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SKW Stahl-Metallurgie Holding AG Unterneukirchen (Deutschland ...

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<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

<strong>Unterneukirchen</strong> (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Jahresabschluss (Einzelabschluss)<br />

Zum 31. Dezember 2010 und<br />

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2010


Zusammengefasster Lagebericht der<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> und des<br />

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns<br />

für das Geschäftsjahr 2010<br />

1.1. Deutliche Erholung der Weltkonjunktur im Jahr 2010<br />

Nach den massiven Negativauswirkungen der globalen Wirtschafts- und<br />

Finanzmarktkrise in der zweiten Jahreshälfte 2008 sowie im Jahr 2009 stand das<br />

Jahr 2010 weltweit im Zeichen eines kräftigen konjunkturellen Aufschwungs. Die<br />

konjunkturelle Erholung erfolgte derart dynamisch, dass die Wachstumsprognosen<br />

im Jahresverlauf mehrfach nach oben korrigiert werden mussten. Der Internationale<br />

Währungsfonds (IWF) weist in seinem „Economic Outlook Update“ vom 25. Januar<br />

2011 für das Jahr 2010 ein Wachstum der Weltwirtschaft von 5,0% aus. Dynamisch<br />

war die Entwicklung dabei erneut in den Schwellenländern, deren Sozialprodukt<br />

kumuliert um 7,1% anstieg. Nach Angaben des IWF verzeichneten die<br />

Industriestaaten mit durchschnittlich 3,0% dagegen ein deutlich moderateres<br />

Wachstum. Positive Impulse kamen vor allem von den exportstarken Ländern,<br />

wohingegen einige europäische Nationen stark unter den Konsequenzen ihrer<br />

hohen Staatsverschuldung litten. Die USA und Japan konnten ein Wachstum von<br />

2,8 respektive 4,3% erzielen. Dagegen entwickelte sich Europa mit plus 1,8%<br />

deutlich moderater, obwohl die exportstarke Wirtschaft <strong>Deutschland</strong>s nach Angaben<br />

des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2010 um 3,6% expandierte. Garant für die<br />

globale Konjunkturerholung war vor allem die stark wachsende Wirtschaftsregion<br />

Ost- und Südostasien, die ein Wachstum von 9,3% erreichte. China nahm dabei mit<br />

einem Plus von 10,3% erneut die Rolle als Zugpferd ein. Indien stand dem mit plus<br />

9,7% kaum nach. Auch die beiden übrigen BRIC-Staaten Brasilien und Russland<br />

konnten überdurchschnittliche Wachstumsraten von 7,5% und 3,7% erzielen.<br />

Die Kehrseite des Wirtschaftsbooms zeigte sich in einer stark steigenden Nachfrage<br />

nach Rohstoffen und in deren Folge auch in entsprechend steigenden<br />

Einkaufspreisen. So notierte der Ölpreis am Jahresende 2010 mit über 90 US-Dollar


je Barrel gut 20% über dem Wert des Vorjahres. Auch die meisten anderen<br />

Rohstoffe und Energieträger verteuerten sich im Jahresverlauf 2010 teilweise<br />

erheblich. Bei der Inflationsrate ergab sich dagegen ein differenziertes Bild.<br />

Während die meisten Industrieländer nur einen moderaten Preisauftrieb von<br />

durchschnittlich 1,5% verzeichneten, legten die Preise in den Schwellenländern mit<br />

durchschnittlich 6,3% kräftig zu. Dies veranlasste einige asiatische Notenbanken<br />

bereits dazu, geldpolitische Maßnahmen einzuleiten, um den weiteren Auftrieb der<br />

Preise einzudämmen. Sehr volatil zeigten sich in 2010 die wichtigsten<br />

Währungskurse: So pendelte zum Beispiel das Verhältnis von Euro zu US-Dollar im<br />

Jahresverlauf in einer Spanne zwischen 1,20 und 1,45. Zum Jahresende lag der<br />

Wechselkurs mit 1,34 US-Dollar je Euro um 6,9% unter dem Vorjahreswert.<br />

1.2. <strong>Stahl</strong>produktion auf Rekordniveau<br />

Im Berichtsjahr 2010 erwirtschaftete der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern mehr als 90%<br />

seines Umsatzes mit Kunden aus der <strong>Stahl</strong>industrie. Dabei liegt der<br />

Absatzschwerpunkt der Qualitätsprodukte des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns auf<br />

Vorprodukten zur Herstellung hoch- und höherwertiger Stähle. Für den <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern ist dabei nicht der <strong>Stahl</strong>preis entscheidend, sondern die<br />

produzierte <strong>Stahl</strong>menge. 1 Die <strong>Stahl</strong>hersteller halten typischerweise nur geringe<br />

Mengen an den Produkten des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns vor, so dass sich eine<br />

mengenseitige Änderung in der <strong>Stahl</strong>produktion unmittelbar in eine mengenseitige<br />

Nachfrageänderung beim <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern umsetzt.<br />

Da wie beschrieben der <strong>Stahl</strong>preis bzw. Änderungen des <strong>Stahl</strong>preises für den <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern keine Bedeutung haben, sind auch Preise von bzw.<br />

Preisänderungen bei Rohstoffen, die für die <strong>Stahl</strong>herstellung verwendet werden, im<br />

Normalfall für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern von geringer Bedeutung. Ein Beispiel für<br />

ein solches Vor-Produkt, dessen Preisschwankungen zwar für die <strong>Stahl</strong>hersteller,<br />

aber nicht für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern bedeutsam sind, wäre Eisenerz.<br />

Vor dem Hintergrund der deutlichen Erholung der Weltkonjunktur sind auch<br />

<strong>Stahl</strong>nachfrage und -produktion im Jahr 2010 deutlich gegenüber dem Vorjahr<br />

1 Auch die indirekten Auswirkungen des <strong>Stahl</strong>preises, z. B. über die Preiselastizität der Nachfrage,<br />

sind gering. Weiterhin werden die Begriffe „<strong>Stahl</strong>nachfrage“ und „<strong>Stahl</strong>produktion“ in diesem Bericht<br />

gleichbedeutend verwendet, da die Unterschiede (z. B. Veränderungen in den Lagermengen der<br />

Produzenten) vergleichsweise unbedeutend sind.<br />

2


angestiegen. Nach Angaben der World Steel Association erhöhte sich die globale<br />

<strong>Stahl</strong>produktion im Berichtsjahr um 15,0% auf 1.413,6 Mio. Tonnen 2 und übertraf<br />

damit den Rekordwert des Jahres 2007 (1.346,1 Mio. Tonnen). Dabei lagen die<br />

Wachstumsraten aufgrund des sehr schwachen Vorjahreszeitraums in der ersten<br />

Jahreshälfte sogar noch deutlich oberhalb der 20-Prozent-Schwelle. Anfang 2010<br />

waren die Prognosen der Branchenexperten noch von einem Anstieg der<br />

Weltstahlproduktion von unter 10% ausgegangen, was die überraschend deutliche<br />

Nachfragebelebung in diesem Sektor unterstreicht.<br />

Besonders dynamisch verlief die Branchenerholung in den Regionen, die am<br />

stärksten unter der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise der Jahre 2008 und 2009<br />

gelitten hatten: Europa und Nordamerika. In der Europäischen Union kletterte die<br />

<strong>Stahl</strong>produktion um 25%, in Nordamerika sogar um 36%. Obwohl das Land mit der<br />

größten <strong>Stahl</strong>produktion der Welt (VR China) seine Produktionsmenge auf<br />

Jahresbasis ebenfalls um 9,3% ausbaute, sank sein Weltmarktanteil von 46,7% in<br />

2009 auf 44,3% im Berichtszeitraum. Positiv war die Entwicklung in den übrigen<br />

BRIC-Staaten Indien, Russland und insbesondere Brasilien. Diese Regionen stellen<br />

für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern besonders wichtige Absatzmärkte dar, so dass der<br />

Konzern in 2010 von den positiven Entwicklungen dieser <strong>Stahl</strong>märkte profitieren<br />

konnte. Brasilien, das für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern aufgrund der Akquisition von<br />

Tecnosulfur besonders wichtig ist, wies in 2010 mit einer Ausweitung der<br />

<strong>Stahl</strong>produktion um 23,8% auf 32,8 Mio. Tonnen ein sehr dynamisches Wachstum<br />

auf, auch wenn das Vorkrisenniveau noch nicht vollständig erreicht wurde.<br />

Trotz dieser dynamischen Entwicklung lag die Weltstahlproduktion (ohne VR China)<br />

im Jahr 2010 mit 786,9 Mio. Tonnen zwar deutlich über derjenigen des Jahres 2009<br />

(655,8 Mio. Tonnen) und damit in etwa wieder auf dem Niveau von 2005 (790,9 Mio.<br />

Tonnen). Die Rekordproduktionswerte der Jahre 2006-2008, in denen die globalen<br />

<strong>Stahl</strong>werke (ohne VR China) jeweils über 800 Mio. Tonnen Rohstahl produzierten,<br />

wurden jedoch noch nicht wieder erreicht.<br />

Geographisch hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern im Berichtsjahr 2010 knapp 75% der<br />

Umsätze (umgerechnet in Euro) mit Kunden in der Europäischen Union und den<br />

USA/Kanada generiert. Die übrigen Umsätze entfallen überwiegend auf<br />

2 Die Länder mit der mengenmäßig größten <strong>Stahl</strong>produktion sind die VR China, die Europäische<br />

Union, Japan, die USA, Russland, Indien, Südkorea, die Ukraine, Brasilien, die Türkei, die Republik<br />

China (Taiwan), Mexiko und Kanada.<br />

3


Schwellenländer. In 2011 und den Folgejahren wird der Umsatz in Europa durch die<br />

Akquisition des Kundenstamms, der zum in Schweden erworbenen Kalziumkarbid-<br />

Werk gehört, wieder zunehmen. Von diesem Sondereffekt abgesehen, wird das<br />

Wachstum des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns insbesondere in den Schwellenländern<br />

liegen.<br />

Die wichtigste Kundenindustrie des Konzerns außerhalb des <strong>Stahl</strong>sektors waren im<br />

Berichtsjahr die Produzenten von Industriestärke (einem Vorprodukt für die<br />

Papierproduktion), die mit Quab Spezialchemikalien beliefert werden. Die<br />

Entwicklung dieser Kundenindustrie folgte im Berichtsjahr den gesamtwirtschaftlichen<br />

Trends. Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern entwickelt Spezialprodukte für weitere<br />

Kundenindustrien, deren Produkt-Anforderungen mit denen der <strong>Stahl</strong>industrie<br />

verwandt sind; Beispiele sind Fülldrähte für die Kupfer- und die Gießerei-Industrie,<br />

Kalziumkarbidprodukte für die Gase-Industrie sowie Spezialmagnesium für die<br />

Luftfahrt. Dadurch wird in den Folgejahren die Bedeutung der Umsätze außerhalb<br />

der <strong>Stahl</strong>industrie etwas zunehmen.<br />

1.3. <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> profitiert vom Aufschwung nach der Krise<br />

Getrieben von den positiven Entwicklungen der <strong>Stahl</strong>branche lag der Umsatz aller<br />

wichtigen Produkte des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns sowohl im Segment „Pulver und<br />

Granulate“ als auch im Segment „Fülldrähte“ deutlich über dem des Vorjahrs.<br />

Dabei entwickelte sich die Absatzmenge des Konzerns weitgehend analog zum<br />

Produktionsvolumen der <strong>Stahl</strong>hersteller in den von den Konzerngesellschaften<br />

bedienten geographischen Märkten. Zusätzliche Impulse kamen im Segment „Pulver<br />

und Granulate“ von der Ende 2009 erworbenen brasilianischen Gesellschaft<br />

Tecnosulfur, deren Umsätze im Berichtsjahr erstmals für ein vollständiges Jahr im<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern konsolidiert werden.<br />

Die Preise für die wichtigsten Produkte des Konzerns lagen im Jahresdurchschnitt<br />

des Berichtsjahrs über dem Niveau des Vorjahres (insbesondere im Vergleich zur<br />

ersten Jahreshälfte 2009). Diese Entwicklung der Verkaufspreise spiegelt auch die<br />

Entwicklung der Einkaufspreise für wichtige Rohstoffe, die bei der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Produktion eingesetzt werden, wider. Schwankungen dieser Preise werden in der<br />

Regel zeitnah an die Kunden weitergegeben. Ein Beispiel für solche Rohstoffe, deren<br />

Preisschwankungen an die Kunden weitergegeben werden, sind die Füllstoffe für<br />

4


Fülldrähte, die im Berichtsjahr vollständig extern zugekauft wurden. Ab dem Jahr<br />

2011 wird ein Teil dieses externen Einkaufs durch eine konzerninterne Produktion<br />

von Kalziumsilizium (dem mengenmäßig wichtigsten Füllstoff für Fülldrähte) in<br />

Bhutan ersetzt.<br />

Neben Preis- und Mengeneffekten wird der in Euro ausgewiesene Umsatz des<br />

Konzerns auch von Wechselkursentwicklungen beeinflusst, insbesondere dem<br />

Wechselkurs zwischen US-Dollar und Euro. Für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern (nicht<br />

die Einzelgesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong>) sind die<br />

Währungssensitivitäten im Konzernanhang, Note D39, dargestellt.<br />

Margenseitig war das Berichtsjahr 2010 wie prognostiziert frei von Lagerbewertungs-<br />

(„bad stock“)-Effekten oder sonstigen Sondereinflüssen. Im Vorjahr hatten den<br />

Konzern bis ins zweite Halbjahr 2009 hinein noch Rohstoffvorräte aus der Zeit vor<br />

der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise belastet, deren Bestandswert seinerzeit über<br />

dem aktuellen Marktpreis lag.<br />

2. <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> investiert in die Zukunft<br />

2.1. Erfolgreiche Präsenz in Lateinamerika<br />

Die bereits in den Vorjahren begonnene Expansion des Konzerns schreitet weiter<br />

voran. So war 2010 das erste volle Geschäftsjahr, in dem die brasilianische<br />

Tecnosulfur zum <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern gehörte. Gleichzeitig war das Jahr 2010<br />

das erste Geschäftsjahr nach der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise für das in der<br />

zweiten Jahreshälfte 2008 eröffnete <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Werk in Mexiko. Mit diesen<br />

beiden neuen Standorten ist der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern in den beiden mit Abstand<br />

wichtigsten <strong>Stahl</strong>nationen Lateinamerikas erfolgreich positioniert und profitiert so voll<br />

vom dynamischen Wachstum dieser Region.<br />

Auch über Lateinamerika hinaus wird der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern nicht in erster<br />

Linie als ein deutsches, sondern ein globales Unternehmen wahrgenommen. So zählt<br />

der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern nach Medienrecherchen (z. B. Wirtschaftszeitung<br />

„Handelsblatt“ vom 29. Dezember 2010) zu den zehn globalisiertesten deutschen<br />

börsennotierten Unternehmen: 96,5% der Mitarbeiter sind außerhalb <strong>Deutschland</strong>s<br />

beschäftigt – so viel wie bei keinem anderen Unternehmen aus den Börsenindizes<br />

Dax, MDax, TecDax und SDax.<br />

5


Diesen Trend zur Globalisierung treibt der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern weiter voran. So<br />

wurde im Berichtsjahr der Bau der neuen Werke in Russland (Fülldrähte) und Bhutan<br />

(Kalziumsilizium sowie Fülldrähte) erfolgreich fortgesetzt. Die beiden Werke werden<br />

im Jahre 2011 ihre Produktion aufnehmen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die<br />

Kalziumsilizium-Produktion in Bhutan, bei der es sich um ein klassisches vertikales<br />

Integrationsprojekt handelt. Anfang März 2011 wurde der Kalziumsilizium-Ofen in<br />

Anwesenheit von Vertretern des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns, des bhutanesischen<br />

Joint Venture-Partners sowie hochrangigen Repräsentanten der bhutanesischen<br />

Wirtschaft und Politik eingeweiht. In diesem Ofen wird zunächst, technisch bedingt,<br />

Ferrosilizium produziert werden. Die Aufnahme der Kalziumsilizium-Produktion wird<br />

für Mitte 2011 erwartet.<br />

Die Investitionen in die Wachstumsprojekte erstrecken sich typischerweise über<br />

mehrere Jahre. Alleine im Jahr 2010 wurden in das Anlagevermögen EUR 23,8 Mio.,<br />

davon der größte Teil in die Wachstumsprojekte, investiert.<br />

2.2. Vertikale Integration in Bhutan sichert Rohstoffversorgung für Fülldraht-<br />

Produktion<br />

Das in Bhutan produzierte Kalziumsilizium (CaSi) ist ein wichtiger Rohstoff für die<br />

Produktion von Fülldrähten, der bisher konzernextern zugekauft werden musste. In<br />

Zukunft wird ein Teil des Konzernbedarfs intern abgedeckt werden (vertikale bzw.<br />

Rückwärtsintegration), so dass die Abhängigkeit von externen Lieferanten verringert<br />

sowie durch Erweiterung der Wertschöpfungskette zusätzliche Margen erzielt<br />

werden. Neben Kalziumsilizium werden im neuen Werk in Bhutan in Zukunft auch<br />

Fülldrähte, insbesondere für den indischen Markt, produziert.<br />

Der Standort Bhutan wird auf Grund seiner Kostenvorteile (insbesondere bei der<br />

Energieversorgung) einen deutlich positiven Beitrag zum Konzern-EBITDA leisten.<br />

Der Beitrag des Standorts Bhutan zum Konzern-Außenumsatz wird dagegen gering<br />

ausfallen, da lediglich die zukünftig in Bhutan produzierten Fülldrähte Außenumsatz<br />

generieren; von Bhutan an andere Produktionsstandorte des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns geliefertes Kalziumsilizium hingegen wird in der Konzernrechnungslegung<br />

als Innenumsatz eliminiert.<br />

6


Für das neue <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Werk für Kalziumsilizium und Fülldrähte in Bhutan<br />

werden insgesamt (über mehrere Jahre) ca. EUR 30 Mio. investiert, wovon ein<br />

Großteil auf die Kalziumsiliziumproduktion entfällt. Auf das Jahr 2010 entfallen<br />

Investitionen in Höhe von EUR 13,9 Mio.<br />

2.3. Strategische Expansion nach Russland<br />

Russland wies im Jahre 2010 die viertgrößte <strong>Stahl</strong>produktionsmenge der Welt aus<br />

(nach der VR China, Japan und den USA). Nimmt man die GUS-Staaten als Einheit<br />

(insbesondere Russland und die Ukraine), entspricht die <strong>Stahl</strong>produktion ungefähr<br />

dem Volumen von Japan, dem weltweit zweitgrößten <strong>Stahl</strong>produzenten nach der VR<br />

China.<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern ist bereits jetzt auf diesem Zukunftsmarkt vertreten,<br />

z. B. durch intensive Kundenbeziehungen mit ukrainischen <strong>Stahl</strong>werken. Der<br />

Fülldrahtverkauf nach Russland war aber bisher nur margenneutral möglich, da<br />

Russland hohe Einfuhrabgaben erhebt. Aus diesem Grund hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzern ein Fülldrahtwerk in Kolomna (Russland) errichtet, dessen physische<br />

Strukturen bereits bis zum Jahr 2010 fertiggestellt wurden. Im Jahre 2011 sollten die<br />

letzten noch ausstehenden Genehmigungen erteilt werden, so dass für Sommer<br />

2011 mit der Aufnahme der Produktion gerechnet wird. Das neue Werk in Russland<br />

wird hochwertige Fülldrähte insbesondere für Kunden in den GUS-Staaten<br />

produzieren.<br />

Die Investitionen in das neue Fülldraht-Werk in Russland werden von den<br />

Konzerngesellschaften <strong>SKW</strong> Verwaltungs GmbH (Grundstückseigentümerin,<br />

Segment „Sonstige“) sowie Affival Vostock OOO (russische Produktions- und<br />

Vertriebsgesellschaft; Segment „Fülldrähte“) getragen und betrugen EUR 1,6 Mio. im<br />

Berichtsjahr 2010.<br />

2.4. Rückwärtsintegration in Schweden sichert europäische<br />

Rohstoffversorgung<br />

Neben der Expansion in Schwellenländer hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern im<br />

Berichtsjahr auch sein europäisches Roheisenentschwefelungsgeschäft signifikant<br />

gestärkt. Zum 17. Dezember 2010 (Signing) wurde im Rahmen eines Asset Deals<br />

7


eine Kalziumkarbid-Produktionsanlage in Schweden einschließlich Kundenstamm<br />

übernommen (Closing nach Ende des Berichtsjahrs am 1. Februar 2011). Der<br />

Kaufpreis für diese Vermögenswerte reflektiert den Investitionsbedarf des<br />

erworbenen Werkes und wurde erst im Jahre 2011 geleistet. Durch den Erwerb<br />

dieser Produktionsanlage baut der Konzern seine weltweite Markt- und<br />

Technologieführerschaft in der Roheisenentschwefelung weiter aus. Hervorzuheben<br />

sind hierbei drei Aspekte:<br />

• Stärkung der Liefersicherheit und der Wertschöpfungstiefe: In Europa basiert<br />

Roheisenentschwefelung insbesondere auf Kalziumkarbid. Kalziumkarbid<br />

wiederum ist interkontinental nur eingeschränkt transportfähig. Innerhalb<br />

Europas verfügte der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern bisher über keine eigene<br />

Produktionsstätte, sondern war auf wechselnde Lieferantenbeziehungen<br />

angewiesen. Durch den Erwerb des Werks in Schweden steht nun eine<br />

konzerninterne Quelle für kalziumkarbidbasierte Rohstoffe für den<br />

europäischen Markt zur Verfügung, die mehr als 100% des bisherigen Bedarfs<br />

in bester Qualität zu langfristig wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen<br />

bereitstellt.<br />

• Stärkung der Marktposition bei nordeuropäischen <strong>Stahl</strong>werken: Durch den<br />

Erwerb von Kundenbeziehungen zu nordeuropäischen <strong>Stahl</strong>werken hat der<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern seine Marktposition in diesen geographischen<br />

Märkten deutlich gestärkt.<br />

• Erschließung neuer Kundenindustrien: Kalziumkarbidbasierte Produkte<br />

werden nicht nur in der <strong>Stahl</strong>industrie, sondern auch von Herstellern von<br />

Industriegasen eingesetzt. Diesen Markt hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

bisher nicht in signifikantem Umfang beliefert. Durch den Erwerb des neuen<br />

Werkes und entsprechender Kundenbeziehungen gehört seit Anfang 2011<br />

auch die Gase-Industrie zu den Kundenindustrien des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns.<br />

Das übernommene Werk liegt in der schwedischen Hafenstadt Sundsvall und<br />

beschäftigt ca. 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Die Umsatz- und Ergebnisbeiträge des neuen Werks werden ab 1. Februar 2011 im<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern konsolidiert.<br />

8


2.5. Ausbau bestehender Werke folgt Kundenwünschen<br />

Zur weiteren Stärkung seiner weltweiten Marktposition hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzern im Berichtsjahr den Ausbau zweier bestehender Werke (in Brasilien und den<br />

USA) in Angriff genommen. Die Inbetriebnahme dieser neuen Werksteile wird für den<br />

weiteren Verlauf des Jahres 2011 erwartet:<br />

• In Brasilien wird im bestehenden Tecnosulfur Werk die Produktionskapazität<br />

für gesinterte synthetische Schlacke marktgerecht erweitert, nachdem die<br />

Nachfrage von <strong>Stahl</strong>werken nach dieser patentierten Spezial-Schlacke<br />

deutlich gestiegen war. Die Investitionen in das Tecnosulfur Werk in Brasilien<br />

betrugen im Jahr 2010 EUR 1,8 Mio., wovon der größte Teil auf den Ausbau<br />

der Produktionskapazitäten für Spezialschlacke entfällt.<br />

• In den USA werden in einem der bestehenden Werke der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Tochter ESM zusätzliche Produktionskapazitäten für Spezialmagnesium<br />

errichtet. Die zusätzliche Produktion ist für Kunden außerhalb der<br />

<strong>Stahl</strong>industrie (insbesondere aus dem öffentlichen Sektor) bestimmt. Der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern hat sein großes Magnesium-Know-How auch schon<br />

bisher in spezialisierte Anwendungen außerhalb der <strong>Stahl</strong>produktion<br />

eingebracht (z. B. Spezialmagnesium für Taucherfackeln). Dieses<br />

Kompetenzfeld soll jedoch ausgebaut werden; zu diesem Zweck werden alle<br />

Spezialmagnesium-Aktivitäten des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns ab 2011 in<br />

einer neu gegründeten US-Tochtergesellschaft gebündelt. Die Aufwendungen<br />

für das neue Spezialmagnesium-Werk in den USA betrugen im Jahre 2010<br />

EUR 2,6 Mio. und wurden von der Konzernmuttergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> vorfinanziert.<br />

Im Berichtsjahr ist im Übrigen vereinbarungsgemäß eine Restkaufpreiszahlung für<br />

den Ende 2009 erfolgten Erwerb von zwei Dritteln an der Gesellschaft Tecnosulfur<br />

Sistema de Tratamento de Metais Líquidos S/A geleistet worden. Diese Zahlung ist<br />

in der Konzernkapitalflussrechnung in der Position „Gezahlter Kaufpreis für<br />

Unternehmenserwerbe“ enthalten und betrug EUR 1,0 Mio.<br />

Bei den übrigen Investitionen des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns im Berichtsjahr<br />

handelte es sich, wie im Vorjahr, im Wesentlichen um Erhaltungs- und<br />

9


Ersatzinvestitionen, die vollständig aus dem Cash Flow des Konzerns finanziert<br />

wurden.<br />

10


3. Organisation und Unternehmensstruktur<br />

3.1. Konzernmutter als Finanzholding<br />

Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> mit Sitz in <strong>Unterneukirchen</strong> (<strong>Deutschland</strong>) ist<br />

die Muttergesellschaft des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns, welcher Spezialchemikalien<br />

und verwandte Produkte und Dienstleistungen für industrielle Anwendungen<br />

entwickelt, produziert und vertreibt. Das Produktportfolio des Konzerns umfasst<br />

insbesondere Produkte und Dienstleistungen für die <strong>Stahl</strong>industrie (vor allem für die<br />

Roheisenentschwefelung und die Sekundärmetallurgie). Außerhalb des<br />

<strong>Stahl</strong>umfeldes werden insbesondere Quab Spezialchemikalien produziert und<br />

überwiegend an die Produzenten industrieller Stärke für die Papierherstellung<br />

vertrieben. Weitere Absatzmärkte außerhalb der <strong>Stahl</strong>branche sind die Gießerei- und<br />

die Kupferindustrie, für die jeweils spezialisierte Fülldrähte entwickelt wurden. Ab<br />

2011 kommen zwei weitere Kundenindustrien hinzu, die bisher vom <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzern nur marginal bedient worden sind. Es handelt sich zum einen um die Gase-<br />

Industrie, die Kalziumkarbid zur Acetylen-Produktion einsetzt, zum anderen um<br />

Abnehmer von Spezialmagnesium für Anwendungen außerhalb der <strong>Stahl</strong>produktion.<br />

Im Gegensatz zu Quab Produkten, die keinen direkten Bezug zum stahlnahen<br />

Kerngeschäft des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns haben, weisen die neuen<br />

Geschäftsfelder verwandte Charakteristika auf, so dass hier erhebliche Synergien<br />

erzielt werden können.<br />

Die Konzernobergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> agiert als<br />

Finanzholding. Die Organe der Gesellschaft sind die Hauptversammlung (der<br />

Aktionäre), der von dieser gewählte Aufsichtsrat sowie der vom Aufsichtsrat bestellte<br />

Vorstand.<br />

Am 9. Juni 2010 wurde in München (<strong>Deutschland</strong>) die Ordentliche<br />

Hauptversammlung der Aktionäre der Gesellschaft abgehalten. Im Hinblick auf das<br />

von der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise geprägte Geschäftsjahr 2009 sowie die<br />

erst im Dezember 2009 abgeschlossene Kapitalerhöhung haben Vorstand und<br />

Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorgeschlagen, im Jahre 2010 keine Dividende<br />

auszuzahlen. Die Aktionäre haben einem entsprechenden<br />

Gewinnverwendungsbeschluss mit großer Mehrheit zugestimmt.<br />

Ein solcher Dividendenausfall soll jedoch beim <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern die<br />

Ausnahme bleiben. Vielmehr beabsichtigen Vorstand und Aufsichtsrat auf Grund der<br />

11


sehr positiven Entwicklung im Geschäftsjahr 2010, der Hauptversammlung 2011, die<br />

voraussichtlich am 8. Juni 2011 in München (<strong>Deutschland</strong>) zusammenkommt, die<br />

Auszahlung einer Dividende in Höhe von EUR 0,50 je dividendenberechtigter Aktie<br />

zur Auszahlung am auf die Hauptversammlung folgenden Bankarbeitstag<br />

vorzuschlagen.<br />

Der Aufsichtsrat bestand im Berichtsjahr aus Frau Sabine Kauper sowie den Herren<br />

Armin Bruch, Dr. Dirk Markus, Jochen Martin (stellv. Vors.), Dr. Christoph Schlünken<br />

und Titus Weinheimer (Vorsitzender). Ersatzmitglied ist Herr Dr. Claus Ritzer.<br />

Der Aufsichtsrat hat zur Professionalisierung seiner Arbeit Ausschüsse eingerichtet,<br />

die aus jeweils drei Mitgliedern bestehen. Zum Bilanzstichtag bestanden drei<br />

Ausschüsse, nämlich der Prüfungsausschuss, der Vergütungsausschuss und der<br />

Nominierungsausschuss. Damit waren zum Bilanzstichtag hinsichtlich der<br />

Ausschüsse des Aufsichtsrats die Anforderungen des Deutschen Corporate<br />

Governance Kodex vollständig erfüllt.<br />

Der Vorstand bestand während des gesamten Berichtsjahrs aus Frau Ines Kolmsee<br />

(Vorstandsvorsitzende) und Herrn Gerhard Ertl (Finanzvorstand). Im Dezember 2010<br />

hat der Aufsichtsrat beschlossen, mit Wirkung zum 1. Januar 2011 den Vorstand von<br />

zwei auf drei Mitglieder zu erweitern und Herrn Reiner Bunnenberg, der bereits seit<br />

2009 in führender Funktion für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern tätig ist, in den<br />

Vorstand zu berufen.<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern, vertreten durch die Konzernmutter <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong>, tritt weltweit unter der Konzernmarke „<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong>“ auf.<br />

Am Kapitalmarkt steht die Konzernmarke „<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong>“ für „Wachstum mit<br />

Substanz“.<br />

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB wurde auf www.skw-<br />

steel.com veröffentlicht.<br />

3.2. <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktie weiterhin erfolgreich an den Kapitalmärkten<br />

Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> hat Ende 2009 im Rahmen einer<br />

Kapitalerhöhung gegen Bareinlage unter Einräumung des Bezugsrechts der<br />

Aktionäre 2.122.680 neue Aktien zu einem Kurs von EUR 11,50 je Aktie<br />

12


ausgegeben. Damit ist das Grundkapital der Gesellschaft nunmehr in 6.544.930<br />

Inhaberaktien eingeteilt. Seit der Kapitalerhöhung lag der Kurs der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Aktie stets über dem Ausgabepreis der jungen Aktien und erreichte gegen<br />

Jahresende bei EUR 21,00 (XETRA-Schlusskurs) sein Jahreshoch. Durch die<br />

positive Kursentwicklung (Jahresperformance plus 42%) stieg auch die<br />

Marktkapitalisierung des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns deutlich an. Zum Bilanzstichtag<br />

betrug der Börsenwert des Konzerns ca. EUR 130 Mio.; auch die Börsenumsätze mit<br />

der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktie haben sich, bei im Durchschnitt relativ konstanter Menge,<br />

durch den gestiegenen Börsenkurs erhöht. Dadurch ist die <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktie<br />

weiterhin festes Mitglied im deutschen Small Cap-Index SDAX, dem die <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Aktie seit dem 23. Juni 2008 angehört. Basierend auf den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Stimmrechtsmitteilungen hielt seit Juli 2007 (vollständiger Ausstieg<br />

der damaligen Mutter ARQUES Industries <strong>AG</strong>) bis zur Kapitalerhöhung kein Aktionär<br />

10% oder mehr der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktien. Während der Kapitalerhöhung hielten<br />

die beiden diese Kapitalmaßnahme begleitenden Banken kurzzeitig einen Bestand<br />

von mehr als 10% der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktien, um die Kapitalerhöhung technisch<br />

abzuwickeln; diese Bestände wurden nach Abschluss der Kapitalmaßnahme im<br />

Dezember 2009 auf null reduziert. Seitdem hält kein Aktionär 10% oder mehr der<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktien (vollständiger Streubesitz).<br />

13


4. Erläuterungen gemäß §§ 289 Abs. 4 sowie 315 Abs. 4 HGB<br />

Die nachfolgenden Angaben gelten, sofern nicht anders angegeben, für das gesamte<br />

Berichtsjahr und insbesondere auch für den Bilanzstichtag.<br />

Das gezeichnete Kapital der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> setzt sich aus<br />

6.544.930 auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien),<br />

jeweils mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 1,00, zusammen.<br />

Unterschiedliche Aktiengattungen bestehen nicht; die Gesellschaft hat keine Aktien<br />

mit Sonderrechten emittiert. Die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.<br />

Die Aktien können im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen 3 grundsätzlich frei<br />

übertragen werden. Der Gesellschaft sind keine Beteiligungen bekannt, die 10% der<br />

Stimmrechte überschreiten. Soweit Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind, üben sie<br />

ihre Stimmrechte wie jeder andere Anteilseigner aus, soweit nicht ausdrücklich eine<br />

andere gesetzliche Regelung vorgesehen ist. Im Übrigen ist das Stimmrecht lediglich<br />

durch das Gesetz beschränkt, z. B. bei eigenen Aktien nach § 71b AktG.<br />

Die Mitglieder des Vorstandes werden vom Aufsichtsrat bestellt (vorbehaltlich ihrer<br />

Zustimmung) und abberufen. Der Vorstand leitet die Gesellschaft nach Maßgabe von<br />

Gesetz und Satzung und im Rahmen der Geschäftsordnung des Vorstandes. Ein<br />

Rückkauf eigener Aktien war zum Bilanzstichtag nicht möglich. Im Jahre 2009 wurde<br />

auf Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat die Ermächtigung der Ordentlichen<br />

Hauptversammlung vom 18. Juni 2007 ausgeübt und das Grundkapital der<br />

Gesellschaft von EUR 4.422.250 auf nunmehr EUR 6.544.930 erhöht, so dass im<br />

Berichtsjahr noch ein genehmigtes Kapital von bis zu EUR 77.320 zur Verfügung<br />

stand.<br />

Gemäß § 11 der Satzung der Gesellschaft ist der Aufsichtsrat berechtigt,<br />

Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. 4 Im Übrigen<br />

entscheidet über Satzungsänderungen die Hauptversammlung.<br />

3 Einschränkungen sind insbesondere für Insider durch das Wertpapierhandelsgesetz vorgesehen. Auf<br />

Basis dieser Bestimmungen haben die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> sowie weitere<br />

Konzerngesellschaften die Beschränkung der Übertragbarkeit der Aktien der Muttergesellschaft durch<br />

Insider auch vertraglich (z. B. in Arbeitsverträgen) vereinbart.<br />

4 Diese Delegation von Verantwortung an den Aufsichtsrat erfolgte in Anwendung des § 179 (1) Satz 2<br />

AktG. Die grundsätzliche Zuständigkeit der Hauptversammlung für Satzungsänderungen wird dadurch<br />

aus Sicht der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> nicht eingeschränkt.<br />

14


Mit den im Jahre 2010 amtierenden Mitgliedern des Vorstands wurden die bei der<br />

Darstellung der Vorstandsvergütung detaillierten Vereinbarungen für den Fall eines<br />

Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots geschlossen. Mit Herrn Reiner<br />

Bunnenberg, der dem Vorstand seit 1. Januar 2011 angehört, wurde ebenfalls eine<br />

change-of-control-Vereinbarung getroffen. Für den Fall eines bloßen<br />

Übernahmeangebots hat die Gesellschaft keine Entschädigungsvereinbarungen<br />

getroffen. Es liegen keine weiteren Vereinbarungen im Sinne der jeweiligen Nr. 8 und<br />

9 der §§ 289 Abs. 4 sowie 315 Abs. 4 HGB vor.<br />

15


5. Fünf starke Produktmarken stehen weltweit für hohe Qualität<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern ist gegliedert in die drei Segmente „Fülldrähte“ (Haupt-<br />

Produktmarke „Affival“), „Pulver und Granulate“ (Produktmarken „ESM“, „<strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong>“ und „Tecnosulfur“) und „Sonstige“. Der operative Teil des Segments<br />

„Sonstige“ umfasst das Geschäft mit „Quab“ Spezialchemikalien (Produktmarke<br />

„Quab“), die überwiegend von Herstellern von Industriestärke, die wiederum<br />

überwiegend die Papierindustrie beliefern, eingesetzt werden.<br />

5.1. Segment Fülldrähte: Affival Fülldrähte für hochwertige Qualitätsstähle<br />

Im Segment „Fülldrähte“ werden unter der Produktmarke „Affival“ hochwertige<br />

Fülldrähte für die Sekundärmetallurgie angeboten. 5 In dem Produktionsschritt<br />

„Sekundärmetallurgie“ erhält der Rohstahl durch eine genau justierte Zugabe von<br />

Spezialchemikalien die für spezielle Anwendungen des <strong>Stahl</strong>s gewünschten<br />

qualitätsverbessernden Eigenschaften. Das Einspulen eines mit genau spezifizierten<br />

Spezialchemikalien angereicherten Fülldrahts in den flüssigen Rohstahl ist dabei ein<br />

technologisch anspruchsvolles Verfahren, die erforderlichen Additive effizient und<br />

umweltfreundlich einzubringen. Beispielsweise kann durch Affival Fülldrähte <strong>Stahl</strong><br />

produziert werden, der besonders dünn ausgewalzt werden kann oder besonders gut<br />

extremen Temperaturverhältnissen standhält. Derartige Stähle werden z. B. im<br />

Pipelinebau oder bei der Produktion hochwertiger Automobile eingesetzt. Affival<br />

Produktionsstandorte befinden sich in Frankreich, den USA und Südkorea. Zusätzlich<br />

unterstützt eine Vertriebsgesellschaft in Japan die weitere Expansion der Gruppe im<br />

asiatischen Raum.<br />

Die hohe Produktqualität der Affival Fülldrähte ist ein wichtiges<br />

Alleinstellungsmerkmal im Fülldraht-Wettbewerb sowie ein nichtfinanzieller<br />

Leistungsindikator für den gesamten <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern.<br />

Zum Segment „Fülldrähte“ gehören auch Fülldraht-Produktionsstätten in Mexiko und<br />

der VR China, in denen Produkte primär für den jeweiligen lokalen Markt produziert<br />

und unter lokalen Markennamen („Affimex“ bzw. „Tianjin Hong Long Metals“)<br />

vertrieben werden.<br />

5 In geringem Umfang wurden im Berichtsjahr auch Fülldrähte für die Kupfer- und Gießerei-Industrien<br />

vertrieben.<br />

16


Das neue <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Werk in Bhutan, in dem ab 2011 primär Kalziumsilizium<br />

als Vorprodukt der Fülldrahtproduktion hergestellt wird, sowie das Fülldrahtwerk in<br />

Russland, das im Laufe des Jahres 2011 eröffnet wird, gehören ebenfalls zum<br />

Segment „Fülldrähte“.<br />

5.2. Segment Pulver und Granulate: Methodenübergreifende<br />

Technologieführerschaft in der Roheisenentschwefelung<br />

Zum Segment „Pulver und Granulate“ gehören folgende Bereiche:<br />

Unter der Produktmarke „ESM“ werden hochwertige Produkte zur<br />

Roheisenentschwefelung auf Magnesium-Basis sowie zur Sekundärmetallurgie<br />

produziert und in kundenorientierte Lösungen eingebracht. Diese beiden Bereiche<br />

machen über drei Viertel des Umsatzes der ESM Gruppe aus. Zusätzlich ist ESM ein<br />

Anbieter von Kokillenwartung, metallurgischen Ingenieurs- und<br />

Servicedienstleistungen sowie von Spezialmagnesium für nicht-metallurgische<br />

Anwendungen (z. B. für Taucherfackeln). Der Spezialmagnesium-Bereich für Kunden<br />

außerhalb der <strong>Stahl</strong>industrie wird ab dem Jahre 2011 deutlich ausgebaut werden.<br />

In Europa gehören zum Segment „Pulver und Granulate“ die operativen<br />

Konzerngesellschaften <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH sowie (ab 1. Februar 2011)<br />

<strong>SKW</strong> Metallurgy Sweden AB. Unter der mit der Konzernmarke identischen<br />

