br />
ein Unterverteilungsjob mittels<br />
Team4 Rep <strong>und</strong>/oder ein Nachführungsjob<br />
mittels Team4 Sync gestartet<br />
werden.<br />
Die übergeordneten, generellen<br />
Tasks über alle Werkzeuge<br />
Auch das Logging (in mehreren Tiefen<br />
defi nierbar) verläuft über alle Produkte<br />
einheitlich. Dabei können auch Meldungen<br />
bei defi nierbaren Situationen (Fehler,<br />
erfolgreicher Ablauf usw.) per e-Mail<br />
erfolgen.<br />
Team4 GmbH<br />
D-52134 Herzogenrath<br />
� (+49) 02407/9582-0<br />
� www.team4.de<br />
51
Marktübersicht<br />
<strong>Produktionsplanungs</strong>- <strong>und</strong> Supply Chain Management-<strong>Systeme</strong><br />
Kettenreaktion Leerlauf<br />
Wenn die Kette reißt, ist erst mal Stillstand angesagt. Was für Biker gilt, gilt auch für die industrielle Fertigung. In die Produktion fl ießen<br />
heute zahlreiche Einzelkomponenten ein: Wenn die Lieferkette reißt, drohen Umsatz- <strong>und</strong> Image-Verluste. Eine enge Verzahnung mit<br />
Partnern hat messbare Vorteile, aber leider auch ihre Tücken. Wie produktiv <strong>SCM</strong>- <strong>und</strong> PPS-<strong>Systeme</strong> arbeiten können, ist an erfolgreichen<br />
Installationen abzulesen. Aber es sind auch Klagen zu hören ...<br />
Die Versprechen klingen gut: <strong>SCM</strong>-Projekte<br />
sind vergleichsweise günstig, sie<br />
bestechen durch kurze Einführungszeiten<br />
<strong>und</strong> amortisieren sich schnell. In einer<br />
Fraunhofer-Marktstudie werden<br />
durchschnittliche Kosten von 100.000<br />
bis 500.000 Euro <strong>und</strong> Implementierungszeiträume<br />
von 6 bis 9 Monaten<br />
zitiert. Der ROI soll genauso schnell<br />
eintreten, zwischen einem halben Jahr<br />
<strong>und</strong> 12 Monaten liegt die Spanne nach<br />
Angaben der Anbieter. Das klingt paradiesisch<br />
<strong>und</strong> dennoch leidet der <strong>SCM</strong>-<br />
Markt zur Zeit deutlich. Insbesondere<br />
die großen Anbieter kämpfen mit enttäuschten<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> sinkenden Umsätzen.<br />
Wo bleibt er nun, der versprochene<br />
Nutzen? Ein Minus bei Lieferzeiten,<br />
ein Plus bei Liefertreue <strong>und</strong> Lagerbestän-<br />
de gleich Null – diese Träume sollten<br />
beim Sparen helfen <strong>und</strong> sorgten bei so<br />
manchem Großprojekt tatsächlich für<br />
ein deutliches Plus. Das allerdings bezog<br />
sich nicht selten ausschließlich auf das<br />
Konto Erfahrung ...<br />
Harter Wettbewerb<br />
<strong>SCM</strong>-Riesen wie i2 <strong>und</strong> Manugistics<br />
geraten auch wettbewerbsseitig unter<br />
Druck. Die ERP-Anbieter, deren Produkte<br />
als vergleichsweise aufwändig zu<br />
implementieren <strong>und</strong> kostenintensiv<br />
gelten, machen sich ebenfalls an den<br />
<strong>SCM</strong>-Kuchen heran. Eigentlich eine<br />
logische Konsequenz: Üblicherweise<br />
bauen <strong>SCM</strong>-Applikationen auf der<br />
Datenbasis von ERP-<strong>Systeme</strong>n auf, die<br />
nach Aussage der Fraunhofer-Autoren<br />
52 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
während der ERP-Einführung „oft<br />
mühsam erarbeitet werden“. SAP,<br />
Baan, J.D. Edwards <strong>und</strong> Peoplesoft<br />
sind nur einige Beispiele für stark intensiviertes<br />
<strong>SCM</strong>-Engagement. J.D. Edwards<br />
hat jüngst mit dem Supply Chain<br />
Business Modeler (SCBM) eine neue<br />
Lösung zur einfachen <strong>und</strong> schnellen<br />
Implementierung bei derlei Projekten<br />
vorgestellt. Sie hält zentral alle Daten<br />
des Lieferkettenmanagements vor <strong>und</strong><br />
verwaltet sie für Anwendungen zur<br />
Planung, Auftragsverwaltung, hybriden<br />
Fertigung <strong>und</strong> Logistik. Der SCBM<br />
ist, ebenso wie das Modul Demand<br />
Forecasting, zentraler Baustein der erweiterten<br />
Supply Chain-Funktionalität<br />
in J.D. Edwards 5. Und die ist erklärtes<br />
Ziel für das Jahr 2003.
Intelligenz <strong>und</strong> Lieferketten<br />
Auch BI-Anbieter wie SAS vermelden<br />
<strong>SCM</strong>-Erfolge, jüngst wurde Coca-Cola<br />
Enterprises Ltd. für die Lösung SAS<br />
Value Chain Analytics begeistert. Mit<br />
ihrer Hilfe will der Nahrungsmittel-<br />
<strong>und</strong> Getränkehersteller in Zusammenarbeit<br />
mit den Handelsk<strong>und</strong>en die<br />
Profi tabilität seiner Wertschöpfungskette<br />
überprüfen. Laut SAS lassen sich<br />
über alle Prozessschritte innerhalb der<br />
Lieferkette hinweg Einsparpotenziale<br />
identifi zieren. Das Analyseinstrument<br />
stelle die Kosten für Rohmaterialien,<br />
Lagerung <strong>und</strong> Vertrieb genau auf – <strong>und</strong><br />
das für jede Stufe der Warenlieferkette.<br />
Tatsächlich anfallende Kosten je Produkt<br />
könnten so detailliert aufgeschlüsselt<br />
werden.<br />
Durch „Was-passiert-wenn“-Szenarien<br />
sei es zudem möglich, auch die Kosten<br />
von Alternativverfahren bei Verpackung<br />
<strong>und</strong> Lieferung – zum Beispiel<br />
verschiedene Stückzahlen, die zu einer<br />
Gebindeeinheit zusammengefasst werden<br />
– zu kalkulieren. „Die Anzahl der<br />
Produkte im Segment der alkoholfreien<br />
Getränke ist in den letzten zwei Jahren<br />
um zwölf Prozent gestiegen, während<br />
die Verkaufsfl äche insgesamt nur um<br />
sieben Prozent gewachsen ist. Mit diesen<br />
Zahlen wird deutlich, dass der<br />
Druck auf Lieferanten <strong>und</strong> Händler in<br />
Sachen Produktverfügbarkeit stärker<br />
wird“, so ein Coca Cola-Sprecher. Die<br />
<strong>SCM</strong>-Lösung sei eines der wichtigsten<br />
Tools, um Liefer- <strong>und</strong> Handelsstrategien<br />
des Getränkeriesen zusammenzuführen.<br />
„Loyale“ Netzwerke<br />
Nach Meinung von Deloitte Research<br />
ist <strong>SCM</strong> in Sachen Profi tmaximierung<br />
nicht unbedingt das Non-Plus-Ultra.<br />
Noch größere Gewinne lassen sich<br />
durch die Kopplung bestehender <strong>SCM</strong>-<br />
Techniken mit Customer-Relationship-<br />
Management- (CRM-) <strong>Systeme</strong>n erzielen.<br />
Dabei wird die Lieferkette jeweils<br />
k<strong>und</strong>engerecht abgestimmt. Wer wann<br />
wie bedient wird, ist klar defi niert, die<br />
Behandlung eines Auftrags abhängig<br />
von der Wichtigkeit des K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
dem Profi tpotenzial, das man mit dem<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
Auftrag verbindet. Diese Strategie nennt<br />
man „Digital Loyalty Networks“. Loyalität,<br />
mal anders defi niert.<br />
An eine Erweiterung reiner <strong>SCM</strong>- <strong>und</strong><br />
PPS-Strategien glaubt auch die Unternehmensberatung<br />
Accenture, vormals<br />
Andersen Consulting. Das Resümee einer<br />
2001 durchgeführten Studie: Neben<br />
der unternehmensübergreifenden Produktionsplanung<br />
<strong>und</strong> -steuerung im<br />
Rahmen des Supply Chain Manage-<br />
Anzeige<br />
ments erlangt auch die gemeinschaftliche<br />
Produktentwicklung (Collaborative<br />
Product Design – CPD) eine immer größere<br />
Bedeutung. Die Befragung von 100<br />
Managern im Rahmen einer Studie soll<br />
den aktuellen Stand <strong>und</strong> die Zukunftsaussichten<br />
beim CPD aufzeigen.<br />
Besonders beliebt waren CPD-Projekte<br />
in der Manufacturing, Automotive <strong>und</strong><br />
Trucks Industrie. Insgesamt 67 Prozent<br />
der Studienteilnehmer bestätigten, dass<br />
sie bereits ein solches Projekt gestartet<br />
hätten, 14 Prozent gestanden dem<br />
CPD die Wertung „Top-Priorität“ bei<br />
der Optimierung von Produktentwick-<br />
Marktübersicht<br />
lungsprozessen zu. Collaboration war<br />
bei 44 Prozent der Befragten insbesondere<br />
zwischen verschiedenen Entwicklungsstandorten<br />
gefragt, 40 Prozent<br />
hielten die effi ziente Interaktion mit<br />
Lieferanten für wichtig. Die interne<br />
funktionsübergreifende Interaktion<br />
folgte mit 32 Prozent, bei 30 Prozent<br />
liegt die Interaktion mit Geschäftspartnern<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en. Der Ruf nach Integration<br />
mit ERP-<strong>Systeme</strong>n wurde bei<br />
76 Prozent der Befragten laut, die Integration<br />
mit externen Marktplätzen<br />
steckt nach Erkenntnissen von Accenture<br />
noch in den Kinderschuhen.<br />
Einsparpotenzial<br />
Nach Angaben der Meta Group lassen<br />
sich bei einer reduzierten Lagerhaltung<br />
durch Prozessoptimierung <strong>und</strong> reduzierte<br />
Kapitalbindung Einsparungen in<br />
Höhe von 25 bis 60 Prozent realisieren.<br />
Dies erfordere allerdings eine enge<br />
Zusammenarbeit mit Lieferanten im<br />
