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Sauter Bericht Endfassung 22022005 - Cleaner Production Germany

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Die Anlage der Fa. Baur wies zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Abluftreinigung auf,<br />

und war damit für die aktuelle Situation in der Holzlackierbranche weitgehend repräsentativ.<br />

3.2 Umweltrelevanz der konventionellen Nasslackierung<br />

Aufgrund der Komplexität und der im Hochqualitätsbereich ungelösten Probleme der Pulverbeschichtung<br />

thermisch sensibler Werkstoffe stellt die Nasslackierung von MDF-<br />

Platten in der Möbelindustrie noch immer den Stand der Beschichtungstechnik dar.<br />

Bei der Anwendung lösemittelhaltiger Lacke treten verschiedene Umweltbelastungen auf:<br />

o VOC-Problematik<br />

Bei der Spritzlackierung von Lack mit 50 % Lösemittelanteil werden ca. 80 %<br />

der Lösemittel luftseitig emittiert und müssen durch aufwendige Verfahren zurückgehalten<br />

bzw. umgewandelt werden. In der im Vorhaben als Vergleichsanlage<br />

betrachteten Anlage der Fa. Baur wird zunächst mit einem Füllerlack beschichtet,<br />

der einen Festkörpergehalt von 60 % und einen Anteil an organischen<br />

Lösemitteln von 40 % aufweist. Die in jeweils zwei Arbeitsgängen applizierten<br />

Deck- und Strukturlacke haben Gehalte an organischen Lösemitteln<br />

von 50 bzw. 30 %.<br />

In der deutschen Holz- und Möbelindustrie wurden 2003 ca. 64.000 t/a Nasslacke<br />

eingesetzt (4,2 % des gesamten inländischen Lack-/Farbverbrauchs, 17 %<br />

der lösemittelhaltigen Lacke) 9 . Den überwiegenden Teil stellen lösemittelhaltige<br />

Lacke mit Anteilen von - je nach Lacktyp – 30 bis 70 % Lösemittel. Von daher<br />

ist überschlägig auszugehen, dass allein in der Holz- und Möbelindustrie<br />

durch Lackbeschichtung ca. 30.000 t/a Lösemittel freigesetzt und in die Luft<br />

emittiert werden.<br />

o Abfall<br />

Bei der konventionellen Spritzlackierung entsteht Overspray, aus dem – je<br />

nach Abscheideverfahren - Lackschlämme und/oder mit Farbpartikeln beladene<br />

Filterhilfsmittel resultieren. Bei einem Auftragswirkungsgrad von 50 % gelangen<br />

ca. 50 % der eingesetzten Feststoffe und ca. 6 % des Lösemittelanteils<br />

in den Lackschlamm. Sie gelten damit als verlorene Ressourcen, die im Produktionsprozess<br />

nicht mehr eingesetzt werden können.<br />

o Wasser<br />

Lösemittelhaltige Lacke sind als wassergefährdend eingestuft (WGK 2), mit<br />

entsprechenden Auswirkungen auf die Lagerung und Handhabung im Unternehmen.<br />

Die Auswirkung auf das Abwasser ist verfahrenstechnisch bedingt bei<br />

der Holzbeschichtung gering.<br />

o Energie<br />

Nasslackierung bedeutet zugleich Trocknung der frisch beschichteten Teile. In<br />

der Regel wird bei hochwertigen Möbeln in mehreren Arbeitsgängen beschichtet,<br />

die jeweils einen nachgeschalteten Trocknungsgang erfordern. Aus produktionstechnischen<br />

und wirtschaftlichen Gründen, u. a. schnelle Durchlaufzeiten<br />

und Raumbedarf, wird überwiegend in elektrisch beheizten und mit Umluft<br />

betriebenen Kammern getrocknet. Nicht selten machen bei Nasslackieranlagen<br />

9 Verband der Deutschen Lackindustrie, 2003<br />

<strong>Sauter</strong> GmbH MDF-Pulverbeschichtung – AZ 30 441 – 1/22 Seite 10/73

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