Produktmarke „<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong>“ bieten diese beiden Konzerngesellschaften primär<br />

technologisch anspruchsvolle Lösungen für karbid- und magnesiumbasierte<br />

Roheisenentschwefelung bei europäischen <strong>Stahl</strong>herstellern, ferner<br />

sekundärmetallurgische Behandlungen sowie kalziumkarbidbasierte Produkte für die<br />

Gase-Industrie an. Im Berichtsjahr 2010 hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern die<br />

Rohstoffe für karbidbasierte Roheisenentschwefelungsmittel in Europa noch von<br />

verschiedenen Lieferanten zugekauft; ab 1. Februar 2011 wird die<br />

Beschaffungssituation des Konzerns durch das neu erworbene Kalziumkarbid-Werk<br />

in Schweden deutlich gestärkt. Zur <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH gehört ferner das<br />

Joint Venture Jamipol Ltd., Jamshedpur (Indien), das mit zwei Produktionsstätten in<br />

Indien mit großem Abstand Marktführer auf dem indischen Markt für karbidbasierte<br />

Roheisenentschwefelung ist. Da der Anteil des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns an<br />

Jamipol unter 50% liegt, tritt das Unternehmen unter eigener Marke („Jamipol“) am<br />

Markt auf.<br />

17


Die brasilianische Gesellschaft Tecnosulfur beliefert unter der Produktmarke<br />

„Tecnosulfur“ primär <strong>Stahl</strong>werke auf dem brasilianischen Markt, insbesondere mit<br />

technologisch anspruchsvollen Lösungen für die Roheisenentschwefelung, und ist in<br />

ihren Produktsegmenten der marktführende Anbieter in Brasilien. Das Unternehmen<br />

gehört seit dem 23. Dezember 2009 zum <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern und ist ideal<br />

positioniert, um vom überdurchschnittlichen Wachstum Brasiliens zu profitieren.<br />

Gleichzeitig wird über Tecnosulfur auch die vom <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern bereits<br />

vor dem Erwerb von Tecnosulfur mit ThyssenKrupp vereinbarte Belieferung des<br />

neuen ThyssenKrupp <strong>Stahl</strong>werks in Brasilien effizient abgewickelt; diese<br />

Lieferbeziehung wurde Mitte 2010 (mit der Eröffnung jenes <strong>Stahl</strong>werks)<br />

aufgenommen.<br />

Durch die Vereinigung der Kernkompetenz der unter der Produktmarke „<strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong>“ auftretenden Konzerngesellschaften (<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH<br />

sowie ab 1. Februar 2011 <strong>SKW</strong> Metallurgy Sweden AB) und der Tecnosulfur in der<br />

karbidbasierten Roheisenentschwefelung einerseits mit der Kernkompetenz der ESM<br />

Gruppe in der magnesiumbasierten Roheisenentschwefelung andererseits bestehen<br />

im gemeinsamen Segment „Pulver und Granulate“ Fachkenntnisse in allen<br />

wesentlichen Techniken der Roheisenentschwefelung. Durch diese<br />

Kompetenzbündelung entwickelt und vermarktet der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

sowohl in der Monoinjektion als auch in Koinjektion und Triinjektion kundenorientierte<br />

Lösungen in der Roheisenentschwefelung. Daher wird der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

über alle <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Marken hinweg, mithin im globalen Markt für<br />

Roheisenentschwefelung, als Marktführer für dieses Spezialgebiet gesehen.<br />

5.3. Segment Sonstige: Quab Spezialchemikalien für Qualitätspapiere<br />

Unter der Produktmarke „Quab“ werden hochwertige Spezialchemikalien zur<br />

Neutralisation elektrischer Ladungen überwiegend an die Produzenten industrieller<br />

Stärke verkauft, deren Produkte wiederum überwiegend zur Herstellung qualitativ<br />

hochwertiger Papierprodukte verwendet werden.<br />

Das Segment „Sonstige“ umfasst außerdem, wie im Vorjahr, zentrale<br />

Konzernfunktionen, insbesondere die Konzernobergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong>.<br />

18


5.4. Globale Rohstoffbeschaffung gesichert<br />

Die sichere Versorgung mit hochwertigen Rohstoffen ist essentiell für den Erfolg des<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns.<br />

Im Segment „Fülldrähte“ verfolgt die Konzernleitung in der Beschaffung von<br />

wichtigen Rohstoffen die Strategie, der Gefahr der Abhängigkeit von einem einzelnen<br />

Produzenten oder einem einzelnen produzierenden Land durch mehrere strategische<br />

Allianzen zu begegnen. Zusätzlich hat der Konzern die Rückwärtsintegration bei dem<br />

für die Fülldrahtproduktion wesentlichen Rohstoff Kalziumsilizium durch die Eröffnung<br />

eines Kalziumsilizium-Ofens in Bhutan im März 2011 weiter gestärkt.<br />

Im Segment „Pulver und Granulate“ steht auf der Beschaffungsseite die<br />

Liefersicherheit von Magnesium sowie von karbidbasierten<br />

Roheisenentschwefelungsmitteln im Vordergrund.<br />

• Die Magnesiumbeschaffung ist durch eine konzerneigene Produktionsstätte in<br />

China gesichert, die über belastbare Lieferbeziehungen für die dort<br />

verwendeten Vorprodukte verfügt.<br />

• Nachdem der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern die Lieferbeziehung mit dem früheren<br />

Hauptlieferant für karbidbasierte Roheisenentschwefelungsmittel für den<br />

europäischen Markt zum 31. Dezember 2009 gekündigt hatte, hat der Konzern<br />

im Berichtsjahr 2010 alternative Lieferquellen genutzt. Seit 1. Februar 2011<br />

steht mit dem vom AkzoNobel Konzern erworbenen Kalziumkarbid-Werk in<br />

Schweden eine konzerninterne Bezugsquelle zur Verfügung. Hierdurch ist die<br />

Versorgungssicherheit in der Rohstoffversorgung mit karbidbasierten<br />

Roheisenentschwefelungsmitteln für den europäischen Markt nicht nur<br />

sichergestellt, sondern sogar deutlich gestiegen.<br />

Im Segment „Sonstige“ ist für die Produktion von Quab die Rohstoffversorgung<br />

(Hauptrohstoffe: Epichlorohydrin und Trimethylamin) durch entsprechende<br />

Rahmenverträge langfristig gesichert.<br />

Die hohe Qualität aller beschafften Rohstoffe wird in allen Segmenten durch<br />

sorgfältige Auswahl der Lieferanten sowie regelmäßige Stichproben durch<br />

unabhängige Experten sichergestellt.<br />

Im Ergebnis sind in allen Segmenten keinerlei signifikante Lieferengpässe von<br />

Rohstoffen für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern absehbar. Die Volatilität der<br />

19


Rohstoffpreise ist durch entsprechende Klauseln in den Verträgen des Konzerns mit<br />

seinen Lieferanten und Kunden berücksichtigt; die kundenseitige Nachfrage ist dabei<br />

kurzfristig relativ preisunelastisch. Rohstoffpreisänderungen können somit zwar den<br />

Umsatz des Konzerns beeinflussen, haben aber kurzfristig keinen wesentlichen<br />

Einfluss auf das Konzernergebnis.<br />

20


5.5. Globale Produktion und unmittelbare Kundennähe<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern hat sowohl Produktion als auch Vertrieb global<br />

organisiert. Dadurch werden eine große Nähe zu den wichtigsten Kunden sowie die<br />

Auswahl des jeweils günstigsten Produktionsstandorts für spezifische<br />

Kundenanfragen ermöglicht. Die Produktion in verschiedenen Währungsräumen<br />

bietet außerdem eine natürliche Absicherung gegen Wechselkursschwankungen.<br />

Weiterhin sind karbidbasierte Roheisenentschwefelungsmittel nur eingeschränkt<br />

transportfähig, so dass hier eine Versorgung aller Länder aus nur einem Standort<br />

nicht sinnvoll möglich wäre.<br />

Im Berichtsjahr 2010 gab es keine Veränderungen bei den aktiven<br />

Produktionsstätten des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns. Der Bau neuer<br />

Produktionsstätten (insbesondere in Bhutan) wurde jedoch plangemäß<br />

vorangetrieben; weiterhin wurde im Dezember 2010 der Erwerb eines Kalziumkarbid-<br />

Werks in Schweden vereinbart (Signing), das seit dem 1. Februar 2011 (Closing)<br />

zum <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern gehört.<br />

Insgesamt betreibt der Konzern zum Bilanzstichtag fünf Fülldrahtproduktionen<br />

(Frankreich, USA, Südkorea, Mexiko und China) und im Segment „Sonstige“ eine<br />

Quab Produktion (USA); zum Segment „Pulver und Granulate“ gehören sechs Werke<br />

der ESM Gruppe (USA (4), Kanada und China), über das Joint Venture Jamipol zwei<br />

Werke in Indien für kalziumkarbidbasierte Roheisenentschwefelungsmittel sowie seit<br />

Dezember 2009 das Tecnosulfur Werk in Brasilien. Das nach dem Bilanzstichtag<br />

(zum 1. Februar 2011) erworbene Kalziumkarbid-Werk in Schweden ist ebenfalls<br />

dem Segment „Pulver und Granulate“ zugeordnet.<br />

Die Fertigungskosten in den Werken des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns werden<br />

insbesondere von den Materialkosten sowie Personalkosten und Abschreibungen auf<br />

Produktionsanlagen bestimmt. Da die Einkaufspreise für einige Rohstoffe erheblich<br />

schwanken, kommt es auch zu starken Schwankungen der Produktionskosten, ohne<br />

dass sich die zu Grunde liegenden Prozesse geändert hätten.<br />

Die Produktionskapazität der meisten bestehenden Werke des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns kann an Änderungen der Nachfrage angepasst werden, z. B. in den<br />

Fülldrahtwerken durch Einrichtung oder Aussetzung zusätzlicher<br />

Produktionsschichten. Die jeweils vorgehaltene Kapazität war im Berichtsjahr nahezu<br />

vollständig ausgelastet. Bei den neuen Werken (ab 2011) in Bhutan und Schweden<br />

21


spielt, technisch bedingt, das Thema „Kapazitätsauslastung“ eine größere Rolle, da<br />

hier die Kapazitäten weniger flexibel angepasst werden können.<br />

Die hohe Qualität der Produkte und Dienstleistungen des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns<br />

wird in allen Segmenten durch sorgfältige Auswahl der Lieferanten sowie<br />

regelmäßige Stichproben durch unabhängige Experten sichergestellt.<br />

5.6. Unternehmenssteuerung – Fokus auf langfristige Wertentwicklung<br />

Im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern werden alle Gesellschaften nach einheitlichen Kriterien<br />

geführt und bewertet. Dabei ist der langfristige Shareholder Value, also die<br />

Sicherung und Schaffung von Wert für die Eigentümer des Konzerns, ein wichtiger<br />

Faktor. Der Konzern strebt langfristig an, den Eigentümern eine attraktive Verzinsung<br />

des eingesetzten Kapitals zu bieten, die auch das unternehmerische Risiko<br />

angemessen widerspiegelt. Die beiden wichtigsten Kennzahlen für den Shareholder<br />

Value sind die langfristige Entwicklung der Dividende und des Aktienkurses. Im<br />

Berichtsjahr haben sich beide Kennzahlen sehr positiv entwickelt:<br />

• Der Kurs der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktie ist vom 1. Januar 2010 bis zum 31.<br />

Dezember 2010 um mehr als 40% gestiegen.<br />

• Für das Geschäftsjahr 2010 beabsichtigen Vorstand und Aufsichtsrat, der<br />

Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von EUR 0,50 je<br />

dividendenberechtigter Aktie vorzuschlagen.<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern verfolgt weiterhin das Ziel, der globale<br />

Qualitätslieferant für <strong>Stahl</strong>produzenten in der Roheisenentschwefelung und der<br />

Sekundärmetallurgie zu sein. Dabei bleibt es die Strategie des Konzerns, seine<br />

Wertschöpfungskette konsequent zu erweitern (z. B. durch den im März 2011<br />

eingeweihten Kalziumsiliziumofen in Bhutan sowie das im Februar 2011 erworbene<br />

Kalziumkarbidwerk in Schweden) sowie sich noch stärker auf margenorientierte<br />

Produkte, die auch entsprechenden Mehrwert bei den Kunden schaffen (z. B.<br />

PapCal-Fülldrähte), zu fokussieren.<br />

22


6. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns<br />

6.1. Nach Wirtschafts- und Finanzmarktkrise wieder auf Wachstumskurs<br />

Der Geschäftsverlauf im Berichtszeitraum 2010 war für den gesamten <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern deutlich von dem auf die Wirtschafts- und Finanzmarktkrise<br />

folgenden Aufschwung geprägt. Insgesamt wurde ein positives EBITDA in Höhe von<br />

EUR 28,8 Mio. erreicht, nachdem das ausgewiesene EBITDA des Vorjahres noch<br />

leicht unterhalb der Nulllinie gelegen hatte. Damit hat das im Berichtsjahr 2010<br />

erreichte EBITDA sowohl die im Jahresverlauf zweimal erhöhte Guidance als auch<br />

das ausgewiesene EBITDA des bisherigen Rekordjahres 2008 (EUR 26,0 Mio.)<br />

übertroffen.<br />

Im Segment „Fülldrähte“ wurde bei weiteren Kunden erfolgreich der PapCal Fülldraht<br />

eingesetzt, nachdem Tests die Überlegenheit dieser Produktinnovation in der<br />

praktischen Anwendung bewiesen hatten. Gleichzeitig wurden mit der<br />

Gießereiindustrie und der Kupferindustrie neue Kundenindustrien für das Segment<br />

erschlossen. Diese strategischen Aktivitäten sind Teil der bereits in den vergangenen<br />

Jahren eingeleiteten stärkeren Fokussierung auf margenstarke Produkte.<br />

Im Segment „Pulver und Granulate“ war das Jahr 2010 gekennzeichnet von der<br />

technologieübergreifenden Kompetenz des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns in der<br />

Roheisenentschwefelung. Dieses Attribut ist insbesondere darauf zurückzuführen,<br />

dass der Konzern im Gegensatz zu lokalen Wettbewerbern auf allen wichtigen<br />

geographischen Märkten sowie in allen wichtigen zur Roheisenentschwefelung<br />

eingesetzten Technologien über eine führende Stellung verfügt. Dies gilt<br />

insbesondere, seit durch den Erwerb der brasilianischen Gesellschaft Tecnosulfur die<br />

Präsenz auf dem dortigen Markt signifikant verstärkt wurde und seit durch den<br />

Erwerb eines Kalziumkarbid-Werks in Schweden eine konzerninterne<br />

Rohstoffversorgung in Europa neue Perspektiven eröffnet.<br />

Die Nachfrage nach Produkten des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns ist in den Segmenten<br />

„Pulver und Granulate“ sowie „Fülldrähte“ grundsätzlich nicht saisonal.<br />

Nichtsdestotrotz gibt es erfahrungsgemäß in jedem Jahr ein (im Voraus nicht<br />

bestimmbares) Quartal, in dem wichtige Kunden Wartungsarbeiten durchführen oder<br />

Lagerbestände reduzieren und damit kurzzeitig weniger Produkte des <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzerns nachfragen.<br />

23


Das Quab Werk des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns beliefert überwiegend Industrien, die<br />

ihrerseits von landwirtschaftlichen Vorprodukten abhängen. Insofern ist die<br />

Nachfrage nach Quab teilweise saisonal; diese Saisonalität zeigt sich insbesondere<br />

in einem in der Regel vergleichsweise schwachen ersten Quartal (Winter auf der<br />

Nordhalbkugel).<br />

Insgesamt gab es im Berichtsjahr über die beschriebenen Faktoren hinaus keine<br />

signifikanten Unterschiede zwischen den Quartalen. Vielmehr war die Nachfrage<br />

nach den Produkten des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns in allen vier Quartalen vom<br />

Aufschwung nach der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise und der damit<br />

einhergehenden steigenden <strong>Stahl</strong>produktion geprägt.<br />

Es gab im Berichtsjahr, wie prognostiziert, keine außerordentliche Effekte, die eine<br />

Bereinigung von EBITDA oder anderen Ertragskennzahlen erforderlich gemacht<br />

haben.<br />

Mit Wirkung zum 23. Dezember 2009 wurde ein Anteil von zwei Dritteln an der<br />

brasilianischen Gesellschaft Tecnosulfur erworben, die Geschäftszahlen dieser<br />

Gesellschaft für das Jahr 2009 sind entsprechend pro rata temporis (also lediglich für<br />

weniger als einen halben Monat) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des<br />

Vergleichsjahrs 2009 enthalten, so dass die Vergleichbarkeit insofern eingeschränkt<br />

ist. Die weiteren Veränderungen des Konsolidierungskreises betreffen ausschließlich<br />

nicht-operative Gesellschaften und haben daher nur geringe Relevanz für den<br />

Vergleich der Geschäftszahlen der Jahre 2010 und 2009.<br />

Die Produktion lief im Berichtsjahr an allen Produktionsstandorten plangemäß und<br />

erfolgreich. Die durch die Wirtschafts- und Finanzmarktkrise bedingten Anpassungen<br />

(z. B. Kurzarbeit in Frankreich und Freisetzungen in den NAFTA-Ländern) wurden<br />

bereits Ende 2009 wieder rückgängig gemacht. Einer weiteren Absatzausweitung in<br />

den Segmenten „Fülldrähte“ und „Pulver und Granulate“ steht nichts entgegen, da<br />

der Konzern weitere Werke errichtet (Fülldrähte) bzw. erworben hat (Kalziumkarbid-<br />

Produktion in Schweden) und außerdem im Affival Hauptwerk in Frankreich bereits<br />

die Genehmigung der Gewerkschaftsvertreter vorliegt, eine zusätzliche Schicht<br />

einzuführen.<br />

24


6.2. Aufschwung nach der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise: Umsatz um mehr<br />

als 70% gesteigert<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern hat im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von<br />

EUR 380,8 Mio. erzielt und liegt damit um mehr als 70% über dem Vergleichswert<br />

des Vorjahres in Höhe von EUR 220,6 Mio.<br />

Nachdem das Jahr 2009 noch sehr deutlich von der Wirtschafts- und<br />

Finanzmarktkrise gekennzeichnet gewesen war, zeigte sich im Verlauf des<br />

Aufschwungjahres 2010 eine größere gesamtwirtschaftliche Dynamik als zunächst<br />

prognostiziert. Dadurch nahmen die weltweite <strong>Stahl</strong>produktion und damit auch die<br />

Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns, die ganz überwiegend an die <strong>Stahl</strong>industrie verkauft werden, deutlich zu.<br />

So lag die Weltstahlproduktion (ohne VR China) im Jahr 2010 mit 786,9 Mio. Tonnen<br />

deutlich über derjenigen des Jahres 2009 (655,8 Mio. Tonnen) und erreichte in etwa<br />

wieder das Niveau von 2005 (790,9 Mio. Tonnen). Die Rekordproduktionswerte der<br />

Jahre 2006-2008, in denen die globalen <strong>Stahl</strong>werke (ohne VR China) jeweils über<br />

800 Mio. Tonnen Rohstahl produzierten, wurden jedoch noch nicht wieder erreicht.<br />

Geographisch wurden bis Dezember 2009 über 80% der Umsätze (umgerechnet in<br />

Euro) 6 mit Kunden in Europa und den NAFTA-Ländern generiert. Im Dezember 2009<br />

(Erwerb der Tecnosulfur) sind signifikante Umsätze mit brasilianischen Kunden<br />

hinzugekommen, so dass der Anteil Brasiliens im Jahre 2010 nahezu 10% beträgt,<br />

nachdem vor Dezember 2009 in diesem Land nur sehr geringe Umsätze<br />

erwirtschaftet wurden.<br />

Insgesamt wurden im Jahr 2010 ca. 25% der Umsätze mit Kunden in Wachstums-<br />

und Schwellenländern, insbesondere in Brasilien, getätigt.<br />

Es bleibt weiterhin Konzernstrategie, den Umsatzanteil der Wachstums- und<br />

Schwellenländer zu steigern, ohne die absoluten Umsätze in den anderen Ländern<br />

zu vermindern. Ab dem Jahr 2011 werden als Sondereffekt die Umsätze in Europa<br />

auf Grund des mit dem schwedischen Kalziumkarbid-Werk erworbenen<br />

Kundenstamms sogar nochmals zunehmen. Mittelfristig bleibt jedoch das<br />

6 Bei der Interpretation von geographischen Umsatzanteilen sind auch Wechselkursveränderungen zu<br />

berücksichtigen; so kann sich der Anteil der NAFTA-Länder auch durch Änderungen des<br />

Wechselkurses zwischen Euro und US-Dollar ändern.<br />

25


Konzernziel, mindestens ein Drittel der Umsätze in Wachstums- und<br />

Schwellenländern zu generieren.<br />

Zusätzlich zu den realisierten Umsätzen betrug die Veränderung des Bestands an<br />

fertigen und unfertigen Erzeugnissen im Berichtsjahr EUR 0,8 Mio. nach EUR -1,2<br />

Mio. im Vorjahr.<br />

Gesamtleistung (Umsatz zuzüglich Bestandsveränderungen an fertigen und<br />

unfertigen Erzeugnissen und zuzüglich aktivierte Eigenleistungen) und Umsatz<br />

weichen nur unwesentlich voneinander ab.<br />

6.3. Solide Rohertragsmarge unterstreicht operative Stärke des Konzerns<br />

Umsatzzahlen können jedoch gerade in einem rohstoffintensiven Geschäft (wie dem<br />

des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns) alleine durch den Anstieg der Rohstoffkosten und<br />

damit einhergehende Anpassungen bei den Verkaufspreisen beeinflusst werden,<br />

ohne dass sich notwendigerweise die operative Leistung ändert. Eine hierfür<br />

wesentlich aussagekräftigere Größe war im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern bisher die<br />

Rohertragsmarge (Bruttomarge) 7 .<br />

Im Berichtsjahr hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern diesen Wert – bei einem<br />

Materialaufwand von EUR 277,2 Mio. (Vorjahr: EUR 173,2 Mio.) – durch seine<br />

konsequente Ausrichtung auf margenstarke Produkte mit 27,2% gegenüber dem<br />

krisengeprägten Vorjahreswert in Höhe von 21,5% deutlich erhöht. Der absolute<br />

Anstieg des Materialaufwands ist eine logische Konsequenz der hohen Variabilität<br />

der Kosten oberhalb des EBITDA, die der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern in der<br />

Wirtschafts- und Finanzmarktkrise eindrucksvoll unter Beweis stellte. Diese hohe<br />

Variabilität geht überwiegend auf Materialkosten zurück. Mit dem Aufschwung nach<br />

der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise, die sich insbesondere in steigenden Umsatz-<br />

und Absatzzahlen ausdruckt, steigt proportional auch der absolute Materialaufwand.<br />

Für die Jahre 2011 ff. wird im Übrigen die Variabilität der Kosten des Konzerns etwas<br />

abnehmen, da die neuen Werke (z. B. Schweden, Bhutan) einen höheren<br />

7 Die Rohertragsmarge (Bruttomarge) ist definiert durch die Differenz aus Umsatz und Materialkosten<br />

im Verhältnis zum Umsatz. Materialkosten können zwar auch anderen Positionen als Umsatz, z. B.<br />

der Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, gegenüberstehen. Diese<br />

Positionen haben beim <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern jedoch einen vergleichsweise geringen Umfang, so<br />

dass die gewählte Definition aus Sicht des Konzerns einfach zu berechnen und gleichzeitig<br />

aussagekräftig ist.<br />

26


Fixkostenanteil ausweisen. Das bedeutet auch, dass mit der zunehmenden<br />

Kapitalintensität und Wertschöpfungstiefe die Aussagekraft der Rohertragsmarge für<br />

den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern ab 2011 abnehmen wird.<br />

6.4. Personal partizipiert am Aufschwung<br />

Der Personalaufwand 8 lag im Berichtsjahr mit EUR 39,1 Mio. deutlich über dem<br />

Vorjahreswert in Höhe von EUR 23,1 Mio. Dies ist insbesondere darauf<br />

zurückzuführen, dass im Jahre 2010 deutlich mehr Menschen für den <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> gearbeitet haben als in weiten Teilen des Krisenjahres 2009. Alleine<br />

durch die Übernahme von Tecnosulfur hat sich die Personalstärke des <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzerns im Dezember 2009 um 150 Personen erhöht. Ein weiterer<br />

Grund sind Wiedereinstellungen bzw. Beendigung von Kurzarbeit nach Überwindung<br />

der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise. Zusätzlich haben große Teile der Belegschaft<br />

durch im Vergleich zum Vorjahr gestiegene variable Gehaltsbestandteile am<br />

Aufschwung nach der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise partizipiert.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen im Berichtsjahr mit EUR 10,4 Mio. deutlich<br />

über Vorjahresniveau (EUR 3,3 Mio.), was im Wesentlichen auf gestiegene<br />

Kurserträge aus Fremdwährungsumrechnung in Höhe von EUR 9,4 Mio. zurückgeht.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Berichtsjahr gegenüber dem<br />

Vorjahr deutlich von EUR 27,9 Mio. auf EUR 47,9 Mio. gestiegen. Der Anstieg der<br />

sonstigen betrieblichen Aufwendungen geht zum überwiegenden Teil auf diejenigen<br />

Aufwendungen zurück, welche positiv mit dem Umsatz korrelieren. Das sind in allen<br />

Segmenten vor allem umsatzabhängige Vertriebskosten (wie Kommissionen und<br />

Ausgangsfrachten).<br />

Zusätzlich wird im Segment „Sonstige“ ein größerer Teil der Produktionskosten als in<br />

den anderen Segmenten als sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst. Die Quab<br />

Produktionsstätte in Mobile im US-Bundesstaat Alabama liegt räumlich neben<br />

Produktionsstätten des Evonik Konzerns. Um Synergien optimal zu nutzen, wird über<br />

ein Chemiepark-Konzept ein Großteil der Werksinfrastruktur gemeinsam genutzt. Die<br />

Aufwendungen für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Anteil an dieser gemeinsamen<br />

8 Der Personalaufwand beinhaltet die Vergütungen der Mitglieder des Vorstands, nicht jedoch des<br />

Aufsichtsrats.<br />

27


Werksinfrastruktur stellen beim <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern sonstigen betrieblichen<br />

Aufwand dar. Auch diese Kosten sind teilweise umsatzabhängig.<br />

Ebenfalls zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gehören Kursaufwendungen<br />

aus Fremdwährungsumrechnung, die im Berichtsjahr EUR 7,1 Mio. betragen; saldiert<br />

man die Kurserträge mit den Kursaufwendungen, ergibt sich ein Netto-<br />

Fremdwährungsertrag in Höhe von EUR 2,3 Mio.<br />

Die Erträge aus dem indischen Joint Venture Jamipol liegen mit EUR 0,9 Mio. leicht<br />

über Vorjahr (EUR 0,8 Mio.).<br />

6.5. EBITDA übertrifft zweifach angehobene Guidance nochmals<br />

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit EUR 28,8<br />

Mio. noch über der im Laufe des Jahres 2010 zweimal auf zuletzt EUR 27 Mio.<br />

erhöhten Guidance. Neben dem krisenbedingten Vorjahreswert in Höhe von EUR -<br />

0,5 Mio. wurde im Jahr 2010 sogar das ausgewiesene EBITDA des bisherigen<br />

Rekordjahres 2008 (EUR 26,0 Mio.) um mehr als 10% übertroffen.<br />

Wie prognostiziert hat durch die Expansionsprojekte im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

auch die Bedeutung von Zinsen, Abschreibungen und Anteilen nicht beherrschender<br />

Anteile zugenommen.<br />

Insbesondere die Abschreibungen sind im Vergleich zum Jahr 2009 deutlich von<br />

EUR 6,6 Mio. auf EUR 11,5 Mio. angestiegen. Dieser Anstieg ist auf die erhöhten<br />

Abschreibungen auf die Vermögenswerte der Tecnosulfur zurückzuführen, welche im<br />

Rahmen der Kaufpreisallokation zu Zeitwerten angesetzt wurden.<br />

Dennoch liegt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit EUR 17,3 Mio. sehr<br />

deutlich über dem Vorjahreswert in Höhe von EUR -7,0 Mio.<br />

Der Netto-Zinsaufwand liegt mit EUR 2,3 Mio. nur geringfügig unter dem Wert des<br />

Vorjahres (EUR 2,5 Mio.). Dieser leichte Rückgang des Netto-Aufwandes im<br />

Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr geht vor allem auf um EUR 0,2 Mio.<br />

gestiegene Zinserträge zurück. Die erhöhten Zinserträge resultieren aus der<br />

Verzinsung von Tagesgeldanlagen in Brasilien.<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit („Earnings Before Taxes“, EBT) in<br />

Höhe von EUR 15,0 Mio. lag um EUR 24,5 Mio. über dem Vorjahreswert in Höhe von<br />

28


EUR -9,5 Mio.; hier zeigen sich sehr deutlich der Aufschwung nach der Wirtschafts-<br />

und Finanzmarktkrise sowie die positiven Auswirkungen der Akquisition von<br />

Tecnosulfur.<br />

6.6. Ergebnis je Aktie ermöglicht attraktive Rendite<br />

Die typische Konzern-Steuerquote (Steuern vom Einkommen und vom Ertrag im<br />

Verhältnis zum EBT) liegt unverändert bei 35-40%; im Jahr 2010 beträgt sie 39,6%.<br />

Die Höhe der Steuerquote wird vor allem dadurch geprägt, dass ein signifikanter Teil<br />

der Gewinne des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns in Ländern wie Brasilien, den USA oder<br />

Japan erwirtschaftet wird, die in der Kumulierung über alle Ertragsteuern (z. B.<br />

Bundessteuern, Steuern einzelner Bundesstaaten usw.) eine im internationalen<br />

Vergleich hohe Steuerquote auf Unternehmensgewinne verursachen.<br />

Im Berichtsjahr weist der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern in absoluten Zahlen einen<br />

Ertragsteueraufwand in Höhe von EUR 5,9 Mio. aus (Vorjahr: Ertragsteuerertrag in<br />

Höhe von EUR 4,4 Mio.).<br />

Nach Zinsen, Steuern und Abschreibungen weist der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern somit<br />

ein Konzernjahresergebnis in Höhe von EUR 9,1 Mio. (Vorjahr: EUR -5,1 Mio.) aus.<br />

Dieses Konzernjahresergebnis verteilt sich einerseits auf die Aktionäre der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong>, andererseits auf nicht beherrschende Anteile<br />

derjenigen Tochtergesellschaften, an denen der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern nicht<br />

100% hält. Von den größeren Konzerngesellschaften betrifft dies die Aktivitäten in<br />

Bhutan (Anteil nicht beherrschender Anteile: 49%) und Brasilien (Anteil nicht<br />

beherrschender Anteile: 33,3%) sowie das Quab Geschäft (Anteil nicht<br />

beherrschender Anteile: 10%).<br />

Diesen nicht beherrschenden Anteilen (früher: „Minderheitenanteile“) sind vom<br />

Konzernjahresergebnis EUR 1,5 Mio. (Vorjahr: EUR -0,1 Mio.) zuzurechnen.<br />

Auf die Aktionäre des Mutterunternehmens entfällt ein Anteil in Höhe von EUR 7,5<br />

Mio. nach einem Vorjahresverlust von EUR 5,0 Mio.<br />

Die Anzahl der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktien betrug seit dem Börsengang im Jahre 2006<br />

bis zum 2. Dezember 2009 unverändert 4.422.250 Stück; mit Eintragung in das<br />

Handelsregister vom 2. Dezember 2009 stieg sie auf 6.544.930. Für die Berechnung<br />

des Ergebnisses pro Aktie für das Jahr 2009 wird gemäß IFRS (trotz<br />

29


Gewinnberechtigung rückwirkend zum 1. Januar 2009) ein zeitanteilig gewichteter<br />

Durchschnitt (ergibt 4.565.531 Aktien) zu Grunde gelegt. Für das Jahr 2010 werden<br />

6.544.930 Aktien zu Grunde gelegt. Aus dem auf das Mutterunternehmen<br />

entfallenden Anteil am Konzernjahresergebnis in Höhe von EUR 7,5 Mio. (Vorjahr:<br />

EUR -5,1 Mio.) im Zähler und der wie beschriebenen ermittelten Aktienanzahl im<br />

Nenner ergibt sich ein rechnerisches Ergebnis pro Aktie („Earnings per Share“, EPS)<br />

in Höhe von EUR 1,15 (Vorjahr: EUR -1,10). Somit wurde das Ergebnis pro Aktie um<br />

EUR 2,25 gesteigert.<br />

Auf Grund dieses sehr guten Ergebnisses haben Vorstand und Aufsichtsrat<br />

beschlossen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, für das Geschäftsjahr 2010<br />

eine Dividende in Höhe von EUR 0,50 je dividendenberechtigter Aktie<br />

auszuschütten.<br />

6.7. Segmentberichterstattung<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern war im Berichtszeitraum wie bereits im Vorjahr in drei<br />

Segmente aufgeteilt. Die Muttergesellschaft als Finanzholding ohne eigenen Umsatz<br />

ist im Segment „Sonstige“ enthalten. Der Innenumsatz ist in der Spalte<br />

„Konsolidierung“ eliminiert (vgl. Segmentberichterstattung im Konzernanhang, Note<br />

D29).<br />

Die Entwicklung in den drei Segmenten verlief im Berichtsjahr wie folgt:<br />

• Im Segment „Fülldrähte“ liegt der Außenumsatz auf Grund des Aufschwungs<br />

nach der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise mit EUR 183,0 Mio. deutlich über<br />

dem Vorjahreswert (EUR 92,6 Mio.). Das EBITDA des gesamten Segments<br />

verbesserte sich in Folge der gestiegenen Umsätze um EUR 14,9 Mio. von<br />

EUR -3,0 Mio. auf EUR 11,9 Mio.<br />

• Der konzernexterne Jahresumsatz des Segments „Pulver und Granulate“<br />

stieg deutlich von EUR 112,3 Mio. auf EUR 175,1 Mio.; die Steigerung geht<br />

ungefähr hälftig auf die brasilianische Gesellschaft Tecnosulfur sowie auf den<br />

Aufschwung nach der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise zurück. Das<br />

Segment-EBITDA stieg deutlich von EUR 3,6 Mio. auf EUR 21,7 Mio.; analog<br />

zur Umsatzsteigerung geht diese Verbesserung einerseits auf den<br />

Aufschwung nach der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise, andererseits auf die<br />

30


dynamische Entwicklung in Brasilien zurück. Die Beteiligung des <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzerns an der zum Segment gehörenden indischen<br />

Gesellschaft Jamipol liegt unter 50%; daher wird dieser Anteil at equity im<br />

Segment „Pulver und Granulate“ bilanziert und ist im EBITDA, jedoch nicht in<br />

den Umsatzzahlen enthalten.<br />

• Das Segment „Sonstige“ umfasst einerseits die <strong>SKW</strong> Quab Chemicals Inc.,<br />

die das operative Quab Geschäft betreibt, sowie andererseits die<br />

Konzernobergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> und weitere<br />

deutsche Gesellschaften, die zentrale Konzernfunktionen ausüben und daher<br />

keinen Umsatz erzielen. Der Umsatz mit Quab Spezialchemikalien lag im Jahr<br />

2010 mit EUR 22,7 Mio. über dem des Vorjahrs in Höhe von EUR 15,7 Mio.,<br />

was insbesondere auf gestiegene Absatzmengen als Folge des Aufschwungs<br />

nach der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise zurückgeht. Der Ausweis eines<br />

Segment-EBITDA ist im Segment „Sonstige“ operativ wenig aussagekräftig,<br />

da hier das Ergebnis des Quab Geschäfts mit dem EBITDA-Beitrag von<br />

zentralen Konzerneinheiten verrechnet wird.<br />

6.8. Gesunde Vermögenslage: Basis weiteren Wachstums<br />

Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Positionen der Bilanz des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns zum 31. Dezember des Berichtsjahres im Vergleich zum Vorjahr:<br />

31


AKTIVA 31.12.2010 31.12.2009<br />

TEUR TEUR<br />

Langfristige Vermögenswerte 147.852 116.727<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 127.905 114.937<br />

davon Zahlungsmittel und -äquivalente 10.956 11.052<br />

Bilanzsumme 275.757 231.664<br />

PASSIVA 31.12.2010 31.12.2009<br />

TEUR TEUR<br />

Eigenkapital 122.258 109.026<br />

Langfristige Schulden 64.562 41.178<br />

davon langfristige Finanzverbindlichkeiten 31.336 14.597<br />

Kurzfristige Schulden 88.937 81.460<br />

davon kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 26.966 29.236<br />

Bilanzsumme 275.757 231.664<br />

Die Bilanzsumme des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2010 von<br />

EUR 231,7 Mio. auf EUR 275,8 Mio. um EUR 44,1 Mio. erhöht. Diese Erhöhung<br />

resultiert im Wesentlichen aus dem Baufortschritt bei den Wachstumsprojekten<br />

(deutliche Zunahme der langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf der Passivseite<br />

sowie deutliche Zunahme der Sachanlagen auf der Aktivseite).<br />

Das Eigenkapital (einschl. Anteil nicht beherrschender Anteile) hat sich von EUR<br />

109,0 Mio. um EUR 13,3 Mio. auf EUR 122,3 Mio. erhöht. Dieser Anstieg geht<br />

überwiegend auf eine Zunahme des Anteils nicht beherrschender Anteile in Folge<br />

einer Kapitalisierung von Gesellschafterdarlehen bei Tecnosulfur zurück.<br />

Da die Bilanzsumme im Verhältnis zum Eigenkapital einen höheren Anstieg<br />

vollzogen hat, hat sich die Eigenkapitalquote (einschl. Anteil nicht beherrschender<br />

32


Anteile) von 47,1% auf 44,3% vermindert. Neben der Eigenkapitalquote ist die<br />

Nettofinanzverschuldung 9 eine für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern wichtige<br />

Bilanzkennzahl. Im Berichtsjahr betrug sie zum Bilanzstichtag EUR 47,3 Mio.<br />

(Vorjahr: EUR 32,8 Mio.).<br />

Das operative Nettoumlaufvermögen (Operating Working Capital) – definiert als<br />

Vorratsvermögen zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – betrug zum Bilanzstichtag<br />

EUR 65,8 Mio. und liegt analog zur Ausweitung des Geschäftsbetriebs über dem<br />

Niveau des Vorjahrs (EUR 60,2 Mio.). Trotz des absoluten Anstiegs des operativen<br />

Nettoumlaufvermögens hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern sein Working Capital<br />

Management weiter verbessert. Dies zeigt sich insbesondere in der Reduzierung der<br />

Umschlagsdauer des Nettoumlaufvermögens. Im Berichtsjahr betrug diese Kennziffer<br />

bezogen auf den Bilanzstichtag 0,17 (entspricht 63 Tage), im Vorjahr dagegen 0,27<br />

(entspricht 100 Tage).<br />

Auf der Aktivseite sind in den langfristigen Vermögenswerten (2010: EUR 147,9 Mio.;<br />

2009: EUR 116,7 Mio.) insbesondere immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen<br />

sowie latente Steueransprüche enthalten. Der Anstieg bei den Sachanlagen (von<br />

EUR 42,6 Mio. auf EUR 63,9 Mio.) geht im Wesentlichen auf den Weiterbau der<br />

neuen Werke in Russland und insbesondere Bhutan zurück.<br />

Die wesentlichen Positionen der kurzfristigen Vermögenswerte sind, neben<br />

Vorratsvermögen und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als Teil des<br />

operativen Nettoumlaufvermögens, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente<br />

sowie sonstige Vermögenswerte.<br />

Auf der Passivseite hat sich neben der bereits erläuterten Eigenkapitalerhöhung das<br />

Fremdkapital wesentlich verändert. Dies ist vor allem auf den deutlichen Anstieg der<br />

langfristigen Finanzverbindlichkeiten (2010: EUR 31,3 Mio.; 2009: EUR 14,6 Mio.)<br />

zurückzuführen. Dieser Anstieg der Finanzverbindlichkeiten resultiert insbesondere<br />

aus der nachträglichen Fremdfinanzierung der Tecnosulfur-Akquisition.<br />

Die bereits zum 31. Dezember 2009 bestehenden langfristigen<br />

Finanzverbindlichkeiten, insbesondere aus dem Erwerb der ESM Gruppe, wurden im<br />

9 Die Nettofinanzverschuldung ist definiert als die die liquiden Mittel übersteigenden<br />

Finanzverbindlichkeiten.<br />

33


Berichtsjahr wie bereits im Vorjahr plangemäß in Höhe von halbjährlich USD 2,5 Mio.<br />

zurückgeführt.<br />

In den langfristigen Schulden sind latente Steuerverbindlichkeiten in Höhe von EUR<br />

16,8 Mio. (Vorjahr: EUR 15,4 Mio.) enthalten, die im Konzernanhang in Note D16<br />

detailliert erläutert werden.<br />

Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten (EUR 11,6 Mio.; Vorjahr. EUR 8,4 Mio.)<br />

beinhalten wie im Vorjahr die langfristigen Verbindlichkeiten aus einem zu<br />

erfüllenden Rohstoffliefervertrag sowie nachgelagerte Verbindlichkeiten aus<br />

