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Tetra und Tetrapol im Vergleich

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Den deutschen Behörden <strong>und</strong> Organisationen<br />

mit Sicherheitsaufgaben<br />

(BOS) stehen für ihr geplantes digitales<br />

Funknetz drei Basistechniken zur<br />

Auswahl. Dies sind die öffentliche<br />

Mobilfunktechnik GSM (mit Anpassungen<br />

zur Bereitstellung gr<strong>und</strong>legender<br />

obligatorischer PMR-Funktionen<br />

wie Gruppenruf, Notruf <strong>und</strong> Prioritätszugang),<br />

<strong>Tetra</strong> (Terrestrial Trunked<br />

Radio) <strong>und</strong> <strong>Tetra</strong>pol. Obwohl es<br />

Meinungen gibt, daß GSM in Frage<br />

kommen könnte, wurde diese Technik<br />

hier nicht berücksichtigt – vor allem,<br />

weil andere Regierungen, wie die Italiens,<br />

Norwegens <strong>und</strong> Schwedens,<br />

GSM als ungeeignet verworfen haben.<br />

Somit werden an dieser Stelle<br />

nur <strong>Tetra</strong> <strong>und</strong> <strong>Tetra</strong>pol verglichen.<br />

Beide wurden spezifisch für den traditionellen<br />

PMR-Funk entwickelt <strong>und</strong><br />

sind bei Behörden <strong>und</strong> Organisationen<br />

mit Sicherheitsaufgaben in Europa<br />

<strong>und</strong> in anderen Gebieten der Welt<br />

bereits in Gebrauch. Für den <strong>Vergleich</strong><br />

wurde ein Bewertungstest angewandt,<br />

der sich an den Anforderungen<br />

von BOS orientiert.<br />

BOS-Anforderungen<br />

Wenn man einen beliebigen Funkteilnehmer<br />

<strong>im</strong> Bereich öffentliche Sicherheit<br />

fragte, welche Anforderungen an<br />

ein neues digitales Funksystem zu<br />

stellen sind, würde er vermutlich folgende<br />

vier Hauptkriterien anführen:<br />

Flächendeckende Kommunikation<br />

(100 % Funkversorgungsbereich);<br />

kein Warten auf die Verfügbarkeit<br />

von Kommunikationskanälen (sofortiger<br />

Zugriff);<br />

Fehlerfreiheit (100 % zuverlässig);<br />

perfekte Sprachqualität (Sprecher ist<br />

erkennbar).<br />

Technisch wäre es zwar möglich, all<br />

diese Anforderungen zu erfüllen, jedoch<br />

wären die dabei anfallenden Kosten,<br />

insbesondere bei einem b<strong>und</strong>esweiten<br />

öffentlichen Sicherheitsnetz,<br />

unerschwinglich hoch. Deshalb werden<br />

häufig Kompromisse eingegangen,<br />

um die Kosten zu senken <strong>und</strong> ein<br />

Netz mit akzeptabler Leistung zu er-<br />

NET 9/04<br />

<strong>Tetra</strong> <strong>und</strong> <strong>Tetra</strong>pol <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong><br />

halten. Beispiele für derartige Kompromisse<br />

wären Handfunk nur in Gegenden<br />

mit hoher Bevölkerungsdichte,<br />

zumutbare Wartezeiten bei ausgelastetem<br />

Netz sowie Kommunikationsrückfallfunktionen<br />

bei teilweisem<br />

Netzausfall. In puncto Sprachqualität<br />

sind gewisse Einschränkungen zumutbar,<br />

solange die Mitteilungen verständlich<br />

bleiben.<br />

Zusätzlich zu diesen wesentlichen Anforderungen<br />

besteht bei allen BOS ein<br />

f<strong>und</strong>amentaler <strong>und</strong> obligatorischer<br />

Bedarf an einer Funktion zur Information<br />

aller Teilnehmer, die gewöhnlich<br />

als Gruppenruf bezeichnet wird <strong>und</strong><br />

entweder zur Information über lokale<br />

Einsätze dient oder für den Alltagsbetrieb<br />

notwendig ist. Diese Form der<br />

Kommunikation hat sich als wesentlich<br />

für effizientes Management <strong>und</strong><br />

die Personalorganisation in kritischen<br />

Situationen erwiesen. Außerdem ist<br />

wegen der Notwendigkeit der Kommunikation<br />

in toten Zonen (keine<br />

Funkversorgung), der Bereitstellung<br />

zusätzlicher Kapazitäten <strong>im</strong> Hauptnetz<br />

bei wichtigen Ereignissen <strong>und</strong><br />

zur Bereitstellung einer Ersatzfunktion<br />

bei Ausfällen von Basisstationen die<br />

Möglichkeit der direkten Kommunikation<br />

zwischen Funkendgeräten, i.allg.<br />

als Direct Mode Operation (DMO) bezeichnet,<br />

eine obligatorische Anforderung<br />

für BOS-Funknetze.<br />

Weitere zwingende Anforderungen<br />

für BOS sind die Übertragung von<br />

Notmeldungen (selbst bei ausgelastetem<br />

System) sowie der Schutz vor<br />

dem Abhören durch Unbefugte (Verschlüsselung).<br />

Zusätzlich zu diesen<br />

Anforderungen gibt es weitere Dienste<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen, die als wichtig<br />

zu betrachten sind, wie unterschiedliche<br />

Netzzugriffs-Prioritätsebenen für<br />

best<strong>im</strong>mte Anwender auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

von Betriebsprioritäten in Zeiten<br />

mit hoher Auslastung, Duplex-Sprachfunkerweiterungen<br />

zu Telefonienetzen<br />

<strong>und</strong> Hochgeschwindigkeits-Datenkommunikation.<br />

Im Falle mehrerer BOS, die ein Netz<br />

gemeinsam nutzen, muß sowohl der<br />

autonome Routinebetrieb als auch die<br />

PMR – PROFESSIONAL MOBILE RADIO<br />

Zusammenarbeit bei wichtigen Einsätzen<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Katastrophenfall möglich<br />

sein. Auch muß für öffentliche Sicherheitsorganisationen<br />

sichergestellt<br />

sein, daß die gewählte digitale Funkkommunikationstechnik<br />

sowohl zukunftssicher<br />

als auch wirtschaftlich ist;<br />

<strong>und</strong> zwar nicht nur in puncto Investitionskosten,<br />

sondern auch bezüglich<br />

der Betriebskosten, insbesondere<br />

auch unter dem Gesichtspunkt, daß<br />

ein neues Netz eine Lebenserwartung<br />

von mindestens 20 Jahren haben sollte.<br />

Zum <strong>Vergleich</strong> zwischen <strong>Tetra</strong> <strong>und</strong> <strong>Tetra</strong>pol<br />

