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Die „Elbeflut in Dresden 2002“

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stellt heraus, wie Raum aus verschiedenen Perspektiven wie wahrgenommen wird. So nimmt<br />

die Familie Otto als Urlauber die Elbeflut <strong>in</strong> <strong>Dresden</strong> von 2002 als e<strong>in</strong>malige Attraktion wahr.<br />

Im Gegensatz zu dieser Wahrnehmung und Bewertung von außen ist dieses Ereignis für die<br />

Anwohner e<strong>in</strong> tragisches Schicksal (usw.).<br />

Schlussfolgernd lässt sich feststellen, dass sich mit der verstärkten Betrachtung des Subjekts<br />

weitere Facetten von Raum und damit weitere Erkenntnismöglichkeiten öffnen. Infolge<br />

<strong>in</strong>dividueller Bewertungen und Wahrnehmungen kann Raum aus neuen Perspektiven betrachtet<br />

und h<strong>in</strong>terfragt werden. Jedoch spiegeln die auf dem Poster dargestellten Wahrnehmungen<br />

temporäre Deutungen wider, die sich sehr stark an den privaten Bedürfnissen der Beobachter<br />

orientieren.<br />

Mit dieser E<strong>in</strong>beziehung subjektiver Raumwahrnehmungen wird „Raum“ nicht länger nur <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>en objektiven Raumverhältnissen betrachtet wie dies sowohl <strong>in</strong>nerhalb des Landschaftsgeographischen<br />

als auch des Raumwissenschaftlichen Konzepts erfolgt. Als e<strong>in</strong>e weitere<br />

Form geographischer Erkenntnis verh<strong>in</strong>dert die Wahrnehmungsgeographische Perspektive e<strong>in</strong>e<br />

Entfremdung von den alltäglichen Lebenszusammenhängen der untersuchten Menschen. Nicht<br />

nur die „Räume“ <strong>in</strong> ihren unterschiedlichen Landschaftsformen sollen Untersuchungsgegenstand<br />

der Geographie se<strong>in</strong>, sondern auch der Mensch (WERLEN 2000:269). <strong>Die</strong> E<strong>in</strong>beziehung unterschiedlicher<br />

Raumwahrnehmungen wie die e<strong>in</strong>es Naturschützers, Touristen, Unternehmers<br />

und auch Anwohners <strong>in</strong> <strong>Dresden</strong> gibt zum e<strong>in</strong>en Aufschluss über deren Wahrnehmungen<br />

<strong>Dresden</strong>s und der Elbeflut und zum anderen im Rahmen ihres Verhaltens über deren Bewertungen<br />

und auch Fehlbewertungen der Katastrophe und Gefahr. So besiedeln beispielsweise<br />

die Dresdner trotz der bestehenden Überschwemmungsgefahr die Häuser und Wohnungen<br />

am Elbufer und die Unternehmer an der Elbe vertrauen auf Fluthilfeprogramme und Fördergelder<br />

sowie e<strong>in</strong>en guten Versicherungsschutz. Mit diesem Verhalten zeigt sich die Relativierung der<br />

Gefahr <strong>in</strong>nerhalb verschiedener subjektiver Bewertungen.<br />

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