Zoonosen - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Abb. 1e: Liebhabertiere in Südamerika<br />
Adenovirus sind ebenfalls als Vektoren getestet worden. Diese<br />
Vektorvakzine erfüllen jedoch nicht alle gewünschten Kriterien<br />
(Tab. 1). Es kommt hinzu, dass diese Viren nicht alle Vogelspezies,<br />
die geimpft werden sollen, infizieren und ihr Einsatzbereich<br />
somit eingeschränkt ist.<br />
Tab. 1: Eigenschaften theoretisch möglicher Influenzavirus-Impfstoffe<br />
Attenuierter<br />
Lebendimpfstoff<br />
(VERBOTEN)<br />
Inaktivierter<br />
Totimpfstoff<br />
DNA-Vakzine<br />
Stiftung <strong>Tierärztliche</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong> - <strong>Zoonosen</strong><br />
Replizierender<br />
Vektorimpfstoff*<br />
Sicherheit des Impfstoffes + +++ +++ + +++<br />
Unterscheidung<br />
Infiziert:Vakziniert<br />
- - +++ +++ +++<br />
Sterile Immunität ++? - -? +++ ++?<br />
Mukosale Immunität +++ - + +++ +++<br />
Antikörperinduktion +++ +++ ++ +++ +++<br />
Zellvermittelte Immunität +++ + +++ +++ +++<br />
Kreuzimmunität gegen andere<br />
Influenzavirus- Subtypen<br />
Klinik für Geflügel<br />
Institut für Virologie, Zentrum für Infektionsmedizin<br />
Entwicklungsansätze für neue Influenza-Impfstoffe<br />
Vektorimpfstoffe, die auf vermehrungsfähigen, wenn auch abgeschwächten<br />
Viren beruhen, sind stets mit dem Risiko behaftet,<br />
dass diese Viren mutieren und ihre Virulenz zunimmt. Es ist<br />
leicht einzusehen, dass die Zulassung und Akzeptanz solcher<br />
Lebendimpfstoffe nicht ganz unproblematisch ist. Eine Lösung<br />
dieses Problems bieten hier vermehrungsunfähige Vektoren,<br />
wie sie zurzeit an der <strong>Tierärztliche</strong>n <strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong> entwickelt<br />
werden. Als Basis wird das Virus der vesikulären Stomatitis<br />
(VSV) verwendet. Dabei handelt es sich um ein einfaches,<br />
behülltes Virus mit einem Genom aus einzelsträngiger RNA,<br />
das die Information für fünf virale Gene enthält. Eines dieser<br />
Gene kodiert für das Hüllprotein, das für die Adsorption des<br />
Virus an seine Wirtszelle und die Fusion der viralen mit der zellulären<br />
Membran verantwortlich ist. Das Gen für dieses Protein<br />
wurde aus dem Genom entfernt, so dass das Virus nur auf so<br />
genannten Helferzelllinien vermehrt werden kann, die die fehlende<br />
Funktion zur Verfügung stellen. Auf diese Weise erhält<br />
man Viren, die zwar infektiös sind, aber in allen anderen Zellen<br />
keine Tochterviren bilden, so dass die Infektion auf die primär<br />
infizierten Zellen beschränkt bleibt. Diese Vektoren können nun<br />
dazu verwendet werden, Antigene, z.B. von Influenzaviren, im<br />
Tier oder im Menschen zu exprimieren. Ähnlich wie Lebendimpfstoffe<br />
stimulieren sie sowohl die humorale als auch die zelluläre<br />
Theoretisch mögliche Vakzinetypen für eine Impfung gegen das aviäre Influenzavirus<br />
++ + + + +<br />
Wiederholungsimpfung möglich + +++ +++ + +++<br />
Adjuvans notwendig NEIN JA NEIN NEIN NEIN<br />
Lagerstabilität + +++ +++ + +<br />
Leichte Applikation +++ + + +++ +++<br />
*die Eigenschaften hängen sowohl von dem Vektor als auch von den in den Vektor eingebauten Influenzavirusproteinen ab<br />
+++ = gut möglich, hoch, sehr gut; ++ = teilweise möglich, mäßig; + = kaum möglich, schlecht; - = nicht möglich, fehlend<br />
Nichtreplizierender<br />
Vektorimpfstoff*