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Urlaub ohne Grenzen! - Nansen & Piccard

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26 travel<br />

➾<br />

zusammengefallene Steinhaufen. Geo-<br />

logisch gesehen: Restberge im Endstadium,<br />

fast bis zum Fuß abgetragen.<br />

Am frühen Morgen kamen wir endlich<br />

in Maun an. Wir trafen Joe, der mit uns<br />

einkaufen ging: Wasser, Lebensmittel und<br />

kanisterweise Ersatzbenzin für die vier<br />

Tage, die wir mit ihm in der Wildnis, im<br />

Delta, verbringen wollten. Nachmittags<br />

machten wir uns auf den Weg dorthin. Aus<br />

der Asphaltstraße wurde eine Staubpiste,<br />

aus der Staubpiste ein versandeter Weg.<br />

»Sobald es hier regnet, sieht die Landschaft<br />

grüner aus als eine Kuhwiese in Europa«,<br />

beteuerte Joe.<br />

»Aber wie oft regnet es denn?«, fragten<br />

wir.<br />

»Zu dieser Jahreszeit nicht sehr oft. Wir<br />

haben Oktober, das bedeutet Trockenzeit.«<br />

Joe lächelte. »Eigentlich hat es die letzten<br />

fünf Monate nicht geregnet.«<br />

»Und wann ist es wieder so weit?«<br />

»Es kann jeden Tag losgehen – oder noch<br />

ein paar Wochen dauern. Aber diese Jahreszeit<br />

ist die beste, um Tiere zu beobachten. Wenn<br />

sich das Wasser zurückzieht und die Arme des<br />

Flusses austrocknen, versammeln sich die<br />

Tiere um die letzten Wasserstellen.«<br />

Dale Grove, 21-jähriger Pilot aus Südafrika, an seinem Arbeitsplatz,<br />

dem Provinzfl ughafen von Maun<br />

Dale Grove, 21-year-old pilot from South Africa, in his workplace<br />

at the provincial airport of Maun<br />

Das Thermometer zeigte mehr als<br />

40 Grad. Frühling in Botswana. Nur dass<br />

man hier keine Jahreszeiten kennt. Man<br />

kennt nur: Trockenzeit – und eine etwas<br />

weniger trockene Trockenzeit.<br />

»Und alle 20 Jahre kommt so viel Regen,<br />

dass das halbe Land überfl utet ist«, sagte<br />

Joe und lachte.<br />

Drei Stunden waren wir schon in Joes<br />

verbeultem Allrad-Pick-up unterwegs. Die<br />

einzigen Tiere, die wir bisher zu Gesicht<br />

bekommen hatten, waren zwei Geier, die<br />

seit einer Stunde über uns kreisten. Dann<br />

aber machte die Piste einen Knick, Joe rief:<br />

»Gleich kommt der Fluss!«, und vor uns<br />

öff nete sich eine kilometerlange Uferwiese.<br />

Im Abendlicht graste eine Herde Antilopen,<br />

daneben ein paar Gnus, ein Schakal schlich<br />

übers Feld, Kraniche standen im Sumpf,<br />

und in der Ferne blickten zwei Giraff en<br />

zwischen Palmen zu uns herüber. Kroko-<br />

dile tauchten ab, als wir uns im Wagen<br />

näherten. Ein Warzenschwein wackelte mit<br />

kleinen Schritten durchs Unterholz.<br />

Wir entdeckten einen schmalen Weg.<br />

»Kein Trampelpfad von Menschen. Das ist<br />

ein Hippo-Highway«, sagte Joe. »Nachts,<br />

wenn sich die Flusspferde sicher fühlen,<br />

➾<br />

➾<br />

tion. We arrived in Letlhakane, one of<br />

two towns along our 900-kilometre route.<br />

Dusty roads, a gas station, a Chinese importexport<br />

shop and a restaurant called »Granny’s<br />

Kitchen,« where one can get »Piri-Piri<br />

Chicken,« a dish prepared in a blood-red<br />

chili paste that was so spicy, we couldn’t<br />

speak for an hour after the meal. »You have<br />

to try it,« the plump hostess had said, with<br />

a blissful smile. Th en we continued on our<br />

way through this country with no coastline,<br />

bordered by Namibia, Zambia, Zimbabwe,<br />

and South Africa. It is 1,000 kilometres long<br />

and 1,000 kilometres wide, and is situated on<br />

a plateau 1,000 metres above sea level. About<br />

80 percent of the country is Kalahari Desert.<br />

Only in the south do a couple of mountains<br />

heave up from the landscape, but they are<br />

really just a couple of piles of old stones.<br />

Geologically speaking, they are vestiges of<br />

mountains at the end of their lives, ground<br />

down almost to the desert fl oor.<br />

In early morning we fi nally arrived in<br />

Maun. Th ere we met Joe, who took us shop-<br />

ping: water, food and extra gasoline for<br />

the four days we’d be spending with him<br />

in the wilderness, in the Delta. We headed<br />

out in the afternoon. Th e asphalt road<br />

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