Akquisitionen.<br />

Die Rückstellungen (überwiegend kurzfristig) haben sich leicht erhöht und beinhalten<br />

als größte Position eine Rückstellung für ein mögliches kartellrechtliches Bußgeld;<br />

die im Jahr 2008 hierfür gebildete Rückstellung in Höhe von EUR 6,2 Mio. wurde im<br />

Jahr 2009 auf EUR 6,7 Mio. erhöht und seitdem nicht verändert.<br />

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (EUR 15,6 Mio.; Vorjahr: EUR 11,2<br />

Mio.) verteilen sich auf eine Vielzahl von Einzelpositionen, die im Konzernanhang in<br />

Note D28 detailliert dargestellt werden.<br />

Die Vermögensstruktur des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns wird in nicht unbedeutendem<br />

Maße von Wechselkursveränderungen beeinflusst. Insbesondere entstehen<br />

Translationseffekte durch Änderungen des Wechselkurses zwischen US-Dollar und<br />

Euro.<br />

Die künftige Entwicklung der Vermögensstruktur des Konzerns wird insbesondere<br />

von der weiteren Expansion in Schwellenländer geprägt sein; darüber hinaus wird<br />

der Ausgang der derzeitigen gerichtlichen Überprüfung der Bußgeldentscheidung im<br />

behördlichen Kartellverfahren eine wichtige Rolle spielen.<br />

6.9. <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern generiert signifikanten Cash Zufluss aus<br />

laufender Geschäftstätigkeit<br />

Die folgende Tabelle zeigt wichtige Positionen der Kapitalflussrechnung:<br />

34


TEUR 01.01.-31.12.2010 01.01.-31.12.2009<br />

Konzernjahresergebnis 9.061 -5.108<br />

Brutto Cash Flow 14.900 1.477<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus<br />

laufender<br />

Geschäftstätigkeit<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus<br />

Investitionstätigkeit<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus<br />

Finanzierungstätigkeit<br />

Veränderung des<br />

Finanzmittelfonds<br />

Finanzmittelfonds am<br />

Ende der Periode<br />

12.547 18.485<br />

-24.718 -28.212<br />

11.618 11.166<br />

-96 1.475<br />

10.956 11.052<br />

Ausgehend von einem Konzernjahresergebnis von EUR 9,1 Mio. (Vorjahr: EUR -5,1<br />

Mio.) erzielte der Konzern im Berichtsjahr einen Brutto Cash Flow in Höhe von EUR<br />

14,9 Mio. (Vorjahr: EUR 1,5 Mio.). Bei den zahlungsunwirksamen Aufwendungen<br />

haben sich insbesondere die Abschreibungen von EUR 6,6 Mio. auf EUR 11,5 Mio.<br />

nahezu verdoppelt. Diese Entwicklung war bereits unterjährig aus den<br />

Quartalsabschlüssen zu erkennen und geht insbesondere auf die Abschreibungen<br />

auf Vermögenswerte der brasilianischen Gesellschaft Tecnosulfur zurück.<br />

Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit (Brutto Cash Flow saldiert mit<br />

Veränderungen im Working Capital) betrug EUR 12,5 Mio. (Vorjahr: EUR 18,5 Mio.).<br />

Nachdem im Vorjahr krisenbedingt das Working Capital um EUR 17,0 Mio. reduziert<br />

wurde, wurde im Berichtsjahr Working Capital in Höhe von EUR 2,6 Mio. aufgebaut.<br />

Die Veränderung des Working Capital wurde insbesondere durch Veränderungen bei<br />

den Vorräten beeinflusst: Während im Jahr 2009 der Vorratsbestand (nach<br />

Anzahlungen) noch krisenbedingt um EUR 25,3 Mio. reduziert wurde, hat sich der<br />

Wert der Vorräte im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern vom 1. Januar 2010 bis zum 31.<br />

Dezember 2010 um EUR 4,6 Mio. erhöht.<br />

35


Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit (auch Netto Cash Flow oder<br />

operativer Cash Flow) gibt den Zahlungsmittelüberschuss an, der durch das<br />

operative Geschäft in der betrachteten Periode erzielt wurde.<br />

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit betrug im Berichtsjahr EUR 24,7 Mio.<br />

(Vorjahr: EUR 28,2 Mio.). Im Berichtsjahr handelte es sich dabei überwiegend um<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen (EUR 23,8 Mio. nach EUR<br />

12,4 Mio. im Vorjahr). Bei diesen Investitionen in das Anlagevermögen handelt es<br />

sich neben Ersatz- und Erhaltungsinvestitionen im Wesentlichen um eine<br />

Fortsetzung der Expansion in Schwellenländer sowie um Investitionen in ein neues<br />

Spezialmagnesium-Werk in den USA. Einzelheiten wurden bereits im Abschnitt<br />

„<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> investiert stark in die Zukunft“ erläutert. Zusätzlich wurde im<br />

Dezember 2010 der Erwerb eines Kalziumkarbidwerks in Schweden unterzeichnet,<br />

der zum 1. Februar 2011 vollzogen wurde und daher erst im Cash Flow des Jahres<br />

2011 gezeigt wird.<br />

Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit unterscheidet sich in der Summe kaum<br />

zwischen dem Berichtsjahr (EUR 11,6 Mio.) und dem Vorjahr (EUR 11,2 Mio.). Bei<br />

den Summanden gibt es jedoch signifikante Unterschiede zwischen Berichts- und<br />

Vergleichsjahr:<br />

• Im Vorjahr wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt, welche einen<br />

Nettozufluss in Höhe von EUR 23,5 Mio. bewirkte. Im Berichtsjahr gab es<br />

keine vergleichbare Position.<br />

• Auf der Fremdkapitalseite wurde im Berichtsjahr die Verschuldung deutlich<br />

erhöht. Dabei handelt es sich überwiegend um Bankverbindlichkeiten. Im<br />

Berichtsjahr wurden einerseits mehr Bankverbindlichkeiten aufgenommen<br />

(EUR 30,4 Mio. im Berichtsjahr nach EUR 4,1 Mio. im Vorjahr), andererseits<br />

wurden Bankdarlehen in Höhe von EUR 17,2 Mio. (Vorjahr: EUR 14,0 Mio.)<br />

getilgt, so dass die Fremdkapitalhingabe der Banken im Berichtsjahr um EUR<br />

13,2 Mio. gestiegen ist (Vorjahr: Rückgang um EUR 9,9 Mio.).<br />

Der Finanzmittelfonds am Beginn der Periode in Höhe von EUR 11,1 Mio. (Vorjahr:<br />

EUR 9,6 Mio.) beinhaltet die Bilanzposition „Zahlungsmittel und<br />

Zahlungsmitteläquivalente“, in der Kassenbestände sowie kurzfristige Guthaben bei<br />

Kreditinstituten zusammengefasst sind. Die Veränderung des Finanzmittelfonds<br />

(einschl. Währungsumrechnung) betrug im Berichtsjahr EUR -0,1 Mio. (Vorjahr: EUR<br />

36


1,5 Mio.) und ergibt somit den Finanzmittelfonds am Ende der Periode auf EUR 11,0<br />

Mio. (Vorjahr: EUR 11,1 Mio.).<br />

6.10. Liquidität des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns weiterhin gesichert<br />

Im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern betrug das Gearing (Nettofinanzschulden zu<br />

Eigenkapital einschl. Anteil nicht beherrschender Anteile) zum Bilanzstichtag 38,7%<br />

(Vorjahr: 30%); damit liegt der Verschuldungsgrad für ein produzierendes<br />

Unternehmen weiterhin sehr niedrig. Auch der Quotient von Nettofinanzverschuldung<br />

zu EBITDA, der zum 31. Dezember 2010 bei 1,64 (Vorjahreswert nicht<br />

aussagekräftig, da EBITDA < 0) liegt, unterstreicht die finanzielle Stärke des <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzerns.<br />

Die bestehenden Fremdfinanzierungen des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns sind zu<br />

marktüblichen Bedingungen geschlossen, einschließlich ausreichender Kreditlinien<br />

für einen möglichen weiteren Fremdkapitalbedarf. Details zur derzeitigen Verzinsung<br />

des Fremdkapitals, die auch die Währung des jeweiligen Darlehens berücksichtigt,<br />

finden sich im Konzernanhang (Note D26); Änderungen des allgemeinen<br />

Zinsniveaus können auch zu Änderungen des durchschnittlichen Zinssatzes des<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns führen.<br />

Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften verfügten zu<br />

jedem Zeitpunkt im Berichtsjahr über ausreichende Liquidität. Dies gilt unverändert<br />

auch für alle absehbaren Geschäftsvorfälle der Jahre 2011 und 2012. Sollten<br />

einzelne in den Jahren 2011 und 2012 auslaufende Kreditlinien wider Erwarten nicht<br />

verlängert werden, könnte dies durch Nutzung anderer Linien mehr als ausgeglichen<br />

werden.<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern verfügt über langjährige Bankbeziehungen mit<br />

mehreren internationalen Banken und steht permanent mit ihnen in Gesprächen.<br />

Zusätzlich baut der Konzern auch seine Beziehungen mit Geschäftsbanken, mit<br />

denen er bisher in keiner signifikanten Kundenbeziehung stand, konsequent aus, um<br />

so einerseits den gestiegenen Anforderungen auf Grund des Wachstums des<br />

Konzerns zu begegnen und andererseits eine zu große Abhängigkeit von einer<br />

einzelnen Bank zu vermeiden.<br />

37


Für mehrere Kreditverträge des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns bestehen vertragliche<br />

Nebenabreden, so genannte Financial Covenants. Weder kam es im Berichtsjahr<br />

2010 im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern zu einem Bruch von Financial Covenants, noch ist<br />

dies nach Einschätzung des Vorstands für das Jahr 2011 oder die Folgejahre zu<br />

befürchten.<br />

6.11. Zentrales Finanz- und Liquiditätsmanagement<br />

Um die Liquidität jeder einzelnen Konzerngesellschaft sicherzustellen, wurden im<br />

Berichtsjahr, wie schon im Vorjahr, die externe Mittelaufnahme, der konzernweite<br />

Finanz- und Liquiditätsausgleich sowie die Zins-, Wechselkurs- und<br />

Rohstoffpreisrisiken zentral durch die Konzernmutter koordiniert. Im Rahmen dieser<br />

zentralen Finanzplanung wurden u. a. rollierende Planungsrechnungen sowie<br />

kurzfristige Liquiditätsplanungen durchgeführt.<br />

Zur Sicherung der finanziellen Stabilität und Flexibilität des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital<br />

angestrebt. Dabei sind die Renditeerwartungen der Aktionäre einerseits sowie die<br />

Rating-Anforderungen andererseits zu berücksichtigen. Ende 2009 wurde die<br />

Eigenkapitalseite durch die Ausgabe von fast 2,2 Mio. neuen Stammaktien aus dem<br />

genehmigten Kapital signifikant gestärkt. Zum Ende des Berichtszeitraums betrug die<br />

Eigenkapitalquote (einschl. Anteil nicht beherrschender Anteile) 44,3% (Vorjahr:<br />

47,1%). Da die Gesellschaft bisher keine Anleihen emittiert hat und dies auch auf<br />

absehbare Zeit nicht geplant ist, wurde noch kein formales Rating durch eine der<br />

großen Rating-Agenturen durchgeführt. Die grundsätzliche Bereitschaft wie auch die<br />

konkreten Konditionen, zu denen der Muttergesellschaft ebenso wie anderen<br />

Konzerngesellschaften zusätzliches Eigen- und Fremdkapital angeboten wird, deutet<br />

auch ohne formales Rating darauf hin, dass die Finanz- und Kapitalmärkte dem<br />

Konzern eine hohe Bonität beimessen.<br />

Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft (Transaktionsrisiken) wurden durch<br />

Natural Hedging, d. h. durch zeitgleiche Fremdwährungsgeschäfte sowohl im Ein- als<br />

auch im Verkauf in der gleichen Währung, reduziert. Darüber hinaus sicherten<br />

Konzerngesellschaften die aus der jeweiligen Fremdwährungsplanung ersichtlichen<br />

Exposures nach Rücksprache mit der Konzernleitung zu bestimmten Zeitpunkten ab.<br />

Zum Bilanzstichtag verfügte der Konzern in diesem Zusammenhang über<br />

38


Devisentermingeschäfte und -swaps. Die künftigen Zahlungsströme aus einer<br />

langfristigen Finanzierung (Zinsrisiko) wurden durch einen Zinsswap abgesichert.<br />

Die mit den derivativen Finanzgeschäften für den Konzern eingegangenen Risiken<br />

sind von geringer Größe. Derivative Finanzinstrumente werden im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzern ausschließlich zur Absicherung von Geschäftsvorfällen eingesetzt; der<br />

Konzern beteiligt sich also nicht an Finanzspekulationen. Primäres Sicherungsziel ist<br />

vielmehr die Absicherung von Zinsrisiken sowie von demjenigen Teil des<br />

transaktionellen Währungsrisikos, der nicht durch Natural Hedging abgedeckt werden<br />

kann.<br />

Die Währungsumrechnungsrisiken (so genannte Translationsrisiken) 10 , die bei der<br />

Übertragung der Finanzzahlen von Tochterunternehmen aus anderen<br />

Währungsräumen als dem Euro-Raum in die Konzernwährung Euro entstehen,<br />

werden nicht abgesichert. Die mit Abstand wichtigsten Währungen für den Konzern<br />

waren die Berichtswährung Euro sowie der US-Dollar. Weitere für den Konzern<br />

wichtige Währungen waren die Währungen derjenigen Nicht-Euro-Länder, in denen<br />

operative Gesellschaften bestanden (Mexiko, Südkorea, Japan, China, Indien,<br />

Brasilien und Kanada sowie ab 2011 Schweden) oder sich Produktionsstätten in Bau<br />

befinden (Russland, Bhutan 11 ).<br />

Möglicher zukünftiger Fremdkapitalbedarf ist zu marktgerechten Zinssätzen durch<br />

entsprechende Kreditlinien mit mehreren internationalen Banken sowohl für die<br />

Konzernobergesellschaft als auch direkt oder indirekt für alle Konzerntöchter<br />

gesichert. Im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern verfügen die Muttergesellschaft sowie<br />

mehrere große Tochtergesellschaften über eigene Kreditlinien mit Banken. Einige der<br />

bestehenden Kreditlinien sind kurzfristig (Laufzeit geringer als ein Jahr). Sollten in<br />

den Jahren 2011 und 2012 auslaufende Kreditlinien wider Erwarten nicht verlängert<br />

werden, könnte dies durch Nutzung anderer Linien mehr als ausgeglichen werden.<br />

Somit ist die Anschlussfinanzierung in jedem Falle gesichert.<br />

Durch ein aktives, über die Konzernobergesellschaft koordiniertes und gesteuertes<br />

Finanzmanagement werden vorhandene oder über die erwähnten externen<br />

Kreditlinien beschaffte Finanzmittel, die in der jeweiligen Konzerngesellschaft nicht<br />

10 Bei der Übertragung von Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung werden Durchschnittskurse,<br />

bei Vermögenswerten Stichtagskurse zu Grunde gelegt.<br />

11 Die bhutanesische Währung ist im Verhältnis 1:1 an die indische Währung gekoppelt.<br />

39


enötigt werden, über konzerninterne Darlehen in derjenigen Konzerngesellschaft<br />

eingesetzt, in der zusätzlicher Liquiditätsbedarf besteht und in der das eingesetzte<br />

Kapital die optimale Rendite erzielt.<br />

40


7. <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> – Jahresabschluss (Einzelabschluss)<br />

nach HGB<br />

7.1. Ertragslage der Konzernmutter<br />

Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> als Muttergesellschaft des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns übernimmt die Funktionen einer Finanzholding.<br />

Die Gesellschaft ist eine Aktiengesellschaft deutschen Rechts. Ihre Aktien wurden im<br />

Berichtsjahr im Prime Standard (Segment mit den höchsten<br />

Transparenzanforderungen) an der Wertpapierbörse in Frankfurt/M. (<strong>Deutschland</strong>) im<br />

XETRA-System sowie an weiteren Handelsplätzen gehandelt. Als Folge wurden<br />

jeweils zum Abschluss des ersten, zweiten und dritten Quartals des Berichtsjahres<br />

ungeprüfte Konzern-Zwischenberichte erstellt und veröffentlicht.<br />

Das Geschäftsjahr 2010 der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> war gekennzeichnet<br />

durch die positive Entwicklung der zur Gesellschaft gehörenden operativen<br />

Tochtergesellschaften und Enkelgesellschaften verschiedenen Grades. Deren<br />

Expansion in Schwellenländer wurde im Berichtsjahr wie auf Konzernebene<br />

beschrieben erfolgreich fortgesetzt. Durch die Expansion der Tochter- und<br />

Enkelgesellschaften haben sich auch die Beratungsaktivitäten der Muttergesellschaft<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> verbreitert.<br />

Zum Bilanzstichtag hält die Gesellschaft direkte Beteiligungen an zehn<br />

Gesellschaften. Dabei handelt es sich um die folgenden Gesellschaften (in<br />

alphabetischer Reihenfolge):<br />

• <strong>SKW</strong> France S. A. S., Solesmes (Frankreich)<br />

• <strong>SKW</strong> Hong Kong Co. Ltd., Hong Kong (Sonderverwaltungszone Hongkong der<br />

VR China)<br />

• <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> USA Inc., Wilmington DE (USA)<br />

• <strong>SKW</strong> Metallurgy Sweden AB, Sundsvall (Schweden) 12<br />

• <strong>SKW</strong> Quab Chemicals Inc., Wilmington DE (USA)<br />

• <strong>SKW</strong> Service GmbH, <strong>Unterneukirchen</strong> (<strong>Deutschland</strong>)<br />

• <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH, <strong>Unterneukirchen</strong> (<strong>Deutschland</strong>)<br />

12 Die Gesellschaft wurde im Januar 2011 umbenannt; vorheriger Name: Goldcup 6165 AB.<br />

41


• <strong>SKW</strong> Tashi Metals&Alloys Private Ltd., Phuentsholing (Bhutan)<br />

• <strong>SKW</strong> Verwaltungs GmbH, <strong>Unterneukirchen</strong> (<strong>Deutschland</strong>)<br />

• Tecnosulfur Sistema de Tratamento de Metais Líquidos S/A, Sete Lagoas<br />

(Brasilien)<br />

Gegenüber dem Vorjahr neu hinzugekommen sind die <strong>SKW</strong> Metallurgy Sweden AB,<br />

Sundsvall (Schweden), zu der seit dem 1. Februar 2011 das vom AkzoNobel<br />

Konzern erworbene Kalziumkarbidwerk in Schweden und die zugehörigen<br />

Vertriebsaktivitäten gehören, sowie die <strong>SKW</strong> Service GmbH, <strong>Unterneukirchen</strong><br />

(<strong>Deutschland</strong>), in der verschiedene zentrale Konzern-Dienstleistungen gebündelt<br />

werden.<br />

Gegenüber dem Vorjahr weggefallen ist die Quab Chemicals Belgium BVBA, Hasselt<br />

(Belgien), die nicht länger zur Abwicklung der Quab-Vertriebsaktivitäten auf dem<br />

europäischen Markt benötigt wurde.<br />

Die <strong>SKW</strong> France S. A. S. (Frankreich) und die <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> USA Inc. (USA)<br />

haben mehrere direkte und indirekte Tochtergesellschaften, die damit<br />

Enkelgesellschaften der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> sind. Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> GmbH (<strong>Deutschland</strong>) hält zwei direkte Beteiligungen (davon eine unter<br />

50%), die damit Enkelgesellschaften der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> sind.<br />

Ferner betreibt die <strong>SKW</strong> Verwaltungs GmbH (<strong>Deutschland</strong>) ein „Accredited<br />

Representative Office“ in Russland. 13 Die übrigen Tochtergesellschaften der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> sind nicht an weiteren Unternehmen beteiligt.<br />

Auf Grund ihrer Funktion als Finanzholding erzielt die Muttergesellschaft keinerlei<br />

Umsätze; es wurden lediglich im geringen Umfang Eigenleistungen aktiviert. Die<br />

sonstigen betrieblichen Erträge betrugen im Berichtsjahr EUR 3,7 Mio. (Vorjahr<br />

EUR 3,1 Mio.). Sie beinhalten neben Erträgen aus Fremdwährungsumrechnung im<br />

Wesentlichen Erträge aus Konzernumlageverträgen mit Tochtergesellschaften sowie<br />

sonstige weiterbelastete Kosten. Im Berichtsjahr wurden die Aktivitäten der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> weiter ausgebaut, was insbesondere auf das<br />

13 Ein ”Accredited Representative Office” für nichtrussische Gesellschaften basiert auf den<br />

“Regelungen für die Eröffnung und den Betrieb eines ‚Accredited Representative Office’ in der UdSSR<br />

durch ausländische Gesellschaften, Banken und Organisationen”, in Kraft gesetzt durch Dekret 1074<br />

des Ministerrats der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken vom 30. November 1989, das in<br />

Russland weiterhin in Kraft ist.<br />

42


Wachstum des Konzerns sowie auf die gestiegene Komplexität der Aufgaben bei<br />

allen Konzerngesellschaften zurückzuführen ist.<br />

Der Personalaufwand der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> hat sich im<br />

Geschäftsjahr 2010 deutlich auf EUR 4,0 Mio. (Vorjahr: EUR 1,1 Mio.) erhöht. In<br />

diesem Personalaufwand sind sowohl die Vergütungen der zwei<br />

Vorstandsmitglieder 14 als auch die Vergütungen der Mitarbeiter, die keine<br />

Organvertreter der Gesellschaft sind, enthalten. Auf die Mitglieder des Vorstands<br />

entfallen, einschließlich des Aufwandes für Aktienoptionsprogramme und<br />

Versorgungszusagen, EUR 3,2 Mio. (Vorjahr: EUR 0,6 Mio.). Dieser Anstieg spiegelt<br />

insbesondere die gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserte Ertragssituation des<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns (gestiegene variable Vergütungen) sowie die Umstellung<br />

auf das von der Hauptversammlung am 9. Juni 2010 mit großer Mehrheit gebilligte<br />

neue Vorstandsvergütungssystem (einschließlich Einführung eines Vorstands-<br />

Altersversorgungssystems) wider. Die Erweiterung des Vorstands auf drei Mitglieder<br />

wurde erst 2011 wirksam und hat daher noch keinen Einfluss auf die Zahlen des<br />

Geschäftsjahres 2010.<br />

Auf die Mitarbeiter, die keine Organvertreter sind, entfallen EUR 0,8 Mio. (Vorjahr:<br />

EUR 0,5 Mio.). Der Anstieg geht insbesondere auf die gestiegene Mitarbeiterzahl<br />

sowie gestiegene variable Gehaltsbestandteile zurück.<br />

Die Zahl der Mitarbeiter zum Bilanzstichtag (ohne Vorstand) hat sich von sechs<br />

(2009) auf elf (2010) erhöht. 15 Die Personalfluktuation als wichtiger nichtfinanzieller<br />

Leistungsindikator ist weiterhin sehr gering; im Berichtsjahr hat lediglich eine<br />

Mitarbeiterin die Gesellschaft verlassen. Bei den sechs neuen Mitarbeiterinnen der<br />

Gesellschaft handelt es sich in einem Fall um einen Wechsel von einer anderen<br />

Konzerngesellschaft, in einem weiteren Fall um die Umwandlung eines bisher<br />

geringfügigen in ein voll sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis; die<br />

übrigen vier neuen Mitarbeiterinnen wurden erfolgreich konzernextern rekrutiert.<br />

Neben geringen Abschreibungen weist der Jahresabschluss der Einzelgesellschaft<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von<br />

EUR 4,4 Mio. aus (Vorjahr EUR 2,3 Mio.). Insbesondere sind die Aufgaben der <strong>SKW</strong><br />

14 Die Vergütungen an die Mitglieder des Aufsichtsrats werden nicht als Personalaufwand, sondern als<br />

sonstiger betrieblicher Aufwand erfasst.<br />

15 Ohne geringfügige Beschäftigungsverhältnisse.<br />

43


<strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> im Berichtsjahr umfangreicher und komplexer<br />

geworden, was sich auch in einem Anstieg der externen Beratungsaufwendungen<br />

auf EUR 1,2 Mio. (Vorjahr: EUR 0,9 Mio.) niederschlägt.<br />

Das Beteiligungsergebnis der Muttergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

beinhaltet zum einen die Dividendenzahlungen der <strong>SKW</strong> France S. A. S.<br />

(Zwischenholding für die Fülldrahtwerke des Konzerns) in Höhe von EUR 4,0 Mio.<br />

(Vorjahr: EUR 2,0 Mio.) sowie der Tecnosulfur Sistema de Tratamento de Metais<br />

Líquidos S/A in Höhe von EUR 3,1 Mio. (Vorjahr: EUR 0).<br />

Zum anderen führte der Ergebnisabführungsvertrag mit der Tochtergesellschaft <strong>SKW</strong><br />

<strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH im Berichtsjahr zu einer Gewinnabführung in Höhe von<br />

EUR 0,3 Mio. (Vorjahr: EUR -1,1 Mio.).<br />

Das Finanzergebnis betrug im Berichtsjahr EUR 0,6 Mio. (Vorjahr: EUR 1,0 Mio.).<br />

Die Ertragsseite beinhaltet insbesondere Zinserträge aus der konzerninternen<br />

Finanzierung von Tochter- und Enkelgesellschaften (EUR 1,2 Mio. nach EUR 1,1<br />

Mio. im Vorjahr). Die Aufwandsseite beinhaltet insbesondere Zinsaufwendungen von<br />

Banken in Höhe von EUR 0,5 Mio. (Vorjahr: EUR 0,1 Mio.). Die gestiegenen<br />

Bankzinsen gehen insbesondere auf eine Zunahme von langfristigen Bankdarlehen<br />

der Gesellschaft zurück. Die aufgenommenen Mittel werden zur Finanzierung der<br />

Wachstumsprojekte des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns eingesetzt.<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegt mit EUR 3,1 Mio. deutlich<br />

über dem des Vorjahres (EUR 1,4 Mio.); dies geht insbesondere auf die zusätzlichen<br />

Beteiligungserträge der brasilianischen Tecnosulfur Sistema de Tratamento de<br />

Metais Líquidos S/A sowie die deutlich gestiegenen Beteiligungserträge der <strong>SKW</strong><br />

France S. A. S., zu der ein Großteil der Fülldraht-Aktivitäten des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns gehört, zurück.<br />

Unter Berücksichtigung des Steuerergebnisses ergibt sich ein Jahresüberschuss der<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> (Ergebnis nach Steuern) im Berichtsjahr in Höhe<br />

von EUR 3,1 Mio. (Vorjahr: EUR 1,5 Mio.).<br />

Der Bilanzgewinn der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> beträgt EUR 5,3 Mio.<br />

(Vorjahr: EUR 2,2 Mio.). Der Bilanzgewinn beinhaltet neben dem Jahresüberschuss<br />

den Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von EUR 2,2 Mio. Zentrale<br />

ertragsseitige Steuerungsgröße bei der Einzelgesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong><br />

<strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> ist die Dividendenfähigkeit, die sich in der Höhe des<br />

44


Dividendenvorschlags ausdrückt. Für das Geschäftsjahr 2010 soll der<br />

Hauptversammlung 2011 eine Dividende in Höhe von EUR 0,50 (Vorjahr: EUR 0) je<br />

dividendenberechtigter Aktie vorgeschlagen werden.<br />

7.2. Dividendenvorschlag folgt guter operativer Entwicklung<br />

Vorstand und Aufsichtsrat haben beschlossen, der Hauptversammlung<br />

vorzuschlagen, für das Berichtsjahr 2010 (Auszahlung in 2011) eine Dividende in<br />

Höhe von EUR 0,50 je dividendenberechtigter Aktie auszuzahlen.<br />

Dieser Beschluss stellt sicher, dass die Eigentümer angemessen am wirtschaftlichen<br />

Erfolg der Gesellschaft beteiligt werden. Im Jahre 2010 war wegen des durch die<br />

Wirtschafts- und Finanzmarktkrise geprägten Geschäftsjahres 2009 auf Vorschlag<br />

von Vorstand und Aufsichtsrat und auf Beschluss der Hauptversammlung keine<br />

Dividende ausgezahlt worden. Im Jahre 2011 werden damit erstmals Dividenden auf<br />

die im Rahmen der Kapitalerhöhung im Dezember 2009 emittierten jungen Aktien<br />

ausgezahlt. Unter der Annahme einer unveränderten Zahl von 6.544.930<br />

dividendenberechtigten Aktien bedeutet der Dividendenvorschlag von Vorstand und<br />

Aufsichtsrat, dass bei zustimmendem Votum der Hauptversammlung ein Betrag von<br />

EUR 3,3 Mio. als Dividende ausgeschüttet wird.<br />

7.3. Vermögenslage der Konzernobergesellschaft<br />

Die Bilanzsumme der Muttergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> zum<br />

Bilanzstichtag betrug im Berichtsjahr EUR 97,7 Mio. und ist damit gegenüber dem<br />

Vorjahr (EUR 64,9 Mio.) um EUR 32,8 Mio. angestiegen. Die Eigenkapitalquote<br />

betrug zum Bilanzstichtag 66,4% (Vorjahr: 95,1%). Trotz dieser deutlich gesunkenen<br />

Eigenkapitalquote sieht der Vorstand die Finanzierung der Gesellschaft weiterhin als<br />

kurz- wie langfristig gesichert an.<br />

Auf der Aktivseite hat sich das Anlagevermögen gegenüber dem Vorjahr von EUR<br />

49,0 Mio. auf EUR 65,3 Mio. erhöht. Hierin sind insbesondere die Beteiligungen an<br />

verbundenen Unternehmen sowie Ausleihungen an verbundene Unternehmen<br />

enthalten.<br />

Die Ansätze der Anteile an verbundenen Unternehmen zum Bilanzstichtag haben<br />

sich von EUR 12,7 Mio. auf EUR 35,3 Mio. erhöht. Hiervon entfallen EUR 23,1 Mio.<br />

45


(Vorjahr: EUR 0,6 Mio.) auf die brasilianische Gesellschaft Tecnosulfur Sistema de<br />

Tratamento de Metais Líquidos S/A. Der Erhöhung dieses Beteiligungsansatzes geht<br />

im Wesentlichen auf die Kapitalisierung von konzerninternen Darlehen zurück.<br />

An der <strong>SKW</strong> Quab Chemicals Inc. (USA), der Tecnosulfur (Brasilien) sowie der <strong>SKW</strong><br />

Tashi Metals&Alloys Private Ltd. (Bhutan) hält jeweils ein strategischer Partner 16<br />

einen Anteil unterhalb von 50%; im Übrigen befinden sich alle direkten Beteiligungen<br />

voll im Besitz der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen zum Bilanzstichtag betragen EUR<br />

29,3 Mio. und haben sich damit gegenüber Vorjahr (EUR 36,3 Mio.) nur geringfügig<br />

verändert.<br />

Das Umlaufvermögen hat sich in Summe von EUR 15,9 Mio. deutlich auf EUR 32,3<br />

Mio. erhöht. Die wichtigsten Posten des Umlaufvermögens sind zum einen<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen, die von EUR 8,4 Mio. deutlich auf<br />

EUR 22,5 Mio. angestiegen sind. Die Erhöhung geht insbesondere auf ein neu<br />

ausgereichtes konzerninternes Darlehen in Höhe von USD 13,5 Mio. an die US-<br />

amerikanische Enkelgesellschaft ESM Group Inc. zurück.<br />

Zum anderen handelt es sich um liquide Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei<br />

Kreditinstituten), die gegenüber dem Vorjahr von EUR 7,2 Mio. auf EUR 4,7 Mio.<br />

gesunken sind.<br />

Auf der Passivseite wird ein Eigenkapital in Höhe von EUR 64,9 Mio. (Vorjahr:<br />

EUR 61,8 Mio.) gezeigt. Die Rückstellungen wurden deutlich von EUR 0,8 Mio. auf<br />

EUR 2,6 Mio. erhöht; es handelt sich hierbei vor allem um personalbezogene<br />

Rückstellungen (variable Vergütungskomponenten, Pensionsverpflichtungen), die<br />

insbesondere die Mitglieder des Vorstands betreffen.<br />

Bei den Verbindlichkeiten sind insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten signifikant von EUR 0,8 Mio. auf EUR 23,5 Mio. gestiegen. Diese<br />

zusätzlich aufgenommenen Mittel wurden insbesondere eingesetzt zur Ausreichung<br />

von konzerninternen Darlehen sowie zur Finanzierung der Wachstumsprojekte des<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen haben sich ebenfalls erhöht (von EUR 1,4 Mio. auf EUR 6,1 Mio.);<br />

16 Dieser Partner ist bei der <strong>SKW</strong> Quab Chemicals Inc. und bei der Tecnosulfur jeweils ein Mitglied der<br />

Geschäftsführung (natürliche Personen), bei <strong>SKW</strong> Tashi Metals&Alloys Private Ltd. ein langjähriger<br />

bhutanesischer Geschäftspartner des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns (juristische Person).<br />

46


davon gehen EUR 5,3 Mio. auf noch nicht eingezahlte Mittel im Zusammenhang mit<br />

einer am 17. Dezember 2010 beschlossenen Kapitalmaßnahme bei der<br />

brasilianischen Tochtergesellschaft Tecnosulfur zurück.<br />

7.4. Finanzlage der Konzernobergesellschaft<br />

Die Verschuldung der Gesellschaft ist deutlich gestiegen (insbesondere bei den<br />

Brutto-Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von EUR 0,8 Mio. auf EUR 23,5<br />

Mio.). Der Vorstand schätzt nichtsdestotrotz die Finanzlage der<br />

Konzernobergesellschaft weiterhin als stabil ein, da den Verbindlichkeiten auf der<br />

Aktivseite werthaltige Beteiligungen an Konzernunternehmen sowie Forderungen<br />

hoher Bonität, insbesondere gegen verbundene Unternehmen, gegenüberstehen.<br />

7.5. Rechnungslegungsprozesse der Konzernobergesellschaft<br />

Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> legt großen Wert auf professionelle<br />

Standards in ihrem Rechnungslegungsprozess; dazu gehört auch das interne<br />

Kontrollsystem (IKS). Die Konzernobergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong><br />

<strong>AG</strong> ist jedoch durch einen geringen Standardisierungsgrad gekennzeichnet. Das<br />

bedeutet, dass relativ wenige Geschäftsvorfälle anfallen, die jedoch meist komplexe<br />

Einzelsachverhalte betreffen. Um nichtsdestotrotz in angemessenem Umfang interne<br />

Kontrollen und Risikomanagement sicherzustellen, hat die Gesellschaft die<br />

Strukturen der Aufbau- und Ablauforganisation mit klaren Terminen und<br />

Verantwortlichkeiten hinterlegt. Für sämtliche Geschäftsvorfälle, insbesondere für die<br />

Freigabe von Zahlungen, gilt das Vier-Augen-Prinzip. Im Übrigen ist das<br />

Rechnungswesen der Konzernobergesellschaft in das in Abschnitt 12.6.<br />

beschriebene konzernweite Kontrollsystem eingebunden.<br />

8. Forschung und Entwicklung sichern Zukunftsfähigkeit des Konzerns<br />

Forschung und Entwicklung sind strategisch wichtige Alleinstellungsmerkmale für<br />

den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern und tragen dazu bei, die anspruchsvolle technische<br />

Beratung der Kunden auszubauen und neue Produkte zu entwickeln. Aus diesem<br />

Grunde investiert der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern nachhaltig in Forschung und<br />

Entwicklung.<br />

47


Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern hat seine Forschung und Entwicklung in länder- und<br />

gesellschaftsübergreifenden Netzwerken organisiert. Dieses Netzwerk wird operativ<br />

vom Konzern-Forschungszentrum in Frankreich und strategisch von der<br />

Konzernzentrale in <strong>Deutschland</strong> gesteuert. Alleine im Konzern-Forschungszentrum<br />

waren zum Bilanzstichtag acht Vollzeit-Mitarbeiter tätig und arbeiteten dabei eng mit<br />

Laboren, externen Forschungseinrichtungen und Kunden zusammen.<br />

Im Berichtsjahr wurde in diesem Verbund insbesondere das innovative und bereits im<br />

Markt erfolgreich platzierte Affival Produkt PapCal kundenorientiert weiterentwickelt,<br />

um es für zusätzliche Anwendungen nutzbar zu machen. Das Grundprinzip des<br />

weltweit patentierten PapCal Fülldrahts, der ausschließlich unter der Produktmarke<br />

„Affival“ vertrieben wird, ist ein verzögerter Schmelzprozess des die Chemikalie<br />

umhüllenden <strong>Stahl</strong>mantels. Dadurch kann der Fülldraht tiefer in den flüssigen <strong>Stahl</strong><br />

eindringen, was wiederum zu einer gleichmäßigeren Verteilung der einzubringenden<br />

Substanz führt.<br />

Zusätzlich hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern im Berichtsjahr mit weiteren innovativen<br />

Produkten neue Kundenindustrien erschlossen. So wurden insbesondere Fülldrähte<br />

für die Gießereiindustrie und die Kupferindustrie erfolgreich am Markt eingeführt.<br />

Dem Konzern ist kein Wettbewerber mit vergleichbaren Aktivitäten in Forschung und<br />

Entwicklung bekannt. Dieses Alleinstellungsmerkmal bestätigt den Anspruch des<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns, weltweit führend in den von ihm bedienten Märkten zu<br />

sein.<br />

Im Berichtsjahr wurden weltweit Patente und Markenrechte angemeldet, zur<br />

Anmeldung vorbereitet und erneuert, um das geistige Eigentum des Konzerns<br />

möglichst umfassend zu schützen. Die technologische Kompetenz des Konzerns<br />

umfasst insbesondere innovative Methoden zum Einsatz von Spezialchemikalien bei<br />

der <strong>Stahl</strong>produktion.<br />

9. Corporate Social Responsibilty: Unternehmerische Verantwortung für<br />

Umwelt, Mensch und Gesellschaft<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern fühlt sich dem Leitbild verpflichtet, gleiche<br />

Lebenschancen für gegenwärtige und zukünftige Generationen zu sichern, und zwar<br />

durch eine Entwicklung, in der Ökologie, Ökonomie und Soziales zukunftsfähig<br />

48


integriert werden. Nachhaltiges unternehmerisches Handeln ist zentraler Bestandteil<br />

der Geschäftspolitik des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns und trägt dazu bei, den<br />

langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern. Dieser Nachhaltigkeitsansatz<br />

berücksichtigt die Faktoren Umwelt, Mensch und Gesellschaft ebenso wie den<br />

wirtschaftlichen Erfolg. Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern ist dabei, sein Engagement in<br />

Entwicklungs- und Schwellenländern zu verstärken, und sieht sich hier in einer<br />

besonderen Verantwortung. Gleichzeitig ist der Konzern der Überzeugung, mit<br />

seinem Engagement einen positiven Beitrag zur weiteren Entwicklung dieser Länder<br />

zu leisten.<br />

Im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern sind bis dato an den Produktionsstandorten keine<br />

Altlasten oder andere standortbezogenen Risiken in Erscheinung getreten.<br />

Nichtsdestotrotz werden am Kompetenzzentrum „Umwelt“ ständige Schulungs- und<br />

Sensibilisierungskampagnen für das Personal durchgeführt sowie das Know How<br />

und die Risiken, die sich durch den Umgang mit gefährlichen Stoffen wie Blei für<br />

Mensch und Umwelt ergeben können, konzentriert. Durch diese Bündelung von<br />

Verantwortung und Kompetenz werden Umweltrisiken noch besser gesteuert,<br />

überwacht und vor allem minimiert.<br />

Beim neuen Werk des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns in Bhutan werden konsequent<br />

westliche Umwelt- und Sicherheitsstandards angewendet. Für den Bereich „SHEQ“<br />

(Safety, Health, Environment, Quality) wurde eine international erfahrene<br />

Führungskraft nach Bhutan entsandt.<br />

Rohstoffe für die Produktion sowie Fertigprodukte des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns<br />

werden weltweit transportiert; hierfür werden überwiegend konzernexterne<br />

Speditionsunternehmen eingesetzt. Der Konzern wählt seine Logistikpartner<br />

sorgfältig aus; die Verantwortung für die Umweltgefahren, die sich aus Transporten<br />

ergeben können, liegt jedoch grundsätzlich beim Transportunternehmen. Der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern bevorzugt umweltfreundliche Verkehrsträger wie Eisenbahn und<br />

Schifffahrt gegenüber dem Straßentransport und leistet somit einen Beitrag zur<br />

Reduktion der straßenverkehrsbedingten CO2-Emissionen und somit zum globalen<br />

Klimaschutz.<br />

Auch beim Stromverbrauch haben Nachhaltigkeit und Minimierung von schädlichen<br />

Emissionen einen hohen Stellenwert für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern.<br />

Beispielsweise war einer der Gründe für die Standortwahl des neuen Werks für die<br />