Rahmen einer <strong>SCM</strong>&Collaboration-<br />
Initiative. Das interne Optimierungspotenzial,<br />
beispielsweise im Fertigungsbereich,<br />
schätzt die META Group auf<br />
nur 10 bis 20 Prozent.<br />
Insgesamt jedoch ließen sich die Kosten<br />
der gesamten Supply Chain beispielsweise<br />
durch Prozessoptimierung <strong>und</strong><br />
geringere Kapitalkosten um 20 bis 50<br />
Prozent senken. 2001 prognostizierten<br />
die Auguren dem <strong>SCM</strong>-Markt eine jährliche<br />
Wachstumsrate von 48 Prozent, so<br />
dass er im Jahr 2004 mehr als zwei Milliarden<br />
Euro ausmachen würde. Zurzeit<br />
allerdings sind Anbieter wie K<strong>und</strong>en<br />
wegen anderer Zahlen in Aufruhr: Bilanzprüfungen<br />
bei Top-Anbietern, Personalreduzierung<br />
<strong>und</strong> Umsatzverluste<br />
bestimmen das Bild. Die Angst vor dem<br />
falschen Pferd könnte dafür sorgen, dass<br />
die Prognosen von einer eher bitteren<br />
Realität eingeholt werden.<br />
Dass <strong>SCM</strong> <strong>und</strong> PPS sich lohnen, ist eine<br />
Erkenntnis, die sich auch im Mittelstand<br />
durchsetzen wird. Der Angst, auf das<br />
falsche Pferd zu setzen, lässt sich mit<br />
genauer Evaluierung beikommen. Hier<br />
ist unsere Marktübersicht ...<br />
M.W.<br />
53
Marktübersicht<br />
Anbieter A–D<br />
Anbieter, Ort,<br />
Telefon, Internetadresse PPS<br />
ABAS Software AG, D-Karlsruhe,<br />
(+49) 0721/9672301, www.abas.de<br />
All for One Systemhaus AG, D-Oberessendorf,<br />
(+49) 07355/799-0, www.all-for-one.de<br />
altan microcomputer, D-Buttenheim,<br />
(+49) 09545/922380, www.altan.de<br />
A-MEA Informatik AG, CH-Arbon,<br />
(+41) 071/4479030, www.a-mea.com<br />
AROA Informatik AG, CH-St. Gallen,<br />
(+41) 071/2435577, www.aroa.com<br />
AS/point, D-Übach-Palenberg,<br />
(+49) 02451/9713-20, www.aspoint.de<br />
ATOS Origin GmbH, D-Stuttgart,<br />
(+49) 0711/7377-0, www.atosorigin.de<br />
AVANSO GmbH, D-Bielefeld,<br />
(+49) 0521/32374-0, www.avanso.de<br />
B + L Consulting, CH-St. Gallen,<br />
(+41) 071/2745767, www.blconsulting.ch<br />
Baan Deutschland GmbH, D-Hannover,<br />
(+49) 0511/8504-0, www.baan.de<br />
BBI-Consulting AG, CH-Brüttisellen,<br />
(+41) 01/8058040, www.bbi-c.ch<br />
BEOS Beratung & Software GmbH, D-München,<br />
(+49) 089/547051-0, www.beos-software.de<br />
BFL Leasing GmbH, D-Eschborn,<br />
(+49) 06196/99-50,<br />
BISON Deutschland GmbH, D-Kaarst,<br />
(+49) 02131/66157-0, www.bison-group.com<br />
BISON Schweiz AG, CH-Sursee,<br />
(+41) 041/9260-260, www.bison-group.com<br />
BRAIN International AG, D-Breisach,<br />
(+49) 07667/905-0, www.brainag.com<br />
BSS GmbH, D-Arnsberg,<br />
(+49) 02932/9021-0, www.bss-arnsberg.de<br />
CAIB GmbH, D-Murrhardt,<br />
(+49) 07192/9270-0, www.caibconsulting.com<br />
Case Software, D-Bielefeld,<br />
(+49) 05206/9152-0, www.xx-lane.de<br />
Cincom Systems GmbH & Co.oHG, D-Schwalbach,<br />
(+49) 06196/9003-0, www.cincom.com<br />
command ag, D-Ettlingen,<br />
(+49) 07243/590-0, www.command-ag.de<br />
common solutions GmbH & Co.KG, D-Bochum,<br />
(+49) 0234/9553-801, www.common-solutions.de<br />
Complan & Partner, D-Wetzlar,<br />
(+49) 06441/9288-0, www.complan.de<br />
COP.IS GmbH, D-Schwerte,<br />
(+49) 02304/46058, www.cop-is.de<br />
CPL-Unternehmensberatung, D-Hamburg,<br />
(+49) 040/694296-0, www.cplgmbh.com<br />
CSB-SYSTEM AG, CH-Kestenholz,<br />
(+41) 062/38989-89, www.csb-system.ch<br />
CSB-SYSTEM AG, D-Geilenkirchen,<br />
(+49) 02451/625-0, www.csb-system.com<br />
CVC AG, D-Unterhaching,<br />
(+49) 089/6144299-0, www.cvc-ag.de<br />
DATAS GmbH, D-Koblenz,<br />
(+49) 0261/98253-0, www.datas.de<br />
DCW Software AG, CH-Zürich,<br />
(+41) 01/4048008, www.dcw-software.ch<br />
DCW Software Holding AG, D-Mannheim,<br />
(+49) 0621/4383-0, www.dcw-software.com<br />
<strong>Produktionsplanungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>SCM</strong>-<strong>Systeme</strong><br />
54 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
<strong>SCM</strong><br />
Anbieter D–I<br />
Anbieter, Ort,<br />
Telefon, Internetadresse PPS<br />
Dynasoft AG, CH-Solothurn,<br />
(+41) 032/6241777, www.dynasoft.ch<br />
EDV-Beratung Vollmer, D-Osthofen,<br />
(+49) 06242/9152-25, www.vollmer-edv.de<br />
EDV-Beratung Weiss GmbH, D-Schiltach,<br />
(+49) 07836/1091, www.weissedv.de<br />
Emsenhuber, A-Herzogenburg,<br />
(+43) 02782/82443-0, www.emsenhuber.at<br />
Full Speed Systems AG, CH-Sursee,<br />
(+41) 041/9261888, www.fss-group.com<br />
Geac Enterprise Solutions, D-Villingen-Schwenningen,<br />
(+49) 07721/941-0, www.geac.de<br />
GFOS mbH, D-Essen,<br />
(+49) 0201/613000, www.gfos.de<br />
gib GmbH, D-Siegen,<br />
(+49) 0271/89038-0, www.gibmbh.de<br />
GIKTEC GmbH, D-Bietigheim-Bissingen,<br />
(+49) 07142/707-0, www.giktec.de<br />
GUS Group AG & Co. KG, D-Köln,<br />
(+49) 0221/37659-0, www.gus-group.com<br />
GUS Marketing & Web GmbH, D-Köln,<br />
(+49) 0221/37659-0, www.gus-group.de<br />
GUS Schweiz AG, CH-St. Gallen,<br />
(+41) 071/242710-0, www.gus-group.ch<br />
Hans H. Baumann, D-Aalen,<br />
(+49) 07361/43048, www.baumanncomputer.de<br />
I.M.C.S., D-Langenfeld,<br />
(+49) 02173/13051, www.imcs-systeme.de<br />
I2 Technologies GmbH, D-Haar,<br />
(+49) 089/462377-0, www.i2.com<br />
IBS Hostettler AG, CH-Niederwangen,<br />
(+41) 031/981-0555, www.hostettler.ch<br />
IBS International Business, D-Hamburg,<br />
(+49) 040/5145-10, www.ibs-software.de<br />
iCAS, D-Jugenheim,<br />
(+49) 06130/9108-0, www.icas.de<br />
IDK Wolfgang Lorsbach GmbH, D-Bergneustadt,<br />
(+49) 02261/94906-1, www.lorsbach.de<br />
IFS Deutschland GmbH, D-Erlangen,<br />
(+49) 09131/7734-0, www.ifsde.com<br />
Improve Deutschland GmbH, D-Krefeld,<br />
(+49) 02151/45679-0, www.improve-mtc.de<br />
Industrial Application Software, D-Karlsruhe,<br />
(+49) 0721/96416-0, www.canias.info<br />
Infor Business Solutions AG, D-Friedrichsthal,<br />
(+49) 06897/9833-0, www.infor.de<br />
infor Schweiz AG, CH-Aesch,<br />
(+41) 061/7569292, www.infor.ch<br />
infra business solutions GmbH, D-Calw,<br />
(+49) 07051/9252-0, www.infragmbh.de<br />
Intentia Deutschland GmbH, D-Hilden,<br />
(+49) 02103/8906-0, www.intentia.de<br />
Intentia Deutschland GmbH, D-Ismaning,<br />
(+49) 089/996540-34, www.intentia.de<br />
Intentia Switzerland AG, CH-Zug,<br />
(+41) 041/74868-68, www.intentia.ch<br />
INTER-BOS GmbH, D-Köln,<br />
(+49) 0221/258688-0, www.interbos.de<br />
isap Datenverarbeitung Ges.m.b.H., A-Kottingbrunn,<br />
(+43) 02252/74626, www.isap.at<br />
ISOSYS GmbH, D-Düsseldorf,<br />
(+49) 0211/355926-0, www.isosys.de<br />
<strong>SCM</strong>
Anbieter I–S<br />
Anbieter, Ort,<br />
Telefon, Internetadresse PPS<br />
ISU GmbH, D-Stutensee,<br />
(+49) 0721/96731-0, www.isu-gmbH.de<br />
J.D. Edwards (Schweiz) AG, CH-Volketswil,<br />
(+41) 01/9084040, www.jdedwards.ch<br />
J.D. Edwards Deutschland GmbH, D-Mörfelden/Frankfurt,<br />
(+49) 06105/967-0, www.jdedwards.com<br />
JDA Software GmbH, D-Düsseldorf,<br />
(+49) 0211/70260-0, www.jda.com<br />
K+H Software Kantioler KG, D-Germering,<br />
(+49) 089/894410-0, www.kh-software.de<br />
Kissels-Software GmbH, D-Köln,<br />
(+49) 0221/949834-0, www.kissels.de<br />
KTW Software & Consulting GmbH, A-Kirchbichl,<br />
(+43) 05332/200-0, www.ktw.com<br />
Logodino Software, CH-Emmenbruecke,<br />
(+41) 041/28950-00, www.logodino.ch<br />
LUTZ Büro <strong>und</strong> Datentechnik GmbH, D-Neuss,<br />
(+49) 02131/34130, www.lutz.de<br />
Mapics GmbH, D-Frankfurt,<br />
(+49) 069/66577401, www.mapics.com<br />
Mapics Team (Schweiz) AG, CH-Turgi,<br />
(+41) 056/2102414, www.mapics.com<br />
MCL GmbH, D-Hildesheim,<br />
(+49) 05121/20693-0, www.mcl-lukat.de<br />
Microsoft Business Solutions, CH-Alpnach,<br />
(+41) 041/6727171, www.navision.ch<br />
Microsoft Business Solutions, D-Hamburg,<br />
(+49) 040/899677-0, www.microsoft.com/BusinessSolutions<br />
net W+P Solutions GmbH & Co.KG, D-Stuttgart,<br />
(+49) 0711/770558-0, www.walter-partner.com<br />
OGS Ges.für Datenverarbeitung <strong>und</strong> Systemberatung mbH,<br />
D-Koblenz, (+49) 0261/91595-0, www.ogs.de<br />
ORDAT GmbH & Co. KG, D-Gießen,<br />
(+49) 0641/7941-0, www.ordat.com<br />
OSL Online Software Labor GmbH, D-Ganderkesee,<br />
(+49) 04221/9420-0, www.osl-gmbh.de<br />
PDM SYSTEM, D-Stolberg,<br />
(+49) 02402/1271-48, www.pdmsystem.com<br />
PIT Informationssysteme AG, CH-Windisch-Brugg,<br />
(+41) 056/46087-87, www.pitag.ch<br />
Polynorm Software AG, CH-Glattbrugg,<br />
(+41) 01/8288181, www.polynorm.ch<br />
PSI AG, CH-Glattzentrum,<br />
(+41) 01/8321919, www.psipenta.ch<br />
Psipenta Software Systems GmbH, D-Berlin,<br />
(+49) 030/2801-0, www.psipenta.de<br />
Punctum GmbH, D-Fuldabrück,<br />
