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Umwelterklärung 2011 Werk Wolfsburg (1,8 MB) - Volkswagen AG

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<strong>Umwelterklärung</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

standortübergreifender Teil 1


2<br />

Standortübergreifender Teil


Standortübergreifender Teil 3<br />

Für den <strong>Volkswagen</strong> Konzern ist Nachhaltigkeit<br />

ein wesentliches Grundprinzip der Unternehmensführung.<br />

Wirtschaftlicher Erfolg, Umweltschutz und soziale<br />

Verantwortung: Diese drei Aspekte gilt es<br />

langfristig und weltweit in Einklang zu bringen.<br />

Prof. Dr. rer. nat. Martin Winterkorn<br />

Vorsitzender des Vorstands der <strong>Volkswagen</strong> Aktiengesellschaft


4<br />

Standortübergreifender Teil


Inhalt<br />

Gemeinsames<br />

6 Umweltschutz im Gesamtprozess<br />

9 Umweltpolitik von <strong>Volkswagen</strong><br />

11 Produktion und Erzeugnisse<br />

16 Betriebliches Umweltmanagement<br />

19 Methoden und Instrumente<br />

22 System zur Erfassung und Bewertung von<br />

Umweltaspekten<br />

24 Umweltbilanzen<br />

25 Einhaltung von Vorschriften<br />

27 Einbindung von Mitarbeitern<br />

28 Umweltaudits<br />

28 Umweltleistung<br />

29 Umweltschonende Fertigungsverfahren<br />

Standortübergreifender Teil 5<br />

Zum <strong>Werk</strong><br />

5 Vorstellung des Standortes<br />

8 Beschreibung wesentlicher umweltrelevanter<br />

Anlagen<br />

11 Besonderheiten und Entwicklung<br />

15 Umweltauswirkungen des Standortes<br />

16 Entwicklung der Kernindikatoren<br />

25 Umweltprogramm<br />

28 Gültigkeitserklärung<br />

Anhang<br />

33 Abkürzungen und Erklärungen<br />

34 Weitere Informationen<br />

35 Impressum<br />

Die <strong>Umwelterklärung</strong>en der <strong>Werk</strong>e <strong>Wolfsburg</strong>, Braunschweig, Kassel, Emden, Salzgitter, Dresden (Automobilmanufaktur)<br />

und Hannover (<strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeuge) erscheinen in dieser Broschüre zusammen.<br />

Modularer Aufbau und stilgleiche Darstellungsweise der vorliegenden „Gemeinsamen <strong>Umwelterklärung</strong> <strong>2011</strong>“<br />

ermöglichen einen informativen und gesamthaften Überblick über die kontinuierliche Verbesserung des<br />

Betrieblichen Umweltschutzes an diesen Standorten. Diese Broschüre wird jährlich aktualisiert und herausgegeben.<br />

Hinweis: Die Angaben dieser <strong>Umwelterklärung</strong> beziehen sich auf das Bilanzjahr 2010.


6<br />

Standortübergreifender Teil<br />

Umweltschutz im Gesamtprozess<br />

Michael Macht und Bernd Osterloh<br />

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,<br />

in Ihren Händen halten Sie unsere aktuelle <strong>Umwelterklärung</strong>,<br />

in der wir dokumentieren, wie ernst wir<br />

bei <strong>Volkswagen</strong> das Thema Umweltschutz nehmen<br />

und wie wir es in den gesamten Unternehmensprozess<br />

einbinden. Als global agierendes Unternehmen<br />

sind wir uns unserer besonderen Verantwortung gegenüber<br />

Mensch, Umwelt und Gesellschaft bewusst.<br />

Nur wer soziale, ökonomische und ökologische Aspekte<br />

berücksichtigt, kann nachhaltig wirtschaften,<br />

umweltgerecht handeln und Beschäftigung sichern.<br />

Sichtbare Anerkennung findet unser Engagement<br />

durch die Aufnahme in den renommierten Dow<br />

Jones Sustainability Index, in dem <strong>Volkswagen</strong> seit<br />

Jahren vertreten ist. Im strengen Auswahlverfahren<br />

für diesen Index werden Kriterien wie z. B. das<br />

Umweltmanagement, die Klimastrategie sowie das<br />

Risikomanagement geprüft und bewertet.<br />

Alle für uns wichtigen Leitbilder haben wir aus der<br />

oben beschriebenen Verantwortung abgeleitet und<br />

in unserer Umweltpolitik festgeschrieben. Konkret<br />

umgesetzt werden sie u. a. durch die „Betriebsvereinbarung<br />

Umweltschutz“, mit der wir jeden<br />

<strong>Volkswagen</strong> Beschäftigten auffordern, die gute<br />

Umweltpraxis in sein individuelles Arbeitsumfeld<br />

aufzunehmen und in der täglichen Arbeit zu berücksichtigen.<br />

Ein kontinuierlicher Motor bei der Verbesserung von<br />

Umweltleistungen ist dabei unser Umweltmanagement-System.<br />

Seit 1995 beteiligt sich <strong>Volkswagen</strong> am<br />

Öko-Audit-Verfahren der Europäischen Union und<br />

kann damit auf die längste Erfahrung aller europäischen<br />

Hersteller zurückgreifen. Durch die regelmäßige<br />

Durchführung von internen und externen<br />

Umweltaudits werden die Umweltmanagement-Systeme<br />

ständig überprüft und weiter optimiert.<br />

Die eigenverantwortliche Festlegung von Zielen und<br />

Programmen fordert kontinuierlich alle Organisationseinheiten<br />

der Standorte und ermöglicht die<br />

ständige Verbesserung der Umweltleistungen.<br />

Neben der EMAS-Validierung der hier dargestellten<br />

Standorte wird auch die Arbeit unserer Technischen<br />

Entwicklung zertifiziert, u. a. auf der Grundlage der<br />

internationalen Norm DIN ISO 14062 (Umweltmanagement<br />

– Integration von Umweltaspekten in Produktdesign<br />

und -entwicklung), um den Gedanken<br />

und die Anforderungen des Umweltschutzes nachhaltig<br />

in der Produktentwicklung zu verankern. Für<br />

uns spielen die Reduktion des Kraftstoffverbrauchs<br />

und damit des CO -Ausstoßes in der Nutzungsphase<br />

2<br />

und die kontinuierliche Reduzierung des Energieverbrauchs<br />

und der Emissionen in der Produktion<br />

bei gesteigerter Fertigungszahl eine wichtige Rolle.<br />

<strong>Volkswagen</strong> hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2018 der<br />

ökologisch und ökonomisch führende Automobilhersteller<br />

zu sein. Dies erfordert eine ganzheitliche<br />

Betrachtungs- und Herangehensweise, die sich in<br />

unserem Handeln und in unserer Kommunikation<br />

widerspiegeln muss. „Think Blue“ als Haltung, die<br />

über Produkte und Technologien hinausgeht, ist<br />

hierfür ein wichtiges Zeichen nach innen wie außen.<br />

Wir wollen damit einen Denkanstoß geben und<br />

gemeinsam mit unseren Kunden nach Möglichkeiten<br />

suchen, noch umweltverträglicher mobil zu sein.<br />

Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist<br />

das <strong>Volkswagen</strong> „BlueMotion Technologies“-Konzept.<br />

Unter dieser Dachmarke bündeln wir innovative<br />

Technologien und Produkte, die umweltverträgliche<br />

Mobilität ohne Verzicht auf Dynamik und<br />

Alltagstauglichkeit ermöglichen. Für unsere Kunden<br />

bedeutet das mehr Effizienz, geringere Schadstoffbelastung<br />

und uneingeschränkten Fahrspaß.


Umweltschutz im Gesamtprozess<br />

Michael Macht und Bernd Osterloh<br />

Aushängeschild dieses umweltfreundlichen Konzepts<br />

ist der Polo BlueMotion, der sparsamste Fünfsitzer<br />

der Welt. Bei einem Kraftstoffverbrauch von<br />

3,3 Litern emittiert dieser gewichtsreduzierte Polo<br />

pro gefahrenem Kilometer lediglich 87 g Kohlendioxid,<br />

wobei der 1,2-Liter-Motor 55 kW/75 PS leistet.<br />

Innovative Konzepte und Ideen werden in den<br />

Produkten und in unseren Produktionsprozessen<br />

umgesetzt. An vielen Standorten finden dazu Modellprojekte<br />

z. B. zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

und der Ressourcenschonung statt.<br />

Dr. Michael Macht<br />

Konzernvorstand Produktion<br />

Standortübergreifender Teil 7<br />

Mithilfe der Innovationsstärke unserer Mitarbeiter<br />

und Partner haben wir in den vergangenen Jahren<br />

unsere Umweltleistungen kontinuierlich verbessert.<br />

Gründe dafür sehen wir auch in der stetigen<br />

Schulung unserer Mitarbeiter und der Motivation<br />

durch die Vergabe des internen <strong>Volkswagen</strong> Umweltpreises.<br />

Im Namen der aktiven und transparenten Informationspolitik<br />

unseres Hauses wünschen wir Ihnen<br />

nun viel Freude beim Lesen.<br />

Bernd Osterloh<br />

Vorsitzender Gesamtbetriebsrat<br />

<strong>Volkswagen</strong>


8<br />

Standortübergreifender Teil


Umweltpolitik von <strong>Volkswagen</strong><br />

Präambel<br />

<strong>Volkswagen</strong> entwickelt, produziert und vertreibt<br />

weltweit Automobile zur Sicherstellung individueller<br />

Mobilität. Das Unternehmen trägt Verantwortung<br />

für die kontinuierliche Verbesserung der Umweltverträglichkeit<br />

seiner Produkte und die Verringerung<br />

der Beanspruchung der natürlichen Ressourcen und<br />

des Energieverbrauchs unter Berücksichtigung wirtschaftlicher<br />

Gesichtspunkte. Es macht daher<br />

Grundsätze<br />

1. Es ist das erklärte Ziel von <strong>Volkswagen</strong>, bei all<br />

seinen Aktivitäten die Einwirkungen auf die Umwelt<br />

so gering wie möglich zu halten und mit den<br />

eigenen Möglichkeiten an der Lösung der regionalen<br />

und globalen Umweltprobleme mitzuwirken.<br />

2. Es ist das Ziel von <strong>Volkswagen</strong>, hochwertige<br />

Automobile anzubieten, die den Ansprüchen seiner<br />

Kunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit,<br />

Sicherheit, Qualität und Komfort in gleicher<br />

Weise gerecht werden.<br />

3. Zur langfristigen Sicherung des Unternehmens<br />

und zur Steigerung seiner Wettbewerbsfähigkeit<br />

erforscht und entwickelt <strong>Volkswagen</strong> ökologisch<br />

effiziente Produkte, Prozesse und Konzepte für individuelle<br />

Mobilität.<br />

4. Das Umweltmanagement von <strong>Volkswagen</strong> stellt<br />

auf der Grundlage der Umweltpolitik sicher, dass gemeinsam<br />

mit Zulieferunternehmen, Dienstleistern,<br />

Handelspartnern und Verwertungsunternehmen die<br />

Umweltverträglichkeit seiner Automobile und<br />

Standortübergreifender Teil 9<br />

umwelteffiziente fortschrittliche Technologien weltweit<br />

verfügbar und bringt sie über den gesamten Lebenszyklus<br />

seiner Produkte zur Anwendung. Es ist an<br />

allen Standorten Partner für Gesellschaft und Politik<br />

bei der Ausgestaltung einer sozialen und ökologisch<br />

nachhaltigen positiven Entwicklung.<br />

Fertigungsstandorte einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

unterworfen ist.<br />

5. Der Vorstand von <strong>Volkswagen</strong> überprüft regelmäßig<br />

die Einhaltung der Umweltpolitik und -ziele<br />

sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagement-Systems.<br />

Dies schließt die Bewertung der<br />

erfassten umweltrelevanten Daten ein.<br />

6. Die offene und klare Information sowie der<br />

Dialog mit Kunden, Händlern und der Öffentlichkeit<br />

sind für <strong>Volkswagen</strong> selbstverständlich. Die Zusammenarbeit<br />

mit Politik und Behörden beruht auf einer<br />

handlungsorientierten und vertrauensvollen Grundhaltung<br />

und bezieht die Notfallvorsorge an den<br />

einzelnen Produktionsstandorten mit ein.<br />

7. Alle Mitarbeiter von <strong>Volkswagen</strong> werden entsprechend<br />

ihren Aufgaben im Umweltschutz informiert,<br />

qualifiziert und motiviert. Sie sind zur Umsetzung<br />

dieser Grundsätze sowie zur Erfüllung der gesetzlichen<br />

und behördlichen Auflagen im Rahmen ihrer<br />

jeweiligen Aufgabenstellung verpflichtet.


10<br />

Standortübergreifender Teil


Produktion und Erzeugnisse<br />

Fahrzeugfertigung<br />

Logistik<br />

Um ein modernes Kraftfahrzeug herstellen zu<br />

können, müssen bis zu 10.000 Einzelteile programmund<br />

zielgerecht zusammengeführt werden. Dies<br />

bedeutet hohe Anforderungen an eine exakte Produktionsplanung,<br />

präzise Organisation und termingerechten<br />

Transport. Jedes Teil muss zum richtigen<br />

Zeitpunkt am richtigen Einbauort sein. Großrechner<br />

steuern die Anlieferung der Einzelteile sekundengenau.<br />

Diese komplizierten Abläufe erfordern eine<br />

detaillierte Logistik. Sie beginnt im Beschaffungsbereich,<br />

der bei der Zulieferindustrie die benötigten<br />

Teile, Baugruppen und Komponenten einkauft. Größere<br />

Materialmengen werden für alle <strong>Werk</strong>e zentral<br />

beschafft und möglichst ohne Zwischenlagerung<br />

direkt an die Produktion geliefert.<br />

Die wesentlichen Umweltaspekte sind Emissionen<br />

von CO, CO und NO . Mit ständig verbesserten Lo-<br />

2 x<br />

gistikkonzepten wird an deren Reduzierung gearbeitet.<br />

Erfolgreiche Maßnahmen sind u. a. Nutzung der<br />

Bahn, soweit technisch und wirtschaftlich möglich,<br />

und Erhöhung der Ausnutzung des Transportraums<br />

durch Warenbündelung sowie durch Optimierung<br />

der Behältergrößen. Transparenz schafft eine neu<br />

entwickelte Datenbank, mit der sich die Umweltauswirkungen<br />

verschiedener Verkehrsträger und<br />

logistischer Lösungen miteinander vergleichen<br />

lassen.<br />

Ein Fließschema auf Seite 14 verdeutlicht die Abläufe,<br />

die im Folgenden beschrieben werden.<br />

Karosserie<br />

An erster Stelle in der Prozesskette steht das Presswerk.<br />

Ausgangsmaterial für die meisten Karosserieteile<br />

ist Feinblech in Rollenform (Coils). Das verwendete<br />

Material ist immer noch überwiegend Stahl,<br />

Standortübergreifender Teil 11<br />

zunehmend kommt aber auch Aluminium zum<br />

Einsatz.<br />

Die Bearbeitung erfolgt mit Scheren, Stanzen und<br />

Tiefziehpressen. Dabei entstehen Bodengruppen,<br />

Dächer, Rahmenprofile, Motorhauben, Heckklappen<br />

und Türen. Um die Materialeffizienz des Prozesses<br />

zu optimieren und gleichzeitig die Abfallmenge zu<br />

verkleinern, wird ständig daran gearbeitet, durch<br />

Verbesserung des Zuschnitts und durch Weiternutzung<br />

von ausgestanzten Blechen die Coils möglichst<br />

gut auszunutzen. Rund 45 % des eingesetzten Materials<br />

fallen als Abfall an. Nach sortenreiner Sammlung<br />

wird dieser zur Volumenverringerung paketiert<br />

und zu 100 % in den Materialkreislauf zurückgeführt.<br />

Aus Sicht des Umweltschutzes sind daneben die<br />

Anwendung großer Mengen an Zieh- und Hydraulikölen<br />

und das Auftreten von Lärm, Erschütterungen<br />

und Schwingungen besonders zu beachten.<br />

Im nächsten Arbeitsschritt fügen Roboter im nahezu<br />

vollständig automatisierten Karosseriebau die Einzelteile<br />

zur Rohkarosserie.<br />

Wesentliche Fügetechnik ist das energieeffiziente<br />

Punktschweißen, es kommen aber auch Verfahren<br />

wie Clinchen, Kleben – mit lösemittelarmen<br />

bzw. -freien Klebstoffen – und Laserschweißen zur<br />

Anwendung. Die Energieeffizienz der Laseraggregate<br />

konnte in den vergangenen Jahren signifikant<br />

gesteigert werden.<br />

Viele Maschinen im Karosseriebau werden hydraulisch<br />

betrieben. Die entsprechenden Aggregate<br />

befinden sich in Auffangwannen. Sie bewahren den<br />

Untergrund im Fall einer Betriebsstörung vor austretender<br />

Hydraulikflüssigkeit.<br />

Schweißrauche werden gezielt abgesaugt und vor<br />

Abgabe an die Umwelt über geeignete Filteranlagen<br />

vom größten Teil der Partikel befreit.


