1. Die Orgel in der reformierten Kirche Köniz - OFSG - St. Galler ...
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Nach dem Abbruch baute Friedrich Goll 1899 e<strong>in</strong> neues Werk mit 39 Registern auf 3<br />
Manualen und Pedal <strong>in</strong> das alte Mooser-Gehäuse. Dabei musste die <strong>Orgel</strong> zu beiden<br />
Seiten ausserhalb <strong>der</strong> Säulen um je e<strong>in</strong> Flachfeld und e<strong>in</strong>en konvexen Turm erweitert<br />
werden.<br />
59<br />
<strong>Die</strong> Goll-<strong>Orgel</strong> von 1933. (Skizze nach e<strong>in</strong>er Fotografie<br />
aus Seydoux [8] III (Bildband) S. 65)<br />
Bereits 1933 erstellte die Firma<br />
Goll wie<strong>der</strong>um e<strong>in</strong> neues, kle<strong>in</strong>eres<br />
Werk mit 28 Registern und 2<br />
Manualen. Dabei entfernte man das<br />
alte Nussbaumgehäuse von Mooser<br />
und baute e<strong>in</strong>e breite Pfeifenfront.<br />
Das Goll-Instrument von 1899 wurde<br />
1934 teilweise <strong>in</strong> die <strong>Orgel</strong> von<br />
Sarmenstorf e<strong>in</strong>gebaut<br />
Bei <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> heutigen <strong>Orgel</strong> hatten e<strong>in</strong>ige Fachleute dafür plädiert, <strong>in</strong> diesem<br />
prächtigen klassizistischen <strong>Kirche</strong>nraum aus stilistischen, architektonischen und<br />
liturgischen Gründen den Zustand von 1806 wie<strong>der</strong>herzustellen (Gugger [2], Seydoux<br />
[8]). Das Anliegen e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen Situation von Abendmahlstisch, Kanzel und<br />
<strong>Orgel</strong> wurde ja bereits 1885 formuliert. Der Neubau durch Metzler & Söhne 1980<br />
favorisierte e<strong>in</strong> Instrument im barocken norddeutschen <strong>St</strong>il. Wie bei allen Metzler-<br />
<strong>Orgel</strong>n <strong>in</strong> diesem historisierenden <strong>St</strong>il handelt es sich um e<strong>in</strong> perfektes, handwerklich<br />
sauber und qualitätvoll gearbeitetes Instrument mit e<strong>in</strong>em edlen Klang. Wohl – e<strong>in</strong>mal<br />
mehr – aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen hat man auf e<strong>in</strong> drittes Manualwerk verzichtet, das<br />
zu diesem <strong>St</strong>il und zur kunstgeschichtlichen Bedeutung des sandste<strong>in</strong>barockenen<br />
<strong>Kirche</strong>nraums sehr gut gepasst hätte. Etwas ungewöhnlich ist die Manualverteilung:<br />
Das Rückpositiv ist auf dem oberen (nicht wie üblich auf dem unteren) Manual<br />
spielbar.<br />
Bei <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung und Revision im Jahre 2004 wurden zwei Register ersetzt, so die<br />
Qu<strong>in</strong>te 2 2 /3' durch Nasard 2 2 /3'. <strong>Die</strong> Qu<strong>in</strong>te ist vielseitiger verwendbar als Nasard,<br />
sowohl als Solo-Register wie im Pr<strong>in</strong>zipalplenum 8', 4', 2 2 /3', 2'. Ferner wurde die<br />
Zimbel ausgewechselt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Überlegung, dass bei <strong>der</strong> Kraft und dem Glanz <strong>der</strong><br />
Metzlerschen Mixturen e<strong>in</strong>e zusätzliche Mixtur entbehrlich ist. An ihre <strong>St</strong>elle kam neu<br />
e<strong>in</strong>e Vox humana. <strong>Die</strong>ses Register stammt aus <strong>der</strong> Metzler-<strong>Orgel</strong> <strong>der</strong> <strong>reformierten</strong><br />
<strong>Kirche</strong> Balgach von 1971 (Umbau Caluori 1990), das bereits dort vom heutigen<br />
Titulaire <strong>der</strong> Heiliggeistkirche, Jürg Brunner, oft gespielt worden war.<br />
Bullet<strong>in</strong> <strong>OFSG</strong> 24, Nr.3, 2006