02.12.2012 Aufrufe

Einsteins Kolleginnen - Kompetenzzentrum

Einsteins Kolleginnen - Kompetenzzentrum

Einsteins Kolleginnen - Kompetenzzentrum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Als das zu diesem Zweck von ihrem Chef beantragte<br />

Forschungsprojekt abgelehnt wurde und ihr Ehemann<br />

am nächsten Tag erfuhr, dass er in der Firma<br />

auf ein Abstellgleis geschoben würde, stand den beiden<br />

plötzlich die ganze Welt offen – schließlich hatte<br />

Barbara Drossel immer schon davon geträumt, einmal<br />

in den USA zu leben und zu forschen. Ihr Mann<br />

war dort aufgewachsen und so bewarb sie sich für ein<br />

Postdoc-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG), um ans Massachusetts Institute<br />

of Technology zu gehen. Sie arbeitete bei Professor<br />

Mehran Kardar in Boston. Hier befasste sie sich mit<br />

ungeordneten Systemen, Polymeren und dem Wachstum<br />

dünner Filme.<br />

Von 1996 bis 1999 lebte Barbara Drossel in<br />

Manchester. Sie arbeitete in einer Gruppe an der<br />

Theorie der kondensierten Materie und forschte dort<br />

unter anderem an Spingläsern und an der Modellierung<br />

evolutionärer Prozesse. Ihr Mann, der in den<br />

USA von der Nachrichtentechnik auf Computernetzwerke<br />

umgestiegen war, folgte ihr und fand auch in<br />

Manchester eine Arbeitsstelle. Barbara Drossel bezeichnet<br />

ihre Zeit in Manchester als sehr erfolgreich,<br />

doch das typische Regenwetter in England trübte die<br />

ansonsten freundlichen Eindrücke nachhaltig. So zogen<br />

sie nach Barbara Drossels externer Habilitation<br />

an der Technischen Universität München 1999 nach<br />

Tel Aviv in Israel. Hier konnte sie ihr jüngstes Interessengebiet,<br />

die biologische Evolution, vertiefen und<br />

sich mit einem Übersichtsartikel zu diesem Thema<br />

als Kapazität etablieren.<br />

Zwei Jahre arbeitete Barbara Drossel noch als Gastwissenschaftlerin<br />

im Department für Physik in Tel<br />

Aviv, bevor sie Ende 2001 einen Ruf als Professorin<br />

am Institut für Festkörper-Physik an der Universität<br />

Darmstadt annahm. Ihr Forschungsgebiet sind die<br />

komplexen Systeme. Sie sucht Antworten auf die<br />

Frage, wie einfache Elemente, die durch einfache Regeln<br />

miteinander in Wechselwirkung stehen, gemeinsam<br />

ein komplexes und sehr interessantes Verhalten<br />

zeigen können.<br />

<strong>Einsteins</strong> <strong>Kolleginnen</strong> Physikerinnen – gestern und heute<br />

45<br />

Short Questions<br />

■ (wissenschaftliche) Wünsche für 2025?<br />

• unbeschränkter Zugang zu Online-Zeitschriften<br />

• nicht so viel Zeit in administrative Tätigkeiten<br />

stecken zu müssen<br />

• Studenten zu bekommen, die mehr in Physik<br />

und Mathe gelernt haben<br />

■ Lieblingswissenschaftlerin?<br />

Barbara McClintock<br />

■ Die Zukunft des Faches Physik ist ...<br />

... in der biologischen Physik<br />

■ Empfehlung an eine Physikstudentin?<br />

»Entdecke deine Stärken. Besuche das physikalische<br />

Kolloquium und finde dabei heraus, welche aktuellen<br />

Forschungsgebiete dich interessieren. Studiere ein<br />

Jahr im Ausland!«

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!