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KV, da gehöre ich ja dazu!

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<strong>KV</strong>er AKTIV<br />

Dietmar Schäfer<br />

Aus dem Berufsleben eines Maschinenbauingenieurs im<br />

Zentrum der Automobilindustrie<br />

62 AM<br />

Einführung<br />

Da <strong>ich</strong> durch meinen Vater (auch er ist inzwischen<br />

pensionierter Maschinenbauingenieur) anscheinend<br />

erbl<strong>ich</strong> vorbelastet bin und <strong>ich</strong> schon als Schüler ein<br />

großes Interesse an technischen Vorgängen hatte,<br />

beschloss <strong>ich</strong> nach meiner Reifeprüfung im Juni<br />

1972 am Gymnasium Limburg, <strong>da</strong>s Fach Maschinenbau<br />

in Darmstadt zu studieren.<br />

Ich stand jedoch im Herbst 1973 vor dem Problem,<br />

dort ein Zimmer zu finden. Ein Schulfreund aus<br />

meinem Geburtsort, der ebenfalls in Darmstadt studierte<br />

und Mitglied des KStV Moenania war, der seit<br />

1985 KStV Moenania-Starkenburg heißt, brachte<br />

m<strong>ich</strong> mit der Verbindung zusammen. Zu dieser Zeit<br />

waren mir Studentenverbindungen zieml<strong>ich</strong> unbekannt.<br />

Er überzeugte m<strong>ich</strong> einzutreten, was <strong>ich</strong> auch<br />

nie bereut habe.<br />

Arbeits<strong>ja</strong>hre<br />

Schließl<strong>ich</strong> gingen auch die schönen Studenten<strong>ja</strong>hre<br />

und <strong>da</strong>s Maschinenbaustudium selbst zu Ende und<br />

<strong>ich</strong> startete im November 1978 meine berufl<strong>ich</strong>e<br />

Laufbahn im „Internationalen Technischen Entwicklungszentrum“<br />

der A<strong>da</strong>m Opel AG in Rüsselsheim<br />

als Versuchsingenieur im Bere<strong>ich</strong> Antriebsstrang,<br />

Konstruktion, Entwicklung und Erprobung.<br />

Die Hauptaufgabe bestand in der Erprobung von Getrieben<br />

und Antriebsstrangkomponenten sowohl im<br />

Fahrzeug als auch auf dem Prüfstand. Die erzielten<br />

Testergebnisse flossen in die Konstruktion ein, so<br />

<strong>da</strong>ss in einem weiteren Loop die betreffenden Teile<br />

optimiert werden konnten.<br />

Mit der Übernahme des schwedischen Automobilunternehmens<br />

Saab durch unseren Mutterkonzern<br />

General Motors (GM) im Jahre 1992 wurde <strong>ich</strong> als<br />

Projektingenieur zuständig für die Integration des<br />

Saab-5-Gang-Schaltgetriebes in verschiedene<br />

Opel-Fahrzeuge der gehobenen Mittelklasse und der<br />

amerikanischen Saturn-Baureihe. Diese Aufgabe<br />

beinhaltete unter anderem viele sogenannte<br />

„Coordination Meetings“ und Dienstreisen.<br />

Das Projekt<br />

Seit Mitte der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts<br />

ließ s<strong>ich</strong> in der europäischen Automobilindustrie<br />

vor allem bei Fahrzeugen mit grösseren<br />

Motoren (mittlerweile auch bei Kompaktfahrzeugen<br />

mit kleineren Motoren) eine Zunahme des Anteils<br />

von 6-Gang-Schaltgetrieben feststellen. Der Grund<br />

<strong>da</strong>für ist die Diskussion der letzten Jahre zur<br />

Energieeinsparung in allen Bere<strong>ich</strong>en der modernen<br />

Industriegesellschaft. Davon blieb auch <strong>da</strong>s Kraftfahrzeug<br />

n<strong>ich</strong>t unberücks<strong>ich</strong>tigt. Eine zusätzl<strong>ich</strong>e<br />

Gangstufe im Getriebe erhöht die Ökonomie und<br />

führt zur Kraftstoffeinsparung durch eine niedrigere<br />

Drehzahl des Motors bei konstanter Fahrgeschwindigkeit<br />

(im Vergle<strong>ich</strong> zum 5-Gang-Getriebe). Da Opel<br />

und Saab zu jener Zeit nur 5-Gang-Getriebe herstellten,<br />

musste gehandelt werden.<br />

Schließl<strong>ich</strong> wurde im Herbst 1998 vom Opel/Saab-<br />

Management nach den übl<strong>ich</strong>en General Motors-<br />

Genehmigungsprozessen beschlossen, gemeinsam<br />

ein neues 6-Gang-Getriebe für grössere Otto- und<br />

Dieselmotoren (für Techniker: 250 Nm bis 400 Nm<br />

Drehmoment) zu konstruieren, zu entwickeln und zu<br />

produzieren. Es musste in die Saab- und Opel-Fahrzeuge<br />

und in verschiedene amerikanische Modelle<br />

(Saturn, Pontiac, Chevrolet) passen. Als Produktionsstandort<br />

wurde Rüsselsheim und als Produktionsstart<br />

der März 2003 festgelegt. Die Bildung zweier<br />

Projektteams, paritätisch besetzt mit Opel- und<br />

Saab-Mitarbeitern, folgte.<br />

Das erste war <strong>da</strong>s „Product Engineering Team“, zuständig<br />

für Konstruktion und Entwicklung des Getriebes,<br />

einschließl<strong>ich</strong> der Erstellung des Lastenheftes,<br />

<strong>da</strong>s zweite <strong>da</strong>s „Manufacturing Engineering<br />

Team“, welches für die Planung der neuen Produktionsanlagen<br />

zuständig war. Die weiteren Ausführungen<br />

beziehen s<strong>ich</strong> hauptsächl<strong>ich</strong> auf <strong>da</strong>s<br />

Product Engineering Team, dem <strong>ich</strong> selbst als eines<br />

von 20 Mitgliedern angehörte. Hierzu gehörten auch<br />

jeweils ein Kollege aus Finanzabteilung und Einkauf,

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