Tetra und Tetrapol im Vergleich

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PMR – PROFESSIONAL MOBILE RADIO sind, wenn die empfangenen Daten durch Schwund verfälscht werden. Da Tetra-Endgeräte effektiv im Duplexbetrieb arbeiten, können ARQs bei Bedarf effizient nach jeder Zeitschlitzübertragung gesendet werden. Zukunftssicherheit Für Tetra besteht bereits ein Arbeitsprogramm im European Telecommunications Standards Institute (ETSI), das die Bezeichnung Tetra Release 2 trägt und beträchtliche Verbesserungen im Datendurchsatz durch Bereitstellung des Tetra Enhanced Data Service (TEDS) und weitere Dienste wie verbesserte Funkreichweite für die Luft-Boden-Kommunikation sowie die Unterstützung von neuen Sprach-Codecs verspricht. Bei Tetrapol gibt es ein Weiterentwicklungsprogramm für eine neue Generation der TDMA-Technik mit zwei Zeitschlitzen. Dieses Programm verspricht eine höhere Datenübertragungsgeschwindigkeit, erweiterte Funktionalität, eine erhöhte Spektrumeffizienz und reibungslose Migration für vorhandene Tetrapol-Netze. Die Marktumsetzung dieser neuen Technik dürfte jedoch davon abhängen, mit welchem Erfolg sich der 2- Zeitschlitz-TDMA-Vorschlag für Tetrapol als Phase II TDMA APCO-Standard in Nordamerika wird etablieren können. Leserbrief von Rudolf Köcher, Tetrapol Forum Deutschland, zur BOS-Netz-Vergabe in Österreich (s. NET 7-8/04, S. 16) Wien, Wien, nur Du allein weißt, wie die Entscheidung bzw. Zuschlagserteilung im BOS-Wettbewerb der Republik Österreich zugunsten von Tetra 25 zustande gekommen ist. Auf jeden Fall überraschend schnell und im Ergebnis anders als von manchen Fachleuten erwartet. Deshalb wären nachvollziehbare Vergabekriterien schon von Interesse. Warum diese überhastete Entscheidung im Gegensatz zu den im BMI gemachten vorherigen Aussagen? Zu- Wirtschaftlichkeit In puncto Wirtschaftlichkeit sind drei Bereiche zu berücksichtigen: die Kapitalkosten der Ausrüstung, die Betriebskosten des Netzes über die erwartete Lebensdauer und die Wettbewerbssituation. Der Hauptunterschied zwischen Tetra und Tetrapol bezüglich der Kapitalkosten hängt mit den Kosten der Basisstationsausrüstung sowie der Anzahl der Basisstationsstandorte zusammen, die für die flächendeckende Funkversorgung erforderlich sind. Was die Kosten anbelangt, kann man annehmen, daß die Ausrüstung einer Tetrapol-Basisstation teurer ist als die einer Tetra- Basisstation. Die Betriebskosten werden von zahlreichen Faktoren beeinflußt. Wenn davon ausgegangen wird, daß Tetraund Tetrapol-Netze ähnlich zuverlässig sind, sollten die Kosten für die Wartung der Ausrüstung ungefähr identisch sein; ebenso die Wartungskosten für die Ausrüstung im Leitstand. Daher ergeben sich potentielle Kostenunterschiede hauptsächlich durch die Anzahl der Basisstationen, Ausrüstungskonfigurationen und Netzverbindungsanforderungen. Dies sind Miete der Basisstationen, Kosten für Träger-Mietleitungen und Energiekosten. Die Mietkosten dürften aufgrund des Platzbedarfs bei Tetrapol beispielsweise höher sein. Die Kosten mal gegenläufig die Indienststellung des ersten Teilnetzes von 2005 auf 2006 verschoben wurde. Veröffentlicht wurde auch eine Investitionskosten-Reduktion gegenüber der Vorgänger-Ausschreibung auf 133 Mio €. Was ist das für eine Aussage? Hier handelt es sich doch um eine völlig neue Ausschreibung. Wäre in dem Wettbewerb der zweite Bieter um 55 % unterboten worden, so wäre es eine vergleichbare Aussage. Das dritte Fragezeichen muß hinter die Technologie-Entscheidung gesetzt werden. Die Stärken von Tetrapol, die sich in einem topologisch gleichartigen