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Verlassen Sie sich darauf: Geballte Metall-Kompetenz - Metall-web.de

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METALL-RECYCLING<br />

Prallbeanspruchung für selektive Zerkleinerung<br />

Zur Aufbereitung von Schlacken, Verbrennungsaschen und Krätzen<br />

Schicht, E.; Kühn, C. (1)<br />

Der Begriff “Schlacke” bezeichnet allgemein die nichtmetallischen, mineralischen<br />

Bestandteile, die bei <strong>de</strong>r Gewinnung von <strong>Metall</strong>en aus Rohstoffen entstehen. Der<br />

Entwurf <strong>de</strong>r DIN 4301 vom Juni 2008 unterschei<strong>de</strong>t zwischen Eisenhütten schlacken<br />

und <strong>Metall</strong>hüttenschlacken. Die bei <strong>de</strong>r Müllverbrennung anfallen<strong>de</strong>n Rückstän<strong>de</strong><br />

wer<strong>de</strong>n oftmals ebenfalls als Schlacken angesprochen, sind aber im Sinne<br />

dieser Definition Aschen. Trotz<strong>de</strong>m sollen sie im folgen<strong>de</strong>n Beitrag mit betrachtet<br />

wer<strong>de</strong>n. Gleiches gilt für die bei <strong>de</strong>r Aluminiumproduktion anfallen<strong>de</strong> Aluminiumsalzschlacke<br />

und die bei <strong>de</strong>r Erzeugung bestimmter <strong>Metall</strong>e anfallen<strong>de</strong>n<br />

sogenannten „Krätzen“, welche im Sinne <strong>de</strong>r Definition we<strong>de</strong>r Schlacken noch<br />

Aschen sind.<br />

Die stofflichen Eigenschaften<br />

dieser fünf Materialgruppen<br />

sind an <strong>sich</strong><br />

grundsätzlich unterschiedlich.<br />

Trotz<strong>de</strong>m können sie mit<br />

<strong>de</strong>n gleichen Maschinensystemen<br />

aufbereitet wer<strong>de</strong>n. Während bei <strong>de</strong>r<br />

Aufbereitung von Eisenhüttenschlacken<br />

die Gewinnung von Baumaterialien<br />

<strong>de</strong>n Vorrang hat, ist es bei <strong>de</strong>n<br />

<strong>Metall</strong>hüttenschlacken, <strong>de</strong>n Verbrennungsaschen,<br />

<strong>de</strong>n Krätzen und <strong>de</strong>r<br />

Aluminiumsalzschlacke die Rückgewinnung<br />

<strong>de</strong>r darin enthaltenen <strong>Metall</strong>bestandteile.<br />

Eine Son<strong>de</strong>rstellung nehmen die bei<br />

<strong>de</strong>r Herstellung von E<strong>de</strong>lstahl anfallen-<br />

Bild 1: BHS-Prallbrecher PB 0806<br />

228<br />

Fotos: BHS Sonthofen GmbH<br />

<strong>de</strong>n Schlacken ein. Bei diesem Material<br />

besteht das Ziel <strong>de</strong>r Aufbereitung darin,<br />

einerseits einen möglichst hohen Anteil<br />

<strong>Metall</strong> zu separieren, an<strong>de</strong>rerseits aber<br />

<strong>de</strong>n Schlackeanteil als Baumaterial zu<br />

erhalten. Da <strong>sich</strong> die stofflichen Eigenschaften<br />

einer E<strong>de</strong>lstahlschlacke von<br />

<strong>de</strong>nen einer Eisenhüttenschlacke <strong>de</strong>utlich<br />

unterschei<strong>de</strong>n, gilt es hier einen<br />

vernünftigen Kompromiss zwischen<br />

<strong>de</strong>n Eigenschaften <strong>de</strong>s Baustoffes und<br />

<strong>de</strong>m darin enthaltenen Restmetallgehalt<br />

zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Eisenhüttenschlacken<br />

Das Hauptproblem bei <strong>de</strong>r Aufbereitung<br />

<strong>de</strong>r Eisenhüttenschlacke stellen<br />

die großen <strong>Metall</strong>bestandteile dar.<br />

Diese schränken <strong>de</strong>n Einsatz spaltgebun<strong>de</strong>ner<br />