49


stromintensive Kalziumsilizium-Produktion, dass Strom für das Werk in Bhutan<br />

ausschließlich aus regenerativen Energiequellen (hier: Wasserkraft) gewonnen wird.<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern als global führender Spezialchemie-Konzern beteiligt<br />

sich aktiv am europäischen REACH-Prozess. REACH basiert auf einer Richtlinie der<br />

Europäischen Union (EG 1907/2006) zu Chemikalien und ihrer sicheren Anwendung,<br />

die am 1. Juni 2007 in Kraft getreten ist, und steht für „Registration, Evaluation,<br />

Authorization and Restriction of CHemical Substances“. Das Ziel von REACH ist die<br />

Verbesserung des Schutzes der menschlichen Gesundheit und der Umwelt durch<br />

bessere und frühere Identifikation der intrinsischen Eigenschaften chemischer<br />

Substanzen. Gleichzeitig sollen die Innovationsfähigkeit und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der EU-Chemieindustrie erweitert werden.<br />

Der Konzern begreift Umweltschutz nicht als Beschränkung, sondern als Chance für<br />

verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln.<br />

10. Motivierte Mitarbeiter als Erfolgsfaktor<br />

10.1. Sehr internationale Mitarbeiterstruktur<br />

Das Können und der Einsatz jedes einzelnen Mitarbeiters sind wichtige Stützen für<br />

den Erfolg des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns.<br />

Sowohl im Berichts- als auch im Vergleichsjahr ist der Personalbestand im Laufe des<br />

jeweiligen Jahres gestiegen. Im Jahre 2009 ging dies insbesondere auf den Erwerb<br />

der brasilianischen Tecnosulfur sowie Wiedereinstellungen nach der Wirtschafts- und<br />

Finanzmarktkrise zurück. Seit Ende 2010 wird insbesondere in Bhutan Personal<br />

aufgebaut. Zum Ende des Berichtsjahrs beschäftigte der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

(ohne die indische Gesellschaft Jamipol) weltweit 790 Mitarbeiter (Vorjahr: 715),<br />

wovon ca. 97% außerhalb <strong>Deutschland</strong>s beschäftigt sind. Die meisten Mitarbeiter<br />

sind Vollzeitkräfte. 17 Der Konzern steht Teilzeitarbeit, auch zur besseren<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf, grundsätzlich offen gegenüber. An den<br />

Produktionsstandorten handelt es sich bei der Mehrheit der Mitarbeiter um<br />

gewerbliche Arbeitnehmer.<br />

17 Wegen der geringen Anzahl von Teilzeitkräften im Konzern verzichtet der Konzern im Ausweis von<br />

Personalzahlen auf eine Unterscheidung in die reine Anzahl der Mitarbeiter („Heads“) und den<br />

Ausweis des in Vollzeitkräfte umgerechneten Wertes („Full Time Equivalents“).<br />

50


Nach Segmenten und Regionen verteilt sich die Belegschaft zum 31. Dezember<br />

2010 wie folgt:<br />

Fülldrähte Pulver und<br />

Granulate<br />

Sonstige Gesamt<br />

USA/Kanada 72 245 3 320<br />

Mexiko 23 0 0 23<br />

Brasilien 0 161 0 161<br />

Bhutan 32 0 0 32<br />

Ostasien<br />

(ohne<br />

Bhutan)<br />

33 50 0 83<br />

Frankreich 18 140 0 0 140<br />

<strong>Deutschland</strong> 0 17 14 31<br />

Gesamt 300 473 17 790<br />

Ein bedeutender Teil der Belegschaft des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern ist in den USA<br />

und Kanada tätig. In diesen Ländern wird einer diskriminierungsfreien Arbeitswelt ein<br />

besonders hohes Gewicht beigemessen; in Europa gewinnt dieses Thema ebenfalls<br />

an Bedeutung. Daher hat das „Equal Opportunity Employer“-Prinzip im gesamten<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern einen hohen Stellenwert. Daraus folgt, dass der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern - unbeschadet aller gesetzlichen Regelungen - nach<br />

Qualifikation und Leistung einstellt und befördert und in keinster Weise nach<br />

persönlichen Merkmalen wie Geschlecht, Alter, Religion, sexueller Orientierung,<br />

Behinderung, Nationalität oder Rasse diskriminiert. Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

fördert vielmehr die Gleichberechtigung der Geschlechter und steht auch sonst dem<br />

Thema „Diversity“, also der Vielfalt der Belegschaft, positiv gegenüber.<br />

18 Einschließlich einiger weniger Mitarbeiter in Russland, die die Eröffnung des neuen Werks sowie die<br />

damit einhergehenden Vertriebsmaßnahmen vorbereiten.<br />

51


Ein wichtiger Aspekt des Themas „Diversity“ ist die Gleichberechtigung der<br />

Geschlechter. Die deutsche Lobbygruppe „FidAR“ (Frauen in die Aufsichtsräte) hat<br />

im Februar 2011 ein Ranking aller 160 deutschen Index-Unternehmen veröffentlicht,<br />

welches den Frauenanteil im Vorstand und im Aufsichtsrat (ohne<br />

Arbeitnehmervertreter) analysiert. Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern belegt hierbei Platz<br />

vier und ist insbesondere das einzige Unternehmen in der Referenzgruppe mit einer<br />

weiblichen Vorstandsvorsitzenden. Auch unterhalb von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

achtet der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern darauf, dass auf allen Funktions- und<br />

Hierarchieebenen beide Geschlechter angemessen vertreten sind. Diese<br />

Angemessenheit berücksichtigt allerdings auch, in welchem Maße für bestimmte<br />

Qualifikationsprofile (z. B. Hochschulabschluss in <strong>Metallurgie</strong> oder vergleichbar)<br />

überhaupt weibliche Bewerber am Markt verfügbar sind.<br />

Im Ergebnis lässt sich die Situation im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern wie folgt<br />

charakterisieren:<br />

• Die gewerblichen Positionen (Produktionsarbeiter) sind in vielen Fällen mit<br />

Männern besetzt.<br />

• Bei den gehobenen Positionen sind sehr technisch orientierte Funktionen<br />

(z. B. metallurgische Anwendungstechniker) ebenfalls überwiegend männlich<br />

besetzt, da hier nur sehr wenige weibliche Bewerber verfügbar sind.<br />

• In allen übrigen Positionen sind jedoch beide Geschlechter im <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern ausgewogen vertreten. Insbesondere arbeiten zahlreiche<br />

Frauen in herausgehobenen Funktionen, z. B. als CFO einer Fülldraht-<br />

Ländergesellschaft (USA), Geschäftsführerin einer Fülldraht-<br />

Ländergesellschaft (Südkorea) oder Leiterin Recht (Konzernzentrale<br />

<strong>Deutschland</strong>).<br />

10.2. Marktorientierte Vergütungssysteme<br />

Die Vergütungen der Arbeitnehmer des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns sind marktüblich<br />

gemäß den Gepflogenheiten im jeweiligen Land. In den europäischen Ländern finden<br />

für einen Teil der Mitarbeiter Tarifverträge für die chemische Industrie Anwendung.<br />

Die gesetzlichen und weitere vertragliche oder freiwillige Sozialleistungen<br />

entsprechen ebenfalls dem im jeweiligen Land marktüblichen Standard. Der <strong>SKW</strong><br />

52


<strong>Metallurgie</strong> Konzern fördert die Absicherung von Krankheits- und<br />

Altersversorgungsrisiken der Konzern-Mitarbeiter, auch über die gesetzlichen<br />

Mindeststandards hinaus. So haben ein Teil der Belegschaft der deutschen<br />

Konzerngesellschaften sowie die Mitglieder des Vorstands arbeitgeberfinanzierte<br />

Zusagen für ein betriebliches Altersversorgungssystem. Die in diesem Rahmen<br />

gewährten Zusagen sind durch Pensionsrückstellungen gedeckt.<br />

In den USA wird zahlreichen Mitarbeitern Absicherung gegen Krankheits- und<br />

Altersversorgungsrisiken angeboten, z. B. als Altersversorgung über einen<br />

landesüblichen „401 (k)-Plan“. Die Absicherung von Krankheitskosten ist in den USA<br />

eine bedeutsame und kostenträchtige Sozialleistung, mit der der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzern seine Verantwortung gegenüber der Belegschaft untermauert. Alle dem<br />

Konzern hieraus entstehenden Kosten fallen unmittelbar an und führen nicht zu<br />

ungedeckten Verpflichtungen in zukünftigen Perioden. Weitere Einzelheiten zu den<br />

Pensionsrückstellungen finden sich im Konzernanhang in Note D23.<br />

10.3. Erfolgreiche Partnerschaft mit den Mitarbeitern<br />

Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> als Muttergesellschaft des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns war im Berichtsjahr nicht mitbestimmungspflichtig, denn weder unterlag sie<br />

auf Grund ihrer Mitarbeiterzahlen den allgemeinen Mitbestimmungsgesetzen, noch<br />

handelt es sich bei einem der deutschen Konzernunternehmen um einen Eisen und<br />

<strong>Stahl</strong> erzeugenden Betrieb im Sinne des Montanmitbestimmungsgesetzes. Eine<br />

Mitbestimmung auf freiwilliger Basis lag im Berichtsjahr ebenfalls nicht vor. Das<br />

bedeutet im Ergebnis, dass sämtliche Mitglieder im Aufsichtsrat die Anteilseigner<br />

vertreten und es in diesem Organ keine Arbeitnehmervertreter gibt.<br />

Im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern existierten im Berichtsjahr einige lokale Mitarbeiter- und<br />

Gewerkschaftsvertretungen nach den jeweiligen nationalen Bestimmungen,<br />

insbesondere in Frankreich. Die Zusammenarbeit mit diesen Gremien ist von<br />

gegenseitigem Verständnis und im beiderseitigen Interesse liegenden Lösungen<br />

geprägt. Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern ist zwar in mehreren Ländern der<br />

Europäischen Union tätig, galt aber im Berichtsjahr nicht als „gemeinschaftsweit<br />

tätiges Unternehmen“ im Sinne des Gesetzes über Europäische Betriebsräte. Im<br />

Ergebnis gab es im Konzern im Berichtsjahr keine grenzüberschreitenden<br />

53


Arbeitnehmervertretungen. Auch einen Konzernbetriebsrat gibt es im <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern nicht.<br />

Darüber hinaus gab es im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern im Berichtsjahr keine<br />

Sprecherausschüsse im Sinne des Sprecherausschussgesetzes oder eine sonstige<br />

Vertretung der Leitenden Angestellten.<br />

Im Berichtsjahr kam es im Fülldrahtwerk in Frankreich zu einem Arbeitsunfall, bei<br />

dem ein dort eingesetzter Mitarbeiter einer Zeitarbeitsfirma schwer verletzt wurde. Im<br />

Übrigen ereigneten sich im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern im Berichtsjahr keine<br />

Arbeitsunfälle, die Tod oder schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge<br />

hatten. Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern misst dem Thema „Arbeitssicherheit“, auch<br />

über gesetzliche Mindeststandards hinaus, einen hohen Stellenwert bei.<br />

Insgesamt ist die Arbeitsatmosphäre im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern von<br />

gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt.<br />

10.4. Mitarbeiter unmittelbar am Unternehmensergebnis beteiligt<br />

Der Vorstand des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns steht einer Beteiligung von Mitarbeitern<br />

am Kapital des Unternehmens positiv gegenüber. Auch die Anteilseigner haben die<br />

Einführung eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms dadurch unterstützt, dass eine<br />

Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien – u. a. zur Ausgabe an die Mitarbeiter –<br />

mit deutlicher Mehrheit verabschiedet wurde (im Dezember 2010 ausgelaufen).<br />

Bisher wurde jedoch noch kein eigenes Mitarbeiterbeteiligungsprogramm eingeführt,<br />

das über aktienkursbasierte Vergütungskomponenten für die Mitglieder von Vorstand<br />

und Aufsichtsrat sowie einige weitere leitende Mitarbeiter hinausgeht. Die Verteilung<br />

der Belegschaft auf zahlreiche Jurisdiktionen und Sprachgebiete sowie der hohe<br />

Anteil gewerblicher Arbeitnehmer würden für ein allgemeines Mitarbeiter-<br />

Beteiligungsprogramm relativ hohe Transaktionskosten bedingen.<br />

Ein Großteil der Mitarbeiter erhält jedoch durch entsprechende gesetzliche oder<br />

vertragliche Regeln ergebnisbezogene, zusätzliche Leistungen und partizipiert so<br />

unmittelbar am wirtschaftlichen Ergebnis des Konzerns. Im Berichtsjahr sind diese<br />

variablen Vergütungskomponenten entsprechend höher ausgefallen als im Jahr 2009<br />

(Boni 2010: EUR 5,4 Mio.; 2009: EUR 0,6 Mio.).<br />

54


10.5. Positives Arbeitsumfeld<br />

Die Fluktuation im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern ist bei der Stammbelegschaft sehr<br />

gering (Berichtsjahr und Vorjahr jeweils unter 10%), abgesehen von arbeitgeberseitig<br />

veranlassten Freisetzungen auf Grund der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise<br />

(insbesondere in Mexiko und den USA) gegen Ende des Jahres 2008 und zu Beginn<br />

des Jahres 2009. Diese Freisetzungen waren jedoch temporär; mit der<br />

zunehmenden Nachfrage nach den Produkten des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns ab<br />

dem zweiten Halbjahr 2009 wurden die erfahrenen Mitarbeiter erneut eingestellt.<br />

Die hohe Affinität der Belegschaft zum <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern als wichtiger<br />

nichtfinanzieller Leistungsindikator bestätigt die Philosophie des Managements, ein<br />

attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen, um dem Konzern durch zufriedene Mitarbeiter<br />

einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.<br />

Gut ausgebildete Mitarbeiter sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern. Die Konzerngesellschaften arbeiten hierzu eng mit<br />

metallurgisch orientierten Hochschulen, z. B. dem französischen Institut National<br />

Polytechnique de Lorraine, zusammen. Auch werden fachbezogene<br />

Promotionsvorhaben von Mitarbeitern betreut und gefördert. Die Fort- und<br />

Weiterbildung des gesamten Personals, einschließlich der Führungskräfte, ist<br />

selbstverständlicher Teil der Unternehmensphilosophie des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns.<br />

10.6. Aufsichtsrat und Vorstand werden am Ergebnis gemessen<br />

Die Vergütungsstrukturen im gesamten <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern sind geleitet von<br />

den Grundsätzen der Angemessenheit, der Leistungsorientierung und der<br />

Transparenz. Dies gilt insbesondere für die Vergütungen von Vorstand und<br />

Aufsichtsrat. Den nach dem deutschen Handelsgesetzbuch grundsätzlich möglichen<br />

Verzicht auf die detaillierte Offenlegung der Vorstandsvergütungen haben Vorstand<br />

und Aufsichtsrat der Hauptversammlung bewusst nicht vorgeschlagen.<br />

Gemäß den Vorgaben des deutschen Handelsgesetzbuchs sollen im Lagebericht die<br />

Grundzüge des Vergütungssystems der Gesellschaft für die Mitglieder von Vorstand<br />

und Aufsichtsrat dargestellt werden. Detailliertere Angaben, insbesondere zu den<br />

55


konkreten Aufwendungen im Berichtsjahr 2010, finden sich im Vergütungsbericht, der<br />

Teil des Corporate Governance Berichts ist.<br />

Grundzüge der Aufsichtsratsvergütung<br />

Die Grundstrukturen der Vergütung des Aufsichtsrats der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong><br />

<strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> stellen sich wie folgt dar:<br />

• Laut § 12 der Satzung erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats den Ersatz<br />

ihrer notwendigen Auslagen. Im Berichtszeitraum handelte es sich hierbei um<br />

Reise- und Bewirtungskosten, die maximal in Höhe der im deutschen<br />

Einkommensteuerrecht vorgesehenen Beträge ersetzt wurden.<br />

• Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr die Aufwendungen für eine D&O-<br />

Versicherung getragen, die die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat sowie<br />

weitere leitende Mitarbeiter des Konzerns schützt. Diese bestand aus zwei<br />

Policen (Grundsicherung und Höherversicherung). Gemäß den Regelungen<br />

des deutschen Corporate Governance Kodex wurde während des<br />

Berichtsjahres innerhalb der D&O-Versicherung sowohl für die Mitglieder des<br />

Vorstands als auch für Aufsichtsratsmitglieder ein Selbstbehalt von<br />

mindestens 10% des Schadens bis mindestens zur Höhe des<br />

Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung vereinbart.<br />

• Es existieren keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungsverhältnisse zu<br />

Gunsten von Mitgliedern des Aufsichtsrats.<br />

• Der Aufsichtsratsvorsitzende bzw. die Anwaltssozietät, in der er tätig ist,<br />

beraten auch den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern. Diese Beratung begann bereits<br />

vor der Berufung des Aufsichtsratsvorsitzenden in den Aufsichtsrat und wurde<br />

nach Aufnahme seiner Aufsichtsratstätigkeit bei der Gesellschaft gemäß § 114<br />

AktG vom Aufsichtsrat gebilligt.<br />

• Für die derzeitigen und ehemaligen Mitglieder des Aufsichtsrats und ihre<br />

Hinterbliebenen existieren keine Versorgungszusagen der Gesellschaft.<br />

• Eine Ersatzmitgliedschaft im Aufsichtsrat wird nicht vergütet.<br />

• Die weiteren Vergütungskomponenten ergeben sich aus einem<br />

Hauptversammlungsbeschluss vom 4. Juni 2009. Dieser Beschluss sieht<br />

56


insbesondere eine jährliche Fixvergütung von EUR 10.000 pro Mitglied (EUR<br />

12.500 für den stellv. Vorsitzenden und EUR 15.000 für den Vorsitzenden) pro<br />

Jahr vor sowie variable Vergütungen geringer Höhe und Sitzungsgelder für die<br />

Teilnahme an den Ausschusssitzungen.<br />

Grundzüge der Vorstandsvergütung<br />

Der Vorstand bestand während des gesamten Jahres 2010 aus Frau Ines Kolmsee<br />

(Vorsitzende) und Herrn Gerhard Ertl.<br />

Anlässlich der Änderungen des AktG durch die Einführung des Gesetzes zur<br />

Angemessenheit der Vorstandsvergütung (Vorst<strong>AG</strong>) hatte der Vergütungsausschuss<br />

des Aufsichtsrats der Gesellschaft im Berichtsjahr Vorschläge zur<br />

Neukonzeptionierung des Vorstandsvergütungssystems erarbeitet, deren Prüfung<br />

auf Konformität mit dem Vorst<strong>AG</strong> veranlasst und die Beschlussfassung des<br />

Aufsichtsrats vorbereitet. Der Aufsichtsrat beschloss die Neugestaltung des<br />

Vergütungssystems und legte das neue System der Hauptversammlung am 9. Juni<br />

2010 zur Billigung gemäß § 120 Abs. 4 AktG vor.<br />

Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands orientiert sich dabei weiterhin an den<br />

Aufgaben und den individuellen Beiträgen jedes Vorstandsmitglieds zum<br />

Gesamterfolg des Konzerns. Als weitere Richtgrößen wurden Größe und Tätigkeit<br />

des Unternehmens, seine wirtschaftliche und finanzielle Lage sowie Höhe und<br />

Struktur der Vorstandsvergütung bei vergleichbaren Unternehmen einbezogen.<br />

Ziel des neu gestalteten Vergütungssystems ist es über die Erfüllung von<br />

gesetzlichen Vorschriften und die Betonung guter Corporate Governance hinaus,<br />

auch hinsichtlich der Vorstandsvergütung die Wettbewerbsfähigkeit des <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzerns auf dem Markt der hochqualifizierten Führungskräfte<br />

sicherzustellen und Anreize für leistungsorientiertes und nachhaltig erfolgreiches<br />

Arbeiten zu schaffen.<br />

Nach dem zustimmenden Votum der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Juni<br />

2010 zum neuen Vorstandsvergütungssystem wurden mit beiden Mitgliedern des<br />

Vorstands mit Wirkung ab 1. Juli 2010 neue Dienstverträge abgeschlossen.<br />

Gleichzeitig wurden alle vorherigen Verträge und Vereinbarungen, mit Ausnahme der<br />

57


laufenden Aktienoptionsverträge, aufgehoben. Die neuen Verträge enthalten<br />

überdies Regelungen zu Abfindungen sowie zu Versorgungsleistungen.<br />

Nach dieser neuen Struktur umfasst die Vergütung des Vorstandes folgende<br />

Hauptkomponenten:<br />

� Fixvergütung<br />

� Variable Vergütung (unterteilt in Kurz- und Langfristbonus)<br />

� Sachbezug (Geschäftswagen)<br />

� Kranken- und Pflegeversicherung (Zuschuss)<br />

� Arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung (Pensionszusage)<br />

Dabei stehen Fixvergütung, Kurz- und Langfristbonus im gleichen Verhältnis<br />

zueinander, d .h. jeweils ein Drittel der Gesamtbezüge ohne Pensionszusagen und<br />

sonstige Bezüge.<br />

Die vorstehend genannten Hauptkomponenten werden im Folgenden näher erläutert.<br />

Die jährliche Fixvergütung ist für die Dauer der Bestellung des Vorstandsmitglieds<br />

festgelegt und wird für angefangene Jahre als erfolgsunabhängige Komponente<br />

zeitanteilig berechnet und monatlich als Gehalt ausgezahlt.<br />

Die variable Vergütung besteht aus zwei Komponenten, die gemäß ihrer<br />

Anreizwirkung als „Short Term Incentive“ („STI“) und „Long Term Incentive“ („LTI“)<br />

bezeichnet werden. Jede der beiden Komponenten erreicht maximal die Höhe der<br />

Fixvergütung, so dass auch im Falle der maximal möglichen variablen Vergütung das<br />

Fixgehalt nicht mehr als verdreifacht werden kann. Die variable Vergütung wird für<br />

angefangene Jahre bzw. angefangene LTI-Perioden zeitanteilig berechnet.<br />

Hinsichtlich des STI werden jährlich Kollektiv- und Individualziele vereinbart. Die<br />

Kollektivziele sind für beide Vorstandsmitglieder gleich und basieren auf den<br />

jährlichen Zielwerten aus der Finanzplanung des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns. Die<br />

Kollektivziele beinhalten die Erreichung des geplanten EBT (Earnings Before Taxes)<br />

sowie des Brutto Cash Flow jeweils zur Hälfte. Die individuelle Leistung jedes<br />

Vorstandsmitglieds bzw. dessen Zielerreichung wird nach Abschluss des<br />

Geschäftsjahres über eine Leistungsbeurteilung vom Aufsichtsrat festgestellt. Die<br />

Gesamtzielerreichung ist auf 100% begrenzt, so dass die jährliche variable<br />

58


Vergütung zwischen minimal 0% und maximal 100% des ausgelobten Zielbetrags<br />

liegen kann.<br />

Die bisherigen Phantom Stocks werden ab 2010 durch einen neuen Langfristbonus,<br />

LTI, ersetzt, d.h. bereits erworbene Rechte laufen entsprechend den<br />

Planbedingungen weiter, neue Rechte werden nicht mehr begeben. Der neue LTI<br />

wird jährlich rollierend aufgelegt. Es handelt sich um einen cash-basierten Plan,<br />

dessen Auszahlungshöhe an die Zielerreichung der budgetierten Rendite des<br />

eingesetzten und gebundenen Kapitals (Return on Capital Employed, ROCE) über<br />

drei Jahre gebunden ist; für die erste LTI-Periode sind abweichend zwei Jahre<br />

vereinbart. Der Ziel-ROCE wird vom Aufsichtsrat jeweils für das kommende und die<br />

zwei folgenden Jahre auf der Basis der Budgetplanung festgelegt. Der LTI kommt nur<br />

dann zur Auszahlung, wenn der ROCE über die Laufzeit mindestens 70% des<br />

Durchschnitts der festgelegten Zielwerte ausmacht. Liegt in einem Jahr ein Zielwert<br />

unter 70%, kann dies über einen entsprechend hohen ROCE in den Folgejahren<br />

kompensiert werden. Wird in den ersten beiden Jahren einer Tranche ein<br />

ausreichender ROCE erreicht, soll das Vorstandsmitglied unabhängig von der<br />

ROCE-Zielerreichung in den Folgejahren Anspruch auf die Auszahlung des auf<br />

dieses Jahr entfallenden Teilbonus haben. Der LTI ist auf die Höhe des individuellen<br />

Zielbetrages bei einer Zielerreichung von 100% des durchschnittlichen Drei-Jahres-<br />

ROCE (bzw. für die erste LTI-Periode zwei Jahre) begrenzt. Mindestens 50% des<br />

LTI-Nettoauszahlungsbetrags muss zum Auszahlungstermin in <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Aktien investiert sein oder werden, die mindestens zwei Jahre gehalten werden<br />

müssen. Die erste LTI-Periode endet am 31. Dezember 2011 und wird im Jahr 2012<br />

zur Auszahlung fällig.<br />

Den Mitgliedern des Vorstandes steht ein Geschäftswagen auch zur privaten<br />

Nutzung zur Verfügung. Für diesen Sachbezug wird der lohnsteuerrechtliche<br />

geldwerte Vorteil angesetzt.<br />

Die Mitglieder des Vorstands haben Anspruch auf Zuschüsse für eine Kranken- und<br />

Pflegeversicherung analog den Bestimmungen des Sozialgesetzbuches.<br />

Für die Mitglieder des Vorstands im Berichtsjahr besteht eine arbeitgeberfinanzierte<br />

betriebliche Altersversorgung. Die Berechtigten haben ab Vollendung des 62.<br />

Lebensjahres Anspruch auf eine lebenslange Altersrente. Die Höhe der monatlichen<br />

Altersrente beträgt bei Erteilung der Zusage 40% der vor Eintritt des Versorgungsfalls<br />

59


des Mitglieds des Vorstands zuletzt bezogenen monatlichen Fixvergütung. Der<br />

Höchstanspruch wird mit Vollendung der dritten Bestellperiode erreicht und beträgt<br />

insgesamt maximal 60% der vor Eintritt des Versorgungsfalls zuletzt bezogenen<br />

monatlichen Fixvergütung.<br />

Die Gesellschaft erhöht die laufenden Versorgungsleistungen gemäß den<br />

gesetzlichen Vorgaben jährlich um 1%. Eine weitergehende Anpassung findet nicht<br />

statt.<br />

Die Versorgungszusage schließt die Möglichkeit einer vorgezogenen Altersrente ab<br />

dem 60. Lebensjahr (unter entsprechender Kürzung der Versorgungsleistung) sowie<br />

Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenrenten ein. Die Versorgungszusagen sind<br />

vertraglich unverfallbar (unabhängig vom Datum des Ausscheidens aus der<br />

Gesellschaft). Die Versorgungszusagen sind gemäß den gesetzlichen<br />

Bestimmungen beim Pensionsversicherungsverein gegen Insolvenz der Gesellschaft<br />

gesichert; die Beiträge zur Insolvenzsicherung trägt die Gesellschaft.<br />

Mit den Mitgliedern des Vorstandes sind folgende Abfindungsvereinbarungen<br />

getroffen:<br />

Im Falle des Widerrufs der Bestellung des Vorstandsmitgliedes zum Vorstand der<br />

Gesellschaft (außer bei außerordentlicher Kündigung durch die Gesellschaft) haben<br />

die Mitglieder des Vorstands Anspruch auf eine Abfindung. Diese beträgt pro volle<br />

zwei Jahre Zugehörigkeit zum Vorstand der Gesellschaft das Doppelte des letzten<br />

Jahresfixgehalts. Sie ist der Höhe nach begrenzt auf zwei maximale<br />

Jahresgesamtvergütungen (fixe und variable Vergütung) sowie auf die maximale<br />

Gesamtvergütung (fixe und variable Vergütung) für die Restlaufzeit des Vertrags.<br />

Für den Fall einer Änderung der Kontrollverhältnisse der Gesellschaft steht den<br />

Mitgliedern des Vorstands ein Sonderkündigungsrecht zu. Im Falle der Ausübung<br />

dieses Sonderkündigungsrechts gilt die für den Fall des Widerrufs der Bestellung<br />

getroffene Abfindungsregel analog, sofern nicht das Mitglied des Vorstands im<br />

Zusammenhang mit dem Kontrollwechsel vergleichbare Leistungen von einem<br />

Dritten erhält.<br />

Zusätzlich ist ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot für maximal zwei Jahre<br />

vereinbart; hierfür steht jedem Vorstandsmitglied im Maximalfall eine<br />

Karenzentschädigung in Höhe der letzten jährlichen Fixvergütung (pro rata temporis)<br />

zu.<br />

60


Die sonstigen Bezüge sind wie folgt strukturiert:<br />

Mitglieder des Vorstands einer Aktiengesellschaft sind in <strong>Deutschland</strong> grundsätzlich<br />

von der Pflicht zur gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung befreit;<br />

insofern wurden auch keine entsprechenden Arbeitgeberbeiträge geleistet.<br />

Im Übrigen erhalten die Mitglieder des Vorstands Sozial- und marginale<br />

Sachleistungen (z. B. Unfallversicherungsschutz) im in <strong>Deutschland</strong> gesetzlich<br />

vorgeschriebenen bzw. bei vergleichbaren Arbeitnehmern üblichen Umfang. Es<br />

handelte sich dabei ausschließlich um Leistungen, die nach deutschem<br />

Einkommensteuerrecht entweder nicht als Einkommen zählen oder pauschal<br />

versteuert wurden.<br />

Den Mitgliedern des Vorstands wurden im Berichtsjahr ihre notwendigen Reise- und<br />

Bewirtungskosten bis zur maximal im deutschen Einkommensteuerrecht<br />

vorgesehenen Höhe ersetzt.<br />

Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr die Aufwendungen für eine D&O-Versicherung<br />

getragen, die die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat sowie weitere leitende<br />

Mitarbeiter des Konzerns schützt. Diese bestand aus zwei Policen (Grundsicherung<br />

und Höherversicherung). Gemäß den Regelungen des Deutschen Corporate<br />

Governance Kodex wurde während des Berichtsjahres innerhalb der D&O-<br />

Versicherung sowohl für die Mitglieder des Vorstands als auch für<br />

Aufsichtsratsmitglieder ein Selbstbehalt von mindestens 10% des Schadens bis<br />

mindestens zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung<br />

vereinbart.<br />

Bei einigen außereuropäischen Tochtergesellschaften (einschl. der indischen<br />

Jamipol) hatten die Mitglieder des Vorstands für in diesen Gesellschaften<br />

wahrgenommene Mandate bisher Anspruch auf Vergütungen der jeweiligen<br />

Gesellschaft. In Zukunft soll auf diese Zahlungen verzichtet werden; wo ein Verzicht<br />

nicht möglich ist, sollen die Zahlungen auf die Vergütung für die Tätigkeit als<br />

Vorstand der Muttergesellschaft angerechnet werden.<br />

Es existieren keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungsverhältnisse zu Gunsten von<br />

Mitgliedern des Vorstands.<br />

Für bereits ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats der<br />

Gesellschaft oder deren Hinterbliebene existieren keinerlei Versorgungszusagen.<br />

61


11. Nachtragsbericht<br />

Nach dem Ende des Berichtsjahrs am 31. Dezember 2010 sind bis zur Aufstellung<br />

dieses Lageberichts folgende Vorgänge und Ereignisse von besonderer Bedeutung<br />

für den Konzern bekannt geworden:<br />

• Am 1. Februar 2011 wurde die noch im Berichtsjahr unterzeichnete<br />

Übernahme des schwedischen Kalziumkarbidwerks vom AkzoNobel Konzern<br />

erfolgreich abgeschlossen (Closing).<br />

• Am 3. März 2011 wurde der Kalziumsilizium-Ofen des neuen Werks in Bhutan<br />

eingeweiht.<br />

12. Chancen- und Risikobericht<br />

12.1. Professionelles Risiko- und Chancenmanagement für hohe Transparenz<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern legt großen Wert darauf, Chancen und Risiken<br />

kontinuierlich zu erkennen, zu evaluieren und ggf. geeignete Maßnahmen zu treffen,<br />

um Chancen optimal zu nutzen und Risiken zu begrenzen.<br />

Chancen und Risiken gehören auch beim <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern zur Realität<br />

unternehmerischen Handelns. Die künftige Geschäftsentwicklung des Konzerns ist,<br />

wie in jedem Unternehmen, mit Risiken, aber gleichzeitig auch mit Chancen<br />

verbunden. Die Risikopolitik besteht darin, die vorhandenen Chancen zu nutzen und<br />

Risiken unter Einsatz angemessener Instrumente zu begrenzen. Der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern strebt eine neutrale Risikoposition an, bei der Chancen und<br />

Risiken in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Die Risikopolitik des<br />

Konzerns orientiert sich daran, den Unternehmenswert systematisch und<br />

kontinuierlich zu steigern. Dies soll mit Hilfe eines wertorientierten Managements und<br />

einer aktiven Portfoliosteuerung, insbesondere des Produktportfolios, erreicht<br />

werden.<br />

Das Risikomanagement ist im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern als ein alle<br />

Unternehmensaktivitäten und -bereiche umfassendes System organisiert, das auf der<br />

Basis einer definierten Risikostrategie ein systematisches Vorgehen mit den<br />

62


Elementen Identifikation, Analyse, Bewertung, Steuerung, Dokumentation und<br />

Kommunikation von Risiken umfasst und insbesondere aus folgenden Elementen<br />

besteht:<br />

In monatlichen Abschlüssen, die u. a. eine detaillierte Produktergebnisanalyse im<br />

Vergleich zum Budget bzw. zum Vorjahr ermöglichen, wird ein Soll-Ist-Vergleich<br />

durchgeführt. Auf Basis dieser Monatsberichte finden zeitnah Analysegespräche<br />

zwischen Konzernvorstand und Geschäftsführungen der Konzerngesellschaften statt,<br />

und im Bedarfsfall wird die Strategie des laufenden Jahres zeitnah angepasst. Durch<br />

die zeitnahe Information des Vorstandes und des oberen Managements können<br />

notwendige Maßnahmenpakete kurzfristig erarbeitet und umgesetzt werden.<br />

Weitere Bausteine des Risikomanagements sind regelmäßige Strategiegespräche<br />

der Vorstände und des oberen Managements, in welchen der aktuelle Status<br />

verschiedener Aspekte der Unternehmenslage wie auch die Chancen und Risiken<br />

der Tochtergesellschaften in Form einer Risikoinventur besprochen werden. Diese<br />

Treffen finden regelmäßig einmal pro Quartal statt.<br />

Zum Risikofrüherkennungssystem des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns gehören<br />

außerdem ein individualisiertes Risikohandbuch sowie ein speziell auf die<br />

Bedürfnisse des Konzerns zugeschnittenes Software-Tool. Dadurch werden sowohl<br />

ein frühzeitiges Erkennen als auch die lösungsorientierte Analyse von Risiken sowie<br />

das unverzügliche Ergreifen entsprechender Maßnahmen erleichtert. Die<br />

Risikoklassifizierung und -bewertung der einzelnen Risikoklassen erfolgt konzernweit<br />

einheitlich sowie quantitativ als auch qualitativ.<br />

Zur verzugslosen Information der Organe der Konzernobergesellschaft besteht ein<br />

Vorstandsinformationssystem. Zu den Standardberichten dieses Systems zählen ein<br />

„weekly“-Bericht (insbesondere Umsatz und Liquiditätssituation) sowie ein<br />

ausführlicherer „monthly“-Bericht. Im Rahmen dieser Berichte werden auch die im<br />

System gespeicherten Risikomanagementinformationen regelmäßig an den Vorstand<br />

berichtet, der relevante Themen unverzüglich an den Aufsichtsrat weiterleitet.<br />

Darüber hinaus ist bei Identifikation eines Einzelrisikos eine unmittelbare<br />

Berichtspflicht an den Vorstand vorgesehen, wenn ein vorgegebener Schwellenwert<br />

überschritten wird. Dieser Schwellenwert ist das gleichzeitige Vorliegen eines Risikos<br />

in Höhe von mindestens 20% des üblichen Jahresergebnisses der jeweiligen<br />

Konzerngesellschaft und einer Eintrittswahrscheinlichkeit von mindestens 30%.<br />

63


Alle Regeln und Prozesse zum Risikomanagement im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

werden regelmäßig durch eine interne Risikomanagerin überprüft und bei Bedarf<br />

angepasst. Durch diese Risikofrüherkennungskomponente wird sichergestellt, dass<br />

diejenigen Risiken und deren Veränderungen erfasst werden, die in der jeweiligen<br />

Situation des Unternehmens dessen Fortbestand gefährden können.<br />

12.2. Einzeldarstellung der Risiken des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns<br />

Durch das umfangreiche Risikomanagement-System des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns<br />

sowie die Auswertung unternehmensexterner Quellen (z. B. Prognosen von<br />

Wirtschaftforschungsinstituten) wurden insbesondere die nachfolgend aufgeführten<br />

geschäftspolitischen Risiken für die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> und ihre<br />

Konzerngesellschaften in Gesamtheit (<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern) erkannt. Die im<br />

Folgenden gewählte Anordnung der Risiken enthält keine Aussage zu deren<br />

Gewichtung beziehungsweise der Bedeutung der einzelnen Risiken sowie zu deren<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit. Die aufgeführten Risiken enthalten alle aus heutiger Sicht<br />

erkennbaren wesentlichen Risiken. Weitere Risiken und Unsicherheiten, die dem<br />

Konzern gegenwärtig nicht bekannt sind oder die der Konzern aus heutiger Sicht für<br />

unwesentlich erachtet, können ebenfalls den Geschäftsbetrieb des Konzerns<br />

erheblich beeinträchtigen und nachteilige Auswirkungen auf die<br />

Geschäftssaussichten sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzerns haben. Die Darstellung der Risiken erfolgt im Übrigen als<br />

Bruttorisiken; durch geeignete Maßnahmen (z. B. Versicherungen) liegt bei einigen<br />

Risikofaktoren das jeweilige Nettorisiko deutlich niedriger als das jeweilige<br />

Bruttorisiko.<br />

Ökonomische Risiken<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern ist von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung<br />

und der Zyklizität seiner spezifischen Abnehmerbranchen abhängig. Die allgemeine<br />

konjunkturelle Situation und die Entwicklung der bedienten Märkte wirken sich<br />

unmittelbar auf die Nachfrage nach Produkten des Konzerns aus und beeinflussen<br />

maßgeblich die Geschäftslage des Konzerns. Die Abnehmerbranchen sind<br />

konjunkturellen Schwankungen unterworfen, die sich mittelbar auch auf den <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern auswirken. Beispielsweise kann es zu einem Verlust von<br />

64


Kunden kommen, z. B. durch Insolvenzen. Ebenfalls möglich ist, dass Kunden ihr<br />

Nachfragevolumen gegenüber dem <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern reduzieren, z. B. durch<br />

aggressive Preispolitik von lokalen Wettbewerbern (z. B. aus China). Solche lokalen<br />

Wettbewerber bieten häufig zwar qualitativ schlechtere Produkte an, liegen jedoch<br />

auch im Preis unter dem der Produkte des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns. Hier besteht<br />

das Risiko eines verstärkten Preiswettbewerbs. Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

begegnet diesem Risiko durch Informationskampagnen bei Kunden, in denen der<br />

Mehrwert dargestellt wird, der beim Kunden durch den Einsatz der hochqualitativen<br />

Produkte des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns generiert wird.<br />

Einige Konzerngesellschaften tätigen einen Großteil ihres Umsatzes mit relativ<br />

wenigen Großkunden, so dass ein Verlust eines solchen Kunden oder eine Änderung<br />

in seinem Zahlungsverhalten deutliche Auswirkungen auf eine Konzerngesellschaft<br />

haben könnte. Bei magnesiumbasierten Roheisenentschwefelungsmitteln besteht<br />

insbesondere das Risiko, dass <strong>Stahl</strong>werke versuchen, sich eine eigene<br />

Rohstoffversorgung aufzubauen. Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern ist zuversichtlich,<br />

durch sein großes Know How seinen Kunden weiterhin so viel Mehrwert zu bieten,<br />

dass eine vertikale Integration für sie unattraktiv bleibt.<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern betrachtet und bewertet jede Kundenbeziehung<br />

individuell; es gibt keine konzernweiten Vorgaben z. B. für Mahnfristen oder<br />

Zahlungsziele. Preisänderungsrisiken sind für den Konzern von geringerer<br />

Bedeutung, da in der Regel Einkaufs- und Verkaufspreise positiv korrelieren.<br />

Die vom <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern in den beiden Kernsegmenten „Fülldrähte“ und<br />

„Pulver und Granulate“ hergestellten und überwiegend in Europa, auf dem<br />

amerikanischen Doppelkontinent (NAFTA-Länder sowie Brasilien) und einigen<br />

asiatischen Ländern vertriebenen Produkte werden – direkt oder indirekt – fast<br />

ausschließlich in der <strong>Stahl</strong> erzeugenden Industrie eingesetzt. Der Anteil von Kunden<br />

außerhalb der <strong>Stahl</strong>industrie wird allerdings ab 2011 leicht zunehmen (Ausbau des<br />

