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METALL | 63. Jahrgang | 5/2009<br />

METALL-PRAXIS<br />

Optimal zerspant<br />

Neue Werkstoffentwicklungen – neue Anfor<strong>de</strong>rungen an Schneidwerkzeuge<br />

Pulvermetallurgie: Neue Anfor<strong>de</strong>rungen, neue Produkte, neue Verfahren – so das Motto<br />

<strong>de</strong>s letzten Hagener Symposiums Pulvermetallurgie. Damit stellt <strong>sich</strong> die pulvermetallurgische<br />

Familie <strong>de</strong>n aktuellen Herausfor<strong>de</strong>rungen, die in neuen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Produkte und im Wettbewerb zu Niedriglohnlän<strong>de</strong>rn bestehen. Zeitvorteile, einzigartige<br />

Produkte und neue Lösungen sind also gefragt. 1)<br />

In diesem Zusammenhang thematisierte<br />

<strong>de</strong>r Skaupy-Vortrag<br />

von Prof. Dr. Hermann Rie<strong>de</strong>l,<br />

Fraunhofer IWM, Freiburg, die<br />

Anwendungen von Simulationsprozessen<br />

bei <strong>de</strong>r Herstellung von Hartstoffen.<br />

Probleme, zu <strong>de</strong>ren Lösung die<br />

PM beiträgt, sind z.B. die Rissbildung in<br />

verschie<strong>de</strong>nen Prozessschritten, Mängel<br />

in <strong>de</strong>r Mikrostruktur, Werkstoffverschleiß<br />

und –bruch sowie <strong>de</strong>r Verzug.<br />

Letzteres stand im Mittelpunkt <strong>de</strong>s<br />

Vortrages, dargestellt am Beispiel einer<br />

Schneidplatte mit Querbohrung sowie<br />

eines großen Walzfräsers, für die die<br />

Prozesskette Füllen – Pressen – Sintern<br />

simuliert wur<strong>de</strong>. Einflüsse ergaben <strong>sich</strong><br />

beispielsweise hin<strong>sich</strong>tlich <strong>de</strong>r Bauteilgröße:<br />

So zeigten <strong>sich</strong> für das kleinere<br />

Teil kein Unterschied bei unterschiedlichen<br />

Varianten <strong>de</strong>s Füllvorganges.<br />

Größere Effekte wer<strong>de</strong>n bei flachen<br />

Bauteilen erwartet. Bei großen Teilen<br />

wie<strong>de</strong>rum spielen Schwerkraft und<br />

Reibung eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle.<br />

Faszinierend schön und hart: Siliciumcarbid<br />

Kurz gesintert und<br />

maßgeschnei<strong>de</strong>rt<br />

Mit Kurzsintertechniken mit direkter<br />

elektrischer Erwärmung, wie z.B. das<br />

Spark Plasma Sinterung (SPS), befasste<br />

<strong>sich</strong> Dr. Jürgen Schmidt, Fraunhofer<br />

IFAM, Dres<strong>de</strong>n. Dem Referenten<br />

zufolge besteht großes Interesse an<br />

diesen in F+E gut etablierten Verfahren,<br />

jedoch mangelt es an Veröffentlichungen<br />

über industrielle Anwendungen.<br />

Wie <strong>de</strong>r Referent zeigte, hat in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren in Europa die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r SPS-Anlagen <strong>de</strong>utlich zugenommen.<br />

Prinzip <strong>de</strong>s <strong>de</strong>m uniaxialen<br />

Heißpressen ähnlichen Prozesses ist es,<br />

einen gepulsten elektrischen Strom zur<br />

direkten Erwärmung von Presswerkzeug<br />

und Sintergut zu verwen<strong>de</strong>n. Die<br />

Prozesszeiten sind sehr kurz. Dadurch<br />

ist das Verfahren sehr gut für die Herstellung<br />

von ein- o<strong>de</strong>r mehrphasigen<br />

Werkstoffen geeignet, die empfindlich<br />

auf die Wärmebehandlung reagieren,<br />

Fotos: S. Kammer<br />

weil sie z.B. nanostrukturierte Gefüge<br />

o<strong>de</strong>r eine Zusammensetzung fern <strong>de</strong>s<br />

Gleichgewichts aufweisen. Noch sind<br />

die Potenziale nicht vollständig abzuschätzen,<br />

die das neue Verfahren bietet.<br />

Eine große Zukunft ist <strong>de</strong>r Technologie<br />

aber nach An<strong>sich</strong>t <strong>de</strong>s Referenten<br />

gewiss, da es die Möglichkeit<br />

bietet, Werkstoffeigenschaften gezielt<br />

Anwendungs angepasst einzustellen.<br />

Neue Werkstoffe –<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung an Werkzeuge<br />

Die CO 2 -Diskussion hat auch die<br />

Hartmetalle erreicht: Höher wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an Motoren erfor<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>n Einsatz hochtemperaturbeständiger<br />

Werkstoffe, die jedoch <strong>de</strong>n Nachteil<br />

einer schlechteren Spanbarkeit<br />

haben. Damit stellt <strong>sich</strong> die Aufgabe,<br />

im Extremfall, schwer zerspanbare<br />

Hochtemperaturwerkstoffe, die bisher<br />

im Turbinenbau eingesetzt wur<strong>de</strong>n,<br />

kostengünstig unter Großserienbedingungen<br />

zu zerspanen. Lösungsansätze<br />

zeigte Wolfgang Hockauf,<br />

Robert Bosch GmbH, Stuttgart. Hohe<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an Werkzeuge be<strong>de</strong>uten<br />

auch große Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />

Ausgangspulver. Gefragt sind z.B. submikrometergroße<br />

WC-Pulver.<br />

Notwendig sind dafür auch submikrometergroße<br />

Cobaltpulver. Einen hydrometallurgischenHerstellungsprozess<br />

für <strong>de</strong>rartige Pulver stellte Hossein<br />

Aminian, Umicore Canada Inc., Fort<br />

Saskatchewan/Kanadavor.<br />

Die Entwicklungstrends bei <strong>de</strong>n keramischen<br />

Schneidstoffe thematisierte<br />

Dr. Gert Richter, CeramTec AG, Plochingen.<br />

Die Historie dieser Stoffe ist<br />

relativ kurz und begann 1957 mit <strong>de</strong>r<br />

ersten Aluminiumoxidkeramik. In <strong>de</strong>n<br />

Folgejahren und –jahrzehnten konnten<br />

<strong>sich</strong> weiter Keramiken als Schneidstoff<br />

etab lieren, wie Mischkeramik, Siliciumnitrid<br />

sowie beschichtete Keramiken.<br />

Je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schneidkeramiken hat<br />

ihr ganz spezielles Eigenschaftsprofil,<br />

was sie für die Bearbeitung eines ganz<br />

speziellen Werkstoffes prä<strong>de</strong>stiniert.<br />

Die Weiterentwicklung von zu spa-<br />

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