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Gesundheitliche Versorgung in Stadt und Land - Bibliothek der ...

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<strong>Ges<strong>und</strong>heitliche</strong> <strong>Versorgung</strong> <strong>in</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> <strong>Land</strong><br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Die aktuelle ges<strong>und</strong>heitspolitische Diskussion<br />

um die ges<strong>und</strong>heitliche <strong>Versorgung</strong><br />

konzentriert sich auf die Perspektive <strong>der</strong><br />

ärztlichen <strong>Versorgung</strong> im ländlichen Raum.<br />

Diese Perspektive greift zu kurz, weil sie<br />

mehrere <strong>Versorgung</strong>sdimensionen vernachlässigt.<br />

Erstens stellt sie ausschließlich auf<br />

die ärztliche <strong>Versorgung</strong> ab – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

im H<strong>in</strong>blick auf Nachfolgeprobleme <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

hausärztlichen <strong>Versorgung</strong>. An<strong>der</strong>e Dimensionen<br />

<strong>der</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>Versorgung</strong> –<br />

stationäre ges<strong>und</strong>heitliche <strong>Versorgung</strong>, ambulante<br />

<strong>und</strong> stationäre pfl egerische <strong>Versorgung</strong><br />

<strong>und</strong> Rehabilitation – spielen e<strong>in</strong>e<br />

allenfalls untergeordnete Rolle.<br />

Zweitens beschränken sich <strong>Versorgung</strong>sprobleme<br />

nicht auf den ländlichen Raum. In<br />

Ballungsräumen spiegelt die geographische<br />

Verteilung von <strong>Versorgung</strong>sre<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> hohem Ausmaß sozioökonomische Unterschiede<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung bzw. nach<br />

<strong>Stadt</strong>teilen wi<strong>der</strong>. Auch diese regionalen<br />

<strong>und</strong> sozioökonomischen Disparitäten <strong>in</strong><br />

Ballungsräumen müssen bei <strong>der</strong> Diskussion<br />

über die Weiterentwicklung <strong>der</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

<strong>Versorgung</strong> berücksichtigt werden.<br />

Drittens schließlich wird die bisherige <strong>Versorgung</strong>ssituation<br />

dem sich deutlich verän<strong>der</strong>nden<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Problempanora-<br />

ma (Chronifi zierung, Multimorbidität), das<br />

zunehmend stärker begleitet wird durch<br />

e<strong>in</strong>en nach sozioökonomischen Statusgruppen<br />

unterschiedlichen <strong>Versorgung</strong>sbedarf<br />

(soziallagenbed<strong>in</strong>gte Ges<strong>und</strong>heitschancen),<br />

<strong>in</strong> nur unzureichendem Maße gerecht.<br />

Die Autoren wollen mit dieser Expertise<br />

e<strong>in</strong>en Beitrag dazu liefern, die oben angesprochenen<br />

Verkürzungen zu überw<strong>in</strong>den.<br />

Dazu wird <strong>in</strong> Abschnitt 2 zunächst e<strong>in</strong><br />

Überblick über die regionalen <strong>Versorgung</strong>sunterschiede<br />

gegeben. Dabei kann nur auf<br />

das vorliegende Datenmaterial zurückgegriffen<br />

werden, das erhebliche Lücken aufweist.<br />

In Abschnitt 3 werden die systematischen<br />

Defi zite <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bedarfsplanung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Krankenhausplanung<br />

herausgearbeitet. Im folgenden<br />

Abschnitt leiten die Autoren zentrale<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>e effektive<br />

regionale Bedarfsplanung ab. Im abschließenden<br />

Abschnitt wird als zentraler Bestandteil<br />

des hier entwickelten Zukunftskonzepts<br />

die E<strong>in</strong>richtung regionaler <strong>Versorgung</strong>skonferenzen<br />

gefor<strong>der</strong>t, die mit e<strong>in</strong>em<br />

wirkungsvollen Instrumentarium zur Sicherstellung<br />

<strong>der</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>Versorgung</strong><br />

<strong>und</strong> zum Abbau von Überversorgung sowie<br />

mit entsprechenden F<strong>in</strong>anzmitteln ausgestattet<br />

werden müssen.<br />

7<br />

Kapitel 1

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