ROCK HARD FESTIVAL 2009Headliner trotz Verletzung des Fronters: CHILDREN OF BODOMRANDNOTIZENAnekdoten vom Nebengeschehen des FestivalsNudisten am KanalDie verrückte Schar Zahlungsunwilliger(?), die Jahr für Jahr am anderenUfer des Kanals für ordentlich Stimmungsorgt, schien sich auch in diesemJahr vergrößert zu haben. Mitunterfand sich unter der Truppe der ein oderandere Badebegeisterte wieder. FürAufsehen sorgte außerdem ein jungerHerr, der sich nach seinem Bad in demDreckswasser, eine Weile lang komplettnackt am Ufer positionierte.Telepointer-SeitenhiebZuviel der Ehre? Als die jungeDame, die sich im Karaoke-Vorentscheidgut geschlagen hatte, auf derHauptbühne Judas Priests „Painkiller“zum Besten gab, staunte manch ein<strong>Metal</strong>head nicht schlecht. Götz Kühnemundsspitzfindiger Kommentar nachabsolvierter Darbietung: „Und immerhinbraucht sie keinen Telepointer, umden Song singen zu können.“Zu begeistert für den Fotograben?Dass es scheinbar nicht gut kommt,wenn man seinen Fotografen-Job aufGrund akuter Genialität auf der Bühnevergisst und sich auf die Band feiert,durfte Dorian am eigenen Leib erfahren.Beim Auftritt von Jon Oliva‘s Painging der <strong>Metal</strong> <strong>Mirror</strong>-Herausgeber zubegeistert ab, so dass er kurzerhandvon einer anwesenden Security-Kraft(wohlgemerkt: freundlich) darauf hingewiesenwurde, sich daran zu erinnern,warum er hier sei, nämlich umFotos zu machen, nicht um die Bandszu bejubeln.Seite 46Unsanfte BruchlandungEr jubelte, reckte die Arme in dieLuft und war schließlich verschwunden.Als sich Dorian (Schuld wird derWhiskey sein) tatsächlich von Bennedazu überreden ließ, während ChildrenOf Bodom über die Köpfe der Leute zusegeln, hatte er sich das mit Sicherheitanders vorgestellt. Plötzlich tat sichkurz vor der Bühne eine große Lückeauf, in welche er noch jubelnd stürzte.Während Benne wohlbehütet im Fotograbenankam, japste der Herr Chef aufdem Betonboden zwischen den Füßender feiernden Meute nach Luft und ließsich raustragen. Interne Quellen sprechensogar von kurzer Ohnmacht undRückenschmerzen, die noch weiterezwei Wochen anhielten.... Alkohol duböser Geist.
ROCK HARD FESTIVAL 2009Ein gänzlich anderes Publikum ziehen CHILDREN OFBODOM an, die mit einem eigenwilligen „Fuck“-Intro angekündigtwerden. Und das F-Wort benutzt Chef-BodomkindAlexi Laiho auch heute überaus inflationär, wenn er geradenicht seine schicke Gitarre malträtiert. Und dem finnischenFrauenschwarm gebührt Respekt. Trotz einer kaputten Rippegibt Alexi alles was er kann. Gespielt werden Songs wie„Needled 24/7“, „Are You Dead Yet?“, „Blooddrunk“, „KissingThe Shadows“ und am Ende die beiden Killer „Bed OfRazors“ sowie „Downfall“, während es nicht nur fette Moshpitsgibt, sondern auch reihenweise Crowdsurfer über denKöpfen des begeisterten Publikums segeln. Die zusätzlicheingebauten Späße, welche die Band untereinander treiben,sorgen ebenfalls für den ein oder anderen Lacher und lassenvergessen, dass Alexi nicht jedes Solo (vermutlich bedingtdurch die Verletzung) zu hundert Prozent technisch perfektumgesetzt bekommt.Tag 3 – Sonntag, 31 MaiDer Morgen beginnt unspektakulär. TRACEDAWN sinddieses Jahr auf diversen Festivals verteten, das Publikumbeim RockHard-Festival scheint die leicht frickeligen