12<br />

Standortübergreifender Teil<br />

Produktion und Erzeugnisse<br />

Fahrzeugfertigung<br />

Lackieren<br />

In der Lackiererei wird mit großen Mengen Material,<br />

Wasser und Energie umgegangen. Es entstehen<br />

Emissionen organischer Lösemittel in die Luft und<br />

als gefährlicher Abfall zu entsorgende Lackschlämme.<br />

Außerdem müssen große Abwassermengen<br />

behandelt werden. Dieser Bereich ist deswegen der<br />

Prozessschritt in der gesamten Fahrzeugproduktion<br />

mit der größten Umweltrelevanz.<br />

Nach dem Entfetten, Spülen und Passivieren in<br />

Tauch- und Spülbädern erhalten die Karossen<br />

in mehreren Arbeitsgängen verschiedene Lackschichten.<br />

Sie schützen das Metall vor Korrosion<br />

und geben dem Fahrzeug die gewünschte Farbe.<br />

Es wird ständig daran gearbeitet, den Wirkungsgrad<br />

des Lackauftrags zu erhöhen, den Lack also möglichst<br />

verlustarm zu applizieren. Hierbei kommen<br />

Lackaufbau, schematisch. Schichtdicken in Tausendstel Millimeter (μm).<br />

Verzinktes Stahlblech<br />

Kathodische<br />

Tauchlackierung<br />

Zinkphosphatierung<br />

Basislack<br />

Füller<br />

Klarlack<br />

0–8 µm<br />

überwiegend Wasserlacke mit einem äußerst geringen<br />

Lösemittelanteil zum Einsatz. Die oberste<br />

Schicht, der Klarlack, muss die Karosserie gegen<br />

vielfältige äußere Einflüsse schützen sowie höchsten<br />

Qualitätsanforderungen genügen und enthält deshalb<br />

einen größeren Anteil organischer Lösemittel.<br />

Beim Trocknungsprozess verdunsten die Lösemittel<br />

und werden in nachgeschalteten Anlagen verbrannt.<br />

Die dabei entstehende Wärme wird wiederum zum<br />

Beheizen des Lacktrockners genutzt. Die Lösemittelemissionen<br />

unterliegen regelmäßiger Überwachung.<br />

Alle Grenzwerte werden eingehalten bzw.<br />

unterschritten.<br />

Abschließend erfolgt die Konservierung. Dabei<br />

werden die Hohlräume mit Heißwachs geflutet – ein<br />

lösemittelfreier und deshalb umweltverträglicher<br />

Vorgang.<br />

17–22 µm<br />

25–35 µm<br />

12–30 µm<br />

35–45 µm<br />

Haftung<br />

Steinschlagschutz<br />

Korrosionsschutz<br />

Farbton<br />

UV-Schutz<br />

Glanz


Produktion und Erzeugnisse<br />

Fahrzeugfertigung<br />

Montage<br />

Anschließend erfolgt der Zusammenbau des Fahrzeugs<br />

an den zum Teil automatisierten Montagelinien.<br />

Hierbei komplettieren überwiegend vorgefertigte<br />

Baugruppen und Module (unter anderem Cockpit,<br />

Sitze, Antriebseinheit) das Automobil. So besteht<br />

beispielsweise die Antriebseinheit aus Motor, Getriebe<br />

und Vorderachse. Diese stammen hauptsächlich<br />

aus der Produktion anderer <strong>Werk</strong>e des Konzerns.<br />

Eine logistische Herausforderung stellt die enorme<br />

Vielfalt an möglichen Fahrzeugvarianten dar. Ein<br />

riesiges Spektrum von Komponenten muss zeitlich<br />

und räumlich punktgenau an den Montagebändern<br />

eintreffen.<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

49.858 Beschäftigte<br />

Braunschweig<br />

5.548 Beschäftigte<br />

Kassel<br />

12.988 Beschäftigte<br />

Emden<br />

7.536 Beschäftigte<br />

Salzgitter<br />

5.950 Beschäftigte<br />

Hannover<br />

12.530 Beschäftigte<br />

Dresden<br />

ca. 400 Beschäftigte<br />

Fahrzeuge<br />

Golf, Golf Plus,<br />

Touran, Tiguan<br />

Passat, Passat Variant,<br />

Passat CC<br />

Großraumlimousinen,<br />

Nutzfahrzeuge<br />

auf Basis T5<br />

Phaeton<br />

Massenstrom<br />

Kunststoff technik<br />

Stoßfänger,<br />

Kunststoff tanks<br />

breite Palette an<br />

Spritzgussteilen<br />

Standortübergreifender Teil 13<br />

Ist das Fahrzeug fahrbereit, wird es betankt. Zur Vermeidung<br />

von Emissionen wird dabei wie bei externen<br />

Tankstellen ein Befüllsystem mit Abgasrückführung<br />

angewendet. Anschließend fährt das Fahrzeug<br />

mit eigenem Antrieb zu den Einstellständen. Hier<br />

prüfen Mitarbeiter die Funktion von Motor, Bremsen,<br />

Lenkung und Scheinwerfern. Auf einem Rollenprüfstand<br />

absolviert das Auto eine erste Probefahrt.<br />

Im Anschluss fahren die Automobile zur Verladerampe<br />

und per Bahn bzw. Lkw zu den Händlern. Auf<br />

Kundenwunsch werden sie dabei durch Klebefolien<br />

oder Transportschutzhauben gegen Umwelteinflüsse<br />

geschützt.<br />

Massenstrom<br />

Karosseriebau<br />

Massenstrom<br />

Fahrwerk<br />

Pressteile Stahlräder,<br />

Lenkstangenrohr,<br />

Seilzugschaltung<br />

Pressteile, Zusammenbauten<br />

Pressteile<br />

Pressteile, Zusammenbauten,<br />

lackierte<br />

Karossen für andere<br />

Montagestandorte<br />

Querlenker,<br />

Cornermodule, Federbeine/Dämpfer,<br />

Hilfsrahmen,<br />

Schwenklager,<br />

Achsen,<br />

Lenkgetriebe,<br />

Schräglenker<br />

Massenstrom<br />

Antrieb<br />

Antriebsgelenkwellen<br />

Getriebe, Zylinderkurbelgehäuse,Abgasanlagen,aufbereitete<br />

Aggregate<br />

und Aggregateteile<br />

Motoren,<br />

Zylinderkurbelgehäuse,Zylinderköpfe,Kurbelwellen,<br />

Saugrohre<br />

Wärmetauscher,<br />

Zylinderköpfe,<br />

Saugrohre


14<br />

Standortübergreifender Teil<br />

Produktion und Erzeugnisse<br />

Fahrzeugfertigung<br />

So entsteht ein Fahrzeug<br />

Gießerei<br />

Aluminium/Magnesium<br />

Einsatz von Leichtmetallschrotten<br />

Mechanische <strong>Werk</strong>stätten<br />

Getriebe, Motoren, Achsen,<br />

Bremsen, Felgen, Kleinteile<br />

Härterei<br />

Konservierung, Galvanik,<br />

Tauchlackierung<br />

Kunststoff teilefertigung<br />

Stoßstange, Armaturentafel,<br />

Karosserieteile<br />

Fremdherstellung<br />

stark umweltrelevante Bereiche<br />

umweltrelevante Bereiche<br />

wenig umweltrelevante Bereiche<br />

Vormontage<br />

Montage<br />

umweltrelevante Bereiche (nicht im Verantwortungsbereich von <strong>Volkswagen</strong>)<br />

Presswerk<br />

Karosseriebau<br />

Lackiererei<br />

Hohlraumkonservierung<br />

Nachbehandlung<br />

Prüfstände


Produktion und Erzeugnisse<br />

Komponentenfertigung<br />

Die Produktion von Komponenten ist neben der<br />

Fahrzeugherstellung ein Fertigungsschwerpunkt der<br />

Standorte. So werden zahlreiche Aggregate und Baugruppen,<br />

beispielsweise Getriebe, Motoren, Achsen,<br />

Abgasanlagen und Kunststoffteile, konzernintern<br />

hergestellt. Drei Beispiele:<br />

Getriebe<br />

Je nach Typ bestehen Getriebe aus 400 bis 800 Einzelteilen:<br />

Gehäuse, Zahnräder, Wellen, Wälzlager,<br />

Flansche, Synchronisationseinrichtungen, Schaltelemente<br />

und Kleinteile. Die Gießerei fertigt Leichtmetall-Getriebegehäuse.<br />

Hierbei wird in hohem Maß<br />

Recyclingmaterial genutzt. Zahnradrohlinge bekommen<br />

ihre Grundform in der Schmiede, wobei immer<br />

mehr versucht wird, schon hier eine möglichst endkonturnahe<br />

Form zu erreichen. Die nachfolgende<br />

Bearbeitung kann dann erheblich reduziert werden.<br />

Den nächsten Arbeitsgang – die spanabhebende<br />

Bearbeitung – leistet der Bereich Mechanik. Hierbei<br />

eingesetzte Kühlschmierstoffe werden ständig regeneriert<br />

und so lange wie möglich wiederverwendet.<br />

Das erklärte und systematisch verfolgte Umweltziel<br />

ist hier der weitestgehende Einsatz von Trockenbearbeitung<br />

und Minimalmengenschmierung, was<br />

technisch bei vielen, aber nicht allen Bearbeitungsschritten<br />

möglich ist. Die Folge ist die zunehmende<br />

Eliminierung großer Mengen an Kühlschmierstoffen,<br />

die mit Energieaufwand gefördert und gereinigt<br />

werden müssen.<br />

Anfallende Metallabfälle gelangen nach sortenreinem<br />

Trennen erneut in den Produktionskreislauf.<br />

In der Härterei erhalten Zahnräder und Wellen ihre<br />

Verschleißfestigkeit, wobei je nach Einsatzbereich<br />

unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen,<br />

wie beispielsweise Einsatzhärten, Salzbadhärten,<br />

Induktionshärten und Carbonitrieren.<br />

Motoren<br />

In der mechanischen Fertigung entstehen aus angelieferten<br />

Gussteilen und Rohlingen Motorblöcke,<br />

Zylinderköpfe und Kurbelwellen. Für die spangebenden<br />

Bearbeitungsverfahren wie Fräsen, Bohren,<br />

Standortübergreifender Teil 15<br />

Drehen, Schleifen und Honen gilt das Gleiche wie<br />

für den Bereich Getriebebau: Es gelingt in immer<br />

mehr Abschnitten der mechanischen Fertigung,<br />

durch Verwendung optimierter <strong>Werk</strong>zeuge auf Verfahren<br />

umzustellen, die den Einsatz von minimalen<br />

Schmiermengen erlauben.<br />

Komponenten, die im Motor besonders großen<br />

Kräften ausgesetzt sind, erhalten durch eine<br />

chemisch-physikalische Behandlung oder mittels<br />

Plasmaverfahren eine höhere Verschleißfestigkeit.<br />

In weiteren Produktionsbereichen werden Pleuel,<br />

Nockenwellen, Ventile, Tassenstößel, Lager und eine<br />

Vielzahl weiterer Motorkomponenten gefertigt. Der<br />

Zusammenbau der Aggregate erfolgt anschließend<br />

auf Montagelinien. In Einstellständen werden die<br />

Motoren auf ihre Funktion geprüft. Die Serienüberwachung<br />

erfolgt auf Motorprüfständen. Dort finden<br />

neben einem Leistungstest auch die Messung des<br />

Verbrauchs und die Kontrolle der Emissionswerte<br />

statt. Durch den zunehmenden Einsatz von Kalttests<br />

können hierbei Kraftstoff und Schadstoff- sowie<br />

CO -Emissionen eingespart werden.<br />

2<br />

Vor dem Abtransport in die fahrzeugbauenden<br />

<strong>Werk</strong>e wird ein Teil der Aggregate mit einer Schutzschicht<br />

aus Wachs versehen, wobei keine organischen<br />

Lösemittel mehr eingesetzt werden.<br />

Kunststoff teile<br />

Die Kunststofftechnik stellt beispielsweise Kraftstofftanks,<br />

Stoßstangen, Gehäuse, Verkleidungen und<br />

Instrumententafeln her. Hier wird mit modernsten<br />

Methoden wie Mehrkomponenten-Spritzgießen,<br />

Gas-Innendruckverfahren und Hinterspritztechnik<br />

produziert. Zum Einsatz gelangt in unterschiedlicher<br />

Intensität Recyclinggranulat. Es stammt aus<br />

eigenen Produktionsabfällen.<br />

Unter dem Arbeitstitel „Green Door Concept“ wurde<br />

eine auf pflanzlichen Rohstoffen basierende Türverkleidung<br />

entwickelt und realisiert. Damit gelang<br />

nicht nur ein Beitrag zur notwendigen Gewichtsreduzierung;<br />

außerdem wird mit diesem neuen Verfahren<br />

ein Beitrag zur Verringerung der Abhängigkeit<br />

von petrochemischen Rohstoffen erreicht.