(+49) 0561/5855510, www.punctum.de<br />
PYRA SOLUTIONS SAS, F-Bischheim Cedex,<br />
(+33) 0388/207474, www.pyra.fr<br />
Quartess Integrated Solutions, D-Düsseldorf,<br />
(+49) 0211/518587-0, www.quartess.de<br />
R.S. Consulting & Software GmbH, D-Nürnberg,<br />
(+49) 0911/935245-0, www.rscons.de<br />
r.z.w. cimdata AG, D-Weimar,<br />
(+49) 03643/8640-0, www.rzw.de<br />
RAMSAUER & STÜRMER SOFTWARE GmbH, A-Salzburg,<br />
(+43) 0662/630309-0, www.rs-soft.com<br />
S & P Computersysteme GmbH, D-Stuttgart,<br />
(+49) 0711/726410, www.sup-logistik.de<br />
S&P Harry Schmidt, D-Holzgerlingen,<br />
(+49) 07031/7485-0, www.propas.de<br />
<strong>Produktionsplanungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>SCM</strong>-<strong>Systeme</strong><br />
<strong>SCM</strong><br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
Anbieter S–U<br />
Anbieter, Ort,<br />
Telefon, Internetadresse PPS<br />
SAP (Schweiz) AG, CH-Biel,<br />
(+41) 032/3447-111, www.sap.ch<br />
SAP Deutschland AG & Co.KG, D-Walldorf,<br />
(+49) 06227/7-47474, www.sap.de/smart<br />
Sedlmayr & Partner GmbH, D-Ismaning,<br />
(+49) 089/962454-0, www.sedlmayr.de<br />
Siegm<strong>und</strong> EDV, D-Bad Nenndorf,<br />
(+49) 05723/9429-0, www.siegm<strong>und</strong>-edv.de<br />
SKYVA Schweiz AG, CH-Hägendorf,<br />
(+41) 062/209-1616, www.skyva.ch<br />
SoftM (Schweiz) AG, CH-Kloten,<br />
(+41) 043/25546-00, www.softm.ch<br />
SoftM Software <strong>und</strong> Beratung AG, D-München,<br />
(+49) 089/14329-0, www.softm.com<br />
SoftM, A-Wien,<br />
(+43) 01/91066-0, www.softm.com<br />
Solutionline CSS GmbH, D-Herford,<br />
(+49) 05221/7631-0, www.solutionline.com<br />
SOU Systemhaus GmbH & Co.KG, D-Schwetzingen,<br />
(+49) 06202/2784-0, www.sou.de<br />
SRZ Software- <strong>und</strong> Beratungs GmbH, D-Siegen,<br />
(+49) 0271/35950-0, www.srzsiegen.de<br />
SSA Global Technologies GmbH, D-Düsseldorf,<br />
(+49) 0211/6888-0, www.ssagt.com<br />
Steeb Anwendungssysteme GmbH, D-Abstatt,<br />
(+49) 07062/673-0, www.steeb.de<br />
SUMMIT CONSULT GmbH, D-Stolberg,<br />
(+49) 02402/10290-0, www.summit-consult.de<br />
SWING Software GmbH, D-Achim,<br />
(+49) 04202/8854-0, www.SWINGsoftware.de<br />
Trend SHM Swiss AG, CH-Zürich,<br />
(+41) 01/4048008<br />
trend SWM, D-Freiburg,<br />
(+49) 0761/88880-0, www.trendswm.de<br />
UBR Unternehmensberatung, D-Bonn,<br />
(+49) 0228/98352-0, www.ubr.de<br />
UCL Unternehmensberatung AG, CH-Basel,<br />
(+41) 061/2649649, www.uclbasel.com<br />
Unidienst GmbH Informationsdienst, D-Freilassing,<br />
(+49) 08654/4608-0, www.unidienst.de<br />
update Solutions AG, D-Kulmbach,<br />
(+49) 09221/895-0, www.updateag.de<br />
Alles Online<br />
Marktübersicht<br />
Nicht nur zu dem hier intensiv behandelten Thema „<strong>SCM</strong>“, sondern<br />
auch zu allen Software, Hardware <strong>und</strong> Dienstleistungsangeboten gibt<br />
Ihnen der <strong>Midrange</strong> Solution Finder detaillierte Auskünfte.<br />
Alle Anbieter, die Sie auf dieser Seite sehen, haben sich in dem<br />
MSF mit ihrem Unternehmensprofi l <strong>und</strong> detaillierten Angaben<br />
zu ihren Produkten eingetragen.<br />
www.midrange-solution-fi nder.de<br />
Waren Sie schon drin? Kostenlos, anonym, unverbindlich!<br />
<strong>SCM</strong><br />
55
Marktübersicht<br />
Von der Plantafel zur grafi sch-interaktiven Fertigungsplanung<br />
Ein ERP-System mag sämtliche Vorgänge r<strong>und</strong><br />
um interne Planung, Steuerung, Abwicklung<br />
<strong>und</strong> Kontrolle im Unternehmen abwickeln –<br />
vielerorts kommt es jedoch an einer Stelle<br />
immer wieder zum Medienbruch von einer<br />
EDV-gestützten hin zu einer klassisch<br />
manuellen Abbildung: bei der Planung der<br />
Arbeitsschritte in der Fertigung.<br />
Charakteristisch ist hier noch immer<br />
eine Vorgehensweise „von Hand<br />
zu Fuß“ mittels Hin- <strong>und</strong> Herschieben<br />
bunter Kärtchen auf einer zumeist überdimensionalen<br />
Plantafel im Büro des<br />
verantwortlichen Mitarbeiters, <strong>und</strong> dies<br />
selbst in Fertigungsbetrieben mit einer<br />
großen Variantenvielfalt. Ist ein neuer<br />
Plan schlussendlich bis ins letzte Detail<br />
ausgearbeitet, genügen oftmals nur der<br />
Ausfall einer einzigen Maschine, veränderte<br />
Prioritäten oder Stockungen im<br />
Materialfl uss, <strong>und</strong> das gerade erst mühevoll<br />
erarbeitete Konzept muss schon<br />
wieder komplett umgestellt werden.<br />
Eine typische Situation: Der in vielen<br />
St<strong>und</strong>en erstellte Fertigungsplan für die<br />
nächste Woche ist gerade auf der Plantafel<br />
ausgesteckt, da kommt die Information,<br />
dass ein bestimmtes Teil dringend<br />
schon zwei Tage eher benötigt<br />
wird. Verschiebungen sind nicht mehr<br />
56 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Intelligenter planen<br />
möglich <strong>und</strong> so gibt es keine andere<br />
Möglichkeit, als den gesamten Vorgang<br />
komplett neu aufzurollen. Vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> mutet es fast verständlich<br />
an, wenn insbesondere kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />
Unternehmen am liebsten<br />
ganz auf eine – eventuell noch kostspielige<br />
– softwaregestützte Feinplanung<br />
verzichten würden, gingen damit nicht<br />
auch stets unzufriedene K<strong>und</strong>en einher<br />
oder auch eine schlechte Auslastung<br />
wertvoller Produktionsmittel, insbesondere<br />
in Zeiten ständig steigender Maschinenst<strong>und</strong>ensätze.<br />
Mittel <strong>und</strong> Wege<br />
Es gibt jedoch einen Ausweg aus dem<br />
Dilemma, denn ein Plan ist per se gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
nämlich nur dann schlecht, wenn<br />
er keine Veränderungen zulässt. Dazu<br />
bietet die r.z.w. cimdata AG mithilfe ihres<br />
neuen Tools cdAPS zur grafi sch-interaktiven<br />
Fertigungsplanung für die ERP-Lösung<br />
cd2000 ganz konkrete Handreichungen.<br />
Nachdem in der Lösung die<br />
Einplanung auf der Basis verschiedener<br />
Bedingungen erfolgt ist, hat der Planer<br />
mit diesem Modul die Möglichkeit, die<br />
als Balken visualisierten Arbeitsgänge,<br />
Baugruppen <strong>und</strong> Fertigungsaufträge auf<br />
der Zeitachse zu verschieben: wie er seiner<br />
Meinung nach die Werkstatt am<br />
besten auslastet, in welchem Umfang<br />
Personal <strong>und</strong> Materialien zur Verfügung<br />
stehen <strong>und</strong> wie die zugesagten K<strong>und</strong>entermine<br />
am besten eingehalten werden<br />
können. Ein intelligentes System nimmt<br />
dabei im Hintergr<strong>und</strong> verschiedene Konfl<br />
iktprüfungen vor <strong>und</strong> weist den Anwender<br />
darauf hin, wenn aufgr<strong>und</strong> von Abhängigkeiten<br />
eine Verschiebung nicht<br />
ohne die Veränderung weiterer Voraussetzungen<br />
möglich ist.<br />
Der Planer bleibt souverän<br />
Veränderungen sind jederzeit <strong>und</strong> stets<br />
unter der Prämisse möglich, dass der<br />
Planer in seiner Handlungsweise autark<br />
bleibt <strong>und</strong> letztendlich selbst entscheiden<br />
kann, wann <strong>und</strong> in welcher Form ein<br />
Arbeitsgang durchgeführt wird. Nimmt<br />
er Änderungen vor, sieht er online auf<br />
dem Monitor, wie sich dadurch die Fertigungstermine<br />
verändern beziehungsweise<br />
in welcher Form die Bereitstellung<br />
von Materialien oder die Auslastung der<br />
Kapazitäten im weiteren Verlauf gewährleistet<br />
ist oder zu Konfl ikten führen<br />
kann. Der Planer wird in die Lage versetzt,<br />
kreativ zu werden <strong>und</strong> trotz des<br />
Zeitdrucks, der zumeist auf ihm lastet,<br />
die Fertigungsplanung komfortabel am<br />
Bildschirm vorzunehmen. Darüber hinaus<br />
kann er weiterhin seine Fähigkeiten<br />
rationell <strong>und</strong> ohne Zeitverlust für die<br />
manuelle Nachplanung weiterer betroffener<br />
Vorgänge einsetzen.<br />
Umfassende Leistungen<br />
In vielen Fertigungsbranchen gestaltet<br />
sich eine nur manuell durchgeführte<br />
Fertigungsplanung besonders schwierig,<br />
da hier sehr viele Abhängigkeiten bestehen<br />
<strong>und</strong> ein Eingriff in einem Teilbereich<br />
Auswirkungen in einem ganz anderen<br />
Bereich nach sich ziehen kann. Als Kapazitätsträger<br />
müssen dann nicht nur die<br />
Maschine am Arbeitsplatz, sondern<br />
ebenso Werkzeuge <strong>und</strong> unter Umständen<br />
sogar das Personal betrachtet werden.<br />
Auf diese Weise entstehen komple-
xe Abhängigkeiten, die auch von einem<br />
erfahrenen Planer in vollem Umfang<br />
kaum zu erfassen sind. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
