Urlaub ohne Grenzen! - Nansen & Piccard

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Photos: Urban Zintel, Eileen Rahn, Przemysław Pokrycki, Espen Eichhöfer 49 pictures Nauru war einst wohlhabend und freudetrunken. Heute ist der pazifi sche Inselstaat übergewichtig und verkatert Nauru used to be wealthy and intoxicated with joy. Today, this Pacifi c island republic is overweight and hung-over 04 diary Wiesen, Wald und fünf Tage Einsamkeit: air-Autor Emil Th raker genießt die Eifel Meadows, forest, and fi ve days of seclu- sion: air author Emil Th raker enjoys the Eifel mountains 08 questions & answers Wie ein Deutscher die Straßen eines Ara- bischen Emirats benannte. Weshalb sich Frauen in Israel von Schlangen massieren lassen. Warum es ermüdend ist, Leibkoch eines Sultans zu sein How a German named the streets of an Arab Emirate. Why women in Israel go for snake massages. Why it is exhausting to be the Sultan’s favorite chef 14 column An Bord einer chinesischen Airline denkt air-Kolumnist Tillmann Prüfer grundlegend über »Infl ight Entertainment Systeme« nach Aboard a Chinese airline, air columnist Tillmann Prüfer considers the essentials of »In-fl ight Entertainment Systems« 16 fi rst aid Sie haben bald Ferien, aber noch kein Ziel? Mit unserer Entscheidungshilfe wissen Sie im Nu, wohin die Reise gehen soll Your vacation is coming up but you don’t know 12 food Milchbars in Polen servieren alles. Außer Milch You can get anything you want at Polish milk bars—excepting milk where to go? Our guide-for-the-indecisive will help you choose a travel destination in a jiff y 40 portrait Aus dem Leben zweier Botswaner: Zenzele Hirschfeld hat einen deutschen Urahnen und eine fl orierende Musikfi rma. Diaman- tenforscher Dr. Mapeo weiß, wie man den größten Schatz des Landes hebt From the lives of two Botswanans: Zenzele Hirschfeld has German forbears and a fl ourishing mu- sic business. Diamond researcher Dr. Mapeo knows how to fi nd the country’s greatest treasure 44 compact travel Süper-Ski: Einführung in die Wintersport- gebiete der Türkei Guide to Turkey’s winter sport regions 46 short story Am Südzipfel Neuseelands entdeckte air- Autor Ingo Petz einen magischen Ort air author Ingo Petz discovers a magical place on New Zealand’s southernmost corner 58 travel basics Reise-ABC, Lektion 4:Die Wechselstube ABCs of Travel, Part 4: Bureau of Exchanges 60 high society Ein unzeitgemäßer Besuch in St. Moritz, der Welthauptstadt des alpinen Jetsets An off -season visit to St. Moritz, world capital of alpine jet-setters 74 interview »Ich fahre liebend gern nach Albanien«: der polnische Schriftsteller Andrzej Stasiuk im Interview »I love to go to Albania«: A conversation with Polish writer Andrzej Stasiuk 78 business Wie Mexiko eine gigantische <strong>Urlaub</strong>erstadt aus dem Boden stampft How Mexico is building a giant tourist city virtually overnight 80 check-out Was Sie schon immer über Flugzeuge wissen sollten What you’ve always been supposed to know about airplanes 01 check-in 06 world of air & imprint 72 gallery & air content 03