16<br />

Standortübergreifender Teil<br />

Betriebliches Umweltmanagement<br />

Die Integration des Umweltschutzgedankens in alle<br />

betrieblichen Prozesse besitzt bei <strong>Volkswagen</strong> eine<br />

lange Tradition und ist fester Bestandteil der Aufbau-<br />

und Ablauforganisation. Einen weiteren Schritt<br />

in Richtung Systematisierung ist <strong>Volkswagen</strong> mit<br />

der Einführung von Umweltmanagement-Systemen<br />

gegangen. Seit 1995 wurden und werden sukzessive<br />

alle Standorte mit einem individuellen Umweltmanagement-System<br />

ausgestattet.<br />

Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang<br />

die kontinuierliche Verbesserung der<br />

Umweltleistung sowie die Einbeziehung der Mitarbeiter.<br />

<strong>Volkswagen</strong><br />

Vorstand für Forschung und<br />

Entwicklung (§ 52a BlmSchG)<br />

Leiter Forschung<br />

Technische<br />

Entwicklung<br />

Standorte<br />

(Aufbau- und Ablauforganisation im <strong>Volkswagen</strong> Umweltmanagement)<br />

Produkt-Paten<br />

Umweltbeauftragter Produkt<br />

Leiter Konzern Umwelt<br />

Umweltmanagementbeauftragter<br />

Umweltbeauftragte<br />

Aufbau und Ablauforganisation<br />

Der Vorstand „Forschung und Entwicklung“ trägt<br />

aufgrund seiner Benennung nach § 52a BImSchG<br />

die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz bei<br />

<strong>Volkswagen</strong>. Diese Zuständigkeit wurde über den<br />

Leiter Forschung auf den Leiter Konzern Umwelt<br />

übertragen. In Personalunion ist er gleichzeitig der<br />

Umweltbeauftragte für die Produkte und der Umweltmanagementbeauftragte.<br />

In dieser Doppelfunktion<br />

stecken Synergien, die sich durch das gesamte<br />

UMS bei <strong>Volkswagen</strong> fortsetzen. Als Umweltmanagementbeauftragter<br />

der Marke koordiniert er auch die<br />

Arbeit der Umweltbeauftragten der Standorte.<br />

Umweltgrundsätze Produkt<br />

Umweltpolitik<br />

Umweltmanagement-<br />

Handbuch<br />

Umweltgrundsätze Produktion<br />

Umwelt Audit


Betriebliches Umweltmanagement<br />

Ausgangspunkt für die Arbeit des Leiters Umwelt<br />

und seiner Mitarbeiter im Bereich des Umweltmanagement-Systems<br />

ist die <strong>Volkswagen</strong> Umweltpolitik.<br />

Durch sie wird das grundlegende Verständnis<br />

des Unternehmens festgelegt und der Rahmen für<br />

die Aktivitäten der einzelnen Beteiligten gesteckt.<br />

Eine weitere fundamentale Arbeitshilfe beschreibt<br />

das Umweltmanagementhandbuch, in dem alle<br />

wesentlichen umweltrelevanten Fragestellungen<br />

behandelt werden.<br />

Umweltpaten<br />

Die Mitarbeiter der Organisationseinheit „Umwelt“<br />

sind dabei über ein sogenanntes Patenkonzept den<br />

einzelnen Produktgruppen zugeordnet. Dafür wurden<br />

auf Basis der Umweltpolitik und des Umweltmanagementhandbuchs<br />

sowie weiterer Normen und Gesetze<br />

die Umweltgrundsätze für die Produkte geschaffen.<br />

Diese Grundsätze regeln alle aus Umweltsicht relevanten<br />

Anforderungen an die Produkte. Auf diese Weise<br />

werden die benannten Anforderungen bereits in<br />

einer sehr frühen Phase in den Produktentstehungsprozess<br />

integriert. Die drei wesentlichen Bestandteile<br />

der Umweltgrundsätze Produkt sind die folgenden<br />

Felder:<br />

- Klimaschutz<br />

- Ressourcenschonung<br />

- Gesundheitsschutz<br />

<strong>Werk</strong>leiter/Umweltbeauftragte/Sachkundige für<br />

Umweltschutz<br />

Auch für die Produktion und die operative Arbeit<br />

an den Standorten werden unter Einbeziehung von<br />

Rechtsnormen und internen Vorgaben Grundsätze<br />

festgelegt. Diese werden über die <strong>Werk</strong>leiter und<br />

Umweltbeauftragten der Standorte konkretisiert und<br />

verfolgt. Sachkundige in den einzelnen Organisationseinheiten<br />

unterstützen dieses System.<br />

Standortübergreifender Teil 17<br />

Neben der zentralen Doppelfunktion werden die<br />

Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Bereich Umweltschutz<br />

und Umweltmanagement an die <strong>Werk</strong>leiter<br />

und Umweltbeauftragten an den Standorten<br />

delegiert. Die zentrale Koordination erfolgt dann<br />

wieder über den Umweltmanagementbeauftragten<br />

der Marke <strong>Volkswagen</strong>.<br />

Zertifi zierung/Validierung<br />

Die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung<br />

sowie die Umweltschutzmaßnahmen an den<br />

Produkten und in der Produktion werden regelmäßig<br />

durch interne und externe Auditoren überprüft.<br />

Grundsätzlich haben alle in dieser <strong>Umwelterklärung</strong><br />

vertretenen Standorte eine EMAS-Validierung sowie<br />

eine Zertifi zierung nach DIN EN ISO 14001. Da produktrelevante<br />

Themen in der genannten EMAS-Verordnung<br />

und ISO-Norm nur angeschnitten werden,<br />

verfügt die Technische Entwicklung noch über eine<br />

Zertifi zierung nach DIN EN ISO 14062 „Integration<br />

von Umweltaspekten in Produktdesign und -entwicklung“.<br />

Auf diese Weise wird es möglich, die Umweltbelange<br />

noch detaillierter in die einzelnen Schritte des<br />

Produktentstehungsprozesses zu integrieren.<br />

Eine weitere Besonderheit bei <strong>Volkswagen</strong> stellt die<br />

Integration des Energiemanagements in das Umweltmanagement-System<br />

dar. Da der Bereich Energieund<br />

Ressourceneinsparung schon immer ein Bestandteil<br />

des Umweltmanagement-Systems war, wurde 2010<br />

begonnen, diesen Teilbereich systematisch anhand<br />

der DIN 16001 auszubauen. Im ersten Pilotprojekt am<br />

Standort Braunschweig wurde 2009 der Grundstein<br />

dafür gelegt. Mittlerweile werden sukzessive alle<br />

weiteren Standorte nach dieser Norm im Rahmen der<br />

Umweltaudits zertifi ziert.


18<br />

Standortübergreifender Teil


Methoden und Instrumente im Umweltmanagement<br />

Für ein funktionierendes Umweltmanagement-System<br />

ist eine Vielzahl von Beteiligten, Methoden und<br />

Abläufen notwendig. Die wesentlichen Instrumente,<br />

die nun vorgestellt werden, werden zentral durch<br />

die „Konzern Umwelt“ erarbeitet sowie kontinuierlich<br />

weiterentwickelt und können daher von allen<br />

Standorten genutzt werden.<br />

Umweltkennzahlen<br />

Der Ausgangspunkt für alle Verbesserungsmaßnahmen<br />

im Umweltschutz ist das Messen und<br />

Auswerten von Prozessdaten; dies schließt Produktströme<br />

genauso ein, wie z. B. Emissionen, Energieverbräuche<br />

und Abfälle. Bei <strong>Volkswagen</strong> werden<br />

derzeit ca. 90 Umweltkennzahlen anhand einer<br />

internen Norm weltweit erfasst, durch die Zentralabteilung<br />

dokumentiert und ausgewertet. Besonders<br />

wichtig sind in diesem Zusammenhang die<br />

Vorgaben der Datenerhebung und Dokumentation,<br />

sodass alle Kennzahlen über die gleiche Bedeutung<br />

und Aussagekraft verfügen. Alle erhobenen Daten<br />

werden zentral vorgehalten und stehen anderen<br />

Anwendern für Auswertungen zur Verfügung.<br />

Standortübergreifender Teil 19<br />

Kernindikatoren<br />

<strong>Volkswagen</strong> veröffentlicht beginnend mit dem Berichtsjahr<br />

2009 die von der neuen EMAS-Verordnung<br />

geforderten Kernindikatoren auf den Gebieten Energieeffi<br />

zienz, Materialeffi zienz, Wasser, Abfall, biologische<br />

Vielfalt und Emissionen in die Luft.<br />

Im Rahmen der großen Produkt- und Produktionsvielfalt<br />

der einzelnen Standorte wurde ein Verfahren<br />

entwickelt, welches es erlaubt, die gesuchten Kernindikatoren<br />

durch eine gemeinsame Methode zu<br />

erfassen und darzustellen. Die erhobenen und kommunizierten<br />

Daten der hier im Verbund berichtenden<br />

Standorte sind allerdings aufgrund der unterschiedlichen<br />

Produkte, Produktionstiefe und Produktionsvielfalt<br />

nicht vergleichbar, auch wenn die einheitliche<br />

Darstellung des Kernindikators R dies suggeriert.<br />

Nichtsdestotrotz werden die Daten an den Standorten<br />

anhand eines einheitlichen Leitfadens und der<br />

<strong>Volkswagen</strong> Umweltdatennorm erfasst, dokumentiert<br />

und zentral durch die „Konzern Umwelt“ ausgewertet.<br />

Im Folgenden wird erläutert, wie die EMAS-Anforderungen<br />

an die Kernindikatoren im Rahmen der<br />

<strong>Volkswagen</strong> <strong>Umwelterklärung</strong> umgesetzt werden.<br />

Unterschieden wird dabei in die Kernindikatoren „A –<br />

jährlicher Input“ und „B – jährlicher Output“.<br />

Kernindikator A<br />

i. Kernindikator Energieeffi zienz<br />

Im Bereich der Energieeffi zienz wird der gesamte<br />

direkte Energieverbrauch in MWh berichtet. Der<br />

direkte Energieverbrauch am jeweiligen Standort setzt<br />

sich aus der verbrauchten elektrischen Energie, aus<br />

der Wärmeenergie sowie aus dem Brennstoffeinsatz<br />

für Fertigungsprozesse zusammen. Angaben über den<br />

Anteil erneuerbarer Energien werden dabei von der<br />

<strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk GmbH als Energielieferant zur<br />

Verfügung gestellt.


20<br />

Standortübergreifender Teil<br />

Methoden und Instrumente im Umweltmanagement<br />

ii. Kernindikator Materialeffi zienz<br />

Ein Fahrzeug von <strong>Volkswagen</strong> besteht aus mehreren<br />

Tausend Einzelteilen, die im Konzernverbund<br />

gefertigt oder von Lieferanten zugekauft werden. Die<br />

Ermittlung und die Darstellung der Massenströme<br />

in die einzelnen Standorte sind deshalb mit sehr<br />

großem Aufwand und gewissen Ungenauigkeiten verbunden.<br />

Abgeleitet aus der sich stetig verändernden<br />

Modellpalette und der variierenden Fertigungstiefe<br />

kann sich das Produktportfolio innerhalb des Berichtszeitraums<br />

stark verändern. Aus diesem Grund<br />

ist eine verständliche und eindeutige Darstellung von<br />

einzelnen „Massenströmen der Einsatzmaterialien“,<br />

gerade auch mit Blick auf einen Jahresvergleich, nicht<br />

möglich.<br />

Die <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> verfolgt an dieser Stelle eine globale<br />

Berichtsstrategie und berechnet den Material-<br />

Input aus der Summe des Produkt-Output [t] und<br />

der Abfallmenge [t]. Hier vereinen sich in diesem relativ<br />

leicht nachvollziehbaren Ansatz zwei Vorteile:<br />

- Zum einen ist es so möglich, auf die komplexe und<br />

aufwendige Erhebung der Einsatzmaterialmengen<br />

zu verzichten.<br />

- Zum anderen werden über das „Kriterium“ Abfall<br />

mit den Produktionsabfällen auch Verbrauchsmaterialien<br />

und verbrauchte Prozessmittel aus der<br />

Produktion erfasst.<br />

iii. Kernindikator Wasser<br />

Im Bereich des Wassers wird der Frischwasserverbrauch<br />

in m³/a berichtet. Der Indikator Frischwasser<br />

setzt sich dabei aus Frischwasser (Fremdanlieferung),<br />

Brunnenwasser (selbst gefördert) und<br />

Regenwasser (Niederschlagswasser, das selbst<br />

gesammelt und für Produktionszwecke verwendet<br />

wird) zusammen.<br />

iv. Kernindikator Abfall<br />

Hier wird die Summe der Gewerbe- und Metallabfälle<br />

sowie der gefährlichen Abfälle in [t] angegeben.<br />

Die zehn mengenmäßig wichtigsten gefährlichen<br />

Abfälle werden detailliert dargestellt.<br />

v. Kernindikator Biologische Vielfalt<br />

Die Biologische Vielfalt wird in der <strong>Volkswagen</strong> <strong>Umwelterklärung</strong><br />

abweichend von den Anforderungen<br />

der Verordnung über eine Angabe zur versiegelten<br />

Fläche (in m²) dargestellt. Die versiegelte Fläche<br />

beinhaltet bebaute und betonierte/gepflasterte<br />

Flächen. Aus heutiger Sicht hat die so ermittelte<br />

Kennzahl eine größere Aussagekraft als die von<br />

EMAS geforderte bebaute Fläche.<br />

vi. Kernindikator Emissionen<br />

Im Bereich der Emissionen sind die Gesamtemissionen<br />

von Treibhausgasen in t CO -Äquivalent an-<br />

2<br />

zugeben. Für die Standorte der <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> sind<br />

dabei die folgenden Treibhausgase von besonderer<br />

Relevanz:<br />

- CO -Äquivalente aus Brennstoffeinsatz (z. B.<br />

2<br />

thermische Nachverbrennung und Heizhäuser) – H-<br />

FKW sowie H-FCKW (z. B. Leckagen an stationären<br />

Kälteanlagen). Vollfluorierte FKW, Methan sowie<br />

Lachgas spielen dagegen bei <strong>Volkswagen</strong> keine Rolle.<br />

Weiterhin sind Gesamtemissionen in die Luft (in t)<br />

für folgende Komponenten anzugeben:<br />

- Stickoxide, Staub und Schwefeldioxid (wird bei<br />

<strong>Volkswagen</strong> nicht emittiert)<br />

Darüber hinaus werden noch Emissionen wie Kohlenmonoxid<br />

und der Ausstoß leichtflüchtiger organischer<br />

Verbindungen (VOC) freiwillig berichtet.


Methoden und Instrumente im Umweltmanagement<br />

Kernindikator B<br />

i. Kernindikator Produktoutput<br />

Wie bereits erwähnt, besteht ein Fahrzeug der<br />

<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> aus mehreren Tausend Einzelteilen.<br />

Für die Datenerfassung in diesem Bereich<br />

werden die Input- und Outputströme mehrerer<br />

Datenbanken ausgewertet und dokumentiert. Das<br />

Ergebnis dieser Auswertung wird in die klassischen<br />

Produktionsbereiche „Fahrzeuge“ und „Fahrzeugkomponenten“<br />

unterteilt. Die Dokumentation für<br />

den Kernindikator „Produktoutput B“ erfolgt als<br />

Tonne Produkt/Jahr.<br />

Standortübergreifender Teil 21<br />

Kernindikator R<br />

Die Indikatoren A werden mit dem Indikator B ins<br />

Verhältnis gesetzt und führen so zu den Kernindikatoren<br />

R=A/B der EMAS-Verordnung, über die in<br />

den Folgejahren als standortspezifische Zahlenreihe<br />

berichtet wird.


