oder Silvesterdesserts Feine Weihnachts - Gewerbeverband Kanton ...
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Mit welchen Massnahmen lässt sich Energie in<br />
gebäuden am effizientesten einsparen?<br />
Ganz entscheidend ist es, die Nutzer zu sensibilisieren<br />
und damit das Nutzerverhalten zu verbessern.<br />
Man kann beispielsweise ständig den Energieverbrauch<br />
überwachen und sichtbar machen. Wir<br />
verwenden zum Beispiel an vielen unserer Siemens-<br />
Standorte, so auch in unserem Gebäude in Zug, einen<br />
sogenannten Green Building Monitor. Dies ist ein<br />
Bildschirm, der die Gebäudenutzer mit optischen Darstellungen,<br />
beispielsweise Verbrauchskurven, auf den<br />
historischen und momentanen Verbrauch aufmerksam<br />
macht. Das eigene Verbraucherverhalten sichtbar<br />
zu machen, bringt schon sehr viel, denn Effizienzgewinne<br />
sind Gewinne, die man immer wieder macht.<br />
Es ist aber auch wichtig, Energiefresser aufzuspüren,<br />
zu beseitigen und diese Einsparungen wiederum zu<br />
visualisieren. Ein weiterer, wichtiger Punkt ist die<br />
Renovierung. Würden alle bestehenden Gebäude<br />
Europas einer «Deep Renovation» unterzogen, könnte<br />
32 Prozent der in Europa benötigten Primärenergie<br />
eingespart werden. Dies ist so viel wie die kombinierte<br />
Kohle- und Nuklearenergie Europas und entspräche<br />
einer Einsparung von vier Milliarden Barrel Rohöl. In<br />
einem Einfamilienhaus kann die Fenster-, Fassaden-<br />
und Wärmedämmung eine Menge Energie einsparen.<br />
Bei den grösseren Gebäuden spielt die Automation<br />
– also die automatische Regelung und Steuerung der<br />
Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnologie – eine<br />
sehr wichtige Rolle. Hier sind Kostenargumente die<br />
entscheidenden Treiber, denn die Möglichkeiten, mit<br />
Technologie effizient Energie einzusparen, zahlen<br />
sich schnell aus. Entsprechend stark gefragt ist unsere<br />
Dienstleistung «Energiespar-Contracting», bei der wir<br />
unseren Kunden einen vertraglich festgelegten Prozentsatz<br />
an Energieeinsparungen garantieren.<br />
an welchen weiteren Entwicklungen arbeitet<br />
siemens bezüglich der Energieeffizienz im<br />
gebäude?<br />
Der Einsatz neuer Gebäudetechnologien wie Wärmepumpen,<br />
thermoaktive Bauteilsysteme, Solaranlagen<br />
<strong>oder</strong> die Kühlung durch Nachtlüftung birgt ein<br />
grosses Energiesparpotenzial. Es ergeben sich jedoch<br />
komplexe Gesamtsysteme, die von stark variierenden<br />
Randbedingungen wie Wetter, Belegung <strong>oder</strong> dynamischen<br />
Strompreisen abhängen. Um solche Anlagen<br />
optimal zu betreiben, werden zum Teil neue, vorausschauende<br />
Regelungskonzepte benötigt, die beispielsweise<br />
Wetter- <strong>oder</strong> Belegungsvorhersagen mit einbeziehen.<br />
Gemeinsam mit Entwicklungspartnern aus<br />
den Bereichen Wissenschaft, Industrie und Wetter<br />
erarbeiten wir vorausschauende Regelstrategien, die<br />
darauf abzielen, den Energieverbrauch von Gebäuden<br />
bei niedrigen Investitions- und Betriebskosten zu minimieren.<br />
Gleichzeitig sollen der Nutzerkomfort verbessert<br />
und elektrische Lastspitzen begrenzt werden.<br />
Wir rechnen mit einem Energieeinsparpotenzial von<br />
bis zu 20 Prozent.<br />
15<br />
hubert Keiber<br />
aNZEigE<br />
iNtErViEW<br />
die regelung im gebäude bekommt also einen<br />
«intelligenten Wetterfrosch» eingebaut?<br />
Ja, das kann man so sagen (lacht). Stellen sie sich<br />
ein Bürogebäude vor, bei dem es für die einzelnen<br />
Gebäudezonen eine automatisierte Regelung der Jalousien,<br />
Beleuchtung, Heizung, Kühlung und Lüftung<br />
gibt. Durch die Entwicklung von Regelsoftware können<br />
Wettervorhersagen am Gebäudestandort in die<br />
automatisierte Regelung einbezogen werden. Für solche<br />
intelligent arbeitenden Systeme sind zuverlässige<br />
Wetterdaten natürlich sehr wichtig. Neue Wettermodelle<br />
liefern schon heute zellenweise und auf etwa<br />
zwei Kilometer genau die örtlichen Wettervorhersagen.<br />
Diese numerischen Wettervorhersagen können<br />
einerseits durch Messungen von meteorologischen<br />
Messstationen und andererseits von lokalen Sensoren<br />
des Gebäudeautomationssystems noch korrigiert<br />
werden. Mit dieser Vorgehensweise werden lokale<br />
Vorhersagen noch viel genauer als bisher. Die sogenannte<br />
prädiktive – also vorausschauende – Regelungstechnik<br />
ist ein wichtiger Baustein bei der Weiterentwicklung<br />
von energieeffizienten Lösungen für<br />
Gebäude.<br />
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B. Schaller Treuhand AG<br />
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