03.12.2012 Aufrufe

Mareike Kemper, Ingrid Stobbe, Friedrich Exner - Realschule Halver

Mareike Kemper, Ingrid Stobbe, Friedrich Exner - Realschule Halver

Mareike Kemper, Ingrid Stobbe, Friedrich Exner - Realschule Halver

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Anekdoten aus dem Schulleben:<br />

Der 19. März 1941<br />

Erinnerungen an ein besonderes Schulerlebnis<br />

Er sollte ein denkwürdiger und zugleich aufregender Tag für das<br />

noch junge Pflänzchen MITTELSCHULE HALVER werden.<br />

Zum ersten Mal in der Schulgeschichte war von der<br />

Aufsichtsbehörde für diesen Tag eine offizielle Taug-lichkeitsprüfung<br />

angesagt. Zwei Jahre zuvor hatte die Bezirksregierung bereits<br />

einer Umwandlung der 1876 gegründeten Rektoratschule in eine<br />

Mittelschule zugestimmt. Nun stand für die erste Mittelschul-<br />

Abschlussklasse die geforderte Schulreife (sprich Mittlere Reife) auf<br />

dem Prüfstand.<br />

Unausgesprochen sollte dabei aber auch der Lehrkörper seine<br />

Lehrbefähigung für diesen neuen Schultyp unter Beweis stellen.<br />

Wegen der Wichtigkeit der Sache schickte hierzu der<br />

Regierungspräsident seinen höchsten Beamten, den damaligen<br />

Regierungsdirektor Viernow nach <strong>Halver</strong>.<br />

Deshalb wohl verständlich, dass für die Abschlussklasse, aber auch<br />

für die eine solche Situation nicht gewohnte Lehrerschaft dieser<br />

19.März 1941 spannungsgeladen und mit innerer Aufregung<br />

begann. Sich gut darstellen bei dieser hochkarätigen Visite, das<br />

wollten schließlich alle Beteiligte! Womit dann auch eine außergewöhnliche<br />

Hilfsbereitschaft unserer Lehrer an diesem Tage zu<br />

erklären ist. Nach dem abgewandelten Motto: "Der Lehrer, dein<br />

Freund und Helfer" wurden während der Prüfung sehr oft hilfreiche<br />

Antworten von hinten nach vorne durchgeflüstert.<br />

Letztendlich war mit einer Durchfallquote von NULL das Ergebnis<br />

dieser gemeinschaftlichen Anstrengungen sozusagen optimal . So<br />

fuhr denn auch die Schulaufsicht am Abend recht zufrieden nach<br />

Arnsberg zurück, mit dem Ergebnis:<br />

48<br />

Die Mittelschule wurde für tauglich befunden.<br />

Damit hätte dieser 19.März 1941 für alle Beteiligte als ein erfolgreicher<br />

Tag und auch als ein Tag voller Harmonie und Eintracht in<br />

Erinnerung bleiben können, wenn - ja wenn nicht mitten drin ein<br />

experimentierfreudiger Schüler mit einem eigenwilligen Test<br />

naturkundlicher Art alle an diesem Tage in helle Aufregung versetzt<br />

hätte.<br />

Und wie kam es dazu ?<br />

Es geschah in der Mittagspause, die eine Anzahl der Schüler in der<br />

Schule verbrachten. So auch unser Experimentierfreund ...<br />

Ihn zog es aus reiner Neugier - oder doch wohl mit einem festen<br />

Vorsatz (?) auf den Dachboden ...<br />

Sein gezieltes Interesse galt dort einer Feuerlöschspritze, die sich<br />

mit einem gefüllten Wassereimer für den Ernstfall eines Brandes<br />

(1941) bereitzuhalten hatte.<br />

Nach Öffnen des Dachfensters wurde die Spritze von ihm auf ihre<br />

weitestgehende Strahlkraft überprüft.<br />

Die Vermutung liegt nahe, dass ihm dabei der Aufenthalt einiger<br />

Schulkolleginnen auf dem Schulhof bekannt war ...<br />

Wie verlockend also der Gedanke, sie mit einem plötzlich aufkommenden<br />

Regen zu überraschen. Das Naturwunder wurde bald<br />

entlarvt und der Rückzug vom Dachboden angetreten. Nun<br />

begann wohl die aufregendste Stunde des Tages ...<br />

Der "Mittlere-Reife-Prüfling" vergaß alle seine erworbenen<br />

Physikkenntnisse und ließ den mit Wasser gefüllten Schlauch einfach<br />

zu Boden fallen!! Die Folgen kann man mit einer kleinen<br />

Katastrophe vergleichen!<br />

Das noch vorhandene Löschwasser nahm nun seinen gesetzesmäßigen<br />

Lauf, nämlich nach unten ...<br />

Und unter ihm war in diesem alten Gebäude lediglich ein<br />

Deckenabschluss aus Holz und Gips, der dem Wasser keinen<br />

Widerstand zu leisten vermochte. Doch unter dieser<br />

Wassereinbruchstelle befand sich ausgerechnet unser<br />

Prüfungsraum, bei dem das Wasser bereits tröpfchenweise ankam<br />

und die Decke sich schon bedrohlich wölbte.<br />

Der herbeigeeilte Schulrektor war natürlich außer sich vor Zorn,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!