können diese Anforderungen<br />

von BOS in folgende Kategorien aufgegliedert<br />

werden:<br />

Funkversorgungsbereich;<br />

Dienstgüte (Grade of Service, GoS);<br />

Zuverlässigkeit;<br />

Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen;<br />

Zukunftssicherheit;<br />

Wirtschaftlichkeit;<br />

sichere Entscheidung.<br />

Funkversorgungsbereich <strong>und</strong><br />

Dienstgüte<br />

Wenn davon ausgegangen wird, daß<br />

Funkfrequenz-Strahlungsleistung <strong>und</strong><br />

Empfängerempfindlichkeit vergleichbar<br />

sind <strong>und</strong> das Betriebsfrequenzband<br />

dasselbe ist, stellt das eingesetzte<br />

Funkzugriffsverfahren das Hauptkriterium<br />

für die Funkversorgung dar.<br />

<strong>Tetra</strong> basiert auf dem TDMA-Verfahren<br />

(T<strong>im</strong>e Division Multiple Access;<br />

Zeitvielfachzugriff), <strong>Tetra</strong>pol auf<br />

FDMA (Frequency Division Multiple<br />

Access; Frequenzvielfachzugriff). Von<br />

diesen Unterschieden ausgehend<br />

kann bei Annahme durchschnittlicher<br />

Gelände <strong>und</strong> Funkausbreitungsbedingungen<br />

generell davon ausgegangen<br />

werden, daß bei <strong>Tetra</strong>pol für ein Versorgungsgebiet<br />

derselben Fläche <strong>im</strong><br />

Normalfall 20 % weniger Basisstationen<br />

erforderlich sind als bei <strong>Tetra</strong>.<br />

Als Beispiel ist in Tabelle 1 die für einen<br />

repräsentativen Stadtbereich mit<br />

einer gleichmäßig verteilten Anzahl<br />

von 18.000 Endgeräten erforderliche<br />

Anzahl von Basisstationen dargestellt.<br />

13


PMR – PROFESSIONAL MOBILE RADIO<br />

Tabelle 1: Anzahl der zur Flächendeckung erforderlichen Basisstationen;<br />

1 Unterschiede <strong>im</strong> Bündelungsgewinn bei einer unterschiedlichen Anzahl<br />

von Verkehrskanälen wurden nicht berücksichtigt,<br />

2 für <strong>Vergleich</strong>szwecke wurde lediglich ein Systemkanal zugr<strong>und</strong>e gelegt<br />

Aus dem Netzbeispiel ist ersichtlich,<br />

daß <strong>Tetra</strong>pol nur zehn Basisstationsstandorte<br />

benötigt, während es<br />

bei <strong>Tetra</strong> zwölf sind. Damit ist <strong>Tetra</strong>pol<br />

hinsichtlich der Kapital- <strong>und</strong> Betriebskosten<br />

(Mieten für Standort <strong>und</strong> Trägerleitungen)<br />

gegenüber <strong>Tetra</strong> <strong>im</strong> Vorteil.<br />

Es gilt jedoch einen weiteren praktischen<br />

Faktor zu berücksichtigen, nämlich<br />

die max<strong>im</strong>ale Verkehrskanalkapazität,<br />

die an einem Basisstationsstandort<br />

bereitgestellt werden kann. Bei <strong>Tetra</strong><br />

liegt diese Kapazität bei 31 Verkehrskanälen<br />

plus einem Systemkanal<br />

(32 Kanäle); dadurch wird die Kapazitätsanforderung<br />

des genannten Beispiels<br />

angemessen abgedeckt. Bei <strong>Tetra</strong>pol<br />

liegt die Kapazität lediglich bei<br />

23 Verkehrskanälen plus einem Systemkanal<br />

(24 Kanäle); damit kann <strong>Tetra</strong>-<br />

Das auf professionelle Funkkommunikationslösungen<br />

spezialisierte Unternehmen<br />

Tait Electronics hat jetzt eine<br />

neue Version seines TaitNet TN1100<br />

vorgestellt. Das für acht Kanäle konzipierte<br />

Bündelfunksystem zeichnet<br />

sich durch neuartige Optionen für<br />

Gruppenruf <strong>und</strong> Gruppensteuerung<br />

aus <strong>und</strong> läßt sich obendrein aus der<br />

Ferne konfigurieren.<br />

Mit diesen Neuerungen ist Tait in der<br />

Lage, das TN1100 mit einer neuartigen<br />

Überwachungsfunktion für auf<br />

sich gestellte Arbeiter (Lone Workers)<br />

auszustatten. So läßt sich die Sicherheit<br />

von Mitarbeitern erhöhen, die allein<br />

an entlegenen Stellen oder in Gefahrenbereichen<br />

arbeiten. Der Nutzer,<br />

auf den sich der Schutz des Systems<br />

erstreckt, muß auf vom System erzeugte<br />

Tonsignale reagieren <strong>und</strong> so<br />

seine Unversehrtheit bestätigen. Rea-<br />

pol die für das Netz erforderliche Endgerätekapazität<br />

ohne Einsatz zusätzlicher<br />

Basisstationen nicht bereitstellen.<br />

Im Beispiel von Tabelle 2 beträgt die<br />

max<strong>im</strong>ale Endgerätekapazität der Basisstation<br />

eines <strong>Tetra</strong>pol-Netzes nur<br />

1.150 Endgeräte <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> zur max<strong>im</strong>alen<br />

Endgerätekapazität von<br />

1.550 Endgeräten bei einer <strong>Tetra</strong>-Basisstation.<br />

Demnach ist <strong>Tetra</strong>pol wegen<br />

seiner eingeschränkten Kapazität<br />

in puncto Funkversorgungsbereich<br />

gegenüber <strong>Tetra</strong> <strong>im</strong> Nachteil; es werden<br />

vier Basisstationen mehr benötigt<br />

als bei <strong>Tetra</strong>. Außerdem ist die von <strong>Tetra</strong><br />