04 diary Meine ersten fünf Tage in der… My First Five Days in … Erster Tag Ist heute Sonntag? Nein, Mittwoch. Trotz- dem kein Mensch auf der Straße. Ich bin in Hersdorf, 400 Einw<strong>ohne</strong>r, mitten in der Eifel, im tiefen Westen Deutschlands. Vor 10.000 Jahren brach hier – letztmalig in Deutschland – ein Vulkan aus. Heute besticht die Region, auch »rheinisches Sibirien« genannt, vor allem durch drei Dinge: Natur, Natur und Natur. Die Luft ist feucht, es nieselt – gut für die Atemwege, nicht so gut für die Lauf- wege. Ein erster Gang durchs Dorf. Aus einem Haus tritt ein alter Mann. »Wo kann man hier etwas einkaufen?«, frage ich. – »In Schönecken, vier Kilometer weiter. – »Gibt es hier kein Geschäft?« – »Nee.« – »Warum nicht?« – »Weiß nicht. Zu wenige Häuser.« Mein Ferienhaus ist aus Holz, innen riecht es gesund wie in der Sauna. Herr- licher Blick nach draußen, auf Wiesen und Wälder. Auf einem Tisch liegt ein Stapel Eifel-Broschüren. Will ich »den komplettesten Vulkan Deutschlands« be- sichtigen? Oder den jüngsten? Den Nationalpark Eifel? Den Deutsch-Belgischen Naturpark? Den Deutsch-Luxemburgi- schen Park? Das Hohe Venn? Oder den Schwarzen Mann? Über der Schlafzimmertür der Spruch: Nu schlop man goad. Day One Is today Sunday? No, Wednesday. None- theless, the streets are deserted. I’m in Hersdorf, a village of 400 people, in the middle of the Eifel, Germany’s deep west. Ten thousand years ago a volcano erupted here—the last one to do so in Germany. Today the region, also called the »Siberia of the Rhineland,« seduces you with an abundance of nature. Th e air is humid, it’s drizzling—great for the airways, not so great for the walk- ways. I take a fi rst stroll through town. Eifel Germany’s Eifel Mountains Maare, Moore und die Muh: In der Eifel, dem »rheinischen Sibirien«, ist die Natur unwiderstehlich. Nur die Versorgung mit Lebensmitteln bereitet dem Autor Kopfzerbrechen Maars, moors and the MUH: In Germany’s Eifel Mountains, also called the »Siberia of the Rhineland,« nature is irresistible. Only the food supply chain has the author scratching his head Text: Emil Thraker An old man steps out of a house. »Where’s the next place to shop?« I ask.—»In Schö- necken, two and a half miles from here.« —»There’s no store here?«—»Nope.« —»How come?«—»Too few houses.« My vacation cottage is made of wood. It smells wholesome inside, like a sauna. Th e views are marvelous—of meadows and woods. On a table I fi nd a pile of Eifel brochures. Do I wish to visit »Germany’s most complete volcano«? Or the youngest one? Th e Eifel National Park? Th e German- Belgian Nature Park? Th e German Lux- embourgian Park? Th e High Fens? Or the Black Man? Above the bedroom door a sign in local dialect reads: Have a good sleep. Zweiter Tag Das Gemeindehaus ist unverschlossen. Ich laufe von einem Raum zum nächsten – niemand da. In einem Regal verstaubt ein Po- kal, »gestiftet vom Feuerlöschprüfdienst«. frage ich ihn. Der Bauer ist verblüff t. Photo: V8 Verlag Ein Bauer parkt seinen Traktor vor dem Haus. »Wieso ist es hier so ausgestorben?«, – »Ausgestorben?« – »Ja, es wirkt alles so ruhig hier, wie an einem Sonntag.« Achselzucken. – »Ja also, wo kaufen Sie denn so ein?«, frage ich stattdessen. – »Hier kommt ein Brotwagen vorbei. Und ein Fleischwagen. Und zwei Mal die Woche die Muh.« – »Die was?« – »Die MUH – die Milchunion Hocheifel. Die bringen Butter, Milch und Käse. Verhungern braucht hier niemand!« Nachmittags mache ich einen Ausfl ug zum Schwarzen Mann, dem höchsten Berg (697,3 Meter) und größten Skigebiet in der Schnee-Eifel, die ganz offi ziell Schneifel heißt. Die Namen hier sind so außer- gewöhnlich, dass man sie am liebsten einsammeln möchte, wie Fossilien. Erst geht es nach Knaufspesch, dann über den Schneifelhöhenweg. In der Nähe die Orte Eicheldell und Gondenbrett. Die Aussichtsplattform am Schwarzen Mann liegt mitten im Wald. Man sieht: Wald.
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