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Entwicklungsdidaktik als Antwort auf die Veränderungen der ...

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asal, da sie sich <strong>auf</strong> alle Entwicklungsniveaus, Handlungs- und Denkkompetenzenbezieht,kindzentriert, da sie Individuum und Heterogenität anerkennt. 3Sie folgt fachwissenschaftlichen Erkenntnissen (Sachstruktur), <strong>der</strong>Entwicklungslage des Schülers/ <strong>der</strong> Schülerin (Tätigkeitsstruktur), den ihm/ihrmöglichen Lern-Handlungsmöglichkeiten (Handlungsstruktur), unter Einbezugentwicklungsbegleiten<strong>der</strong> (therapeutischer) Maßnahmen. Sie bedarf <strong>der</strong>Individualisierung eines gemeinsamen Curriculums und des gemeinsamenLernens am gemeinsamen Vorhaben. 4EntwicklungDie Entwicklung des Kindes stand vor allem zu Zeiten <strong>der</strong> Reformpädagogik imMittelpunkt pädagogischen Interesses. „Im Kontext reformpädagogischer Aussagenwird Entwicklung <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Natur des Kindes bezogen, <strong>die</strong> nicht radikal verzeitlichtwerden kann o<strong>der</strong> soll. Wenn sich ‚das Kind’ entwickelt, dann immer gemäß seinenAnlagen und Potentialen, <strong>die</strong> weit mehr mit dem kindlichen ‚Wesen’ o<strong>der</strong> <strong>der</strong>psychischen Eigentümlichkeit <strong>als</strong> mit Effekten biologischer Selektion verbundenwerden.“ 5In <strong>der</strong> Reformpädagogik ging es nicht darum, das Kind an gesellschaftlicheGegebenheiten und Vorgaben „anzupassen.“ Es ging vielmehr darum,pädagogisches Handeln an den aktuellen Erziehungsbedürfnissen des einzelnenKindes zu orientieren.„Tiefer <strong>als</strong> <strong>die</strong> Notwendigkeit kultureller Assimilation liegt für <strong>die</strong> reformpädagogischeTheorie <strong>die</strong> Autonomie <strong>der</strong> Natur des Kindes und ihre Entwicklung, <strong>die</strong> vorÜbergriffen geschützt werden müsse. ‚Natürliche Erziehung’ ist mehr und an<strong>der</strong>es <strong>als</strong>Anschauungsunterricht im Sinne Pestalozzis; sie ist <strong>der</strong> Versuch, <strong>die</strong> Entwicklungdes Kindes und nur sie zur Bedingung pädagogischen Handelns zu erheben. Vorallem eines solle geleistet werden, schrieb Ludwig Gurlitt 6 in seiner ‚Erziehungslehre’,nämlich ‚dass <strong>die</strong> Entwicklung jedes einzelnen Menschen seiner Natur gemäß und imgroßen Strome <strong>der</strong> nationalen und menschlichen Entwicklung sich frei gestaltenkann.’“ 7Aufgabe <strong>der</strong> Pädagogik ist es aus <strong>die</strong>ser Sichtweise heraus <strong>die</strong> freie Entwicklung desMenschen, <strong>die</strong> Selbstentwicklung, eingebettet in das soziale Umfeld zu ermöglichen.Aufgabe <strong>der</strong> Pädagogik ist es, Kin<strong>der</strong> <strong>auf</strong> ihrem (Entwicklungs-)Wegverantwortungsvoll zu begleiten.„Gaudig stellt den Gedanken des Werdens und <strong>als</strong>o <strong>die</strong> Entwicklung in denMittelpunkt seiner Pädagogik: Die Schule müsse von <strong>der</strong> Persönlichkeit des Kindesaus organisiert werden, jedoch nicht <strong>der</strong> statischen, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> dynamischenPersönlichkeit. Der ‚Prozess <strong>der</strong> Selbstentwicklung’ ist <strong>als</strong>o <strong>der</strong> Fixpunkt für <strong>die</strong>Aufgabenbestimmung <strong>der</strong> Pädagogik.“ 8Dahinter steht <strong>der</strong> Glaube an und das Vertrauen in <strong>die</strong> Selbstentwicklungskräfte desKindes.3 Dreher, Walther: Denkspuren Bildung von Menschen mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung Basis einerintegralen Pädagogik. Aachen, Mainz 1997, S. 146.4 Feuser, Georg: Behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong> und Jugendliche – Zwischen Integration undAusson<strong>der</strong>ung. Darmstadt 1995.5Oelkers, Jürgen: Reformpädagogik. Weinheim und München 1989, S. 111.6Gurlitt, Ludwig: Erziehungslehre. Berlin 1909, S. 63f.7Oelkers, Jürgen: Reformpädagogik. Weinheim und München 1989, S. 118.8Oelkers, Jürgen: a.a.O., S. 119.

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