unterstützte größere Anzahl von<br />

Verkehrskanälen pro Basisstation<br />

gleichbedeutend mit einer höheren<br />

Dienstgüte (GoS) bzw. höheren Endgerätekapazität,<br />

die zum Tragen<br />

kommt, wenn der Bündelungsgewinn<br />

Mit TaitNet allein <strong>im</strong> Wald<br />

giert er nicht, dann gibt das Funkgerät<br />

zunächst einen Dauerton ab.<br />

Erfolgt dann<br />

<strong>im</strong>mer noch<br />

keine Antwort,<br />

so wird<br />

ein Notruf an<br />

alle Funkgeräte<br />

<strong>im</strong> Netz abgesetzt.<br />

Im Gegensatz<br />

zu anderen<br />

Systemen, derenLone-Worker-Funktionen<br />

meist über einen T<strong>im</strong>er<br />

<strong>im</strong> Funkgerät des jeweiligen Nutzers<br />

aktiviert werden, werden die<br />

Funktionen des TN1100 durch die Infrastruktur<br />

verwaltet. Dazu verfügt<br />

das TN1100-System über eine T<strong>im</strong>er-<br />

Tabelle 2:<br />

Anzahl der zur Unterstützung der Netzkapazitätsanforderung erforderlichen<br />

Basisstationen;<br />

1 Unterschiede <strong>im</strong> Bündelungsgewinn bei einer unterschiedlichen Anzahl<br />

von Verkehrskanälen wurden nicht berücksichtigt<br />

berücksichtigt wird. Wird von einem<br />

identischen Sprachverkehrsaufkommen<br />

ausgegangen, so basiert die verfügbare<br />

Dienstgüte auf der Anzahl<br />

der Sprachverkehrskanäle, die von jeder<br />

Basisstation bereitgestellt werden.<br />

Da sowohl <strong>Tetra</strong> als auch <strong>Tetra</strong>pol<br />

Bündelungstechniken einsetzen, sind<br />

keine Unterschiede in der Dienstgüte<br />

zu erwarten.<br />

Zuverlässigkeit<br />

Die Netzzuverlässigkeit wird von zahlreichen<br />

technischen Faktoren beeinflußt,<br />

darunter Design <strong>und</strong> Leistung<br />

der eingesetzten Geräte, Netzkonfiguration,<br />

automatische Haupt- <strong>und</strong><br />

Bereitschaftsausrüstung <strong>und</strong> Rückfallkommunikationsmodi.<br />

Weitere Kriterien<br />

sind menschliche Faktoren <strong>und</strong><br />

funktion für jedes Funkgerät, das eine<br />

spezielle Überwachung benötigt.<br />

„Hier liegt der entscheidende Unterschied“,<br />

erklärt John Billows, Produktmanager<br />

für TaitNet. Dieses zentralisierte<br />

Konzept gewährleiste, daß<br />

das System auch dann davon Kenntnis<br />

n<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> Alarm ausgelöst wird,<br />

wenn das Funkgerät herunterfällt<br />

<strong>und</strong> beschädigt wird, ins Wasser fällt<br />

oder wenn eine Person entführt <strong>und</strong><br />

aus dem Funkbereich gebracht wird.<br />

Das TN1100 verfügt jetzt auch über<br />

neue Funktionen zur Netzverwaltung:<br />

sog. ALLI Calls (R<strong>und</strong>sendungen), Ruf<br />

an alle Teilnehmer (Gruppen-ID), Rotation<br />

des Kontrollkanals, Fernkonfiguration,<br />

Warteschlange für besetzte<br />

Gruppenteilnehmer, Suche nach Teilnehmern<br />

in aktiven Gruppenrufen,<br />

GTC-Sequenzierung für Gruppenrufe<br />

<strong>und</strong> Flashen der Firmware.<br />

14 NET 9/04


höhere Gewalt. Die Hauptunterschiede zwischen <strong>Tetra</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Tetra</strong>pol könnten jedoch in der Luftschnittstellen-Signalisierungszuverlässigkeit<br />

liegen, die bei digitalen Techniken von<br />

der Vorwärtsfehlerkorrektur (Forward Error Correction, FEC)<br />

<strong>und</strong> den verwendeten Erkennungsalgorithmen abhängt. Im<br />

allgemeinen gilt, daß FEC <strong>und</strong> Erkennungsalgorithmen um<br />

so leistungsfähiger sind, je höher die Zahl der Datenbits ist.<br />

Zum Beispiel hat <strong>Tetra</strong> eine Bruttobitrate von 9 kbit/s pro<br />

logischem Kanal (36 kbit/s pro Funkfrequenzträger) <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong><br />

zu 8 kbit/s bei <strong>Tetra</strong>pol. <strong>Tetra</strong> setzt außerdem einen<br />

ACELP-Sprach-Codec ein, der 4,567 kbit/s benötigt – <strong>im</strong><br />

<strong>Vergleich</strong> zu einem RP-CELP-Sprach-Codec mit 6,0 kbit/s<br />

bei <strong>Tetra</strong>pol. Dies bedeutet, daß <strong>Tetra</strong> gegenüber den 2,0<br />

kbit/s von <strong>Tetra</strong>pol mit 4,433 kbit/s <strong>im</strong> Vorteil ist; diese Kapazität<br />

steht für FEC, Fehlererkennung <strong>und</strong> Signalisierung<br />

zur Verfügung, wenn die bitgenauen Anforderungen für<br />

die Sprach-Codecs weggenommen werden. Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />

Unterschiede ist anzunehmen, daß <strong>Tetra</strong> bei Bedingungen<br />

mit niedrigem Signalpegel zuverlässiger arbeiten dürfte<br />

als <strong>Tetra</strong>pol.<br />

Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

Da sowohl <strong>Tetra</strong> als auch <strong>Tetra</strong>pol als digitale PMR-Techniken<br />

entwickelt wurden, bieten sie sehr ähnliche Dienste<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen. Zum <strong>Vergleich</strong> bieten sich vier bedeutsame<br />

Leistungsbereiche an: Notrufzugang, DMO-Reichweite,<br />

Duplex-Telefonie <strong>und</strong> Datendurchsatz.<br />

Bezüglich Notrufzugang werden von <strong>Tetra</strong> <strong>und</strong> <strong>Tetra</strong>pol unterbrechende<br />

Prioritätsrufe unterstützt, jedoch mit dem Unterschied,<br />

daß die Kanalressourcen für den Notruf von einem<br />

ausgelasteten <strong>Tetra</strong>pol-Basisstationsstandort erst dann<br />

bereitgestellt werden können, wenn die Übertragungen aller<br />

am gewählten Unterbrechungskanal beteiligten Endgeräte<br />

abgeschlossen sind. Dieser Unterschied könnte in<br />

Zeiten mit hoher Auslastung bei missionskritischen Mitteilungen<br />

zu entscheidenden Verzögerungen von Sek<strong>und</strong>endauer<br />

führen.<br />

Bezüglich DMO-Reichweite ist FDMA TDMA überlegen,<br />

doch wirkt sich gerade dieser Vorteil bei Handfunkanwendern,<br />

die alle in unterschiedlichen Benutzergruppen arbeiten<br />

<strong>und</strong> DMO für die Kommunikation <strong>im</strong> Lokalbereich einsetzen,<br />

zum Beispiel bei einem größeren Einsatz, nachteilig<br />

aus. Diese Umkehrung des Reichweitenvorteils ist auf Funkstörungen<br />

zurückzuführen, die durch Transmitter-Intermodulation<br />

(IM) verursacht werden, eine häufig bei Analog-FM<br />

auftretende Form der Störung.<br />

Die Duplex-Telefonie ist bei <strong>Tetra</strong>pol möglich, doch müssen<br />

wegen der Arbeitsweise von FDMA Sender <strong>und</strong> Empfänger<br />

gleichzeitig betrieben werden, was die Verwendung von<br />

Antennen-Duplexern <strong>und</strong> Funkentstörung <strong>im</strong> Endgerät bedingt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Arbeitsweise von TDMA ist die Duplex-<br />

