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Wir Heldsdörfer - Heldsdorf

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Ein Leben mit Bienen in<br />

Deutschland -<br />

Zweiter Teil der Erinnerungen von<br />

Reinhard Horvath<br />

Reinhard Samuel,<br />

Gerda und Reiner<br />

Horvath<br />

34<br />

<strong>Wir</strong> <strong>Heldsdörfer</strong> Leute<br />

In der 100. Ausgabe unseres<br />

<strong>Heldsdörfer</strong> Briefs erschien mein<br />

Bericht "Ein Leben mit Bienen", welcher<br />

sich auf meine Zeit als Imker in<br />

Rumänien bezog. Wie bereits angekündigt,<br />

folgt hiermit ein zweiter Bericht<br />

"Ein Leben mit Bienen in Deutschland".<br />

Als wir 1990 aus Rumänien auswanderten,<br />

verkauften wir die Bienen samt<br />

Zubehör. Meiner Frau versprach ich, nie<br />

wieder Bienen zu halten. Es sollte anders<br />

kommen, da wir einfach merkten, dass<br />

uns etwas in unserem Leben fehlte. Die<br />

Imkerei war bereits zur<br />

Leidenschaft geworden. Ein<br />

bekanntes Sprichwort besagt:<br />

"Willst Du Gottes Wunder<br />

sehen, musst Du zu den Bienen<br />

gehen."<br />

Meine Frau und ich wurden uns<br />

dann schnell einig - ein paar<br />

Bienenvölker müssen her. Die<br />

ersten Jahre in Deutschland<br />

waren sicherlich nicht einfach,<br />

außerdem mussten wir<br />

Prioritäten setzten. Dies bedeutete<br />

natürlich, dass für Bienen<br />

erst mal keine Zeit da war.<br />

Außerdem fehlte sowohl das<br />

Geld für die Anschaffung der<br />

Gerätschaften als auch ein<br />

geeigneter Platz für die<br />

Bienenhaltung.<br />

Ein neuer Arbeitsplatz im Handwerk war<br />

schnell gefunden. Und somit ergaben<br />

sich auch erste Kontakte und<br />

Bekanntschaften in der neuen Heimat.<br />

<strong>Wir</strong> lernten ein nettes älteres Ehepaar<br />

kennen, mit dem wir viele Gespräche<br />

über die Lebensart und Lebensweise der<br />

Siebenbürger Sachsen führten. Unsere<br />

Bekanntschaft bot mir dann irgendwann<br />

einen schönen Garten in bester Lage von<br />

Heilbronn (Gaffenberg) zur Pflege und<br />

auch zur Eigennutzung an. Das Angebot<br />

konnte ich unmöglich ablehnen, war es<br />

doch ein paradiesischer Platz für die<br />

Haltung von Bienen. Aber: Der Garten<br />

war über viele Jahre nicht gepflegt worden.<br />

So vergingen weitere Jahre voller<br />

Mühe und Arbeit, bis der Garten unseren<br />

Vorstellungen entsprach.<br />

Durch Zufall traf ich während eines<br />

Montageaufenthalts Ernst Schmidt,<br />

einen alten Bekannten aus Weidenbach.<br />

Für ihn hatte ich in Rumänien einen<br />

Bienenwagen gebaut, den er kurz danach<br />

wegen seiner Ausreise nach Deutschland<br />

verkauft hatte. Er schenkte mir zwei<br />

Bienenkisten und eine voll funktionsfähige<br />

Honigschleuder. An dieser Stelle<br />

nochmals vielen Dank an Ernst Schmidt -<br />

uns war sehr geholfen, da eine<br />

Neuanschaffung aus finanzieller Sicht<br />

damals nicht möglich gewesen wäre.<br />

Der Anfang war geschafft: Ab diesem<br />

Zeitpunkt scheuten wir keine Kosten und<br />

Mühen und bauten uns langsam ein kleine<br />

Imkerei auf.<br />

Weitere zwei Kisten kauften wir von Otto<br />

Christel, einem früheren Schulkollegen<br />

meiner Frau. Jetzt hatten wir einen<br />

geeigneten Platz für die Bienenhaltung<br />

und die nötigsten Gerätschaften. Das<br />

erste Bienenvolk kam im Frühjahr 1997<br />

dann durch einen glücklichen Zufall zu<br />

uns: Bei Hansel Hubbes hatte sich im<br />

Gartenhaus in Oftersheim ein kleiner<br />

"Allzu oft wird leider übersehen, welchen ökonomischen Nutzen unsere Honigbienen in der Natur haben. Häufig werden nur die von ihr direkt<br />

erzeugten Produkte Honig und Wachs wert geschätzt. Durch ihre Bestäubungstätigkeit schaffen sie aber für die Landwirtschaft vor allem im<br />

Obst-, Beeren- und Samenanbau Werte, die den Gesamtwert der Honig- und Wachserzeugung um das 10-12 fache übersteigen. Bezieht man in<br />

einen derartigen Vergleich die Bestäubung wilder Blütenpflanzen mit ein, die wegen des dadurch bewirkten Fruchtansatzes zur<br />

Nahrungsgrundlage einer Vielzahl von Tieren werden, so ist aus volkswirtschaftlicher Sicht von einem noch weit höheren ökonomischen Nutzen<br />

auszugehen. Nicht zu vergessen sind auch die zahlreichen Produkte, die die Biene der Pharmaindustrie liefert (Propolis, Gelee Royale,<br />

Blütenpollen und viele andere)." (Julius Kühn Institut)

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