leistet cdAPS die Abbildung<br />
nicht nur von ein-, sondern auch von<br />
mehrdimensionalen Prozessen: Dank<br />
angezeigter Kapazitätsüberlastungen<br />
besteht die Möglichkeit, entweder online<br />
die verfügbare Kapazität des Inhouse-Arbeitsplatzes<br />
zu erhöhen (Schichten hinzufügen<br />
oder verlängern), oder, wenn<br />
diese Maßnahmen nicht ausreichen, zukünftig<br />
direkt im Monitor den entsprechenden<br />
Auftrag an ein Fremdunternehmen<br />
zu vergeben <strong>und</strong> somit die eigene<br />
Fertigung zu entlasten. Weiterhin lassen<br />
sich Arbeitsgänge splitten <strong>und</strong> zur Verringerung<br />
der Durchlaufzeit auf mehrere<br />
Maschinen verteilen. Zur Reaktion auf<br />
Kapazitätsengpässe ist es ebenso möglich,<br />
den Arbeitsgang auf einen anderen<br />
Kapazitätsträger umzuplanen, <strong>und</strong> zwar<br />
mithilfe der sofort startenden Konfl iktprüfung<br />
sowie der Visualisierung verän-<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
derter Fertigstellungstermine. Als Unterstützung<br />
bei der Konfl iktbehebung kann<br />
der Planer auch das Planungssystem in<br />
Anspruch nehmen <strong>und</strong> die Terminierung<br />
der betroffenen Vorgänge automatisch<br />
neu berechnen lassen. Da alle Manipulationen<br />
erst auf Anforderung in cd2000<br />
zurück übertragen werden, bietet sich so<br />
die Möglichkeit, auf der Suche nach der<br />
optimalen Lösung verschiedene Szenarien<br />
zunächst nur zu planen <strong>und</strong> hinsichtlich<br />
ihrer Auswirkungen zu prüfen.<br />
Erweiterbarer Standard<br />
Unternehmen sind mehr <strong>und</strong> mehr angehalten,<br />
nach Just-in-time-Prinzipien zu<br />
arbeiten; Losgrößen werden immer geringer<br />
– gleichzeitig darf aber der Aufwand<br />
zur Erstellung eines Plans nicht ins<br />
Uferlose wachsen. Hier ist ein intelligentes<br />
Planungstool zukünftig unverzichtbar.<br />
Mit cdAPS hat r.z.w. cimdata damit<br />
auf ganz konkrete Markterfordernisse<br />
reagiert, <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en des Unterneh-<br />
Marktübersicht<br />
mens nehmen dabei aktiv Einfl uss auf die<br />
Entwicklungsarbeit. Der Gr<strong>und</strong>: Bisher<br />
gab es auf dem Markt, wenn überhaupt,<br />
nur Individuallösungen für zahlungskräftige<br />
Anwender. Im Bestreben, einen<br />
auch für den Mittelstand bezahlbaren<br />
Standard zu schaffen, der gleichzeitig die<br />
Bedürfnisse mehrerer Branchen adäquat<br />
abdeckt, generiert das mittelständische<br />
Softwarehaus daher eine stark erweiterbare<br />
Struktur von cdAPS, das sich damit<br />
als Standardkomponente in das funktionsstarke<br />
ERP-System cd2000 komfortabel<br />
einbinden lässt.<br />
Autoren: Lutz Wittig, Projektleiter,<br />
r.z.w. cimdata AG, <strong>und</strong> Hubert Lange,<br />
Geschäftsführer orcosys GmbH<br />
r.z.w. cimdata AG<br />
D-99425 Weimar<br />
� (+49) 03643/8640-0<br />
� www.rzw.de<br />
57
Marktübersicht<br />
Mindestanforderungen an eine Lösung<br />
Hersteller wie Händler brauchen eine Lösung,<br />
die über ein hohes Maß an Abwicklungs- <strong>und</strong><br />
Abrechnungskompetenz, Flexibilität sowie<br />
kaufmännische <strong>und</strong> betriebswirtschaftliche<br />
Funktionalitäten verfügt. Jürgen Würth,<br />
Geschäftsführer der Branchware & Partner<br />
GmbH, zeigt die Mindestanforderungen auf,<br />
die eine zeitgemäße Lösung in der Getränkebranche<br />
erfüllen sollte. Software muss…<br />
… alle Unternehmensbereiche so verknüpfen,<br />
dass alle K<strong>und</strong>en-, Artikel-<br />
<strong>und</strong> Unternehmensdaten durchgehend<br />
transparent <strong>und</strong> damit sofort verfügbar<br />
sind.<br />
… in der Lage sein, die logistische Kette<br />
vom Hersteller über den Getränke-Fachgroßhandel<br />
bis zum Lebensmittelhandel<br />
auf elektronischem Weg<br />
(EDI) abzuwickeln.<br />
… die Palettenverfolgung bei Voll- <strong>und</strong><br />
Mischpaletten erlauben <strong>und</strong> damit die<br />
Voraussetzung für die Chargenverfolgung<br />
erfüllen, die laut EU-Verordnung<br />
ab 01.01.2005 gefordert wird.<br />
… eine integrierte, optimale <strong>und</strong> fl exibel<br />
Steuerung der logistischen Prozesse im<br />
Lager ermöglichen, lückenlos über Lagerplätze,<br />
Bestände <strong>und</strong> Bewegungen<br />
informieren <strong>und</strong>, dabei sowohl die chaotische<br />
als auch dem Artikel zugeordnete<br />
Vergabe der Lagerplätze erlauben.<br />
… in der Ein- <strong>und</strong> Auslagerung FIFO<br />
unterstützen, dabei das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
beachten sowie alle Arbeitsgänge<br />
<strong>und</strong> Funktionen per Funksteuerung<br />
<strong>und</strong> Touchscreen-Anwendung<br />
verarbeiten können.<br />
… eine leistungs- oder ergebnisabhängige<br />
Entlohnung der Kommissionierer,<br />
Fahrer <strong>und</strong> Außendienstmitarbeiter unterstützen.<br />
58 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Software muss ...<br />
… zeigen, was pro K<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Artikel<br />
verdient wird.<br />
… eine Deckungsbeitragsrechnung für<br />
alle Vertriebsebenen bis zum Unternehmen<br />
selbst zur Verfügung stellen <strong>und</strong><br />
dabei erlauben, das Deckungsbeitragsschema<br />
hinsichtlich der Stufen <strong>und</strong> Erlös-/Kostendarstellung<br />
individuell gestalten<br />
zu können.<br />
… alle relevanten Stammdaten wie Konditionen<br />
<strong>und</strong> Beziehungen z.B. von Filialen<br />
zu Abrechnungszentralen oder Objekten<br />
zu Pächtern etc. datumsgerecht<br />
mit Beginn <strong>und</strong> Ende der Vereinbarung<br />
abbilden <strong>und</strong> bearbeiten können.<br />
… auch komplizierte Vertragsbeziehungen<br />
zwischen Brauerei, Getränke-Fachgroßhandel,<br />
Pächter <strong>und</strong> Eigentümer<br />
abbilden <strong>und</strong> abrechnen können.<br />
… Buchungsbewegungen <strong>und</strong> Ist-Abnahmemengen<br />
für 10 Jahre dokumentieren<br />
sowie Kosten <strong>und</strong> Erlöse aus dem<br />
Vertragsverhältnis auch in der K<strong>und</strong>en-<br />
Deckungsbeitragsrechnung aufzeigen<br />
können.<br />
… per vorhandener Schnittstelle z.B.<br />
den Einsatz der Firmen PTV oder PLS<br />
für die Tourenoptimierung erlauben<br />
oder Mowis für papierlose, optimierte<br />
Auslieferung.<br />
… in der Lage sein, Licht in die Leistung<br />
des Fuhrparks zu bringen – mit Datenschnittstellen<br />
zum Tachoscheibenlesegerät<br />
– <strong>und</strong> zwar ohne Einsatz anderer,<br />
spezialisierter Software.<br />
… die kalkulatorischen Transportkosten<br />
einer Tour berechnen können, die<br />
Standzeiten je K<strong>und</strong>e berücksichtigen<br />
<strong>und</strong> in die K<strong>und</strong>en-Deckungsbeitragsrechnung<br />
verteilen.<br />
… eine Tourenauswertung mit allen<br />
gängigen Leistungsparametern erlauben.<br />
… mit einem bezahlbaren MIS <strong>und</strong><br />
Data-Warehouse sowohl betriebswirtschaftliche<br />
Standardauswertungen als<br />
auch eine permanente Stärken- <strong>und</strong><br />
Schwächenanalyse erlauben.<br />
… die optische Archivierung <strong>und</strong> Workfl<br />
ows unterstützen. Die Spool-Archivierung<br />
sowie das Scannen <strong>und</strong> elektronische<br />
Verarbeiten <strong>und</strong> Ablegen der Eingangsbelege<br />
muss selbstverständlich<br />
sein.<br />
… ein integriertes Außendienstinformationssystem<br />
vorweisen können, das dem<br />
Außendienstmitarbeiter sofort bei Situationen,<br />
die im operativen Abrechnungssystem<br />
als kritisch defi niert wurden,<br />
einen Besuchsvorschlag avisiert.<br />
… fl exibel genug sein, kurzfristig die<br />
ständig neuen Anforderungen der Behörden<br />
oder des Lebensmittelhandels zu<br />
erfüllen <strong>und</strong> damit technologisch garantieren,<br />
auch weiterhin am Marktgeschehen<br />
teilnehmen zu können.<br />
… einen Preis bieten, der sich nicht<br />
durch jährliche Folgekosten wie Wartungsgebühren<br />
<strong>und</strong> Erweiterungen des<br />
Plattenspeichers vervielfacht.<br />
… eine integrierte Lösung sein, die von<br />
der Auftragsabwicklung bis zur Materialwirtschaft<br />
mit Stücklistenverwaltung,<br />
Produktionsplanung, Einkaufsabwicklung,<br />
Kostenrechnung sowie Finanz-,<br />
Personen- <strong>und</strong> Anlagenbuchhaltung alles<br />
anbietet.<br />
… aus einem Softwarehaus kommen,<br />
dessen Mitarbeiter die Anwendung<br />
nicht einfach nur installieren, sondern<br />
die Facetten des Geschäfts so gut wie der<br />
K<strong>und</strong>e selbst kennen.<br />
BRANCHWARE & PARTNER GmbH<br />
D-90425 Nürnberg<br />
� (+49) 0911/270 69-0<br />
