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GEMEINDE PFAFFING - in Pfaffing

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2.3 Natürliche Grundlagen<br />

(Landschaftsplan Kap. 3, teilweise gekürzt)<br />

Geologie<br />

Die Geme<strong>in</strong>degebiete liegen <strong>in</strong> der Grund- und Endmoränenlandschaft Inn (038-A und 038-B),<br />

die Teil der naturräumlichen Haupte<strong>in</strong>heit Inn-Chiemsee-Hügelland (038) ist. Diese liegt<br />

überwiegend im Landkreis Rosenheim, lediglich im Nordwesten reicht sie e<strong>in</strong> gutes Stück weit<br />

<strong>in</strong> den Landkreis Ebersberg h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Am äußersten Endmoränenbogen haben auch die<br />

Landkreise München im Westen, Mühldorf im Norden und Traunste<strong>in</strong> im Nordosten teil. Im<br />

Süden schließen das Rosenheimer Becken, das Molassebergland Prien und die<br />

Eiszerfallslandschaft Rimst<strong>in</strong>g-Seeon an. Im Norden wird die Moränenlandschaft vom Inntal<br />

durchzogen. Die Grund- und Endmoränenlandschaft bedeckt im Landkreis 603,7 qkm, das s<strong>in</strong>d<br />

knapp 42% der Landkreisfläche.<br />

Mit dem Austritt aus den Alpen konnte sich der würmeiszeitliche Inngletscher nahezu<br />

une<strong>in</strong>geschränkt <strong>in</strong> alle Richtungen des Vorlandes ausbreiten. Lediglich im Osten verschmolz er<br />

mit Prien- und Chiemseegletscher. Ausgehend von se<strong>in</strong>em übertiefen Stammbecken, dem<br />

heutigen Rosenheimer Becken, rückte der Inngletscher <strong>in</strong> zahlreichen Zweigbecken weiter <strong>in</strong>s<br />

Vorland h<strong>in</strong>aus, bis max. ca. 40 km). Die unterschiedlichen Stadien des Eisvorstoßes und<br />

Rückzugs s<strong>in</strong>d anhand mehrerer Endmoränenzüge mit eisrandperipheren<br />

Entwässerungssystemen erkennbar. Die beiden äußersten, das Kirchseeoner und das<br />

Ebersberger Stadium, s<strong>in</strong>d die markantesten Endmoränenwälle und bilden etwa den äußeren<br />

Abschluss der Zweigbecken. Die für den Landkreis Rosenheim abgegrenzte naturräumliche<br />

Untere<strong>in</strong>heit 'Endmoränenlandschaft Inn' lehnt sich ungefähr an dieser L<strong>in</strong>ie an, wobei die<br />

Moränen des Ebersberger Stadiums v.a. im Westen überwiegend <strong>in</strong> den Landkreisen<br />

Ebersberg und Mühldorf liegen.<br />

Die als 'Grundmoränenlandschaft Inn' bezeichnete Untere<strong>in</strong>heit besteht aus der Grundmoränen-<br />

und der zur Endmoränenlandschaft überleitenden Zweigbeckenzone. Letztere wird gegliedert<br />

durch die vom Endmoränenbogen zum Stammbecken h<strong>in</strong> gerichteten Zweig- oder<br />

Zungenbecken. Dies s<strong>in</strong>d im Wesentlichen die Talräume westlich des Inns (z.B. Ebrach)<br />

Mit dem Abschmelzen des Eises bildeten sich größere Seen <strong>in</strong> den Becken sowie die z.T.<br />

ausgedehnten durch Verlandung oder Versumpfung entstandenen Vermoorungen.<br />

Die zwischen und teilweise auch <strong>in</strong> den Zweig- oder Zungenbecken gelegenen Moränen s<strong>in</strong>d<br />

Endmoränen des Ölkofener Stadiums und der Spätwürm sowie Grundmoränen. Wo<br />

Schmelzwasser abfloss, wurden Niederterrassenschotter abgelagert.<br />

Die Grundmoränen s<strong>in</strong>d stellenweise als Druml<strong>in</strong>schwärme ausgebildet. Westlich des Inns<br />

ziehen sich drei größere Schwärme von Bad Aibl<strong>in</strong>g, Tattenhausen und Rott am Inn nach<br />

Nordwesten.<br />

Anders als im kalkbetonten Lech- und Isar-Jungmoränengebiet, aber ähnlich wie beim Salzach-<br />

Jungmoränengebiet bestehen die Moränen, Schotter und Sande des Inn-Jungmoränengebietes<br />

überwiegend aus zentralalp<strong>in</strong>em, silikatischem Material, das von vornhere<strong>in</strong> relativ karbonatarm<br />

war und im Laufe der Zeit weiter entbast worden ist. Basenreiche Wuchsorte f<strong>in</strong>den sich nur an<br />

Nagelfluh-Aufschlüssen und im nördlichen Inn-Jungmoränengebiet.<br />

Als besonders bedeutsam für die Flora stellt ZAHLHEIMER (1988) die Talsysteme der Grund-<br />

und Endmoränenlandschaft dar:<br />

An den Hangkanten wirken sich Expositionsunterschiede besonders stark aus, es bilden sich<br />

Pionierstandorte <strong>in</strong> Abtrags- und Aufschüttungslagen; die Grundwasserzüge <strong>in</strong> den Tälern<br />

ließen Sümpfe und Kalkniedermoore entstehen.<br />

Zu den bedeutendsten Ersche<strong>in</strong>ungen gehören die zahlreichen Toteisbildungen. Treten diese<br />

gehäuft auf, werden sie als Eiszerfallslandschaften bezeichnet. Ihr Verbreitungsschwerpunkt<br />

liegt entstehungsgeschichtlich bed<strong>in</strong>gt im Endmoränengürtel und damit u.a. im nördlichen<br />

Landkreis.<br />

Wenig eutrophierte, vernässte und vermoorte Toteisformen mit Verlandungsvegetation s<strong>in</strong>d<br />

heute überwiegend <strong>in</strong>nerhalb von Waldgebieten zu f<strong>in</strong>den. Hier s<strong>in</strong>d sie meist von<br />

bruchwaldartigen Beständen und Feuchtgebüschen mit Großseggen bedeckt.<br />

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