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Leben ist schoen.p65

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H<strong>ist</strong>orische HintergründeIn der Zeit von 1943 bis 1945wurden 8500 italienische Judenin Vernichtungslager deportiert, nur etwa800 von ihnen überlebten. Die Epochedes italienischen Faschismus von 1922bis 1943 lässt sich in drei Phasen einteilen.Die erste Phase von 1922 bis 1925<strong>ist</strong> die der Machtergreifung. Benito Mussoliniprofitierte dabei von der Furcht derdamaligen Eliten vor einer kommun<strong>ist</strong>ischenRevolution. Legitimiert durch seineErnennung zum Min<strong>ist</strong>erpräsidenten durchKönig Victor Emanuel III. sucht Mussoliniden Ausgleich mit der Monarchie, der Armee,Bürokratie und Industrie. BesondereBedeutung kam 1929 dem Abschluss derLateralverträge zu: Sie regelten die „RömischeFrage“, begründeten den Vatikanstaatals souveränen Staat und gewährtender katholischen Kirche zentrale gesellschaftlichePositionen und beinhaltetenEntschädigungen für den 1860/70 annektiertenKirchenstaat. Offensichtlichwar Mussolinis Politik darauf angelegt,eine möglichst breite Zustimmung in derBevölkerung zu erreichen. Insbesonderedie aufstrebende Mittelschicht und die Jugendsollten gewonnen werden.Mussolinis Führungsstil zeigte sich zunehmendvon seiner selbstherrlichen Seite,unter anderem durch den Machtzuwachsder Exekutive. Mit der Schaffung einerArbeitsverfassung, der „Carta del Lavoro“griff er massiv ins Arbeitsrecht ein: Streikund Aussperrung waren von nun an verboten,kollektive Arbeitsverträge wurdenabgeschlossen, Korporationen für Arbeitnehmerund Arbeitgeber gegründet. Derdennoch vorhandenen relativen Stabilitätin Wirtschaftsleben und Sozialbereich, dertechnischen und sozialpolitischen Neuerungenhatte Mussolini weiterhin breiteZustimmung im Volk zu verdanken.Mit dem Sieg über Abessinien im Jahre1936 sah Mussolini die Gelegenheit gekommen,seine Macht weiter zu festigen,der Staat sollte in immer mehr Gesellschaftsbereichenregulierend eingreifen.Der Machtanspruch ließ sich als totalitärbezeichnen, wenn auch im Vergleich zuNazi-Deutschland an zentralen rechtsstaatlichenGrundsätzen festgehaltenwurde.Mussolini hatte ein neues Menschenbildvor Augen. Über eine Art Kulturrevolutionsollte insbesondere der Jugend in derSchule mit Hilfe der entsprechenden Propagandader neue Menschentypus nahegebrachtwerden. Dieser sollte kämpferischsein und in imperialen Dimensioneneine italienische Herrschaft über das Mittelmeerhinweg zu den Weltmeeren aufbauenund festigen können.Im Gegensatz zu Hitlers pseudo-biologischbegründetem Antisemitismus wandtesich Mussolinis antijüdisches GesetzesdekretAspekten der nationalen Kultur zu.So wurde den Juden eine mangelnde Bereitschaft,sich zu assimilieren, vorgeworfen,womit sie aus eigener Schuld dasRecht verwirkt hätten, Teil der nationalenGemeinschaft zu sein. Ausgenommen vondiesem Dekret blieben Kriegsteilnehmerund deren Familien. Obwohl antisemitischgalt dieses Gesetz nicht als Maßnahmeim Zusammenhang des von Hitler-Deutschland geplanten Völkermords.Italiens Niederlagen gegen Griechenlandund Großbritannien in Nord-Afrika 1940Film-Heft ... 19

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