Prof. Dr. Herbert Effinger Ausbildungssupervision im Rahmen von ...

a) Supervision lehrt, was der Supervisand zur Bewältigung sozialer Arbeit an Wissen
benötigt.
b) Supervision gibt Hilfe beim Erlernen benötigten Wissens.
c) Supervision qualifiziert für die sozialberufliche Aufgabenerfüllung.
d) Supervision kontrolliert fachliche Standards und angemessene Interventions-
techniken.
e) Supervision zielt auf die Veränderung von Deutungs- und Handlungsmustern
geplanter und ungeplanter Art.
f) Supervision intendiert persönliches Wachstum und die Internalisierung einer
spezifischen Berufsethik.
g) Sie führt vom nachahmenden Praxislernen zur selbstverantwortlichen
kritischen Wissensanwendung.“
Betrachtet man die unterschiedlichen Konzeptionen insgesamt, so sind viele der
Unterscheidungen durchaus plausibel. Weniger plausibel erscheint aber die jeweilige
begriffliche Benennung dieser Unterschiede. So finden sich teilweise wortgleiche
Definitionen für die Begriffe Supervision, Praxisreflexion und Praxisberatung.
Wahrscheinlich würde es die zukünftige Diskussion und damit auch die
Durchschaubarkeit und Vergleichbarkeit der jeweiligen Studienordnungen erleichtern,
wenn man auf die Begriffe Praxisberatung und Praxisreflexion zugunsten von
Supervision oder Ausbildungssupervision verzichtet und im wesentlichen zwischen
Supervision als Ausbildungssupervision in der Hochschule und Praxisanleitung als
Form der Begleitung am Praxisort unterscheidet. Die Ausdifferenzierung dieser Begriffe
hat jedenfalls kaum zu einer größeren Klarheit und Durchschaubarkeit geführt.
2.3 Der Zeitpunkt von Supervision im Studienverlauf
Das Angebot von Supervision im Studium ergibt sich aus dem Zeitpunkt der
Verknüpfung von Theorie und Praxis (Praxissemester u.a. Praktika) im Studienverlauf
der einphasigen Ausbildung. In den zweiphasigen Studiengängen schließt das
Anerkennungsjahr in der Regel nach dem Diplom im 6. Semester in Form eines
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses, dem Berufspraktikum, an.
Die Daten zu der Frage, in welcher Studienphase bzw. in welchen Semestern
Supervision angeboten wird, müssen mit Vorbehalt interpretiert werden.
Wahrscheinlich war die Fragestellung nicht präzise genug. Offensichtlich wurde die
Frage recht unterschiedlich verstanden. Erwartet wurde, dass – wenn man davon
ausgeht, dass das Anerkennungsjahr als Teil des Studiums gewertet wird – in der
zweiphasigen Ausbildung Supervision vor allem im 7. und 8. Semester stattfindet. Trotz
des Anteils von etwa 42 % zweiphasiger Studiengänge ist das Supervisionsangebot im 7.
und 8. Semester bei den Antworten überraschend gering. Es zeigen sich zudem kaum
signifikante Unterschiede zwischen den ein- und den zweiphasigen Studiengängen. Das
Ergebnis kann man eigentlich nur so verstehen, dass viele der Befragten das
Anerkennungsjahr ausgeklammert haben. Erfreulich ist es aber festzustellen, dass es
auch in diesen Studiengängen bereits während des regulären Studiums
Supervisionsangebote gibt.
Insgesamt bieten die meisten Studiengänge Supervision im 4. (60 %) und im 5. (62%)
Semester an. Hier sind während der meisten einphasigen Studiengänge die
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