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Miss Karow 2011 RZA Karina - Rinderzucht Mecklenburg ...

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� Benno Martiny<br />

jun. (UA Halle: Rep.<br />

40 I M12)<br />

Historische Persönlichkeiten<br />

Benno Martiny jun.<br />

Wie der Vater, so der Sohn<br />

Wie die Überschrift schon<br />

andeutet, geht es um<br />

den Sohn von Benno<br />

Martiny, dem bekanntenMilchwirtschaftler<br />

(Rind aktuell<br />

4/2010). Der<br />

Vater hat seinem<br />

Sprössling nicht<br />

nur den Namen vererbt,<br />

sondern gleich<br />

auch die eigenen Interessen.<br />

Geboren wurde Martiny<br />

am 14. März 1871 in Scharfenort<br />

(Danzig). Schon früh fesselten<br />

ihn technische Dinge aller<br />

Art. Dies ging offensichtlich auf<br />

seinen Vater zurück, der sich<br />

auch als geschätzter Gutachter<br />

für milchwirtschaftliche Geräte<br />

einen Namen gemacht hatte. Daher<br />

verwundert es nicht, dass der<br />

junge Martiny beruflich eine technische<br />

Richtung einschlug. Nach<br />

dem Abitur und einem einjährigen<br />

Werkstattpraktikum begann er<br />

an der Technischen Hochschule<br />

Berlin-Charlottenburg 1891 Maschinenbau<br />

zu studieren. Nach<br />

Abschluss des Studiums 1897<br />

arbeitete er zunächst als Lehrer<br />

an technischen Schulen in Ilmenau<br />

und Einbeck. Von 1901 bis<br />

1908 war er als Oberlehrer an<br />

� Stokraft. Motorpflug der Firma Stock Motorpflug AG.<br />

den preußischen Höheren Maschinenbauschulen<br />

Einbeck und<br />

Duisburg tätig.<br />

1908 folgte er einem Ruf an die<br />

Universität Halle, die damals<br />

zu den wichtigsten agrarwissenschaftlichen<br />

Lehr- und Forschungsstätten<br />

in Deutschland<br />

gehörte. Hier hatte der bedeutende<br />

Agrarwissenschaftler Julius<br />

Kühn (1825-1910) bereits 1867<br />

das Lehrfach „Landwirtschaftliche<br />

Maschinen- und Gerätekunde“<br />

eingerichtet und auch eine<br />

der ersten Prüfungsanstalten für<br />

landwirtschaftliche Maschinen<br />

und Geräte gegründet.<br />

Die Hallenser Landmaschinenkunde<br />

übernahm Benno Martiny<br />

zunächst im Rahmen eines Extraordinariats<br />

– das ist eine Professur<br />

ohne Lehrstuhl. Martiny<br />

erhielt diese Stelle, obwohl er<br />

bis dato keine wissenschaftliche<br />

Qualifikationsarbeit, wie eine Dissertation<br />

bzw. eine Habilitationsschrift,<br />

vorweisen konnte. In diesem<br />

Zusammenhang steht sicherlich<br />

die Aufnahme eines Studiums<br />

der Landwirtschaftswissenschaften,<br />

das Martiny 1909 – immerhin<br />

schon Ende Dreißig – in Gießen<br />

begann. 1911 schloss er dieses<br />

mit einer Promotion über „Zugkraftmessung<br />

an Bodenbearbei-<br />

tungsgeräten“ ab. Dieses Thema<br />

bildete in den nächsten Jahren<br />

einen Schwerpunkt seiner Arbeit.<br />

So entwickelte er standardisierte<br />

Testverfahren für landwirtschaftliche<br />

Maschinen, die eine Vergleichbarkeit<br />

der Leistungsfähigkeit<br />

ermöglichten. 1911 führte er<br />

die ersten Motorpflugprüfungen<br />

in Deutschland durch. Bei diesen<br />

Maschinen waren Antrieb und<br />

Pflug in einem Rahmen zusammengebaut,<br />

daher nannte man sie<br />

auch Rahmenpflüge. Sie waren<br />

deutlich kompakter und leichter<br />

als die Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

erfundenen Dampfpflüge und fanden<br />

vor allem in Deutschland eine<br />

gewisse Verbreitung. So waren<br />

um 1925 etwa 12.000 Exemplare<br />

im Einsatz. Später wurden sie von<br />

Traktoren mit angehängtem Pflug<br />

abgelöst. Maßgeblich beteiligt an<br />

der Entwicklung der Motorpflüge<br />

war übrigens der gebürtige <strong>Mecklenburg</strong>er<br />

Robert Stock (1858-<br />

1912). Mit seinem 1905 konstruierten<br />

„Stock-Pflug“ setzte sich<br />

die Motorisierung der Landwirtschaft<br />

in Deutschland durch.<br />

Martiny veröffentlichte seine gesammelten<br />

Erfahrungen 1917 in<br />

dem zweiteiligen Buch „Die Motorpflüge<br />

als Betriebsmittel neuzeitlicher<br />

Landwirtschaft. Vom<br />

� Melkmaschine „Alfa“ mit damals doppelter<br />

Melkleistung gegenüber dem Handmelken.<br />

12 Rind aktuell 1� 1� <strong>2011</strong>

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