Geschäfts mit Schweißkarbid sowie mit Spezialmagnesium). Für die Nachfrage aus<br />

der <strong>Stahl</strong>industrie ist vor allem die Nachfrage nach hochwertigen <strong>Stahl</strong>produkten aus<br />

der Automobilindustrie, dem Schiffs- und Maschinenbau sowie dem Anlagenbau für<br />

die chemische und petrochemische Industrie für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern von<br />

Bedeutung.<br />

65


Im Geschäftsfeld Quab stellt der Konzern Zusätze für die Produktion von industrieller<br />

Stärke her, welche vor allem in der Papierindustrie eingesetzt wird. Obwohl mit der<br />

Verstärkung der elektronischen Kommunikation ein Ende oder zumindest eine<br />

Abschwächung des Einsatzes von Papier heraufbeschworen wurde, hat sich dieses<br />

nicht bewahrheitet. Im Gegenteil sind die Umsätze der Papierindustrie in den letzten<br />

Jahren ungefähr im Rahmen des Wachstums der allgemeinen Wirtschaftsleistung<br />

gestiegen. Dies erklärt sich u. a. damit, dass ein signifikanter Anteil der<br />

Papierproduktion nicht für Kommunikation, sondern z. B. für Verpackungen oder<br />

Hygieneprodukte eingesetzt wird. Eine weitere Abnehmerindustrie für Quab Produkte<br />

ist die Industrie für Körperpflegeprodukte, hier wird Quab in Shampoos, Spülungen<br />

und Duschgels eingesetzt. Diese Industrie ist ebenfalls relativ krisenresistent und<br />

wächst in Schwellenländern wie Indien und China deutlich.<br />

Der ökonomische Erfolg des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns wird auch von seinen<br />

Erfolgen in Forschung und Entwicklung bestimmt. In diesem Zusammenhang besteht<br />

das Risiko, dass Patente auslaufen, dann die vormals geschützten Verfahren von<br />

Wettbewerbern oder Kunden selbst übernommen werden und sich dadurch die<br />

Margensituation des Konzerns verschlechtert. Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

minimiert dieses Risiko durch ein aktives Patentmanagement: Auslaufende Patente<br />

werden, soweit sinnvoll und möglich, verlängert. Gleichzeitig meldet der Konzern<br />

neue Forschungsergebnisse als Patent an und erschließt sich so neue<br />

technologische Vorsprünge, die möglicherweise nicht verlängerbare alte Patente<br />

ökonomisch kompensieren.<br />

Eine Substitution der Produkte des Konzerns durch eine andere Technik wird als<br />

wenig wahrscheinlich erachtet: In der Roheisenentschwefelung ist der Konzern<br />

Lieferant von Rohstoffen und Dienstleistungen für alle derzeit bekannten Techniken;<br />

eine Substitution einer Technik (z. B. kalziumkarbidbasierte<br />

Roheisenentschwefelung) durch eine andere (z. B. magnesiumbasierte<br />

Roheisenentschwefelung) gefährdet daher das Geschäftsmodell des Konzerns nicht.<br />

Es ist keine ausgereifte Technik bekannt, die die Roheisenentschwefelung als<br />

Produktionsschritt der <strong>Stahl</strong>herstellung gänzlich ersetzen könnte.<br />

In der Sekundärmetallurgie ist ebenfalls keine ausgereifte Technik bekannt, die ein<br />

vergleichbares Ergebnis ohne den Einsatz der vom <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

vertriebenen Stoffe erreicht.<br />

66


Eine Substitution von <strong>Stahl</strong> durch andere, serienreife Werkstoffe ist in zentralen<br />

Einsatzbereichen (z. B. Automobilkarosserien, Brückenbau) ebenfalls nach dem<br />

heutigen Stand der Technik nicht zu erkennen.<br />

Die <strong>Stahl</strong>industrie als wichtigste Kundenindustrie ist von globalen<br />

Zusammenschlüssen gekennzeichnet; auch die Einkaufsfunktionen werden<br />

zunehmend zentralisiert. Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern begreift diese Entwicklung,<br />

wie im Chancenbericht beschrieben, zwar insbesondere als Chance. Nichtsdestotrotz<br />

besteht das Risiko, dass Verkaufsmengen und Margen des Konzerns unter Druck<br />

geraten und regionale Unterschiede in Preisen und sonstigen Konditionen nicht<br />

länger durchsetzbar sind.<br />

Beschaffungsrisiken<br />

Die sichere Versorgung mit hochwertigen Rohstoffen ist essentiell für den Erfolg des<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns.<br />

Für das Segment „Fülldrähte“ ist Kalziumsilizium der mengenmäßig wichtigste<br />

Rohstoff. Im Berichtsjahr hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern noch 100% seines<br />

Bedarfs extern eingekauft. Im März 2011 hat der Konzern in seinem neuen Werk in<br />

Bhutan einen Kalziumsilizium-Ofen mit einer jährlichen Kapazität von ca. 8.000 t<br />

eingeweiht. Durch diese vertikale Integration (Rückwärtsintegration) wird die<br />

Beschaffungssicherheit für Kalziumsilizium weiter erhöht. Die bhutanesische<br />

Konzerngesellschaft verfügt über langlaufende Verträge zum Einkauf von Elektrizität<br />

(einem für die Kalziumsilizium-Produktion wichtigen Rohstoff) zu attraktiven<br />

Konditionen. Das neue Werk wird den Bedarf des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns an<br />

Kalziumsilizium jedoch lediglich zum Teil decken. Für den weiterhin extern zu<br />

beschaffenden Bedarf an Kalziumsilizium legt der Konzern wegen einer möglichen<br />

Verringerung der Produktionsmenge des einzigen Lieferanten in Europa außerdem<br />

besonderes Gewicht auf den Ausbau der Lieferbeziehungen mit außereuropäischen<br />

Anbietern.<br />

In der Beschaffung der übrigen für das Segment „Fülldrähte“ wichtigen Rohstoffen<br />

verfolgt die Konzernleitung die Strategie, der Gefahr der Abhängigkeit von einem<br />

Produzenten oder einem produzierenden Land durch mehrere strategische Allianzen<br />

zu begegnen. Durch diese globale Beschaffungsstrategie ist die Rohstoffversorgung<br />

des Segments nach derzeitiger Einschätzung kurz- und mittelfristig gesichert.<br />

67


In der Roheisenentschwefelung, dem wichtigsten Teil des Segments „Pulver und<br />

Granulate“, steht auf der Beschaffungsseite die Liefersicherheit von Magnesium und<br />

karbidbasierten Roheisenentschwefelungsmitteln im Vordergrund.<br />

Die Magnesiumbeschaffung wurde im Jahre 2007 durch vertikale Integration<br />

(Rückwärtsintegration) langfristig gesichert. Diese deutliche Verbesserung der<br />

strategischen Beschaffungssituation des Konzerns wurde über den Erwerb der ESM<br />

Gruppe erreicht. Über die chinesische ESM Gesellschaft verfügt der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzern über eine konzerninterne Bezugsquelle für Magnesium.<br />

Hauptlieferant der Rohstoffe für karbidbasierte Roheisenentschwefelungsmittel<br />

war im Berichtszeitraum in Brasilien ein südamerikanischer Lieferant, mit dem eine<br />

langfristige Lieferbeziehung besteht. In Europa ist die Karbidversorgung seit 1.<br />

Februar 2011 durch das vom AkzoNobel Konzern erworbene Kalziumkarbidwerk in<br />

Schweden langfristig sichergestellt.<br />

Bei der Beschaffung derjenigen energieintensiven Rohstoffe, die weiterhin extern<br />

zugekauft werden müssen, besteht ein Risiko darin, dass die Lieferanten des <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzerns die benötigte Energie zu höheren Preisen erwerben müssen<br />

als die Lieferanten von Wettbewerbern, wodurch Wettbewerber entsprechend<br />

günstiger am Markt anbieten könnten. Bei vertikal integrierten Wettbewerbern<br />

besteht das Risiko, dass sie in ihrem Verbund von nicht marktgemäßen<br />

Verrechnungspreisen profitieren und dadurch ebenfalls günstiger am Markt anbieten<br />

könnten als der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern.<br />

Im Geschäftsfeld Quab ist die Rohstoffversorgung durch entsprechende Verträge<br />

gesichert; es handelt sich um Rahmenverträge mit jährlichen Preisanpassungen.<br />

Mögliche Preissteigerungen bei Rohstoffen können weitgehend über<br />

Preisanpassungen an die Kunden weitergegeben werden. Da die Preiselastizität der<br />

Nachfrage für die Produkte des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns kurzfristig gering ist,<br />

führen rohstoffpreisinduzierte Steigerungen in den Verkaufspreisen des <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzerns nicht zu signifikanten Veränderungen bei der nachgefragten<br />

Menge.<br />

Generell baut der Konzern seine Beziehungen zu weiteren Lieferanten aus, um eine<br />

übermäßige Abhängigkeit von einer oder wenigen Rohstoffquellen zu vermeiden.<br />

Trotzdem besteht das Risiko, keine ausreichenden Mengen an bestimmten<br />

Rohstoffen zu ausreichenden Preisen zum gewünschten Zeitpunkt am gewünschten<br />

68


Ort zu erhalten. Für einige vom <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern benötigte Rohstoffe<br />

weisen die Märkte oligopolistische Strukturen auf, wodurch die Marktmacht der<br />

Rohstofflieferanten gestärkt wird.<br />

Im Ergebnis sind keinerlei signifikante Lieferengpässe von Rohstoffen für den <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern absehbar. Mögliche Einschränkungen bei einer einzelnen<br />

Rohstoffquelle können voraussichtlich durch alternative Beschaffungswege<br />

ausgeglichen werden.<br />

Personalrisiken<br />

Der Erfolg des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns hängt in hohem Maße von seinen<br />

Mitarbeitern in Managementpositionen wie auch in der Forschung und Beratung ab.<br />

Der Konzern sieht einen der Gründe für seine derzeitige Marktstellung darin, dass er<br />

einerseits eigenständig Forschung und Entwicklung betreibt, andererseits seinen<br />

Kunden produktionsbegleitende metallurgische Beratung für die<br />

Roheisenentschwefelung und <strong>Stahl</strong>veredelung mit Hilfe chemischer Additive<br />

anbietet. Für beide Bereiche werden hoch qualifizierte Mitarbeiter benötigt, die über<br />

die erforderlichen metallurgischen Fachkenntnisse verfügen müssen und aufgrund<br />

ihrer Erfahrung die Eigenschaften der Produkte des Konzerns im Prozess der<br />

<strong>Stahl</strong>erzeugung genau einschätzen können. Es besteht aufgrund der schlanken<br />

Struktur und des teilweise personengebundenen Geschäfts eine Abhängigkeit von<br />

Leistungsträgern. Um dieser zumindest teilweise zu begegnen, hat die<br />

Konzernleitung für die nachgeordneten Ebenen ein Nachfolgemodell aufgesetzt.<br />

Ein signifikanter Teil der Belegschaft des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns ist in den USA<br />

beschäftigt; gemäß den dortigen Gepflogenheiten und gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen wird die Krankenversicherung für einen Teil der dortigen<br />

Beschäftigten über den Arbeitgeber abgewickelt. Bei Unfällen oder Krankheiten mit<br />

außergewöhnlich hohen Behandlungskosten kann es zu einer signifikanten<br />

finanziellen Belastung auch des Arbeitgebers kommen. Die weitere Entwicklung<br />

dieses Risikos hängt auch vom Ausgang der Neuordnung des<br />

Krankenversicherungswesens ab, die derzeit in den USA gerichtsanhängig ist und<br />

sich weiterhin in intensiver politischer Diskussion befindet.<br />

69


Finanzielle Risiken<br />

Die finanzielle Situation des Konzerns ist solide, was sich insbesondere in einer<br />

vergleichsweise geringen Nettoverschuldungsposition zum Bilanzstichtag in Höhe<br />

von EUR 47,3 Mio. zeigt. Nichtsdestotrotz bestehen finanzielle Risiken, die<br />

insbesondere Währungs- und Rohstoffpreisrisiken umfassen.<br />

Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft (Transaktionsrisiken) werden durch<br />

Natural Hedging reduziert, können jedoch nicht immer vollständig ausgeglichen<br />

werden. Natural Hedging entsteht, wenn sowohl Ein- als auch Verkäufe des<br />

Konzerns handelsüblich in einer anderen Währung als dem Euro abgewickelt werden<br />

und Ein- und Verkaufsgeschäfte auf die gleiche Währung lauten. Zur Optimierung der<br />

verbleibenden Währungsrisiken sichern Konzerngesellschaften die aus der jeweiligen<br />

Fremdwährungsplanung ersichtlichen Exposures nach Rücksprache mit der<br />

Konzernleitung zu bestimmten Zeitpunkten ab. Zum Bilanzstichtag setzte der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern hierzu auch derivative Finanzinstrumente ein. Die hiermit auf<br />

Konzernebene verbundenen Risiken werden als gering eingeschätzt; weitere<br />

Einzelheiten finden sich im Konzernanhang, Notes D38 und D39. Die<br />

Translationsrisiken, die bei der Übertragung der Ergebnisse von<br />

Tochterunternehmen aus anderen Währungsräumen in Euro entstehen, werden nicht<br />

abgesichert. Diese Translationsrisiken bestehen sowohl beim Umsatz als auch beim<br />

Ergebnis.<br />

Die mit Abstand wichtigsten Währungen für den Konzern sind die Berichtswährung<br />

Euro und der US-Dollar; eine unerwartete Veränderung des Wechselkurses zwischen<br />

diesen beiden Währungen kann signifikante Translationsrisiken zur Folge haben, da<br />

ein wesentlicher Teil des Konzernumsatzes der Jahre 2011 und 2012 in US-Dollar<br />

erzielt werden wird. Auch Transaktionen außerhalb der USA werden in signifikantem<br />

Umfang in US-Dollar abgewickelt, z. B. der Kalziumsilizium-Handel. Für den <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern sind auch andere Fremdwährungen bedeutsam, insbesondere<br />

der Kanadische Dollar, die Indische Rupie, der Bhutanesische Ngultrum, der<br />

Japanische Yen, der Südkoreanische Won, der Mexikanische Peso, der Russische<br />

Rubel, der Brasilianische Real und der Chinesische Renminbi. Einige dieser<br />

Währungen (z. B. Südkoreanischer Won) unterliegen relativ stark schwankenden<br />

Wechselkursen.<br />

70


Neben der Absicherung von Währungsrisiken wurden im Berichtsjahr die künftigen<br />

Zahlungsströme aus einer langfristigen Finanzierung (Zinsrisiko) abgesichert. Dies<br />

erfolgte durch den Abschluss eines Zinsswaps im Jahr 2008. Dieses Derivat wird<br />

zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.<br />

Weitere Pflichtangaben und weitere Einzelheiten, auch zu den mit den<br />

beschriebenen Finanzgeschäften verbundenen Risiken, finden sich im<br />

Konzernanhang in Note D39.<br />

Wie im Abschnitt „Ökonomische Risiken“ beschrieben, können Insolvenzen oder<br />

Nachfrageeinbrüche größeren Ausmaßes bei wichtigen direkten oder indirekten<br />

Kundenindustrien die finanzielle Situation auch des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns<br />

beeinträchtigen.<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern ist auf langfristige Fremdfinanzierung sowie - zur<br />

Finanzierung seines Working Capital - auf kurzfristige Bankkreditlinien angewiesen.<br />

Hierzu werden Verträge mit renommierten Banken über einen bestimmten<br />

Kreditrahmen geschlossen, über den der Konzern dann nach Bedarf verfügen kann.<br />

Risiken im Zusammenhang mit Untersuchungen der Europäischen<br />

Kommission<br />

Die Europäische Kommission ermittelte seit Anfang 2007 wegen des Verdachts des<br />

Verstoßes gegen kartellrechtliche Vorschriften im Bereich Kalziumkarbid und<br />

Magnesium. Nach einer Durchsuchung bei der zum <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

gehörenden <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH im Januar 2007 hat die Europäische<br />

Kommission ihre Ermittlungen in Form zweier schriftlicher Auskunftsverlangen<br />

fortgesetzt. Im Juni 2008 hat die Europäische Kommission der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> sowie deren hundertprozentiger Tochter <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> GmbH diesbezüglich so genannte Beschwerdepunkte mitgeteilt. Darin<br />

erläutert die Kommission den Vorwurf einer kartellrechtswidrigen<br />

Verhaltenskoordinierung zwischen mehreren Unternehmen im Zusammenhang mit<br />

der Vermarktung von Kalziumkarbidpulver sowie von Magnesiumgranulat. Im Juli<br />

2009 wurden Bußgeldbescheide u. a. gegen die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

sowie gegen die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH erlassen, die jeweils eine<br />

gesamtschuldnerische Haftung mit konzernexternen Unternehmen (ehemaligen<br />

Muttergesellschaften der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH) vorsehen. Das maximal<br />

71


mögliche Bußgeld, das der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern zu tragen hat, beträgt in<br />

Summe EUR 13,3 Mio.; der Konzern geht jedoch davon aus, dass von ihm auf Grund<br />

der Gesamtschuld im wirtschaftlichen Ergebnis maximal 50% des Bußgeldes<br />

(entspricht gerundet EUR 6,7 Mio.) getragen werden müssen. In dieser Höhe<br />

(gerundet EUR 6,7 Mio.) hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern in den Jahren 2008 und<br />

2009 Rückstellungen gebildet, die unverändert bestehen.<br />

Die insgesamt gebildete Rückstellung entspricht dem aus Sicht des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns wahrscheinlichsten Betrag für ein tatsächlich gegen ihn zu vollstreckendes<br />

mögliches Bußgeld, sollten die Bußgeldentscheidungen gerichtlich bestätigt werden.<br />

Im Jahr 2009 haben die betroffenen Konzerngesellschaften nämlich Nichtigkeitsklage<br />

gegen die Bußgeldbescheide erhoben, über die noch nicht entschieden ist. Der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern hält es für wahrscheinlich, dass das von ihm zu zahlende<br />

Maximalbußgeld jedenfalls gerichtlich reduziert werden wird, hat jedoch wegen der<br />

noch ausstehenden Entscheidung des zuständigen Gerichts die Rückstellung seit<br />

2009 nicht vermindert.<br />

Der Konzern hat mit der Europäischen Kommission vereinbart, dass er während des<br />

anhängigen Gerichtsverfahrens keine Bußgeldzahlungen leisten muss; vielmehr<br />

wurden im Jahr 2009 in Höhe der Rückstellung Bankbürgschaften hinterlegt, die von<br />

der UniCredit Bank <strong>AG</strong> (ehemals HVB) und der Commerzbank <strong>AG</strong> ausgestellt<br />

wurden. Falls im weiteren Verfahrensverlauf ein entsprechendes Bußgeld auch<br />

tatsächlich zu zahlen wäre, wäre der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern jederzeit<br />

liquiditätsseitig dazu in der Lage, da die Bankbürgschaften durch entsprechende<br />

Kreditlinien gedeckt sind.<br />

Im Ergebnis kann das vom <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern zu tragende Bußgeld<br />

unverändert zwischen EUR 0 und EUR 13,3 Mio. liegen. Der zeitliche Fortgang der<br />

anhängigen Verfahren ist nicht mit Sicherheit zu prognostizieren.<br />

Alle Werte wurden im Übrigen weiterhin als Bruttowert ausgewiesen; der Konzern<br />

wird alle Möglichkeiten, dritte natürliche und juristische Personen in Regress zu<br />

nehmen und so die Nettobelastung des Konzerns zu reduzieren, prüfen und bei<br />

entsprechenden Erfolgsaussichten auch ausüben.<br />

72


Risiken im Zusammenhang mit Untersuchungen von Zollbehörden<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern betreibt globalen Handel (Ein- und Verkauf) mit einer<br />

Vielzahl von Produkten in einer Vielzahl von zollrechtlichen Jurisdiktionen. Daraus<br />

entsteht das Risiko, dass einzelne Zollbehörden eine andere Rechtsauffassung<br />

vertreten als der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern. Hiervon sind derzeit insbesondere die<br />

ESM Group Inc. sowie die Tianjin Hong Long betroffen:<br />

• Bei der ESM Group Inc. wurden im Geschäftsjahr 2005, also vor dem Erwerb<br />

der Gesellschaft durch den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern, Geschäftsräume durch<br />

das Department of Homeland Security der US-Bundesregierung durchsucht.<br />

Auslöser dieser Untersuchung war der Vorwurf, dass von der ESM Group Inc.<br />

weiterverkauftes Spezialmagnesium bei der Einfuhr in die USA nicht korrekt<br />

verzollt worden sei. ESM war jedoch nicht der Importeur, sondern bezog<br />

dieses Material von einem Vorlieferanten. Somit war ESM auch nicht für die<br />

Verzollung des Materials zuständig. Aufgrund der vorab geschilderten<br />

Sachlage ist aus Sicht des Vorstands eine Inanspruchnahme der ESM Group<br />

Inc. nicht zu erwarten. Daher wurde diesbezüglich weiterhin keine<br />

Rückstellung gebildet.<br />

• In China steht der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern in Gesprächen mit den<br />

Zollbehörden über die korrekte zollrechtliche Behandlung der Aktivitäten<br />

seiner Konzerntochter Tianjin Hong Long. Bereits im Vorjahr waren in dieser<br />

Angelegenheit Rückstellungen gebildet worden.<br />

Risiken aus der weiteren Expansion in Schwellenländer<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern plant, seine Präsenz in Schwellenländern<br />

auszubauen. Hierzu wurden bereits Investitionen getätigt sowie Verträge<br />

geschlossen (z. B. weitgehende Fertigstellung der Produktionsstätten in Russland<br />

und Bhutan). Der Vorstand ist zuversichtlich, dass der plangemäße Fortgang dieser<br />

Expansionsprojekte gewährleistet ist. Nichtsdestotrotz besteht das Risiko eines<br />

Scheiterns einzelner Expansionsprojekte. Der Vorstand sieht dieses Risiko jedoch<br />

auf Grund der sorgfältigen Auswahl lokal erfahrener Partner als gering an. Zusätzlich<br />

wurde ab dem 1. Januar 2011 der Vorstand um einen Chief Operating Officer<br />

erweitert, der die Vorstandsvorsitzende bei der Steuerung des operativen Geschäftes<br />

sowie der Umsetzung der Expansionsstrategie in ausgewählten Ländern entlastet.<br />

73


Risiken aus Erweiterung der Wertschöpfungskette<br />

Durch die Übernahme der ESM Gruppe im Jahre 2007 wurde die<br />

Wertschöpfungskette erweitert, insbesondere um Dienstleistungen und Anlagenbau.<br />

In diesem Zusammenhang trägt ESM die Verantwortung für das Ergebnis einzelner<br />

Produktionsschritte in der <strong>Stahl</strong>herstellung. Mit dieser Ergebnisverantwortung und<br />

dem Anlagenbau sind Risiken, insbesondere eine verstärkte<br />

Gewährleistungshaftung, verbunden. Dienstleistungen und Anlagenbau werden auch<br />

in Schwellenländern erbracht, in denen die Rechts- und Finanzsysteme weniger<br />

gefestigt sind als in den Industriestaaten. Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern begrenzt<br />

dieses Risiko durch die Zusammenarbeit mit lokal erfahrenen Mitarbeitern und<br />

externen Beratern.<br />

Risiken aus höherem Fixkostenanteil<br />

Wie in der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise bewiesen, handelte es sich bisher bei<br />

einem Großteil der Kosten des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns oberhalb des EBITDA um<br />

variable Kosten (überwiegend Materialkosten). Die Kapazitäten der neuen Werke in<br />

Schweden (Kalziumkarbid) und Bhutan (Kalziumsilizium) können jedoch technisch<br />

bedingt weniger flexibel adjustiert werden, so dass kurzfristig der Anteil der fixen<br />

Kosten oberhalb des EBITDA ansteigt. Zusätzlich steigen auch die Kostenpositionen<br />

unterhalb des EBITDA (z. B. Abschreibungen auf die vergleichsweise<br />

kapitalintensiven Produktionsanlagen). Dadurch besteht das Risiko, dass der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern bei einer erneuten Wirtschaftskrise weniger flexibel reagieren<br />

kann und die Ergebniskennziffern entsprechend stärker belastet werden. Der<br />

Vorstand wird die gesamtwirtschaftliche Entwicklung genau verfolgen und ggf.<br />

entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Ergebnissituation des Konzerns zu<br />

optimieren.<br />

12.3. Einzeldarstellung der Risiken der Konzernobergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

Finanzholding-Gesellschaften wie die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> unterliegen<br />

dem theoretischen Risiko, dass ihre Finanzanlagen abgewertet werden müssen.<br />

74


Weiterhin besteht das theoretische Risiko, dass keine für die Fortführung der<br />

Gesellschaftsaktivitäten ausreichende Finanzierung zur Verfügung steht.<br />

Die vorgenannten Risiken sind jedoch theoretischer Natur und derzeit nicht als für die<br />

Gesellschaft relevant identifiziert. Das Risikomanagement-System des <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzerns, in das auch die Einzelgesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong><br />

<strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> eingebunden ist, sowie die Auswertung unternehmensexterner Quellen<br />

(z. B. Prognosen von Wirtschaftforschungsinstituten) hat für die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> vielmehr die nachfolgend aufgeführten geschäftspolitischen<br />

Risiken identifiziert. Die im Folgenden gewählte Anordnung der Risiken enthält keine<br />

Aussage zu deren Gewichtung beziehungsweise der Bedeutung der einzelnen<br />

Risiken sowie zu deren Eintrittswahrscheinlichkeit. Die aufgeführten Risiken<br />

enthalten alle aus heutiger Sicht erkennbaren wesentlichen Risiken. Weitere Risiken<br />

und Unsicherheiten, die der Gesellschaft gegenwärtig nicht bekannt sind oder die die<br />

Gesellschaft aus heutiger Sicht für unwesentlich erachtet, können ebenfalls den<br />

Geschäftsbetrieb der Gesellschaft erheblich beeinträchtigen und nachteilige<br />

Auswirkungen auf die Geschäftssaussichten sowie die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> haben.<br />

Ökonomische Risiken<br />

Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> ist abhängig vom ökonomischen Erfolg ihrer<br />

Tochter- und Enkelgesellschaften, da die Gesellschaft selbst keine signifikanten<br />

Erträge außerhalb des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns erwirtschaftet. Die Gesellschaft<br />

begegnet diesem Risiko, indem sie ihre Tochter- und Enkelgesellschaften steuert<br />

und überwacht. Zusätzlich legt die Gesellschaft Wert darauf, bei ihren<br />

Beteiligungsgesellschaften Allein- oder zumindest Mehrheitseigner zu sein<br />

(historische Ausnahme: Jamipol in Indien).<br />

Integrationsrisiken<br />

Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> hat im Berichtsjahr die Akquisition eines<br />

schwedischen Kalziumkarbid-Werkes unterzeichnet. Wie bei jeder Akquisition<br />

besteht auch hier das Risiko einer verzögerten Integration der Neuerwerbung. Die<br />

Gesellschaft begegnet diesem Risiko durch ein spezielles Integrationsprogramm, das<br />

75


z. B. einen neuen Marketingplan, Optimierungen der Produktionstechnik sowie<br />

Mitarbeiterschulungen umfasst.<br />

Risiken im Zusammenhang mit behördlichen Untersuchungen<br />

Die Europäische Kommission ermittelte seit Anfang 2007 wegen des Verdachts des<br />

Verstoßes gegen kartellrechtliche Vorschriften im Bereich Kalziumkarbid und<br />

Magnesium und hat in diesem Zusammenhang im Juli 2009 gegen die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> sowie die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH Bußgeldbescheide<br />

erlassen, die jeweils eine gesamtschuldnerische Haftung mit konzernexternen<br />

Unternehmen (ehemaligen Muttergesellschaften der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH)<br />

insgesamt in Höhe von maximal EUR 13,3 Mio. vorsehen. Im Jahr 2009 haben die<br />

betroffenen Konzerngesellschaften Nichtigkeitsklage gegen die Bußgeldbescheide<br />

erhoben, über die noch nicht entschieden ist. In Abstimmung mit der EU-Kommission<br />

hat die Gesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH Bankbürgschaften in Höhe von<br />

insgesamt EUR 6,7 Mio. (50% der maximalen Bußgeldforderung) beigebracht. Dieser<br />

Betrag ist bei der Tochtergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH seit 2009 als<br />

Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten angesetzt. Eine wirtschaftliche<br />

Belastung der Muttergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> ist daher aus<br />

heutiger Sicht nicht zu erwarten. Weitere Einzelheiten sind in der konzernweiten<br />

Darstellung der Risiken beschrieben.<br />

12.4. Gesamtwürdigung der Risikofelder<br />

Die Gesamtwürdigung der genannten Risikofelder zeigt einerseits die beschriebenen<br />

Risiken im Zusammenhang mit behördlichen Untersuchungen, andererseits<br />

marktseitige Risiken in Abhängigkeit von der konjunkturellen Preis- und<br />

Mengenentwicklung, sowohl auf der Absatz- wie auch auf der Beschaffungsseite.<br />

Insgesamt ist festzustellen, dass sowohl für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern als auch<br />

für die Einzelgesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> die gegenwärtigen<br />

Risiken sowohl einzeln als auch kumuliert begrenzt sind und den Fortbestand des<br />

Konzerns bzw. der Gesellschaft nicht gefährden. Bestandsgefährdende Risiken sind<br />

nicht erkennbar.<br />

76


12.5. Chancenbericht: Chancen erkennen und nutzen<br />

Der Vorstand des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns sieht insbesondere die nachfolgend<br />

erläuterten Chancen für die zukünftige Geschäftstätigkeit.<br />

Konsolidierung der <strong>Stahl</strong>industrie als Chance für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

Das Konzernmanagement sieht in der derzeit laufenden Konzentration von Kunden<br />

bzw. deren Einkaufsfunktionen eine Chance für die Geschäftsausdehnung in den<br />

bereits belieferten Märkten und für die Erschließung zusätzlichen Marktpotentials.<br />

Die internationalen <strong>Stahl</strong>konzerne werden ihre Lieferanten zukünftig auch nach<br />

internationalen Möglichkeiten der Belieferung clustern. Aufgrund der in seinem Markt<br />

einzigartigen internationalen Präsenz des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns liegt hier eine<br />

zusätzliche Wachstumschance begründet. Durch die hohe technische Kompetenz<br />

und den starken Fokus des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns auf Forschung und<br />

Entwicklung ist der Konzern gut aufgestellt, um sich noch deutlicher als bisher als<br />

internationaler Know How-Partner für globale <strong>Stahl</strong>konzerne zu positionieren. Diese<br />

Chance wird verstärkt durch die Tatsache, dass Wettbewerber keine vergleichbare<br />

Forschung und Entwicklung betreiben.<br />

Neue wachstumsstarke Märkte als Chance für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

In einigen Schwellenländern wie zum Beispiel Brasilien, Russland, Indien oder China<br />

wird die <strong>Stahl</strong>produktion auch in den kommenden Jahren überdurchschnittlich<br />

wachsen. Wichtig für die Marktaussichten des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns ist jedoch<br />

nicht nur der Anstieg der <strong>Stahl</strong>produktion allgemein, sondern noch stärker der<br />

Anstieg der Produktion hoch- und höherwertiger Stähle. In den genannten Ländern<br />

wird dieses Segment überproportional wachsen, so dass die Nachfrage nach<br />

Produkten, wie sie der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern anbietet, ebenfalls überproportional<br />

wachsen wird.<br />

Um diese steigende Nachfrage zu bedienen, hat der Konzern neue Werke in Bhutan<br />

(Kalziumsilizium-Werk mit integrierter Fülldrahtproduktion) und Russland errichtet,<br />

die im Jahre 2011 ihre Produktion aufnehmen werden. Der Konzern will außerdem<br />

seine Erfahrungen aus dem Roheisenentschwefelungsgeschäft der indischen<br />

Jamipol dazu nutzen, in diesem Land auch für Sekundärmetallurgie der führende<br />

77


Anbieter zu werden (Belieferung mit Fülldrähten aus Bhutan). In Brasilien hat der<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern Ende 2009 eine Mehrheitsbeteiligung am lokalen<br />

Marktführer in der Roheisenentschwefelung erworben.<br />

Durch diese Expansion wird die global führende Position des Konzerns, sowohl bei<br />

der Roheisenentschwefelung als auch bei Fülldrähten für die Sekundärmetallurgie,<br />

weiter ausgebaut werden. Die neuen Märkte der Schwellenländer sind<br />

gekennzeichnet durch anfänglich geringe Umsatzvolumina, jedoch starkes<br />

Wachstum sowie geringe Arbeitskosten für lokale Arbeitskräfte.<br />

Wachstum durch größere Wertschöpfungstiefe<br />

Nachdem durch die Akquisition der ESM Gruppe im Jahre 2007 für den Rohstoff<br />

Magnesium eine Rückwärtsintegration realisiert wurde, hat der Konzern begonnen,<br />

im Rahmen der identifizierten Wachstumsstrategie durch Aufbau bzw. Akquisition<br />

einer eigenen Rohstoffproduktion auch für andere Substanzen seine<br />

Wertschöpfungstiefe zu steigern. Dies wird einerseits die Steigerung der Margen<br />

ermöglichen, andererseits wird es die Unabhängigkeit des Konzerns von externen<br />

Lieferanten erhöhen. Dies betrifft insbesondere Kalziumsilizium (ein wichtiger<br />

Rohstoff für die Fülldrahtproduktion) sowie Kalziumkarbid (ein wichtiger Rohstoff für<br />

die Roheisenentschwefelung im Segment „Pulver und Granulate“). Nach Ende des<br />

Berichtsjahrs wurde für Kalziumsilizium im März 2011 innerhalb des neuen Werks in<br />

Bhutan ein Ofen eingeweiht; für Kalziumkarbid wurde im Februar 2011 ein<br />

bestehendes Werk in Schweden erworben.<br />

In der Roheisenentschwefelung liegen zusätzliche Wachstumschancen in der<br />

weiteren Vorwärtsintegration z. B. in den Anlagenbau und in Dienstleistungen. Durch<br />

diese insbesondere von der ESM Gruppe angebotenen Geschäftsfelder werden<br />

zusätzliche Wertschöpfungspotentiale realisiert und die Kundenbindung erhöht.<br />

Margenwachstum durch innovative Produkte<br />

Im Segment „Fülldrähte“ soll durch den verstärkten Verkauf von höhermargigen<br />

Produkten in den nächsten Jahren die mittlere Marge gesteigert werden. So verfügt<br />

zum Beispiel das bis in das Jahr 2023 patentierte Produkt PapCal über ein<br />

signifikantes Marktpotential, welches in den kommenden Jahren vollständig realisiert<br />

78


werden sollte. PapCal zeichnet sich insbesondere durch einen gegenüber dem<br />

Einsatz eines herkömmlichen mit Kalzium gefüllten Fülldrahts drei- bis fünffach<br />

höheren Wirkungsgrad aus. Die hieraus entstehenden Einsparungen werden<br />

zwischen dem Kunden und der Affival Gruppe so geteilt, dass der Einsatz bzw. der<br />

Verkauf des Produktes für beide Seiten hoch attraktiv ist.<br />

Im Berichtsjahr hat der Konzern innovative Fülldrahtprodukte für die<br />

Gießereiindustrie und die Kupferindustrie erfolgreich am Markt verkauft.<br />

Darüber hinaus arbeitet das internationale Forschungs- und Entwicklungsteam des<br />

Konzerns auch an der weiteren Verbesserung der Produktqualität und der<br />

Produktionseffizienz verschiedener anderer Konzernprodukte. Beide<br />

Forschungsschwerpunkte sollen zu einer weiteren Margensteigerung führen,<br />

einerseits durch die Möglichkeit der Erzielung höherer Verkaufspreise und<br />

andererseits durch eine weitere Kostensenkung.<br />

12.6. Rechnungslegungsbezogene Kontrollsysteme<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern legt großen Wert auf professionelle Standards in<br />

seinen Rechnungslegungsprozessen. Dazu gehört insbesondere auch das interne<br />

Kontrollsystem (IKS). Dabei sind alle Konzerngesellschaften in das in diesem<br />

Risikobericht beschriebene Risikofrüherkennungssystem des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzerns integriert. Zusätzlich sind die Rechnungslegungsprozesse im <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern weitestgehend durch die nachfolgend beschriebenen,<br />

konzernweit in zum wesentlichen Teil einheitlichen Strukturen, Prozesse und<br />

Kontrollen gekennzeichnet.<br />

Jede Konzerngesellschaft ist für ihre lokale Buchhaltung nach den jeweiligen<br />

nationalen Bestimmungen 19 verantwortlich; bei kleineren Konzerngesellschaften<br />

werden hierzu auch externe Dienstleister genutzt. Bei Sondersachverhalten (z. B.<br />

Pensionsgutachten) werden zum Teil ebenfalls externe Dienstleister unterstützend<br />

herangezogen. Zusätzlich zu den nationalen Standards erfolgt für jede<br />

Konzerngesellschaft eine Rechnungslegung nach IFRS als Basis für die<br />

19 In Einzelfällen kann das bedeuten, dass als nationaler Standard nach einem ausländischen oder<br />

internationalen Standard bilanziert wird, wenn eine entsprechende Option der nationalen<br />

Bestimmungen genutzt wurde oder es keine eigenen nationalen Standards gibt.<br />

79


Konzernkonsolidierung, für die ein konzernweit einheitliches IT-System sowie ein von<br />

der Konzernzentrale erstelltes Rechnungslegungs-Handbuch eingesetzt werden.<br />

Zur verzugslosen Information der Organe der Konzernobergesellschaft besteht ein<br />

Vorstandsinformationssystem. Zu den Standardberichten dieses Systems zählen ein<br />

„weekly“-Bericht (insbesondere Umsatz und Liquiditätssituation) sowie ein<br />

ausführlicherer „monthly“-Bericht. Im Rahmen dieser Berichte werden auch die im<br />

System gespeicherten Risikomanagementinformationen regelmäßig an den Vorstand<br />

berichtet, der relevante Themen unverzüglich an den Aufsichtsrat weiterleitet. Das<br />

Management der Konzerngesellschaften ist im Übrigen verpflichtet,<br />

außergewöhnliche Entwicklungen und Ereignisse unverzüglich dem Konzernvorstand<br />

mitzuteilen.<br />

Für die Monats-, Quartals- und Jahresabschlüsse hat der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

zur Gewährleistung einer konzerneinheitlichen Bilanzierung und Bewertung<br />

Bilanzierungsrichtlinien entwickelt, auf deren Grundlage die in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Unternehmen zum Zwecke der Aufstellung des Konzernabschlusses<br />

Handelsbilanzen aufstellen, in denen die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

des Mutterunternehmens angewendet werden. Die Konzernzentrale setzt<br />

insbesondere verbindliche Abschlusskalender fest und gibt Berichtsstrukturen vor.<br />

Dadurch werden grundsätzlich Vollständigkeit und Vergleichbarkeit sichergestellt. Die<br />

Berichte der Konzerngesellschaften erfolgen in einem standardisierten web-basierten<br />

Konsolidierungs-Software-System. Dort ist ein einheitlicher Kontenplan hinterlegt; die<br />

Überleitung aus den Buchführungssystemen der Tochtergesellschaften erfolgt in der<br />

Regel manuell. Zur Sicherstellung der Vollständigkeit und Richtigkeit sind hierbei<br />

systemseitig Plausibilitätskontrollen und Konsistenzprüfungen implementiert. Die<br />

Schulden- sowie die Aufwands- und Ertragskonsolidierungen erfolgen automatisch.<br />

Auftretende Aufrechnungsunterschiede werden systemseitig automatisch gebucht.<br />

Die Konsolidierungsbuchungen werden kontrolliert und bei Bedarf bereinigt. Die<br />

systemseitig vorgesehenen Methoden zur Eingrenzung der Zugriffsrechte werden zur<br />

Abbildung der unterschiedlichen Verantwortlichkeiten genutzt.<br />

Der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern legt großen Wert darauf, in den Schlüsselpositionen<br />

von Rechnungslegung und Risikomanagement ausschließlich hoch qualifizierte und<br />

erfahrene Mitarbeiter einzusetzen. Als gemeinsame Konzernsprache ist Englisch<br />

80


vorgegeben, damit es weltweit keine Übersetzungs- oder<br />

Verständigungsschwierigkeiten gibt.<br />

Im gesamten <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern und damit auch in allen<br />

Konzerngesellschaften ist das Vier-Augen-Prinzip für alle Freigabeverfahren und<br />

Kontrollen vorgesehen. Um die Prävention zu stärken sowie die nachgelagerten<br />

Kontrollen zu intensivieren, wird im Jahr 2011 eine eigene konzernweite Funktion<br />

„Interne Revision“ aufgebaut.<br />

81


13. <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> mit Zuversicht für 2011 und 2012<br />