� www.branchware.de
Leistungsfähige Lagergruppenbildung reduziert Kapitalbindung<br />
Lagerstrategien sind stark von den Unternehmen<br />
<strong>und</strong> ihren Produkten abhängig. Nur eines<br />
gilt allgemein: Im Lager befi ndet sich nicht<br />
nur Ware, sondern auch geb<strong>und</strong>enes Kapital.<br />
Um Letzteres so niedrig wie möglich zu halten,<br />
muss das eingesetzte Lagersystem an viele<br />
Anforderungen angepasst werden können.<br />
Das Lager als Drehscheibe von Einkauf,<br />
Vertrieb, Materialwirtschaft,<br />
Kostenrechnung, Service <strong>und</strong> Produktionsplanung<br />
verlangt eine besondere<br />
Optimierung, sollen alle Anforderungen<br />
dieser Bereiche berücksichtigt werden.<br />
Um eine optimal auf das Unternehmen<br />
abgestimmte Bestandsführung realisieren<br />
zu können, unterstützt die ERP-Lösung<br />
Oxaion von command mehrere<br />
Lagerarten: das passiv-chaotische Lager<br />
(PCL), das aktiv-chaotische (ACL) sowie<br />
auch die Festplatzsteuerung. Für die<br />
PCL- <strong>und</strong> ACL-Steuerung stehen verschiedene<br />
Ein- bzw. Auslagerungsmethoden<br />
zur Verfügung: beispielsweise<br />
die fi fo-Methode (fi rst in – fi rst out).<br />
Damit bekommt man jedes Lager in den<br />
Griff. Mit der Business-Software besteht<br />
die Möglichkeit, gleichartige Läger zu<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
Marktübersicht<br />
Die Kunst des Lagerns<br />
Lagergruppen zusammenzufassen. Das<br />
System gibt einerseits Auskunft über die<br />
einzelnen Bestände in den unterschiedlichen<br />
Geschäftsbereichen, andererseits<br />
werden gleiche Artikel, die über mehrere<br />
Läger verteilt sind, aufsummiert.<br />
Bestandsführung<br />
Oft gibt es in einem Unternehmen Artikel,<br />
die in verschiedenen Sonderausführungen<br />
vorkommen oder die als Meterware<br />
von der Rolle verbraucht werden.<br />
In der Regel existiert dann im Lager nur<br />
eine Sammelnummer; der eigentliche<br />
Artikel, mit den Abmessungen oder in<br />
der Ausführung wie er tatsächlich benötigt<br />
wird, hat keine eigene Artikelnummer.<br />
Die Software ist in der Lage,<br />
solche Artikel über eine merkmalgestützte<br />
Bestandsführung zu verwalten.<br />
Zusätzlich zur Sammelnummer sorgt<br />
eine Merkmalleiste für die eindeutige<br />
Identifi zierung.<br />
Chargenverwaltung<br />
In manchen Branchen ist zudem die<br />
Einlagerung nach Chargen wichtig, so<br />
etwa im Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau.<br />
Hier verfügt das Oxaion-Lagersystem<br />
über eine Chargenverwaltung, mit welcher<br />
den einzelnen Chargen Sachmerkmale<br />
zugeordnet werden können. Daneben<br />
verwaltet das System auch die Seriennummern<br />
von Baugruppen oder<br />
Einzelteilen. Chargen- <strong>und</strong> Seriennummern<br />
sind wichtig für spätere Reparatur-<br />
oder Servicezwecke.<br />
Zollabwicklung<br />
Für das Import/Export-Geschäft ist die<br />
automatisierte Zollabwicklung wichtig.<br />
Viele Unternehmen, die Auslandsgeschäfte<br />
abwickeln, unterhalten zum<br />
Beispiel ein so genanntes offenes Zolllager<br />
für die Lagerung nicht verzollter<br />
Ware. In einem solchen Zolllager müssen<br />
Ein- <strong>und</strong> Ausgänge exakt überwacht<br />
werden; die einzelnen Lagerbewegungen<br />
entsprechen im Prinzip den Import-<br />
/Export-Vorgängen. In der Software ist<br />
für diesen Zweck die Funktion „Offenes<br />
Zolllager“ über ein integriertes Add-On<br />
von Hübner Software abgebildet. Dadurch<br />
ist gewährleistet, dass die komplizierten<br />
Vorschriften des Gesetzgebers in<br />
diesem Bereich genau eingehalten werden.<br />
Wichtig ist außerdem das schnelle<br />
Auffi nden der Artikel <strong>und</strong> Lagerplätze<br />
im Unternehmen, denn nur so können<br />
Termine gesichert <strong>und</strong> letztlich der Service<br />
am K<strong>und</strong>en verbessert werden.<br />
Bei der Ein- <strong>und</strong> Auslagerung geht in<br />
den Unternehmen oft viel kostbare Zeit<br />
verloren. Indem Lagerplätze mit Angaben<br />
wie Halle, Gang, Seite, Spalte usw.<br />
genau defi niert werden, fi ndet die Software<br />
jeden Artikel oder Lagerplatz im<br />
Nu. Für mehr Transparenz sorgt ferner<br />
eine siebenstellige Lagerkennung; damit<br />
können Konsignationslager direkt unter<br />
der K<strong>und</strong>en- oder Lieferantennummer<br />
geführt werden. Darüber hinaus unterstützen<br />
visuelle Darstellungsmöglichkeiten<br />
der Lagerorganisation den Lageristen<br />
bei Bedarf zusätzlich.<br />
Und nicht zuletzt: Eine optimale Lagerführung<br />
ist nicht ohne sorgfältig durchgeführte<br />
Inventuren denkbar. Das command-System<br />
bietet hier unterschiedliche<br />
Möglichkeiten: nach Stichtag,<br />
permanent oder Jahresinventur. Hierher<br />
gehören auch Funktionen zur Statistik,<br />
die einen Überblick über die Bestandsentwicklung<br />
geben.<br />
Autor: MA, Dipl.-Ing. Richard Läpple,<br />
freier Fachautor in Tübingen<br />
command ag<br />
D-76275 Ettlingen<br />
� (+49) 07243/590-0<br />
� www.command-ag.de<br />
59
Marktübersicht<br />
Weinkellerei implementiert OGS-Lösung<br />
Mit höchstem Anspruch an Qualität arbeitet<br />
die Weinkellerei Zimmermann-Graeff & Müller,<br />
kurz ZGM genannt, in Zell an der Mosel.<br />
Sichtbares Zeichen dieser Firmenphilosophie<br />
sind die Gold- <strong>und</strong> Silbermedaillen, die ZGM<br />
beim renommierten internationalen Weinpreis<br />
„M<strong>und</strong>us Vini“ für seine hervorragenden Rot-<br />
<strong>und</strong> Weißweine verliehen wurden. Folgerichtig<br />
stellte das Unternehmen diesen herausragenden<br />
Qualitätsanspruch auch an die neue<br />
Software, die vom Koblenzer Systemhaus OGS<br />
entwickelt <strong>und</strong> installiert wurde.<br />
Der Wunsch nach größerer Transparenz<br />
<strong>und</strong> nach einer Optimierung<br />
der organisatorischen Abläufe veranlasste<br />
die Geschäftsleitung, nach einem<br />
neuen Software-Partner zu suchen. Der<br />
aus Geschäftsleitung, Bereichsleitern<br />
<strong>und</strong> der IT-Abteilung unter Leitung von<br />
Ralf Hilterhaus gegründete Führungskreis<br />
stellte sehr schnell fest, dass es<br />
keinen Software-Anbieter speziell für<br />
die Weinbranche gibt, der auch alle anderen<br />
ZGM-Anforderungen erfüllen<br />
konnte. Zwar boten verschiedene große<br />
Softwarehäuser modifi zierte Programme<br />
an, diese konnten aber insgesamt<br />
nicht überzeugen.<br />
Obwohl die OGS in diesem speziellen<br />
Branchenumfeld über keinerlei Referenzen<br />
verfügte, sah man nach ersten Kontakten<br />
konkrete Ansätze, um die Anforderungen<br />
aus dem Hause ZGM zu erfüllen.<br />
Die OGSid Software konnte bereits<br />
60 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
In Software veritas<br />
viele Geschäftsfelder – auch von Wein-<br />
<strong>und</strong> Sektkellereien – abdecken. Die<br />
Kontakte wurden daher intensiviert.<br />
Referenzbesuche bei OGS-K<strong>und</strong>enunternehmen<br />
– zwar anderer Branchen,<br />
aber mit ähnlich gelagerten Anforderungsprofi<br />
len – führten zu einer Präsentation<br />
der Software in Zell. Die weitgehende<br />
Beantwortung der Fragen bereits<br />
mit der Standardversion der Koblenzer<br />
Software überzeugte den ZGM-Führungskreis.<br />
Als Ergebnis dieser ersten<br />
Präsentation wurde das Softwarehaus<br />
zunächst mit der Durchführung der Ist-<br />
Aufnahme <strong>und</strong> der Erstellung eines<br />
Zeitplans für die Projektrealisierung<br />
beauftragt. „Für OGS sprachen die Software<br />
<strong>und</strong> die örtliche Nähe. Vor allem<br />
aber war es die Ausrichtung des Koblenzer<br />
Hauses auf den Mittelstand, die für<br />
mich relevant war. Schließlich wollten<br />
wir nicht mit Kanonen auf Spatzen<br />
schießen“, bekräftigt der geschäftsführende<br />
Gesellschafter Johannes Hübinger<br />
noch einmal die Entscheidung.<br />
Eine echte Herausforderung<br />
Schließlich fi el die Entscheidung! OGS<br />
erhielt den Auftrag für eine voll umfängliche<br />
Implementierung von Vertriebs-Abwicklung<br />
(Inland/Export),<br />
Disposition, Materialwirtschaft, Einkauf<br />
(Inland/Import), Produktion, d.h.<br />
Kellereibetrieb für Wein <strong>und</strong> Sekt mit<br />
Etikettendruckerei, Konfektionierung<br />
(Displaybau), Kannibalisierung (Rückbau),<br />
Stürzen von Vollgut (Rückführung<br />
in den Keller), Kellereiabwicklung<br />
(Kellerbuchführung), Lagerlogistik (R/<br />
H/Bs, Halbfertig-/Fertigware) mit chaotischer<br />
Lagerführung, Kommissionier/<br />
Versandabwicklung sowie Realisierung<br />
einer Schnittstelle zur Schilling-FiBu.<br />
„Unmittelbar nach Auftragserteilung<br />
