12.07.2015 Aufrufe

Download (PDF) - Konzert Theater Bern

Download (PDF) - Konzert Theater Bern

Download (PDF) - Konzert Theater Bern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

126berner symphonieorchester––VERÄNDERNUNDERHALTEN127Das bso und ich sind nun im vierten Jahr gemeinsam unterwegsund fest zusammen gewachsen. In der Probenarbeit sindwir effektiv geworden und verstehen einander auch in kompliziertenmusikalischen Abläufen mühelos. Wir haben uns demIdeal eines schlanken, eher französischen Klangbildes weitergenähert und artikulieren mit gemeinsamer Zunge. Dieser Weggeht nun in sein oberes Drittel – und wird steiniger. Denn, ummit Voltaire zu sprechen: «Das Bessere ist der Feind des Guten.» Aufdiese Herausforderung freuen wir uns!In der vor uns liegenden Saison ist wiederum Beethoven ein Programm-Schwergewicht:Die «Missa Solemnis» und die «Neunte»komplettieren den Weg, den wir mit unserem «Ur-Fidelio» inder vergangenen Saison beschritten haben und der uns unerwartetviel Aufmerksamkeit einbrachte.Mit Freude dirigierte ich letztes Jahr Werke von Richard Strauss.In dieser <strong>Konzert</strong>saison aber überlassen wir den Strauss-Schwerpunkthauptsächlich unseren prominenten Gastdirigenten, dieuns und Ihnen verschiedene Lösungen anbieten werden undunsere Musiker noch flexibler machen.Haben die Dirigenten bis in die Dreissigerjahre des letztenJahrhunderts selbst die grössten Meisterwerke bearbeitet,so gilt solches Eingreifen heute als geradezu sittenwidrig.Mahler, Weingartner, Stokowski und Mengelberg z. B. habengar die Symphonien von Beethoven und Schumann in eigenenFassungen präsentiert. Die Klasse eines Dirigenten wurdevorwiegend an seiner Fertigkeit gemessen, stilsichere Retuschenanzubringen. Die Musik sollte so den Zeitgenossen zugänglichergemacht werden. Auch unser so erfolgreicher «Ur-Fidelio»wäre ohne ein paar «Kniffe» nicht aufführungsfähig gewesen.Wesentlich weiter gehen wir, wenn wir nun im Musiktheaterdie altbackenen Dialoge aus dem Weberschen «Freyschütz»eliminieren und durch neu adaptierte Zwischenmusiken vonHector Berlioz ersetzen. Gänzlich spekulativ ist im <strong>Konzert</strong> unserVersuch, die «Unvollendete» von Franz Schubert einmal nichtwie üblich als zweisätzigen Torso aufzuführen, sondern derSymphonie die originale viersätzige Gestalt zurückzugeben.Mehr zu dem damit verbundenen «Krimi» im Abendprogramm.Orchestermusik braucht Öffentlichkeit. Wir können ohne Sie,die gewogenen Zuhörer, nicht leben und hoffen mit dankbarstemHerzen, dass auch die Umkehrung dieses Satzes stimmt!IhrMario Venzago,chefdirigent bsoDas Engagement von Mario Venzago als Chefdirigent des <strong>Bern</strong>er Symphonieorchesterswird grosszügigerweise durch die Burgergemeinde <strong>Bern</strong>finanziert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!