13.1. Weltwirtschaftswachstum stabilisiert sich in 2011 und 2012<br />

Der konjunkturelle Schwung des Jahres 2010 sollte auch in 2011 anhalten,<br />

wenngleich mit einer leicht moderateren Wachstumsdynamik. So rechnet der<br />

Internationale Währungsfonds (IWF) mit einer Expansion der globalen<br />

Wirtschaftsleistung um 4,4%. Getragen wird dieser sich stabilisierende<br />

Aufwärtstrend erneut von den Schwellenländern (plus 6,5%). Für die<br />

Industrienationen sind die Experten mit plus 2,5% deutlich zurückhaltender. Hier<br />

belastet die hohe Staatsverschuldung wichtiger Industrienationen die<br />

Wachstumspotenziale. So dürfte die Wirtschaft der USA um 3,0% und die Japans<br />

um 1,6% expandieren. Die Prognosen für Europa gehen von einem Wachstum von<br />

1,5% aus. Hierbei dürfte es wie im Vorjahr eine Zweiteilung zwischen den deutlich<br />

besser zu erwartenden Entwicklungen in den exportstarken Ländern um<br />

<strong>Deutschland</strong> und den stagnierenden, hoch verschuldeten Nationen vor allem aus<br />

Südeuropa geben.<br />

Die asiatischen Schwellenländer dürften ihre Erfolgsgeschichte in 2011<br />

fortschreiben. Der IWF sieht für diese Länder, die weiterhin von China (plus 9,6%)<br />

angeführt werden, ein Wirtschaftswachstum von 8,4%. Die übrigen BRIC-Staaten<br />

Indien (plus 8,4%), Brasilien und Russland (jeweils plus 4,5%) können ebenfalls mit<br />

Zuversicht in das neue Jahr blicken.<br />

Während sich der Preisauftrieb in den Schwellenländern durch fiskalpolitische<br />

Aktionen auf 5% etwas entspannen sollte, werden sich die Industriestaaten weiterhin<br />

in einem Umfeld relativ stabiler Preise (plus 1,6%) bewegen.<br />

Risiken sehen die Konjunkturforscher vor allem in der zum Teil massiven<br />

Staatsverschuldung wichtiger Industrienationen wie den USA oder Japan sowie der<br />

Schuldenkrise in einigen europäischen Nationen. In den meisten dieser Länder<br />

kommen zur offiziell ausgewiesenen Staatsverschuldung noch hohe, lediglich durch<br />

die Hoffnung auf die Zahlungsbereitschaft zukünftiger Generationen gedeckte<br />

Zusagen aus staatlichen Altersversorgungssystemen hinzu. Die notwendigen<br />

Maßnahmen zur Eindämmung dieser Problematik werden auch entscheidend sein<br />

für die Volatilität und die Entwicklung der Wechselkurse sowie die Höhe der<br />

Leitzinsen, die für die Industrienationen in 2011 weiterhin auf einem sehr niedrigen<br />

Niveau gesehen werden. Der IWF weist zudem auf Risiken aufgrund der<br />

82


zunehmenden globalen Ungleichgewichte und auf die damit einhergehende Gefahr<br />

der konjunkturellen Überhitzung in einigen Schwellenländern sowie auf den zu<br />

erwartenden, erneut deutlichen Anstieg der Rohstoffkosten hin.<br />

Für 2012 sehen die Wirtschaftsexperten des IWF eine Fortsetzung der<br />

konjunkturellen Aufwärtsentwicklung. So soll die globale Wirtschaftsleistung im<br />

kommenden Jahr um 4,5% zunehmen. Dabei soll die Wachstumsdynamik in der<br />

industrialisierten Welt mit plus 2,5% gegenüber 2011 stabil bleiben, in den<br />

Entwicklungs- und Schwellenländern wird mit einer erneut dynamischen Expansion<br />

um 6,5% gerechnet.<br />

13.2. <strong>Stahl</strong>nachfrage folgt Aufwärtstrend der Weltwirtschaft<br />

Die weltweite Nachfrage nach hochwertigem <strong>Stahl</strong> soll in 2011 nach Berechnungen<br />

der World Steel Association um 5,3% auf die Rekordmenge von 1,34 Milliarden<br />

Tonnen zunehmen. Diese Entwicklung basiert primär auf der stark steigenden<br />

Nachfrage aus den Schwellenländern. Obwohl der mit Abstand größte regionale<br />

<strong>Stahl</strong>produzent der Welt China nur mit einem moderaten Wachstum von 3,5% auf<br />

rund 600 Millionen Tonnen rechnen kann, wird erwartet, dass die Volksrepublik in<br />

2011 42% mehr <strong>Stahl</strong> benötigen wird als noch vor dem Ausbruch der<br />

Wirtschaftskrise. Der <strong>Stahl</strong>bedarf der Industriestaaten dürfte in 2011 aufgrund<br />

auslaufender Konjunkturförderprogramme dagegen weiter deutlich unterhalb des<br />

Vorkrisenniveaus liegen. Immerhin werden in den EU-Ländern aber 75% des Levels<br />

des Jahres 2007 erwartet, entsprechend einer Steigerung um 5,7% auf 147,4<br />

Millionen Tonnen. Für die NAFTA-Region sehen die Experten in 2011 einen Anstieg<br />

um 9,4% auf 86,1 Millionen Tonnen. Damit würde die <strong>Stahl</strong>nachfrage in Nordamerika<br />

knapp 80% des 2007er Niveaus erreichen. Die wirtschaftlich dynamischen<br />

Schwellenländer sollen ebenfalls weiter zulegen. Für die BRIC-Staaten (Brasilien,<br />

Russland, Indien und China) rechnen die Branchenexperten mit einem Anstieg der<br />

<strong>Stahl</strong>nachfrage um 4,9% auf insgesamt 730 Millionen Tonnen, was einem<br />

Weltmarktanteil von 54,5% entspricht. Das hauptsächlich den <strong>Stahl</strong>bedarf in<br />

Südamerika tragende Brasilien wird dafür sorgen, dass 2011 in der Region das<br />

Vorkrisenniveau voraussichtlich um 14% überschritten werden kann. Indien wird<br />

nach China und den USA zum drittgrößten Nachfrager aufsteigen.<br />

83


Die Prognosen für 2011 skizzieren insgesamt eine günstige Ausgangslage für den<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern, da mehr als 90% der Umsätze mit Kunden aus der<br />

<strong>Stahl</strong>industrie erwirtschaftet werden.<br />

Angesichts positiver Erwartungen für die Entwicklung der Weltkonjunktur in 2012<br />

dürfte auch die <strong>Stahl</strong>nachfrage angesichts einer Vielzahl an bereits avisierten und<br />

langfristig laufenden Infrastrukturprojekten in 2012 weiter ansteigen. Dabei steht<br />

erneut die hohe Nachfrage in den Schwellenländern im Vordergrund. Eine<br />

Sonderkonjunktur kann dabei Brasilien erwarten, da die dort stattfindende Fußball-<br />

Weltmeisterschaft der Herren (im Jahr 2014) und die ebenfalls an Brasilien<br />

vergebenen Olympischen Sommerspiele (im Jahr 2016) zu einem zusätzlichen<br />

Nachfrageschub führen dürften.<br />

13.3. Wesentliche Indikatoren für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern<br />

Der wichtigste externe Indikator für die Nachfrage nach den stahlnahen <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Produkten und damit für einen Großteil der Geschäftstätigkeit des<br />

Konzerns ist das Volumen der weltweiten Rohstahlproduktion, insbesondere bei<br />

hoch- und höherwertigen Stählen. Veränderungen in der <strong>Stahl</strong>produktionsmenge<br />

wirken sich nahezu linear auf die Nachfrage nach Produkten, wie sie der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzern entwickelt und vertreibt, aus. Die im Vergleich zu den<br />

Industrieländern geringere Ausstattung der Schwellenländer mit Infrastruktur und<br />

langlebigen Konsumgütern lässt auch für die kommenden Jahre ein deutliches<br />

Wachstum der <strong>Stahl</strong>produktion in diesen Ländern erwarten.<br />

Ein sinnvoller interner Indikator für die Entwicklung des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns<br />

war bisher die Rohertragsmarge. Die Aussagefähigkeit dieser Kennziffer geht jedoch<br />

in dem Maße zurück, in dem der prozentuale Anteil der Materialkosten an den<br />

Gesamtkosten sinkt. Auftragsbücher im klassischen Sinne dagegen gibt es im<br />

Konzern nicht; typische Kundenverträge sind zwar langfristig geschlossen, die<br />

individuellen Mengen und Spezifikationen werden jedoch vergleichsweise kurzfristig<br />

festgelegt.<br />

84


13.4. Einschätzung des Vorstands zur Ertrags- und Finanzlage des <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzerns und der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> in den Jahren<br />

2011 und 2012<br />

Der Vorstand sieht die beschriebene Einschätzung der Experten zur zukünftigen<br />

Entwicklung der Gesamtwirtschaft sowie der <strong>Stahl</strong>industrie als wahrscheinlichstes<br />

Szenario. Daraus ergibt sich folgende Einschätzung für den <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong><br />

Konzern und die Konzernobergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> für die<br />

Jahre 2011 und 2012:<br />

Zum Bilanzstichtag wie auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses<br />

Zusammengefassten Lageberichts spürt der Konzern den Aufschwung nach der<br />

Wirtschafts- und Finanzmarktkrise, auch wenn die Rekordwerte der Jahre 2007 und<br />

2008 noch nicht in jeder Hinsicht erreicht werden. Für den weiteren Verlauf des<br />

Jahres 2011 und für das Jahr 2012 ist der Vorstand optimistisch, Absatz und Umsatz<br />

der Konzerngesellschaften analog zum Wachstum der <strong>Stahl</strong>produktionsmenge in den<br />

bedienten geographischen Märkten sowie zusätzlich durch die neuen Werke in<br />

Schweden und Russland zu steigern. Das neue Werk in Bhutan wird überwiegend<br />

konzernintern liefern und daher zunächst keinen zusätzlichen Außenumsatz<br />

generieren.<br />

Wegen des antizipierten überdurchschnittlichen Wachstums der Schwellenländer<br />

geht der Vorstand davon aus, dass die Verkäufe in diesen Ländern einen<br />

signifikanten Beitrag zum Konzernergebnis liefern und insbesondere zur Steigerung<br />

des EBITDA beitragen werden. Mit der Akquisition in Schweden steigt der Umsatz in<br />

Westeuropa; abgesehen von diesem Sondereffekt bleibt es die strategische<br />

Ausrichtung des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns, seine Präsenz in Wachstumsregionen<br />

zu verstärken.<br />

Bilanzseitig erwartet der Vorstand für die Jahre 2011 und 2012 einen moderaten<br />

Anstieg der Konzernverschuldung, da zum einen die weitere Expansion in<br />

Wachstumsmärkte teilweise fremdfinanziert werden soll (langfristige<br />

Finanzverschuldung), und zum anderen steigende Umsätze mit steigendem Working<br />

Capital einhergehen (kurzfristige Finanzverschuldung). Aus heutiger Sicht werden<br />

alle identifizierten Wachstumsprojekte im Laufe des Jahres 2011 abgeschlossen, so<br />

dass für das Jahr 2012 keine signifikante Zunahme der langfristigen<br />

Finanzverschuldung mehr erwartet wird.<br />

85


Die Entwicklung der Segmente „Pulver und Granulate“ und „Fülldrähte“ wird nach<br />

Einschätzung des Vorstands weitgehend parallel verlaufen, da beide ganz<br />

überwiegend vom Volumen der <strong>Stahl</strong>produktion abhängen. Zusätzlich zu dieser<br />

organischen Entwicklung verstärken die neuen Werke bzw. Werksteile ihr jeweiliges<br />

Segment (Pulver und Granulate: Werksausbau Brasilien, Schweden, Werksausbau<br />

USA; Fülldrähte: Bhutan, Russland). Das Quab Geschäft im Segment „Sonstige“<br />

dürfte positiv mit der Entwicklung des Sozialprodukts korrelieren.<br />

Produktseitig wird der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern auch in den Jahren Jahr 2011 und<br />

2012 seinen Fokus auf innovative, höhermargige Produkte, die signifikanten<br />

Mehrwert für seine Kunden liefern, legen.<br />

Für die Konzernobergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> geht der<br />

Vorstand davon aus, dass auch in den Jahren 2011 und 2012 ein Bilanzgewinn<br />

erzielt wird, der die Ausschüttung einer attraktiven Dividende zulässt. Die zukünftige<br />

finanzielle Situation der Konzernobergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

ist bestimmt durch die Erträge aus Konzernumlageverträgen sowie durch Dividenden<br />

von Tochtergesellschaften an die Konzernobergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong><br />

<strong>Holding</strong> <strong>AG</strong>. Als Folge hängt die zukünftige finanzielle Situation der<br />

Konzernobergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> von der zukünftigen<br />

Ertragslage ihrer Tochter- und Enkelgesellschaften ab, die wie beschrieben<br />

wiederum insbesondere vom Produktionsvolumen der <strong>Stahl</strong>industrie in den von ihnen<br />

bedienten geographischen Märkten abhängen.<br />

<strong>Unterneukirchen</strong> (<strong>Deutschland</strong>), am 11. März 2011<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

Der Vorstand<br />

Ines Kolmsee Gerhard Ertl Reiner Bunnenberg<br />

Vorsitzende<br />

86


<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

Bilanz zum 31. Dezember 2010<br />

(mit Vergleichszahlen 31.12.2009)<br />

Aktiva Passiva<br />

Stand Stand Stand Stand<br />

31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009<br />

EUR EUR TEUR EUR EUR TEUR<br />

A. Anlagevermögen A. Eigenkapital<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Gezeichnetes Kapital 6.544.930,00 6.545<br />

1. Lizenzen 733.431,87 7<br />

II. Kapitalrücklage 53.011.140,00 53.011<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 28.150,00 29 III. Bilanzgewinn 5.319.711,88 2.198<br />

III. Finanzanlagen 64.875.781,88 61.754<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 35.287.378,62 12.717<br />

B. Rückstellungen<br />

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 29.279.427,11 36.252<br />

1. Rückstellungen für Pensionen 1.067.900,00 125<br />

64.566.805,73 48.969<br />

2. Sonstige Rückstellungen 1.523.081,03 658<br />

65.328.387,60 49.005<br />

2.590.981,03 783<br />

B. Umlaufvermögen<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

1. Forderungen gegen Kreditinstituten 23.490.045,39 798<br />

verbundene Unternehmen 22.447.620,45 8.428<br />

2. Verbindlichkeiten aus<br />

2. Sonstige Vermögensgegenstände 5.207.044,22 283 Lieferungen und Leistungen 542.219,16 211<br />

27.654.664,67 8.711 3. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 6.134.507,91 1.370<br />

II. Kassenbestand und<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 4.651.695,39 7.177 4. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

(davon aus Steuern EUR 38.548,63;<br />

54.705,92 31<br />

32.306.360,06 15.888 i.Vj TEUR 24, im Rahmen der sozialen<br />

Sicherheit EUR 379,72, i.Vj TEUR 2)<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 53.493,63 54 30.221.478,38 2.410<br />

97.688.241,29 64.947 97.688.241,29 64.947


<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung 2010<br />

(mit Vergleichszahlen 2009)<br />

2010 2009<br />

EUR TEUR<br />

1. Andere aktivierte Eigenleistungen 24.324,90 0<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 3.706.099,43 3.128<br />

3.730.424,33 3.128<br />

3. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter -3.039.505,22 -1.047<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung<br />

(davon für Altersversorgung EUR 878.910,00;<br />

i.Vj TEUR 19)<br />

-987.945,10 -94<br />

4. Abschreibungen<br />

a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des -133.272,42 -37<br />

Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen -4.405.644,30 -2.293<br />

6. Ergebnis der Betriebstätigkeit -4.835.942,71 -343<br />

7. Erträge aus Beteiligungen 7.072.868,67 2.000<br />

(davon aus verbundenen Unternehmen EUR 7.072.868,67;<br />

i.Vj TEUR 2.000)<br />

8. Ertrag aus Gewinnabführungsvertrag 323.463,76 0<br />

9. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 -1.133<br />

10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />

(davon aus verbundenen Unternehmen EUR 995.882,34; 995.882,34 934<br />

i.Vj TEUR 934)<br />

11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 246.620,00 199<br />

(davon aus verbundenen Unternehmen EUR 226.184,89;<br />

i.Vj TEUR 146)<br />

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen -1,00 -49<br />

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -657.772,60 -172<br />

(davon an verbundene Unternehmen EUR 181,00;<br />

i.Vj TEUR 0)<br />

14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 3.145.118,46 1.436<br />

15. außerordentliche Aufwendungen -11.647,00 -947<br />

16. außerordentliches Ergebnis -11.647,00 -947<br />

17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0,00 981<br />

18. Sonstige Steuern -12.186,59 -10<br />

19. Jahresüberschuss 3.121.284,87 1.460<br />

20. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 2.198.427,01 738<br />

21. Bilanzgewinn 5.319.711,88 2.198


Seite 1<br />

Anhang der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Unterneukirchen</strong>,<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010<br />

Allgemeine Angaben<br />

Die Gesellschaft wurde als WS 4002 Vermögensverwaltung GmbH mit notariellem Vertrag vom<br />

15. September 2000 mit Sitz in München (<strong>Deutschland</strong>) errichtet.<br />

Entsprechend der Bescheinigung von Notar Singer vom 17. Juni 2003 wurde die Gesellschaft<br />

mittels Gesellschafterbeschlusses in die Arques Beteiligungs-GmbH umfirmiert sowie der Sitz<br />

nach Starnberg (<strong>Deutschland</strong>) verlagert. Diese Änderungen wurden unter der Nummer HRB<br />

138462 im Handelsregister B des Amtsgerichts München (<strong>Deutschland</strong>) eingetragen.<br />

Durch die Gesellschafterversammlung vom 07. Dezember 2004 wurde die Arques Beteiligungs-<br />

GmbH in die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> GmbH umfirmiert und der Sitz nach <strong>Unterneukirchen</strong><br />

(<strong>Deutschland</strong>) verlagert. Die Umfirmierung und Sitzverlagerung wurde am 02. Februar 2005 unter<br />

der Nummer HRB 16209 ins Handelsregister B des Amtsgerichts Traunstein (<strong>Deutschland</strong>) ein-<br />

getragen.<br />

Am 20. April 2006 hat die Gesellschafterversammlung die formwechselnde Umwandlung der Ge-<br />

sellschaft in die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> mit Sitz in <strong>Unterneukirchen</strong> (<strong>Deutschland</strong>)<br />

beschlossen. Der Formwechsel wurde am 26. Mai 2006 unter der neuen Nummer HRB 17037 ins<br />

Handelsregister B des Amtsgerichts Traunstein (<strong>Deutschland</strong>) eingetragen.<br />

Die <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktien befinden sich nach Definition der Deutschen Börse zum Bilanzstich-<br />

tag zu 100% in Streubesitz.<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die betriebswirtschaftliche Beratung anderer oder verbunde-<br />

ner Unternehmen mit Ausnahme der Rechts- und Steuerberatung sowie der Erwerb von oder<br />

Beteiligung jeder Art an mittelständischen Unternehmen, insbesondere aus dem Bereich der<br />

Produktion und des Vertriebs von Industriegütern jeder Art sowie aus der <strong>Stahl</strong>zulieferindustrie.<br />

Zum Gegenstand des Unternehmens gehören auch das Halten, die Verwaltung und die Verwer-<br />

tung von mittelständischen Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen, insbesondere aus<br />

dem Bereich der Produktion und des Vertriebs von Industriegütern jeder Art sowie aus der <strong>Stahl</strong>-


Seite 2<br />

zulieferindustrie; der Erwerb, die Verwaltung und die Veräußerung von Grundeigentum unter Ein-<br />

schluss von Vermietung und Verpachtung sowie die Verwaltung eigenen Vermögens.<br />

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2010 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetz-<br />

buches in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG), den ergänzenden<br />

Vorschriften des AktG und der Satzung erstellt worden. Bei der erstmaligen Aufstellung des Ab-<br />

schlusses nach BilMoG im Geschäftsjahr 2010 wurden die Vorjahresvergleichszahlen auf Grund<br />

des Wahlrechts des Artikels 67 Abs. 8 S. 2 EGHGB nicht angepasst. Für die Gewinn- und Ver-<br />

lustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Sofern es der Übersichtlichkeit diente,<br />

wurden bei Wahlrechten die Angaben im Anhang gemacht.<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

� Aktiva<br />

Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen erfolgt zu An-<br />

schaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten abzüglich planmäßiger Abschreibun-<br />

gen. Vermögensgegenstände mit zeitlich begrenzter Nutzung werden entsprechend ihrer voraus-<br />

sichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Anschaffungskosten ge-<br />

ringwertiger Wirtschaftsgüter wurden in den Jahren 2008 und 2009 im Jahr ihres Zugangs zu<br />

einem Sammelposten zusammengefasst und dieser über fünf Jahre linear abgeschrieben. Im<br />

Jahre 2010 erfolgte die Umstellung auf die Regelung vor dem 01. Januar 2008, d.h. bei Gering-<br />

wertigen Wirtschaftsgütern bis 410 EUR erfolgt eine Sofortabschreibung.<br />

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungs-<br />

nebenkosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert. Der beizulegende Wert wird gemäß IDW<br />

RS HFA 10 ermittelt. Die Bewertung der Ausleihungen an verbundene Unternehmen erfolgt zum<br />

Nennwert oder dem niedrigeren beizulegendem Wert.<br />

Bei den zu Nennwerten bilanzierten Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen<br />

werden alle erkennbaren Einzelrisiken durch entsprechende Bewertungsabschläge berücksich-<br />

tigt.<br />

Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestände sind zu Nominalwerten bilanziert. Bank-<br />

guthaben in ausländischer Währung werden zum Stichtagskurs umgerechnet.


Seite 3<br />

Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand für das Folgejahr darstellen, sind aktivisch ab-<br />

gegrenzt.<br />

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuer-<br />

lichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungspos-<br />

ten ermittelt. Dabei werden bei der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> nicht nur die Unterschiede<br />

aus den eigenen Bilanzpositionen einbezogen, sondern auch solche, die bei der Organtochter<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH bestehen. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden<br />

werden steuerliche Verlustvorträge in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwarten-<br />

den Verlustverrechnung berücksichtigt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des<br />

kombinierten Ertragsteuersatzes von aktuell 27,025 %. Dieser umfasst Körperschaftsteuer, Soli-<br />

daritätszuschlag und Gewerbesteuer.<br />

Zum 31. Dezember 2010 hat sich ein Überhang aktiver latenter Steuern insbesondere aus dem<br />

Bereich der Pensionsrückstellungen sowie aus körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerli-<br />

chen Verlustvorträgen ergeben. In Ausübung des Aktivierungswahlrechts<br />

(§ 274 Abs. 1 S. 2 HGB) wurde auf einen Ausweis aktiver latenter Steuern verzichtet.


� Passiva<br />

Seite 4<br />

Das Grundkapital ist in nennwertlose Stammaktien (Stückaktien) eingeteilt. Die Aktien lauten auf<br />

den Inhaber. Die Stückaktien haben einen rechnerischen Wert von EUR 1,00 pro Aktie.<br />

Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen werden nach § 253 Abs. 2 S. 2 HGB<br />

pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank ermittelten durchschnittlichen Marktzins-<br />

satz der letzten sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von<br />

15 Jahren ergibt (5,15 %).<br />

Die Pensionsrückstellung wurde nach dem Projected-Unit-Credit-Verfahren unter Anwendung<br />

versicherungsmathematischer Grundsätze ermittelt. Dabei wurde eine erwartete Lohn- und Ge-<br />

haltssteigerung zwischen 0 % und 2,5 % zugrunde gelegt. Die angenommene Rentensteigerung<br />

beträgt 1,0 %. Zudem wurden die Sterbetafeln 2005G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet.<br />

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen in ausreichendem Umfang alle bis zur Bilanzer-<br />

stellung erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten. Mit ihnen werden Verpflichtungen<br />

abgedeckt, die dem Grunde nach erkennbar sind, aber in ihrer endgültigen Höhe noch nicht fest-<br />

stehen. Sie werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmänni-<br />

scher Beurteilung notwendig ist<br />

Verbindlichkeiten sind mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag ausgewiesen.<br />

Die Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung, deren Restlaufzeit nicht mehr als<br />

ein Jahr beträgt, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Alle übri-<br />

gen Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten werden mit ihrem Umrechnungskurs<br />

zum Realisationszeitpunkt oder dem niedrigeren bzw. höheren Devisenkassamittelkurs am Bi-<br />

lanzstichtag bewertet.<br />

Verbundene Unternehmen sind solche Unternehmen, die als Mutter- oder Tochterunternehmen<br />

(§ 290 HGB) in den Konzernabschluss eines Mutterunternehmens nach den Vorschriften über die<br />

Vollkonsolidierung einzubeziehen sind, das als oberstes Mutterunternehmen den am weitestge-<br />

henden Konzernabschluss nach dem Zweiten Unterabschnitt aufzustellen hat, auch wenn die<br />

Aufstellung unterbleibt, oder das einen befreienden Konzernabschluss nach § 291 HGB oder<br />

nach einer nach § 292 HGB erlassenen Rechtsverordnung aufstellt oder aufstellen könnte; Toch-<br />

terunternehmen, die nach § 296 HGB nicht einbezogen werden, sind ebenfalls verbundene Un-<br />

ternehmen.


Erläuterungen zur Bilanz<br />

� Aktiva<br />

Seite 5<br />

(1) Die detaillierte Entwicklung des Anlagevermögens der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

ist im Anlagenspiegel als gesonderte Anlage I zum Anhang dargestellt.<br />

Die Veränderung in den Anteilen an verbundenen Unternehmen resultiert im Wesentli-<br />

chen aus folgenden Änderungen in 2010:<br />

- Kapitalisierung der Ausleihungen (TEUR 16.341) und Finanzforderungen (TEUR 850)<br />

an die Tecnosulfur Sistema de Tratamento de Metais Liquidos S/A sowie einer zusätzli-<br />

chen Einzahlung in das Eigenkapital dieser Gesellschaft (TEUR 5.325), die zum Bilanz-<br />

stichtag mit einem Betrag in Höhe von TEUR 4.854 noch ausstehend ist. Des Weiteren<br />

wurden nachträgliche Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 24 aktiviert.<br />

- Gründung der <strong>SKW</strong> Service GmbH und vollständige Einzahlung in das gezeichnete Ka-<br />

pital (TEUR 25)<br />

- Erwerb der <strong>SKW</strong> Metallurgy Sweden AB (vormals: Goldcup 6165 AB) (TEUR 5)<br />

In den Ausleihungen an verbundene Unternehmen (TEUR 29.279; Vorjahr:<br />

TEUR 36.252) sind Ausleihungen an die ESM Group Inc. in Höhe von TEUR 17.154 (Vor-<br />

jahr: TEUR 15.116), Ausleihungen an die <strong>SKW</strong> Quab Chemicals Inc. in Höhe von<br />

TEUR 3.862 (Vorjahr: TEUR 3.862) sowie Ausleihungen an die <strong>SKW</strong>-Tashi Metals & Alloys<br />

Private Ltd. in Höhe von TEUR 8.263 (Vorjahr: TEUR 932) enthalten. In 2010 wurden die<br />

Ausleihungen an die Tecnosulfur Sistema de Tratamento de Metais Liquidos S/A in Höhe<br />

von TEUR 16.341 vollständig kapitalisiert.<br />

(2) Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr eine Restlauf-<br />

zeit von weniger als einem Jahr.<br />

(3) Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (TEUR 22.448 Vorjahr:<br />

TEUR 8.428) haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr und betreffen mit<br />

TEUR 17.310 (Vorjahr: TEUR 6.451) Forderungen aus Darlehen sowie mit TEUR 4.814<br />

(Vorjahr: TEUR 1.977) Weiterbelastungen an verbundene Unternehmen aus erbrachten<br />

Leistungen. Im Berichtsjahr ist außerdem erstmals wieder eine Forderung aus dem Ergeb-<br />

nisabführungsvertrag mit der Tochtergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH<br />

(TEUR 323) enthalten.


Seite 6<br />

(4) Die sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von weni-<br />

ger als einem Jahr. Darin enthalten sind Forderungen aus noch nicht abrechenbaren Leis-<br />

tungen (gegenüber einer sich zum Bilanzstichtag in Gründung befindenden Konzerngesell-<br />

schaft) in Höhe von TEUR 2.584 und Steuerforderungen in Höhe von TEUR 213 enthalten.<br />

Außerdem ist in dieser Bilanzposition eine Barhinterlegung (Sperrkonto) im Zusammen-<br />

hang mit einer seitens der bei der Unicredit <strong>AG</strong> gewährten Bankgarantie in Höhe von<br />

TEUR 2.004 enthalten.<br />

(5) Die Flüssigen Mittel zum 31. Dezember 2010 betragen TEUR 6.657 (Vorjahr:<br />

TEUR 7.177). Sie beinhalten überwiegend Guthaben bei Kreditinstituten.<br />

� Passiva<br />

(6) Das Gezeichnete Kapital der Gesellschaft beläuft sich zum Bilanzstichtag unverändert auf<br />

TEUR 6.545, ist aufgeteilt in 6.544.930 Stückaktien und ist voll eingezahlt. Jede Aktie ge-<br />

währt ein Stimmrecht.<br />

Der Vorstand kann durch den Ermächtigungsbeschluss der Hauptversammlung vom 18.<br />

Juni 2007 nach der in 2009 erfolgten Kapitalerhöhung bis zum 30. Juni 2012 mit Zustim-<br />

mung des Aufsichtsrates noch 77.320 auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bar-<br />

und/oder Sacheinlage ausgeben (Genehmigtes Kapital 2007/I). Dabei ist den Aktionären<br />

ein Bezugsrecht einzuräumen.<br />

(7) Die Kapitalrücklage beträgt zum 31. Dezember 2010 unverändert TEUR 53.011.


Seite 7<br />

(8) Der Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 5.320 (Vorjahr: TEUR 2.198) setzt sich wie folgt zu-<br />

sammen:<br />

Jahresüberschuss 2010 TEUR 3.121<br />

+ Gewinnvortrag 2009 TEUR 2.199<br />

= Bilanzgewinn TEUR 5.320<br />

(9) Die Pensionsrückstellungen betragen zum Bilanzstichtag TEUR 1.068 (Vorjahr:<br />

TEUR 125). Aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen zum 01. Januar 2010 nach<br />

den Vorschriften des BilMoG ergibt sich ein Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 175;<br />

dieser wurde im Berichtsjahr mit TEUR 12 (1/15 nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB) den<br />

Rückstellungen zugeführt, die verbleibende Unterdeckung zum 31.12.2010 beträgt somit<br />

TEUR 163.<br />

(10) Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.523 (Vorjahr: TEUR 658) berücksich-<br />

tigen in ausreichendem Umfang alle bis zur Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und un-<br />

gewissen Verbindlichkeiten. Mit ihnen werden Verpflichtungen abgedeckt, die dem Grunde<br />

nach erkennbar sind, aber in ihrer endgültigen Höhe noch nicht feststehen. Darin enthalten<br />

sind personalbezogene Rückstellungen (TEUR 1.101, Vorjahr: TEUR 301), Rückstellungen<br />

für noch nicht abgerechnete Gebühren und Leistungen (TEUR 341, Vorjahr: TEUR 282)<br />

sowie Rückstellungen für Abschlussprüfungskosten (TEUR 81, Vorjahr: TEUR 75).<br />

(11) Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

in Höhe von TEUR 23.490 (Vorjahr: TEUR 798) aus. Davon sind TEUR 14.157 (Vorjahr:<br />

TEUR 798) innerhalb eines Jahres fällig.<br />

Rahmenkreditlinien:<br />

Die Gesellschaft verfügt zum Bilanzstichtag über eine mit der UniCredit Bank <strong>AG</strong> am 03.<br />

Juli 2009 verlängerte Rahmenkreditlinie über TEUR 2.000 mit einer unbestimmten Laufzeit.<br />

Die Rahmenkreditlinie ist zweckgebunden und wahlweise als Kontokorrentkredit oder<br />

Avalkredit ausnutzbar. Eine Ergänzungsvereinbarung zu diesem Rahmenkreditvertrag vom<br />

07. Juli 2009 legt fest, dass ein Teilbetrag über TUSD 1.450 zur Stellung einer Kreditbesi-<br />

cherungsgarantie für die Finanzierung des Niederschachtofens der <strong>SKW</strong>-Tashi Metals & Al-<br />

loys Private Ltd. in Bhutan verwendet wird. Des Weiteren wurde mit der Commerzbank <strong>AG</strong><br />

am 29. September 2010 ein Vertrag über einen Darlehensrahmen gemeinschaftlich mit der<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH abgeschlossen. Dieser Darlehensrahmen beträgt TEUR<br />

15.000 und steht bis auf Weiteres zur Verfügung. Daraus ist ein Teilbetrag von TEUR 2.700


Seite 8<br />

als Bankgarantie für die Europäische Kommission hinterlegt, das Schreiben vom 23. Okto-<br />

ber 2009 mit Bezug auf den damals bestehenden Kreditvertrag hat weiterhin Gültigkeit. Ein<br />

ebenfalls gemeinschaftlicher Darlehensrahmen mit der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH wur-<br />

de am 22. März 2010 mit der DZ Bank <strong>AG</strong> über einen Darlehensrahmen in Höhe von<br />

TEUR 5.000 mit unbestimmter Laufzeit abgeschlossen. Darüber hinaus wurde mit der Ba-<br />

den-Württembergischen Bank am 28. September 2010 ein Rahmenkreditvertrag über<br />

TEUR 10.000 mit einer Laufzeit bis zum 31. März 2012 vereinbart.<br />

Darlehensverträge:<br />

Mit der BayernLB und der WestLB wurden am 11. Februar 2010 zwei Darlehensverträge<br />

über jeweils TEUR 7.000 abgeschlossen. Beide Verträge dienen ausschließlich der Finan-<br />

zierung des Erwerbs von Anteilen an der Tecnosulfur Sistema de Tratamento de Metais Li-<br />

quidos S/A und haben eine Laufzeit bis zum 30. Dezember 2014. Des Weiteren wurde am<br />

08. April 2010 ein Poolvertrag über die Besicherung dieser beiden Darlehen geschlossen.<br />

Als Sicherheit dient die Verpfändung der 66,67% der Gesellschaftsanteile an der Tecnosul-<br />

fur Sistema de Tratamento de Metais Liquidos S/A.<br />

(12) Sämtliche Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen<br />

Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.<br />

(13) Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR<br />

6.135 (Vorjahr: TEUR 1.370) haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Sie setz-<br />

ten sich im Wesentlichen zusammen aus Verbindlichkeiten aus noch nicht eingezahltem<br />

Kapital gegenüber der Tecnosulfur Sistema de Tratamento de Metais Liquidos S/A<br />

(TEUR 4.854) sowie Verbindlichkeiten gegenüber der ESM Group Inc. (TEUR 987), welche<br />

fast ausschließlich aus Weiterbelastungen resultieren. Des Weiteren sind Verbindlichkeiten<br />

gegenüber der Tochtergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH in Höhe von TEUR 220<br />

enthalten, die sich zusammensetzen aus Verbindlichkeiten aus Weiterbelastungen<br />

(TEUR 88) sowie anrechenbare Ertragssteuern und Umsatzsteuerforderungen in Höhe von<br />

TEUR 132, die aus der umsatz- und ertragsteuerlichen Organschaft mit der Tochtergesell-<br />

schaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH entstehen. Daneben existieren noch Verbindlichkeiten<br />

gegenüber anderen verbundenen Unternehmen aus sonstigen Leistungen in Höhe von<br />

TEUR 74.


Seite 9<br />

(14) Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen zum 31. Dezember 2010 aus Miet- und Lea-<br />

singverpflichtungen betragen TEUR 255 (Vorjahr: TEUR 105), wovon TEUR 99 innerhalb<br />

eines Jahres anfallen und TEUR 156 innerhalb von zwei bis fünf Jahren. Dies trägt zur Ver-<br />

ringerung der Kapitalbindung bei und belässt das Investitionsrisiko beim Leasinggeber bzw.<br />

Vermieter. Des Weiteren existieren sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR<br />

1.063 (Vorjahr: TEUR 1.027), wovon TEUR 813 innerhalb eines Jahres fällig sind und im<br />

Wesentlichen Verpflichtungen aus einem mit der Woodes Ltd., Singapore (Republik Singa-<br />

pur), abgeschlossenen Beratungsvertrag betreffen. Weitere TEUR 75 sind innerhalb von<br />

zwei bis fünf Jahren fällig. Die restlichen TEUR 175 betreffen Verpflichtungen aus einem<br />

mit der AlzChem Trostberg GmbH, Trostberg (<strong>Deutschland</strong>), geschlossenen Markenlizenz-<br />

vertrag zur Nutzung einer Konzernmarke, welche in mehr als fünf Jahren fällig sind.<br />

(15) Im Zuge des Erwerbs des Quab-Geschäftes zum 16. Januar 2007 von der Degussa Corpo-<br />

ration Inc. durch die Tochter <strong>SKW</strong> Quab Chemicals Inc. hat die Gesellschaft gegenüber der<br />

Gigaset <strong>AG</strong> (ehemals ARQUES Industries <strong>AG</strong>), München, eine Garantiefreistellungserklä-<br />

rung über USD 10,0 Mio. abgegeben. Zur Absicherung der daraus entstehenden Eventu-<br />

alverbindlichkeit hat die Gesellschaft eine entsprechende Umwelthaftpflichtversicherung<br />

mit einem Selbstbehalt von TUSD 100 abgeschlossen.<br />

(16) Des Weiteren hat die Gesellschaft im Rahmen des ESM-Erwerbs am 04. Oktober 2007<br />

gegenüber der finanzierenden Bank eine Mithaftvereinbarung in Höhe des Term loans<br />

(Darlehensstand zum 31. Dezember 2010: USD 17,5 Mio.) abgegeben.<br />

(17) Weiterhin hat die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> die gesamtschuldnerische Haftung<br />

gemeinsam mit der Tochtergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH für das von der <strong>SKW</strong><br />

<strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH zu zahlende Ruhegeld für einen ehemaligen Mitarbeiter übernom-<br />

men.<br />

(18) Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> hat einem verbundenen Unternehmen eine Zusage<br />

zur Übernahme von bedingten Zahlungsverpflichtungen in Höhe von EUR 8,2 Mio. gewährt.


Seite 10<br />

(19) Die Gesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> haftet entsprechend der Bußgeldent-<br />

scheidung der EU-Kommission vom 22. Juli 2009 gesamtschuldnerisch für die Zahlung ei-<br />

nes maximalen Bußgelds in Höhe von EUR 13,3 Mio. (gesamtschuldnerische Haftung der<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> und <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH zusammen mit der<br />

Gigaset <strong>AG</strong> (ehemals: ARQUES Industries <strong>AG</strong>) in Höhe von EUR 13,3 Mio.; gesamt-<br />

schuldnerische Haftung der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH zusammen mit der Evonik De-<br />

gussa GmbH und der AlzChem Trostberg GmbH (ehemals: AlzChem Hart GmbH) in Höhe<br />

von EUR 1,04 Mio.; kumulative gesamtschuldnerische Haftung der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong><br />

<strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> und <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH auf EUR 13,3 Mio. begrenzt). In Abstim-<br />

mung mit der EU-Kommission hat die Gesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH Bank-<br />

bürgschaften in Höhe von insgesamt EUR 6,7 Mio. (50% der maximalen Bußgeldforderung)<br />

zur Abwendung von Vollstreckungsmaßnahmen beigebracht. Dieser Betrag ist auch bei der<br />

Tochtergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH zum 31. Dezember 2010 als Rückstel-<br />

lung für ungewisse Verbindlichkeiten angesetzt worden.<br />

(20) Es bestehen aufgrund von Rahmenkreditlinien mit Konzerngesellschaften zum 31. Dezem-<br />

ber 2010 Ansprüche dieser Tochtergesellschaften gegenüber der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong><br />

<strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von TEUR 2.095 (Vorjahr: TEUR 7.435).


Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Seite 11<br />

(21) In den aktivierten Eigenleistungen sind ausschließlich Personalkosten enthalten, die im<br />

Zusammenhang mit der Einführung von neuen EDV-Programmen entstanden sind.<br />

(22) Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 3.706 (Vorjahr: TEUR 3.128)<br />

betreffen mit TEUR 651 unrealisierte Kursgewinne.<br />

(23) Der Personalaufwand hat sich im Berichtsjahr um TEUR 2.886 auf TEUR 4.027 (Vorjahr:<br />

TEUR 1.141) erhöht. Dies ist zum einen auf die Erhöhung der Bonusvergütung<br />

(TEUR 1.698; Vorjahr: TEUR 29) sowie die Erhöhung der Rückstellung für Aktienoptions-<br />

programme (TEUR 263; Vorjahr: TEUR 183) zurückzuführen. Die Erhöhung der laufenden<br />

Bezüge (TEUR 1.099; Vorjahr: TEUR 748) resultiert aus der Erhöhung der monatlichen Fix-<br />

gehälter des Vorstands (siehe Vergütungsbericht) sowie aus der Erhöhung des Personal-<br />

bestands. Die Zuführung zur Pensionsrückstellung betrug im Berichtsjahr TEUR 879 (Vor-<br />

jahr: TEUR 19). Darin enthalten sind Einmaleffekte im Zusammenhang mit den neuen Vor-<br />

standsverträgen (siehe Vergütungsbericht).<br />

(24) Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 4.406 (Vorjahr:<br />

TEUR 2.293) betreffen mit TEUR 868 unrealisierte Kursverluste. Ferner sind periodenfrem-<br />

de Aufwendungen für den Konzernabschluss 2009 in Höhe von TEUR 33 enthalten.<br />

(25) Die Erträge aus Beteiligungen resultieren aus Dividenden der Tochtergesellschaft <strong>SKW</strong><br />

France S.A.S. (TEUR 4.000; Vorjahr: TEUR 2.000) sowie erstmals aus der Dividende Toch-<br />

tergesellschaft Tecnosulfur Sistema de Tratamento de Metais Liquidos S/A (TEUR 3.073).<br />

(26) Der Ertrag aus Gewinnabführung in Höhe von TEUR 323 (Vorjahr: Aufwand aus Verlust-<br />

übernahme: TEUR 1.133) resultiert aus dem mit der Tochtergesellschaft <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> GmbH in 2007 geschlossenen Ergebnisabführungsvertrag.<br />

(27) Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens in Höhe von TEUR 996<br />

(Vorjahr: TEUR 934) resultieren ausschließlich aus langfristigen Ausleihungen an Tochter-<br />

gesellschaften.


Seite 12<br />

(28) Die Sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge in Höhe von TEUR 247 setzen sich zu-<br />

sammen aus Zinserträgen von Banken (TEUR 21, Vorjahr: TEUR 37) und Zinserträgen aus<br />

verbundenen Unternehmen (TEUR 226; Vorjahr: TEUR 146). Die Erhöhung der Zinserträge<br />

aus verbundenen Unternehmen ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Ausleihngen zu-<br />

rückzuführen.<br />

(29) Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 658 betreffen mit einem<br />

Betrag von TEUR 607 Zinsen und ähnliche Aufwendungen gegenüber Banken (Vorjahr:<br />

TEUR 113). Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den im Berichtsjahr neu abge-<br />

schlossenen Darlehensverträgen mit der BayernLB <strong>AG</strong> und WestLB <strong>AG</strong> zur Finanzierung<br />

des Anteilserwerbs an der Tecnosulfur Sistema de Tratamento de Metais Liquidos S/A.<br />

Daneben ist ein Zinsaufwand aus der Zuführung zur Pensionsrückstellung in Höhe von<br />

TEUR 51 enthalten.<br />

(30) Aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG sind außerordentliche Aufwendungen aus<br />

der Erhöhung der Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 12 entstanden. Im Vorjahr<br />

waren in dieser Position ausschließlich Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kapital-<br />

erhöhung enthalten.<br />

(31) Die sonstigen Steuern in Höhe von TEUR 12 (Vorjahr: TEUR 10) resultieren im Wesentli-<br />

chen aus nicht abzugsfähiger Versicherungssteuer sowie den KfZ-Steuern für die Dienst-<br />

wägen der Vorstände sowie weiterer Mitarbeiter.<br />

(32) Für das Geschäftsjahr 2010 ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 5.320 (Vorjahr:<br />

TEUR 2.198). Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, der Hauptversammlung vorzu-<br />

schlagen, für das Geschäftsjahr 2010 eine Dividende in Höhe von EUR 0,50 je dividenden-<br />

berechtigter Aktie auszuschütten. Hieraus würde sich unter Annahme einer unveränderten<br />

Zahl von 6.544.930 dividendenberechtiger Aktien eine Dividendenausschüttung von insge-<br />

samt EUR 3.272.465 ergeben Ferner beabsichtigen Vorstand und Aufsichtsrat der Haupt-<br />

versammlung vorzuschlagen, den verbleibenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen.


Sonstige Angaben<br />

(33) Aufstellung des Anteilsbesitzes<br />

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ist als gesonderte Anlage II zum Anhang beigefügt.<br />

Seite 13<br />

Bei Beteiligungen, die ihren Jahresabschluss nicht in Euro aufstellen, wurden die Positio-<br />

nen für das Gezeichnete Kapital und das Eigenkapital mit dem jeweiligen Stichtagskurs<br />

zum 31. Dezember 2010 und das Ergebnis des Geschäftsjahres mit dem jeweiligen Durch-<br />

schnittskurs 2010 umgerechnet. Dabei wurden folgende Umrechnungskurse verwendet:<br />

Stichtagskurs Durchschnittskurs<br />

1 EURO 31.12.2010 31.12.2009 2010 2009<br />

Brasilien BRL 2,2177 2,5113 2,3318 2,7674<br />

China CNY 8,8220 9,8350 8,9725 9,5277<br />

Hongkong HKD 10,3856 11,1709 10,3002 10,8114<br />

Indien INR 59,7580 67,0400 60,5915 67,3611<br />

Bhutan BTN 59,7580 67,0400 60,5915 67,3611<br />

Japan JPY 108,6500 133,1600 116,2691 130,3366<br />

Kanada CAD 1,3322 1,5128 1,3653 1,5850<br />

Mexiko MXN 16,5475 18,9223 16,7390 18,7989<br />

Russland RUB 40,8200 43,1540 40,2601 44,1376<br />

Südkorea KRW 1.499,0600 1.666,9700 1.531,9110 1.772,9039<br />

Türkei TRL 2,0694 2,1547 1,9967 2,1631<br />

USA USD 1,3362 1,4406 1,3258 1,3948<br />

(34) Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> hat Beziehungen zu nahestehenden Personen.<br />

Beziehungen zu nahestehenden juristischen Personen:<br />

Im Folgenden werden die Geschäfte zu nahestehenden juristischen Personen, mit Aus-<br />

nahme derer, die zu 100 % in mittelbaren oder unmittelbaren Anteilsbesitz der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> stehen, näher erläutert.


Darlehensbeziehungen<br />

<strong>SKW</strong> Quab Chemicals Inc.<br />

Darlehensbetrag<br />

zum 31.12.2010<br />

Seite 14<br />

Zinssatz Vertrag vom Laufzeit Zinserträge<br />

in 2010<br />

USD 2.584.400 12M-LIBOR+1 % 18. Januar 2007 Unbestimmt USD 49.261,55<br />

USD 2.415.600 PRIMERATE+1 % 18. Januar 2007 Unbestimmt USD 104.088,91<br />

USD 115.583,34 PRIMERATE+1,25 % 18. Februar 2009<br />

(Ergänzung vom<br />

18. Juni 2009)<br />

30. Juni 2010 USD 8.168,02<br />

USD 2.900.000,00 PRIMERATE+1 % 08. Januar 2010 Unbestimmt USD 100.547,91<br />

<strong>SKW</strong> Tashi Metals & Alloys Private Ltd.<br />

Darlehensbetrag<br />

zum 31.12.2010<br />

Zinssatz Vertrag vom Laufzeit Zinserträge<br />

in 2010<br />

USD 11.074.485 9 % 28. Juli 2009 8 Jahre USD 568.994,31<br />

Sonstige Geschäftsbeziehungen<br />

Partnergesellschaft Art der Beziehung Vertrag vom Erträge in 2010<br />

<strong>SKW</strong> Quab Chemi-<br />

cals Inc.<br />

<strong>SKW</strong>-Tashi Metals &<br />

Alloys Private Ltd.<br />

Tecnosulfur Sistema<br />

de Tratamento de<br />

Metais Liquidos S/A<br />

Konzernumlage 18. Januar 2007 EUR 300.000<br />

Weiterbelastung von<br />

Kosten<br />

Weiterbelastung von<br />

Kosten<br />

./. EUR 1.709.610,31<br />

./. EUR 450.651,81


Beziehungen zu nahestehenden natürlichen Personen:<br />

Seite 15<br />

Als nahe stehende natürliche Personen wurden die aktiven Mitglieder von Vorstand und<br />

Aufsichtsrat und deren nahe Familienangehörige definiert. Es gibt bei der Gesellschaft kei-<br />

ne ehemaligen Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat, für die Versorgungszusagen be-<br />

stehen; daher wurden ehemalige Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat (und deren Fa-<br />

milienangehörige) nicht als nahe stehende Personen definiert.<br />

Aufsichtsrat:<br />

Wie in Nr. 37 „Bezüge der Organe“ angegeben, nahmen Mitglieder des Aufsichtsrats auch<br />

Mandate bei Gesellschaften außerhalb des Konzerns wahr. Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong><br />

<strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> unterhält zu einigen dieser externen Gesellschaften gewöhnliche Geschäftsbe-<br />

ziehungen in geringem Umfang und zu marktüblichen Konditionen.<br />

Herr Titus Weinheimer bzw. die Anwaltssozietät, der er angehört, hat das bereits vor seiner<br />

Wahl in den Aufsichtsrat der Gesellschaft erteilte Beratungsmandat auch während seiner<br />

Zeit als Aufsichtsrat der Gesellschaft zu marktüblichen Bedingungen fortgesetzt. Die Ge-<br />

nehmigung des Aufsichtsrats gemäß § 114 AktG liegt vor. Im Berichtsjahr wurden hierfür<br />

Zahlungen in Höhe von TEUR 22 geleistet.<br />

Die Vergütung für die Tätigkeit als Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft ist in Nr. 37<br />

„Bezüge der Organe“ beschrieben.<br />

Vorstand:<br />

Die Zahlungen der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> sind in Nr. 37 „Bezüge der Organe“<br />

vollständig angegeben.<br />

(35) Im Berichtsjahr beschäftigte die Gesellschaft durchschnittlich zehn Mitarbeiter (Vorjahr:<br />

sechs). Alle Mitarbeiter der Gesellschaft sind mit kaufmännischen Tätigkeiten befasst.


(36) Zusammensetzung des Aufsichtsrats und Vorstands und weitere Mandate seiner<br />

Mitglieder<br />

Aufsichtsrat Vorstand<br />

Titus Weinheimer, New York, NY (USA)<br />

Buchanan, Ingersoll & Rooney pc, Rechtsan-<br />

walt<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit<br />

10.06.2008, Wiederwahl am 15.06.2009)<br />

Jochen Martin, München (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Selbständiger M&A Berater<br />

Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats, (seit<br />

15.06.2009)<br />

Dr. Dirk Markus, Feldafing (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Aurelius <strong>AG</strong>, Vorsitzender des Vorstands<br />

Mitglied des Aufsichtsrats (seit 04.06.2009)<br />

Dr. rer. nat. Christoph Schlünken, Sulz-<br />

bach-Rosenberg (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Eckart GmbH, Vorsitzender der Geschäftsfüh-<br />

rung<br />

Mitglied des Aufsichtsrats (seit 04.06.2009)<br />

Armin Bruch, Erzhausen (<strong>Deutschland</strong>)<br />

SGL Carbon SE, Mitglied des Vorstands<br />

Mitglied des Aufsichtsrats (seit 15.06.2009)<br />

Sabine Kauper, Merching (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Phönix Solar <strong>AG</strong>, Finanzvorstand<br />

Mitglied des Aufsichtsrats (seit 15.06.2009)<br />

Seite 16<br />

Ines Kolmsee, Tutzing (Deutsch-<br />

land)<br />

Dipl.-Ing., Vorsitzende des Vor-<br />

stands<br />

(26.05.2006 bis 15.08.2006 Allein-<br />

vorstand, seit 16.08.2006 Vorsit-<br />

zende des Vorstands)<br />

Gerhard Ertl, Garching a. d. Alz<br />

(<strong>Deutschland</strong>)<br />

Dipl.-Kfm., Finanzvorstand (seit<br />

16.08.2006)


Aufsichtsrat:<br />

Seite 17<br />

Seit der Vergrößerung des Aufsichtsrats der Gesellschaft von drei auf sechs Mitglieder im<br />

Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung vom 4. Juni 2009, hat dieser keinerlei perso-<br />

nelle Veränderungen erfahren. Auch blieben die Besetzungen der Ämter des Vorsitzenden<br />

und des stellvertretenden Vorsitzenden unverändert.<br />

Da die Gesellschaft nach wie vor nicht gesetzlich verpflichtet ist, Vertreter der Arbeitnehmer<br />

in den Aufsichtsrat zu berufen, gehörten dem Aufsichtsrat im Berichtsjahr wiederum ledig-<br />

lich Vertreter der Aktionäre an.<br />

Im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat fünf Präsenzsitzungen und vier fernmündliche Sitzun-<br />

gen abgehalten. Zusätzlich wurden acht Beschlüsse des Aufsichtsrats jeweils einstimmig<br />

und unter Beteiligung aller Mitglieder, im schriftlichen Umlaufverfahren gefasst.<br />

Mit Ausnahme von Herrn Dr. Schlünken, der einer Präsenzsitzung witterungsbedingt fern<br />

bleiben musste, waren alle Mitglieder des Aufsichtsrats jeweils bei diesen Sitzungen anwe-<br />

send. Herr Dr. Markus und Herr Martin konnten jeweils bei einer fernmündlich abgehalte-<br />

nen Sitzung nicht teilnehmen. Alle Abwesenden wurden vom Vorsitzenden des Aufsichts-<br />

rats jeweils unverzüglich über die behandelten Themen informiert.<br />

Um den bei der Gesellschaft herrschenden spezifischen Gegebenheiten Rechnung zu tra-<br />

gen, hat der Aufsichtsrat neben dem bereits im Geschäftsjahr 2009 eingerichteten Prü-<br />

fungsausschuss und dem Nominierungsausschuss, im Berichtsjahr einen Vergütungsaus-<br />

schuss hinzugefügt.<br />

Dem Prüfungsausschuss gehörten, wie schon im Geschäftsjahr 2009, Herr Dr. Dirk Markus<br />

(Vorsitzender), Frau Sabine Kauper und Herr Jochen Martin an. Der Prüfungsausschuss<br />

hielt drei Präsenzsitzungen und eine fernmündliche Sitzung ab, an denen jeweils alle Mit-<br />

glieder teilnahmen.<br />

Der Vergütungsausschuss setzte sich im Berichtsjahr aus Herrn Titus Weinheimer (Vorsit-<br />

zender), Herrn Armin Bruch und Herrn Dr. Dirk Markus zusammen. Es wurden vier Prä-<br />

senzsitzungen und eine fernmündliche Sitzung, jeweils unter Teilnahme aller Mitglieder,<br />

abgehalten.<br />

Zu Mitgliedern des Nominierungsausschusses sind Herr Titus Weinheimer (Vorsitzender),<br />

Herr Armin Bruch und Herr Jochen Martin gewählt worden. Der Nominierungsausschuss<br />

trat im Berichtsjahr einmal unter voller Präsenz zusammen.


Seite 18<br />

Weitere Mandate der Mitglieder des Aufsichtsrats der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong><br />

<strong>AG</strong> im Geschäftsjahr 2010<br />

Titus Weinheimer, Rechtsanwalt, wohnhaft in New York, NY (USA), Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats der Gesellschaft seit 10.06.2008<br />

Keine weiteren Mandate in inländischen Aufsichtsräten oder vergleichbaren in- und auslän-<br />

dischen Gremien.<br />

Dipl.-Kaufmann Jochen Martin, selbständiger M&A Berater, wohnhaft in München<br />

(<strong>Deutschland</strong>), stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat Sitz<br />

MCH Management Capital <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> München (<strong>Deutschland</strong>),<br />

bis 31.10.2010<br />

Beirat / Verwaltungsrat Sitz<br />

EPP Professional Publishing Group GmbH (Vorsitzender) München (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH) Armin Bruch, Mitglied des Vorstands der SGL Carbon SE, wohn-<br />

haft in Erzhausen (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Beirat / Verwaltungsrat Sitz<br />

SGL CARBON Polska SA Racibórz (Polen)<br />

SGL CARBON S.A. A Coruña (Spanien)<br />

SGL CARBON SDN BHD Banting (Malaysia)<br />

SGL CARBON ASIA-PACIFIC SDN BHD Banting (Malaysia)<br />

SGL Tokai CARBON Ltd. (Vorsitz) Shanghai<br />

(Volksrepublik China)<br />

SGL CARBON Do Brasil LTDA. Sao Paulo (Brasilien)<br />

Bei den vorgenannten Mitgliedschaften in mit inländischen Aufsichtsräten vergleichbar


Seite 19<br />

Dipl.-Betriebswirtin (FH) Sabine Kauper, Finanzvorstand der Phönix Solar <strong>AG</strong>, wohnhaft<br />

in Merching (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Beirat / Verwaltungsrat Sitz<br />

Phoenix Solar PTE. LTD. Singapore (Republik Singapur)<br />

Phoenix Solar Systems, Inc. (Mitglied des Board of Directors) San Ramon (Kalifornien/USA)<br />

Bei den vorgenannten Mitgliedschaften in mit inländischen Aufsichtsräten vergleichbaren<br />

ausländischen Kontrollgremien handelt es sich um konzerninterne Mandate der Phoenix-<br />

Gruppe.<br />

Dr. oec. Dirk Markus, Vorstandsvorsitzender der Aurelius <strong>AG</strong>, wohnhaft in Feldafing<br />

(<strong>Deutschland</strong>)<br />

Aufsichtsrat Sitz<br />

AURELIUS Beteiligungsberatungs <strong>AG</strong> (Vorsitzender) München (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft Haselünne (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Investunity <strong>AG</strong> (Vorsitzender) München (<strong>Deutschland</strong>) bis<br />

29.06.2010<br />

Lotus <strong>AG</strong> (Vorsitzender) Grünwald (<strong>Deutschland</strong>)<br />

SMT Scharf <strong>AG</strong> (Vorsitzender) Hamm (<strong>Deutschland</strong>)<br />

ED Enterprises <strong>AG</strong> (stellvertretender Vorsitzender) Grünwald (<strong>Deutschland</strong>)<br />

seit 29.10.2010<br />

Bei den vorgenannten Mitgliedschaften in inländischen Aufsichtsräten der AURELIUS Be-<br />

teiligungsberatungs <strong>AG</strong>, der ED Enterprises <strong>AG</strong> und der Berentzen-Gruppe Aktiengesell-<br />

schaft handelt es sich um konzerninterne Mandate der Aurelius-Gruppe.


Seite 20<br />

Dr. rer. nat. Christoph Schlünken, Vorsitzender der Geschäftsführung ECKART GmbH,<br />

wohnhaft in Sulzbach-Rosenberg (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Beirat / Verwaltungsrat Sitz<br />

Eckart Suisse S.A.. (Vorsitzender des Verwaltungsrates) Vetroz (Schweiz)<br />

Eckart Switzerland S.A. (Vorsitzender des Verwaltungsrates) Vetroz (Schweiz)<br />

Eckart Aluminium Corporation (Chairman of the Board) Louisville (USA)<br />

Eckart America Corporation (Chairman of the Board) Painesville (USA)<br />

Eckart Italia s. r. l. (Chairman of the Board) Rivanazzano (Italien)<br />

Eckart Zhuhai Co. Ltd. (Chairman of the Board)<br />

Eckart Asia Ltd.<br />

Eckart Shanghai Co. Ltd.<br />

Zhuhai City (Volksrepublik<br />

China)<br />

Hong Kong (Sonderverwal-<br />

tungszone Hongkong der<br />

Volksrepublik China)<br />

Shanghai (Volksrepublik<br />

China)<br />

Eckart Benelux B.V. Uden (Niederlande)<br />

Eckart France SAS Saint-Quen (Frankreich)<br />

Eckart UK Ltd.<br />

Ampthill, Bedfordshire<br />

(Vereinigtes Königreich)<br />

Eckart Finland OY Pori (Finnland)<br />

Bei den vorgenannten Mitgliedschaften in mit inländischen Aufsichtsräten vergleichbaren<br />

ausländischen Kontrollgremien handelt es sich um konzerninterne Mandate der Eckart-<br />

Gruppe.


Seite 21<br />

Ersatzmitglied für den Fall des Ausscheidens eines der vorbenannten Aufsichtsratsmitglie-<br />

der:<br />

Dr. rer. pol. Claus Ritzer, Steuerberater und Partner der RölfsPartner-Gruppe, wohnhaft in<br />

Landshut (<strong>Deutschland</strong>)<br />

Keine weiteren Mandate in inländischen Aufsichtsräten oder vergleichbaren in- und auslän-<br />

dischen Gremien.<br />

Weitere Mandate der Mitglieder des Vorstands der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

im Geschäftsjahr 2010<br />

Frau Kolmsee und Herr Ertl nahmen im Berichtszeitraum keine Mandate außerhalb des<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns wahr.<br />

Innerhalb des Konzerns hatten sie im Berichtszeitraum folgende Mandate inne:<br />

Ines Kolmsee<br />

• Affival Inc., Chairman of Board of Directors<br />

• <strong>SKW</strong> Quab Chemicals Inc., Vice President<br />

• <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> USA Inc., President<br />

• ESM Group Inc., Chairman of Board of Directors<br />

• ESM Special Metals & Technology Inc., Member of Board of Directors<br />

• <strong>SKW</strong> Hong Kong Co. Ltd., Chairman<br />

• Quab Chemicals Belgium BVBA, Zaakvoerder<br />

• <strong>SKW</strong> Verwaltungs GmbH, Geschäftsführer<br />

• <strong>SKW</strong> Service GmbH, Geschäftsführer (seit 02. August 2010)<br />

• <strong>SKW</strong> France S.A.S., Président<br />

• Affimex Cored Wire S. de R.L. de C.V., Presidente<br />

• Cored Wire Serviçios S. de R.L. de C.V., Presidente<br />

• <strong>SKW</strong> Tashi Metals & Alloys Private Ltd., Chairman of Board of Directors<br />

• Jamipol Ltd., Member of Board of Directors<br />

• <strong>SKW</strong> Metallurgy Sweden AB, Chairman of Board of Directors (seit 09. Dezember 2010)


Gerhard Ertl<br />

• Affival Inc., Member of Board of Directors<br />

• <strong>SKW</strong> Quab Chemicals Inc., Vice President<br />

• <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> USA Inc., Executive Vice President and Secretary<br />

• ESM Group Inc., Member of Board of Directors<br />

• <strong>SKW</strong> Hong Kong Co. Ltd., Board Member<br />

• Quab Chemicals Belgium BVBA, Zaakvoerder<br />

• Affimex Cored Wire S. de R.L. de C.V., Segundo Vice-Presidente<br />

• Cored Wire Serviçios S. de R.L. de C.V., Segundo Vice-Presidente<br />

• <strong>SKW</strong> Tashi Metals & Alloys Private Ltd., Member of Board of Director<br />

• <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH, Geschäftsführer<br />

• <strong>SKW</strong> Verwaltungs GmbH, Geschäftsführer<br />

• <strong>SKW</strong> Service GmbH, Geschäftsführer (seit 02. August 2010)<br />

(37) Bezüge der Organe<br />

Leistungsorientierte Vergütungsstrukturen<br />

Seite 22<br />

Die Vergütungsstrukturen im gesamten <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern sind geleitet von den<br />

Grundsätzen der Angemessenheit, der Leistungsorientierung und der Transparenz. Dies<br />

gilt insbesondere für die Vergütungen der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat. Als<br />

Zeichen guter Corporate Governance und gemäß dem Selbstverständnis der Gesellschaft,<br />

seine Aktionäre umfassend zu informieren, wurde von der Möglichkeit eines Beschlussvor-<br />

schlags an die Hauptversammlung hinsichtlich des Verzichts auf die detaillierte Offenle-<br />

gung der Vorstandsvergütungen bewusst nicht Gebrauch gemacht.<br />

Im Einzelnen umfasste die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat im Berichtsjahr fol-<br />

gende Komponenten:<br />

I. Amtierender Aufsichtsrat:<br />

Wie im Vergütungsbericht des Jahres 2009 dargestellt, sind sämtliche Ansprüche aus Auf-<br />

sichtsratstätigkeit bis zum 4. Juni 2009 spätestens im Jahr 2009 abgegolten worden. Daher<br />

wurden im Jahre 2010 keinerlei Zahlungen geleistet, die sich auf Aufsichtsratstätigkeit bis<br />

zum 4. Juni 2009 beziehen.


Für Aufsichtsratstätigkeit ab dem 4. Juni 2009 gilt Folgendes:<br />

Seite 23<br />

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats wird bestimmt insbesondere durch folgen-<br />

den Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung am 4. Juni 2009:<br />

„1. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen jährlich eine<br />

feste Vergütung in Höhe von EUR 10.000 pro Mitglied, welche jeweils am Tag nach der or-<br />

dentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft, die über die Entlastung des Aufsichtsrats<br />

entscheidet, ausbezahlt wird.<br />

2. Ferner erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats eine variable Vergütung, welche sich wie<br />

folgt untergliedert:<br />

a) Kurzfristige am Unternehmenserfolg orientierte Vergütung („variable Vergütung 1“):<br />

Jedes Mitglied des Aufsichtsrates erhält eine jährliche am kurzfristigen Unternehmenserfolg<br />

orientierte Vergütung in Form einer Ergebnisbeteiligung in Höhe von 0,03% des EBT (Ear-<br />

nings before taxes, Ergebnis vor Steuern) des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns. Das EBT ist je-<br />

weils aus dem letzten durch den Wirtschaftsprüfer geprüften Konzernabschluss für das<br />

betreffende Geschäftsjahr abzuleiten. Es gelten insofern jeweils die geprüften IFRS-<br />

Ergebnisse. Die variable Vergütung 1 wird jeweils am Tag nach der ordentlichen Hauptver-<br />

sammlung der Gesellschaft, die über die Entlastung des Aufsichtsrats entscheidet, ausbe-<br />

zahlt. Die variable Vergütung 1 beträgt je Aufsichtsratsmitglied jährlich maximal EUR<br />

5.000,00.<br />

b) Langfristige am Unternehmenserfolg orientierte Vergütung („variable Vergütung 2“):<br />

Jedes Mitglied des Aufsichtsrates erhält eine am langfristigen Unternehmenserfolg orien-<br />

tierte Vergütung, deren Höhe nach Maßgabe der nachfolgenden Bestimmungen von der re-<br />

lativen Entwicklung des Börsenkurses der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong>-Aktie im Verhältnis zum SDAX-<br />

Index der Deutsche Börse <strong>AG</strong> (oder Nachfolge-Index, nachfolgend „SDAX“) abhängt und<br />

erst nach Ablauf der vollständigen Amtsperiode des Aufsichtsratsgremiums auszuzahlen<br />

ist.<br />

Zur Berechnung der variablen Vergütung 2 werden jeweils der Durchschnitt der Werte des<br />

Schlusskurses der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktie in XETRA (oder Nachfolgesystem) sowie des<br />

SDAX-Schlusskurses der letzten 30 Handelstage vor dem ersten Tag der Amtsperiode so-<br />

wie dem letzten Tag der Amtsperiode (Vergleichsperiode) miteinander verglichen und die<br />

prozentuale Veränderung bestimmt. Unter den Voraussetzungen, dass der Kursverlauf der<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong>-Aktie zum Ende der Vergleichsperiode positiv ist und die ermittelte pro-<br />

zentuale Veränderung des Kurses der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong>-Aktie zum Ende der Vergleichspe-<br />

riode die prozentuale Veränderung des SDAX übersteigt, beträgt die variable Vergütung 2<br />

für jedes Aufsichtsratsmitglied EUR 5.000,00. Für Zwecke der Berechnung der variablen


Seite 24<br />

Vergütung 2 wird auf die Amtsperiode des gesamten Aufsichtsrats abgestellt. Die variable<br />

Vergütung 2 wird am Tag nach der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft, mit<br />

der die Amtszeit des Aufsichtsrats endet, ausbezahlt.<br />

3. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das 1,5-fache, jeder Stellvertreter das 1,25-<br />

fache der nach Absatz 1 zu gewährenden Beträge.<br />

4. Jedes Mitglied eines Ausschusses erhält über die Vergütungen gemäß Absatz 1 und 2<br />

hinaus ein Sitzungsentgelt in Höhe von EUR 500,00 je Ausschusssitzung. Der Vorsitzende<br />

eines Ausschusses erhält das doppelte Sitzungsentgelt.<br />

5. Vergütungen an den Aufsichtsrat werden zuzüglich gegebenenfalls fälliger Umsatzsteuer<br />

geleistet.<br />

6. Mitglieder des Aufsichtsrats, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres bzw. der<br />

Wahlperiode dem Aufsichtsrat oder einem Ausschuss angehört haben, erhalten für jeden<br />

angefangenen Monat ihrer Tätigkeit eine zeitanteilige Vergütung (feste Vergütung und vari-<br />

able Vergütungen). Der unterjährige Ein- und/oder Austritt eines Aufsichtsratsmitglieds hat<br />

weder Auswirkungen auf die Berechnung der variablen Vergütungen noch auf die Fälligkeit<br />

der Vergütung.<br />

7. Dieser Beschluss gilt für Aufsichtsratsbezüge für Zeiträume, die nach dem Ende der or-<br />

dentlichen Hauptversammlung am 4. Juni 2009 beginnen.<br />

8. Die Aufsichtsratsbezüge für den Zeitraum bis zum Ende der ordentlichen Hauptver-<br />

sammlung am 4. Juni 2009 richten sich nach dem zu Tagesordnungspunkt 8 gefassten Be-<br />

schluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 18. Juni 2007 über die Vergütung des<br />

Aufsichtsrats.<br />

9. Der zu Tagesordnungspunkt 8 gefasste Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung<br />

vom 18. Juni 2007 über die Vergütung des Aufsichtsrats wird aufgehoben.“<br />

Die ordentliche Hauptversammlung am 4. Juni 2009 hat die Herren Titus Weinheimer (Wie-<br />

derwahl), Dr. Dirk Markus und Dr. Christoph Schlünken in den Aufsichtsrat der Gesellschaft<br />

gewählt. Als Ersatzmitglied des Aufsichtsrats wurde Herr Dr. Claus Ritzer gewählt; die Er-<br />

satzmitgliedschaft ist nicht vergütet. Nach Wirksamwerden des weiteren Hauptversamm-<br />

lungsbeschlusses über die Erweiterung des Aufsichtsrates von drei auf sechs Mitglieder am<br />

15. Juni 2009, wurde mit gleichem Datum die Bestellung der weiteren Mitglieder des Auf-<br />

sichtsrates Frau Sabine Kauper, Herr Armin Bruch und Herr Jochen Martin wirksam. In sei-<br />

ner Sitzung vom 15. Juni 2009 hat der Aufsichtsrat Herrn Titus Weinheimer (Wiederwahl)<br />

zu seinem Vorsitzenden und Herrn Jochen Martin zu seinem stellvertretenden Vorsitzenden<br />

bestimmt. Der somit seit dem 15. Juni 2009 sechs Mitglieder umfassende Aufsichtsrat hat<br />

die Einrichtung von Ausschüssen beschlossen. Zum 31. Dezember 2010 bestanden der<br />

Prüfungsausschuss (Vorsitzender: Dr. Dirk Markus), der Vergütungsausschuss (Vorsitzen-


Seite 25<br />

der: Titus Weinheimer) sowie der Nominierungsausschuss (Vorsitzender: Titus Weinhei-<br />

mer).<br />

Im Berichtsjahr 2010 wurden für die Vergütung des Aufsichtsrats folgende Beträge aufge-<br />

wendet:<br />

In TEUR<br />

Fix-<br />

vergütung<br />

kurzfristige<br />

variable<br />

Vergütung<br />

langfristige<br />

variable<br />

Vergütung<br />

Sitzungs-<br />

entgelt<br />

Gesamt<br />

Armin Bruch 10,0 4,5 2,5 1,0 18<br />

Sabine<br />

Kauper<br />

Dr. Dirk<br />

Markus<br />

Jochen<br />

Martin<br />

Dr. Christoph<br />

Schlünken<br />

Titus<br />

Weinheimer<br />

10,0 4,5 2,5 1,0 18<br />

10,0 4,5 2,5 3,0 20<br />

12,5 4,5 2,5 1,0 20,5<br />

10,0 4,5 2,5 0 17<br />

15,0 4,5 2,5 2,0 24<br />

Gesamt 67,5 27 15,0 8,0 117,5<br />

Die einzelnen Vergütungskomponenten werden im Folgenden näher erläutert:<br />

Festvergütung (Nr. 1 und 3 des Beschlusses):<br />

Die ordentliche Hauptversammlung am 9. Juni 2010 hat über die Entlastung der Mitglieder<br />

des Aufsichtsrats für das Jahr 2009 entschieden. Somit waren die Festvergütungen für das<br />

Jahr 2009 am 9. Juni 2010 fällig. Gemäß Nr. 6 des Beschlusses (monatsweise Ratierung)<br />

hatten alle sechs Mitglieder des Aufsichtsrats, trotz des unterschiedlichen Beginns ihres<br />

Mandates, Anspruch auf 7/12 einer Jahresvergütung.<br />

Die Festvergütungen für das Jahr 2010 werden im Jahr 2011 fällig; hierfür wurden entspre-<br />

chende Rückstellungen gebildet.


Variable Vergütung (Nr. 2 des Beschlusses):<br />

Kurzfristige variable Vergütung:<br />

Seite 26<br />

Für das Jahr 2010 wurde eine Rückstellung von TEUR 4,5 pro Person gebildet. Der genaue<br />

Auszahlungsbetrag beträgt pro Person 0,03% des im geprüften Konzernabschluss 2010<br />

ausgewiesenen Ergebnisses vor Steuern (EBT), jedoch maximal TEUR 5,0 pro Person.<br />

Langfristige variable Vergütung:<br />

Für das Jahr 2010 wurde die bestehende Rückstellung um TEUR 2,5 pro Person auf TEUR<br />

3,7 pro Person erhöht.<br />

Sitzungsentgelte:<br />

Sitzungsentgelte werden nur für Ausschusssitzungen, nicht für Sitzungen des Plenums,<br />

gewährt.<br />

Sonstige Vergütungskomponenten:<br />

Laut § 12 der Satzung der Gesellschaft erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats den Ersatz<br />

ihrer notwendigen Auslagen. Im Berichtszeitraum handelte es sich hierbei um Reise- und<br />

Bewirtungskosten, die maximal in Höhe der im deutschen Einkommensteuerrecht vorgese-<br />

henen Beträge ersetzt wurden.<br />

Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr die Aufwendungen für eine D&O-Versicherung getra-<br />

gen, die die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat sowie weitere leitende Mitarbeiter der<br />

Gesellschaft schützt. Diese bestand aus zwei Policen (Grundsicherung und Höherversiche-<br />

rung). Gemäß den Regelungen des deutschen Corporate Governance Kodex wurde wäh-<br />

rend des Berichtsjahres innerhalb der D&O-Versicherung sowohl für die Mitglieder des Vor-<br />

stands als auch für Aufsichtsratsmitglieder ein Selbstbehalt von mindestens 10% des<br />

Schadens bis mindestens zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung<br />

vereinbart. Die Gesamtprämie für beide Policen für den genannten Personenkreis betrug<br />

für das Geschäftsjahr 2010 TEUR 56.<br />

Es existieren keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungsverhältnisse zu Gunsten von Mitglie-<br />

dern des Aufsichtsrats.


Seite 27<br />

Der Aufsichtsratsvorsitzende bzw. die Anwaltssozietät, in der er tätig ist, beraten auch den<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzern. Diese Beratung begann bereits vor der Berufung des Aufsichts-<br />

ratsvorsitzenden in den Aufsichtsrat und wurde nach Aufnahme seiner Aufsichtsratstätigkeit<br />

bei der Gesellschaft gemäß § 114 AktG vom Aufsichtsrat gebilligt. Im Geschäftsjahr wurden<br />

in diesem Zusammenhang TEUR 22 geleistet.<br />

Für die Mitglieder des Aufsichtsrats und ihre Hinterbliebenen existieren keine Versorgungs-<br />

zusagen der Gesellschaft.<br />

Sämtliche Zahlungen an Mitglieder des Aufsichtsrats erfolgten ggf. zuzüglich Umsatzsteuer<br />

sowie ggf. abzüglich einzubehaltender einkommensteuerlicher Abschläge.<br />

II. Amtierender Vorstand:<br />

Der Vorstand bestand währen des gesamten Jahres 2010 aus Frau Ines Kolmsee (Vorsit-<br />

zende) und Herrn Gerhard Ertl.<br />

Anlässlich der Änderungen des AktG durch die Einführung des Gesetzes zur Angemessen-<br />

heit der Vorstandsvergütung (Vorst<strong>AG</strong>) hatte der Vergütungsausschuss des Aufsichtsrats<br />

der Gesellschaft im Berichtsjahr Vorschläge zur Neukonzeptionierung des Vorstandsvergü-<br />

tungssystems erarbeitet, deren Prüfung auf Konformität mit dem Vorst<strong>AG</strong> veranlasst und<br />

die Beschlussfassung des Aufsichtsrats vorbereitet. Der Aufsichtsrat beschloss die Neu-<br />

gestaltung des Vergütungssystems und legte dieses der Hauptversammlung am 9. Juni<br />

2010 zur Billigung gemäß § 120 Abs. 4 AktG vor.<br />

Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands orientiert sich dabei weiterhin an den Aufgaben<br />

und den individuellen Beiträgen jedes Vorstandsmitglieds zum Gesamterfolg des Konzerns.<br />

Als weitere Richtgrößen wurden Größe und Tätigkeit des Unternehmens, seine wirtschaftli-<br />

che und finanzielle Lage sowie Höhe und Struktur der Vorstandsvergütung bei vergleichba-<br />

ren Unternehmen einbezogen.


Seite 28<br />

Ziel des neu gestalteten Vergütungssystems ist es über die Erfüllung von gesetzlichen Vor-<br />

schriften und die Betonung guter Corporate Governance hinaus, auch hinsichtlich der Vor-<br />

standsvergütung die Wettbewerbsfähigkeit des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns auf dem Markt<br />

der hochqualifizierten Führungskräfte sicherzustellen und Anreize für leistungsorientiertes<br />

und nachhaltig erfolgreiches Arbeiten zu schaffen.<br />

Nach dem zustimmenden Votum der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Juni 2010<br />

zum neuen Vorstandsvergütungssystem wurden mit beiden Mitgliedern des Vorstands mit<br />

Wirkung ab 1. Juli 2010 neue Dienstverträge abgeschlossen. Gleichzeitig wurden alle vor-<br />

herigen Verträge und Vereinbarungen, mit Ausnahme der laufenden Aktienoptionsverträge,<br />

aufgehoben. Die neuen Verträge enthalten überdies Regelungen zu Versorgungsleistungen<br />

(nachfolgend unter Nr. 3 erläutert) sowie zu Abfindungen (nachfolgend unter Nr. 7 erläutert)<br />

sowie zu Versorgungsleistungen.<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufwendungen für die Vergütung des Vorstands betru-<br />

gen im Berichtsjahr 2010 (Gesamtsummen aus Alt- und Neuverträgen, nachfolgend unter<br />

Nr. 1-2 erläutert). Die Aufwendungen für die Versorgungszusagen, den Langfristbonus LTI,<br />

das Aktienoptionsprogramms sowie die Nebenleistungen (nachfolgend unter Nr. 3-6 erläu-<br />

tert) sind in der Tabelle nicht enthalten:<br />

TEUR Ines Kolmsee Gerhard Ertl Gesamt<br />

Fixvergütung 275 215 490<br />

Variable Vergütung* 693 446 1.139<br />

Sachbezug** 3 8 11<br />

Zuschüsse Kranken- und<br />

Pflegeversicherung<br />

2 4 6<br />

Gesamt 973 673 1.646<br />

* Die im Vergütungsbericht 2009 beschriebenen offenen Forderungen in Höhe von TEUR<br />

124 wurden mit der Auszahlung der variablen Vergütung saldiert. Der Aufwand für die vari-<br />

able Vergütung des zweiten Halbjahres 2010 besteht ausschließlich aus Rückstellungen.<br />

** Private Mitnutzung des Geschäftswagens (für diesen Sachbezug wurde der lohnsteuer-<br />

rechtliche geldwerte Vorteil angesetzt)


Seite 29<br />

In den nachfolgenden Nr. 1-2 wird erläutert, wie sich die gezeigten Gesamtsummen zu-<br />

sammensetzten:<br />

1. Restzahlungen aus Verträgen für Dienstzeit bis 30. Juni 2010:<br />

Der Aufwand aus den Verträgen für die Dienstzeit bis zum 30. Juni 2010 betrug in 2010:<br />

TEUR Ines Kolmsee Gerhard Ertl Gesamt<br />

Fixvergütung 100 90 190<br />

Variable Vergütung* 518 321 839<br />

Sachbezug** 1 4 5<br />

Zuschüsse Kranken- und<br />

Pflegeversicherung<br />

1 2 3<br />

Gesamt 620 417 1.037<br />

* Die im Vergütungsbericht 2009 beschriebenen offenen Forderungen in Höhe von TEUR<br />

124 wurden mit der Auszahlung der variablen Vergütung saldiert.<br />

** Private Mitnutzung des Geschäftswagens (für diesen Sachbezug wurde der lohnsteuer-<br />

rechtliche geldwerte Vorteil angesetzt)<br />

Die variable Vergütung in der bis zum 30. Juni 2010 gültigen Fassung besteht aus einer je-<br />

weils individuellen Bonusvereinbarung, die sich am EBTDA orientiert.<br />

Die übrigen Komponenten (Fixvergütung, Sachbezug, Zuschuss Kranken- und Pflegeversi-<br />

cherung) unterscheiden sich in ihrer Struktur nicht signifikant vom neuen System (vgl.<br />

Nr. 2).<br />

Das Aktienoptionsprogramm ist unter Nr. 3 beschrieben.