22<br />

Standortübergreifender Teil<br />

System zur Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten<br />

(SEBU)<br />

Zur Bewertung der Umweltauswirkungen an Standorten<br />

der <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> wird die „Methode der<br />

Ökologischen Knappheit“ verwendet. Dieses auch<br />

als „BUWAL“ oder „Umweltbelastungspunkteverfahren“<br />

bezeichnete Vorgehen arbeitet stoffflussorientiert.<br />

Das Verfahren erlaubt den Vergleich eines aktuellen<br />

Stoffflusses (IST-Menge) in die Umwelt mit<br />

einem gesellschaftspolitisch als tolerierbar angesehenen<br />

Maximalwert. Der Vergleich zwischen IST-<br />

Menge und Toleranzwert wird dann als ökologische<br />

Knappheit bezeichnet. Die Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

erfolgt unter Einbeziehung von<br />

Ökofaktoren, die sich wiederum aus der „Methode<br />

der ökologischen Knappheit“ [Ökofaktoren 2006]<br />

ableiten. Das Verfahren erlaubt so eine objektive<br />

Wirkungsabschätzung für die Umweltaspekte. Im<br />

Ergebnis bedeutet es eine Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

in Form von Umweltbelastungspunkten.<br />

Dieses Vorgehen ermöglicht einen Vergleich der<br />

verschiedenen Aspekte und Wirkkategorien.<br />

Die Umweltauswirkungen einer Automobilproduktion<br />

charakterisieren sich im Wesentlichen durch<br />

den Verbrauch von Ressourcen, Energie sowie die<br />

Erzeugung von Emissionen und Abfall. Um hier im<br />

Sinne der Verordnung eine Bewertung vornehmen<br />

zu können, wurde bei <strong>Volkswagen</strong> das „System zur<br />

Erfassung und Bewertung der Umweltaspekte“<br />

aufgebaut.<br />

Durch diesen systematischen Ansatz werden im<br />

ersten Schritt die wesentlichen Stoffströme eines<br />

Standortes erhoben. Dies erfolgt jeweils für die einzelnen<br />

Bereiche des Standortes, mindestens jedoch<br />

für die klassischen Umfänge (Presswerk, Lackiererei,<br />

Karosseriebau, Montage) des Automobilbaus oder<br />

der Komponentenfertigung (mechanische Fertigung<br />

etc.).<br />

Die Datenerfassung und Tiefe wird dabei von der<br />

internen Norm zur „Erhebung von Umweltdaten“<br />

unterstützt.<br />

Klassischerweise werden die für die Automobilproduktion<br />

identifizierten qualitativen und quantitativen<br />

Umweltaspekte wie z. B. Emissionen, Energieeinsatz,<br />

Abfall, Geruch und Lärm direkt am Standort<br />

erfasst und im weitergehenden Verfahren aufgrund<br />

ihrer Umweltrelevanz bewertet.<br />

Eine Beispielrechnung für die Bewertung von einem<br />

Teilstrom der CO -Emissionen in einer Lackiererei<br />

2<br />

könnte folgendermaßen aussehen:<br />

Eingangswerte: Emissionen 30.000 t CO /a aus der<br />

2<br />

Verbrennung von Erdgas in der Abgasreinigung<br />

Ökofaktor [2006] für CO 0,31 Umweltbelastungs-<br />

2<br />

punkte pro g CO2 Ergebnis: 9.300 *106 Umweltbelastungspunkte [UBP]<br />

Für den Bereich der Lackiererei errechnen sich somit<br />

aufgrund seiner Emissionen im zurückliegenden<br />

Jahr 9.300 [*106 UBP]. Dieser Schritt wird für alle<br />

Organisationseinheiten sowie die betrachteten<br />

Umweltaspekte wiederholt. Im Ergebnis werden alle<br />

Aspekte summiert und zu einer einheitlichen standortweiten<br />

Darstellung zusammengefasst.


Standortübergreifender Teil 23<br />

System zur Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten<br />

(SEBU)<br />

Umweltauswirkungen eines fi ktiven Standortes<br />

Durch die für einen fi ktiven Standort beispielhaft<br />

dargestellte Grafi k wird die Verteilung der Umweltauswirkungen<br />

deutlich.<br />

Für weitere Faktoren der Umweltauswirkungen wie<br />

z. B. Lärm, Erschütterung, Notfallsituation, Organisation<br />

und Qualifi kation wird ein subjektives Bewertungsverfahren<br />

durchgeführt. Die Bewertung durch<br />

den Umweltschutz an den Standorten berücksichtigt<br />

dabei normative Anforderungen (z. B. GIRL – GeruchsImmissionsRichtLinie),<br />

aber auch Anwohnerbeschwerden<br />

oder Aufl agen der jeweiligen Verwaltungsbehörden.<br />

Mithilfe der grafi schen Darstellung und der berechneten<br />

Umweltbelastungspunkte werden in<br />

den einzelnen Bereichen Umweltziele entwickelt.<br />

Ausschlaggebend sind in diesem Fall die Menge der<br />

Umweltbelastungspunkte sowie die Art und Weise der<br />

Möglichkeit zur Einfl ussnahme durch die jeweilige<br />

Organisationseinheit.<br />

Verteilung der Umweltaspekte eines fi ktiven Standortes<br />

40,0 %<br />

3,0 %<br />

33,0 %<br />

22,0 %<br />

2,0 %<br />

Umweltziele/Umweltprogramm<br />

Umweltziele sind in dem avisierten kontinuierlichen<br />

Entwicklungsprozess eine wichtige Methode, um<br />

die Umweltleistung langfristig zu verbessern. Im<br />

Rahmen des Umweltmanagement-Systems werden<br />

Umweltziele z. B. auf Basis der Umweltpolitik, von<br />

Konzernzielen (siehe Nachhaltigkeitsbericht), gesetzlichen<br />

Umweltanforderungen, Umweltaspekten<br />

und bedeutenden Umweltauswirkungen entwickelt.<br />

Diese Entwicklung wird in allen Organisationseinheiten<br />

forciert und durch die internen/externen Audits<br />

kontrolliert. In diesem Zusammenhang dienen<br />

die Audits nicht nur als Kontrollinstrument, sondern<br />

auch als Initiatoren von neuen Entwicklungen und<br />

zum Austausch neuer Ideen.<br />

Die bedeutendsten Umweltziele eines Standortes<br />

werden im Umweltprogramm zusammenfassend<br />

dargestellt. Hier werden auch die Abarbeitungsstände<br />

sowie die erzielten Ergebnisse berichtet (siehe<br />

<strong>Umwelterklärung</strong> Standorte).<br />

Verkehr<br />

Abfall<br />

- Abwasser (0 %)<br />

Emissionen<br />

Wärme<br />

Strom


24<br />

Standortübergreifender Teil<br />

Umweltbilanzen<br />

Autos nehmen Einfluss auf die Umwelt – egal, ob sie<br />

fahren oder nicht. Welchen Einfluss ein Automobil<br />

auf die Umwelt besitzt, wurde lange Zeit nur am<br />

Auspuffrohr gemessen. Doch das reicht schon längst<br />

nicht mehr aus. Heute müssen wir das gesamte<br />

Autoleben im Blick haben. Denn nur wer über den<br />

gesamten Lebenszyklus erkennt, wo Verbesserungen<br />

den größten Effekt haben, kann gezielt Innovationen<br />

entwickeln. Dabei helfen uns Umweltbilanzen, die<br />

wir gemäß den Anforderungen der ISO-Normen<br />

14040 und 14044 erstellen.<br />

Mit diesen Umweltbilanzen, auch Lebenszyklusanalysen<br />

(engl. Life Cycle Assessment – LCA) genannt,<br />

analysieren wir die Entstehung von neuen Fahrzeugen<br />

und Antriebssystemen, Komponenten und<br />

<strong>Werk</strong>stoffen – von der ersten Designskizze über die<br />

Produktion und Nutzung bis zum Recycling. Auf<br />

dieser Grundlage können wir eine ganzheitliche Bewertung<br />

und einen Vergleich der Umweltwirkungen<br />

verschiedener Fahrzeuge und Technologien vornehmen.<br />

Damit ein Teil dieser Arbeit auch für unsere Kunden,<br />

Aktionäre und weitere Interessenten innerhalb und<br />

außerhalb des Unternehmens sichtbar wird, erteilen<br />

wir für ausgewählte Modelle und Technologien<br />

sogenannte Umweltprädikate. Die Angaben im Umweltprädikat<br />

basieren auf Umweltbilanzen, die vom<br />

TÜV NORD geprüft und zertifiziert werden. Mit dem<br />

Zertifikat wird bestätigt, dass die Umweltbilanzen<br />

auf zuverlässigen Daten beruhen und die Methode,<br />

mit der sie erstellt wurden, den Anforderungen der<br />

ISO-Normen 14040 und 14044 entspricht.<br />

Umweltbilanzen sind heute nicht nur ein bewährtes,<br />

sondern auch ein wichtiges Umweltmanagementwerkzeug,<br />

mit dem sich die Ziele der <strong>Volkswagen</strong><br />

Umweltpolitik sicher erreichen lassen.<br />

(Weitere Informationen: www.umweltpraedikat.de)


Einhaltung von Vorschriften im Umweltrecht<br />

Die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben ist für den<br />

<strong>Volkswagen</strong> Konzern und jeden seiner Mitarbeiter<br />

selbstverständlich.<br />

Allerdings ist die Menge an Rechtssetzungen gerade<br />

im Umweltschutz nur noch schwer überschaubar, zu<br />

beachten sind europaweite Regelungen, Vorschriften<br />

des Bundes und der einzelnen Länder sowie kommunale<br />

Sonderregelungen.<br />

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden,<br />

wurden im Umweltmanagement-System spezielle<br />

Strukturen geschaffen. In der zentralen Abteilung<br />

„Konzern Umwelt“ verfolgen Fachleute alle gesetzlichen<br />

Entwicklungen und werten diese aus. Falls<br />

notwendig, werden über die beteiligten Industrieverbände<br />

in Berlin bzw. in Brüssel Stellungnahmen<br />

abgegeben. Informationen werden allen Beteiligten<br />

im Unternehmen zur Verfügung gestellt.<br />

Die Umweltbeauftragten der einzelnen Standorte<br />

werden bei regelmäßigen Treffen über alle wichtigen<br />

neuen Regelungen informiert, sie diskutieren<br />

und beschließen die notwendigen einzuleitenden<br />

Maßnahmen.<br />

Eine kommerzielle Datenbank ist im unternehmenseigenen<br />

Intranet jedem mit Umweltschutz befassten<br />

Mitarbeiter zugänglich. Damit ist jederzeit der Zugriff<br />

auf das geltende Recht möglich.<br />

Standortübergreifender Teil 25<br />

Das Thema Legal Compliance (Einhaltung der<br />

Rechtsvorschriften) ist ein wichtiges und regelmäßiges<br />

Thema bei allen internen und externen<br />

Umweltaudits bei <strong>Volkswagen</strong>. In einem hierin integrierten<br />

Dokumentenaudit werden bspw. Genehmigungen<br />

gesichtet und die Einhaltung von Auflagen<br />

und Nebenbestimmungen vor Ort überprüft.<br />

Notfallvorsorge<br />

Um die durch möglichen Betriebsstörungen hervorgerufenen<br />

Umweltrisiken (Brandfall, Umgang mit<br />

chemischen Produkten und Fertigung) so gering wie<br />

möglich zu halten, wurden in den <strong>Werk</strong>en entsprechende<br />

technische und organisatorische Maßnahmen<br />

festgelegt. Die Notfallpläne werden laufend<br />

aktualisiert und zur Berücksichtigung werkübergreifender<br />

Auswirkungen auch mit den zuständigen lokalen<br />

Behörden abgestimmt; die Mitarbeiter werden<br />

in Unterweisungen geschult.<br />

An allen Standorten ist eine gut trainierte und mit<br />

entsprechenden Einsatzfahrzeugen gut ausgerüstete<br />

<strong>Werk</strong>feuerwehr in Bereitschaft, die in jedem Fall<br />

auch mit der örtlich zuständigen kommunalen<br />

Feuerwehr in Kontakt steht.<br />

Das Funktionieren der in den Alarm- und Gefahrenabwehrplänen<br />

beschriebenen Festlegungen und Abläufe<br />

wird regelmäßig – sowohl auf Stabs- als auch<br />

auf Arbeitsebene – geübt.


26<br />

Standortübergreifender Teil


Einbindung der Mitarbeiter/Verbesserungsideen<br />

Über die turnusmäßig stattfindenden Unterweisungen,<br />

Schulungen und Informationen zum Umweltschutz<br />

hinaus sind die <strong>Volkswagen</strong> Mitarbeiter<br />

über das Ideenmanagement ständig aufgefordert, an<br />

der Gestaltung von Arbeitsplätzen, der Effizienzsteigerung<br />

von Arbeitsabläufen und der Verbesserung<br />

des Betrieblichen Umweltschutzes mitzuwirken.<br />

Zusätzlich wird jährlich europaweit ein interner<br />

Umweltpreis ausgelobt.<br />

Die Auszeichnungen werden in den drei Kategorien<br />

Produkt,<br />

Produktion und<br />

persönliches Engagement (Sonderpreis für Eigeninitiative)<br />

vergeben.<br />

Standortübergreifender Teil 27


28<br />

Standortübergreifender Teil<br />

Umweltaudits<br />

Im Rahmen der betrieblichen Ablauforganisation<br />

erfüllen die von der Abteilung Umwelt durchgeführten<br />

Umweltbetriebsprüfungen (Auditgespräche,<br />

Betriebsbegehung) eine Kontroll- und Rückkopplungsfunktion.<br />

Zum einen werden auf diese Weise die Informationen,<br />

Methoden und Abläufe durch die speziell<br />

geschulten Auditoren in die einzelnen Bereiche getragen<br />

und zum anderen kann so eine Überprüfung<br />

der zentralen Aufbau- und Ablauforganisation sowie<br />

der Einhaltung von Rechtsvorschriften und internen<br />

Vorgaben erfolgen.<br />

Umweltleistung<br />

Mithilfe der ausgewählt dargestellten Instrumente<br />

des Umweltmanagement-Systems ist es möglich, die<br />

Umweltleistung bei <strong>Volkswagen</strong> kontinuierlich zu<br />

verbessern.<br />

Letztendlich sind die eingesetzten Methoden nur<br />

in Verbindung mit den Beteiligten und den Produktionsprozessen<br />

wirksam. Technische Änderungen<br />

sowie nachhaltige Umweltziele sind hier die<br />

Wegweiser für die stetige Verbesserung des in die<br />

Produktion integrierten Umweltschutzes, der auch<br />

die Belange der natürlichen Standortumgebung mit<br />

Fauna und Flora nicht vergisst.<br />

Die Audits werden jährlich an den einzelnen Standorten<br />

in ausgewählten Organisationseinheiten<br />

durchgeführt. Das Ziel dabei ist, dass im Verlauf von<br />

drei Jahren alle Organisationseinheiten mindestens<br />

einmal beteiligt waren.<br />

Im Rahmen eines Auditgesprächs und einer Begehung<br />

werden sowohl die rechtlichen Anforderungen<br />

als auch die internen Normen und die Aufbau- und<br />

Ablauforganisation überprüft. Am Ende werden alle<br />

Erkenntnisse in einem Auditbericht dokumentiert,<br />

der einem externen Gutachter als Basis für seine<br />

eigenen Umweltaudits dient.<br />

Dass die Verbindung zwischen Managementsystem,<br />

Mensch und Technik funktioniert, zeigen die<br />

folgenden jährlich aktualisierten Beispiele für eine<br />

verbesserte Umweltleistung.


