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20% Rabatt auf 555 Familien - fibz::familienmagazin

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Zicke, zacke, zecke.<br />

Zecke, zicke, zacke.<br />

Zi, za, zaus.<br />

Du bist raus!<br />

Ein schöner Abzählreim!<br />

Den kann man gut brauchen, wenn man in Wald<br />

und Feld Fange, Verstecke oder andere Spiele<br />

anzetteln möchte.<br />

Was nun aber, wenn sich beim Tollen draußen<br />

ein blinder Passagier, also eine echte Zecke ans<br />

Kinderbein geklammert hat?<br />

Angst sollen Kinder <strong>auf</strong> keinen Fall haben vor<br />

ihnen, nur genau wissen, wo sie mit ihnen rechnen<br />

müssen, wie sie sich vor ihnen schützen<br />

können und vor allem, wie sie mit einer festgesaugten<br />

Zecke umgehen sollen. Tanja Dörner,<br />

Assistenzärztin im hospital Laborverbund gibt<br />

hier einen kurzen Einblick in die Lebensweise<br />

der kleinen Zecke Zita.<br />

16 <strong>fibz</strong> :: gesundheit<br />

Hallo Kinder,<br />

foto :: tuve<br />

heute möchte ich euch Zita vorstellen.<br />

Zita ist eine Zecke. Sie lebt am liebsten im<br />

Wald. Aber sie mag auch gern die Büsche,<br />

Sträucher und Wiesen im Park oder im<br />

Garten bei euch vorm Haus. Einige Menschen<br />

sagen, sie lebt <strong>auf</strong> Bäumen, aber<br />

das stimmt nicht. Am liebsten hält sie sich<br />

im kniehohen Gras <strong>auf</strong>. Wenn Zita hungrig<br />

ist, krallt sie sich an denjenigen, der bei ihr<br />

Gemeiner Holzbock,<br />

Ixodes ricinus,<br />

auch Zecke genannt ...<br />

Jedes Jahr im Frühjahr geht das Spielchen von<br />

vorn los. Mit den ersten Blutsaugern, die Hund<br />

und Katze mit nach Hause bringen, fallen uns<br />

wieder Schreckensworte wie Borreliose und<br />

FSME ein. Welche Zecken übertragen nun was<br />

und <strong>auf</strong> wen und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