Seite 30<br />

2. Struktur der und Aufwendungen für die seit dem 1. Juli 2010 im <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Kon-<br />

zern geltenden Vorstandsdienstverträge:<br />

Die Vergütung des Vorstandes umfasst folgende Hauptkomponenten:<br />

• Fixvergütung<br />

• Kurzfristbonus (STI)<br />

• Sachbezug (Geschäftswagen)<br />

• Kranken- und Pflegeversicherung (Zuschuss)<br />

• Versorgungszusage (Pensionszusage; untern Nr. 3 erläutert)<br />

• Langfristbonus (LTI; unter Nr. 4 erläutert)<br />

• Aktienoptionsprogramm (auslaufend; unter Nr. 5 erläutert)<br />

• Nebenleistungen (unter Nr. 6 erläutert)<br />

Dabei stehen Fixvergütung, Kurz- und Langfristbonus im gleichen Verhältnis zueinander,<br />

d .h. jeweils ein Drittel der Gesamtbezüge ohne Pensionszusagen, auslaufendes Aktienop-<br />

tionsprogramm und sonstige Bezüge (Geschäftswagen, Zuschuss Kranken- und Pflegever-<br />

sicherung und Nebenleistungen).<br />

Für die Dienstzeit vom 1. Juli 2010 bis zum 31. Dezember 2010 betrugen die Aufwendun-<br />

gen für die ersten vier Komponenten:<br />

TEUR Ines Kolmsee Gerhard Ertl Gesamt<br />

Fixvergütung 175 125 300<br />

Kurzfristbonus* 175 125 300<br />

Sachbezug** 2 4 6<br />

Zuschüsse Kranken- und<br />

Pflegeversicherung<br />

1 2 3<br />

Summe 353 256 609<br />

* Der Aufwand für den Kurzfristbonus des zweiten Halbjahres 2010 besteht ausschließlich<br />

aus Rückstellungen.<br />

** Private Mitnutzung des Geschäftswagens (für diesen Sachbezug wurde der lohnsteuer-<br />

rechtliche geldwerte Vorteil angesetzt)


Seite 31<br />

Die in vorstehender Tabelle erfassten Komponenten werden im Folgenden näher erläutert.<br />

Die jährliche Fixvergütung ist für die Dauer der Bestellung des Vorstandsmitglieds festge-<br />

legt und wird für angefangene Jahre als erfolgsunabhängige Komponente zeitanteilig be-<br />

rechnet und monatlich als Gehalt ausgezahlt.<br />

Die variable Vergütung besteht aus zwei Komponenten, die gemäß ihrer Anreizwirkung als<br />

„Short Term Incentive“ („STI“) und „Long Term Incentive“ („LTI“) bezeichnet werden. Jede<br />

der beiden Komponenten erreicht maximal die Höhe der Fixvergütung, so dass auch im<br />

Falle der maximal möglichen variablen Vergütung das Fixgehalt nicht mehr als verdreifacht<br />

werden kann. Die variable Vergütung wird für angefangene Jahre bzw. angefangene LTI-<br />

Perioden zeitanteilig berechnet.<br />

Hinsichtlich des Kurzfristbonus (STI) werden jährlich Kollektiv- und Individualziele verein-<br />

bart. Die Kollektivziele sind für beide Vorstandsmitglieder gleich und basieren auf den jähr-<br />

lichen Zielwerten aus der Finanzplanung des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns. Die Kollektivziele<br />

beinhalten die Erreichung des geplanten EBT (Earnings Before Taxes) sowie des Brutto-<br />

Cash Flow jeweils zur Hälfte. Die individuelle Leistung jedes Vorstandsmitglieds bzw. des-<br />

sen Zielerreichung wird nach Abschluss des Geschäftsjahres über eine Leistungsbeurtei-<br />

lung vom Aufsichtsrat festgestellt. Die Gesamtzielerreichung ist auf 100% begrenzt, so<br />

dass die jährliche variable Vergütung zwischen minimal 0% und maximal 100% des ausge-<br />

lobten Zielbetrags liegen kann.<br />

Den Mitgliedern des Vorstandes steht ein Geschäftswagen auch zur privaten Nutzung zur<br />

Verfügung. Für diesen Sachbezug wird der lohnsteuerrechtliche geldwerte Vorteil ange-<br />

setzt.<br />

Die Mitglieder des Vorstands haben Anspruch auf Zuschüsse für eine Kranken- und Pfle-<br />

geversicherung analog den Bestimmungen des Sozialgesetzbuches.


3. Versorgungszusagen:<br />

Seite 32<br />

Für die Mitglieder des Vorstands im Berichtsjahr besteht eine arbeitgeberfinanzierte be-<br />

triebliche Altersversorgung. Die Berechtigten haben ab Vollendung des 62. Lebensjahres<br />

Anspruch auf eine lebenslange Altersrente. Die Höhe der monatlichen Altersrente beträgt<br />

bei Erteilung der Zusage 40 % der vor Eintritt des Versorgungsfalls des Mitglieds des Vor-<br />

stands zuletzt bezogenen monatlichen Fixvergütung. Der Höchstanspruch wird mit Vollen-<br />

dung der dritten Bestellperiode erreicht und beträgt insgesamt maximal 60 % der vor Eintritt<br />

des Versorgungsfalls zuletzt bezogenen monatlichen Fixvergütung.<br />

Die Gesellschaft erhöht die laufenden Versorgungsleistungen gemäß den gesetzlichen<br />

Vorgaben jährlich um 1%. Eine weitergehende Anpassung findet nicht statt.<br />

Die Versorgungszusage schließt die Möglichkeit einer vorgezogenen Altersrente ab dem<br />

60. Lebensjahr (unter entsprechender Kürzung der Versorgungsleistung) sowie Erwerbs-<br />

minderungs- und Hinterbliebenenrenten ein. Die Versorgungszusagen sind vertraglich un-<br />

verfallbar (unabhängig vom Datum des Ausscheidens aus der Gesellschaft). Die Versor-<br />

gungszusagen sind gemäß den gesetzlichen Bestimmungen beim Pensionsversicherungs-<br />

verein gegen Insolvenz der Gesellschaft gesichert; die Beiträge zur Insolvenzsicherung<br />

trägt die Gesellschaft.<br />

Die bis zum 30. Juni 2010 bestehende Versorgungszusage an Herrn Gerhard Ertl wurde<br />

einvernehmlich in die beschriebene Neuregelung überführt.<br />

Der Rückstellung für Versorgungszusagen an Mitglieder des Vorstands wurde im Berichts-<br />

jahr 2010 ein Betrag von TEUR 939 zugeführt. Der Wert der Rückstellung beträgt zum Bi-<br />

lanzstichtag TEUR 1.064 und teilt sich wie folgt auf:<br />

In TEUR Ines Kolmsee Gerhard Ertl Gesamt<br />

Pensionsrückstellung 757 307 1.064


4. Langfristbonus LTI:<br />

Seite 33<br />

Die bisherigen Phantom Stocks werden ab 2010 durch einen neuen Langfristbonus, LTI,<br />

ersetzt, d. h. bereits erworbene Rechte laufen entsprechend den Planbedingungen weiter,<br />

neue Rechte werden nicht mehr begeben. Der neue LTI wird jährlich rollierend aufgelegt.<br />

Es handelt sich um einen cash-basierten Plan, dessen Auszahlungshöhe an die Zielerrei-<br />

chung der budgetierten Rendite des eingesetzten und gebundenen Kapitals (Return on Ca-<br />

pital Employed, ROCE) über drei Jahre gebunden ist; für die erste LTI-Periode sind abwei-<br />

chend zwei Jahre vereinbart. Der Ziel-ROCE wird vom Aufsichtsrat jeweils für das kom-<br />

mende und die zwei folgenden Jahre auf der Basis der Budgetplanung festgelegt. Der LTI<br />

kommt nur dann zur Auszahlung, wenn der ROCE über die Laufzeit mindestens 70% des<br />

Durchschnitts der festgelegten Zielwerte ausmacht. Liegt in einem Jahr ein Zielwert unter<br />

70%, kann dies über einen entsprechend hohen ROCE in den Folgejahren kompensiert<br />

werden. Wird in den ersten beiden Jahren einer Tranche ein ausreichender ROCE erreicht,<br />

soll das Vorstandsmitglied unabhängig von der ROCE-Zielerreichung in den Folgejahren<br />

Anspruch auf die Auszahlung des auf dieses Jahr entfallenden Teilbonus haben. Der LTI ist<br />

auf die Höhe des individuellen Zielbetrages bei einer Zielerreichung von 100% des durch-<br />

schnittlichen Drei-Jahres-ROCE (bzw. für die erste LTI-Periode zwei Jahre) begrenzt. Min-<br />

destens 50% des LTI-Nettoauszahlungsbetrags muss zum Auszahlungstermin in <strong>SKW</strong> Me-<br />

tallurgie Aktien investiert sein oder werden, die mindestens zwei Jahre gehalten werden<br />

müssen. Die erste LTI-Periode endet am 31. Dezember 2011 und wird im Jahr 2012 zur<br />

Auszahlung fällig.<br />

Für das LTI-Programm wurden im Berichtsjahr TEUR 300 zurückgestellt; davon entfallen<br />

auf Frau Ines Kolmsee TEUR 175 und auf Herrn Gerhard Ertl TEUR 125.<br />

5. Aktienoptionsprogramm in Form von „Phantom Stocks“ für Mitglieder des Vorstands:<br />

Im Jahre 2008 wurden für die Vorstandsmitglieder Aktienoptionsprogramme in Form von<br />

„Phantom Stocks“ aufgelegt. Den Mitgliedern des Vorstandes stehen je 30.000 „Phantom<br />

Stocks“ zu, deren Wertsteigerung jeweils zu definierten Bewertungsstichtagen auf Basis<br />

des gewichteten XETRA-Durchschnittsschlusskurses über einen Zeitraum von 20 Han-<br />

delstagen ermittelt wird. Aus dem Kursanstieg zwischen zwei Bewertungsstichtagen ergibt<br />

sich der dem Vorstandsmitglied pro Phantom Stock zustehende Betrag; bei einem Rück-<br />

gang des Kurses beträgt er null. Die Gesellschaft hat das Recht, anstelle der Lieferung der<br />

Aktien die Ansprüche des jeweiligen Vorstandsmitglieds durch Zahlung eines Geldbetrages


Seite 34<br />

zu erfüllen (Barausgleich). Das Programm von Frau Ines Kolmsee läuft bis zum 31. März<br />

2011, das Programm von Herrn Gerhard Ertl bis zum 30. Juni 2012.<br />

Im Berichtsjahr (am 30. September 2010) wurde eine Tranche des Programms von Herrn<br />

Gerhard Ertl fällig und von ihm geltend gemacht. Die Gesellschaft, vertreten durch den Auf-<br />

sichtsrat, hat von ihrem Recht auf Barausgleich Gebrauch gemacht und die Ansprüche von<br />

Herrn Gerhard Ertl mit einer Barzahlung in Höhe von TEUR 175 abgegolten. Weitere Tran-<br />

chen mit einem positiven Wert wurden im Berichtsjahr nicht fällig.<br />

Zum 31. Dezember 2010 betrug die Rückstellung für die weiteren Optionen von Frau Ines<br />

Kolmsee TEUR 176, für die von Herrn Gerhard Ertl TEUR 102.<br />

Damit ist insgesamt im Berichtsjahr ein Aufwand entstanden für die Optionen von Frau Ines<br />

Kolmsee in Höhe von TEUR 104 und für die von Herrn Gerhard Ertl in Höhe von TEUR<br />

148.<br />

6. Nebenleistungen/Sonstiges:<br />

Mitglieder des Vorstands einer Aktiengesellschaft sind in <strong>Deutschland</strong> grundsätzlich von<br />

der Pflicht zur gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung befreit; insofern wurden<br />

auch keine entsprechenden Arbeitgeberbeiträge geleistet.<br />

Im Übrigen erhalten die Mitglieder des Vorstands Sozial- und marginale Sachleistungen<br />

(z. B. Unfallversicherungsschutz) im in <strong>Deutschland</strong> gesetzlich vorgeschriebenen bzw. bei<br />

vergleichbaren Arbeitnehmern üblichen Umfang. Es handelte sich dabei ausschließlich um<br />

Leistungen, die nach deutschem Einkommensteuerrecht entweder nicht als Einkommen<br />

zählen oder pauschal versteuert wurden.<br />

Den Mitgliedern des Vorstands wurden im Berichtsjahr ihre notwendigen Reise- und Bewir-<br />

tungskosten bis zur maximal im deutschen Einkommensteuerrecht vorgesehenen Höhe er-<br />

setzt.<br />

Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr die Aufwendungen für eine D&O-Versicherung getra-<br />

gen, die die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat sowie weitere leitende Mitarbeiter der<br />

Gesellschaft schützt. Diese bestand aus zwei Policen (Grundsicherung und Höherversiche-<br />

rung). Gemäß den Regelungen des deutschen Corporate Governance Kodex wurde wäh-


Seite 35<br />

rend des Berichtsjahres innerhalb der D&O-Versicherung sowohl für die Mitglieder des Vor-<br />

stands als auch für Aufsichtsratsmitglieder ein Selbstbehalt von mindestens 10% des<br />

Schadens bis mindestens zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung<br />

vereinbart. Die Gesamtprämie für beide Policen für den genannten Personenkreis betrug<br />

für das Geschäftsjahr 2010 TEUR 56.<br />

Bei einigen außereuropäischen Tochtergesellschaften (einschl. der indischen Jamipol) hat-<br />

ten die Mitglieder des Vorstands für in diesen Gesellschaften wahrgenommene Mandate<br />

bisher Anspruch auf Vergütungen der jeweiligen Gesellschaft. In Zukunft soll auf diese Zah-<br />

lungen verzichtet werden; wo ein Verzicht nicht möglich ist, sollen die Zahlungen auf die<br />

Vergütung für die Tätigkeit als Vorstand der Gesellschaft angerechnet werden. Im Jahr<br />

2010 wurden letztmalig folgende Zahlungen geleistet und nicht angerechnet:<br />

• Affival Inc., Ines Kolmsee und Gerhard Ertl, jeweils USD 1.000<br />

• <strong>SKW</strong> Tashi Metals&Alloys Pvt. Ltd., Bhutan: Ines Kolmsee INR 20.000 und Gerhard<br />

Ertl INR 10.000<br />

• Jamipol Ltd., Indien: Ines Kolmsee, INR 18.093<br />

Es existieren keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungsverhältnisse zu Gunsten von Mitglie-<br />

dern des Vorstands. Die zum 31. Dezember 2009 existierenden Forderungen gegenüber<br />

Mitgliedern des Vorstands in Höhe von TEUR 124 wurden im Berichtsjahr ausgeglichen.<br />

7. Regelungen zu Abfindungen und Kontrollwechsel:<br />

Mit den Mitgliedern des Vorstandes sind folgende Abfindungsvereinbarungen getroffen:<br />

Im Falle des Widerrufs der Bestellung des Vorstandsmitgliedes zum Vorstand der Gesell-<br />

schaft (außer bei außerordentlicher Kündigung durch die Gesellschaft) haben die Mitglieder<br />

des Vorstands Anspruch auf eine Abfindung. Diese beträgt pro volle zwei Jahre Zugehörig-<br />

keit zum Vorstand der Gesellschaft das Doppelte des letzten Jahresfixgehalts. Sie ist der<br />

Höhe nach begrenzt auf zwei maximale Jahresgesamtvergütungen (fixe und variable Ver-<br />

gütung) sowie auf die maximale Gesamtvergütung (fixe und variable Vergütung) für die<br />

Restlaufzeit des Vertrags.<br />

Für den Fall einer Änderung der Kontrollverhältnisse der Gesellschaft steht den Mitgliedern<br />

des Vorstands ein Sonderkündigungsrecht zu. Im Falle der Ausübung dieses Sonderkündi-<br />

gungsrechts gilt die für den Fall des Widerrufs der Bestellung getroffene Abfindungsregel


Seite 36<br />

analog, sofern nicht das Mitglied des Vorstands im Zusammenhang mit dem Kontrollwech-<br />

sel vergleichbare Leistungen von einem Dritten erhält.<br />

Zusätzlich ist ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot für maximal zwei Jahre vereinbart;<br />

hierfür steht jedem Vorstandsmitglied im Maximalfall eine Karenzentschädigung in Höhe<br />

der letzten jährlichen Fixvergütung (pro rata temporis) zu.<br />

III. Ehemalige Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands:<br />

Es existieren keinerlei Versorgungszusagen für bereits ausgeschiedene Mitglieder des Vor-<br />

stands oder des Aufsichtsrats der Gesellschaft oder deren Hinterbliebene.<br />

(38) Der Gesellschaft sind in Anlage III zum Anhang aufgeführte Mitteilungen im Sinne von<br />

§ 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG zugegangen.<br />

(39) Das in 2010 gebuchte Abschlussprüferhonorar beträgt TEUR 153 (Vorjahr: TEUR 367)<br />

und betrifft im Berichtsjahr ausschließlich Abschlussprüferleistungen. Darin enthalten sind<br />

das vereinbarte Honorar für die Jahres- und Konzernabschlussprüfung 2010 in Höhe von<br />

TEUR 120 sowie Nachzahlungen für die Konzernabschlussprüfung 2009 an den Vorjahres-<br />

Abschlussprüfer.<br />

(40) Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2010<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> haben am 2. Dezember<br />

2010 gemäß § 161 AktG ihre jährliche Erklärung zu den Empfehlungen der "Regierungs-<br />

kommission Deutscher Corporate Governance Kodex" am 02. Dezember 2010 abgegeben<br />

und der Öffentlichkeit unverzüglich dauerhaft auf der Website der Gesellschaft im Internet<br />

(www.skw-steel.com) zugänglich gemacht.<br />

(41) Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />

Die <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> als Muttergesellschaft des <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong>-<br />

Konzerns stellt ihrerseits für den kleinsten Kreis wie auch für den größten Kreis von Unter-<br />

nehmen einen Konzernabschluss nach IFRS auf. Dieser wird einschließlich des mit dem<br />

Lagebericht der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> zusammengefassten Konzernlagebe-


Seite 37<br />

richts im elektronischen Bundesanzeiger in deutscher Sprache bekannt gemacht sowie in<br />

das Unternehmensregister eingestellt.<br />

(42) Die im Handelsgesetzbuch (§ 264 Abs. 2 S. 3 HGB) geforderte Erklärung des Vorstands<br />

(„Bilanzeid“) zum Jahresabschluss der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> sowie zum<br />

Konzernabschluss des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns für das Geschäftsjahr 2009 wurde vom<br />

Vorstand abgegeben und mit Datum vom 21. April 2010 im elektronischen Bundesanzeiger<br />

veröffentlicht sowie in das Unternehmensregister eingestellt.<br />

Die im Wertpapierhandelsgesetz geforderte Erklärung des Vorstands („Bilanzeid“) zum<br />

Halbjahresbericht des <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Konzerns für das erste Halbjahr des Geschäftsjahrs<br />

2010 wurde vom Vorstand abgegeben und in das Unternehmensregister eingestellt.<br />

Die im Handelsgesetzbuch geforderte Erklärung des Vorstands („Bilanzeid“) zum Jahres-<br />

abschluss der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> sowie zum Konzernabschluss des <strong>SKW</strong><br />

<strong>Metallurgie</strong> Konzerns für das Geschäftsjahr 2010 wird vom Vorstand zeitgleich mit der Un-<br />

terzeichnung der genannten Abschlüsse abgegeben und mit den genannten Abschlüssen<br />

im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht sowie in das Unternehmensregister einge-<br />

stellt werden.<br />

<strong>Unterneukirchen</strong>, 11. März 2011<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

Der Vorstand<br />

Ines Kolmsee Gerhard Ertl Reiner Bunnenberg


<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31.12.2010<br />

I.<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Anschaffungskosten kumulierte Abschreibungen Buchwerte<br />

Anlage I<br />

zum Anhang<br />

Seite 1<br />

01.01.2010 Zugänge Abgänge 31.12.2010 01.01.2010 Zugänge Abgänge 31.12.2010 31.12.2010 31.12.2009<br />

Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro<br />

1. Lizenzen 52.944,75 841.049,67 0,00 893.994,42 45.876,75 114.685,80 0,00 160.562,55 733.431,87 7.068,00<br />

Summe I. 52.944,75 841.049,67 0,00 893.994,42 45.876,75 114.685,80 0,00 160.562,55 733.431,87 7.068,00<br />

II. Sachanlagen<br />

1.<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 83.345,90 19.797,62 3.452,42 99.691,10 54.286,90 18.586,62 # 1.332,42 71.541,10 28.150,00 29.059,00<br />

Summe II. 83.345,90 19.797,62 3.452,42 99.691,10 54.286,90 18.586,62 1.332,42 71.541,10 28.150,00 29.059,00<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen 12.765.622,81 22.570.305,81 0,00 35.335.928,62 48.549,00 1,00 0,00 48.550,00 35.287.378,62 12.717.073,81<br />

2. Ausleihungen an verbundene<br />

Unternehmen 36.251.813,26 9.368.549,17 16.340.935,32 29.279.427,11 0,00 0,00 0,00 0,00 29.279.427,11 36.251.813,26<br />

Summe III. 49.017.436,07 31.938.854,98 16.340.935,32 64.615.355,73 48.549,00 1,00 0,00 48.550,00 64.566.805,73 48.968.887,07<br />

Gesamt 49.153.726,72 32.799.702,27 16.344.387,74 65.609.041,25 148.712,65 133.273,42 1.332,42 280.653,65 65.328.387,60 49.005.014,07


Anteilsbesitzliste der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

direkte Beteiligungen (Beträge in TEUR)<br />

Name Sitz<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> GmbH 1)<br />

Kapitalanteil<br />

in %<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

Ergebnis des<br />

Geschäftsjahres<br />

<strong>Unterneukirchen</strong>, <strong>Deutschland</strong> 100 2.730 25 0<br />

<strong>SKW</strong> France S.A.S. Solesmes, Frankreich 100 8.759 6.504 0<br />

<strong>SKW</strong> Quab Chemicals Inc. 2)<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> USA Inc. 2)<br />

<strong>SKW</strong> Verwaltungs GmbH 3)<br />

<strong>SKW</strong> Hong Kong Co. Ltd. 2)<br />

Wilmington, Delaware, USA 90 4.301 37 -1.136<br />

Wilmington, Delaware, USA 100 5.987 5.987 0<br />

<strong>Unterneukirchen</strong>, <strong>Deutschland</strong> 100 -247 25 -140<br />

Hong Kong, Hongkong (SAR der VR China) 100 -3 1 -42<br />

<strong>SKW</strong>-Tashi Metals & Alloys Private Limited 2)<br />

Phuentsholing, Bhutan 51 2.249 4.487 -1.449<br />

Tecnosulfur Sistema de Tratamento<br />

de Metais Liquidos S/A 2) Sete Lagoas, Minas Gerais, Brasilien 66,67 22.190 22.284 7.589<br />

<strong>SKW</strong> Metallurgy Sweden AB<br />

(vormals Goldcup 6165 AB)<br />

Sundsvall, Schweden 100 6 6 0<br />

<strong>SKW</strong> Service GmbH <strong>Unterneukirchen</strong>, <strong>Deutschland</strong> 100 -25 25 -50<br />

indirekte Beteiligungen (Beträge in TEUR)<br />

Name Sitz<br />

Kapitalanteil<br />

in %<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

Ergebnis des<br />

Geschäftsjahres<br />

<strong>SKW</strong> Celik Metalürji Üretim Ticaret Ve Sanayi<br />

Limited Sirketi 2) Taksim, Beyoglu, Türkei 99 2 2 0<br />

ESM (Tianjin) Co. Ltd. Tianjin, VR China 100 576 0 -127<br />

Tianjin Hong Long Metals Co. Ltd. Tianjin, VR China 100 271 88 -52<br />

ESM Group Inc. Wilmington, Delaware, USA 100 11.805 0 2.089<br />

ESM Metallurgical Products Inc. Nanticoke, Ontario, Kanada 100 1.627 1 -296<br />

Affival S.A.S. Solesmes, Frankreich 100 20.170 5.483 7.181<br />

Affival Inc. Williamsville, New York, USA 100 5.285 1 2.813<br />

Affival Korea Co Ltd. 2)<br />

Dangjin, Südkorea 100 1.787 709 379<br />

Affival K.K. Tokio, Japan 100 1.630 230 1274<br />

Affival Mexican <strong>Holding</strong>s LLC Wilmington, Delaware, USA 100 0 0 0<br />

Affimex Cored Wire S. de R. L. de C.V. Manzanillo, Colima, Mexiko 100 -2.442 3 -260<br />

Cored Wire Serviçios S. de R. L. de C.V. Manzanillo, Colima, Mexiko 100 18 3 -6<br />

Affival Vostock OOO Kolomna, Russland 100 -405 0 -137<br />

Jamipol Ltd. 4)<br />

Affival do Brasil Ltda. 5)<br />

<strong>SKW</strong> La Roche de Rame S.A.S. 6)<br />

1) Ergebnisabführungsvertrag mit der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

5) Bilanz 2006 (nicht konsolidiert aufgrund der untergeordneten Bedeutung für den Konzern)<br />

6) In Liquidation (nicht konsolidiert aufgrund der untergeordneten Bedeutung für den Konzern)<br />

Jamshedpur, Indien 30,22 9.522 1.883 3.138<br />

Rio de Janeiro, Brasilien 99,99 -8 0 N/A<br />

La Roche de Rame, Frankreich 100 N/A 3.160 N/A<br />

2) Wert aus dem IFRS-Package der Gesellschaft, da bis zur Aufstellung keine lokalen Abschlüsse verfügbar waren.<br />

3) Die <strong>SKW</strong> Verwaltungs GmbH unterhält in Russland ein „accredited representitive office“, dessen Finanzzahlen für 2010 in denjenigen der <strong>SKW</strong> Verwaltungs GmbH enthalten sind.<br />

4) Die Gesellschaft hat ein vom Kalenderjahr abweichendes Wirtschaftsjahr (01. April - 31. März). Somit lag zum Bilanzstichtag kein aktueller Jahresabschluss vor. Die Werte der Gewinnund<br />

Verlustrechnung wurden mit dem Durchschnittskurs 2010 und die Werte der Bilanz mit dem Stichtagskurs zum 31. Dezember 2010 umgerechnet. In der Anteilsbesitzliste sind deshalb<br />

die Zahlen aus dem Jahresabschluss zum 31. März 2010 ausgewiesen.<br />

Anlage II<br />

zum Anhang<br />

Seite 1


Anlage III zum Anhang<br />

Aktionärsstruktur und Stimmrechtsmitteilungen<br />

Aktionärsstruktur<br />

Zum 31. Dezember 2010 gab es folgende gemäß WpHG meldepflichtige Bestände (3% oder mehr an<br />

den gesamten Stimmrechten) an <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktien (in alphabetischer Reihenfolge):<br />

Name Sitz Bestand Bestand<br />

entspricht<br />

BT Pension Scheme<br />

Trustees<br />

Limited/Hermes<br />

LBBW Asset<br />

Management<br />

Investmentgesellschaft<br />

mbH<br />

Otus Capital<br />

Management L. P.<br />

Universal-<br />

Investment-<br />

Gesellschaft mbH<br />

London,<br />

Vereinigtes<br />

Königreich 318.886 4,87%<br />

Stuttgart,<br />

<strong>Deutschland</strong> 331.599 5,067%<br />

London,<br />

Vereinigtes<br />

Königreich 196.847 3,008%<br />

Datum Bemerkungen<br />

15.03.2010<br />

23.09.2010<br />

4.10.2010<br />

Frankfurt/M.,<br />

<strong>Deutschland</strong> 201.515 3,08% 5.01.2010<br />

Gesamt 1.048.847 16,025%<br />

fünf<br />

Einzelmeldungen<br />

zum gleichen<br />

Bestand<br />

drei<br />

Einzelmeldungen<br />

zum gleichen<br />

Bestand<br />

Die angegebenen Bestände beziehen sich nur auf das angegebene Datum; mögliche nachfolgende<br />

Änderungen sind nur dann meldepflichtig, wenn dadurch mindestens eine Meldeschwelle gemäß<br />

Wertpapierhandelsgesetz erreicht, überschritten oder unterschritten wird. Die angegebenen Bestände<br />

können nach Wertpapierhandelsgesetz zuzurechnende Stimmrechte enthalten. Da die gleichen<br />

Stimmrechte in bestimmten Fällen mehr als einer Person zugerechnet werden, können solche<br />

Stimmrechte in mehr als einer Stimmrechtsmitteilung enthalten sein. Die beiden vorgenannten<br />

Charakteristika der Stimmrechtsmitteilungen schränken die Aussagekraft der in der vorstehenden<br />

Tabelle enthaltenen Gesamtsummen deutlich ein.<br />

Die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat halten zum 31. Dezember 2010 in Summe weniger als<br />

1% der <strong>SKW</strong> <strong>Metallurgie</strong> Aktien.<br />

Stimmrechtsmitteilungen<br />

Die Stimmrechtsmitteilungen (3% oder mehr an den gesamten Stimmrechten) werden gemäß § 160<br />

Abs. 1 Satz 1 Nr. 8 AktG nachstehend im Originalwortlaut wiedergegeben (in alphabetischer<br />

Reihenfolge der Meldepflichtigen):<br />

1


BT Pension Scheme Trustees Limited (BTPSTL), London (Vereinigtes Königreich) und<br />

zugehörige Meldungen:<br />

9. April 2010:<br />

Correction of notification of voting rights published on March 23, 2010: BT Pension Scheme Trustees<br />

Limited (BTPSTL) of London, United Kingdom, gave notice pursuant to §§ 21, 22 WpHG that on 15<br />

March 2010 their voting interest in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> of <strong>Unterneukirchen</strong>, Germany,<br />

fell below the 5% threshold of § 21 para. 1 WpHG and amounted to 4.87% of the voting rights (i. e.<br />

318,886 shares with voting rights) at this day. All of these 4.87% of the voting rights (318,886 shares<br />

with voting rights) in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> were attributable to BTPSTL pursuant to both<br />

§ 22 para. 1 sent. 1 no. 6 WpHG in connection with § 22 para. 1 sent. 2 WpHG via BFNL (BriTel Fund<br />

Nominees Limited) and 4.16% (272,498 shares with voting rights) pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no.<br />

1 WpHG via its subsidiaries BFTL (BriTel Fund Trustees Limited) and BFNL (BriTel Fund Nominees<br />

Limited).<br />

(Originalmeldung erfolgte in englischer Sprache)<br />

Correction of notification of voting rights published on March 23, 2010: BriTel Fund Nominees Limited<br />

(BFNL) of London, United Kingdom, gave notice pursuant to §§ 21, 22 WpHG that on 15 March 2010<br />

their voting interest in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> of <strong>Unterneukirchen</strong>, Germany, fell below the<br />

5% threshold of § 21 para. 1 WpHG and amounted to 4.87% of the voting rights (i. e. 318,886 shares<br />

with voting rights) at this day. 0.71% (46,388 shares with voting rights) were attributable to BFNL<br />

pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no. 6 WpHG in connection with § 22 para. 1 sent. 2 WpHG.<br />

(Originalmeldung erfolgte in englischer Sprache)<br />

Correction of notification of voting rights published on March 23, 2010: BriTel Fund Trustees Limited<br />

(BFTL) of London, United Kingdom, gave notice pursuant to §§ 21, 22 WpHG that on 15 March 2010<br />

their voting interest in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> of <strong>Unterneukirchen</strong>, Germany, fell below the<br />

5% threshold of § 21 para. 1 WpHG and amounted to 4.87% of the voting rights (i. e. 318,886 shares<br />

with voting rights) at this day. All of these 4.87% of the voting rights (318,886 shares with voting rights)<br />

in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> were attributable to BFTL pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no. 6<br />

WpHG in connection with § 22 para. 1 sent. 2 WpHG via its subsidiary BFNL (BriTel Fund Nominees<br />

Limited) and 4.16% (272.498 shares with voting rights) pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no. 1 WpHG<br />

via BFNL (BriTel Fund Nominees Limited).<br />

(Originalmeldung erfolgte in englischer Sprache)<br />

Correction of notification of voting rights published on March 23, 2010: Hermes Fund Managers<br />

Limited (formerly named Hermes Pensions Management Limited (HFML) of London, United Kingdom,<br />

gave notice pursuant to §§ 21, 22 WpHG that on 15 March 2010 their voting interest in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> of <strong>Unterneukirchen</strong>, Germany, fell below the 5% threshold of § 21 para. 1<br />

WpHG and amounted to 4.87% of the voting rights (i. e. 318,886 shares with voting rights) at this day.<br />

All of these 4.87% of the voting rights (318,886 shares with voting rights) in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong><br />

<strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> were attributable to HFML pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no. 6 WpHG in connection with<br />

§ 22 para. 1 sent. 2 WpHG via BFNL (BriTel Fund Nominees Limited).<br />

(Originalmeldung erfolgte in englischer Sprache)<br />

Correction of notification of voting rights published on March 23, 2010: Hermes Equity Ownership<br />

Services Limited (HEOS) of London, United Kingdom, gave notice pursuant to §§ 21, 22 WpHG that<br />

on 15 March 2010 their voting interest in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> of <strong>Unterneukirchen</strong>,<br />

Germany, fell below the 5% threshold of § 21 para. 1 WpHG and amounted to 4.87% of the voting<br />

rights (i. e. 318,886 shares with voting rights) at this day.<br />

All of these 4.87% of the voting rights (318,886 shares with voting rights) in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong><br />

<strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> were attributable to HEOS pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no. 6 WpHG via BFNL (BriTel<br />

Fund Nominees Limited).<br />

2


(Originalmeldung erfolgte in englischer Sprache)<br />

23. März 2010:<br />

BT Pension Scheme Trustees Limited (BTPSTL) of London, United Kingdom, gave notice pursuant to<br />

§§ 21, 22 WpHG that on 15 March 2010 their voting interest in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> of<br />

<strong>Unterneukirchen</strong>, Germany, fell below the 5% threshold of § 21 para. 1 WpHG and amounted to<br />

4.87% of<br />

the voting rights (i. e. 318,886 shares with voting rights) at this day. All of these 4.87% of the voting<br />

rights (318,886 shares with voting rights) in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> were attributable to<br />

BTPSTL pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no. 6 WpHG in connection with § 22 para. 1 sent. 2 WpHG<br />

and § 22 para. 1 sent. 1 no. 1 WpHG via its subsidiaries BFTL (BriTel Fund Trustees Limited) and<br />

BFNL (BriTel Fund Nominees Limited).<br />

(Originalmeldung in englischer Sprache)<br />

BriTel Fund Nominees Limited (BFNL) of London, United Kingdom, gave notice pursuant to §§ 21, 22<br />

WpHG that on 15 March 2010 their voting interest in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> of<br />

<strong>Unterneukirchen</strong>, Germany, fell belowthe 5% threshold of § 21 para. 1 WpHG and amounted to 4.87%<br />

of the voting rights (i. e. 318,886 shares with voting rights) at this day. 0.71% were attributable to<br />

BFNL pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no. 6 WpHG in connection with § 22 para. 1 sent. 2 WpHG.<br />

(Originalmeldung in englischer Sprache)<br />

BriTel Fund Trustees Limited (BFTL) of London, United Kingdom, gave notice pursuant to §§ 21, 22<br />

WpHG that on 15 March 2010 their voting interest in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> of<br />

<strong>Unterneukirchen</strong>, Germany, fell below the 5% threshold of § 21 para. 1 WpHG and amounted to<br />

4.87% of the voting rights (i. e. 318,886 shares with voting rights) at this day. All of these 4.87% of the<br />

voting rights (318,886 shares with voting rights) in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> were<br />

attributable to BFTL pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no. 1 WpHG via its subsidiary BFNL (BriTel Fund<br />

Nominees Limited) and also pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no. 6 WpHG in connection with § 22 para.<br />

1 sent. 2 WpHG.<br />

(Originalmeldung in englischer Sprache)<br />

Hermes Fund Managers Limited (formerly named Hermes Pensions Management Limited (HFML) of<br />

London, United Kingdom, gave notice pursuant to §§ 21, 22 WpHG that on 15 March 2010 their voting<br />

interest in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> of <strong>Unterneukirchen</strong>, Germany, fell below the 5%<br />

threshold of § 21 para. 1 WpHG and amounted to 4.87% of the voting rights (i. e. 318,886 shares with<br />

voting rights) at this day. All of these 4.87% of the voting rights (318,886 shares with voting rights) in<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> were attributable to HFML pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no. 6<br />

WpHG in connection with § 22 para. 1 sent. 2 WpHG.<br />

(Originalmeldung in englischer Sprache)<br />

Hermes Equity Ownership Services Limited (HEOS) of London, United Kingdom, gave notice pursuant<br />

to §§ 21, 22 WpHG that on 15 March 2010 their voting interest in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

of <strong>Unterneukirchen</strong>, Germany, fell below the 5% threshold of § 21 para. 1 WpHG and amounted to<br />

4.87% of the voting rights (i. e. 318,886 shares with voting rights) at this day. All of these 4.87% of the<br />

voting rights (318,886 shares with voting rights) in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong> were<br />

attributable to HEOS pursuant to § 22 para. 1 sent. 1 no. 6 WpHG.<br />

(Originalmeldung in englischer Sprache)<br />

3


LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH, Stuttgart (<strong>Deutschland</strong>):<br />

27. September 2010:<br />

Die LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH, Stuttgart (<strong>Deutschland</strong>), hat uns gemäß §<br />

21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong>,<br />

<strong>Unterneukirchen</strong> (<strong>Deutschland</strong>), ISIN DE000<strong>SKW</strong>M013, am 23. September 2010 die Schwelle von 5%<br />

überschritten hat und zu diesem Tag 5,067% (entspricht 331.599 Stimmrechte) betrug. Davon sind<br />

5,067% (entspricht 331.599 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen.<br />

Otus Capital Management L. P., London (Vereinigtes Königreich):<br />

6. Okober 2010:<br />

Otus Capital Management L. P., London (United Kingdom), informed us according to section 21 (1)<br />

WpHG that on October 4, 2010, their percentage of voting rights in <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong><br />

<strong>AG</strong>, <strong>Unterneukirchen</strong> (Germany), ISIN DE000<strong>SKW</strong>M013, exceeded the threshold of 3% and as per<br />

that date amounted to 3.008% (196,847 voting rights). All of those voting rights are to be attributed to<br />

them pursuant to section 22 (1) sentence 1 no. 1 and no. 6 WpHG.<br />

(Notification submitted in English)<br />

Universal-Investment-Gesellschaft, Frankfurt/M. (<strong>Deutschland</strong>):<br />

7. Januar 2010:<br />

Die Universal-Investment-Gesellschaft, Frankfurt/M. (<strong>Deutschland</strong>), hat uns gemäß §§ 21 Abs. 1, 22<br />

Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong><br />

<strong>AG</strong>, <strong>Unterneukirchen</strong> (<strong>Deutschland</strong>), ISIN DE000<strong>SKW</strong>M013, am 5. Januar 2010 die Schwelle von 3%<br />

überschritten hat und zu diesem Tag 3,0789% (entspricht 201.515 Stimmrechte) betrug. Davon<br />

wurden 0,764% (50.000 Stimmrechte) direkt gehalten und 2,315% (151.515 Stimmrechte) nach § 22<br />

Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG (Spezialfonds) zugerechnet.<br />

4


Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang –<br />

unter Einbeziehung der Buchführung und den mit dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht<br />

der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Unterneukirchen</strong>, für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und zusammengefassten Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der<br />

Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />

durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung<br />

und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />

Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />

Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />

die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />

der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />

und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht<br />

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der<br />

angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die<br />

Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />

dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

der <strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Unterneukirchen</strong>, den gesetzlichen Vorschriften<br />

und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von<br />

der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend<br />

dar.<br />

Munich, den 11. März 2011<br />

Deloitte & Touche GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

(Aumann) (Schimmel)<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer


Erklärung des Vorstands<br />

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden<br />

Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im mit<br />

dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des<br />

Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird und dass die wesentlichen Chancen und Risiken der<br />

voraussichtlichen Entwicklung beschrieben sind.<br />

<strong>Unterneukirchen</strong> (<strong>Deutschland</strong>), den 11. März 2011<br />

<strong>SKW</strong> <strong>Stahl</strong>-<strong>Metallurgie</strong> <strong>Holding</strong> <strong>AG</strong><br />

Der Vorstand<br />

Ines Kolmsee (Vorsitzende) Gerhard Ertl Reiner Bunnenberg

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