Umweltschonende Fertigungsverfahren<br />

<strong>2011</strong> Materialnutzungsgrad im Presswerk<br />

Um die Umweltleistung von <strong>Volkswagen</strong> plakativ und<br />

interessant darzustellen, möchten wir in jeder erscheinenden<br />

<strong>Umwelterklärung</strong> eine neues, besonders<br />

umweltschonendes Fertigungsverfahren darstellen.<br />

Für das abgelaufene Berichtsjahr möchten wir Ihnen<br />

eine aktuelle Entwicklung aus dem Bereich des Presswerkes<br />

vorstellen.<br />

Die Lebensgeschichte eines jeden Automobils beginnt<br />

im Presswerk. Hier werden aus Flachstahlbändern<br />

in mehreren Arbeitsschritten Karosserieteile geformt<br />

(siehe S. 11).<br />

Durch die spezifi sche Form eines jeden Pressteils ist<br />

es bisher schwierig, das eingesetzte Flachstahlband<br />

vollständig auszunutzen. Das bedeutet, dass eine<br />

nicht zu vernachlässigende Menge Stahl wieder in den<br />

Recyclingkreislauf zurückgeführt werden muss.<br />

Umweltvorteile der vorgestellten Fertigungstechnologie<br />

Zukünftig sollen die entstehenden Verschnittmengen<br />

bei der Teileausformung auf ein Minimum reduziert<br />

werden. Diese Bemühungen betreffen dabei<br />

alle Prozesse der vorgelagerten Produktentwicklung<br />

als auch der Produktionsschritte.<br />

Um das Umweltziel der Technischen Entwicklung<br />

zu erreichen, wurden bereits seit 2006 verschiedene<br />

Maßnahmen wie z. B.<br />

- die Optimierung der Zuschnitt- und Presswerkzeuge,<br />

- die Optimierung der Flachstahlbreite,<br />

- die Anpassung der Platinenschachtelung sowie<br />

- die Änderungen der Bauteilgeometrie<br />

umgesetzt. Der Materialnutzungsgrad wurde dadurch<br />

weiter erhöht. Der Materialnutzungsgrad<br />

beschreibt dabei das Verhältnis von dem Gewicht<br />

Standortübergreifender Teil 29<br />

des fertigen Zwischenprodukts (z. B. einer Seitentür)<br />

zu dem zu Beginn des Prozesses eingespeisten<br />

Einsatzgewichts der Rohplatine. Je höher also der<br />

Materialnutzungsgrad ist, desto weniger Stahl fällt<br />

im Prozess als Schrott an.<br />

In der Addition aller Optimierungsmethoden zeichnet<br />

sich bereits für das Jahr <strong>2011</strong> eine Einsparung<br />

von 73.000 t Stahlblech ab. Diese Menge entspricht<br />

ca. 14 % der Stahlmenge, die im Jahr 2009 im <strong>Werk</strong><br />

<strong>Wolfsburg</strong> zur Produktion eingesetzt wurde.<br />

Eindrucksvoll erscheint neben der eigentlichen<br />

Reduzierung des Stahls die Einsparungsrechnung in<br />

Form von CO -Emissionen. Für die Erzeugung von<br />

2<br />

1 kg Blech werden ca. 2,583 kg CO emittiert 2 1 , dies<br />

ergibt eine Gesamteinsparung von 188,559 t CO /a. 2<br />

Für den voraussichtlich ab 2012 produzierten Golf<br />

VII könnte der Materialnutzungsgrad von derzeit<br />

43 % auf ca. 58 % gesteigert werden. Eine solche<br />

Entwicklung wurde durch Optimierungsschritte im<br />

Bereich des Produkts (Entwicklung, Design) als auch<br />

der Produktionsschritte möglich gemacht und ist ein<br />

gutes Beispiel für die enge Verzahnung von Entwicklung<br />

und Produktion bei <strong>Volkswagen</strong>.<br />

Platinenschachtelung, schematisch<br />

1620<br />

Platine<br />

linkes Bauteil<br />

Anmerkung 1: Quelle IISI Daten für Europa. Die Werte beziehen sich auf eine „Cradel-to-gate“ Betrachtung.<br />

1395<br />

Platine<br />

rechtes Bauteil<br />

DLR


30<br />

Standortübergreifender Teil


Der Umweltschutz im<br />

Standortübergreifender Teil 31<br />

<strong>Volkswagen</strong> Konzern ist in den Strukturen,<br />

Prozessen und Instrumenten fest verankert.


Dresden


<strong>Werk</strong> <strong>Wolfsburg</strong><br />

<strong>Wolfsburg</strong>


<strong>Wolfsburg</strong><br />

Ein <strong>Werk</strong>. Eine Stadt. Eine Verantwortung.<br />

Der Mensch. Die Umwelt. Das Auto.


<strong>Wolfsburg</strong> 3


4<br />

<strong>Wolfsburg</strong>


Vorstellung des Standortes<br />

Die im Jahr <strong>2011</strong> vorgelegten aktualisierten Zahlen<br />

und Aussagen des <strong>Wolfsburg</strong>er Teils der <strong>Umwelterklärung</strong>,<br />

die sich auf das Betrachtungsjahr 2010<br />

Standortmanagement<br />

Prof. Dr. Siegfried Fiebig<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

beziehen, wurden im Rahmen des Revalidierungsaudits<br />

durch den Umweltgutachter der TÜV Nord Cert<br />

Umweltgutachter GmbH auf sachliche Richtigkeit<br />

überprüft.<br />

Umweltbeauftragter<br />

Andreas Michalzik<br />

5


6<br />

<strong>Wolfsburg</strong>


Vorstellung des Standortes<br />

Lage und historische Entwicklung des Standorts<br />

Geschichte und Gegenwart von <strong>Wolfsburg</strong> sind eng<br />

mit der von <strong>Volkswagen</strong> verbunden, denn die Stadt<br />

entstand historisch gesehen erst mit dem <strong>Werk</strong> im<br />

Jahre 1938: Ein Architektenteam entwarf seinerzeit<br />

die 1,5 km lange <strong>Werk</strong>front mit ihrem Verwaltungsgebäude<br />

auf der nördlichen Uferseite des Mittellandkanals.<br />

Auf der südlichen Seite entstand die<br />

neue Stadt. Seitdem ist der Standort <strong>Wolfsburg</strong>,<br />

Stammsitz der <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>, wichtigster Arbeitgeber<br />

von Stadt und Region am Rande der Lüneburger<br />

Heide in Niedersachsen.<br />

Im Norden grenzt der Ortsteil Kästorf an das <strong>Werk</strong>gelände,<br />

südlich liegen Mittellandkanal und die<br />

<strong>Wolfsburg</strong>er Innenstadt. Anschluss ans Verkehrsnetz<br />

gewährleisten mehrere Bundesstraßen, die A39 (sie<br />

tangiert westlich), der <strong>Werk</strong>güterbahnhof und der<br />

ICE-Bahnhof.<br />

Größter Standort im Konzern<br />

Das <strong>Werk</strong> <strong>Wolfsburg</strong> ist das Stammwerk des VW Golf.<br />

Seine Produktion als Käfer-Nachfolger begann im<br />

Jahr 1974. Mittlerweile wurden von diesem Modell<br />

bereits über 26 Mio. Exemplare gebaut. Neben dem<br />

Golf und dem Golf Plus werden am Standort in weiteren<br />

Fertigungsbereichen gegenwärtig die Modelle<br />

Tiguan und Touran hergestellt. Die Gesamtzahl der<br />

am Standort gefertigten Fahrzeuge beträgt derzeit<br />

knapp 38 Millionen.<br />

Zum Standort <strong>Wolfsburg</strong> gehören die Betriebsdeponie<br />

Barnbruch sowie die stillgelegte Deponie<br />

Essenrode. Einbezogen werden ebenfalls die<br />

Tochterfirmen VW Logistics und VW Coaching. Das<br />

Testgelände Ehra-Lessien, die Einrichtungen der<br />

<strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk GmbH und der Autostadt<br />

GmbH sind nicht Bestandteil des EMAS-Gültigkeitsbereichs<br />

„Herstellung von Kraftwagen und Kraftwa-<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

genteilen“ und somit als eigenständige Organisationen<br />

anzusehen. Die Entwicklung des <strong>Werk</strong>s erfolgt<br />

kontinuierlich auf der Grundlage von Planungen, die<br />

in enger Absprache zwischen <strong>Volkswagen</strong> und der<br />

Stadt <strong>Wolfsburg</strong> ausgearbeitet werden. Sie sorgen<br />

für einen ausgewogenen Ausgleich der unterschiedlichen<br />

Nutzungsansprüche der verschiedenen Interessengruppen.<br />

Vielfältige Aufgaben<br />

Etwa ein Drittel aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

ist in der Produktion tätig. Im <strong>Werk</strong> <strong>Wolfsburg</strong><br />

entstehen zzt. neben den täglichen 3.450 Fahrzeugen<br />

zahlreiche Teilesätze und Komponenten im Presswerk<br />

und in der mechanischen Fertigung, die auch<br />

für andere Konzernstandorte bestimmt sind. Ebenso<br />

werden Kunststoffteile wie Kraftstofftanks, Armaturentafeln<br />

und komplette Stoßfänger produziert.<br />

Die weiteren zwei Drittel der Beschäftigten nehmen<br />

zentrale Aufgaben für die <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> wahr oder<br />

arbeiten steuernd und koordinierend für die weiteren<br />

neun Marken des Konzerns (mit weltweit mehr<br />

als 62 Standorten) – beispielsweise in Forschung und<br />

Entwicklung, Beschaffung oder Produktionsplanung.<br />

Seit <strong>Werk</strong>gründung wurde der Standort ständig erweitert<br />

und dem technischen Fortschritt angepasst.<br />

7


8<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Beschreibung wesentlicher umweltrelevanter Anlagen<br />

Am Standort finden sich fast alle Technologien, die<br />

zur Herstellung eines Fahrzeugs benötigt werden.<br />

Demzufolge unterliegt das <strong>Werk</strong> einem umfassenden<br />

Paket nationaler und europäischer Rechtsnormen,<br />

die es beim Betrieb der Anlagen zu beachten gilt.<br />

Nachfolgend sollen exemplarisch einige umweltrelevante<br />

Anlagen unter Bezugnahme auf ihre Umweltwirkung<br />

vorgestellt werden.<br />

Presswerk<br />

Im Presswerk <strong>Wolfsburg</strong> werden Formteile auf Pressen<br />

für den gesamten Konzern gefertigt. Verarbeitet<br />

wird überwiegend vorverzinkter und vorphosphatierter<br />

Stahl. Auf Ablänganlagen und Schnittpressen<br />

werden aus angelieferten Blechen sog. Platinen<br />

geschnitten bzw. gestanzt. Anfallende Beschnittund<br />

Stanzreste werden in Pressen kompaktiert und<br />

direkt wieder an Stahlwerke zur Verwertung abgegeben.<br />

Die Ölver- und -entsorgung der Pressen erfolgt<br />

über die zentralen Ölläger.<br />

Die Umweltwirkung dieser Anlagen ergibt sich<br />

zum einen aus der Menge an wassergefährdenden<br />

Stoffen, die für den Betrieb benötigt werden. Zum<br />

anderen verbrauchen diese Anlagen während des<br />

Betriebs große Mengen an Energie. Zu beachten<br />

sind auch die Schwingungen und Vibrationen sowie<br />

der Lärm im direkten und weiteren Umgebungsbereich<br />

der Pressen. An Konzepten zur Begrenzung und<br />

Verbesserung der Auswirkungen auf die Umwelt, zu<br />

der hierbei im besonderen Maße auch die Arbeitssicherheit<br />

und der Nachbarschaftsschutz gehören,<br />

wird kontinuierlich gearbeitet.<br />

Karosseriebau<br />

Der Karosseriebau ist einer der wesentlichen produzierenden<br />

Bereiche im <strong>Werk</strong> <strong>Wolfsburg</strong>: Dort werden<br />

Karosserien für den Golf 2/4-Türer, Golf Plus, Tiguan<br />

und Touran gefertigt, zudem Anbauteile, die sowohl<br />

innerhalb des Karosseriebaus verwendet als auch an<br />

Konzernwerke geliefert werden.<br />

Jede Karosserie wird aus ca. 400 Einzelteilen bzw.<br />

Unter-Zusammenbauten gefertigt. Dabei werden<br />

pro Fahrzeug (Bsp. Golf 4-Türer) ca. 3.600 Schweißpunkte<br />

gesetzt, unterstützt von ca. 8,6 m Schutzgasnähten<br />

an Stellen, die ein hohes Maß an Sicherheit<br />

verlangen. Außerdem werden pro Fahrzeug ca. 31,8<br />

m Lasernähte für hoch maßgenaue Verbindungen<br />

gezogen und ca. 57,1 m Klebernähte zur Erhöhung<br />

der Verwindungssteife und Stabilität und zur Abdichtung<br />

eingesetzt.<br />

Zusätzlich werden ca. 209 Schweißbolzen in unterschiedlichen<br />

Formen und Abmessungen verbaut. Es<br />

sind für diese Tätigkeiten ca. 2.500 Roboter und ca.<br />

1.200 Schweißzangen im Einsatz. Zusammenfassend<br />

sind die wesentlichen entstehenden Umweltauswirkungen<br />

das Abfallaufkommen (Elektrodenkappenabfälle),<br />

der Energieverbrauch sowie die Emissionen<br />

(Schweißrauch).<br />

Lackieranlagen<br />

Die Lackieranlage der Fertigung 1 für die Modelle<br />

Golf und Tiguan ist mit etwa 1.800 Mitarbeitern die<br />

größte Lackieranlage der Welt und besteht aus insgesamt<br />

vier Hallen.<br />

Auf fünf Ebenen (ohne Zwischenebenen), die etwa<br />

150.000 m² nutzbare Fläche zur Verfügung stellen,<br />

werden zzt. ca. 3.450 Automobile am Tag lackiert.<br />

Nach entsprechender Vorbehandlung und Grundierung<br />

werden die Karossen dort in den folgenden<br />

Prozessschritten fertig lackiert:<br />

Auf drei sogenannten Füllerlinien wird eine Lackschicht<br />

appliziert, die eine absolut glatte Oberflä-


Beschreibung wesentlicher umweltrelevanter Anlagen<br />

che auf der Fahrzeugkarosse schafft und als Tragschicht<br />

für den Decklack dient.<br />

Auf weiteren fünf Decklacklinien werden der farbige<br />

Basislack (Base-Coat) und eine Klarlackschicht<br />

(Clear-Coat) auf die Karosse aufgebracht.<br />

Es folgen Arbeiten wie das Einkleben der Dachverstärkung<br />

(DVD) mittels Roboter sowie abschließend<br />

die Hohlraumkonservierung.<br />

Aus Sicht des Umweltschutzes erwähnenswert<br />

sind der komplett abwasserfreie Betrieb, die weitgehende<br />

Verwendung von Wasserlacken sowie<br />

die Verwendung von Oxidationskatalysatoren in<br />

den Thermischen Nachverbrennungsanlagen (vgl.<br />

Besonderheiten und Entwicklung: neue Fertigungstechnologien).<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 9<br />

Kunststoff teilefertigung<br />

Das Spektrum der Kunststoffteilefertigung in <strong>Wolfsburg</strong><br />

reicht von der Instrumententafel über Stoßfänger,<br />

Türverkleidungen, Kunststofftanks, Blenden,<br />

Kühlerschutzgitter, Säulenverkleidungen bis hin<br />

zum Frontend und Cockpit.<br />

Die Schwerpunkte dieses Geschäftsfelds sind derzeit<br />

die Herstellung von Kunststoffteilen im Design- und<br />

Funktionsbereich sowie die Modulmontage großer<br />

Komponenten, wie z. B. Stoßfänger und Radhausschalen.<br />

In den dafür benötigten sieben Spritzgussmaschinen<br />

sind große Mengen an Hydrauliköl<br />

vorhanden. Um zu verhindern, dass im Schadensfall<br />

austretendes Hydrauliköl durch den Hallenboden in<br />

das Erdreich und Grundwasser gelangen kann, werden<br />

die Maschinen komplett mit doppelwandigen<br />

Auffangwannen aus Edelstahl versehen, die nach<br />

wasserrechtlichen Vorschriften geprüft sind.