Land, der Schweiz, mit dem BOS-Netz Polycom täglich zeigen, sollten sich in den Tests um Innsbruck im Mai 2004 nicht für Träger-Mietleitungen sind hauptsächlich von der Art der Leitung, ihrer Kapazität und der Leitungslänge abhängig. Leider ist es aufgrund von öffentlich verfügbaren Informationen nicht möglich, hier einen genauen Vergleich zwischen Tetra und Tetrapol anzustellen. Bezüglich des Faktors Wettbewerb sei lediglich darauf verwiesen, daß Tetra ein offener Standard ist – mit der Folge zahlreicher unabhängiger Hersteller, die Infrastruktur und Endgeräte liefern können. 16 NET 9/04 Fazit Aus den hier vorgestellten Informationen und denen, die Sie im ungekürzten Manuskript finden (s. Hinweis unten) läßt sich kurz gefaßt die Schlußfolgerung ziehen, daß Tetra für Netze mittlerer bis hoher Kapazität, wie sie von den BOS eingesetzt werden, besser geeignet ist als Tetrapol. Doug Gray, Vorsitzender des ETSI-Projektes Tetra Das ungekürzte Manuskript finden Sie unter www.NET-im-Web.de/ pdf/Vergleich-Tetra-Tetrapol.pdf gezeigt haben? Auch in Österreich mußte sich der Reichweitenvorteil der Tetrapol-Technik mit etwa 30 % weniger Basisstationen wiederfinden und damit zu Kostenvorteilen für den langjährigen Betrieb führen. Des weiteren mußte sich die bessere Interferenzfähigkeit gegenüber Reflexionen, aufgrund von Mehrwegeausbreitungen im gebirgigen Gelände, in deutlich niedrigeren Bitfehlerraten ausdrücken. Das waren die auf der Physik basierenden und deshalb begründeten Erwartungen. Mit großem Interesse wird deshalb der weitere Fortgang bei unseren Nachbarn verfolgt werden. (Sinnwahrende Kürzung von Leserbriefen vorbehalten. Die Red.)
Zusätzlich zu dem von ihrer Systemhaustochter T-Systems vorgestellten Angebot für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) mit einem deutschlandweiten Netz auf Basis der Tetra-Technik bereitet die Deutsche Telekom nun auch eine zweite Lösung vor – von T-Mobile auf der Basis GSM. Klar ist, daß vor dem Hintergrund der bisherigen Anforderungen der GAN (Gruppe Anforderungen Netz) die Tetra-Lösung im Vordergrund steht. Mit BOS@GSM hat jedoch bereits auf der Cebit T-Mobile einen weiteren Vorschlag für den künftigen BOS-Digitalfunk gezeigt. Damit ist die Deutsche Telekom der einzige Konzern, der zwei Lösungen für das neue Netz anbieten kann. Der weltweit populärste Mobilfunkstandard GSM und das bewährte Netz von T-Mobile sollen auch für die BOS eingesetzt werden. Voraussetzung hierfür ist die Einführung von ASCI- Funktionen (Advanced Speech Call Items) als Basis für standardisierte Gruppenruf- und Priorisierungsmerkmale. Auch hier sind ein internationaler Standard und die europäische ETSI- Norm ein Vorteil, der langfristig einheitliche, universell einsetzbare Technik bringt. Flächendeckendes Netz bereits vorhanden T-Mobile deckt mit seinem Netz heute schon 98 % der deutschen Bevölkerung und 96 % der Fläche Deutschlands für den Gebrauch von Handys ab. Damit ist eine flächendeckende Funkversorgung für das BOS-Netz gegeben, zudem ist auch die Indoor-Coverage gesichert. Und BOS@GSM- Handgeräte – also nicht nur besonders funkstarke Einbaufunksprechgeräte – könnten für die Einsätze bei 98 % der Bevölkerung vom ersten Tag an genutzt werden. Als Standardnetz bietet GSM zusätzliche Kapazitäten. So ist jeder Sender von T-Mobile grundsätzlich – auch auf dem flachen Land – mit mindestens NET 9/04 zwei Frequenzen ausgestattet, so daß schon im Normalfall überall gleichzeitig 15 Gruppentelefonate geführt werden können. Mit weiteren technischen Maßnahmen läßt sich die Kapazität verdoppeln. Dann sind es schon