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KV, da gehöre ich ja dazu!

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maler (Kultbild) Hins<strong>ich</strong>t mit den vielfältigen Verhüllungen<br />

im kirchl<strong>ich</strong>en Raum in Beziehung setzen<br />

lässt. Die Idee zu dieser Dissertation ver<strong>da</strong>nkt s<strong>ich</strong><br />

übrigens einem spontanen Einfall auf dem Arminenhaus<br />

in Bonn. Irgendein Bundesbruder schlug <strong>da</strong>mals<br />

vor, zum verhüllten Re<strong>ich</strong>stag nach Berlin zu<br />

fahren. Und noch am gle<strong>ich</strong>en Abend brachen wir<br />

mit irgendeinem Auto nach Berlin auf, um anschließend<br />

nach zwei Stunden Bes<strong>ich</strong>tigung des verhüllten<br />

Re<strong>ich</strong>stags wieder nach Bonn zurückzukehren.<br />

Abends um 23 Uhr waren wir gestartet, am<br />

nächsten Tag waren wir um 15 Uhr schon wieder in<br />

Bonn. Das war ein wenig wahnsinnig, aber wunderbar.<br />

AM: Abschließend die „<strong>KV</strong>- Pfl<strong>ich</strong>tfrage“: Kannst<br />

Du jungen Studierenden raten, <strong>KV</strong>er zu werden und<br />

wenn <strong>ja</strong>, warum?<br />

Meiering: Ich kam Anfang der neunziger Jahre als<br />

Theologiestudent im 3. Semester zum Mittagessen<br />

auf <strong>da</strong>s Arminenhaus. Während <strong>ich</strong> im Albertinum<br />

immer nur mit Theologiestudenten zu tun hatte,<br />

lernte <strong>ich</strong> hier Studenten aus den unterschiedl<strong>ich</strong>sten<br />

Disziplinen kennen, die alle eines miteinander<br />

verband: <strong>da</strong>s Ringen um die Prinzipien Wissenschaft,<br />

Freundschaft und Religion. Dieser interdisziplinäre<br />

Austausch war eine w<strong>ich</strong>tige Ergänzung für<br />

mein studentisches Leben unter lauter Priesteramtskandi<strong>da</strong>ten.<br />

Ich kann nur jedem Studenten zurufen:<br />

suche Dir auch an der Universität eine kirchl<strong>ich</strong>e<br />

Heimat, eine Gemeinschaft von Menschen, die Glauben<br />

und Leben mit Dir teilen wollen. Und <strong>da</strong> ist man<br />

im <strong>KV</strong> – so habe <strong>ich</strong> es jedenfalls bei der Arminia in<br />

Bonn erlebt – gut aufgehoben.<br />

DAS INTERVIEW<br />

Segel eingeholt!<br />

Die Umwandlung der katholisch-theologischen<br />

Fakultäten in Bamberg und Passau zu Instituten<br />

So erfreul<strong>ich</strong> es ist, <strong>da</strong>ss wir im <strong>KV</strong> immer noch<br />

junge Theologen wie Dominik Meiering in unseren<br />

Reihen haben und wir mit unserem Programm bei<br />

Geistl<strong>ich</strong>en „ankommen“, so traurig stimmt es, <strong>da</strong>ss<br />

erstmals wieder seit der Säkularisation theologische<br />

Fakultäten in Deutschland geschlossen werden.<br />

Aktive in unseren <strong>KV</strong>-Korporationen, die Theologiestudenten<br />

in ihren Reihen zählen, werden mit Theologen<br />

demnächst nur noch über den Studentenseelsorger<br />

oder über Ehrenmitglieder Kontakt haben.<br />

Was ist geschehen? In Bayern, wo es kein Außenstehender<br />

erwartet hätte, werden die ersten theologischen<br />

Fakultäten in diesem Jahr geschlossen, und<br />

zwar in Bamberg und in Passau. Nur Institute bleiben<br />

bestehen, an denen jedoch kein Diplom in Theologie<br />

zukünftig mehr erworben werden kann. Sie sollen<br />

s<strong>ich</strong> um die Religionslehrerausbildung kümmern.<br />

Die bayerischen Bischöfe hoffen, <strong>da</strong>ss die Institute<br />

personell gut ausgestattet und <strong>da</strong>durch attraktiv<br />

werden. Ein früherer Strukturplan, der vorsah, die<br />

Personalstellen an den theologischen Fakultäten in<br />

Bayern zu verkleinern und alle bisherigen Standorte<br />

zu erhalten, scheiterte an der fehlenden Bereitschaft<br />

der einzelnen Fakultäten der verschiedenen Universitäten<br />

zur Zusammenarbeit. Würzburg soll s<strong>ich</strong>, wie<br />

die Katholische Nachr<strong>ich</strong>tenagentur meldete, „trotzig<br />

dem Liebeswerben Bambergs“ entzogen haben.<br />

Außerdem soll <strong>da</strong>s Wissenschaftsministerium eine<br />

Hinhaltepolitik betrieben und auf freiwerdende Lehrstühle<br />

in Bamberg und Passau keine neuen Professoren<br />

mehr berufen haben. Dass gerade Bamberg<br />

und Passau die Segel stre<strong>ich</strong>en müssen, wo die<br />

theologischen Fakultäten am Beginn der Universitätsgesch<strong>ich</strong>te<br />

standen, ist besonders bitter. Der<br />

Dekan der Passauer theologischen Fakultät, der<br />

Religionspä<strong>da</strong>goge Hans Mendl, hält die Entwicklung<br />

für den „Ausdruck eines mehrfachen politischen<br />

und kirchl<strong>ich</strong>en Zentralismus“ sowie für einen weiteren<br />

Beleg <strong>da</strong>für, <strong>da</strong>ss die Geisteswissenschaften<br />

in der aktuellen Hochschulentwicklung immer stärker<br />

marginalisiert werden. Auf einer Examensfeier<br />

am Ende des vergangenen Jahrs wies er <strong>da</strong>raufhin,<br />

<strong>da</strong>ss in Abwandlung eines Worts von Benedikt XVI.<br />

„n<strong>ich</strong>t sinn- und wertorientiert zu forschen, dem<br />

Wesen der Universität zuwider“ sei. Die bisherige in<br />

Bayern selbstverständl<strong>ich</strong>e Einheit von Universität<br />

und Priesterseminar in der jeweiligen Bischofsstadt<br />

gilt bald n<strong>ich</strong>t mehr. Zu hoffen bleibt, <strong>da</strong>ss die einzige<br />

katholische Universität in Deutschland in E<strong>ich</strong>stätt,<br />

die weitgehend vom bayerischen Staat finanziert<br />

wird, n<strong>ich</strong>t ebenfalls gefährdet ist.<br />

W. L.<br />

AM 51

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