10<br />

<strong>Wolfsburg</strong>


Besonderheiten und Entwicklung<br />

Neuerungen in der Organisation<br />

Zum 15.01.<strong>2011</strong> wurde Herr Andreas Michalzik –<br />

Leiter der Standortplanung <strong>Wolfsburg</strong> – zum neuen<br />

Umweltbeauftragten des <strong>Werk</strong>es benannt. Er tritt die<br />

Nachfolge von Herrn Dr. Josef Baumert an, der mittlerweile<br />

die <strong>Werk</strong>leitung in Kaluga übernommen hat.<br />

Herr Michalzik ist seit 1995 für den Konzern in<br />

unterschiedlichen Leitungsfunktionen tätig, zuletzt<br />

hatte er die Projektplanung im Bereich Modularer<br />

Querbaukasten (MQB) zu verantworten.<br />

Der Umweltbeauftragte wird in seinen unterschiedlichen<br />

Funktionen durch ein umfassendes Sachkundigensystem<br />

in seiner Arbeit unterstützt. Zzt. gibt<br />

es am Standort 170 qualifizierte Sachkundige für<br />

Umweltschutz und ca. 30 zusätzliche Sachkundige<br />

für das Thema Energie.<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Neue Fertigungstechnologien<br />

Modernisierung Presswerk<br />

Im Presswerk der Halle 1A erfolgten im laufenden<br />

Jahr 2010 umfassende Modernisierungen, die Effizienzsteigerungen<br />

zum Ziel hatten und sich auch auf<br />

den Umweltschutz positiv ausgewirkt haben:<br />

Eine neue Kompaktsaugerpresse, eine Einarbeitungspresse<br />

sowie vier Scharnierförderbänder wurden<br />

neu aufgebaut.<br />

Im Gegenzug wurden vorhandene Pressen- und Anlagenteile<br />

demontiert und entsorgt. Für die Umwelt<br />

ergeben sich hierdurch wesentliche Verbesserungen,<br />

da die Ölverbräuche und der Energiebedarf der<br />

Neuanlagen niedriger ausfallen als bei den alten<br />

Anlagen.<br />

Ferner konnten die Schallemissionen am Arbeitsplatz<br />

durch die neuen Pressenstraßen sehr deutlich<br />

gesenkt werden.<br />

Die Inbetriebnahme der neuen Pressenstraßen erfolgte<br />

im November 2010.<br />

Der 3.800 Tonnen schwere „Koloss“, an dem die<br />

Presswerker täglich 15.000 Teile für die verschiedensten<br />

Produktionsstandorte auf der ganzen Welt<br />

fertigen, ist die vierte Großraumsaugerpresse (Pressenstraße<br />

500) ihrer Art im <strong>Werk</strong> <strong>Wolfsburg</strong>.<br />

Hier werden größere Karossenteile wie Dächer, Seitenteile<br />

und Türen abgepresst.<br />

Die Kompaktsaugerpresse ist 80 Meter lang, 20 Meter<br />

breit und 11 Meter hoch.<br />

Pro Minute sind 16 Hübe möglich, bis zu 64 Teile<br />

können in dieser Zeit gepresst werden, ein <strong>Werk</strong>zeugwechsel<br />

dauert nur 8 Minuten.<br />

11


12<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Besonderheiten und Entwicklung<br />

Neben der zuvor beschriebenen Großmaßnahme<br />

wurden im laufenden Jahr <strong>2011</strong> weitere Maßnahmen<br />

zur Rückgewinnung und Speicherung von Energie<br />

bei Pressen und Hebern realisiert. Auch durch die<br />

Installation von sogenannten Schwerkraftförderern<br />

konnte der Energieverbrauch hier weiter optimiert<br />

werden.<br />

Katalysatornachrüstungen in Karossenlackieranlagen<br />

Auf der Suche nach Möglichkeiten zur Energieeinsparung<br />

wurden auch die Thermischen Nachverbrennungsanlagen<br />

(TNV) in den Karossenlackieranlagen<br />

umfassend auf Einsparpotenziale untersucht.<br />

Über einen längeren Prozess mit begleitenden<br />

Versuchen wurde ein völlig neues Konzept für den<br />

Betrieb der bestehenden Anlagen erarbeitet, bei dem<br />

ein Katalysator in der Reingasleitung die vorhandene<br />

Abgasreinigung ergänzt.<br />

Durch den Einbau des Katalysators wird eine Entkopplung<br />

von Abluftreinigung und Trocknerbeheizung<br />

erreicht. Eine Absenkung der Brennkammertemperatur<br />

auf ca. 500 °C ermöglicht die Einstellung<br />

eines Wärmegleichgewichts zwischen TNV (Wärmeerzeuger)<br />

und Trockner (Wärmeabnehmer).<br />

Im Ergebnis wird eine Senkung des Energieverbrauchs<br />

(Erdgas) im Prozess um ca. 40 % erreicht,<br />

was eine entsprechende CO -Reduktion mit sich<br />

2<br />

bringt.<br />

Zudem wird durch diese Lösung ein wesentlich<br />

höherer Abgasreinigungsgrad realisiert. Die gesetzlichen<br />

Grenzwerte für CO und Cges. werden deutlich<br />

unterschritten.<br />

Dieses Beispiel macht besonders deutlich, dass sich<br />

ökologische Ziele mit ökonomischen Ansprüchen<br />

verbinden lassen. Die Modernisierung der Technik<br />

spart zum einen Ersatzinvestitionen in neue Anlagen,<br />

weil die Lebensdauer der TNV deutlich erhöht<br />

wird. Zum anderen lassen sich die Betriebskosten<br />

für diese Anlagen durch den gesenkten Energieverbrauch<br />

um mehrere Mio. € reduzieren.<br />

Nachdem im Jahr 2010 die Lackieranlagen der Halle<br />

15b umgerüstet wurden, erfolgt im Laufe des Jahres<br />

<strong>2011</strong> die technische Modernisierung in der Halle 9.


Besonderheiten und Entwicklung<br />

Baumaßnahmen mit Umweltwirkung<br />

Neubau einer Solartankstelle<br />

Im Kontext der eigenen Aktivitäten im Bereich Elektromobilität<br />

wurde auf dem Betriebsgelände (Straße<br />

Nr. 15) die erste Solartankstelle errichtet. Hier<br />

können Fahrzeuge mit Elektroantrieb CO -neutral<br />

2<br />

aus einem Speicher auftanken, der aus einer Photovoltaikanlage<br />

und einer Windkraftanlage mit Strom<br />

gespeist wird. Die Tankstelle wird gegenwärtig<br />

überwiegend von der eigenen Testflotte an Elektrofahrzeugen<br />

genutzt.<br />

Neubau eines Havariebeckens am Abwasserzentrum<br />

West<br />

Im Laufe des Jahres <strong>2011</strong> wurde ein neues sogenanntes<br />

Havariebecken mit einem Fassungsvolumen von<br />

2.000 m³ Abwasser in Betrieb genommen.<br />

Mit diesem Becken, das nicht in den regulären Abwasserreinigungsprozess<br />

integriert ist, lassen sich<br />

Schädigungen der Mikroorganismen in der biologischen<br />

Reinigungsstufe vermeiden, die ansonsten<br />

über Misch- und Ausgleichsbecken der Abwasserbehandlung<br />

zugeführt werden, wenn belastete Abwässer<br />

oder Löschwasser dort eingeleitet werden.<br />

Mit dem neuen Becken hat man nun die Möglichkeit,<br />

solche belasteten Abwässer zu separieren und<br />

einer geeigneten Entsorgung zuzuführen. Das Becken<br />

ist dabei mit getrennten Kammern ausgestattet,<br />

um gleichzeitig verschiedene Abwässer aufnehmen<br />

zu können.<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Berücksichtigung der Nachbarschaftsbelange<br />

Das <strong>Volkswagen</strong> <strong>Werk</strong> <strong>Wolfsburg</strong> und die angrenzenden<br />

Ortsteile Kästorf, Warmenau und Sandkamp<br />

liegen aufgrund der engen räumlichen Nähe in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft. Somit spielen Lärmschutz,<br />

aber auch Vorkehrungen für eventuell auftretende<br />

Geruchsbelästigungen eine erhebliche Rolle.<br />

Insbesondere in den Nachtstunden von 22:00 bis<br />

06:00 Uhr müssen Schallimmissionsrichtwerte in<br />

der Nachbarschaft eingehalten werden. Der Standort<br />

<strong>Wolfsburg</strong> muss deshalb alle drei Jahre dem<br />

Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig den aktuellen<br />

Stand zur Lärmminderungstechnik beschreiben. Die<br />

Dokumentation erfolgt über den Schallplan <strong>Wolfsburg</strong>.<br />

Dieser wird kontinuierlich gepflegt und dient<br />

als wichtige Planungsgrundlage. Die Daten wurden<br />

als aktualisierter Bericht zum Stand der Lärmminderungstechnik<br />

zusammengestellt und dem Gewerbeaufsichtsamt<br />

am 06.04.2010 übergeben. Die<br />

festgelegten Immissionsrichtwerte werden deutlich<br />

unterschritten.<br />

Ein ebenfalls dreijährig wiederkehrender Rhythmus<br />

ergibt sich auch für die Messungen der Geruchsemissionen.<br />

Die Messung [2009] hatte zum Ergebnis,<br />

dass die Richtwerte der Geruchsimmissions-Richtlinie<br />

für Wohn- und Mischgebiete bzw. Gewerbe- und<br />

Industriegebiete unterschritten werden.<br />

13


14<br />

<strong>Wolfsburg</strong>


Umweltauswirkungen des Standortes<br />

Die Umweltauswirkungen der Tätigkeiten wurden<br />

auch am Standort <strong>Wolfsburg</strong> mit dem „System zur<br />

Erfassung und Bewertung der Umweltaspekte“<br />

(S. 22 standortübergreifender Teil) bewertet.<br />

Es ergibt sich danach das folgende Bild:<br />

Für den Standort <strong>Wolfsburg</strong> stellen die Berechnungen<br />

den Energieeinsatz als bedeutendsten Umweltaspekt<br />

heraus, der sich zu je 41 % auf Strom und<br />

Wärme verteilt. Dieser proportional sehr hohe Anteil<br />

liegt in der Struktur des Standortes begründet: In<br />

<strong>Wolfsburg</strong> werden nicht nur Fahrzeuge gefertigt,<br />

sondern auch Komponenten für den gesamten<br />

Konzern produziert. Nicht zuletzt befinden sich am<br />

Standort auch die <strong>Volkswagen</strong> Forschung sowie die<br />

Technische Entwicklung und viele weitere weltweit<br />

agierende Konzernabteilungen.<br />

<strong>Wolfsburg</strong> ist derzeit der größte europäische Automobilproduktionsstandort<br />

mit entsprechend<br />

umfassenden Infrastruktureinrichtungen. Die Energieversorgung<br />

aller Bereiche des Standortes erfolgt<br />

über die eigenen Steinkohlekraftwerke Nord/Süd<br />

und West.<br />

7,0 %<br />

2,0 %<br />

8,0 %<br />

1,0 %<br />

82,0 %<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Die Emissionen, die bei der Energieumwandlung<br />

durch den eingesetzten Energieträger entstehen,<br />

tragen in diesem Zusammenhang auch zur erhöhten<br />

Umweltbelastung bei.<br />

Im Bereich der Produktion sind die wesentlichen<br />

Energieverbraucher die zum Schweißen verwendeten<br />

Laserquellen. Weiterhin wird eine große<br />

Energiemenge in die Be- und Entlüftung der Hallenkomplexe<br />

investiert. Beide Energiearten sind durch<br />

Umweltziele und Ressourceneinsparungen einem<br />

stetigen Verbesserungsprozess unterworfen. Dies<br />

trifft vor allem auf die Neubeschaffung von effizienteren<br />

Laserquellen und die Frequenzregelung der<br />

Lüftersteuerung zu.<br />

Der Umweltaspekt mit der zweitgrößten Bedeutung<br />

sind die produktionsbedingt anfallenden Abluftemissionen.<br />

Diese stammen zu einem großen Teil aus<br />

der Abluftreinigung der Lackierereien. Hier werden<br />

die im Lackierprozess entstehenden organischen<br />

Lösemittel über einen Verbrennungsprozess in katalytischen<br />

Abluftanlagen „gereinigt“.<br />

Auch der Umweltaspekt Verkehr ist für den Standort<br />

sehr bedeutend. Jeden Tag müssen große Ströme<br />

an Warenanlieferungen und Produktauslieferungen<br />

bewältigt werden, wobei auch die Mitarbeiterbewegungen<br />

im 3-Schicht-Betrieb der Produktion erheblich<br />

sind und das Verkehrsaufkommen beeinflussen.<br />

Abwasser<br />

Energieeinsatz<br />

Verkehr<br />

Abfall<br />

Emissionen<br />

- Ressourcen (< 1 %)<br />

15


16<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Entwicklung der Kernindikatoren<br />

Kernindikator A<br />

Energie (siehe Abbildung 1)<br />

gesamter direkter Energieverbrauch [MWh] 2.157.720 2.368.679<br />

... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh] 1 169.051 188.761<br />

der gesamte direkte Energieverbrauch setzt sich wie folgt zusammen:<br />

elektrische Energie [MWh] 1 1.030.801 1.066.444<br />

Wärmeenergie 1 865.409 1.070.735<br />

Brennstoff einsatz (Erdgas für Fertigungsprozesse) 1 261.510 231.500<br />

Materialeinsatz<br />

Massenstrom an Einsatzmaterial [t] 1.631.988 1.653.155<br />

Wasser<br />

Wasserverbrauch [m³] 1.714.400 1.811.290<br />

Abfall<br />

Abfallaufkommen [t] 2 345.345 307.527<br />

... davon gefährlicher Abfall [t] 14.773 15.525<br />

Biologische Vielfalt<br />

Grundstücksfl äche gesamt 6.580.032 6.580.032<br />

Flächenverbrauch [versiegelte Fläche in m²] 3.379.953 3.379.953<br />

Emissionen<br />

2009 2010<br />

Gesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2 -Äquivalent] 3 62.424 56.045<br />