Songsjedoch weitgehend kalt zu lassen.Anders sieht es bei FIREWIND aus. Vielleicht liegt es daran,dass den Griechen die Hitze nichts ausmachen kann, aberGus G. und seine Jungs strotzen vor Spielfreude und habenzudem einen ordentlichen Sound im Nacken. Das zusätzlicheingebaute Disco-Cover lockert außerdem das Set angenehmauf und lässt manch einen Kuttenträger beherzt mit dem Bierchenin der Hand tanzen.Noch lässiger wird es bei BULLET. Die schwedische Antwortauf Accept lieferte erst vor zwei Jahren ein einmaligesEröffnungsgastspiel ab und sieht sich dementsprechend unterdem Druck, zumindest ansatzweise so gut wie damals herüberzukommen.„Mission erfüllt“ kann man nach vierzig Minutenastreinem Heavy <strong>Metal</strong> nur attestieren. Der mopsigeFronter Dag Hell Hofer scheint Lungenflügel aus purem Stahlzu haben und kreischt perfekt während Songs wie „Bite TheBullet“. Der Old-School-Look der Truppe, die Spielfreudeund die Solos runden diesen Gig zusätzlich ab, der wie keinzweiter die Freude an Party, Heavy <strong>Metal</strong> und Bier zelebriert.Bullet dürfen gerne jedes Jahr wiederkommen.REDAKTIONSKOMMENTARESo erlebten die METAL MIRROR-Mitarbeiter das Rock Hard Festival 2010DORIAN GORRJENNY BOMBECKBENJAMIN GORRELVIS DOLFFDaumen hoch: Jon Oliva‘sPain ist der Höhepunkt desFestivals. Ansonsten Saxon,Sacred Reich, Bulletund der frühe Samstag aufder grünen Wiese..Ging gar nicht: Dragonforceund ihr tuntiges Trampolin,SchnarchkommandoOpeth, mein Crowdsurf-Missgeschick, UFO spielenkein „Doctor, Doctor“.Größte Überraschung:Prong, D-A-D, SacredReich sowie Bennes undmein ungebremster Whiskey-Durst.Hoffnung für 2010: BessereHeadliner, der wieversprochen erhöhte Black<strong>Metal</strong>-Anteil in Form vonbeispielsweise Gorgorothoder Dimmu Borgir.Daumen hoch: Viel leckeres,holländisches Bier,super Wetter. Saxon habendoch noch ihre Kracher gespieltund D-A-D haben dieStage gerockt.Ging gar nicht: UFO wareneinfach nur langweiligund Opeth standen wie angewurzeltauf der Bühne.Generell verschärfte Security-Bedingungensowie diekatastrophale Parkplatzsituation.Größte Überraschung:Ich war das erste Malcrowdsurfen (dank des Alkohols).Hoffnung für 2010: MehrBlack <strong>Metal</strong> und ein generellbesseres Line-Up. Ichhätte gerne Pain oder HypocrisyDaumen hoch: Saxon, JonOliva‘s Pain und Bullet.Ein Höhepunkt war auchdie Party auf der grünenWiese.Ging gar nicht: Opeth, mirist nicht verständlich, wieman die mögen kann. DieParkplatzsituation. UFOohne „Doctor, Doctor“ undDragonforce mit Trampolinsund 30 Euro teurenShirts. Hat da jemand Starallüren?Größte Überraschung:Sacred Reich und Prong.Dorian und ich könnenmehr trinken als gedacht.Crowdsurfen geht auchohne auf den Arsch zu fallen!Hoffnung für 2010: MehrBlack <strong>Metal</strong>.Daumen hoch: SacredReich, Forbidden, Heathen,Evocation, Prong, Saxon,geiles Wetter. RockHard isteinmal wieder das Luxus-Festival per se.Ging gar nicht: Zwischenden Hecken zelten war verdammtöde. Man hat zwarseine Ruhe, aber kriegtrecht wenig mit. NächstesJahr deswegen wieder direktam Kanal.Größte Überraschung:D-A-D, da freut man sichschon auf die With FullForce-Samstag-Nacht, 3Uhr.Hoffnung für 2010: Eventuellein nicht ganz so klassischesLine-Up oder wennschon, dann direkt LedZeppelin...Seite 47