wurde die OGSid-Standardsoftware auf<br />
unserer IBM AS/400 in Zell installiert;<br />
eine Hardware-Aufrüstung war nicht<br />
erforderlich. Auf Basis des OGS-Fragenkatalogs<br />
wurden die Stammdaten gemeinsam<br />
konzipiert sowie die Details der<br />
erforderlichen Individualprogrammierung<br />
erfasst, umgesetzt <strong>und</strong> installiert“,<br />
berichtet EDV-Leiter Ralf Hilterhaus.<br />
Komplexe Aufgaben<br />
Hier waren vor allem komplexe Aufgaben<br />
im Bereich der Produktion <strong>und</strong><br />
Kommissionierung von den Programmierern<br />
des Projektteams zu lösen. Da<br />
galt es nicht nur, die chaotische Lagerführung<br />
an den Standorten Zell-Barl<br />
<strong>und</strong> Kinheim abzuwickeln, <strong>und</strong> zwar<br />
jeweils sowohl im Keller als auch im<br />
Halbfertigwaren- <strong>und</strong> Vollgut-Lager,<br />
auch Behälter- <strong>und</strong> Tankstammverwaltung<br />
gehören dazu. Das Programm<br />
muss zu jeder Zeit die Frage beantworten<br />
können: „Was liegt wo in welchen<br />
Mengen in welcher Verpackung auf<br />
welchem Ladungsträger?“<br />
Die Kommissionierung inklusive Tourenplanung<br />
bzw. Spediteursabwicklung<br />
zum Beispiel beinhaltet Lieferscheine,<br />
die auf die real kommissionierte Versandware<br />
abgestimmt sind – einschließlich<br />
aller erforderlichen Versandpapiere.<br />
Hierzu gehören eine Schnittstelle zur<br />
Exportdaten-Verwaltung, die mit dem<br />
System Hübner abgewickelt wird, sowie<br />
eine Schnittstelle zur Schilling-FiBu für<br />
alle Faktura-Daten. Begriffe wie Füllplanung,<br />
weltweiter Weinlagenstamm,<br />
Kellerbuch, LOT- <strong>und</strong> AP-Nr., Zolllager,<br />
Sekt- <strong>und</strong> Branntweinsteuer mussten<br />
erst einmal in ihrer Tragweite erfasst<br />
<strong>und</strong> in der OGSid-Software abgebildet<br />
werden. Frühzeitig führte das OGS-Projektteam<br />
Endanwenderschulungen vor<br />
Ort in den Bereichen Verkauf, Einkauf,<br />
Druckerei, Keller, Füllbetrieb an den<br />
Standorten Zell <strong>und</strong> Kinheim durch. Die<br />
anfängliche Angst so manch eines Mit-
arbeiters, durch die neue Software seinen<br />
Arbeitsplatz zu verlieren, schmolz<br />
in dieser Projektphase dahin, entlastete<br />
das Programm doch einerseits von ungeliebten<br />
Arbeiten wie manuell geführten<br />
Doppelbuchhaltungen, z.B. in Excel,<br />
<strong>und</strong> bot gleichzeitig die Chance zu qualifi<br />
zierterer Arbeit. Trotz aller Nachtarbeit<br />
der Programmierer, vieler Abstimmungsgespräche<br />
bei ZGM <strong>und</strong> verstärkter<br />
Schulungen – es blieben<br />
„Lücken“ <strong>und</strong> „Macken“, es klemmte<br />
noch an allen Ecken <strong>und</strong> Kanten.<br />
Schließlich fi el in einem Krisengespräch<br />
die Entscheidung: Der Start des Echtbetriebs<br />
wird um sechs Wochen verschoben,<br />
um durch eine kurze Phase des Parallelbetriebs<br />
größere Sicherheit auf<br />
beiden Seiten zu erreichen. „Diese Entscheidung<br />
war die richtige“, bestätigt<br />
Johannes Hübinger aus dem Abstand<br />
von mehr als einem Jahr. So wurde dann<br />
Anzeige<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
in allen Bereichen ein Abschluss durchgeführt<br />
mit Nachschulungen <strong>und</strong> Programmieranpassungen,<br />
die endgültig fi t<br />
für den Echtbetrieb machten, der dann<br />
auch weitgehend reibungslos startete.<br />
Mehr analysieren, mehr<br />
kommunizieren...<br />
„In dieser relativ kleinen Zeitspanne<br />
eine solche Aufgabe zu schultern, ist<br />
eine beachtliche Leistung“, resümiert<br />
der geschäftsführende Gesellschafter<br />
Johannes Hübinger. „Wir haben das<br />
Projekt mit Schmerzen erfolgreich beendet,<br />
auch wenn es zwischendurch mal<br />
hohe Wellen geschlagen hat. Die Dialog-<br />
Statistik ist besonders gut <strong>und</strong> hilft mir<br />
bei den immer komplexer werdenden<br />
Aufgaben des Marktes; der gesamte Informationsfl<br />
uss im Unternehmen ist<br />
hervorragend. Heute möchte niemand<br />
mehr die neue EDV missen!“<br />
Marktübersicht<br />
Und was würde man bei ZGM anders<br />
machen, wenn man noch einmal starten<br />
könnte? „Mehr analysieren, mehr kommunizieren,<br />
dann erst starten“, fasst<br />
Hübinger seine Erfahrungen aus diesem<br />
Projekt zusammen. „Man glaubt, das<br />
gleiche zu meinen, <strong>und</strong> doch sieht jeder<br />
der Partner die Gegebenheiten aus seiner<br />
eigenen Warte. Je mehr man miteinander<br />
spricht <strong>und</strong> hinterfragt, desto<br />
leichter lassen sich Missverständnisse,<br />
die zu Irritationen, Frust <strong>und</strong> Kosten<br />
führen, vermeiden. Beide Seiten brauchen<br />
Mut zur Einsicht!“<br />
OGS Ges. für Datenverarbeitung <strong>und</strong><br />
Systemberatung mbH<br />
D-56068 Koblenz<br />
� (+49) 0261/91595-0<br />
� www.ogs.de<br />
61
Marktübersicht<br />
Unternehmensstrukturen <strong>und</strong> Abläufe innerhalb<br />
eines Konzerns haben heute eine Komplexität<br />
erreicht, die weit über die Möglichkeiten<br />
herkömmlicher betriebswirtschaftlicher<br />
Software-<strong>Systeme</strong> hinausgeht. Produktionsverlagerungen,<br />
Fusionen <strong>und</strong> gesellschaftsrechtliche<br />
Aspekte unter internationalen Gesichtspunkten<br />
erhöhen diese Komplexität deutlich.<br />
Umso mehr muss die Konzernleitung<br />
dem Organisations-, Material-<br />
<strong>und</strong> Wertefl uss besondere Aufmerksamkeit<br />
schenken. Die klassischen<br />
Mandantenlösungen bilden jedoch lediglich<br />
die parallele Existenz von Werken<br />
ohne logistische oder sonstige Datenzusammenhänge<br />
ab. Die Trennung<br />
der einzelnen Unternehmenseinheiten<br />
erlaubt allenfalls rudimentär eine übergreifende<br />
Kooperation.<br />
Alle Daten für alle<br />
Mehrwerkesteuerung als fl exibler ERP-Standard<br />
Im Gegensatz dazu verfügt die ERP-Komplettlösung<br />
Psipenta.com der Berliner<br />
Psipenta Software Systems GmbH über<br />
eine ausgereifte Standardlösung zur<br />
Mehrwerkesteuerung. Dabei werden<br />
sämtliche Geschäftsprozesse werksübergreifend<br />
abgebildet. Automatisierte logistische<br />
Abläufe zwischen den Unternehmenseinheiten<br />
vermindern die üblichen<br />
zeitaufwändigen Einsätze werksübergreifender<br />
Zusammenarbeit. Übergreifende<br />
Daten wie Stammdaten <strong>und</strong> Bestände<br />
stehen in Echtzeit allen Werken zur Verfügung.<br />
Batch-Verarbeitungen oder Synchronisationsvorgänge<br />
sind nicht notwendig.<br />
Bei der Integration neuer Unternehmensbereiche<br />
sind sämtliche<br />
Informationen mit der Installation verfügbar,<br />
das neue Werk ist sofort in alle<br />
Unternehmensprozesse eingegliedert.<br />
Automatisierte Prozessfolgen steuern<br />
defi nierte Werksbeziehungsparameter.<br />
Lieferungen können je Artikel fest oder<br />
über Benutzerentscheidung eingeplant<br />
werden. Dazu gehört auch die automatische<br />
Erzeugung von Bestellungen <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>enaufträgen mit Berücksichtigung<br />
von Transportzeiten. Lieferungen erfolgen<br />
über Versand/Unterwegsbestand/<br />
Warenannahme oder – bei räumlicher<br />
Nähe – auch durch direkte Lagerentnahme<br />
im anderen Werk. Sie werden mit<br />
Rechnungsstellung <strong>und</strong> Verrechnung<br />
von Verkaufspreisen oder ohne Verrechnung<br />
von Anschaffungs- oder Herstellkosten<br />
abgerechnet.<br />
Von Rosenheim bis Singapur<br />
So war für die Firma Multitest die<br />
Multisite-Funktion ein wichtiges Kriterium<br />
bei der Auswahl eines neuen ERP-<br />
Systems. Multitest Elektronische <strong>Systeme</strong><br />
GmbH, Rosenheim, entwickelt <strong>und</strong><br />
produziert Testautomaten für die Halbleiterindustrie.<br />
Neben der bayerischen<br />
Zentrale gibt es Niederlassungen in Singapur<br />
<strong>und</strong> den Vereinigten Staaten sowie<br />
weiteren 21 Standorten. Das alte,<br />
auf DOS basierende PPS-System war<br />
technisch <strong>und</strong> funktional an seine Grenzen<br />
gelangt.<br />
Nach einem umfangreichen Evaluierungsverfahren<br />
entschieden sich sowohl<br />
das Projektteam als auch alle Ressorts<br />
für die ERP-Lösung von Psipenta. Durch<br />
die Neuorganisation aller Prozesse des<br />
Auftragsdurchlaufs konnten die Abläufe<br />
weitgehend optimiert werden. Jan Feddern,<br />
Teamleader ERP-Systems bei Multitest,<br />
hebt besonders den Bereich Wertefl<br />
uss <strong>und</strong> Kostenrechnung hervor:<br />
„Erst mit der neuen Software waren wir<br />
in der Lage, die komplexen Zusammenhänge<br />
der Finanzströme transparent zu<br />
machen <strong>und</strong> in effektive Managementinformationen<br />
