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PhD (PDF) - Universität Wien

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1 Einleitung und Motivation<br />

Im Laufe der letzten 30 Jahre wurden zahlreiche interferometrische Experimente mit thermi-<br />

schen und ultrakalten Neutronen durchgeführt. Das Spektrum der durchgeführten Experimente<br />

reicht dabei von quantenmechanischen Grundlagenexperimenten [4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11],<br />

über Untersuchungen zu verschiedenen Wechselwirkungen, beispielsweise mit Materie, elek-<br />

tromagnetischen Feldern oder Gravitationsfeldern [12, 13], bis hin zur Charakterisierung der<br />

Kohärenzeigenschaften von Neutronenstrahlen [2, 3, 14] oder zu Präzisionsmessungen von<br />

Neutronenstreulängen [15, 16]. Der erste experimentelle Nachweis von Neutroneninterferenzen<br />

gelang Maier-Leibnitz und Springer 1962 mithilfe eines Fresnel-Interferometers [17]. Rauch et<br />

al. entwickelten 1974 das erste Perfektkristall Interferometer für thermische Neutronen vom<br />

Mach-Zehnder-Typ [18]. Gruber et al. nahmen 1989 ein Mach-Zehnder Interferometer für<br />

ultrakalte Neutronen in Betrieb [19]. Während die Strahlmanipulation in einem Interferometer<br />

für thermische Neutronen üblicherweise auf (dynamischer) Beugung an atomaren Gittern<br />

beruht, werden in der Interferometrie mit ultrakalten Neutronen vorwiegend lithographisch<br />

oder mechanisch hergestellte Gitter als Beugungsstrukturen verwendet. Die Periodizität der<br />

Beugungsstruktur bestimmt dabei den nutzbaren Wellenlängenbereich der Neutronen. So<br />

liegt der Netzebenenabstand atomarer Gitter in der Größenordnung von 0.1 nm, während die<br />

Gitterperioden lithographisch oder mechanisch hergestellter Gitter in einer Größenordnung von<br />

1000 nm liegen. Holographische Techniken bieten eine elegante und hochpräzise Möglichkeit,<br />

Strukturen mit Gitterperioden zwischen 50 nm und mehreren 100 nm herzustellen und gestatten<br />

es somit, die Lücke des Einsatzes interferometrischer Methoden im Wellenlängenbereich kalter<br />

Neutronen zu schließen.<br />

Ziel der hier vorliegenden Arbeit ist es, interferometrische Methoden im Energiebereich kalter<br />

Neutronen im Hinblick auf mögliche Anwendungen in der Festkörperphysik zu etablieren.<br />

Neutronenstreuung hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem äußerst nützlichen Verfahren<br />

und zu einer Standardtechnik bei der Untersuchung von Materialstrukturen entwickelt. Gerade<br />

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