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Herbst 2010 - Bauer & Thöming Verlag

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&<br />

Steuer<br />

Finanzen<br />

16<br />

Vereinssponsoring –<br />

die doppelte 19-Prozent-Falle<br />

DIRK H. RUNKEL<br />

Runkel & Standfuß<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Hauptstraße 200<br />

51503 Rösrath<br />

) 02205 9192200<br />

www.rssp-steuerberater.de<br />

RÖSRATHerleben 3/<strong>2010</strong><br />

Vereine brauchen Geld! Neben Mitgliedsbeiträgen<br />

und Spenden ist eine<br />

weitverbreitete Einnahmequelle<br />

das sogenannte Sponsoring. Dabei<br />

kann es aber dazu kommen, dass<br />

nicht erwartete Umsatzsteuer anfällt.<br />

In einem Fall hat ein gemeinnütziger<br />

Verein mit einem Automobilhersteller<br />

einen Werbevertrag abgeschlossen.<br />

Der Verein macht Werbung<br />

für den Hersteller, dieser bezahlt<br />

für die Werbung kein Geld, sondern<br />

überlässt dem Verein mehrere<br />

PKW und zahlt die Betriebskosten für<br />

diese Fahrzeuge. Also werden hier<br />

zwei Leistungen gegeneinander getauscht.<br />

Der Hersteller stellt dem Verein<br />

für seine Leistung »Gestellung<br />

von PKW« eine Rechnung mit 19 Prozent<br />

Umsatzsteuer.<br />

Der Verein machte diese 19 Prozent<br />

als Vorsteuer beim Finanzamt<br />

geltend, sonst zog er keine Konsequenzen<br />

aus dieser Sache.<br />

Rösrather Job-Center im Bürgerforum<br />

Gleich links im Eingangsbereich<br />

zum Bürgerforum hinter der Glaswand<br />

mit Stellenanzeigen verbirgt<br />

sich der Empfang der Rösrather AR-<br />

GE, offiziell noch KAS genannt – Kooperation<br />

Arbeit und Soziales Rhein-<br />

Berg. Ab Januar 2011 wird der im<br />

Volksmund gebräuchlichste Name<br />

amtlich – das Job-Center.<br />

Das Rösrather Job-Center<br />

kommt dann ins Spiel, wenn das Arbeitslosengeld<br />

ausläuft oder zu gering<br />

für eine Grundsicherung ausfällt<br />

oder eine Arbeitslosigkeit ohne Anspruch<br />

auf Arbeitslosengeld eintritt.<br />

Auch mittellose Selbstständige oder<br />

Beschäftigte, die nicht von ihrem<br />

Lohn leben können, werden in Rösrath<br />

betreut. Sie alle erhalten das<br />

sogenannte ALG II, viel diskutiert unter<br />

dem Namen Hartz IV. Derzeit<br />

kümmern sich – getrennt nach den<br />

Bereichen Leistung und Stellenvermittlung<br />

– 12 Angestellte um rund<br />

720 Bedarfsgemeinschaften. »Hin-<br />

ter diesen Zahlen verbergen sich individuelle<br />

Schicksale«, betont Angelika<br />

Wutschik, Leiterin des Rösrather<br />

Kundencenters. Ein Großteil der<br />

Menschen hat keine Arbeit oder<br />

kann – wie alleinerziehende Mütter<br />

– nur einer geringfügigen Beschäftigung<br />

nachgehen. Probleme bereitet<br />

der hohe Anteil an Bedürftigen,<br />

die keine verwertbare Qualifikation<br />

haben. Ganz selten fehle es<br />

Das war falsch! Denn die Werbeleistung<br />

stellt beim Verein einen wirtschaftlichen<br />

Geschäftsbetrieb dar,<br />

und dieser ist grundsätzlich steuerpflichtig.<br />

Außerdem ist die Werbeleistung<br />

umsatzsteuerpflichtig und<br />

zwar zu vollen 19 Prozent. Diese ist<br />

an das Finanzamt abzuführen und<br />

schmälert beim Verein die Liquidität<br />

um eben diese 19 Prozent.<br />

Dem aber nicht genug, denn<br />

die PKW werden vom Verein für den<br />

laufenden (gemeinnützigen) Spielbetrieb<br />

genutzt und nicht für den wirtschaftlichen<br />

Geschäftsbetrieb und<br />

daher war der Abzug der Vorsteuer<br />

gegenüber dem Finanzamt nicht<br />

möglich. Diese Rückzahlung mindert<br />

die Liquidität des Vereins um weitere<br />

19 Prozent.<br />

Wie man sieht, sind selbst scheinbar<br />

einfache Vereinsvorgänge stets<br />

auf mehreren Ebenen steuerlich zu<br />

betrachten und auszuwerten, bestenfalls<br />

im Vorhinein.<br />

Wir von der Runkel & Standfuß<br />

Steuerberatungsgesellschaft Partnerschaft<br />

beraten Sie gerne. Sprechen<br />

Sie uns an. Dirk Runkel<br />

aber an Motivation, so Wutschik.<br />

Oberstes Ziel ist die schnelle Hilfe:<br />

Neue Leistungsempfänger warten<br />

bis zum Erstgespräch in der Regel<br />

höchstens fünf Tage. Für die Klärung<br />

der Ansprüche und den Leistungsbescheid<br />

sollten bei vollständigen<br />

Unterlagen zwei Wochen einkalkuliert<br />

werden. Im Notfall werden Warengutscheine<br />

ausgegeben.<br />

Glücklicherweise ist die weltweite<br />

Wirtschaftskrise nur abgeschwächt<br />

in Rösrath angekommen.<br />

»Wir sind wohl das einzige Unternehmen,<br />

das sich über rückläufige<br />

Kundenzahlen freut«, lacht Wutschik<br />

und fügt nicht ohne Stolz hinzu:<br />

»2005 haben wir mit über 1000 Bedarfsgemeinschaftenangefangen.«<br />

Petra Stoll-Hennen<br />

Info: Kundencenter Rösrath<br />

Telefon 02205 894 20 119<br />

Foto: Foto-Studio B, Renate Forst<br />

Foto: Rösratherleebn

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