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Experimenteller Wohnungs - Stadtumbau West

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ExWoSt-Forschungsfeld <strong>Stadtumbau</strong> <strong>West</strong><br />

Pilotprojekt Gelsenkirchen. Abschlussbericht 2007<br />

1. Ausgangslage und Rahmenbedingungen<br />

Als Teil des Ballungsraums Rhein-Ruhr und der nördlichen Emscherzone befindet<br />

sich die Großstadt Gelsenkirchen mitten im Strukturwandel: vom historisch<br />

bedingten ehemaligen Wirtschaftsschwerpunkt mit dem Verbund aus<br />

Kohle, Stahl und Chemie zum neuen Leitbild der „Solarstadt“.<br />

Die „Stadt der tausend Feuer“ hat während der vergangenen 40 Jahre ihre<br />

gesamt montanindustrielle Basis verloren – bis auf den auch heute noch<br />

starken Chemiestandort. Sie nimmt damit teil am weit reichenden und tief<br />

greifenden Strukturwandel, der entwicklungsbestimmend für das gesamte<br />

Ruhrgebiet in diesem Zeitraum war und dessen Folgen auch bis heute nicht<br />

in Gänze bewältigt werden konnten. Der Strukturwandel und die damit verbundenen<br />

wirtschaftlichen Entwicklungserfordernisse bleiben für Gelsenkirchen<br />

das zentrale Handlungsfeld, so dass auch zukünftig große stadtentwicklungspolitische<br />

Aufgaben zu bewältigen sind.<br />

Während einerseits moderne und zukunftsorientierte Standorte geschaffen<br />

wurden und werden, sind anderseits die Auswirkungen des montanindustriellen<br />

Niedergangs in räumlicher, ökonomischer, demografischer und sozialer<br />

Hinsicht Anlass für verstärkte Anstrengungen für innovative Stadterneuerungsprojekte,<br />

in deren Vordergrund die verstärkte Einbeziehung aller Akteure<br />

vor Ort und die Orientierung auf Stadtteile mit Problemhäufung steht.<br />

1.1 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Die bereits in den 1969er Jahren begonnenen Prozesse des Strukturwandels<br />

spiegeln sich in einem seit dieser Zeit fast kontinuierlichen Bevölkerungsrückgang<br />

von damals fast 400.000 auf heute rd. 269.000 Einwohnern wider.<br />

So wird z. B. beim Vergleich der Bevölkerungsentwicklung im Verhältnis zur<br />

Entwicklung des Landes NRW und der Region Ruhrgebiet zwischen 1993<br />

und 2004 deutlich, dass Gelsenkirchen überdurchschnittlich stark von Bevölkerungsverlusten<br />

betroffen ist.<br />

Auch im Vergleich zu anderen kreisfreien Städten der Region ist die Tendenz<br />

der Bevölkerungsschrumpfung stärker. Von einer Trendumkehr der Bevölkerungsentwicklung<br />

ist nicht auszugehen. Das Landesamt für Datenverarbeitung<br />

und Statistik Nordrhein-<strong>West</strong>falen (LDS NRW) prognostiziert einen Bevölkerungsrückgang<br />

auf 240.000 Einwohner im Jahr 2020 (-0,8 % pro Jahr).<br />

Abbildung 1: Bevölkerungsentwicklung in Gelsenkirchen und Umland (Index 1993=100)<br />

Empirica 2006<br />

Entwicklung der Bevölkerungsstruktur<br />

Der Anteil von Kindern und Jugendlichen (0 bis einschließlich 15 Jahre) lag<br />

Ende des Jahres 2005 in Gelsenkirchen bei 14,3 % (im Vgl. 2004 21,3 %),<br />

der Anteil der über 65-jährigen lag bei 20,8 % (in 2004 20,7%). Die meisten<br />

Einwohner waren im erwerbsfähigen Alter (65%) (in 2004 58%). Bei Betrachtung<br />

der Altersgruppen im Zeitverlauf zeigt sich jedoch, dass die Gruppe<br />

der älteren Erwerbsfähigen größer geworden ist als die der Jüngeren.<br />

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