Sprachkommunikation bei <strong>Tetra</strong> automatisch gegeben.<br />

Bezüglich Datendurchsatz wird davon ausgegangen, daß<br />

der Nettodurchsatz von <strong>Tetra</strong> bei ungünstigen Funkausbreitungsbedingungen<br />

höher ist als der von <strong>Tetra</strong>pol. Dies erklärt<br />

sich dadurch, daß automatische Wiederholungsrückfragen<br />

(Automatic Repeat Requests, ARQs) erforderlich<br />

NET 9/04<br />

PMR – PROFESSIONAL MOBILE RADIO<br />

15


PMR – PROFESSIONAL MOBILE RADIO<br />

sind, wenn die empfangenen Daten<br />

durch Schw<strong>und</strong> verfälscht werden. Da<br />

<strong>Tetra</strong>-Endgeräte effektiv <strong>im</strong> Duplexbetrieb<br />

arbeiten, können ARQs bei Bedarf<br />

effizient nach jeder Zeitschlitzübertragung<br />

gesendet werden.<br />

Zukunftssicherheit<br />

Für <strong>Tetra</strong> besteht bereits ein Arbeitsprogramm<br />

<strong>im</strong> European Telecommunications<br />

Standards Institute (ETSI),<br />

das die Bezeichnung <strong>Tetra</strong> Release 2<br />

trägt <strong>und</strong> beträchtliche Verbesserungen<br />

<strong>im</strong> Datendurchsatz durch Bereitstellung<br />

des <strong>Tetra</strong> Enhanced Data Service<br />

(TEDS) <strong>und</strong> weitere Dienste wie<br />

verbesserte Funkreichweite für die<br />

Luft-Boden-Kommunikation sowie die<br />

Unterstützung von neuen Sprach-Codecs<br />

verspricht.<br />

Bei <strong>Tetra</strong>pol gibt es ein Weiterentwicklungsprogramm<br />

für eine neue Generation<br />

der TDMA-Technik mit zwei<br />

Zeitschlitzen. Dieses Programm verspricht<br />

eine höhere Datenübertragungsgeschwindigkeit,<br />

erweiterte Funktionalität,<br />

eine erhöhte Spektrumeffizienz<br />

<strong>und</strong> reibungslose Migration<br />

für vorhandene <strong>Tetra</strong>pol-Netze.<br />

Die Marktumsetzung dieser neuen<br />

Technik dürfte jedoch davon abhängen,<br />

mit welchem Erfolg sich der 2-<br />

Zeitschlitz-TDMA-Vorschlag für <strong>Tetra</strong>pol<br />

als Phase II TDMA APCO-Standard<br />

in Nordamerika wird etablieren können.<br />

Leserbrief<br />

von Rudolf Köcher, <strong>Tetra</strong>pol Forum<br />

Deutschland, zur BOS-Netz-Vergabe<br />

in Österreich (s. NET 7-8/04, S. 16)<br />

Wien, Wien, nur Du allein weißt, wie<br />

die Entscheidung bzw. Zuschlagserteilung<br />

<strong>im</strong> BOS-Wettbewerb der Republik<br />

Österreich zugunsten von <strong>Tetra</strong> 25<br />

zustande gekommen ist. Auf jeden<br />

Fall überraschend schnell <strong>und</strong> <strong>im</strong> Ergebnis<br />

anders als von manchen Fachleuten<br />

erwartet. Deshalb wären nachvollziehbare<br />

Vergabekriterien schon<br />

von Interesse.<br />

Warum diese überhastete Entscheidung<br />

<strong>im</strong> Gegensatz zu den <strong>im</strong> BMI gemachten<br />

vorherigen Aussagen? Zu-<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

In puncto Wirtschaftlichkeit sind drei<br />

Bereiche zu berücksichtigen: die Kapitalkosten<br />

der Ausrüstung, die Betriebskosten<br />

des Netzes über die erwartete<br />

Lebensdauer <strong>und</strong> die Wettbewerbssituation.<br />

Der Hauptunterschied zwischen <strong>Tetra</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Tetra</strong>pol bezüglich der Kapitalkosten<br />

hängt mit den Kosten der Basisstationsausrüstung<br />

sowie der Anzahl<br />

der Basisstationsstandorte zusammen,<br />

die für die flächendeckende Funkversorgung<br />

erforderlich sind. Was die Kosten<br />

anbelangt, kann man annehmen,<br />

daß die Ausrüstung einer <strong>Tetra</strong>pol-Basisstation<br />

teurer ist als die einer <strong>Tetra</strong>-<br />

Basisstation.<br />

Die Betriebskosten werden von zahlreichen<br />

Faktoren beeinflußt. Wenn<br />

davon ausgegangen wird, daß <strong>Tetra</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Tetra</strong>pol-Netze ähnlich zuverlässig<br />

sind, sollten die Kosten für die Wartung<br />

der Ausrüstung ungefähr identisch<br />

sein; ebenso die Wartungskosten<br />

für die Ausrüstung <strong>im</strong> Leitstand. Daher<br />

ergeben sich potentielle Kostenunterschiede<br />

hauptsächlich durch die<br />

Anzahl der Basisstationen, Ausrüstungskonfigurationen<br />

<strong>und</strong> Netzverbindungsanforderungen.<br />

Dies sind<br />

Miete der Basisstationen, Kosten für<br />

Träger-Mietleitungen <strong>und</strong> Energiekosten.<br />

Die Mietkosten dürften aufgr<strong>und</strong><br />

des Platzbedarfs bei <strong>Tetra</strong>pol<br />

beispielsweise höher sein. Die Kosten<br />

mal gegenläufig die Indienststellung<br />

des ersten Teilnetzes von 2005 auf<br />

2006 verschoben wurde.<br />

Veröffentlicht wurde auch eine Investitionskosten-Reduktion<br />

gegenüber<br />

der Vorgänger-Ausschreibung auf 133<br />

Mio €. Was ist das für eine Aussage?<br />

Hier handelt es sich doch um eine völlig<br />

neue Ausschreibung. Wäre in dem<br />

Wettbewerb der zweite Bieter um 55<br />

% unterboten worden, so wäre es eine<br />

vergleichbare Aussage. Das dritte<br />

Fragezeichen muß hinter die Technologie-Entscheidung<br />

gesetzt werden.<br />

Die Stärken von <strong>Tetra</strong>pol, die sich in<br />

einem topologisch gleichartigen Land,<br />

der Schweiz, mit dem BOS-Netz Polycom<br />

täglich zeigen, sollten sich in den<br />

Tests um Innsbruck <strong>im</strong> Mai 2004 nicht<br />

für Träger-Mietleitungen sind hauptsächlich<br />

von der Art der Leitung, ihrer<br />

Kapazität <strong>und</strong> der Leitungslänge abhängig.<br />

Leider ist es aufgr<strong>und</strong> von öffentlich<br />

verfügbaren Informationen<br />

nicht möglich, hier einen genauen<br />

<strong>Vergleich</strong> zwischen <strong>Tetra</strong> <strong>und</strong> <strong>Tetra</strong>pol<br />

