Einsteins Kolleginnen - Kompetenzzentrum
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Albert <strong>Einsteins</strong> <strong>Kolleginnen</strong> –<br />
Physikerinnen heute<br />
Auch wenn ihre Zahl im Vergleich zu ihren männlichen<br />
Kollegen gering ist – Physikerinnen arbeiten<br />
heute in allen Bereichen der Physik. Sie forschen in<br />
der Astrophysik, bauen Nano-Schaltungen mit nur<br />
wenigen Atomen oder erzeugen ultra-kurze Laserpulse,<br />
sie erfinden neuartige optische Wellenleiter,<br />
simulieren neue Materialien und die Signalausbreitung,<br />
planen Schaltungen oder erklären die Selbstorganisation<br />
der Natur. Sie sind erfolgreich beim<br />
Einwerben von Drittmitteln, fällen Technologieentscheidungen,<br />
leiten Arbeitsgruppen und Mitarbeiter<br />
an – und stehen dabei mit beiden Beinen auf dem<br />
Boden des alltäglichen Lebens von Frauen in Deutschland<br />
und Europa.<br />
Dieser Abschnitt zeigt 16 Physikerinnen aus Deutschland<br />
– Physikerinnen in der theoretischen und experimentellen<br />
Forschung an Universitäten, Physikerinnen<br />
an Forschungsinstituten und in der Industrie.<br />
Sie alle haben ganz verschiedene Arbeitsgebiete,<br />
Schwerpunkte und Arbeitsweisen. Sie eint jedoch die<br />
Liebe zur Physik und die Begeisterung am Fach, die<br />
sie bei allen Schwierigkeiten auf dem Karriereweg<br />
immer beibehalten haben. Auch wenn viele Physikerinnen<br />
ihre Leistungen im Vergleich zu Albert Einstein<br />
als eher bescheiden ansehen, sind doch viele<br />
von ihnen äußerst erfolgreich in ihrem Forschungsgebiet.<br />
Zahlreiche Preise, Ehrungen, hochrangige Positionen<br />
und beeindruckende Lebensläufe zeugen<br />
davon.<br />
Der Werdegang und Alltag der Physikerinnen zeigt<br />
vielfältige Lebenswege, Ausbildungen und Entscheidungen,<br />
die zur Physik führten. Während eine Physikerin<br />
schon als Kind von der Erklärung des Univer-<br />
<strong>Einsteins</strong> <strong>Kolleginnen</strong> Physikerinnen – gestern und heute<br />
sums träumte, ist die andere erst über viele Umwege<br />
und Ausbildungsstationen zu ihrem Traumberuf gekommen.<br />
Ob zunächst durch die politische Situation<br />
in den Beruf gekommen oder von Anfang an geplant<br />
– heute empfinden alle Physikerinnen ihren Beruf als<br />
eine Bereicherung, den sie trotz aller Anstrengung und<br />
Mühen wieder wählen würden. Daher fallen die Empfehlungen<br />
der Physikerinnen von heute an die Physikerinnen<br />
von morgen auch fast einhellig aus: »Vertraue<br />
auf dich selbst und gehe unbeirrt deinen Weg«<br />
– eine Empfehlung, die für viele der hier portraitierten<br />
Physikerinnen auch eigenes Lebensmotto ist.<br />
Auch wenn sie nicht mehr wie Lise Meitner und ihre<br />
<strong>Kolleginnen</strong> zu Beginn des Jahrhunderts im Keller<br />
forschen und keine deutlich sichtbaren Karrierehemmnisse<br />
mehr überwinden müssen, sehen viele der<br />
heutigen Physikerinnen doch noch Barrieren in den<br />
Köpfen vieler Menschen. Für die Zukunft wünschen<br />
sie sich daher nicht nur ein interdisziplinäres Fach,<br />
das sich für die vielfältigen Fragestellungen in den<br />
Naturwissenschaften öffnet, neue Anwendungen ermöglicht<br />
und die heutigen Vorstellungen bei weitem<br />
übertrifft, sondern auch eine Arbeitswelt, die Frauen<br />
und Männer mit ihren unterschiedlichen Lebensplanungen<br />
und Wünschen nach Familie und Beruf<br />
gleichermaßen zufrieden stellt. Schaut man sich die<br />
Portraits der Physikerinnen an, scheint es ihnen bereits<br />
jetzt gelungen zu sein, einen Teil dieser Visionen<br />
für sich umgesetzt zu haben und für die Wissenschaftlerinnen<br />
von morgen viele Wege eröffnet zu<br />
haben. Wir dürfen also gespannt auf die weiteren wissenschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen Entwicklungen<br />
blicken, die die Wissenschaftlerinnen von heute<br />
und morgen initiieren.<br />
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