Maschinen – Backen-<br />

und Kegelbrecher – ein. Aber auch<br />

Prallbrecher sind nicht vollkommen<br />

unempfindlich gegen <strong>de</strong>rartiges Material.<br />

<strong>Sie</strong> haben jedoch <strong>de</strong>n Vorteil, <strong>de</strong>n<br />

großen Unterschied beim Elastizitätsmodul<br />

zwischen <strong>de</strong>r sprö<strong>de</strong>n Schlacke<br />

und <strong>de</strong>m duktilen <strong>Metall</strong> zu einer<br />

selektiven Zerkleinerung nutzen zu<br />

können. Damit kommt es zu einer starken<br />

Zerkleinerung <strong>de</strong>r Schlacke, während<br />

die <strong>Metall</strong>bestandteile zwar nicht<br />

zerkleinert, aber freigelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Anschließend lassen sie <strong>sich</strong> mit Magnetschei<strong>de</strong>rn<br />

problemlos entfernen.<br />

Auch die Eisenhütten verlangen einen<br />

bestimmten <strong>Metall</strong>gehalt, welcher <strong>sich</strong><br />

mit dieser Art <strong>de</strong>r Zerkleinerung recht<br />

gut beeinflussen lässt. Daher fin<strong>de</strong>n<br />

Bild 2: BHS-Rotorshred<strong>de</strong>r RS 2018 im<br />

Technikum in Sonthofen<br />

<strong>sich</strong> für die Primärzerkleinerung von<br />

Eisenhüttenschlacken recht oft Prallbrecher<br />

(Bild 1). <strong>Sie</strong> sind bei <strong>de</strong>r Aufgabekorngröße<br />

wegen <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r<br />

möglichen <strong>Metall</strong>anteile aber ebenfalls<br />

begrenzt.<br />

Eine neue Entwicklung auf diesem<br />

Gebiet stellt <strong>de</strong>r Rotorshred<strong>de</strong>r Typ<br />

RS von BHS-Sonthofen dar (Bild 2).<br />

Diese Maschine vereint die selektive<br />

Zerkleinerung mit einer relativen<br />

Unempfindlichkeit gegenüber größeren<br />

<strong>Metall</strong>teilen. Das wie<strong>de</strong>rum<br />

ermöglicht eine <strong>de</strong>utlich größere Aufgabekorngröße<br />

als bei allen an<strong>de</strong>ren<br />

Maschinen. Bei Tests <strong>de</strong>s Rotorshred<strong>de</strong>rs<br />

mit E<strong>de</strong>lstahlschlacke erfolgte bei<br />

einer Aufgabekorngröße bis 250 mm<br />

eine Zerkleinerung auf 80 % < 45mm.<br />

Massive <strong>Metall</strong>teile wur<strong>de</strong>n durch diese<br />

Maschine frei geschlagen und konnten<br />

danach auf magnetischem Wege<br />

problemlos separiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Für die Endzerkleinerung <strong>de</strong>r Schlacken<br />

haben <strong>sich</strong> Rotorschleu<strong>de</strong>rbrecher<br />

(Bild 3) und Rotorprallmühle<br />

(Bild 4) bestens bewährt. Bei diesen<br />

Maschinen ist <strong>de</strong>r Effekt <strong>de</strong>r selektiven<br />

Zerkleinerung beson<strong>de</strong>rs stark<br />

ausgeprägt. Daher wer<strong>de</strong>n leicht zerfallen<strong>de</strong><br />

Bestandteile, welche in beson<strong>de</strong>ren<br />

Schlacketypen (LD-Schlacken<br />

etc.) auftreten können, viel stärker<br />

zerkleinert als die festen. Die beson<strong>de</strong>re<br />

Bauweise dieser bei<strong>de</strong>n Maschinen<br />

5/2009 | 63. Jahrgang | METALL

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