Altlasten- symposium 2010 - ITVA
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<strong>Altlasten</strong><strong>symposium</strong> <strong>2010</strong><br />
11. – 12. März <strong>2010</strong>, Welterbe Zeche Zollverein, Essen<br />
Im Hinblick auf die Umsetzung notwendiger Maßnahmen stellt sich auch die Frage<br />
nach dem Bedarf an Finanzmitteln: Wie können die in den nächsten Jahren zu erwartenden<br />
Einnahmen aus dem Handel mit CO2-Zertifikaten für den Bodenschutz<br />
und die <strong>Altlasten</strong>sanierung bzw. das Flächenrecycling genutzt werden? Hierzu sind<br />
verschiedene Vorschläge in der Diskussion.<br />
Bewertungsanforderungen zum Wirkungspfad Boden-Grundwasser<br />
Zur Durchführung von Sickerwasserprognosen hat die LABO verschiedene Arbeitshilfen<br />
bereit gestellt. Ergänzend zur 2003 vorgelegten Arbeitshilfe „Sickerwasserprognose<br />
bei orientierenden Untersuchungen“ wurde die Arbeitshilfe „Sickerwasserprognose<br />
bei Detailuntersuchungen“ erarbeitet. Bestandteil dieser Arbeitshilfe ist ein<br />
Berechnungsinstrument, mit dem Sickerwasserkonzentrationen und -frachten am Ort<br />
der Beurteilung quantitativ abgeschätzt werden können. Die Umweltministerkonferenz<br />
hat die Anwendung der Arbeitshilfe in den Ländern empfohlen. Die Arbeitshilfen<br />
und das Programm stehen auf der Internetseite der LABO bereit.<br />
Ein aktuelles Thema in der LABO ist die Harmonisierung der Beurteilungsmaßstäbe<br />
im Bodenschutz- und Wasserrecht. Nachdem der ganz große Wurf eines Umweltgesetzbuches<br />
nicht gelungen ist, ist auf der Basis der konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz<br />
ein neues Wasserhaushaltsgesetz verabschiedet worden. Besonders<br />
umstritten war darin die in § 48 vorgesehene Verordnungsermächtigung zur<br />
Verankerung der Geringfügigkeitsschwellenwerte für das Grundwasser. Diese Diskussion<br />
hat sich nun auf die in Vorbereitung befindliche Grundwasserverordnung<br />
verlagert. In diesem Zusammenhang befasst sich die LABO mit den damit verbundenen<br />
Fragen zu Auswirkungen auf die Regelungen der Nachsorge nach BBodSchG<br />
sowie grundsätzliche Fragen zur Problematik der Schnittstelle Boden-Grundwasser.<br />
Wenn die Geringfügigkeitsschwellenwerte in der Grundwasserverordnung verankert<br />
werden, stellt sich die Frage der Harmonisierung mit den Sickerwasser-Prüfwerten<br />
der BBodSchV. Harmonisierung bedeutet jedoch nicht Gleichsetzung. Eine zusätzliche<br />
Berücksichtigung von Sickerwasser-Hintergrundwerten ist unerlässlich. Die<br />
LABO sieht die Notwendigkeit, die Prüfwerte für den Pfad Boden-Grundwasser so zu<br />
gestalten, dass <strong>Altlasten</strong>verdachtsfälle, die keine Detailuntersuchungen und Maßnahmen<br />
erfordern, möglichst schnell und ohne großen Aufwand ausgefiltert werden<br />
können. So können die noch vorhandenen Mittel für die relevanten Fälle eingesetzt<br />
werden. Daher entwickelt die LABO in Abstimmung mit dem Ausschuss Grundwasser<br />
der LAWA eine geeignete und fachlich begründete Anwendungsregel, die Prozesse<br />
im Übergang zum Grundwasser berücksichtigt. Diese Anwendungsregel ist<br />
auch Gegenstand der Beratungen auf der 37. LABO-Sitzung in Gelsenkirchen. Ziel<br />
soll es sein, die fachlichen Grundlagen zur Harmonisierung der Bewertungsmaßstäbe<br />
bei der Novellierung der BBodSchV zu berücksichtigen.<br />
Schadstoffbewertung für den Pfad Boden-Mensch<br />
Die BBodSchV enthält materielle Maßstäbe der Gefahrenbeurteilung in Form von<br />
Prüf- und Maßnahmenwerten für bestimmte Wirkungspfade und Schadstoffe. Für die<br />
Bewertung von Schadstoffen, für die die Verordnung keine Prüf- oder Maßnahmenwerte<br />
enthält, sind die zur Ableitung der entsprechenden Werte herangezogenen<br />
Methoden und Maßstäbe zu beachten. Diese Methoden und Maßstäbe sind im Bun-<br />
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