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gespräch mit hubert Keiber<br />
Ein Wetterfrosch fürs Haus<br />
2030 werden über 60 Prozent der Bevölkerung in Städten leben.<br />
Deshalb ist der Hebel für Veränderungen in den Metropolen besonders<br />
gross. Wir haben bei Hubert Keiber, CEO Building Automation<br />
der Siemens-Division Building Technologies, nachgefragt.<br />
hubert Keiber, wenn der Kampf gegen den Klimawandel<br />
in den städten stattfindet: Welches<br />
sind dort die grössten herausforderungen?<br />
Hubert Keiber: Zum einen sind es sicher das effiziente<br />
Management des privaten und öffentlichen Verkehrsnetzes<br />
sowie der Flughafenlogistik. Zum anderen<br />
muss die Gebäudetechnologie komfortable und trotzdem<br />
energieeffiziente Gebäude bereitstellen. Ein dritter<br />
Punkt ist das Energiemanagement: Die Stromnetze<br />
auf Anbieterseite werden sich weiterentwickeln, um<br />
sich an neue Situationen anzupassen. Beispielsweise<br />
sind erneuerbare Energien nicht immer im gleichen<br />
Mass verfügbar wie fossile Energie <strong>oder</strong> Atomkraft:<br />
Windkraftanlagen hängen vom Wind ab, Photovoltaik-Anlagen<br />
von der Sonnenstrahlung. Die Einspeisung<br />
ins Stromnetz ist also nicht zu jedem Zeitpunkt<br />
gleich. Erzeuger, Verbraucher und das Netz müssen<br />
mit Schwankungen in der Erzeugung und im Verbrauch<br />
umgehen können. Das «intelligente Netz» der<br />
Zukunft – Smart Grid – kann diese Schwankungen<br />
ausgleichen, indem es die gesamte Kette von der Erzeugung<br />
über die Speicherung und Verteilung bis hin<br />
zum Verbraucher koordiniert. Hier kommt auch das<br />
der Kampf gegen den Klimawandel wird in den städten geführt<br />
13 iNtErViEW<br />
«intelligente Gebäude» ins Spiel, das sich – ähnlich<br />
wie Speicherstauseen <strong>oder</strong> künftig auch Elektro-Autos<br />
– als Energiespeicher nutzen lässt. Zusammenfassend<br />
liegt die Herausforderung in Städten darin, technische<br />
Lösungen für ein sinnvolles und energieeffizientes Zusammenspiel<br />
von Energie, Mobilität, Gebäudetechnologie<br />
und geeigneten Speichermedien bereitzustellen.<br />
Wie muss man sich ein intelligentes gebäude<br />
konkret vorstellen?<br />
Ein Gebäude kann ein Einfamilienhaus sein, aber<br />
auch ein grosser Bürokomplex, ein Krankenhaus <strong>oder</strong><br />
ein Flughafen. Das Sparpotenzial bei kleineren Einheiten<br />
liegt bei 15 bis 20 Prozent, während in grossen<br />
Gebäuden <strong>oder</strong> Gebäudegruppen mithilfe der Gebäudetechnik<br />
deutlich mehr, nämlich bis zu 35 Prozent,<br />
eingespart werden kann. Heute ist ein Gebäude ein<br />
reiner Verbraucher am Netz. In Zukunft wird ein<br />
intelligentes Gebäude erneuerbare Energie selbst erzeugen,<br />
speichern und flexibel vom Netz aufnehmen<br />
<strong>oder</strong> bei Überschuss auch einspeisen können. Das intelligente<br />
Gebäude wird demnach ein Energieerzeuger<br />
und gleichzeitig ein Energieverbraucher. Diese Doppelrolle<br />
der Gebäude ist für die Weiterentwicklung<br />
von Smart Grids entscheidend.<br />
Wie schnell kommt das intelligente gebäude<br />
der Zukunft?<br />
Alle Technologien sind bereits heute verfügbar.<br />
Meiner Meinung nach kommt es auf die politischen<br />
Rahmenbedingungen und auf den Energiepreis an.<br />
Die aktuelle Diskussion zum Ausstieg aus der Kernenergie<br />
kann ein weiterer Impuls sein. Die erneuerbaren<br />
Energien erleben derzeit einen grossen Auftrieb.<br />
Doch neben den erneuerbaren Ressourcen ist die<br />
grünste Energie immer noch die, die man einspart.