Miss Karow 2011 RZA Karina - Rinderzucht Mecklenburg ...
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Ein guter Start nach der Kalbung:<br />
Effekte einer Roboranstränke<br />
( PANSI ANSIFIT IT)<br />
auf Futteraufnahme<br />
und den Stoffwechsel von Hochleistungskühen<br />
Der Übergang von der Hochträchtigkeit<br />
in die Frühlaktation ist für<br />
Milchkühe eine besonders kritische<br />
Phase für den weiteren Laktationsverlauf.<br />
Die Abkalbung stellt<br />
eine entscheidende „Klippe“ für die<br />
Kuh und das neugeborene Kalb dar.<br />
Die Futteraufnahme erreicht am<br />
Tag der Kalbung ein Minimum und<br />
nimmt erst sehr allmählich während<br />
der ersten Laktationswochen<br />
zu. Im Gegensatz dazu steigt der<br />
Energiebedarf des Tieres durch das<br />
Einsetzen der Milchproduktion rapide<br />
an. Es entsteht eine negative<br />
Energiebilanz, die das Tier durch<br />
Mobilisieren von Körpersubstanz<br />
ausgleichen muss. Diese Stoffwechselsituation<br />
bildet einen entscheidenden<br />
Risikofaktor für das<br />
Entstehen infektiöser wie nicht-infektiöser<br />
Produktionskrankheiten,<br />
wie z. B. Nachgeburtsverhaltungen,<br />
Euterentzündungen, Gebärmutterentzündungen,<br />
Ketosen und Labmagenverlagerungen.<br />
Zentrales Ziel ist es deshalb, nach<br />
der Kalbung so schnell wie irgend<br />
möglich eine hohe Futteraufnahme<br />
des Muttertieres zu erreichen. Dies<br />
ist umso wichtiger, als die Energieund<br />
Trockensubstanzaufnahme in<br />
den ersten Wochen nach der Kalbung<br />
eng mit der Futteraufnahme<br />
in den folgenden Monaten korrelieren.<br />
Deshalb kann man die Bedeutung<br />
einer hohen Futteraufnahme<br />
in den ersten Laktationswochen<br />
nicht hoch genug einschätzen.<br />
Die Steigerung der Futteraufnahme<br />
der Frischkalber ist somit<br />
die mit Abstand effektivste Maßnahme,<br />
um die Herdengesundheit<br />
zu verbessern!<br />
�Wie lässt sich die Steigerung<br />
der Futteraufnahme in Praxis<br />
umsetzen?<br />
Die Rationsgestaltung für die<br />
Frischkalber ist immer eine Gratwanderung.<br />
Einerseits ist eine<br />
hohe Energiedichte angesichts der<br />
schnellen Steigerung der Milchleistung<br />
erwünscht, andererseits<br />
darf der Kraftfutteranteil im Hinblick<br />
auf die wiederkäuergerechte<br />
Fütterung nicht zu hoch sein.<br />
Dies gilt explizit für die ersten Tage<br />
nach der Kalbung, in der eine Forcierung<br />
der Pansenfunktion durch<br />
einen relativ hohen Strukturanteil<br />
besondere Bedeutung hat und eine<br />
Übersäuerung des Pansens durch<br />
zu viel Kraftfutter zu vermeiden ist.<br />
Der Einsatz qualitativ besonders<br />
hochwertigen und sehr schmackhaften<br />
Grundfutters ist einer der<br />
Schlüssel, um die kritischen ersten<br />
Tage der Laktation problemlos<br />
zu bewältigen. Das Verfüttern von<br />
Heu in den ersten Laktationstagen<br />
hat sich nach wie vor bewährt.<br />
Die Rationsgestaltung und Fütterungstechnik<br />
sind wichtig. Ebenso<br />
entscheidend sind aber zusätzliche<br />
Maßnahmen, um die kritische Phase<br />
rund um die Abkalbung für die<br />
Kuh so wenig belastend wie möglich<br />
zu gestalten. Dazu gehören:<br />
� die systematische Durchführung<br />
von Maßnahmen zur Prophylaxe<br />
von Milchfieber routinemäßig<br />
bei jeder mehrkalbigen Kuh,<br />
� die Optimierung des Geburtsmanagements<br />
zur Vermeidung<br />
von Schwergeburten (Abkalbebereich<br />
mit maximalem Kuhkomfort,<br />
engmaschige Überwachung<br />
der kalbenden Tiere,<br />
«ROBORANS dPA»<br />
ERGÄNZUNGS-DIÄTFUTTERMITTEL<br />
zur Verringerung der Gefahr des<br />
Milchfiebers, der Ketose<br />
und der Labmagenverlagerung<br />
situationsgerechte geburtshilfliche<br />
Maßnahmen),<br />
� die Vermeidung von sozialem<br />
Stress nach der Kalbung (indem<br />
die Frischkalber möglichst frühzeitig<br />
als separate Gruppe aufgestallt<br />
werden),<br />
� die routinemäßige tägliche Überprüfung<br />
des Gesundheitsstatus<br />
der Frischkalber (u. a. Messen<br />
der Körpertemperatur, Erfassung<br />
der Pansenfüllung, Beurteilung<br />
von Scheidenausfluss<br />
und Kotbeschaffenheit), um Gesundheitsstörungen<br />
früh zu erkennen<br />
und unmittelbar behandeln<br />
zu können.<br />
Als weitere Maßnahme wird häufig<br />
unmittelbar nach der Kalbung<br />
eine Verabreichung größerer Wassermengen<br />
versetzt mit unterschiedlicher<br />
Substanzen wie Glucose,<br />
Calciumsalzen, Elektrolyten<br />
und Vitaminen genannt.<br />
Die landwirtschaftliche Praxis hat<br />
in den letzten Jahren immer wieder<br />
auf positive Effekte, d. h. ein<br />
besseres Allgemeinbefinden der<br />
Kühe und eine bessere Fitness,<br />
hingewiesen.<br />
Inzwischen sind zahlreiche derartige<br />
Produkte auf dem Markt verfügbar.<br />
Dabei stellt i. d. R. Traubenzucker<br />
die entscheidende Komponente<br />
zur Geschmacks- und Akzeptanzverbesserung<br />
dar. Die Bezeichnung<br />
„Energietränke“ oder<br />
„Fitnesstränke“ suggeriert dabei,<br />
dass diese Produkte mit Hilfe der<br />
Glucose dem Energiedefizit entgegenwirken.<br />
Das konnte jedoch bislang<br />
in zahlreichen wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen nicht nachgewiesen<br />
werden.<br />
Besamung � RMV<br />
zu beziehen über<br />
Prof. Dr.<br />
Martin Kaske<br />
Klinik für Rinder,<br />
Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule<br />
Hannover<br />
* Pansifit-Konzentrat<br />
der Firma Bevital<br />
Rind aktuell 1� <strong>2011</strong> 71<br />
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