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BEN ECHO - Stadt Werne

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1. Januar 20133Beginn seiner Hirtentätigkeitvor dem versammelten Rateinen Schwur ab, „…dass ichdie städtischen Schweine nichtübermäßig bewerfen, schlagenund sonst zu Schaden kommenlasse …so mir Gott helfe undsein heiliges Wort…“.Die mühsamen und langwierigenErdarbeiten zur Erstellungder Landwehr mussten vonjedem verrichtet werden, derBürger der <strong>Stadt</strong> <strong>Werne</strong> undBesitzer einer kleinen Behausungwar. Diese Festlegungberuhte auf der Erkenntnis,dass diese Bürger gewöhnlichauch Vieh besaßen, das durchdie Landwehr vor Diebstahlgeschützt wurde. Es galt derGrundsatz: Wer etwas besitzt,muss zu dessen Schutz auchetwas leisten. Diesen Bürgernübergab der Rat ein ganz bestimmtesStück dieser Anlagezum Bau, zur vorschriftmäßigenBepflanzung und Pflege. Fürdiese mühsame Arbeit durftensie das anfallende Holz alsBrennholz benutzen. Der ordnungsgemäßeZustand wurdedurch die vom Rat der kleinen<strong>Stadt</strong> eingesetzten „Feldherren“kontrolliert. Stellten diese fest,dass die Landwehr in einemnicht ordnungsgemäßen Zustandwar, bestrafte der Rat diezuständigen Bürger.Falls am Tage verdächtigeReiter oder bewaffnete Personenvon den „Bäumern“ anden Schlagbäumen gesichtetwurden, gaben sie Alarm miteinem Horn, oft mit einem bestimmtenSignal und alarmiertendadurch die Hirten und den„Türmer“, der auf dem Turmder <strong>Werne</strong>r Christophoruskirchesaß. Dieser blies dann Alarmfür die Bevölkerung der <strong>Stadt</strong>,die versuchte, den drohendenViehdiebstahl zu verhindern.In unserem Archiv wird auchvon vielen Missbräuchen derBürger berichtet. Besonders inruhigen Zeiten, wenn keine Gefahrdrohte, wurden die Arbeitenvernachlässigt, das Gehölzentfernt und die Gräben eingeebnet.Das Land war nämlichdurch das Aufgraben besondersfruchtbar und eignete sich deshalbhervorragend als Gartenland.Der <strong>Werne</strong>r Rat verfügtedeshalb, dass „... ein jederseinen zugeteilten Part … beierster Gelegenheit an beidenSeiten, wie es immer gewesen,aufgraben, mit Holz bepflanzenund danach zu gelegener Zeithegen und ineinander flechtensoll...“Die Sorge um das einwandfreieFunktionieren der <strong>Werne</strong>rLandwehr wird auch durcheine Rechnung aus dem Jahre1594/95 sichtbar, die in unseremArchiv liegt. Darin wird dieAnschaffung „...von 4 Schlössernan dem Schlagbaum amDornberg, im vordersten Dahl,hintersten Dahl und am Kötterberg….“ bestätigt.Mit der Aufteilung der <strong>Werne</strong>rFeldmark zu Anfang des19. Jahrhunderts wurde dieseWehranlage eingeebnet. DieLandwehrstraße im Westen unddie Butenlandwehr im Nordenverraten uns heute noch ihrenehemaligen Verlauf. Am nördlichenEnde unseres <strong>Stadt</strong>waldes,ganz in der Nähe derEisenbahnlinie, ist aber bis aufden heutigen Tag ein Stückdieses historischen Bauwerkeserhalten geblieben.Berthold Ostrop

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