CO 2 -Äquivalente aus Brennstoff einsatz 62.085 54.648<br />

CO 2 -Äquivalente (aus H-FKW und H-FCKW-Emissionen) 4 339 1.397


Entwicklung der Kernindikatoren<br />

Gesamtemissionen in die Luft [t] 261 254<br />

NO x (Stickoxide) 213 211<br />

PM (Staub) 46 41<br />

SO 2 2 2<br />

freiwillig berichtete Emissionen [t] 1.686 1.883<br />

CO 595 527<br />

VOC 1.091 1.356<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Anmerkung 1: Der Anteil der erneuerbaren Energien bezieht sich ausschließlich auf elektrische Energie. Hier sind die Energieversorger nach § 42 Energiewirtschaftsgesetz<br />

auskunftspfl ichtig. Der Bezug von regenerativ erzeugtem Strom liegt im Energiemix der <strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk zzt. bei 17,7 % (2009:<br />

16,4 %) und somit über dem Bundesdurchschnitt. Nachträglich korrigiert wurden die Werte für elektrische Energie (sowie der daraus errechnete Anteil<br />

erneuerbarer Energien), Wärmeenergie und Brennstoff einsatz im Jahr 2009. In der letzten <strong>Umwelterklärung</strong> wurden auch die Werte für das Testgelände<br />

Ehra Lessien einbezogen, das nicht Bestandteil der EMAS-Zertifi zierung ist. Für die Bereiche Wärmeenergie und Brennstoff liegt zzt. kein Ermittlungsansatz<br />

zur Bestimmung der regenerativen Anteile vor.<br />

Die deutliche Steigerung des Wärmeverbrauchs liegt in dem langen Winter 2010/<strong>2011</strong> sowie einigen Umbaumaßnahmen an Gebäuden begründet.<br />

Witterungsbereinigt (siehe S. 18) ergibt sich nur eine minimale Schwankung für den Verbrauch der Wärmeenergie.<br />

Anmerkung 2: 86,67 % aller Abfälle (inkl. Metallabfälle) wurden im Betrachtungsjahr verwertet. Nicht produktionsspezifi sche Abfälle, wie z. B. Bauschutt,<br />

sind unberücksichtigt.<br />

Anmerkung 3: Folgende von EMAS geforderte Treibhausgasemissionen sind für den Standort nicht relevant: Lachgas, Methan. Die Emissionen zur Energieerzeugung<br />

am Standort werden in der <strong>Umwelterklärung</strong> der <strong>Volkswagen</strong> Kraftwerk berichtet.<br />

Anmerkung 4: H-KFW- und H-FCKW-Emissionen fallen ausschließlich als Leckagen in stationären Kälte- und Klimaanlagen an.<br />

Die mengenmäßig 10 bedeutendsten gefährlichen<br />

Abfallarten sind nachfolgender Aufstellung zu entnehmen.<br />

Betriebliche Abfallbezeichnung AVV-Nr. Menge<br />

2010 [t/a]<br />

Abfälle zur Beseitigung<br />

Hydroxidschlamm 12 01 18* 2.173,77<br />

Biol. Überschussschlamm (extern) 19 08 13* 2.387,44<br />

Altsand 10 10 07* 861,94<br />

Schlamm aus Öltrennanlagen 08 01 13* 620,56<br />

Lackhaltige Spülwässer 16 06 01* 693,44<br />

Abfälle zur Verwertung<br />

Altöl 12 01 07* 3.177,44<br />

Lackschlamm 08 01 13* 2.498,11<br />

Bleiakkumulatoren 13 05 02* 648,94<br />

Elektronikschrott (Kühl- & Klimageräte) 12 01 18* 318,27<br />

Schleifschlamm 16 02 13* 399,56<br />

17


18<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Entwicklung der Kernindikatoren<br />

Bsp. Energie (Abbildung 1)<br />

(Energieverbrauch in MWh)<br />

2.500.000<br />

2.000.000<br />

1.500.000<br />

1.000.000<br />

500.000<br />

0<br />

Die Grafik zeigt den Gesamtenergieverbrauch unterteilt<br />

in die einzelnen Verbrauchsarten über einen<br />

Zeitraum von 5 Jahren unter Bezugnahme auf die<br />

Fahrzeugproduktion:<br />

Betrachtet werden in der Darstellung ausschließlich<br />

die Einheiten am Standort <strong>Wolfsburg</strong>, in denen<br />

Fahrzeuge und Fahrzeugteile hergestellt werden,<br />

d. h. der Bereich F&E ist hierbei unberücksichtigt.<br />

Wie zu erkennen ist, blieb trotz deutlichem Anstieg<br />

der Produktion der absolute Verbrauch bei den<br />

unterschiedlichen Energiearten relativ konstant.<br />

Dies ist auf den ersten Blick bereits ein Erfolg. Die<br />

Bedeutung der Entwicklung im Einzelnen wird<br />

Bsp. Energie<br />

(spez. Energieverbrauch/Fahrzeug [MWh])<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

800.000<br />

640.000<br />

480.000<br />

320.000<br />

160.000<br />

0<br />

(Fahrzeuge [St.])<br />

Fahrzeuge<br />

Brennstoff einsatz (Gas)<br />

Wärmeenergie<br />

elektrische Energie<br />

jedoch noch transparenter, wenn man spezifische<br />

Kennzahlen bildet.<br />

Bereinigt man beispielsweise den Verbrauchswert an<br />

Wärmeenergie um die witterungsbedingten Einflüsse<br />

und bezieht dann den Gesamtenergieverbrauch<br />

auf die Fahrzeugproduktion, lässt sich anhand<br />

der nachfolgenden Zeitreihe nachweisen, dass der<br />

spezifische Energieverbrauch pro Fahrzeug in den<br />

zurückliegenden Jahren kontinuierlich um 28,5 %<br />

gesenkt werden konnte.<br />

Auch bei isolierter Betrachtung der Entwicklung des<br />

Brennstoffeinsatzes in der Fertigung ergibt sich ein<br />

ähnliches Bild der Entwicklung.<br />

spez. Verbrauch Energie ges./Kfz.<br />

(Wärmeverbrauch bereinigt um Witterungseinfl üsse)


Entwicklung der Kernindikatoren<br />

Bsp. Fahrzeugspezifi sche Energiekennzahl<br />

(Verbrauch Brennstoff [kWh])<br />

400<br />

390<br />

380<br />

370<br />

360<br />

350<br />

340<br />

330<br />

320<br />

310<br />

300<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Brenngase werden in der Fertigung z. B. für den<br />

Betrieb von thermischen Nachverbrennungsanlagen<br />

in der Abgasreinigungstechnik der Lackieranlagen<br />

benötigt (vgl. Besonderheiten und Entwicklung).<br />

Die dargestellte Entwicklung lässt erkennen, dass<br />

sich innerhalb der letzten 5 Jahre der Verbrauch an<br />

Brenngas von ca. 383 kWh/pro Fahrzeug im Jahr<br />

spez. Brennstoff einsatz pro Fahrzeug<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

2006 auf aktuell ca. 308 kWh/Fahrzeug reduziert hat.<br />

Das entspricht einem Rückgang um knapp 20 %.<br />

Dieser Erfolg wurde durch unterschiedliche technische<br />

Verbesserungen erreicht. Der Einbau von geeigneter<br />

Umwelttechnik in Karossenlackieranlagen hat<br />

maßgeblich dazu beigetragen.<br />

19


20<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Entwicklung der Kernindikatoren<br />

Abfallwirtschaft<br />

Die Entwicklung aller am Standort angefallenen Abfälle<br />

ist rückläufig. Dies zeigt sich im Jahresvergleich<br />

sowohl beim absoluten Mengenaufkommen (Kernindikator<br />

A) als auch bei der Kennzahl R. Zurückzuführen<br />

ist diese Entwicklung vor allem durch die<br />

verbesserte Ausnutzung der Bleche im Presswerk –<br />

Bsp. Gefährliche Abfallmengen<br />

(gefährliche Abfälle Gesamtaufkommen [t/a])<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

2006 2007 2008 2009 2010 (Fahrzeuge [St.])<br />

Auch beim Gesamtaufkommen an gefährlichen Abfällen<br />

lässt sich über die Jahre betrachtet anhand der<br />

absoluten Mengenentwicklung ein positiver Trend<br />

alleine hierdurch konnten im Betrachtungsjahr ca.<br />

8.000 t Metallschrott direkt vermieden werden.<br />

Auch die Trennung der Abfälle in der neuen Abfallsortierhalle<br />

des Materialmanagementzentrums<br />

zeigt eine positive Wirkung bezüglich der Abfallentstehung<br />

und -trennung am Anfallort.<br />

1.000.000<br />

0<br />

Fahrzeuge<br />

Anfallmenge gefährlicher Abfälle [t/a]<br />

erkennen. Trotz massivem Produktionsanstieg liegt<br />

die Gesamtmenge gefährlicher Abfälle heute unter<br />

dem Niveau des Jahres 2007.


Entwicklung der Kernindikatoren<br />

Bildet man auch hier eine spezifische Kennzahl,<br />

indem man die Anfallmenge gefährlicher Abfälle<br />

Bsp. Fahrzeugspezifi scher Kernindikator für gefährliche Abfälle<br />

(Anfallmenge an gefährlichen Abfällen pro<br />

Fahrzeug [kg/a])<br />

27<br />

25<br />

23<br />

21<br />

19<br />

17<br />

15<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Es ist erkennbar, dass vom Jahr 2006 bis zum Jahr<br />

2009 die Menge gefährlicher Abfälle, die bei der<br />

Produktion pro Fahrzeug entstehen, von ca. 25 kg<br />

bis unter 20 kg gesunken ist. Dieser Erfolg kann<br />

ebenfalls durch verbesserte Fertigungstechnologien<br />

(jüngst z. B. durch eine verbesserte Steuerung der<br />

spez. Anteil gefährlicher Abfälle pro Fahrzeug<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

aus der Produktion auf die hergestellten Fahrzeuge<br />

bezieht, so zeigt sich folgendes Bild:<br />

Dekanter der Lackiererei zur Verringerung des Wasseranteils<br />

im Lackschlamm), aber auch eine sensiblere<br />

Materialauswahl im Beschaffungsprozess zurückgeführt<br />

werden. Aktuell liegt der Wert bei knapp<br />

über 20 kg pro Fahrzeug und somit nur geringfügig<br />

über dem bisherigen Bestwert aus dem Jahr 2009.<br />

21


22<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Entwicklung der Kernindikatoren<br />

Output<br />

Kernindikator B 2009* 2010<br />

Produktoutput<br />

Gesamtausbringungsmenge aller Produkte [t] 1.286.643 1.345.628<br />

Fahrzeuge [t] 993.936 1.039.309<br />

Fahrzeuge [St.] 739.909 744.103<br />

Golf [t] 482.223 454.922<br />

Golf [St.] 383.021 359.587<br />

Golf Plus [t] 142.044 119.114<br />

Golf Plus [St.] 106.320 88.604<br />

Touran [t] 165.356 169.519<br />

Touran [St.] 106.888 112.489<br />

Tiguan [t] 204.313 295.754<br />

Tiguan [St.] 143.680 183.423<br />

Fahrzeugkomponenten [t] 1 (a+b+c) 292.707 306.319<br />

(a) Massenstrom Kunststoff technik [t] 8.329 9.284<br />

Stoßfänger [t] 1.537 962<br />

Stoßfänger [St.] 287.321 192.380<br />

Kunststoff tanks [t] 1.393 1.597<br />

Kunststoff tanks [St.] 162.737 195.998<br />

weitere Komponenten, die nicht näher benannt sind [t] 5.399 6.725<br />

(b) Massenstrom Karosseriebau (vorrangig Pressteile) [t] 156.530 163.132<br />

(c) Massenstrom Fahrwerk (z. B. Antriebsgelenkwellen, Stahlräder) [t] 127.848 133.903<br />

Anmerkung 1: In diese Zahlen werden nur Komponenten übernommen, die am Standort produziert werden, aber nicht in die Fahrzeugfertigung<br />

einfließen.<br />

* In der letzten <strong>Umwelterklärung</strong> wurden bei den Werten des Jahres 2009 versehentlich Summenfehler veröff entlicht, diese wurden hier nachträglich<br />

korrigiert. Dadurch ändern sich auch die Werte beim Kernindikator R, die ebenfalls hier korrigiert wurden.


Entwicklung der Kernindikatoren<br />

Fahrzeuge [St.]<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

2008 2009 2010<br />

Die Abbildung zeigt die Entwicklung der am Standort<br />

hergestellten Fahrzeugmodelle in den vergangenen<br />

3 Jahren. Im Jahresvergleich 2009/2010 konnte<br />

die produzierte Stückzahl am Standort insgesamt<br />

Golf<br />

Golf Plus<br />

Touran<br />

Tiguan<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

um ca. 4,5 % gesteigert werden. Der deutlichste<br />

Anstieg fiel dabei auf den Tiguan mit einem Produktionsplus<br />

von knapp 28 %.<br />

23


24<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Entwicklung der Kernindikatoren<br />

In den Darstellungen des Kernindikators R für die<br />

Themenfelder „Abfall“ und „Emissionen“ sind die<br />

zuvor beschriebenen positiven Entwicklungen auch<br />

in der Senkung der betreffenden Indikatoren ablesbar.<br />

Im Themenfeld „Energie“ lassen sich grundsätzliche<br />

positive Trends erst dadurch anschaulich be-<br />

weisen, wenn – wie geschehen – zusätzliche Detailbetrachtungen<br />

in Form spezifischer Kennzahlen<br />

herausgearbeitet werden. Insgesamt konnten fast<br />

alle Kernindikatoren im Vergleich zum Vorjahreswert<br />

verbessert werden.<br />

Kernindikator R 2009 2010<br />

Energie<br />

gesamter direkter Energieverbrauch [MWh]/Gesamtoutput [t] 1,68 1,76 2<br />

... davon Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien [MWh]/Gesamtoutput [t] 0,13 0,14<br />

Materialeinsatz<br />

Massenstrom an Einsatzmaterial [t]/Gesamtoutput [t] 1,27 1,23<br />

Wasser<br />

Wasserverbrauch [m³]/Gesamtoutput [t] 1,33 1,35<br />

Abfall<br />

Abfallaufkommen [t]/Gesamtoutput [t] 0,27 0,23<br />

... davon gefährlicher Abfall/Gesamtoutput [t] 0,01 0,01<br />

Biologische Vielfalt<br />

Flächenverbrauch [bebaute Fläche in m²]/Gesamtoutput [t] 2,63 2,51<br />

Emissionen<br />

Gesamtemissionen von Treibhausgasen [t-CO 2 -Äquivalent]/Gesamtoutput [t] 0,05 0,04<br />

