Sauter Bericht Endfassung 22022005 - Cleaner Production Germany
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verbrauch beitragen. Zur Optimierung der Anlage wird die Fa. <strong>Sauter</strong> folgende Maßnahmen<br />
untersuchen:<br />
Abfall<br />
o Verzicht der Vorerwärmung der Werkstücke,<br />
o Reduzierung der Abluftströme durch verbesserte Steuerung der Umluft im IR-<br />
Aufschmelzbereich,<br />
o Nutzung der Abwärme aus der Abluft,<br />
o Einsatz von Gasbrennern anstelle der elektrischen IR-Strahler,<br />
o Stromerzeugung durch firmeneigenes BHKW.<br />
Der Abfallaspekt wurde im Demonstrationsvorhaben nicht explizit untersucht, da bei der<br />
Pulverbeschichtung das produktionsbedingte Aufkommen an Abfällen äußerst gering ist.<br />
Überschusspulver und Rückstände aus Farbwechsel belaufen sich auf ca. 2 % der<br />
Einsatzmenge. Bezogen auf eine Produktionsmenge von 200.000 m² beschichtete Fläche<br />
belaufen sich die Pulververluste jährlich auf wenige kg, die beim Endfilter abgeschieden<br />
und aufgrund ihrer Beschaffenheit problemlos entsorgbar sind.<br />
Die Nasslackierung hingegen weist bei gleichem Produktionsvolumen allein ein Lackschlammaufkommen<br />
von ca. 30.000 kg auf, die aufgrund der Lösemittelgehalte als besonders<br />
überwachungsbedürftiger Abfall einzustufen sind. Zusätzlich fallen bei der Nasslackierung<br />
gebrauchte Hilfsmittel an.<br />
Luftseitige Emissionen<br />
Bei einer konventionellen Nasslackierung würden ca. 80 - 90 % (abhängig von der Applikation,<br />
der Rückgewinnung und der Abwasser- bzw. Abfallbehandlung) der eingesetzten<br />
Lösemittelmenge frei und luftseitig emittiert. Pro Schreibtischplatte beträgt die Menge ca.<br />
400 g Lösemittel, die ohne weitere Behandlung ein erhebliches Schädigungspotential<br />
aufweist und zudem als stoffliche Ressource verloren ist.<br />
Selbst bei einer aufwendigen regenerativen thermischen Abluftbehandlung ist das umweltschädigende<br />
photochemische Oxidationspotential (POCP) der Nasslackierung unvergleichlich<br />
höher als das der Pulverbeschichtung (siehe Abbildung 11). Außer Acht gelassen<br />
werden kann hierbei das durch Lackherstellung bedingte Potential, wobei der Pulverlack<br />
auch in dieser Hinsicht bedeutend besser abschneidet.<br />
Die sonstigen Emissionen sind, Konzentration und Frachten betreffend, sehr gering und<br />
stellen keinen Anlass für eine weitergehende Betrachtung dar.<br />
Umweltrelevante Nebeneffekte<br />
Weitere umweltentlastende Effekte ergeben sich durch die Luft- und Abwasserreinigungsmaßnahmen,<br />
die bei der Nasslackierung den Einsatz stofflicher Ressourcen und<br />
bedingt und das Abfallaufkommen zusätzlich erhöht. Hierzu zählen insbesondere<br />
o Filtermatten aus der Partikelabscheidung der Nasslackierspritzkabinen,<br />
o Koaguliermittel und Biozide,<br />
o Gestell-Entlackung und damit verbundene Emissionen.<br />
<strong>Sauter</strong> GmbH MDF-Pulverbeschichtung – AZ 30 441 – 1/22 Seite 32/73