anzustellen.<br />

Bezüglich des Faktors Wettbewerb sei<br />

lediglich darauf verwiesen, daß <strong>Tetra</strong><br />

ein offener Standard ist – mit der Folge<br />

zahlreicher unabhängiger Hersteller,<br />

die Infrastruktur <strong>und</strong> Endgeräte<br />

liefern können.<br />

16 NET 9/04<br />

Fazit<br />

Aus den hier vorgestellten Informationen<br />

<strong>und</strong> denen, die Sie <strong>im</strong> ungekürzten<br />

Manuskript finden (s. Hinweis unten)<br />

läßt sich kurz gefaßt die Schlußfolgerung<br />

ziehen, daß <strong>Tetra</strong> für Netze<br />

mittlerer bis hoher Kapazität, wie sie<br />

von den BOS eingesetzt werden, besser<br />

geeignet ist als <strong>Tetra</strong>pol.<br />

Doug Gray,<br />

Vorsitzender des ETSI-Projektes <strong>Tetra</strong><br />

Das ungekürzte Manuskript finden<br />

Sie unter www.NET-<strong>im</strong>-Web.de/<br />

pdf/<strong>Vergleich</strong>-<strong>Tetra</strong>-<strong>Tetra</strong>pol.pdf<br />

gezeigt haben? Auch in Österreich<br />

mußte sich der Reichweitenvorteil der<br />

<strong>Tetra</strong>pol-Technik mit etwa 30 % weniger<br />

Basisstationen wiederfinden <strong>und</strong><br />

damit zu Kostenvorteilen für den<br />

langjährigen Betrieb führen. Des weiteren<br />

mußte sich die bessere Interferenzfähigkeit<br />

gegenüber Reflexionen,<br />

aufgr<strong>und</strong> von Mehrwegeausbreitungen<br />

<strong>im</strong> gebirgigen Gelände, in deutlich<br />

niedrigeren Bitfehlerraten ausdrücken.<br />

Das waren die auf der Physik<br />

basierenden <strong>und</strong> deshalb begründeten<br />

Erwartungen.<br />

Mit großem Interesse wird deshalb<br />

der weitere Fortgang bei unseren<br />

Nachbarn verfolgt werden.<br />

(Sinnwahrende Kürzung von Leserbriefen<br />

vorbehalten. Die Red.)


