NFV_05_2010 - Rot Weiss Damme
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FIFA-WM <strong>2010</strong><br />
38<br />
Die Mexikaner feierten 2006 in Göttingen Fiesta. Nun werden sie auch in Südafrika für Stimmung sorgen. Fotos (4): Imago<br />
Beenhakker wird vom<br />
Helden zum Sündenbock<br />
Nur zwei der vier niedersächsischen WM-Gäste von 2006 sind auch in Südafrika dabei –<br />
Polen und Trinidad & Tobago schauen zu –<br />
Mexiko qualifiziert sich direkt und Frankreich hilft ein Skandal-Tor<br />
Von GERRIT NOLTE und<br />
MATTHIAS FREESE<br />
(<strong>Rot</strong>enburger Kreiszeitung)<br />
Bialo-czerwoni, Les Bleus,<br />
El Tri und die Soca Warriors.<br />
Hinter diesem Namen<br />
verbergen sich vier Fußball-Nationalmannschaften,<br />
die<br />
im Juni 2006 die Stimmung der<br />
Weltmeisterschaft nach Niedersachsen<br />
brachten. Das polnische<br />
Team, genannt die <strong>Rot</strong>-<br />
Weißen, gastierte direkt beim<br />
Niedersächsischen Fußballverband<br />
in Barsinghausen, Vize-<br />
Weltmeister Frankreich (Les<br />
Bleus) sorgte in Aerzen für Furore,<br />
die Mexikaner feierten in<br />
Göttingen Fiesta und Trinidad/<br />
Tobago verzauberte <strong>Rot</strong>enburg<br />
(Wümme). Viel ist von diesem<br />
Glanz jedoch nicht geblieben –<br />
nur zwei Teams haben sich für<br />
die WM <strong>2010</strong> in Südafrika qualifiziert.<br />
Doch was ist in den<br />
vergangenen fast vier Jahren<br />
bei diesen Nationen passiert?<br />
Von der Euphorie, die die<br />
Polen am Deisterrand entfacht<br />
Gefeierter Torschütze: Frank Ribery erzielte am 27. Juni 2006 im hatten, ist nichts geblieben.<br />
WM-Achtelfinale in Hannover zwischen Frankreich und Spanien Als die Auslosung für die WM-<br />
(3:1) den zwischenzeitlichen Ausgleich für „Les Bleus“. Endrunde im Juni erfolgte –<br />
Mai <strong>2010</strong><br />
fehlte bialo-czerwoni unter den 32 Startern.<br />
Rang fünf mit elf Punkten in der Qualifikationsgruppe<br />
3 hinter Slowakei, Slowenien,<br />
Tschechien und sogar Nordirland sorgten für<br />
eine Krise. Schon nach der WM 2006 schien<br />
die Stimmung auf dem Nullpunkt. Denn<br />
nach der Vorrunde mussten sie Deutschland<br />
und Ecuador den Vortritt lassen und flogen<br />
raus.<br />
Danach flog auch Trainer Pawel Janas,<br />
der schon während des Turniers stark unter<br />
Beschuss gestanden hatte. Er wurde durch<br />
den Niederländer Leo Beenhakker ersetzt.<br />
Dieser wiederum konnte die Erwartungen<br />
auf eine erfolgreiche Qualifikation nicht erfüllen<br />
– und wurde am drittletzten Qualifikations-Spieltag<br />
nach dem 0:3 gegen Slowenien<br />
vor laufenden Fernsehkameras von Verbandspräsident<br />
Grzegorz Lato gefeuert.<br />
Den tiefsten Sturz aus dem damaligen<br />
Kader hatte Ebi Smolarek erlebt. Der ehemalige<br />
Stürmer von Borussia Dortmund war<br />
von Sommer bis Dezember 2009 vereinslos<br />
und ging stempeln, gehörte aber weiterhin<br />
der Nationalmannschaft an. Mittlerweile<br />
geht er für den griechischen Erstligisten Kavala<br />
FC auf Torejagd. Ganz im Gegenteil zu<br />
manch anderem Kollegen. Aus dem 23-köpfigen<br />
WM-Aufgebot sind nur noch neun Kicker<br />
verblieben.<br />
Ganz andere Zeiten hatte Beenhakker<br />
vor seinem Engagement in Polen erlebt. Im<br />
Juni 2006 war er mit dafür verantwortlich,<br />
dass sich <strong>Rot</strong>enburg (Wümme) im Ausnah- ➤