auf dem Land mindestens 30 Kanäle, die maximal zur Verfügung stehen. In Ballungsgebieten ist typischerweise die Zahl der je Antennenstandort verfügbaren Kanäle um einiges größer. So bietet BOS@GSM sogar mehr als die von der GAN geforderten sieben Kanäle auf dem Land und 15 Kanäle in der Stadt. Inzwischen können bei ASCI-GSM mehrere Gruppenteilnehmer auf einem Kanal telefonieren; theoretisch könnten mittlerweile mehr als tausend Mitglieder einer Gruppe in einer Zelle über denselben Kanal hören und sprechen. Die frühere Beschränkung auf ein Gespräch je Kanal wie bei reinem GSM ist damit für den entscheidenden BOS-Gruppenbetrieb längst aufgehoben, und eine hohe Frequenzökonomie ist gewährleistet. Die GSM-Abdeckung von T-Mobile ist wie erwähnt quasi flächendeckend. Die lediglich 4 % „weiße Gebiete“ – etwa an Landesgrenzen – können je nach Bedarf speziell für BOS@GSM versorgt werden. Dazu kommt die gute Handy-Versorgung in Tunnels und Gebirgsgegenden. Bei BOS@GSM lassen sich für spezielle Einsatzszenarien kurzfristig weitere Kanäle durch den Einsatz von mobilen Basisstationen zuschalten. Solche rollenden Einsatz-Basisstationen stehen ständig an zehn Orten in der Republik auf Abruf zur Verfügung. Die BOS@GSM-Geräte werden für den Direct Mode vollwertige Tetra- Module enthalten. Damit können sie auch ohne Netz miteinander kommunizieren – und sich im Ausland in vorhandene europäische Tetra-Netze ganz normal einbuchen. Aus technischer Sicht können natürlich auch im Inland Tetra-Netze genutzt werden. Damit sind ASCI-GSM-plus-Tetra- Geräte universell einsetzbar. Anstelle der heutigen Situation, wo Einsatz- PMR – PROFESSIONAL MOBILE RADIO BOS@GSM als leistungsfähige Alternative kräfte ganz selbstverständlich ein Funkgerät und ein Handy benutzen, ist bei dem BOS@GSM-Lösungsansatz nur noch ein Kombigerät nötig – das noch dazu zu einem attraktiven Preis angeboten werden kann. Andere Fähigkeiten entwickeln sich im GSM-Markt ebenfalls rasch, das gilt insbesondere für die Datenkommunikation. Schon heute haben wir mit GPRS ein solides breitbandiges Datenpaketübertragungsverfahren in praktisch jedem Handy, vor allem aber in mobilen Organizern, Laptops und Fotohandys. BOS@GSM, seine Technik und seine Geräte werden mit dem kommerziell getriebenen Fortschritt des führenden Mobilfunkstandards mitwachsen können – beispielsweise zu UMTS und dessen breitbandiger Videotelefonie. Schon heute deckt das UMTS-Netz von T-Mobile mehr als 40 % der Bevölkerung in Deutschland ab, damit werden die regulatorischen Auflagen übererfüllt. Datenverkehr wird immer wichtiger: Datenbankabfragen (zum Beispiel von Autokennzeichen), Übermittlung von Fotos, von Lageplänen, Dokumenten, Personenbildern bis zu besonderen Merkmalen und elektronischen Schlüsseln, ja von Videosequenzen und fortlaufenden, auch unbemannten Überwachungsaufgaben werden bald so wichtig wie der klassische Gegensprechverkehr. Kurz: Die ausgebaute DFÜ-Fähigkeit von GSM und SMS über MMS und GPRS bis zu UMTS ist eine klare Stärke von BOS@GSM. ASCI bringt´s Spezifische BOS-Anforderungen wie Prioritätsverbindungen und Gruppenruf bringt ASCI ins GSM. Das BOS-geeignete ASCI für GSM ist europäisch standardisiert und seit 1996 einheitlich vorgeschrieben. So sind bis zu fünf Prioritätsstufen realisierbar. Die höchste Priorität hat dabei stets der Notruf. Damit kann in Krisenlagen der Verkehr sicher und differenziert gere- Lesen Sie bitte weiter auf Seite 19 17
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Seite 3: höhere Gewalt. Die Hauptunterschie
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