Zusätzlich zu dem von ihrer Systemhaustochter<br />

T-Systems vorgestellten<br />

Angebot für die Behörden <strong>und</strong> Organisationen<br />

mit Sicherheitsaufgaben<br />

(BOS) mit einem deutschlandweiten<br />

Netz auf Basis der <strong>Tetra</strong>-Technik bereitet<br />

die Deutsche Telekom nun auch eine<br />

zweite Lösung vor – von T-Mobile<br />

auf der Basis GSM.<br />

Klar ist, daß vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />

bisherigen Anforderungen der GAN<br />

(Gruppe Anforderungen Netz) die <strong>Tetra</strong>-Lösung<br />

<strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong> steht. Mit<br />

BOS@GSM hat jedoch bereits auf der<br />

Cebit T-Mobile einen weiteren Vorschlag<br />

für den künftigen BOS-Digitalfunk<br />

gezeigt. Damit ist die Deutsche<br />

Telekom der einzige Konzern, der<br />

zwei Lösungen für das neue Netz anbieten<br />

kann.<br />

Der weltweit populärste Mobilfunkstandard<br />

GSM <strong>und</strong> das bewährte Netz<br />

von T-Mobile sollen auch für die BOS<br />

eingesetzt werden. Voraussetzung<br />

hierfür ist die Einführung von ASCI-<br />

Funktionen (Advanced Speech Call<br />

Items) als Basis für standardisierte<br />

Gruppenruf- <strong>und</strong> Priorisierungsmerkmale.<br />

Auch hier sind ein internationaler<br />

Standard <strong>und</strong> die europäische ETSI-<br />

Norm ein Vorteil, der langfristig einheitliche,<br />

universell einsetzbare Technik<br />

bringt.<br />

Flächendeckendes Netz bereits<br />

vorhanden<br />

T-Mobile deckt mit seinem Netz heute<br />

schon 98 % der deutschen Bevölkerung<br />

<strong>und</strong> 96 % der Fläche Deutschlands<br />

für den Gebrauch von Handys<br />

ab. Damit ist eine flächendeckende<br />

Funkversorgung für das BOS-Netz gegeben,<br />

zudem ist auch die Indoor-Coverage<br />

gesichert. Und BOS@GSM-<br />

Handgeräte – also nicht nur besonders<br />

funkstarke Einbaufunksprechgeräte<br />

– könnten für die Einsätze bei<br />

98 % der Bevölkerung vom ersten Tag<br />

an genutzt werden.<br />

Als Standardnetz bietet GSM zusätzliche<br />

Kapazitäten. So ist jeder Sender<br />

von T-Mobile gr<strong>und</strong>sätzlich – auch auf<br />

dem flachen Land – mit mindestens<br />

NET 9/04<br />

zwei Frequenzen ausgestattet, so daß<br />

schon <strong>im</strong> Normalfall überall gleichzeitig<br />

15 Gruppentelefonate geführt<br />

werden können. Mit weiteren technischen<br />

Maßnahmen läßt sich die Kapazität<br />

verdoppeln. Dann sind es schon<br />

auf dem Land mindestens 30 Kanäle,<br />

die max<strong>im</strong>al zur Verfügung stehen. In<br />

Ballungsgebieten ist typischerweise<br />

die Zahl der je Antennenstandort verfügbaren<br />

Kanäle um einiges größer.<br />

So bietet BOS@GSM sogar mehr als<br />

die von der GAN geforderten sieben<br />

Kanäle auf dem Land <strong>und</strong> 15 Kanäle<br />

in der Stadt.<br />

Inzwischen können bei ASCI-GSM<br />

mehrere Gruppenteilnehmer auf einem<br />

Kanal telefonieren; theoretisch<br />

könnten mittlerweile mehr als tausend<br />

Mitglieder einer Gruppe in einer<br />

Zelle über denselben Kanal hören <strong>und</strong><br />

sprechen. Die frühere Beschränkung<br />

auf ein Gespräch je Kanal wie bei reinem<br />

GSM ist damit für den entscheidenden<br />

BOS-Gruppenbetrieb längst<br />

aufgehoben, <strong>und</strong> eine hohe Frequenzökonomie<br />

ist gewährleistet.<br />

Die GSM-Abdeckung von T-Mobile ist<br />

wie erwähnt quasi flächendeckend.<br />

Die lediglich 4 % „weiße Gebiete“ –<br />

etwa an Landesgrenzen – können je<br />

nach Bedarf speziell für BOS@GSM<br />

versorgt werden. Dazu kommt die<br />

gute Handy-Versorgung in Tunnels<br />

<strong>und</strong> Gebirgsgegenden.<br />

Bei BOS@GSM lassen sich für spezielle<br />

Einsatzszenarien kurzfristig weitere<br />

Kanäle durch den Einsatz von mobilen<br />

Basisstationen zuschalten. Solche rollenden<br />

Einsatz-Basisstationen stehen<br />

ständig an zehn Orten in der Republik<br />

auf Abruf zur Verfügung.<br />

Die BOS@GSM-Geräte werden für<br />

den Direct Mode vollwertige <strong>Tetra</strong>-<br />

Module enthalten. Damit können sie<br />

auch ohne Netz miteinander kommunizieren<br />

– <strong>und</strong> sich <strong>im</strong> Ausland in vorhandene<br />

europäische <strong>Tetra</strong>-Netze<br />

ganz normal einbuchen. Aus technischer<br />

Sicht können natürlich auch <strong>im</strong><br />

Inland <strong>Tetra</strong>-Netze genutzt werden.<br />

Damit sind ASCI-GSM-plus-<strong>Tetra</strong>-<br />

Geräte universell einsetzbar. Anstelle<br />

der heutigen Situation, wo Einsatz-<br />

PMR – PROFESSIONAL MOBILE RADIO<br />

BOS@GSM als leistungsfähige Alternative<br />

kräfte ganz selbstverständlich ein<br />

Funkgerät <strong>und</strong> ein Handy benutzen,<br />

ist bei dem BOS@GSM-Lösungsansatz<br />

nur noch ein Kombigerät nötig – das<br />

noch dazu zu einem attraktiven Preis<br />

angeboten werden kann.<br />

Andere Fähigkeiten entwickeln sich<br />

<strong>im</strong> GSM-Markt ebenfalls rasch, das<br />

gilt insbesondere für die Datenkommunikation.<br />

Schon heute haben wir<br />

mit GPRS ein solides breitbandiges<br />

Datenpaketübertragungsverfahren in<br />

praktisch jedem Handy, vor allem aber<br />

in mobilen Organizern, Laptops <strong>und</strong><br />

Fotohandys. BOS@GSM, seine Technik<br />

<strong>und</strong> seine Geräte werden mit dem<br />

kommerziell getriebenen Fortschritt<br />

des führenden Mobilfunkstandards<br />

mitwachsen können – beispielsweise<br />

zu UMTS <strong>und</strong> dessen breitbandiger<br />

Videotelefonie. Schon heute deckt<br />

das UMTS-Netz von T-Mobile mehr als<br />

40 % der Bevölkerung in Deutschland<br />

ab, damit werden die regulatorischen<br />

Auflagen übererfüllt.<br />

Datenverkehr wird <strong>im</strong>mer wichtiger:<br />

Datenbankabfragen (zum Beispiel von<br />

Autokennzeichen), Übermittlung von<br />

Fotos, von Lageplänen, Dokumenten,<br />

Personenbildern bis zu besonderen<br />

Merkmalen <strong>und</strong> elektronischen Schlüsseln,<br />

ja von Videosequenzen <strong>und</strong> fortlaufenden,<br />

auch unbemannten Überwachungsaufgaben<br />

werden bald so<br />

wichtig wie der klassische Gegensprechverkehr.<br />

Kurz: Die ausgebaute DFÜ-Fähigkeit<br />

von GSM <strong>und</strong> SMS über MMS <strong>und</strong><br />

GPRS bis zu UMTS ist eine klare Stärke<br />

von BOS@GSM.<br />

ASCI bringt´s<br />

Spezifische BOS-Anforderungen wie<br />

Prioritätsverbindungen <strong>und</strong> Gruppenruf<br />

bringt ASCI ins GSM. Das BOS-geeignete<br />

ASCI für GSM ist europäisch<br />

standardisiert <strong>und</strong> seit 1996 einheitlich<br />

vorgeschrieben. So sind bis zu<br />

fünf Prioritätsstufen realisierbar. Die<br />

höchste Priorität hat dabei stets der<br />

Notruf. Damit kann in Krisenlagen der<br />

Verkehr sicher <strong>und</strong> differenziert gere-<br />

Lesen Sie bitte weiter auf Seite 19<br />

17


PMR – PROFESSIONAL MOBILE RADIO<br />

Interview<br />

mit Marco Kayser,<br />

Produktmanagement der<br />

T-Mobile Deutschland GmbH<br />

NET: In dem voranstehenden Beitrag<br />

gehen Sie davon aus, daß nach den<br />

GAN-Anforderungen für ein BOS-<br />

Netz <strong>Tetra</strong> <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong> steht. Wie<br />

