INSERATE24Wir verkaufen engagiert – Ihr Immobilienspezialist im Quartier.Claudia Spalinger, Direkt 044 388 58 80, claudia.spalinger@intercity.ch • Robert Künzler, Direkt 044 388 58 60, robert.kuenzler@intercity.chIntercity Immobiliendienstleistungen, Zollikerstrasse 141, 8008 Zürich, www.intercity.chDie Intercity Group ist ein unabhängiges Immobiliendienstleistungsunternehmen mit Gruppengesellschaften in Zürich, Luzern, Bern, Basel, St. Gallen, Olten und Zug. Hugo SteinerAG in St. Gallen. Wüst und Wüst für exklusives Wohneigentum in Zürich, Luzern und Zug (exclusive affiliate of Christie’s International Real Estate). SPG Intercity für kommerzielleLiegenschaften in Zürich, Basel und Genf (alliance partner of Cushman & Wakefield). Inova Intercity für Bautreuhand in Zürich, Uster und Basel. alaCasa.ch für Wohneigentum.Neumünster-Konzerte 2013–2014Kirche Neumünster Zürich • www.neumuenster.ch«Vier Konzertperlen zwischen Jazz und Worldmusic in Zürichs Konzertkirche»Donnerstag 7. November 2013, 20.00 UhrGianmaria Testa & Paolo Fresu DuoMontag 25. November 2013, 20.00 UhrGerardo Núñez & Carmen Cortés«Reunión Flamenca»Konzerte 2014:19.1.14 Didier Squiban & Alain Trévarin16.4.14 Paolo Fresu & A Filetta «Mistico Mediterraneo»Patronat:www.allblues.chQuartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013
Das PortraitKontachtiertJohanna TrempMitte der 90er-Jahre hat sie ihren langjährigen Wohnort im Kreis 8 verlassenund ist zu ihrem Partner in die Zürcher Altstadt gezogen. Vor kurzem istJohanna Tremp wieder ins Seefeld zurückgekehrt. So richtig heimisch fühlt siesich allerdings noch nicht, denn während ihrer Abwesenheit hat sich dasQuartier verändert.TExT UND FOTO SANDRA STUTZJohanna Tremp und die Liebe zur Geometrie25Als ihr Mann vor ein paar Jahren erkrankte,ahnte Johanna Tremp, dass sie früheroder später aus der «wunderschönen,aber unpraktischen Altbauwohnung» ander Kirchgasse würden ausziehen müssen.Deshalb meldete sie sich – als eineder ersten Bewerberinnen überhaupt –für eine Wohnung in der neuen SiedlungSeefeldstrasse an. Nun wohnt das Paar ineiner modernen «Alterswohnung». EinVernunftsentscheid. So ganz überzeugenkann sie diese Wohnform nämlich nicht.«Ich fände es schön, wenn auch jüngereGenerationen hier leben würden», meintsie. Obwohl Johanna Tremp einige Menschenim Haus kennt, fühlt sie sich nochetwas fremd und findet diesen Abschnittdes Seefelds viel «anonymer» als ihraltes Quartier rund um die Säntisstrasse.Doch das dürfte sich bald ändern. Trempist ein kontaktfreudiger Mensch und hatsich zeitlebens immer wieder neuenHerausforderungen gestellt.Bildung, Gleichberechtigung, Integration:Das sind die Schwerpunkte, dieJohanna Tremps berufliche und politischeKarriere prägten. Als junge Primarlehrerinmit Flair für die naturwissenschaftlichenFächer, fand Trempdie gängigen Mathematiklehrmittel«entsetzlich langweilig». 1970, anlässlicheines Studienaufenthalts in Kanada,lernte sie «Neue Mathematik» kennen –ein völlig neues didaktisches Konzept.Das war pädagogisches Gedankengut, dassie überzeugte, und begeistert nahm siedas Angebot an, diese neuen Unterrichtsformenin einer New Yorker Privatschuleeinzuführen. Anderthalb Jahrearbeitete Tremp dort als «math coordinator».Sie wäre noch lange in den USAgeblieben, wenn nicht familiäre Gründesie zur Rückkehr in die Schweiz gezwungenhätten. Die neu gewonnenenErkenntnisse konnte sie gut nutzen: DasZürcher Pestalozzianum lud sie ein, ander Entwicklung eines neuen Mathematiklehrmittelsmitzuarbeiten. Fünf Jahrespäter erhielt sie den Auftrag, am PrimarlehrerseminarMathedidaktik zuunterrichten und Ende der 80er-Jahrewurde sie vom Lehrerseminar «ausgeliehen»,um Wiedereinstiegskurse für ehemaligeLehrerinnen aufzubauen.In der Zwischenzeit hatte Tremp schonlängst den Grundstein für ihre politischeLaufbahn gelegt. Ihr «politisches Schlüsselerlebnis»war die Nicht-Wahl vonLilian Uchtenhagen als Bundesrätin,anno 1983. «Diese Ungerechtigkeit hatmich ungemein beschäftigt und mir eineschlaflose Nacht bereitet.» Sie trat in dieSP ein und wurde 1986 von der Sektion 8«fast genötigt», so Tremp, in die Schulpflegeeinzutreten. 1990 kandidierte siefür den Gemeinderat. Dass die SP einendritten Sitz dazugewinnen würde, hatteniemand erwartet, am wenigsten JohannaTremp selber. 1996/97 erreichte sieden Gipfel ihrer politischen Karriere: dieErnennung zur Gemeinderatspräsidentin.Ende der 90er-Jahre wagte sich JohannaTremp an eine neue Aufgabe heran undleitete bis 2005 das Büro für Integrationsförderungder Stadt Zürich. Bereitsals Kind wurde sie mit der Situation vonMenschen ausländischer Herkunftkonfrontiert. Vater Tremp betrieb inAdliswil ein Gartenbaugeschäft und hatteeinige Gastarbeiter aus Süditalien angestellt.Johanna hatte manchmal Mühedamit, wie ihr Vater mit seinen Angestelltenumging und versuchte zwischenPatron und Arbeitern zu vermitteln.«Schon damals merkte ich, dass ich gutauf Menschen eingehen kann.»Von 1999 bis 2007 war Johanna TrempKantonsrätin. Die Arbeit in den Kommissionenschätzte sie besonders. Esfuchst sie noch heute, dass sie nicht derBildungskommission beitreten konnte,da die Plätze darin schon vergeben waren.«Da hat man Perlen vor die Säue geworfen»,meint sie selbstbewusst. Vor einpaar Jahren hat sie sich aus dem Berufslebenzurückgezogen und sich von derpolitischen Bühne verabschiedet. Abdann hätte sie sich vermehrt ihren privatenInteressen widmen können: Lesen,<strong>Kunst</strong>ausstellungen, Konzert- und Theateraufführungenbesuchen, die Vogelwelterkunden. Doch die Krankheit ihresMannes lässt ihr wenig Freiraum undfordert sie sehr – physisch wie psychisch.Trotz ihrer Erfolge, hat Johanna Trempnie die Bodenhaftung verloren. Sie isteine starke, selbstsichere Persönlichkeit,wenn auch rein äusserlich eher unauffällig:Zierlich, kaum geschminkt, dezentgekleidet. Doch sobald sie zu sprechenbeginnt, ist man gefesselt. Nicht nur weildas, was sie sagt, klug und gut formuliertist. Es ist ihre Stimme, die einen berührt,so samtig, sinnlich und sanft wie einedler Rotwein.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>227</strong>/2013