zu überführen.“<br />
62 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Alles im Blick<br />
Bedarf erzeugt<br />
unternehmensweite Aktivitäten<br />
Die Betrachtung der Bestände über mehrere<br />
Standorte hinweg erlaubt eine effektive<br />
Bestandsführung. Werksübergreifende<br />
Verbrauchsstatistiken bieten<br />
die Möglichkeit, Artikel tatsächlich nur<br />
dort in der richtigen Menge zu lagern,<br />
wo sie gebraucht werden. Eine Überprüfung<br />
der Bestände spiegelt stets die aktuelle,<br />
konzernweite Situation online<br />
wieder.<br />
Der Nutzen eines solchen ERP-Systems<br />
liegt in der Flexibilität der Gestaltung <strong>und</strong><br />
der Möglichkeit der Automatisierung<br />
unternehmensweiter Prozesse. Marktanforderungen<br />
– wie Liefertermine, Preise<br />
<strong>und</strong> Mengen – kann besser Rechnung<br />
getragen werden; die Wettbewerbssituation<br />
verbessert sich. Die Betrachtung des<br />
Konzerns als Ganzes aus unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln erleichtert es, die Aktivitäten<br />
der Gesamtsituation anzupassen.<br />
Eine zentrale Software-Installation<br />
steuert alle Niederlassungen, wodurch<br />
der Administrationsaufwand drastisch<br />
reduziert wird.<br />
Die Lösung lässt sich mit allen Komponenten<br />
als Back-End-System in bestehende<br />
Software-Landschaften integrieren.<br />
Die Offenheit des Systems ermöglicht<br />
die Anwendung aller heutigen <strong>und</strong><br />
zukünftigen Technologien. Für die<br />
iSeries wurde das Programm im Benchmark-Center<br />
der IBM in Rochester/USA<br />
getestet <strong>und</strong> optimiert.<br />
Autor: Volker Vorburg<br />
Psipenta Software Systems GmbH<br />
D-10178 Berlin<br />
� (+49) 030/2801-2128<br />
� www.psipenta.com
Marktübersicht<br />
Bestandsoptimierung durch den Einsatz eines „ERP-Reglers“<br />
100.000 Ventile, ein Regler<br />
Als Fritz Müller 1964 die Gebr. Müller<br />
Apparatebau (GEMÜ) in Ingelfi ngen-Criesbach<br />
gründete, ahnte er sicher nicht, welche<br />
Entwicklung das Unternehmen nehmen würde.<br />
Die K<strong>und</strong>en der GEMÜ erwarten eine Lösung<br />
– Industrieventile <strong>und</strong> Zubehör – für wirklich<br />
jeden denkbaren Einsatzbereich. Und das in<br />
insgesamt mehr als 100.000 unterschiedlichen<br />
Varianten. Bei einer derartigen Variantenfertigung<br />
bedarf der Lagerbestand immer einer<br />
besonderen Betrachtung, ist dort doch viel<br />
Kapital geb<strong>und</strong>en.<br />
Um die Produktion – bei immerhin<br />
180.000 Artikelstämmen – auf<br />
eine solide informationstechnische Basis<br />
zu stellen, entschied man sich für den<br />
Einsatz des ERP-Systems Psipenta der<br />
Berliner PSI AG. Ausschlaggebend für<br />
die Entscheidung war, dass das System<br />
die Geschäftsprozesse des Variantenfertigers<br />
im Standard am besten abdeckt.<br />
ERP-<strong>Systeme</strong> können nicht<br />
regeln<br />
Allerdings kann die neue Unternehmenssoftware<br />
eine Anforderung nicht<br />
erfüllen. Durch die existierenden Bedarfsermittlungsverfahren<br />
in Psipenta<br />
wurden die Lagerbestände bei GEMÜ<br />
nicht optimiert. „Wie alle ERP-<strong>Systeme</strong><br />
wirkt Psipenta zwar steuernd auf die<br />
Produktion – mit den daraus resultierenden<br />
Optimierungs- <strong>und</strong> Kostenersparniseffekten<br />
– aber eben nicht regelnd<br />
was die zielgerichtete Lagerhaltung<br />
betrifft“, erklärt Matthias Fick<br />
(34), Leiter Auftragszentrum der<br />
GEMÜ. „Effekte der Bestandssenkung<br />
stellen sich durch den Einsatz eines ERP-<br />
Systems kaum ein.“ Das heißt, die Pro-<br />
duktion lässt sich mit einem solchen<br />
System effi zient steuern, Maschinenauslastung<br />
<strong>und</strong> Durchlaufzeiten lassen sich<br />
optimieren, eine Senkung des Lagerbestandes<br />
<strong>und</strong> somit der Kapitalbindung<br />
stellt sich aber nicht ein.<br />
Von der manuellen Steuerung<br />
zur automatischen Regelung<br />
Gerade bei der Vielzahl an Varianten<br />
schien eine Optimierung der Lagerhaltung<br />
aber dringend geboten. „Nachdem<br />
wir uns einige Softwarelösungen angesehen<br />
hatten, stand die Entscheidung für<br />
die Lösung SRM-PRO der Berghof<br />
Gruppe fest“, so Matthias Fick. „Überzeugt<br />
hat uns eine von Berghof durchgeführte<br />
detaillierte Nutzenanalyse im<br />
Vorfeld des Projektes. Hier wurden uns<br />
deutliche Potenziale in der Disposition<br />
<strong>und</strong> Materialwirtschaft aufgezeigt. Hinzu<br />
kam die gute Integration mit unserem<br />
ERP-System.“<br />
Die Lösung ermöglicht eine zielgerichtete<br />
Realisierung der vom Management<br />
geplanten Dispositionspolitik. Zielgrößen<br />
wie Lieferzeit, Lieferbereitschaft<br />
<strong>und</strong> Kapitalbindung durch Lagerhaltung<br />
werden durch das Management je<br />
nach Marktsituation festgelegt. Diese<br />
Zielgrößen bilden die Gr<strong>und</strong>lage der<br />
vollautomatischen Regelung des ERP-<br />
Systems durch SRM-PRO. Aus dem<br />
ERP-System werden spezielle Daten extrahiert,<br />
die mit den Zielvorgaben verglichen<br />
werden. Alle relevanten Prozesse<br />
werden durch SRM-PRO kontinuierlich<br />
beobachtet, Regelabweichungen erkannt<br />
<strong>und</strong> durch vollautomatische Stelleingriffe<br />
in das ERP-System eliminiert.<br />
Die kontinuierliche Abstimmung der<br />
ERP-Parameter der Fertigungslogistik,<br />
beispielsweise Bestellpunkte, Sicherheitsbedarf<br />
<strong>und</strong> Bevorratungsebenen,<br />
bewirkt die zielgerichtete Anpassung an<br />
Geschäfts- <strong>und</strong> Wettbewerbssituation.<br />
64 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Unternehmen vollziehen mit SRM-PRO<br />
den Sprung von der manuellen Steuerung<br />
hin zur automatischen Regelung<br />
ihrer ERP-Hauptprozesse. Im Gegensatz<br />
zum „steuernden“ Anwender erreichen<br />
sie durch die Realisierung logistischer<br />
Regelkreise eine dynamisch optimierte<br />
Disposition.<br />
ROI in 2 Monaten<br />
Die Lösung wurde zunächst für zwei<br />
Produktgruppen zum Einsatz gebracht.<br />
„In den ersten drei Monaten nach Projektstart<br />
konnten wir den Lagerbestand<br />
um über 1 Mio. Euro reduzieren, was<br />
einer Bestandssenkung von etwa 15% in<br />
der ersten Produktgruppe <strong>und</strong> etwa<br />
25% in der zweiten Produktgruppe entsprach“,<br />
so Matthias Fick. „Den ROI<br />
hatten wir in nur 2 Monaten erreicht.“<br />
Nach diesem schnellen Erfolg sah sich<br />
das Projektteam ermutigt, das System<br />
umfassend für weitere Bereiche einzusetzen.<br />
Zur Zeit wird SRM-PRO für<br />
insgesamt sechs größere Produktgruppen<br />
implementiert.<br />
Sie erreichen den Autor Albert<br />
Beckmann unter der Mailadresse<br />
albert_beckmann@web.de.<br />
Berghof <strong>Systeme</strong> e.K.<br />
D-07426 Königsee<br />
� (+49) 06738/450-0<br />
� www.fa-berghof.de
Änderungsfl exibilität in der Automobilindustrie<br />
Wenn jemand denkt, nun ist ein Logistikprozess<br />
aber „wirklich mal ausgereizt <strong>und</strong><br />
optimiert“, dann schlägt die St<strong>und</strong>e der<br />
FLS Fuzzy Logik <strong>Systeme</strong> in Dortm<strong>und</strong>.<br />
Die Spezialisten des IT-Entwicklungshauses<br />
fi nden in den allermeisten Fällen doch<br />
noch ein substantielles Optimierungspotential,<br />
das die Auftraggeber in der Regel sichtlich<br />
erstaunt.<br />
Anstatt den üblichen Weg zu gehen,<br />
das letzte Quäntchen von Prozess-<br />
Effi zienz aufwändig zu suchen, noch<br />
eine Nachkommastelle präziser zu berechnen<br />
<strong>und</strong> dann der Asymptote etwas<br />
näher zu kommen, hat das Unternehmen<br />
mit Qualicision ganz andere methodische<br />
Wege beschritten.<br />
Hochfl exibel<br />
Die BMW Group ist dadurch noch mehr<br />
in der Lage als zuvor, ihren K<strong>und</strong>en eine<br />
hohe Änderungsfl exibilität bieten zu<br />
können: Bis zu sechs Werktage vor Beginn<br />
der Produktion kann der K<strong>und</strong>e<br />
eines 7er-BMWs letzte Änderungen vornehmen.<br />
Das beschränkt sich nicht auf<br />
eine eingegrenzte Auswahl von Teilen,<br />
sondern ist für alle bestimmbaren Konfi<br />
gurationen mit Ausnahme der Karosserie-Variante<br />
möglich; also kann man<br />
noch gut eine Woche zuvor, so man denn<br />
will, vom Schaltgetriebe zum Automatik-Getriebe<br />
wechseln.<br />
Vom Prinzip her funktioniert die Planung<br />
einer Produktion mit Qualicision<br />
so, dass das System an Hand von bestimmten<br />
Kriterien Entscheidungen<br />
trifft. Die Kriterien, die stets fertigungsspezifi<br />
sch in einem Katalog defi niert<br />