wollen Sie in diesem Wettbewerb Ihre<br />

GSM-Lösung nach vorn bringen?<br />

Marco Kayser: Der Pluspunkt der<br />

GSM-Lösung ist, daß sie auf eine bestehende<br />

Infrastruktur zurückgreift<br />

<strong>und</strong> dadurch natürlich den Vorteil bietet,<br />

daß man schnell eine sehr gute<br />

Flächendeckung <strong>und</strong> ein ausgereiftes<br />

stabiles System zur Verfügung hat. Eine<br />

mögliche Forderung der Besitzübergabe<br />

nach zehn Jahren ist aber<br />

nicht möglich, denn ein GSM-BOS-<br />

Netz wäre kein exklusives Netz für die<br />

BOS-Kräfte. Mit einer Übergabe würden<br />

wir uns die Gr<strong>und</strong>lage entziehen,<br />

unsere Millionen anderer K<strong>und</strong>en versorgen<br />

zu können. Die BOS müssen<br />

sich also entscheiden, ob sie einen<br />

schnellen Netzaufbau <strong>und</strong> Synergien<br />

oder best<strong>im</strong>mte Features oder die Besitzübergabe<br />

als unverzichtbar ansehen.<br />

Deshalb sind die beiden Lösungen,<br />

die der Konzern Deutsche Telekom<br />

mit <strong>Tetra</strong> über T-Systems <strong>und</strong><br />

GSM über T-Mobile anbietet, unterschiedlich<br />

positioniert.<br />

Klar ist auch, daß die Rufaufbauzeiten<br />

mit GSM die derzeitige Anforderung<br />

von 0,5 s überschreiten. Wir haben<br />

aber mehrere Schritte zur Opt<strong>im</strong>ierung<br />

vorgesehen. Die Verzögerungen<br />

gelten zunächst nur für den ersten<br />

Aufbau einer Gruppe. Das bedeutet,<br />

daß nach dem Aufbau jeder in der<br />

Gruppe auch auf GSM-Basis verzögerungsfrei<br />

sprechen kann.<br />

NET: Welchen Backgro<strong>und</strong> können<br />

Sie denn hinsichtlich des praktischen<br />

Einsatzes von BOS@GSM vorweisen –<br />

zum Beispiel Feldversuche?<br />

Marco Kayser: T-Mobile hat ASCI-<br />

GSM auf der diesjährigen Cebit bereits<br />

erfolgreich demonstriert. Darüber<br />

hinaus werden wir noch in diesem<br />

Jahr eine Testinstallation <strong>im</strong> Raum<br />

Bonn aufbauen.<br />

NET: Aus dem universellen Einsatz<br />

von GSM weltweit müßte man annehmen,<br />

daß ASCI-GSM eine Lösung für<br />

die BOS in vielen Ländern sein könnte.<br />

Und sinnvoll für die grenzüberschreitende<br />

Koordinierung der Einsatzkräfte<br />

wäre es, wenn z.B. alle Teilnehmerstaaten<br />

des Schengener Abkommens<br />

diese Lösung favorisieren würden.<br />

Doch scheint es Zurückhaltung gegenüber<br />

BOS@GSM in anderen Ländern<br />

zu geben.<br />

Marco Kayser: Wir sind zunächst davon<br />

überzeugt, daß ASCI-GSM eine<br />

gute <strong>und</strong> praktikable Lösung für die<br />

BOS in Deutschland darstellen kann.<br />

Deutschland ist das größte Flächenland<br />

Europas, deshalb liegen hier für<br />

ASCI-GSM auch andere Bedingungen<br />

vor als in anderen Ländern. Die Frage<br />

der erreichbaren Flächendeckung <strong>und</strong><br />

der damit verb<strong>und</strong>enen Kosten ist von<br />

besonderer Bedeutung – <strong>und</strong> hier hat<br />

ASCI-GSM entscheidende Vorteile<br />

aufzuweisen. Grenzüberschreitendes<br />

Roaming ist möglich, da die neuen<br />

Dual-Mode-Geräte sowohl ASCI-GSM<br />

als auch <strong>Tetra</strong> beherrschen werden.<br />

Hier liegt ein weiterer Vorteil der<br />

ASCI-GSM-Lösung: Falls <strong>im</strong> Ausland<br />

keine Versorgung eines BOS-Netzes<br />

besteht, kann jederzeit das in der Regel<br />

auch <strong>im</strong> Ausland sehr gut ausgebaute<br />

GSM-Netz für die deutschen<br />

BOS genutzt werden, allerdings ohne<br />

die Gruppenruffunktionalität.<br />

NET: Für den Direct Mode sehen Sie in<br />

jedem Endgerät neben GSM den <strong>Tetra</strong>-Modus<br />

vor. Das werden doch aber<br />

Geräte-Sonderentwicklungen für die<br />

BOS bleiben. Für die Endgerätepreise<br />

dürfte damit der Hinweis auf Economy<br />

of Scale von GSM nicht zum<br />

Tragen kommen.<br />

Marco Kayser: Für die GSM-basierte<br />

Technik gibt es seit Jahren etablierte<br />

Lieferanten, die damit automatisch<br />

auch für BOS@GSM zur Verfügung<br />

stehen. Da die Dual-Mode-Geräte auf<br />

speziellen GSM-Fertigungsstraßen gebaut<br />

werden, können Synergien genutzt<br />

<strong>und</strong> die von Ihnen erwähnten<br />

Economies of Scale durchaus erreicht<br />

werden. Erste Preisindikationen, die<br />

diesen Trend bestätigen, liegen uns<br />

von den Herstellern bereits vor.<br />

NET: Wenn Sie mit BOS@GSM eine<br />

geschlossene, priorisierte Benutzergruppe<br />

für die BOS bilden, bedeutet<br />

das doch <strong>im</strong> Umkehrschluß, daß Sie<br />

<strong>im</strong> ungünstigen Bedarfsfall einer Katastrophenlage<br />

dem GSM-Normalk<strong>und</strong>en<br />

Gespräche erschweren, ggf. unmöglich<br />

machen?<br />

Marco Kayser: Es wird in der Ausschreibung<br />

eine klare Anforderung für<br />

die Kapazität, die zur Verfügung stehen<br />

muß, geben. Mit Prioritätsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> mit zusätzlichen Kapazitätserweiterungen<br />

wird T-Mobile gewährleisten,<br />

daß auch in Krisensituationen<br />

ausreichende Kapazitäten für<br />

die BOS vorhanden sind <strong>und</strong> daß die<br />

Behörden den Vorzug erhalten, egal<br />

wie die Auslastung <strong>im</strong> Netz ist. Daß<br />

andere K<strong>und</strong>en „aus dem Netz geworfen“<br />

würden, wäre sicherlich nur<br />

<strong>im</strong> absoluten Ausnahmefall einer Katastrophe<br />

denkbar. Der Notruf für den<br />

Normalk<strong>und</strong>en wird in jedem Fall am<br />

höchsten priorisiert, genauso wie der<br />

Notruf für die BOS. Der Bestandsk<strong>und</strong>e<br />

wird also in einer persönlichen Gefahrensituation<br />

die notwendige Kapazität<br />

zugesprochen bekommen.<br />

Der Normalfall wird sein, daß wir feststellen,<br />

wo ein hohes Aufkommen<br />

vorliegt <strong>und</strong> dort die Kapazitäten<br />

dann erweitert werden. Unseren normalen<br />

K<strong>und</strong>en werden wir auch weiterhin<br />

die Topqualität bieten, die sie<br />

von T-Mobile gewohnt sind. Das werden<br />

wir durch technische Methoden,<br />

z.B. das Splitten von Zellen oder den<br />

Aufbau zusätzlicher mobiler Basisstationen,<br />

sicherstellen. Hinzu kommt,<br />

daß wir ja parallel das UMTS-Netz ausbauen<br />

<strong>und</strong> hier weitere Kapazitäten<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten entstehen.<br />

18 NET 9/04


Die EADS Telecom will das Marktpotential<br />

von Sport-Events für den professionellen<br />

Mobilfunk erschließen.<br />

Nicht zuletzt, um die Leistungsfähigkeit<br />

ihres digitalen Bündelfunksystems<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf die BOS-Netz-Vergabe<br />

