Ich verkünde euch eine große Freude, wir haben einen neuen Papst. 44 AM Titelthema: Hans-Joachim Leciejewski Wer glaubt, ist n<strong>ich</strong>t allein! Papst Benedikt XVI. ist in aller Munde. Erstaunl<strong>ich</strong>, wer n<strong>ich</strong>t alles stolz auf ihn ist. Welches Gefühl viele Deutsche überkam, konnte n<strong>ich</strong>t besser beschrieben werden als durch die Bildzeitung, die nach der Papstwahl am 19. April 2005 behauptete „Wir sind Papst“. Selbst Gregor Gysi, einer der Wortführer der PDS/Linkspartei und Atheist, fand <strong>da</strong>s neueste Buch des bekennenden Katholiken Martin Lohmann über den Papst mit dem Titel „Maximum“ „in jeder Hins<strong>ich</strong>t lesenswert.“ Im Folgenden würdigt einer unserer Verbandsseelsorger aus der S<strong>ich</strong>t eines Kartellbruders Benedikt XVI., den er persönl<strong>ich</strong> in Rom kennen gelernt hat. Es war am 19. April 2005, gegen 18:00 h, als <strong>ich</strong> in Rom in ein Geschäft hineingezogen wurde und mir der Ladeninhaber freudig mitteilte: Padre, abbiamo papam! Ich konnte es zunächst n<strong>ich</strong>t glauben, war es doch erst der zweite Tag des Konklaves. Das wäre ein sehr kurzes Konklave, <strong>da</strong>chte <strong>ich</strong>, eines der kürzesten in der Gesch<strong>ich</strong>te der Kirche. Doch mein Zweifel verflog, als <strong>ich</strong> die Menschenmassen sah, die R<strong>ich</strong>tung Vatikan eilten, und zwanzig Minuten später stand <strong>ich</strong> selbst unter den Wartenden auf dem Platz vor San Pietro. Um 18:43 h verkündete der Protodiakon des Kardinalskollegiums: Annuntio vobis gaudium magnum, habemus Papam: Eminentissimum ac Reverendissimum Dominum, Dominum Josephum, Sanctae Romanae Ecclesiae Cardinalem Ratzinger, qui sibi nomen imposuit Benedictum XVI. (Ich verkünde euch eine große Freude, wir haben einen Papst: Der verehrteste Herr, Herr Joseph Ratzinger, Kardinal der Heiligen Römischen Kirche , der s<strong>ich</strong> den Namen Benedikt der Sechzehnte gab.) Der Applaus, der den Petersplatz füllte, war unglaubl<strong>ich</strong>, ehe Papst Benedikt XVI. auf den Balkon trat. Er r<strong>ich</strong>tete nur wenige Worte an die Gläubigen: Nach dem großen Papst Johannes Paul II. haben die Herren Kardinäle m<strong>ich</strong> gewählt, einen einfachen und bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn. M<strong>ich</strong> tröstet die Tatsache, <strong>da</strong>ss der Herr auch mit ungenügenden Werkzeugen zu arbeiten und zu wirken weiß. Vor allem vertraue <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> euren Gebeten an. In der Freude des auferstandenen Herrn und im Vertrauen auf seine immer währende Hilfe gehen wir voran. Der Herr wird uns helfen und Maria, seine allerseligste Mutter, steht uns zur Seite. Danke. Tosender Beifall. Der neue Papst winkte den Gläubigen
Papst Benedikt XVI. im Gespräch mit dem ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. in Istanbul 2006 Quelle: dpa TITELTHEMA AM 45