eine dieser Krankheiten zu bekommen?<br />

Dr. med. Steffi Miroslau, leitende Chefärztin<br />

der Kinderstation des Werner Forßmann<br />

Krankenhauses in Eberswalde beantwortet<br />

Fragen zum Thema:<br />

<strong>fibz</strong>: Wenn sich eine Zecke an meiner Haut<br />

festgesaugt hat – was tue ich?<br />

Dr. Steffi Miroslau: Zecken, in Europa auch<br />

„Holzbock“ genannt, können Infektionskrankheiten<br />

übertragen. Die häufigsten<br />

sind die landesweit vorkommende Borreliose<br />

und FSME, die Frühsommer-Meningoencephalitis,<br />

eine virusbedingte Hirnhautentzündung,<br />

die in Süddeutschland<br />

und Osteuropa übertragen wird.<br />

Bei der sehr selten vorkommenden FSME<br />

geschieht die Übertragung sehr schnell,<br />

da sich der Virus direkt im Speichel der<br />

Zecke befindet und deshalb sofort mit Beginn<br />

des Blutsaugens übertragen wird.<br />

Bei der viel häufigeren Borreliose muss die<br />

Zecke 16-24 Stunden gesaugt haben, um<br />

Erreger zu übertragen.<br />

Deshalb kann man durch rechtzeitiges<br />

Entfernen der Zecke eine Übertragung der<br />

Borreliose verhindern.<br />

Mit einer speziellen Zeckenzange oder einer<br />

Pinzette greifen Sie die Zecke so nah<br />

wie möglich an der Haut und ziehen sie<br />

langsam nach oben heraus ohne sie zu<br />

zerdrücken.<br />

Bitte behandeln Sie die Zecke vor dem Herausziehen<br />

nicht mit Öl oder Klebstoff, da<br />

sie sonst noch mehr Sekrete absondert.<br />

im Gras herumläuft. Das kann deine Katze<br />

sein. Oder dein Hund. Oder auch du. Denn<br />

Zita hat nur eine Lieblingsspeise: Blut. Wie<br />

ein kleiner Vampir. Mit ihrem Stechrüssel<br />

saugt sie das Blut ihres Opfers heraus. Das<br />

bekommt man meist gar nicht mit, weil sie<br />

dabei sehr vorsichtig ist. Normalerweise<br />

ist sie nicht größer als ein Streichholzkopf.<br />

Aber wenn sie sich mit Blut vollsaugt, kann<br />

sie so groß wie dein Fingernagel werden.<br />

Dann sieht man sie auch leichter <strong>auf</strong> der<br />

Haut. Wie eine dicke, graue Bohne sieht<br />

<strong>fibz</strong>: Und was ist, wenn noch ein Stückchen<br />

von der Zecke in meiner Haut steckt?<br />

Dr. Steffi Miroslau: Bleibt der Stechrüssel<br />

in der Haut stecken, kann man ihn auch<br />

später noch entfernen, da er keine spezifische<br />

Infektionsgefahr mehr besitzt.<br />

<strong>fibz</strong>: Was mache ich dann mit dieser Zecke?<br />

Dr. Steffi Miroslau: Die Untersuchung der<br />

aus der Haut entfernten Zecken <strong>auf</strong> Erreger<br />

ist nicht sinnvoll, da dies keinen ausreichenden<br />

Voraussagewert für eine Infektion<br />

hat. Man kann die entfernte Zecke also<br />

wegwerfen.<br />

<strong>fibz</strong>: Werde ich jetzt in jedem Fall krank?<br />

Dr. Steffi Miroslau: Nach Untersuchungen<br />

in Deutschland erkranken nach einem Zeckenbiss<br />

0,3 bis 1,4% der Betroffenen an<br />

Borreliose, in der Schweiz ca. 5%. 2,6 bis<br />

5,6% haben danach positive Antikörper im<br />

Blut. Erkennen kann man die Borreliose<br />

an der ringförmigen Rötung um die Bissstelle.<br />

Wochen bis Monate später kann es<br />

zu Hirnhautentzündung, Nerven- und Gelenkschmerzen<br />

und Lähmungen, manchmal<br />

auch zu Herzerkrankungen kommen.<br />

FSME wird seltener übertragen und beginnt<br />

häufig wie eine Grippe mit Fieber,<br />

Kopf- und Gliederschmerzen.<br />

<strong>fibz</strong>: Ist es schlimm, wenn sich die Stelle<br />

um den Zeckenbiss rötet?<br />

Was halten Sie davon, die Zeckenbissstelle<br />

mit einem Stift zu markieren, um sie später<br />

kontrollieren zu können (besonders, wenn<br />

die Zecke in der Kita/Schule entfernt wurde<br />

und die Eltern dann nicht wissen, wo<br />

genau sie saß?)?<br />

Dr. Steffi Miroslau: Wenn eine Borrelieninfektion<br />

vorliegt, zeigen 80-90% der Betroffenen<br />

ein sogenanntes Erythema migrans,<br />

eine rote Stelle, an der Bissstelle. Deshalb<br />

ist es sinnvoll, die Eltern zu informieren<br />

und die Stelle zu markieren.<br />

sie dann aus. Beim Saugen gibt sie Keime<br />