werden, können eine frei wählbare Ge-<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juni 2003<br />
Marktübersicht<br />
Ausreizende Log(ist)ik<br />
wichtung erhalten, die letztlich einen<br />
Einfl uss auf das gesamte „Entscheidungsgleichgewicht“<br />
haben.<br />
Die Relevanz entscheidet<br />
Ein Beispiel aus der Autoproduktion:<br />
Wird in einer Lackierstraße eine Rohkarosserie<br />
beschichtet, so soll produktionstechnisch<br />
darauf geachtet werden,<br />
dass bei der Bearbeitungsfolge keine<br />
dunkle Karosserie auf eine Weiße folgt.<br />
Das heißt konkret für die Fahrzeugmontage,<br />
dass die Aufträge von dem Programm<br />
so ausbalanciert sein müssen,<br />
dass derartige Sequenzen sicher ausgeschlossen<br />
werden. In der Software wird<br />
das in einer zwingenden Forderung vom<br />
Planer eingestellt.<br />
Im Gegensatz dazu besitzt die denkbare<br />
Forderung, dass nach der Verarbeitung<br />
einer Karosserie mit Schiebedach eine<br />
ohne Schiebedach folgen soll, keine so<br />
hohe Relevanz. Wenn also die Auswertung<br />
sämtlicher Parameter zu der <strong>Systeme</strong>ntscheidung<br />
führt, dass doch zwei<br />
Fahrzeuge mit Schiebedächern aufeinander<br />
folgen sollten, dann ist das<br />
zulässig <strong>und</strong> von nicht so hoher Relevanz,<br />
wie die Sequenzierungsvorgabe<br />
aus der Lackiererei.<br />
Qualicision hat erreicht, dass heute bis<br />
zu 120 <strong>und</strong> noch mehr frei defi nierbare<br />
Parameter in die Planung der Fahrzeugproduktion<br />
einfl ießen. Noch vor ungefähr<br />
zehn bis fünfzehn Jahren belief sich<br />
die Zahl der tatsächlich bewerteten Parameter<br />
lediglich auf zehn bis zwanzig.<br />
Die Konsequenz: eine weitaus belastbarere<br />
Entscheidungsqualität, die auch im<br />
Bereich der Qualitätssicherung zu nachhaltigen<br />
Verbesserungen geführt hat.<br />
Durch Produktions-Harmonisierung<br />
lassen sich in einer Reihe von Anwendungen<br />
bei bereits bestehenden Produktionsstraßen<br />
Steigerungen der Pro-<br />
duktionseffi zienz von bis zu zehn<br />
Prozent erzielen – <strong>und</strong> dies bei einem<br />
ROI, der in der Regel innerhalb eines<br />
Jahres erfolgt.<br />
<strong>SCM</strong>-Optimierung<br />
Der Einsatz von Qualicision kann auch<br />
zur Optimierung der Supply-Chain eingesetzt<br />
werden. Die Zulieferer produzieren<br />
ereignisnäher <strong>und</strong> brauchen deshalb<br />
weniger Produkte im Lager auf Abruf<br />
vorzuhalten. Möglich ist das, weil eine<br />
nachhaltige Harmonisierung der so genannten<br />
Sequenzierung des Fertigungsprozesses<br />
erreicht wird. Die abrupte<br />
Änderung der bereits festgelegten Produktion,<br />
die in der Supply-Chain zu<br />
Terminengpässen führen kann, wird mit<br />
Qualicision zum Fremdwort. Sollte, was<br />
nie auszuschließen ist, dennoch einmal<br />
eine Störung im unmittelbaren Produktionsvorlauf<br />
oder während der Produktion<br />
auftreten, so ist das System im<br />
Stande, innerhalb kürzester Zeit – meist<br />
innerhalb einer Minute – eine angepasste<br />
Reihenfolge festzulegen, die die aktuellen<br />
Vorgaben der Supply-Chain bestmöglich<br />
berücksichtigt.<br />
Mit der universell ausgelegten Basis der<br />
FLS-Software ist es möglich, logistische<br />
Schnittstellen mit den Zulieferern <strong>und</strong><br />
deren Logistikern einzurichten, die sich<br />
nicht allein auf Datentransfer zu den<br />
WWS oder ERPs beschränken. Qualicision<br />
kann ebenso leistungsstark für die<br />
Logistikplanung selbst eingesetzt als<br />
auch mit der IT-Welt der Produktion<br />
bruchstellenfrei vernetzt werden.<br />
Dipl.-Ing. Herbert J. Joka VDI,<br />
www.senior-executive.com<br />
FLS Fuzzy Logik <strong>Systeme</strong> GmbH<br />
D-44227 Dortm<strong>und</strong><br />
� (+49) 0231/970 092-1<br />
� www.efdan.de<br />
65
Juli:<br />
GO NEXT<br />
Finanzbuchhaltungen, die den Unternehmer<br />
bei seinen Entscheidungen<br />
tagesaktuell unterstützen, sind heutzutage<br />
gefordert. Im Titelthema FiBu,<br />
KoRe <strong>und</strong> Controlling gehen wir aus<br />
strategischer Sicht auf die vielfältigen<br />
Anforderungen an diese <strong>Systeme</strong> ein.<br />
Die Schwerpunkte liegen dabei auf<br />
Budgetplanung <strong>und</strong> -verwaltung,<br />
Reisekosten, e-Banking <strong>und</strong> Clearing,<br />
Reporting sowie innere <strong>und</strong> äußere<br />
Sicherheit.<br />
Die Methoden zur Informationsbeschaffung<br />
<strong>und</strong> -auswertung haben sich<br />
in den letzten Jahren stark verbessert.<br />
Manch einer wünscht sich noch etwas<br />
mehr Intelligenz im Bereich BI. Wir<br />
tragen unser Scherfl ein dazu bei <strong>und</strong><br />
legen Ihnen in unserer Markt übersicht<br />
Business Intelligence (BI), Datawarehouse,<br />
Management Informationssysteme<br />
(MIS) <strong>und</strong> Executive Informationssysteme<br />
(EIS) clevere Lösungen aus<br />
der Praxis sowie eine tabellarische<br />
Übersicht zur Auswertung vor.<br />
+++ letzte meldungen +++ letzte meldungen +++ letzte meldungen +++<br />
IBM hat angekündigt, den derzeit<br />
weltweit kleinsten Festkörper-Lichtgeber<br />
(„Solid-state Light Emitter“) mit<br />
Kohlenstoff-Nanoröhrchen (Carbon<br />
Nanotubes) erzeugt zu haben. Dieser<br />
Durchbruch in der Forschung zeigt die<br />
rasche Entwicklung im Verständnis um<br />
Werkzeuge <strong>und</strong> Instrumente in molekularer<br />
Größe. Der erzeugte Lichtgeber<br />
wird elektronisch gesteuert <strong>und</strong> besteht<br />
aus einem einzelnen Molekül. Das<br />
Forschungsergebnis deutet darauf hin,<br />
dass die Eigenschaften von Carbon-<br />
Nanotubes neue Anwendungsmöglichkeiten<br />
in der Opto-Elektronik aufzeigen<br />
könnten. Opto-Elektronik ist eine<br />
wichtige Technologiegr<strong>und</strong>lage für die<br />
Kommunikationsindustrie bei Hochgeschwindigkeitslösungen.<br />
Die bisherige Arbeit von IBM zu den<br />
elektrischen Eigenschaften von<br />
August:<br />
Jede IT-Struktur ist nur so sicher wie<br />
ihr kleinstes Teil, weswegen es im<br />
Bereich der Hochverfügbarkeit nie eine<br />
100%ige Sicherheit geben kann.<br />
Allerdings gibt es Möglichkeiten, ein<br />
nahezu perfektes Szenario mittels<br />
Überwachung, USV, Replizierung,<br />
Backup/Restore, Krisenmanagement<br />
sowie Ausfall-Rechenzentren herzustellen.<br />
Im Idealfall erreicht man so bis zu<br />
99,999% Hochverfügbarkeit (entspricht<br />
5,2 min Downtime/Jahr).<br />
Die Bereiche Security <strong>und</strong> Systemmanagement<br />
umfassen zum einen alle<br />
Aspekte der äußeren <strong>und</strong> inneren<br />
Sicherheit der IT-Struktur (Zugriffsrechte,<br />
Firewall, etc) sowie pfi ffi ge<br />
Lösungen, die dem Systemadministratoren<br />
das Leben leichter machen<br />
(Automatische Benachrichtigung bei<br />
Systemfehlern, etc). Unsere Marktübersicht<br />
wird Ihnen sicherlich den einen<br />
oder anderen „Aha“-Effekt bescheren<br />
<strong>und</strong> Ihnen das Arbeiten mit der iSeries<br />
erleichtern.<br />
Der kleinste Festkörper-Lichtgeber<br />
Kohlenstoff-Nanoröhrchen haben<br />
diese als einen der vielversprechendsten<br />
Kandidaten gezeigt, der Silizium<br />
bei künftigen Chipentwicklungen<br />
ersetzen könnte. Der Gr<strong>und</strong> dafür ist,<br />
dass mit heutiger Siliziumtechnologie<br />
bestimmte Mindestgrößen in der<br />
Chipfertigung nicht unterschritten<br />
werden können. Kohlenstoff-Nanoröhrchen<br />
sind röhrenförmige Moleküle,<br />
die fünfzigtausendmal dünner als<br />
das menschliche Haar sind. IBM<br />
rechnet damit, dass das jetzige<br />
Ergebnis zusätzliches Interesse im<br />
Einsatz von Kohlenstoff-Nanoröhrchen<br />
bei elektronischen <strong>und</strong> fotooptischen<br />
Instrumenten weckt, die in<br />
Nano-Größenordnungen erzeugt<br />
werden. Ein Nanometer entspricht<br />
einem Milliardstel Meter.<br />
Web: www.ibm.de<br />
66 www.midrangemagazin.de Juni 2003<br />
Inserenten<br />
Ametras 19<br />
AURA Equipements 49<br />
B&N 45<br />
Command 7<br />
comprendium 51<br />
DataMirror 68<br />
DCW Software 17<br />
EPOS 25<br />
HANSALOG 23<br />
Hübner 39<br />
I.T.P.-Verlag 42, 63<br />
IBM 2<br />
IBV 47<br />
Index 61<br />
ISARIA 41<br />
Kissels 34<br />
Lakeview 29<br />
MAGIC 9<br />
ML Software 11<br />
NetManage 43<br />
Paul events 57<br />
SoftM 12<br />
TOOLMAKER 27, 67<br />
update 13<br />
WILSCH 41<br />
Inserenten<br />
Die Schweiz im Focus<br />
ANTARES 3<br />
INEL/Command/AROA 7<br />
I.T.P.-Verlag 5<br />
Beilagen<br />
Der Gesamtaufl age dieser Ausgabe liegt<br />
das Sonderheft "<strong>Midrange</strong> Solution<br />
Finder" bei. Wir bitten um fre<strong>und</strong>liche<br />
Beachtung.