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kapitel 1 - Hohwachter Bucht

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Das Naturschutzgebiet "Kleiner Binnensee"<br />

Bis zum Jahre 1878 hatte auch der "Kleine Binnensee", der zwischen Hohwacht und<br />

Behrensdorf liegt, noch eine direkte Verbindung zur Ostsee. Die schwere Sturmflut von 1872,<br />

die an der Ostseeküste zahlreiche Dörfer zerstört und mehr als hundert Menschenleben<br />

gefordert hat, zog auch in Hohwacht einschneidende Maßnahmen nach sich.<br />

Zwischen Behrensdorf und Hohwacht wurde ein Deich aufgeschüttet, damit die Ausflüsse des<br />

Kleinen- und des Großen Binnensees gegen die Ostsee hin abgeschottet waren. Anfangs fand<br />

zwar noch ein geringer Austausch zwischen Süß- und Salzwasser statt. Mit den<br />

Deichbaumaßnahmen im Jahre 1963 wurden diese Durchbrüche dann aber endgültig<br />

abgeriegelt. Die Natur musste andere Wege gehen.<br />

Und es dauerte Jahrzehnte, ehe sich auf der "Behrensdorfer Weide", dem Grasland zwischen<br />

dem Leuchtturm und dem Hafenort Lippe, eine spezielle Vegetation angesiedelt hatte. Ein<br />

botanisch einheitliches Bild liefern die Wiesen auch heute nicht. Und Restflächen der<br />

Salzwiesen wechseln ab mit flachen Teichen und morastigen Sümpfen. Auf den höher<br />

gelegenen Wiesenstücken hat sich eine typische Moor-Vegetation angesiedelt. Hier wächst<br />

auch das seltene Wollgras, das Hermann Löns mit einer am Himmel treibenden Sommerwolke<br />

verglichen hat. Ein besonders eindrucksvolles Bild bietet das Naturschutzgebiet nach langen<br />

Regenfällen. Mit ineinander übergehenden kleinen und großen Teichen verwandelt es sich<br />

dann in ein spiegelndes Wasserland. Wer Glück hat, kann sogar Kormorane im seichten<br />

Wasser stehen sehen.<br />

Das Naturschutzgebiet "Kronswarder und südöstlicher Teil des Großen Binnensees"<br />

Schon immer hießen sie "die Salzwiesen". Denn in regelmäßigen Abständen wurden die<br />

Weiden zwischen Hohwacht und Haßberg von der Ostsee überspült. Erst seit der<br />

Jahrhundertwende konnten sie durch regelmäßiges Abpumpen leidlich trockengehalten<br />

werden. Vom Frühjahr bis zum Herbst weidete hier fortan das Vieh. Wie in allen sumpfigen<br />

Gegenden war allerdings die Mückenplage groß.<br />

Als drittes Naturschutzgebiet sind die Salzwiesen, die seit 1987 landwirtschaftlich nicht mehr<br />

genutzt werden, vom "Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei" unter<br />

Schutz gestellt worden. Zusammen mit dem südöstlichen Zipfel des Großen Binnensees und<br />

einem Teil der Kossaumündung dient das wasserüberflutete Areal heute vielen Pflanzen und<br />

Tieren als Rückzugsraum. Das Naturschutzgebiet "Kronswarder und südöstlicher Teil des<br />

Großen Binnensees" gehört vollständig zur Gemeinde Hohwacht. Die Stiftung Naturschutz hat<br />

die Betreuung der Flächen übernommen.<br />

Kapitel 12<br />

"Seen und Hügel. Wälder und Täler. Bäche. Lauben, Häuser und Pferde. Reiter und<br />

Wagen. Wenn ich nur Zeit hätte. zeichnete ich alles einzeln find zusammengesetzt.<br />

(Der Maler Philipp Otto Runge. als er 1798 die <strong>Hohwachter</strong> <strong>Bucht</strong> besuchte)<br />

Zeugen in Stuck und Stein Kirchen, Herrenhäuser, alte Parks<br />

Fischerdörfer — und das trifft auch auf Orte zu; die daraus hervorgegangen sind — haben es<br />

schwer, wenn es um die Auflistung kunsthistorischer Sehenswürdigkeiten geht. Mehr als ein<br />

Seite 26

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