zu dokumentieren. EADS setzt also<br />

auf die Anziehungskraft von großen<br />

Sportereignissen. Nach der Biathlon-<br />

WM <strong>im</strong> Februar in Oberhof statteten<br />

die <strong>Tetra</strong>pol-Entwickler nun auch das<br />

Aachener Weltfest des Pferdesports<br />

Chio Mitte Juli mit einem temporären<br />

Funknetz aus: R<strong>und</strong> 180 Handfunkgeräte<br />

waren 18 Nutzer- bzw. 31<br />

Kommunikationsgruppen zugeordnet<br />

– beispielsweise die Helfer des gastgebenden<br />

Aachen-Laurensberger Reitvereins,<br />

Ordnungskräfte <strong>und</strong> Chauffeure,<br />

Human- <strong>und</strong> Veterinärmediziner<br />

mit ihren unterschiedlichen Zuständigkeiten<br />

für Mensch <strong>und</strong> Tier.<br />

Wolf-Dieter Stecker, der für EADS den<br />

BOS-Vertrieb koordiniert, hob hervor,<br />

daß eine besondere Herausforderung<br />

darin bestanden habe, mit einer einzigen<br />

Basisstation mit acht Kanälen<br />

nicht nur das weitläufige Turniergelände<br />

auszuleuchten, sondern zusätzlich<br />

das Aachener Stadtgebiet, um<br />

den Fahrdienst auch auf dem Weg zu<br />

den Hotels der Reiter ständig erreichen<br />

zu können. Daher wurden Sender<br />

<strong>und</strong> Netzmanagement auf dem<br />

Fortsetzung von Seite 17<br />

gelt werden, für alle Notfälle <strong>und</strong> für<br />

die BOS. Auch die Rufzeit innerhalb<br />

etablierter Gruppen wird die Anforderungen<br />

der BOS erfüllen können <strong>und</strong><br />

unter der geforderten halben Sek<strong>und</strong>e<br />

liegen. Nur be<strong>im</strong> ersten Aufbau einer<br />

neuen Gruppe – <strong>und</strong> Gruppen<br />

können sich über das ganze B<strong>und</strong>esgebiet<br />

erstrecken – kann dies nicht<br />

garantiert werden.<br />

Der Netzservice <strong>und</strong> der Betrieb kommen<br />

bei BOS@GSM von T-Mobile aus<br />

einer Hand. Nach den derzeitigen Planungen<br />

können die BOS-Spezifika etwa<br />

22 Monate nach der Entscheidung<br />

in Betrieb sein. Die etablierten Sy-<br />

NET 9/04<br />

Pferdesport mit <strong>Tetra</strong>pol<br />

Lousberg errichtet, ein zweites „<strong>Tetra</strong>polmobil“<br />

parkte hinter der Haupttribüne<br />

des Chio. Die Anbindung zum<br />

öffentlichen Telefonnetz (PSTN) erfolgte<br />

per Funk. Anrufe ins PSTN waren<br />

freilich nur den Chefs der einzelnen<br />

Gesprächsgruppen vorbehalten,<br />

ebenso verhielt es sich mit bekannten<br />

Leistungsmerkmalen wie dem Auslösen<br />

eines Gruppenrufs oder Rufen<br />

von Chef zu Chef.<br />

Stecker wies darauf hin, daß über einen<br />

Single Channel Converter die<br />

Möglichkeit bestanden hätte, in einem<br />

Notfall eine direkte Verbindung<br />

zwischen dem Chio-Funknetz <strong>und</strong><br />

dem BOS-Funk herzustellen. Bekanntlich<br />

betreiben die Aachener BOS bereits<br />

ein eigenes <strong>Tetra</strong>-Netz <strong>und</strong> verfügen<br />

daher über selbständige abhörsichere<br />

Funkversorgung auch auf dem<br />

Chio-Gelände. Aus Sicht der Polizei<br />

wäre eine Zusammenschaltung mit<br />

dem Chio-„Vereinsfunk“ <strong>im</strong> Fall der<br />

Fälle taktisch unerwünscht gewesen:<br />

Hätten etwa Polizisten inkognito den<br />

Veranstaltungsort nach einem Verdächtigen<br />

absuchen müssen, hätte jede<br />

Schnittstelle zu einem externen<br />

Netz ein Sicherheitsrisiko bedeutet.<br />

Dessen ungeachtet nutze EADS den<br />

Chio, seine <strong>Tetra</strong>pol-Technik nicht nur<br />

Journalisten, sondern auch Politikern<br />

<strong>und</strong> BOS-Experten zu präsentieren.<br />

stemlieferanten sind an Bord, <strong>und</strong> die<br />

notwendigen speziellen BOS-Geräte<br />

werden von mehreren Endgeräteherstellern<br />

bereitgestellt. Die Leitstellen<br />

werden über eine offengelegte, standardisierte<br />

Schnittstelle angeb<strong>und</strong>en.<br />

Hier hat die T-Mobile-Schwester T-Systems<br />

mit über 70 Leitstellen in<br />

Deutschland bereits viel Erfahrung,<br />

die sie in das gemeinsame Projekt einbringen<br />

wird. Bei Leitstellen <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen garantiert die Zusammenarbeit<br />

mit T-Systems Erfolg<br />

aus einer Hand.<br />

Die Leistungsfähigkeit der Lösung von<br />

T-Mobile ist offensichtlich: Flächendeckung,<br />

Datenfähigkeit <strong>und</strong> schnelle<br />

PMR – PROFESSIONAL MOBILE RADIO<br />

Arne Schönbohm, Mitglied der Geschäftsführung<br />

von EADS Deutschland<br />

<strong>und</strong> Leiter Public Affairs, gefiel<br />

die Rolle eines „Pferdeflüsterers“, der<br />

die Sprache der Politik <strong>und</strong> Sicherheitsbehörden<br />

versteht. Der Folgeauftrag<br />

für den Chio 2005 sei bereits perfekt<br />

– eine Generalprobe für die Reiter-Weltmeisterschaft,<br />

die 2006 in der<br />

Aachener Soers ausgetragen wird.<br />

EADS sieht sich in der Rolle eines Anbieters<br />

umfassender Sicherheitskonzepte:<br />

Neben der Technik zählt die Entwicklung<br />

von Sicherheitsszenarien, basierend<br />

auf der Analyse vergangener<br />

Großschäden, Notfallübungen oder<br />

auch computergestützter S<strong>im</strong>ulationen.<br />

Versprechungen <strong>und</strong> Lobby-Bemühungen<br />

seitens der Industrie gebe es<br />

viele, ist <strong>im</strong> Umfeld der BOS-Projektgruppen<br />

zu erfahren. Man will die<br />

Fähigkeit der Anbieter auch nicht in<br />

Abrede stellen, sehr zügig die personellen<br />

<strong>und</strong> technischen Ressourcen<br />

bereitzustellen, wenn die öffentliche<br />

Hand ein verläßliches Startsignal gibt.<br />

Dennoch bleiben die BOS derzeit vollauf<br />

damit beschäftigt, die Vergabeunterlagen<br />

juristisch unanfechtbar zu<br />

gestalten <strong>und</strong> mit wirksamen Haftungsklauseln<br />

auszustatten – Toll<br />

Collect lasse grüßen, so ein Insider.<br />

Sven-Olaf Suhl,<br />

freier Journalist in Essen<br />

Verfügbarkeit. BOS@GSM verbindet<br />

den Vorzug eines etablierten, selbst in<br />

der BOS-Variante ASCI-GSM bewährten<br />

europäischen Standards mit dem<br />

<strong>Tetra</strong>-Direct-Mode <strong>und</strong> gesicherter<br />

Auslandskompatibilität.<br />

Somit ist BOS@GSM von T-Mobile eine<br />

Alternative für die Deutsche Telekom<br />

zum <strong>Tetra</strong>-Angebot von T-Systems.<br />

Die Entscheidung, welche Anforderungen<br />

der kommende Digitalfunk<br />

für Sicherheitskräfte erfüllen soll<br />

<strong>und</strong> welche Lösung damit letztlich<br />

zum Einsatz kommt, liegt be<strong>im</strong> K<strong>und</strong>en.<br />

Marco Kayser,<br />

T-Mobile Deutschland<br />

19

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