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Die „Elbeflut in Dresden 2002“

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<strong>Die</strong> <strong>„Elbeflut</strong> <strong>in</strong> <strong>Dresden</strong> <strong>2002“</strong> als<br />

Konstruktion<br />

<strong>Die</strong> Art und Weise des Handelns bezüglich des Hochwassers ist vielseitig beschreibbar. Je nach<br />

Interessen und Möglichkeiten wird das Ereignis durch verschiedene Akteure zur Katastrophe<br />

gemacht (z.B. von Politikern, Planern, Ökonomen, Bewohnern, ...).<br />

Im Zentrum des Interesses steht die Frage, wie,<br />

warum, mit welchen Mitteln und Folgen Akteure<br />

im Kontext des Hochwasserereignisses handeln.<br />

Aus der Vielzahl der <strong>in</strong> das Problem <strong>in</strong>volvierten Subjekte können exemplarisch bedeutsame<br />

Handlungsträger ausgewählt und deren Praktiken <strong>in</strong>terpretiert werden.<br />

Für die gesellschaftliche Bedeutung des Ereignisses als Katastrophe spielt die Berichterstattung<br />

der öffentlichen Medien e<strong>in</strong>e mächtige Rolle.<br />

Das folgende Schema bietet e<strong>in</strong>e (!) Möglichkeit,<br />

diese Handlung(en) zu beschreiben, zu <strong>in</strong>terpretieren<br />

und zu verstehen.<br />

Bedeutsame Akteure s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die öffentlichen<br />

Medien (also Redakteure, Reporter, Fotografen, etc.) ...<br />

Akteure<br />

...die auf sozial-kommunikativer Konstruktionsebene (gefiltertes) Wissen<br />

produzieren, welches wiederum an die Rezipienten (also Leser bzw.<br />

Zuschauer) weitergetragen wird.<br />

Akteur A ��Akteur B ��Akteur C ��(...)���Akteur X<br />

Konstruktionsebene<br />

<strong>Die</strong>s geschieht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em recht großen, überregionalen Maßstab bundesbzw.<br />

europaweit.<br />

materiell(technisch) politisch(adm<strong>in</strong>istrativ) sozial(kommunikativ) (...)<br />

Konstruktionsmaßstab<br />

<strong>Die</strong> zeitliche Rahmung dieser Handlung(en) beschränkt sich lediglich<br />

auf den Zeitraum des Ereignisses. Sie ist also nur kurz-, allenfalls mit-<br />

lokal regional überregional global (...)<br />

Zeitliche Rahmung<br />

�<br />

telfristig.<br />

langfristig mittelfristig kurzfristig (...)<br />

ist das Informieren über das Ereignis bei gleichzeitiger<br />

Orientierung an den Interessen der Rezipienten und der Wirtschaftlichkeit des Mediums.<br />

ist (s<strong>in</strong>d) die,gefärbte’ Berichterstattung durch Überbetonung und bewusste<br />

Wiederholung von Bildern und Sequenzen besonders dramatischer E<strong>in</strong>zelschicksale.<br />

Handlungs<strong>in</strong>tention<br />

�<br />

Handlung(en)<br />

Handlungs<strong>in</strong>tention(en)<br />

<strong>Die</strong> wohl markanteste Folge der Berichterstattung<br />

ist, dass das Ereignis erst durch die e<strong>in</strong>seitige<br />

mediale Präsenz zur „Jahrhundertkatastrophe“<br />

(„S<strong>in</strong>tflut“, „Jahrhundertflut“,<br />

„Jahrtausendflut“, ...) gemacht wird.<br />

Handlung<br />

Handlungsfolgen<br />

E<strong>in</strong> Geographieunterricht muss zunächst fragen, unter welchem<br />

Aspekt das Thema <strong>„Elbeflut</strong> <strong>2002“</strong> behandelt wird.<br />

Aus der <strong>„Elbeflut</strong>“ wird e<strong>in</strong>e mediale Bilderflut!<br />

E<strong>in</strong> mögliches Problem wäre z.B.:<br />

So wird deutlich, dass die sche<strong>in</strong>bar objektive<br />

mediale Repräsentation des Ereignisses zur<br />

medialen Konstruktion der Katastrophe wird.<br />

„Wie, durch wen und mit welchen Folgen<br />

wird das Hochwasserereignis an der Elbe<br />

zur Katastrophe gemacht?“<br />

Konstruktivistische Perspektive<br />

Im nächsten Schritt stellt sich die Frage, welche Akteure <strong>in</strong><br />

das Problem <strong>in</strong>volviert s<strong>in</strong>d.<br />

© Jenaer Geographiedidaktik

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