02.12.2012 Aufrufe

Gesundheitliche Versorgung in Stadt und Land - Bibliothek der ...

Gesundheitliche Versorgung in Stadt und Land - Bibliothek der ...

Gesundheitliche Versorgung in Stadt und Land - Bibliothek der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Ges<strong>und</strong>heitliche</strong> <strong>Versorgung</strong> <strong>in</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> <strong>Land</strong><br />

Zahl <strong>der</strong> Hausärzt<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Hausärzte sowie hausärztlich tätigen Abbildung 5<br />

Internist<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Internisten <strong>in</strong> Hessen 2009 nach Altersgruppen<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ärzte<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Quelle: KV Hessen<br />

19<br />

249<br />

265<br />

685<br />

730<br />

< 35 35 – 40 41 – 45 46 – 50 51 – 55<br />

Alter<br />

56 – 60 61 – 65 66 – 70 > 70<br />

KV-Bezirksstellen teilweise noch problematischer<br />

dar. So liegt beispielsweise <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> über 55-jährigen Hausärzt<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Hausärzte <strong>in</strong> <strong>der</strong> KV-Bezirksstelle Marburg<br />

bereits aktuell bei r<strong>und</strong> 45 %.<br />

Die aktuelle vertragsärztliche <strong>Versorgung</strong>ssituation<br />

zusammenfassend lässt sich feststellen,<br />

dass als bestimmendes Merkmal sich<br />

mith<strong>in</strong> weniger das Problem e<strong>in</strong>es generellen<br />

Mangels an nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzt<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Ärzten stellt als vielmehr <strong>der</strong>en ungleiche<br />

regionale Verteilung auf die jeweiligen<br />

Planungsbereiche <strong>und</strong> – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen ländlichen<br />

Räumen – <strong>der</strong>en Verteilung <strong>in</strong>nerhalb<br />

dieser Planbezirke. Das Problem <strong>der</strong> Heterogenität<br />

wird sich perspektivisch ausweiten,<br />

da e<strong>in</strong>e regional unterschiedliche demografi<br />

sche Bevölkerungsentwicklung sowie e<strong>in</strong>e<br />

ungünstige Altersstruktur <strong>der</strong> Hausärzte gerade<br />

<strong>in</strong> solchen, meist ländlich geprägten<br />

Regionen anzutreffen ist, die aktuell bereits<br />

niedrige <strong>Versorgung</strong>sgrade aufweisen. Diese<br />

teils sich selbst verstärkenden Effekte verschärfen<br />

damit aktuell e<strong>in</strong>en bereits seit Anfang<br />

<strong>der</strong> 1990er Jahre wirksamen Trend, <strong>der</strong><br />

sich <strong>in</strong> Ballungsraum fernen, dünn besiedelten<br />

ländlichen Gebieten beson<strong>der</strong>s gravie-<br />

840<br />

353<br />

rend zeigt: Sie weisen neben dem niedrigsten<br />

<strong>Versorgung</strong>sniveau auch den ger<strong>in</strong>gsten<br />

Zuwachs an Ärzt<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Ärzten auf, <strong>und</strong><br />

es s<strong>in</strong>d dort im Notfall weite Wege zu Spezialisten<br />

zurück zu legen (Segert/Zierke<br />

2005).<br />

Diesen Abschnitt zur hausärztlichen <strong>Versorgung</strong>ssituation<br />

auf dem <strong>Land</strong> abschließend<br />

soll auf e<strong>in</strong>en weiteren Aspekt h<strong>in</strong>gewiesen<br />

werden, <strong>der</strong> ebenfalls als e<strong>in</strong> gewichtiger<br />

Aspekt für die hausärztliche <strong>Versorgung</strong> zu<br />

betrachten ist <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen Diskussion<br />

zur <strong>Versorgung</strong>ssituation <strong>in</strong> ländlichen<br />

Regionen meist verkürzt unter dem<br />

Begriff <strong>der</strong> „Fem<strong>in</strong>isierung des Arztberufes“<br />

geführt wird. Richtig ist, dass <strong>der</strong> Anteil an<br />

Ärzt<strong>in</strong>nen an <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> berufstätigen<br />

Ärzteschaft <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />

stetig stieg <strong>und</strong> mittlerweile e<strong>in</strong>en Anteil<br />

von etwa 42 % erreicht hat (KBV 2010). In<br />

e<strong>in</strong>igen Fachgebieten wie beispielsweise <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> Augenheilk<strong>und</strong>e<br />

liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Ärzt<strong>in</strong>nen an <strong>der</strong> berufstä<br />

tigen Ärzteschaft <strong>in</strong>zwischen bei deutlich<br />

über 60 % (KBV 2010). In <strong>der</strong> Tendenz gilt<br />

dies gleichermaßen für die vertragsärztliche<br />

<strong>Versorgung</strong>, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die weiblichen Vertrags-<br />

74<br />

4<br />

15<br />

Kapitel 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!