in deinen Körper, die dich krank machen<br />

können. Daher ist es ganz wichtig, dass du<br />

deinen Eltern sofort Bescheid gibst, wenn<br />

du Zita siehst. Wenn du draußen im Garten,<br />

Wald oder Park gespielt hast, kannst<br />

du deinen Körper zusammen mit deinen<br />

Eltern nach Zecken wie Zita absuchen. Am<br />

häufigsten findet man sie an den Armen<br />

und Beinen, in der Kniekehle und im Nacken.<br />

Hab keine Angst vor einer Zecke wie<br />

Zita, aber <strong>auf</strong> deiner Haut hat sie nichts zu<br />

<strong>fibz</strong>: Wie kann ich mich und meine Kinder<br />

vor Zeckenbissen schützen?<br />

Dr. Steffi Miroslau: Zecken leben in Waldgebieten<br />

mit viel Unterholz. Sie sitzen in<br />

Bodennähe <strong>auf</strong> Gräsern und Sträuchern<br />

und krallen sich gern an vorbeikommenden<br />

Menschenbeinen fest.<br />

Von dort aus suchen sie sich eine geeignete<br />

Bissstelle und beginnen, Blut zu saugen.<br />

Beim Spielen im Wald sollten Kinder<br />

deshalb geeignete Kleidung tragen. Festes<br />

Schuhwerk, fest schließende Kleidung und<br />

Einreiben mit insektenabwehrenden Mitteln<br />

helfen.<br />

Trotzdem schummeln sich immer wieder<br />

Zecken bis zur Haut durch. Die kann man<br />

häufig sogar noch vor dem Biss finden,<br />

wenn man Kleidung und Körper nach dem<br />

Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken<br />

absucht.<br />

Achten Sie besonders <strong>auf</strong> die bevorzugten<br />

Bissstellen: Haaransatz, Ohren, Hals-, Armund<br />

Kniebeugen sowie Hände und Füße.<br />

Die Wirkung von Hautschutzmitteln ist begrenzt,<br />

da sie nur ca. zwei Stunden wirken.<br />

Gegen die Borreliose existiert keine Impfung.<br />

Gegen die FSME steht eine wirksame<br />

Impfung in bestimmten Fällen zur Verfügung.<br />

Informationen darüber erhalten Sie<br />

bei Ihrem Kinderarzt.<br />

<strong>fibz</strong>: Stimmt es, dass es Gebiete gibt, in<br />

denen vermehrt gefährliche Zecken leben?<br />

Dr. Steffi Miroslau: Die Durchseuchung der<br />

Zecken mit Borrelien ist in Deutschland<br />

überall vorhanden, kann aber zwischen<br />

benachbarten Gebieten stark schwanken,<br />

z.B. von 4 bis 21%. FSME-Risikogebiete<br />

sind z.B. Bayern, Baden-Württemberg und<br />

Südhessen. Auch in Brandenburg treten<br />

seit 2004 wieder sehr vereinzelt Erkrankungen<br />

<strong>auf</strong>. Risikogebiete werden im Internet<br />

veröffentlicht.<br />

<strong>fibz</strong>: Vielen Dank!<br />

suchen. Wenn Zita noch kein Blut gesaugt<br />

hat, ist sie nur ein winziger schwarzer<br />

Punkt <strong>auf</strong> deiner Haut, ähnlich wie ein Leberfleck.<br />

Dann ist sie schwierig zu sehen.<br />

Sobald du Zita entdeckt hast, lass‘ sie von<br />

deinen Eltern ganz vorsichtig herausziehen.<br />

Das tut auch gar nicht weh. Danach<br />

kannst du sofort weiter spielen.<br />

Viel Spaß beim Toben im Garten wünscht<br />

Euch Tanja Dörner!<br />

<br />

Klinik für<br />

Kinder- und<br />

Jugendmedizin<br />

Wir behandeln alle Kinder mit<br />

akuten Krankheiten.<br />

Schwerpunkte sind die Versorgung<br />

kranker Früh- und Neugeborener,<br />

die Behandlung von Kindern mit<br />

Magen-Darm- bzw. Zucker- und<br />

Nierenkrankheiten, sowie<br />

Herzerkrankungen, Anfallsleiden<br />

und Allergien.<br />

Eine moderne Kinderchirurgie<br />

rundet das Angebot ab.<br />

0 33 34/ 69 – 23 93<br />

„Da kranke Kinder<br />

die Nähe ihrer Eltern<br />

brauchen,<br />

können Eltern<br />

in unserer Klinik<br />

immer bei ihren<br />

Kindern bleiben.“<br />

foto :: muth<br />

Dr. Steffi Miroslau<br />

Geburtsklinik mit<br />

Perinatalstation<br />

Schauen Sie sich unseren Kreißsaal<br />

an! Jeden 3. Dienstag im Monat,<br />

um 18:30 Uhr.<br />

Bitte anmelden unter:<br />

0 33 34/ 69 – 22 73<br />

www.klinikum-barnim.de<br />

Klinikum Barnim GmbH . Werner Forßmann Krankenhaus<br />

Rudolf-Breitscheid-Straße 100 . 16225 Eberswalde<br />

Telefon 0 33 34 69 – 0<br />

gesundheit:: <strong>fibz</strong> 17

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