Gesamtemissionen in die Luft [t]/Gesamtoutput [t] 0,00020 0,00019<br />

Anmerkung 2: siehe Ergänzungen zur absoluten Kennzahl S. 17 und den witterungsbereinigten Daten auf S. 18


Umweltprogramm<br />

Das nachfolgend dargestellte Umweltprogramm<br />

<strong>2011</strong> zeigt den Sachstand in den aktuell verfolgten<br />

Punkten.<br />

Umweltprogramm <strong>2011</strong><br />

Ziel-Nr.<br />

Ziele<br />

1 CO 2 -Bilanz als Steuerungsinstrument logistischer<br />

Prozesse<br />

Maßnahmen<br />

Analysieren der augenblicklichen CO 2 -Bilanzierung der<br />

In- und Outboundlogistik. Entwickeln eines qualitativen<br />

Wirkungsmodells, welches zu einem quantitativen Modell<br />

verfeinert wird und mit dem die Auswirkungen einer konzern-<br />

bzw. europaweiten Umsetzung des neuen Logistikkonzeptes<br />

für die In- und Outbound-Logistik auf die<br />

Transportemissionen abgeschätzt werden können. Daraus<br />

werden konkrete Handlungsempfehlungen zur weiteren<br />

CO 2 -Reduzierung abgeleitet.<br />

2 Hochwasserschutz Entwickeln und Umsetzen eines Konzeptes zum Hochwasserschutz<br />

3 Löschwasserrückhaltung Bau von 4 Absperreinrichtungen, um im Prüfgelände<br />

<strong>Wolfsburg</strong> im Brand- und Havariefall kontaminiertes<br />

Löschwasser und wassergefährdende Flüssigkeiten zurückhalten<br />

zu können<br />

4 Verbesserung der Umweltschutztechnik Bautechnische Sanierung, Erneuerung oder Rückbau von<br />

ca. 120 Abscheidersystemen<br />

5 Verbesserung der Abluftqualität der Lackieranlage<br />

und Energieeinsparung<br />

Ergänzung der Thermischen Nachverbrennungsanlagen<br />

durch Katalysatoren zur Verbesserung der Abluftqualität<br />

und Energieeinsparung durch verringerte Verbrennungstemperaturen<br />

(Halle 9)<br />

6 Erhöhung der Betriebssicherheit der Kläranlage Aufnahme von belasteten Abwässern aus betrieblichen<br />

Störungen, von Löschwasser sowie lackhaltiger Abwässer<br />

aus den Auswaschungen<br />

7 Reduzierung von Dieselemissionen der Lokomotiven<br />

der <strong>Werk</strong>eisenbahn<br />

Termin<br />

<strong>2011</strong><br />

2013 1<br />

<strong>2011</strong> 2<br />

2012 3<br />

(<strong>2011</strong>)<br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

Nachrüsten von Dieselpartikelfi ltern 2013 4<br />

Einbau von 2 Dieselmotoren neuster Technologie bei der<br />

<strong>Werk</strong>eisenbahn<br />

2012<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Abarbeitungsstand<br />

25


26<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Umweltprogramm<br />

Ziel-Nr.<br />

Ziele<br />

8 Verbesserung des Boden- und Grundwasserschutzes<br />

Maßnahmen<br />

Sanierung von VAwS-Anlagen priorisiert nach dem Gefährdungspotenzial<br />

9 Kanalsanierung Sanierung der Kanalisation, pro Jahr 10 % des 128 km<br />

langen Netzes<br />

10 Sicherung der ehemaligen Deponie Essenrode Umsetzung des Sicherungskonzeptes Deponie Essenrode 2015<br />

11 Boden- und Grundwassersanierung Sanierung des CKW-Schadens der ehemaligen chem.<br />

Reinigung, Halle 1<br />

12 Einsparung von 300.000 l Heizöl pro Jahr Bezug der Wärmeenergie für den Betriebshof des Prüfgeländes<br />

Ehra von einem neu zu errichtenden Biomasseheizwerk<br />

für nachwachsende Rohstoff e<br />

Termin<br />

2012<br />

2015<br />

2025<br />

2012 5<br />

(<strong>2011</strong>)<br />

13 Verringerung der Wärmeverluste Ersatz von Wärmerädern in der Lackiererei Ha. 15b 20136 (<strong>2011</strong>)<br />

14 Maßnahmen zur Verringerung der Umweltauswirkungen<br />

bei Betriebsstörungen<br />

Umstellung der Wachsfl utanlagen Ha. 26 und 9 auf dezentrale<br />

Gasbeheizung<br />

Durchführen von Schulungen der <strong>Werk</strong>feuerwehr zu Einsätzen<br />

bei umweltrelevanten Betriebsstörungen<br />

15 Erhöhung des Umweltbewusstseins Besucherdienstprojekt „Umwelt“, Einrichten eines Besucherzentrums<br />

in der ehemaligen Näherei Ha. 3<br />

Neugestaltung des Treppenaufgangs E 42 zu einem Umweltfoyer<br />

2012 7<br />

(<strong>2011</strong>)<br />

16 Energieeinsparprogramme Einsatz von Laserschweißzangen im Karosseriebau 2012<br />

Einsatz von Schwerkraftfördersystemen zur Materialanlieferung<br />

in der Halle 2<br />

17 Materialeinsparung Ersatz der Innenapplikation auf 4 Decklacklinien.<br />

Reduzierung des Materialeinsatzes bei Spülvorgängen<br />

um ca. 97 %<br />

<strong>2011</strong><br />

2013<br />

2013<br />

2012<br />

2012<br />

Abarbeitungsstand


Umweltprogramm<br />

Legende<br />

leerer grauer Kreis = Maßnahme, die in der Vergangenheit geplant, aber noch nicht begonnen wurde<br />

leerer blauer Kreis = neue Maßnahme in dieser <strong>Umwelterklärung</strong><br />

viertel Kreis = Maßnahme begonnen<br />

halber Kreis = Maßnahme mitten in der Umsetzung<br />

dreiviertel Kreis = Abschluss der Maßnahme ist absehbar<br />

voller Kreis = Maßnahme abgeschlossen<br />

rote Zahl = Der ursprünglich geplante Termin wurde auf den angegebenen Termin nach hinten verschoben<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

Anmerkung 1: Bereits im Jahr 2005 wurde ein neues Auslaufbauwerk zur Aller einschließlich eines Notüberlaufs fertiggestellt und in Betrieb genommen.<br />

Auf der Basis einer Baugrunduntersuchung in 2006 wurden bisher 60 % der Dämme (Nord und West) mittels Spundwänden saniert. Die Sanierung des<br />

Dammes Süd erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer geplanten Zufahrtsänderung zum Bereich Forschung und Entwicklung. Die Erneuerung<br />

des Einlaufs zum Betriebswasserwerk erfolgt bis 2013.<br />

Anmerkung 2: Diese Maßnahme wird aufgegeben. Durch Änderungen in der Bebauungsplanung steht der Standort für die zwei noch zu errichtenden<br />

Absperreinrichtungen nicht mehr zur Verfügung. Die Löschwasserrückhaltung wird nun dezentral in neu zu erstellende Gebäude integriert.<br />

Anmerkung 3: Die Prüfung der Abscheider wurde bis März 2007 abgeschlossen. Zur priorisierten Erneuerung bzw. Sanierung der Abscheider ist mit dem<br />

Gewerbeaufsichtsamt ein Zeit- und Maßnahmenplan für 99 Abscheider und Protektoren abgestimmt. Es wurden bisher 84 Abscheidersysteme überarbeitet.<br />

Anmerkung 4: Einbauversuche führten nicht zum Erfolg. Stattdessen werden die Emissionen durch den Einbau von Motoren neuester Technologie reduziert.<br />

Anstatt dieser wird zukünftig die nachfolgende Maßnahme verfolgt.<br />

Anmerkung 5: Da sich das Genehmigungsverfahren verzögerte, wird mit der Umsetzung der Maßnahme Ende <strong>2011</strong> begonnen. Die Inbetriebnahme ist<br />

jetzt für 2012 vorgesehen.<br />

Anmerkung 6: Aufgrund von Lieferengpässen bei Wärmerädern verzögert sich die Maßnahme bis in das Jahr 2013.<br />

Anmerkung 7: Die Aufträge sind vergeben, zzt. laufen die Montageplanungen. Zunächst mussten neue Standorte für die Technik bestimmt werden,<br />

dadurch war eine Planungsänderung erforderlich.<br />

27


B30<br />

<strong>Wolfsburg</strong><br />

<strong>Werk</strong> <strong>Wolfsburg</strong><br />

<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong><br />

Andreas Michalzik, Umweltbeauftragter<br />

Brieffach 1353<br />

38436 <strong>Wolfsburg</strong><br />

Telefon: +49 5361 926 212<br />

E-Mail: andreas.michalzik[at]volkswagen.de<br />

Die nächste Aktualisierung erfolgt 12/2012. Dieser Standort verfügt<br />

über ein Umweltmanagement-System. Die Öffentlichkeit wird im<br />

Einklang mit dem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement<br />

und die Umweltbetriebsprüfung über den betrieblichen<br />

Umweltschutz dieses Standortes unterrichtet.<br />

VERIFIED<br />

ENVIRONMENTAL<br />

MAN<strong>AG</strong>EMENT<br />

REG. NO. DE-151-000007


<strong>Wolfsburg</strong> B31


32 Standortübergreifender Teil


Abkürzungen und Erläuterungen<br />

AOX Adsorbierbare organische Halogenverbindungen<br />

BImSchG Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />

BSB Summenparameter, beschreibt die<br />

5<br />

Menge der unter definierten Bedingungen<br />

biologisch abbaubaren Stoffe<br />

BUWAL Bundesamt für Umwelt, Wald und<br />

Landschaft (Schweiz)<br />

CKW Chlorierte Kohlenwasserstoffe<br />

CO Kohlendioxid<br />

2<br />

CO Kohlenmonoxid<br />

CSB Summenparameter, beschreibt die<br />

Menge der unter definierten Bedingungen<br />

chemisch abbaubaren Stoffe<br />

EMAS Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement<br />

und die Umweltbetriebsprüfung<br />

(eco-management and<br />

audit scheme)<br />

FeCl Eisen(III)chlorid<br />

3<br />

FCKW Fluorchlorkohlenwasserstoffe<br />

H-FCKW Teilhalogenierte Flurchlorkohlenwasserstoffe<br />

H-FKW Teilfluorierte Fluorkohlenwasserstoffe<br />

GbV Gefahrgutbeauftragtenverordnung<br />

KD Kundendienst<br />

KrW-/AbfG Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />

KSS Kühlschmierstoffe<br />

Standortübergreifender Teil 33<br />

LAU/HBV- Anlagen, in denen mit wassergefähr-<br />

Anlagen denden Stoffen umgegangen wird<br />

MWh Megawattstunden<br />

NOx Stickoxide<br />

OE Organisationseinheit<br />

SEBU System zur Ermittlung und Bewertung<br />

von Umweltaspekten<br />

SO Schwefeldioxid<br />

2<br />

TPM Total Productive Management<br />

UF Ultrafiltration<br />

UIS Umweltinformations-System<br />

UMS Umweltmanagement-System<br />

VAwS Verordnung über Anlagen zum Umgang<br />

mit wassergefährdenden Stoffen<br />

VOC Volatile organic compounds (flüchtige<br />

organische Stoffe)<br />

VBH/KTL Vorbehandlung und Kathodische<br />

Tauchlackierung; im Lackierprozess<br />

Tauchverfahren, in denen erste Korrosionsschutzschichten<br />

aufgetragen<br />

werden


34 Standortübergreifender Teil<br />

Weitere Informationen<br />

Informationen zum Umweltschutz bei <strong>Volkswagen</strong><br />

finden Sie in weiteren Broschüren und im Internet.<br />

Der Nachhaltigkeitsbericht von <strong>Volkswagen</strong><br />

<strong>2011</strong>/2012<br />

Im Frühjahr <strong>2011</strong> hat die <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> unter dem<br />

Motto „Nachhaltigkeit – Bericht <strong>2011</strong>“ ihren vierten<br />

konzernweiten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Der<br />

Bericht umfasst alle Konzernbereiche mit den beiden<br />

Markengruppen <strong>Volkswagen</strong> und Audi, den Geschäftsbereichen<br />

Nutzfahrzeuge und Finanzdienstleistungen<br />

sowie allen Gesellschaften, an denen der<br />

Konzern mit über 50 Prozent beteiligt ist.<br />

Schwerpunkte des Konzern-Nachhaltigkeitsberichts<br />

bilden die Strategien und Maßnahmen des Konzerns<br />

zur Weiterentwicklung im Bereich Antriebe und<br />

Kraftstoffe, zur Beschäftigungssicherung sowie zur<br />

Kundenorientierung.<br />

Bestelladresse: <strong>Volkswagen</strong> Distributionsservice,<br />

Postfach 1450, 33762 Versmold<br />

www.mobilitaet-und-nachhaltigkeit.de<br />

Informationsportal zum Umweltschutz mit<br />

Berichten, Interviews und Nachrichten. Ständig<br />

aktualisiert bietet diese Site aktuelle News, Informationen<br />

zum Umweltschutz an den internationalen<br />

Standorten von <strong>Volkswagen</strong>, Tipps zum ökologischen<br />

Fahren, Hintergrundwissen zu Themen<br />

wie Öko-Audit und nachhaltiger Entwicklung,<br />

umweltbezogene Informationen zu einzelnen<br />

<strong>Volkswagen</strong> Modellen und vieles mehr.<br />

Ansprechpartner<br />

Umwelt Strategie<br />

Dr. Daniel Sascha Roth<br />

Telefon: 05361-9-49171<br />

E-Mail: daniel-sascha.roth[at]volkswagen.de<br />

Öko-Audit und Umweltschutz<br />

Wissenswertes zum Thema Umweltschutz und Öko-<br />

Audit erfahren Sie beim Umweltbundesamt in Berlin.<br />

Unter anderem hält es unter der Rubrik „Umwelt<br />

im Netz“ eine umfangreiche Linkliste bereit.<br />

Umweltbundesamt<br />

Postfach 1406, 06813 Dessau<br />

Telefon: 0340-2103-0<br />

Internet: www.umweltbundesamt.de


Impressum<br />

Herausgeber dieser <strong>Umwelterklärung</strong><br />

ist die <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>. Verantwortlich<br />

für den Inhalt des standortübergreifenden<br />

Teils ist der Konzernbereich Umwelt (<strong>Wolfsburg</strong>).<br />

Verantwortlich für die enthaltenen standortspezifischen<br />

Teile sind die Umweltbeauftragten der<br />

jeweiligen <strong>Werk</strong>e.<br />

<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong><br />

Günter Damme<br />

Brieffach 1896<br />

38436 <strong>Wolfsburg</strong><br />

guenter.damme[at]volkswagen.de<br />

Beratung/Konzept/Grafi k & Gestaltung/Umsetzung<br />

FOUR MOMENTS - Marken. Design. Kommunikation.<br />

Redaktion/Text<br />

Paradies und Partner Unternehmensberatung für Umweltschutz, Qualität und Arbeitssicherheit<br />

Standortübergreifender Teil 35


32<br />

Standortübergreifender Teil<br />

© <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong><br />

Stand: <strong>2011</strong>

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